Överblick April 2015

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Geschichte | Verden ∙ Hoya beschwerden und Rollstuhlfahrer erreichbar sind. Auch auf kleinen Flächen oder sogar auf einer Terrasse lassen sich gartentherapeutische Angebote realisieren. Mitarbeiterschulung und Gartenplanungen Im Rahmen der Ausbildung in Wulmstorf werden in der Altenoder Behindertenpflege Tätige darin geschult, gartentherapeutische Angebote vorzubereiten, durchzuführen und auf Wirksamkeit zu überprüfen. Die Ausbildung findet in fünf Blöcken à drei Tagen statt. Es gibt auch zweitägige Kurse sowie Mitarbeiterschulungen vor Ort in den jeweiligen Einrichtungen. Auf Wunsch berät Büssenschütt auch bei der Planung eines eigenen therapeutischen Gartens. Teilnehmer aus dem gesamten norddeutschen Raum Da es nicht viele Orte in Deutschland gibt, an denen solche Schulungen angeboten werden, reisen die Teilnehmer aus dem gesamten norddeutschen Raum inklusive Berlin und dem Ruhrgebiet an. Aber auch Einrichtungen in unserer Region profitieren von den Kursen. So gibt es gartentherapeutische Angebote in Oyten, in vielen Bremer Einrichtungen sowie im Kinderhospiz Löwenherz in Syke. Weitere Infos: Tel. 04204 / 689969 sowie über das Internet unter www.gartenundtherapie.de. Geschichte neu aufgerollt Hartmut Bösche veröffentlicht rechtzeitig zum 500. Jahrestag ein umfangreiches Buch über die Reformationszeit in unserer Region ber zweihundert Jahre Üist es her, seit die wenigen Seiten verfasst wurden, auf die sich bisher alle bezogen, die sich mit der Reformation in unserer Region befassten. Der Verdener Geschichtsforscher Hartmut Bösche hat nun das Thema neu aufgerollt und den bisher neun Seiten von 1711 ein umfangreiches Buch mit insgesamt 600 Seiten gegenüber gestellt. Ausgangspunkt war die Pastorenfamilie Holste, die bei den damaligen Ereignissen eine zentrale Rolle spielte. Bis zu seinem Umzug nach Verden vor drei Jahren lebte und forschte Bösche in seinem Heimatdorf Martfeld. Bei seiner Beschäftigung mit der Ortsgeschichte stieß Bösche auf den Hoyaer Pastor Johann Holste, der in dem Dorf Hustedt bei Martfeld siedelte. „Ich fragte mich, wie es kam, dass Holste sein Haus in Hustedt baute und stieß dabei auf viele interessante Zusammenhänge“, erzählt Bösche. Verdener Probst lies seinen Sohn bei Luther studieren So war Johanns Vater Ratke Holste als Probst unter dem katholischen Verdener Erzbischof Christoph tätig. Seinen Sohn ließ er trotzdem bei Luther in Wittenberg studieren, von wo dieser die neue Lehre mit in seine Heimat brachte. Ungewöhnlicherweise übernahm er zuerst die Stolz präsentiert Hartmut Bösche sein "Lebenswerk": 20 Jahre hat er an dem Buch "Holste und Hoya" gearbeitet. Foto: uc katholische Pfarrstelle in Blender, bevor er in Hoya als lutherischer Pastor tätig wurde. Auf diese Weise spiegelten sich in der Familie Holste die beiden Gegenpole der damaligen Zeit wider: Auf der einen Seite das katholische Erzbistum Verden, auf der anderen die reformistische Grafschaft Hoya. „Vieles was ich herausfand, widersprach der bisherigen Geschichtsschreibung“, so Bösche. So begann er vor rund zwanzig Jahren mit den immer intensiver werdenden Forschungen zu dem nun erschienenen Buch. „Unser Urlaubsziele planten wir danach, wo relevante Archive waren“, sagt Bösche. „Meine Frau machte dann dort Ferien und ich besuchte die jeweiligen Archive.“ Immerhin gelangten sie so in manch schöne Städte wie London, Rom, Paris, Stockholm, Wien oder Tallinn. Am Schluss waren es insgesamt 60 Archive, die Bösche durchstöberte und die nun im Anhang des Buches aufgelistet sind. Älteste Abbildung Hoyas entdeckt In Berlin stieß er auf die älteste bisher bekannte Abbildung des Ortes Hoya, die neben vielen anderen Bildern im Mittelteil des Buches abgedruckt ist. Im Textteil beschreibt Bösche ausführlich, wie die Auseinandersetzung um den rechten Glauben, wie auch eine endlose Kette von Kriegen und Gewalt, die Geschehnisse in unserer Region von 1499 bis 1629 prägten. Und im Anhang sind zahlreiche Originaldokumente nachgedruckt, die Bösche ausfindig machte und auf die er sich in seinen Texte bezieht. Damit legt der Hobbyforscher rechtzeitig vor dem 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 ein regionalgeschichtliches Standardwerk über die damalige Zeit vor. Öffentlich vorgestellt wurde das Buch erstmals am 10. Februar mit einem Vortrag von Hartmut Bösche im Kulturzentrum Martinskirche in Hoya vor rund 100 interessierten Zuhörern. Herausgeber ist das Heimatmuseum Hoya. Von dort kann es über das Internet sowie auch über den Buchhandel bezogen werden. Es trägt den Titel „Holste und Hoya – Reformation in der Mittelweser“ und kostet 29, €. (uc) 8 <strong>Överblick</strong> ∙ Das Kulturmagazin www.oeverblick.de
Kirchen | Tiere Die Kirchen im Landkreis Verden Ein Reiseführer von Jan Osmers Manchmal muss es gar keine große Reise sein: Auch in der eigenen Heimat gibt es wunderbare Orte zu entdecken, im Landkreis Verden zum Beispiel zahlreiche historische und neue Kirchen sowie verschiedenste religiöse Bauten und Räume, wie die von außen unauffällige Moschee in Ottersberg. Für alle Kirchgänger, Ausflügler und Kulturfreunde der Region hat der Westener Autor Jan Osmers einen Reiseführer und Spazierfahrtbegleiter geschrieben, der lehrreich und lesenswert über die Geschichte der Kirchen berichtet, ihre Besonderheiten aufzeigt und zudem mit Karten, Kontaktinformationen und Anfahrtsbeschreibungen versehen ist. Durch die reiche Bebilderung Wat heet denn...? Unbekannten Wörtern auf der Spur: Die "Beweinkaufung" In der Friedhofsordnung des Fleckens Ottersberg taucht ein Begriff auf, der im normalen Sprachgebrauch keine Verwendung mehr findet: die Beweinkaufung. Er bezeichnet in diesem Fall die Verlängerung des Nutzungsrechtes einer Familiengrabstätte. Es scheint ein Wort zu sein, das insbesondere in unserer Region gebräuchlich war. Als Fundstellen werden bei Wikipedia Ottersberg, Otterstedt, Samtgemeinde Bothel und Verden sowie Ortsteile von Nordstemmen und Elze genannt. Naheliegend wäre hier ein inhaltlicher Zusammenhang mit dem Wort "beweinen". Seinen Ursprung hat der Begriff laut der meisten Quellen im macht das Buch Lust auf einen Besuch oder lädt zur Entdeckungsreise vom Sofa aus ein. Gleichzeitig ist es ein schönes Geschenk mit Erinnerungswert zu Festen wie Taufe oder Hochzeit. Carl Schünemann Verlag, 208 Seiten, 14,90 €, ISBN 9783944552453 (pm) Internet jedoch in einer mittelalterlichen Tradition der Vergütung und Zufriedenstellung aller am Geschäft Beteiligten durch gemeinsames Wein oder Biertrinken oder auch eine gemeinsame Mahlzeit. Im Duden ist der Begriff „beweinkaufen“ definiert als „einen Kauf durch Weintrinken besiegeln“. Abgeschlossen werden damit nicht nur Kaufgeschäfte, sondern auch andere Vertragsabschlüsse – offenbar in der Vergangenheit auch die Verlängerung des Nutzungsrechtes eines Familiengrabes. Das funktioniert allerdings heute so nicht mehr: Laut genannter Gebührenordnung sind dafür jetzt in Ottersberg 11,00 € pro Jahr fällig. (uc) Tiere suchen ein Zuhause Mrs. Puff möchte bei ihren neuen Besitzern noch viel lernen und erleben Mrs. Puff ist eine hübsche vierjährige DartmoorPonystute. Sie ist kerngesund und versteht sich gut mit anderen Ponys und Pferden. Auch mit Schafen, Ziegen oder Lamas hat sie keine Probleme und kennt es, mit ihnen zusammenzustehen. Leider traut das junge Pferdemädchen Menschen noch nicht so recht und orientiert sich lieber an ihren Artgenossen. Foto: Tierschutzhof Geißblatt Mrs. Puff lässt sich mit Leckerlis locken Gemeinsam mit ihrer Mutter Doris und ihrer Schwester Perla wurde Mrs. Puff vom Veterinäramt sichergestellt und kam im vergangenen Jahr auf den Geißblatthof. Zwar wurde sie von ihren ehemaligen Besitzern nicht schlecht behandelt, verbrachte ihre Zeit dort aber auf begrenztem Raum und hat so bisher kaum etwas anderes kennengelernt. Allerdings lässt sich das junge Pony gerne mit Leckerlis locken. Die aufgeweckte Stute hätte sicher Spaß daran, vieles zu lernen und zu erleben. Ein geduldiger Halter kann mit Mrs. Puff sicher schnell Erfolge erzielen und bald eine tolle Begleiterin in ihr finden. Besucher werden um vorherige Anmeldung gebeten Wer sie gern kennenlernen möchte oder sich für ein anderes Tier des Tierschutzhofes interessiert, erhält weitere Infos unter www.tierschutzhofgeissblatt.de oder Tel. 05022 / 260. Der Tierschutzhof Geißblatt ist zu finden unter der Adresse Windhorst 32, 27333 Warpe (nahe der B6 zwischen Asendorf und Nienburg) und täglich zwischen 8 und 17 Uhr geöffnet. Es wird um vorherige Anmeldung gebeten. (ln) www.oeverblick.de <strong>Överblick</strong> ∙ Das Kulturmagazin 9
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