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Bulletin - Lempertz

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46<br />

Neue Wege der<br />

Materialanalyse<br />

New Paths of<br />

Material Analysis<br />

Das Röntgenfluoreszenzanalyse-Gerät<br />

The x-ray Fluorescence Analysis Machine<br />

Um Kunstwerke sicher zu bestimmen, sollten kunsthistorische Stilkritik und<br />

technologische Untersuchungsmethoden Hand in Hand gehen. Neue technologische<br />

Untersuchungsmethoden erlauben Experten und Kunsthistorikern bessere<br />

Bestimmung.<br />

<strong>Lempertz</strong> ist eine Kooperation mit dem renommierten Institut für<br />

Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der Fachhochschule Köln<br />

eingegangen. <strong>Lempertz</strong> hat für das Institut ein teures Röntgenfluoreszenzanalyse-Gerät<br />

(RFA) erworben, das eine zerstörungsfreie Materialanalyse von<br />

Kunstwerken erlaubt. Zudem finanziert <strong>Lempertz</strong> zwei Wissenschaftler, eine<br />

Restauratorin und einen Naturwissenschaftler, die Kunstwerke gemeinsam untersuchen,<br />

das RFA-Gerät bedienen und die Messdaten auswerten können.<br />

An dem Kölner Institut werden zudem zahlreiche weitere modernste Analysemethoden<br />

zur Untersuchung von Kunstwerken eingesetzt. Diese Kooperation,<br />

die die Kompetenzen der Wissenschaft und des Kunsthandels zusammenbringt,<br />

hat bereits viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und der Fachwelt erfahren.<br />

Zeitungen haben über sie berichtet, gerade wurde sie auf einem internationalen<br />

Fachkongress in Antwerpen vorgestellt, und es heißt, dass auf den<br />

britischen Inseln eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen einem Auktionshaus<br />

und einem wissenschaftlichen Institut in Planung ist.<br />

Wie funktioniert eine Untersuchung mit dem RFA-Gerät? Wie lange<br />

dauert eine Untersuchung? Welche Aussagen lassen sich treffen? Zahlreiche<br />

solcher Fragen erreichten uns von unseren Kunden. Erste Antworten auf diese<br />

und zahlreiche andere Fragen hat das interdisziplinäre Symposium gegeben,<br />

das bei <strong>Lempertz</strong> im April dieses Jahres stattgefunden hat.<br />

Zur Funktionsweise des RFA-Geräts: Vereinfacht dargestellt, wird ein feiner<br />

Röntgenstrahl auf die Oberfläche eines Kunstwerks geleitet. Die Energie, die<br />

dabei zurückstrahlt, wird mittels eines Sensors am Gerät gemessen. Diese Messung<br />

erlaubt eine Bestimmung des verwendeten (anorganischen) Materials.<br />

Das RFA-Gerät eines amerikanischen Herstellers erlaubt zum einen eine zerstörungsfreie<br />

Materialanalyse, zum anderen ist es transportabel und entsprechend<br />

flexibel einsetzbar. Ein konkretes Beispiel für die Anwendung der RFA-Analyse:<br />

Im Frühjahr untersuchte das Institut ein Altmeistergemälde, das brillant gemalt<br />

war und doch problematisch erschien. Und tatsächlich, mit Hilfe des Geräts<br />

konnte Zinkweiß nachgewiesen werden – ein Pigment, das erst im 19.<br />

Jahrhundert entwickelt worden ist. Damit konnte eine frühe Entstehung des<br />

Gemäldes ausgeschlossen werden.<br />

Nicht immer ist die Untersuchung so einfach und der Befund so klar.<br />

Die Wissenschaftler des Instituts betonen, dass viel Erfahrung notwendig ist,<br />

häufig mehrere Methoden eingesetzt werden müssen und zudem noch viel<br />

Grundlagenforschung geleistet werden muss, damit die Materialanalyse von<br />

Kunstwerken zu den korrekten Erkenntnissen führt. So werden am Kölner<br />

Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft mit dem RFA-<br />

Gerät Farbmuster von Farbenherstellern katalogisiert oder die von Künstlern des<br />

Rheinischen Expressionismus verwendeten Farben systematisch untersucht.<br />

<strong>Lempertz</strong> fördert ausdrücklich diese Grundlagenforschung und betrachtet<br />

die Zusammenarbeit mit dem Institut für Restaurierung als einen<br />

langfristigen Beitrag, um die Kenntnis über die von Künstlern verwendeten<br />

Materialien zu vergrößern und somit auch Fälschungen zu entdecken. Die<br />

Nachfrage der Kunden zeigt, wie richtig dieser Schritt gewesen ist.<br />

In order to correctly classify works of art, art historical analysis of style and<br />

technological examination methods must go hand in hand. New technological<br />

examination methods allow experts and art historians to make more precise<br />

identifi cations. <strong>Lempertz</strong> has joined forces with the prestigious Institute of<br />

Restoration and Conservation at the University of Cologne and acquired an x-ray<br />

fl uorescence analysis machine enabling the non-invasive material analysis of works<br />

of art. Additionally, <strong>Lempertz</strong> is fi nancially supporting two experts, a restorer<br />

and a scientist, who will examine the works and interpret the data. Numerous<br />

other up-to-date methods of examination analysis will also be implemented at the<br />

institute. Th is cooperation has already drawn much attention from the public and<br />

professionals: in the newspapers, it is currently being presented at the international<br />

convention in Antwerp, and it has been rumoured that similar collaborative work<br />

in the UK between an auction house and a scientifi c institute is being planned.<br />

How does an examination with the analysis machine work? How long<br />

does it take? What conclusions can be drawn? We have received numerous such<br />

questions from our clients and initial answers were given at the inter-disciplinary<br />

symposium held at <strong>Lempertz</strong> in April this year.<br />

Th e operation of the machine: simplifi ed, a fi ne x-ray beam is directed at<br />

the surface of the art work. Th e energy refl ected back is measured by a sensor<br />

in the machine enabling the identifi cation of the non-organic materials used.<br />

Produced in America, this machine enables a non-destructive material analysis, is<br />

transportable, and therefore has great fl exibility of use. For example: in the spring,<br />

the institute examined an old master painting which was brilliantly painted but<br />

had raised concerns. Th ese were confi rmed: with the help of the machine, it was<br />

discovered that zinc white had been used - a pigment which was fi rst developed in<br />

the 19 th century. Th erefore an early dating of the work was ruled out.<br />

However, the examination is not always so easy, or the results so clear.<br />

Th e experts at the institute stress that great experience is essential and often<br />

many methods must be deployed. Much preliminary research is also required.<br />

For example, the cataloguing of manufacturers colour samples or the systematic<br />

examination of colours used by the Rhenish expressionists.<br />

<strong>Lempertz</strong> emphatically supports this research as a long-term contribution<br />

to the heightened understanding of artists’ materials and the discovery of forgeries.<br />

Customer requirements show that this was the right step to take.

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