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Neue Wege der<br />
Materialanalyse<br />
New Paths of<br />
Material Analysis<br />
Das Röntgenfluoreszenzanalyse-Gerät<br />
The x-ray Fluorescence Analysis Machine<br />
Um Kunstwerke sicher zu bestimmen, sollten kunsthistorische Stilkritik und<br />
technologische Untersuchungsmethoden Hand in Hand gehen. Neue technologische<br />
Untersuchungsmethoden erlauben Experten und Kunsthistorikern bessere<br />
Bestimmung.<br />
<strong>Lempertz</strong> ist eine Kooperation mit dem renommierten Institut für<br />
Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der Fachhochschule Köln<br />
eingegangen. <strong>Lempertz</strong> hat für das Institut ein teures Röntgenfluoreszenzanalyse-Gerät<br />
(RFA) erworben, das eine zerstörungsfreie Materialanalyse von<br />
Kunstwerken erlaubt. Zudem finanziert <strong>Lempertz</strong> zwei Wissenschaftler, eine<br />
Restauratorin und einen Naturwissenschaftler, die Kunstwerke gemeinsam untersuchen,<br />
das RFA-Gerät bedienen und die Messdaten auswerten können.<br />
An dem Kölner Institut werden zudem zahlreiche weitere modernste Analysemethoden<br />
zur Untersuchung von Kunstwerken eingesetzt. Diese Kooperation,<br />
die die Kompetenzen der Wissenschaft und des Kunsthandels zusammenbringt,<br />
hat bereits viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und der Fachwelt erfahren.<br />
Zeitungen haben über sie berichtet, gerade wurde sie auf einem internationalen<br />
Fachkongress in Antwerpen vorgestellt, und es heißt, dass auf den<br />
britischen Inseln eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen einem Auktionshaus<br />
und einem wissenschaftlichen Institut in Planung ist.<br />
Wie funktioniert eine Untersuchung mit dem RFA-Gerät? Wie lange<br />
dauert eine Untersuchung? Welche Aussagen lassen sich treffen? Zahlreiche<br />
solcher Fragen erreichten uns von unseren Kunden. Erste Antworten auf diese<br />
und zahlreiche andere Fragen hat das interdisziplinäre Symposium gegeben,<br />
das bei <strong>Lempertz</strong> im April dieses Jahres stattgefunden hat.<br />
Zur Funktionsweise des RFA-Geräts: Vereinfacht dargestellt, wird ein feiner<br />
Röntgenstrahl auf die Oberfläche eines Kunstwerks geleitet. Die Energie, die<br />
dabei zurückstrahlt, wird mittels eines Sensors am Gerät gemessen. Diese Messung<br />
erlaubt eine Bestimmung des verwendeten (anorganischen) Materials.<br />
Das RFA-Gerät eines amerikanischen Herstellers erlaubt zum einen eine zerstörungsfreie<br />
Materialanalyse, zum anderen ist es transportabel und entsprechend<br />
flexibel einsetzbar. Ein konkretes Beispiel für die Anwendung der RFA-Analyse:<br />
Im Frühjahr untersuchte das Institut ein Altmeistergemälde, das brillant gemalt<br />
war und doch problematisch erschien. Und tatsächlich, mit Hilfe des Geräts<br />
konnte Zinkweiß nachgewiesen werden – ein Pigment, das erst im 19.<br />
Jahrhundert entwickelt worden ist. Damit konnte eine frühe Entstehung des<br />
Gemäldes ausgeschlossen werden.<br />
Nicht immer ist die Untersuchung so einfach und der Befund so klar.<br />
Die Wissenschaftler des Instituts betonen, dass viel Erfahrung notwendig ist,<br />
häufig mehrere Methoden eingesetzt werden müssen und zudem noch viel<br />
Grundlagenforschung geleistet werden muss, damit die Materialanalyse von<br />
Kunstwerken zu den korrekten Erkenntnissen führt. So werden am Kölner<br />
Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft mit dem RFA-<br />
Gerät Farbmuster von Farbenherstellern katalogisiert oder die von Künstlern des<br />
Rheinischen Expressionismus verwendeten Farben systematisch untersucht.<br />
<strong>Lempertz</strong> fördert ausdrücklich diese Grundlagenforschung und betrachtet<br />
die Zusammenarbeit mit dem Institut für Restaurierung als einen<br />
langfristigen Beitrag, um die Kenntnis über die von Künstlern verwendeten<br />
Materialien zu vergrößern und somit auch Fälschungen zu entdecken. Die<br />
Nachfrage der Kunden zeigt, wie richtig dieser Schritt gewesen ist.<br />
In order to correctly classify works of art, art historical analysis of style and<br />
technological examination methods must go hand in hand. New technological<br />
examination methods allow experts and art historians to make more precise<br />
identifi cations. <strong>Lempertz</strong> has joined forces with the prestigious Institute of<br />
Restoration and Conservation at the University of Cologne and acquired an x-ray<br />
fl uorescence analysis machine enabling the non-invasive material analysis of works<br />
of art. Additionally, <strong>Lempertz</strong> is fi nancially supporting two experts, a restorer<br />
and a scientist, who will examine the works and interpret the data. Numerous<br />
other up-to-date methods of examination analysis will also be implemented at the<br />
institute. Th is cooperation has already drawn much attention from the public and<br />
professionals: in the newspapers, it is currently being presented at the international<br />
convention in Antwerp, and it has been rumoured that similar collaborative work<br />
in the UK between an auction house and a scientifi c institute is being planned.<br />
How does an examination with the analysis machine work? How long<br />
does it take? What conclusions can be drawn? We have received numerous such<br />
questions from our clients and initial answers were given at the inter-disciplinary<br />
symposium held at <strong>Lempertz</strong> in April this year.<br />
Th e operation of the machine: simplifi ed, a fi ne x-ray beam is directed at<br />
the surface of the art work. Th e energy refl ected back is measured by a sensor<br />
in the machine enabling the identifi cation of the non-organic materials used.<br />
Produced in America, this machine enables a non-destructive material analysis, is<br />
transportable, and therefore has great fl exibility of use. For example: in the spring,<br />
the institute examined an old master painting which was brilliantly painted but<br />
had raised concerns. Th ese were confi rmed: with the help of the machine, it was<br />
discovered that zinc white had been used - a pigment which was fi rst developed in<br />
the 19 th century. Th erefore an early dating of the work was ruled out.<br />
However, the examination is not always so easy, or the results so clear.<br />
Th e experts at the institute stress that great experience is essential and often<br />
many methods must be deployed. Much preliminary research is also required.<br />
For example, the cataloguing of manufacturers colour samples or the systematic<br />
examination of colours used by the Rhenish expressionists.<br />
<strong>Lempertz</strong> emphatically supports this research as a long-term contribution<br />
to the heightened understanding of artists’ materials and the discovery of forgeries.<br />
Customer requirements show that this was the right step to take.