phraseologismen in der sprache der werbung - Ekphrasis
phraseologismen in der sprache der werbung - Ekphrasis
phraseologismen in der sprache der werbung - Ekphrasis
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PHRASEOLOGISMEN IN DER SPRACHE DER WERBUNG<br />
Veronica D. CÂMPIAN<br />
Abstract<br />
The article “Phraseology <strong>in</strong> the Advertis<strong>in</strong>g Language” concentrates<br />
on the elements that characterize the advertis<strong>in</strong>g communication: the<br />
vocabulary, the rhetoric figures of style, the comparison and the creative<br />
analogy of words. It focuses ma<strong>in</strong>ly on the role and the importance of<br />
phraseologies <strong>in</strong> the advertis<strong>in</strong>g language. Based on a corpus made up of<br />
different German articles on various topics, the article means to study the<br />
changes that occur <strong>in</strong> phraseology <strong>in</strong> or<strong>der</strong> to produce a specific effect on<br />
the lecturer, and implicitly on the commercial factor. Through this analysis,<br />
the author attempted to enumerate the most frequent changes that appear<br />
<strong>in</strong> advertis<strong>in</strong>g phraseologies, as well as to expla<strong>in</strong> certa<strong>in</strong> exceptions from<br />
the established form.<br />
1. Allgeme<strong>in</strong>e Merkmale <strong>der</strong><br />
Werbe<strong>sprache</strong><br />
Veronica D. CÂMPIAN<br />
asist.univ.,<br />
Departamentul de Jurnalism<br />
l<strong>in</strong>ia germană,<br />
Facultatea de Şti<strong>in</strong>ţe Politice,<br />
Adm<strong>in</strong>istrative şi ale Comunicării,<br />
Universitatea “Babeş-Bolyai”,<br />
Cluj-Napoca<br />
Werbung sagt viel über e<strong>in</strong>e Gesellschaft<br />
aus, stellt den Zeitgest e<strong>in</strong>er Kultur<br />
dar, gibt Auskünfte über die Träume,<br />
die Wünsche und die Idealbil<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Kultur.<br />
Öffnet man heute e<strong>in</strong>e Zeitschrift,<br />
unwichtig ob sie Mode, Politik, Möbel<br />
o<strong>der</strong> die Natur im Mittelpunkt hat,<br />
werden wir schnell feststellen, daß jede<br />
zweite o<strong>der</strong> jede dritte Seite e<strong>in</strong>e Werbung<br />
be<strong>in</strong>haltet. Diese Zunahme <strong>der</strong> Werbung<br />
19
ist heutzutage e<strong>in</strong>e überaus ergiebige<br />
E<strong>in</strong>nahmequelle für die Presse geworden.<br />
Somit stützen sich die Pr<strong>in</strong>tmedien zum<br />
grossen Teil nicht auf die E<strong>in</strong>nahme aus<br />
dem Verkauf, son<strong>der</strong>n auf jene aus <strong>der</strong><br />
Werbung.<br />
Was bedeutet eigentlich das Wort<br />
„Werbung“? Es stammt von dem<br />
mittelhochdeutschen Verb „werben“ und<br />
bedeutete damals „sich drehen“, „sich<br />
bewegen“. Später, im Neuhochdeutschen,<br />
bedeutete das Verb „sich bemühen um“.<br />
Auch heute ist diese Bedeutung noch<br />
sehr aktuell.<br />
Die Texte <strong>der</strong> Werbe<strong>sprache</strong> bedienen<br />
sich <strong>der</strong> Bezüge sprachlicher Ausdrücke<br />
auf Außersprachliches (aus <strong>der</strong> realen<br />
Welt, e<strong>in</strong>er möglichen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />
unserem Bewußtse<strong>in</strong> existierenden<br />
projizierten Welt).<br />
Der entsprechende sprachliche Ausdruck<br />
steht zusammenfassend für e<strong>in</strong>en<br />
Satz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Phrase, meist e<strong>in</strong>e<br />
Nom<strong>in</strong>alphrase beziehungsweise e<strong>in</strong>e<br />
Präpositionalphrase. Derartige Bezugnahmen<br />
s<strong>in</strong>d unerläßlich für sprachliche<br />
Kommunikation allgeme<strong>in</strong>. Die "leicht"<br />
durchschaubaren Referenzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Werbung beson<strong>der</strong>s<br />
zahlreich anzutreffen denn <strong>der</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>heitsgrad e<strong>in</strong>er benutzten<br />
Phrase ist mitentscheidend für e<strong>in</strong>e<br />
Bekanntmachung des neuen Produkts<br />
o<strong>der</strong> Objekts per Referenz. Referentiell<br />
und letztlich sprachökonomisch ist e<strong>in</strong><br />
Ausdruck, wenn er die Möglichkeit hat<br />
zu referieren und zu verweisen.<br />
Die Kommunikation spielt auch e<strong>in</strong>e<br />
sehr wichtige Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werbung.<br />
Selbstverständlich werden zum<br />
Funktionieren des Dialogs <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
werbenden Kommunikation verstehbare,<br />
ausdrucksstarke Ideen, Begriffe und Zeichen<br />
genutzt, die die gezeigten, dargestellten<br />
Gegenstände o<strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge repräsentieren<br />
können. Die Werbe<strong>sprache</strong> bedient sich<br />
im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Textsorten<br />
auch an<strong>der</strong>er Kommunikationsmittel,<br />
z.B. den nichtsprachlichen. Die Werbekommunikation<br />
ist eigentlich e<strong>in</strong>e<br />
zweckorientierte Form <strong>der</strong> Kommunikation.<br />
Alle Werbebotschaften manipulieren<br />
eigentlich die semantische Umwelt<br />
des Menschen. Sie versuchen uns <strong>in</strong><br />
verschiedenen Ausschnitte zu sagen,<br />
wie die Welt sei. Die Werbebotschaft<br />
kann verschiedene Formen aufnehmen.<br />
Sie kann faktisch se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>ferierend,<br />
vorurteilend, beurteilend o<strong>der</strong><br />
erhebend.<br />
Obwohl sich die Bil<strong>der</strong> gewöhnlich<br />
schneller e<strong>in</strong>prägen, ist es die Sprache,<br />
die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werbung dom<strong>in</strong>iert. Der<br />
sprachliche Ausdruck ist eigentlich<br />
<strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> die Leser von <strong>der</strong> Message<br />
<strong>der</strong> Werbung überzeugt. Eigentlich<br />
erfolgt die Lenkung <strong>der</strong> Aufmerksamkeit<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werbung durch e<strong>in</strong> komplexes<br />
Zusammenwirken von Text und Bild.<br />
Das Bild dient als Blickfänger und <strong>der</strong><br />
sprachliche Ausdruck hat e<strong>in</strong>e erkärende<br />
Rolle.<br />
Die Sprache <strong>der</strong> Werbung hat die Kraft<br />
sich sehr schnell zu regenerieren und<br />
e<strong>in</strong>erseits neue sprachliche Schöpfungen<br />
zu entwickeln und an<strong>der</strong>erseits<br />
zielgruppenspezifische Fachterm<strong>in</strong>i und<br />
Son<strong>der</strong><strong>sprache</strong>nelemente zu verwenden.<br />
Es gibt e<strong>in</strong>ige wichtige Merkmale<br />
durch welche sich die Werbe<strong>sprache</strong><br />
kennzeichnet:<br />
• die Wortbildung: neue Verb<strong>in</strong>dungen,<br />
neue Sprachschöpfungen<br />
20
• die Wortwahl: kennzeichnet sich durch<br />
die Häufigkeit e<strong>in</strong>es Wortes, durch<br />
verschiedene Appelative o<strong>der</strong> durch<br />
e<strong>in</strong>e sematische Aufwertung anhand<br />
von steigenden Kompositionen<br />
• Wortspiel<br />
• e<strong>in</strong> typischer Satzbau<br />
• verschiedene rethorische Mittel:<br />
Anreden, Befehle, Wie<strong>der</strong>holungen,<br />
E<strong>in</strong>ladungen<br />
• Übertreibungen<br />
• Doppelung (Wie<strong>der</strong>holung e<strong>in</strong>es<br />
Satzteiles)<br />
• Anspielungen (versteckter H<strong>in</strong>weis auf<br />
e<strong>in</strong>en Zusammenhang, e<strong>in</strong>er Person)<br />
• Vergleiche<br />
• Sentenz (Denksprcuh, leicht e<strong>in</strong>prägbar)<br />
• rethorische Fragen<br />
2. Def<strong>in</strong>ition und Rolle <strong>der</strong><br />
Phraseologismen<br />
Die Phraseologismen spielen e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen Sprache.<br />
Sie s<strong>in</strong>d „Wortgruppen, die fest gefügt<br />
und lexikalisiert s<strong>in</strong>d und vielfach e<strong>in</strong>e<br />
ganzheitliche Bedeutung haben, die<br />
sich nicht, o<strong>der</strong> nur teilweise aus <strong>der</strong><br />
Summierung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelbedeutungen<br />
ergibt.“ 1 Die Phraseologismen kennzeichnen<br />
sich auch durch:<br />
• die Polifunktionalität (sie haben<br />
unterschiedliche Funktionen je nach<br />
Situation)<br />
• die Polysituationalität (sie können <strong>in</strong><br />
verschiedenen Situationen verwendet<br />
werden)<br />
• die Polylexikalität (Mehrgliedrigkeit)<br />
• Stabilität<br />
• Idiomatizität<br />
• Semantisches Mehrwert<br />
In <strong>der</strong> Sprachproduktion werden<br />
Phraseologismen oft zu Schöpfungen,<br />
die zum Schmunzeln, Staunen o<strong>der</strong><br />
Überlegen anregen. Sie bewahren<br />
ihre wendungs<strong>in</strong>terne Stabilität, <strong>der</strong><br />
nom<strong>in</strong>ale Kern ersche<strong>in</strong>t korekt, nur<br />
die Verknüpfungen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
unüblicher Weise vorgenommen. 2<br />
Phraseologismen ersche<strong>in</strong>en oft <strong>in</strong> den<br />
Werbetexten. Viele Phraseologismen<br />
lassen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werbe<strong>sprache</strong> formale<br />
Verän<strong>der</strong>ungen zu, sie werden im S<strong>in</strong>ne<br />
<strong>der</strong> Kreativität absichtlich verän<strong>der</strong>t.<br />
Diese Abweichung heißt Modifikation.<br />
Sie hat als Ziel das Herstellen e<strong>in</strong>er<br />
e<strong>in</strong>maligen, situationsabhängigen, komischen,<br />
ironischen, lustigen Situation.<br />
Man will damit auch die Aufmerksamkeit<br />
erregen und das Interesse erwecken. Es<br />
ist aber sehr wichtig, dass die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Werbung verwendeten Phraseologismen<br />
für die Leserschaft bekannt se<strong>in</strong> sollen,<br />
denn sonst wird auch die Modifikation<br />
nicht verstanden werden. Viele<br />
Phraseologismen werden sowohl <strong>in</strong><br />
ihrer phraseologischen, als auch <strong>in</strong> ihrer<br />
wörtlichen Bedeutung verwendet.<br />
3. Die Auswertung des<br />
Beispielmaterials<br />
Um da Phänomen <strong>der</strong> Phraseologismen<br />
zu verdeutlichen habe ich mehrere<br />
Zeitschriften analysiert. Ich habe<br />
mich für folgene entschlossen: Stern,<br />
Spiegel, Focus und Brigitte. Ich habe<br />
mehrere Ausgaben dieser Publikationen<br />
druchblättert und folgende Beispiele<br />
gefunden:<br />
1<br />
Duden – Die Grammatik (1998), Band 4, 6.Auflage, Dudenverlag, Mannheim, S 579<br />
2<br />
Wotjak, Barbara: Redewendungen und Sprichwörter; E<strong>in</strong> Buch mit sieben Siegeln? In:<br />
Fremd<strong>sprache</strong> Deutsch, Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichtes, Nr.2/1996, Seite 8<br />
21
A. Phraseologismen, die <strong>in</strong> ihrer<br />
wörtlichen Bedeutung verwendet<br />
wurden:<br />
• Der neue Mazda. Ke<strong>in</strong>er br<strong>in</strong>gt sie so<br />
<strong>in</strong> Fahrt.<br />
• Du kannst ke<strong>in</strong>er wi<strong>der</strong>stehen. (Jakobs<br />
Krönung)<br />
• Wir kriegen das schon gebacken<br />
(Fe<strong>in</strong>er Zucker)<br />
• Für Lippen, denen ke<strong>in</strong>er wi<strong>der</strong>stehen<br />
kann (Labello)<br />
• Endlich Schluss se<strong>in</strong> mit trockener<br />
Haut (Eucer<strong>in</strong>)<br />
B. Die Modifikation <strong>der</strong> Phraseologismen:<br />
a. e<strong>in</strong> Teil o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Buchstabe<br />
wird kreativ umgewandelt, damit <strong>der</strong><br />
Kunde auf das Produkt aufmerksamer<br />
wird:<br />
• Veni, vidi, wun<strong>der</strong>schön. Italiens<br />
ürsprünglicher Süden. (eigentlich<br />
heisst das: veni, vidi, vici)<br />
• Warm, wärmer, WM-Fieber („Bu<strong>der</strong>us“;<br />
eigentlich ist es: warm, wärmer, am<br />
wärmsten)<br />
• Because change happenz („z“ anstelle<br />
von „s“, da das Unternehmen<br />
Zürich heisst und <strong>der</strong> Buchstabe „z“<br />
symbolisch für die Firma steht)<br />
• Alle Wege führen zur Roma (eigentlich<br />
heisst das: Alle Wege führen nach<br />
Rom. Hier ist „Roma“ e<strong>in</strong>e italienische<br />
Pizzeria)<br />
b. e<strong>in</strong>e Erweiterung des<br />
Phraseologismus; somit wird das<br />
Produkt zusätzlich erklärt:<br />
• E<strong>in</strong>e wie ke<strong>in</strong>e, me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong><br />
(Zeitschrift „Freund<strong>in</strong>“)<br />
• Gut, wenn man auf <strong>der</strong> sicheren Seite<br />
ist (Versicherung <strong>der</strong> Sparkasse)<br />
• Seien sie vernünftig. Hören sie<br />
auch mal auf ihren Bauch (Skoda<br />
Octavia)<br />
• Jede Menge frischeLuft. Und trotzdem<br />
raubt er ihnen den Atem (Chrystler)<br />
• Zu allem bereit se<strong>in</strong>, nur nicht zu<br />
Kompromissen (Dunlop-Reifen)<br />
• Zähne zeigen auf die schönste Art<br />
(Oral-B)<br />
• Fängt Blicke mit allen Seiten<br />
(Mercedes)<br />
• Das ganze Geschmack Italiens mit<br />
e<strong>in</strong>em Streich (Bertolli)<br />
• Machen sie ke<strong>in</strong>e Kompromisse<br />
– auch nicht am Kiosk (HooorZu TV-<br />
Magaz<strong>in</strong>)<br />
• Wissen, wer die Fäden zieht (Sport<br />
Bild)<br />
• E<strong>in</strong>e, die trotz Wolken, den siebten<br />
Himmel erkennt (Zeitschrift „Freund<strong>in</strong>“)<br />
• Entdecken Sie den gesunden<br />
Unterschied (Pur<strong>in</strong>a One)<br />
• Damit Reizhusten schnell Ruhe gibt<br />
(Silomat)<br />
• Wer das Auto erf<strong>in</strong>det, denkt auch über<br />
die Energie <strong>der</strong> Zukunft nach (Daimler<br />
Chrysler)<br />
• Menschen brauchen Wärme, natürlich<br />
unser Erdgas (E-on)<br />
• Man muss nicht im Rampenlicht<br />
stehen, um Erfolge zu genießen (König<br />
Pilsener)<br />
• Wahre Kunst ist unvergänglich. Wahre<br />
Farben auch (Schwarzkopf)<br />
• Sie bekommen zu spüren, wie Sie ihre<br />
Wäsche pflegen (Miele)<br />
c. e<strong>in</strong>e Abkürzung des Phraseologismus<br />
um die Message knapper<br />
und auffälliger zu präsentieren:<br />
• Bahn frei fürs Leben („Becel“;<br />
eigentlich lautet die Wendung: freie<br />
Bahn haben für etwas)<br />
• Lust auf Schiff („Geo“; eigentlich<br />
lautet die Wendung: Lust haben auf<br />
etwas)<br />
22
• Gute Karten für ihre L<strong>in</strong>ie („Nestle<br />
Fitness“ eigentlich heisst es: gute<br />
Karten für etwas haben)<br />
• Cellulite?Zeit für Trennung (Clar<strong>in</strong>s-<br />
Paris)<br />
d. die Reihenfolge <strong>der</strong> Wörter<br />
<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Phraseologismen<br />
än<strong>der</strong>n:<br />
• Genial e<strong>in</strong>fach („Saeco Kaffeemaschiene“<br />
anstelle von: E<strong>in</strong>fach genial)<br />
• Beißt, aber bellt nicht („Mazda“<br />
anstelle von: Bellt, aber beißt nicht)<br />
e. Wechsel <strong>der</strong> Zahl bei Nomen:<br />
• Von manchen Orten lässt man<br />
sich nicht mehr so leicht vertreiben<br />
(„Parador-Parquett“ anstelle von: sich<br />
vom Ort vertreiben lassen)<br />
f. Affirmation zur Negation o<strong>der</strong><br />
umgekehrt:<br />
• Nichts ist unmöglich („Toyota“ anstelle<br />
von: Alles isr möglich)<br />
• Es gibt Momente, da zählen die<br />
äusseren Werte („Trimph“; die<br />
bekannte Wendung lautet: äussere<br />
Werte zählen nicht, nur <strong>in</strong>nere Werte<br />
zählen )<br />
g. Kreatives Spielen mit den<br />
Wortarten:<br />
• Wissen ist Macht. Macht 2,5 € pro<br />
Woche. (Focus Abbo)<br />
• Wir gehen tiefer. („Atlanta“ die<br />
Wendung lautet: <strong>in</strong> die Tiefe gehen)<br />
4. Schlussbetrachtung<br />
Nachdem ich mehrere Ausgaben dieser<br />
Zeitschriften analysiert habe, b<strong>in</strong> ich<br />
zur Schlussfolgerung gekommen, dass<br />
die Phraseologismen <strong>in</strong> höherem Maße<br />
modofiziert verwendet werden, als <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
traditionellen Form.<br />
Der Stellenwert <strong>der</strong> phraseologischen<br />
Wendungen ist sehr hoch. In den meisten<br />
Fällen habe ich e<strong>in</strong>e Erweiterung des<br />
eigentlichen Phraseologismus feststellen<br />
können, um dem Kunden somit mehr<br />
über das Produkt sagen zu können. Diese<br />
Erweiterung passiert <strong>in</strong>dem man den Satz<br />
verlängert, z.B. durch e<strong>in</strong>en erklärenden<br />
Nebensatz, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> neuer Satz sorgt für<br />
zusätzliche Informationen.<br />
Es ersche<strong>in</strong>en auch an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong><br />
Modifikation: e<strong>in</strong> Wort o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Buchstabe<br />
werden kreativ umgewandelt, damit <strong>der</strong><br />
Kunde auf das Produkt aufmerksamer<br />
wird, o<strong>der</strong> man lässt Teile <strong>der</strong> Wendung<br />
weg, o<strong>der</strong> die Reihenfolge <strong>der</strong> Wörter wird<br />
geän<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> man wechselt E<strong>in</strong>zahl mit<br />
Mehrzahl, affirmativ mit negativ.<br />
Alle diese Techniken haben als Ziel das<br />
Erwecken <strong>der</strong> Aufmerksamkeit beim<br />
potenziellen Kunden. Der sprachliche<br />
Ausdruck und das e<strong>in</strong>gesetzte Bild sollen<br />
dem Konsumenten helfen, mehr über das<br />
Produkt zu erfahren.<br />
Die Werbemacher versuchen eigentlich<br />
durch diese orig<strong>in</strong>elle Art und Weise und<br />
durch die Bildhaftigkeit <strong>der</strong> Ausdrücke<br />
e<strong>in</strong>e gewisse Bühne zwischen Kunden<br />
und Dienstleistungen zu schaffen und<br />
das Interesses <strong>der</strong> Ersten zu erwecken.<br />
23
5. Bibliographie:<br />
Bücher und Artikel:<br />
1. Bonnange, Claude; Thomas, Chantal (1999): Don Juan sau Pavlov? Eseu despre<br />
comunicarea publicitara, Editura Trei, Iasi.<br />
2. Duden – Die Grammatik (1998), Band 4, 6.Auflage, Dudenverlag, Mannheim<br />
3. Hodel, Max, Ernst (1970): Werbepublizistik. Elemente <strong>der</strong> Werbepublizistiklehre,<br />
Unionsdruckerei, Bern.<br />
4. Kunczik, Michael; Zipfel, Astrid (1998): Introducere <strong>in</strong> sti<strong>in</strong>ta publicisticii si a<br />
comunicarii, Presa Universitara Clujana, Cluj-Napoca.<br />
5. Wotjak, Barbara: Redewendungen und Sprichwörter; E<strong>in</strong> Buch mit sieben Siegeln? In:<br />
Fremd<strong>sprache</strong> Deutsch, Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichtes,<br />
Nr.2/1996<br />
Zeitschriften:<br />
1.Brigitte: Nr.8/2005<br />
2.Brigitte: Nr.11/2005<br />
3. Brigitte: Nr.19/2005<br />
4. Brigitte: Nr.24/2005<br />
5. Brigitte: Nr.11/2006<br />
6. Focus: Nr.14/2005<br />
7. Focus: Nr.28/2005<br />
8. Focus: Nr.34/2005<br />
9. Focus: Nr.43/2005<br />
10. Focus: Nr.9/2006<br />
11. Spiegel: Nr.7/2005<br />
12. Stern: Nr.9/2006<br />
24