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ForestFinest 01/2015

20 Jahre ForestFinest

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WaldWelt<br />

Von Haus aus nachhaltig<br />

Das Prinzip der Nachhaltigkeit macht ForestFinance-Wälder einzigartig. Von dem ersten gepflanzten Baum,<br />

seinem Umhegen und Pflegen, dem Einsammeln seiner Samen und Züchten neuer Setzlinge – alles geschieht<br />

im größtmöglichen Einklang mit der Natur. Das sieht, hört und fühlt jeder, der unsere Fincas besucht.<br />

Wer den öffentlichen Naturlehrpfad betritt, der durch Los<br />

Monos, einem der ältesten ForestFinance-Wälder führt, dem<br />

schallen unzählige Geräusche entgegen: Rufe von Brüllaffen, Vogelzwitschern,<br />

Blätterrascheln. So viel Leben kommt nicht von<br />

ungefähr: Es ist das Ergebnis eines nachhaltigen Forstkonzeptes,<br />

das sich seit zwei Jahrzehnten bewährt hat und immer weiter<br />

verbessert wird.<br />

Auf drei Kontinenten ist ForestFinance mittlerweile mit<br />

unterschiedlichen Waldprojekten aktiv. Eines ist dabei immer<br />

gleich geblieben: all diese Projekte sind nachhaltig, vom Samen<br />

bis zur Ernte. Schon der Unternehmensslogan „Wir machen Wald“<br />

betont das Ziel: die langfristige, nachhaltige Schaffung ökologisch<br />

wertvoller Mischwälder auf ehemals degradierten Böden.<br />

In Vietnam und Kolumbien geschieht diese Wertschöpfung<br />

über einen Zwischenschritt: Hier übernimmt ForestFinance<br />

bestehende Akazien-Plantagen und wandelt diese langfristig in<br />

ein naturnahes Ökosystem Wald um. Die Baumart Acacia mangi<br />

um dient dabei als „Bodenverbesserer“ und ebnet den Weg für<br />

anspruchs vollere einheimische Baumarten, die auf den stark ausgelaugten<br />

und jahrzehntelang entwaldeten Böden nicht genug<br />

Nährstoffe finden würden. Denn die Akazie verbessert die Bodenqualität,<br />

indem sie Schadstoffe filtert und ihn mit Stickstoff<br />

anreichert. Damit schafft sie die nötigen Vorrausetzungen für<br />

die Rückführung der degradierten Fläche in einen artenreichen,<br />

nachhaltig bewirtschafteten Mischwald mit standortgerechten<br />

Baumarten.<br />

Natürlicher Schutz vor Schädlingsbefall<br />

Was in Vietnam und Kolumbien noch Zukunftsmusik ist, wird<br />

in Panama bereits seit vielen Jahren umgesetzt: Hier enthält jeder<br />

ForestFinance-Forst bis zu sieben verschiedene Nutz-Edelholzarten<br />

und eine Auswahl aus 50 verschiedenen weiteren heimischen<br />

Arten. Aufgeforstet werden ausschließlich degradierte<br />

Flächen wie beispielsweise brachliegende ehemalige Rinder -<br />

weiden. Die hohe Artenvielfalt der Mischwälder macht die<br />

neuen Forste weitaus weniger anfällig für Schädlingsbefall<br />

und Krankheiten als Monokulturen. Zahlreiche Vogelarten, die<br />

sich von schädlichen Insekten ernähren, leben hier ebenso wie<br />

eine Vielzahl weiterer, zum Teil bedrohter Tierarten. Daher ist im<br />

Vergleich zu Monokulturen nur ein minimaler Chemieeinsatz notwendig.<br />

Die strikte nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet,<br />

dass Unterwuchs soweit möglich zugelassen und organischer<br />

Dünger aus eigener Produktion eingesetzt wird. Da auch die Ernte<br />

schonend und ohne Kahlschlag erfolgt, entstehen dauerhaft<br />

naturnahe Mischwälder, die vielen Pflanzen und Tieren neuen<br />

Lebensraum bieten. Dazu gehören auch Naturschutzflächen: Vor<br />

allem Feuchtgebiete und Grenzbereiche zu den Flüssen werden<br />

konsequent geschützt, da sie Lebensraum unter anderem für<br />

viele Amphibienarten sind. Auch bereits bestehende Primärwald-<br />

Reste innerhalb der Fincas werden als Schutzfläche erhalten.<br />

Ein Kreislauf schließt sich<br />

Nach zwei Jahrzehnten sammeln und ernten die ForestFinance-<br />

Mitarbeiter in diesen Wäldern nun die Samen derselben Bäume,<br />

die sie einst gepflanzt haben und ziehen neue Bäume heran. In<br />

der Trockenzeit werden die Samen per Hand auf Schädlingsbefall<br />

untersucht und selektiert: für den Verkauf oder zur Aufzucht<br />

neuer Setzlinge in der Baumschule.<br />

Zwei Baumschulen existieren derzeit in Panama, wo die<br />

Samen in Anzuchtbeeten in der Baumschule zur Keimung gebracht<br />

und dann als Keimlinge in Pflanztüten verpflanzt werden.<br />

Anzuchterde und Pflanzsubstrat werden vor Ort selbst gemischt.<br />

Ein Dach aus einer lichtdurchlässigen Gewebeplane dämpft die<br />

Sonne und schützt die Jungpflanzen vor starken tropischen<br />

Regengüssen. Ab einer Größe von circa 25 Zentimetern werden<br />

die Setzlinge dann zur Pflanzung ausgeliefert.<br />

In Peru bestehen zwei weitere Baumschulen: Hier züchten die<br />

Mitarbeiter qualitativ hochwertige Kakao-Setzlinge heran.<br />

Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, legen wir auf Weiterentwicklung<br />

viel Wert: die Erforschung neuer Produktionssysteme,<br />

die die Wertschöpfung des Waldes steigern und als natürliche<br />

Ressourcenlieferanten dienen – zum Beispiel mit Hilfe von<br />

Agroforstprojekten, wie sie Dr. Carola Paul auf unseren Versuchsflächen<br />

erprobt hat (lesen Sie mehr auf Seite 50).<br />

Kristin Steffan, seit 2008 Redakteurin und<br />

Übersetzerin bei ForestFinance, ist unsere<br />

Spezialistin zu den Themen Biodiversität<br />

und schwerpunktmäßig für die Online-<br />

Medien verantwortlich.<br />

Foto: privat<br />

www.forestfinance.de FF 19

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