Pfarrblatt Nr. 5 - Pfarrei Heitenried
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Unsere lieben Verstorbenen<br />
Besuch, besonders jene ihrer Grossund<br />
seit kurzem auch Urgrosskinder.<br />
Im Jahre 1988 fand Mama ein geeignetes<br />
Daheim im Mehrfamilienhaus<br />
bei der Kirche. Dort durfte sie noch<br />
eine schöne Zeit verbringen. Dank<br />
der Unterstützung durch die Spitex,<br />
dem Mahlzeitendienst und der nachbarschaftlichen<br />
Hilfe von Anni und<br />
Emil Buchs konnte unsere Mama bis<br />
vor zwei Jahren in ihrer Wohnung<br />
bleiben.<br />
Mit zunehmenden Altersbeschwerden<br />
wurde aber der Übertritt ins Pflegeheim<br />
unabdingbar. Liebevoll gepflegt<br />
durfte Mama im Heim in Maggenberg<br />
noch zwei Jahre verbringen. Mama<br />
sagte oftmals beim Aufstehen: „Auf<br />
zu Gott.“ Am 9. März 2013 ging ihr<br />
Wunsch in Erfüllung und sie durfte<br />
diese letzte Reise antreten.<br />
Lucie Egger, Tafers<br />
12.03.1925 – 13.03.2013<br />
Geboren wurde Lucie am 12. März<br />
1925, wahrscheinlich in der Unterstadt<br />
in Freiburg. Sie ist im Waisenhaus Tafers<br />
aufgewachsen. Hier besuchte sie<br />
auch die Schule. Es muss eine harte<br />
Zeit gewesen sein, von der sie kaum<br />
Positives zu erzählen wusste.<br />
Nach der Schule fand sie im damaligen<br />
alten Spital eine Beschäftigung, wo sie<br />
als „Mädchen für alles“ eingesetzt wurde.<br />
Mit dem Bau des neuen Spitals auf<br />
dem Maggenberg arbeitete sie dort in<br />
der Wäscherei und konnte im Schloss<br />
wohnen. Mit dem Umbau des Schlosses<br />
musste sie umziehen. Am Eichenweg<br />
fand sie eine kleine Einzimmerwohnung.<br />
In der Folge arbeitete sie<br />
für einige Zeit in einer Wäscherei in<br />
Bern.<br />
Als sich immer mehr gesundheitliche<br />
Probleme einstellten, fand sie am 17.<br />
März 1993 Aufnahme im Pflegeheim<br />
St. Martin, wo sie sich einer liebevollen<br />
Pflege erfreuen und vermutlich das<br />
erste Daheim geniessen durfte.<br />
Wenn auch an ihrem Lebensweg kaum<br />
Rosen wuchsen, blieb sie doch ein zufriedener<br />
Mensch. Am 13. März, am<br />
Tag nach ihrem 88. Geburtstag durfte<br />
sie nach mehrjährigem Leiden die<br />
neue Welt betreten.<br />
Marie-Therese Tinguely, Tafers<br />
22.05.1946 – 15.03.2013<br />
Geboren wurde sie am 22. Mai 1946<br />
in der Ameismühle, wo sie auch die<br />
ersten Jugendjahre verbrachte. Die<br />
Primarschule besuchte sie während<br />
fünf Jahren hier in Tafers, dann noch<br />
ein Jahr in Rechthalten. Dann folgte<br />
ein langer Weg mit recht vielen Stationen,<br />
wo sie sich mit verschiedenen<br />
Aufgaben beschäftigte, so in Küche,<br />
Büro und Haushalt.<br />
Krankheitshalber kam für sie eine feste<br />
Anstellung nicht in Frage.<br />
Die letzte Station ihres Lebensweges<br />
war das Pflegeheim St. Martin, da sie<br />
stets auf fremde Hilfe angewiesen<br />
war. Dort ist sie, nachdem sich ihr Gesundheitszustand<br />
recht schnell verschlimmert<br />
hatte, überraschend gestorben.<br />
Marie Spicher-Fasel, Alterswil<br />
20.10.1925 – 24.03.2013<br />
Am 20. Oktober 1925 erblickte Marie<br />
als Tochter der Eltern Peter und Paulina<br />
Fasel-Falk in Aeschlenberg bei<br />
Alterswil das Licht der Welt. Mit ihren<br />
zwei Schwestern verbrachte sie eine<br />
glückliche Jugend. Der Weg ins Dorf<br />
führte hinunter zum Galternbach,<br />
über das schmale Brücklein, hinauf<br />
zum Dorf. Da gab es viele schöne Erlebnisse.<br />
Nach der Schule diente sie als Magd<br />
bei Bauern oder Herrschaften. Marie,<br />
das richtige Bauernmädchen, zog es<br />
auf die Höfe im Sensebezirk. Am 4.<br />
April 1961 trat sie mit Paul Spicher von<br />
Überstorf an den Traualtar. Es wurde<br />
eine harmonische Ehe, gesegnet mit<br />
einem Sohn und einer Tochter. Wohnsitz<br />
nahm das junge Paar in Aeschlenberg.<br />
Paul arbeitete in der Element,<br />
später in der DÜDAL und daheim.<br />
Es folgten glückliche Jahre in Frieden<br />
und Eintracht. Doch von Leid blieb die<br />
Familie nicht verschont. Der einzige<br />
Sohn stirbt 16-jährig bei einem Verkehrsunfall<br />
und Paul verliert durch einen<br />
tragischen Arbeitsunfall ein Bein.<br />
Daheim musste es weitergehen. Marie<br />
setzte sich ein mit aller Kraft. Im Glauben<br />
fand sie Halt, sie liess sich nicht<br />
gehen, sie verbitterte nicht. Gottlob<br />
konnte Paul seine Arme gut gebrauchen,<br />
so fand er Heimarbeit als Sattler.<br />
Marie machte mit im Mütterverein,<br />
gerne fuhr sie zu den grossen Wallfahrtsorten;<br />
da schöpfte sie immer<br />
wieder Kraft für den Alltag. Sie pflegte<br />
mit viel Liebe ihren Garten, ihre Lilien<br />
schmückten jedes Jahr die Kirche.<br />
Am 16. Dezember 1994 starb ihr Mann,<br />
es wurde still in Aeschlenberg. Gottlob<br />
kamen Tochter Margrit und Hämmerli<br />
Heinz regelmässig vorbei. Eines<br />
Tages wurde auch Marie von allerhand<br />
Leiden und Gebrechen heimgesucht.<br />
Marie gab sich nicht geschlagen, sie<br />
konnte wieder nach Hause. Aber dann<br />
nahmen die Gebrechen zu, es ging<br />
nicht mehr daheim. Schwer ist ihr der<br />
Eintritt ins Pflegeheim gefallen. Dafür<br />
war sie im Heim bestens aufgehoben,<br />
bis zur letzten Stunde.<br />
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