Programm ilb 09 - Berliner Festspiele
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SEITE 12<br />
11 <strong>09</strong> <strong>09</strong><br />
{freitag}<br />
spEcials | litEratur HintEr gittErn | Jsa BErlin<br />
15.00 WilfriEd n’sondé<br />
dEutscHland / kongo<br />
diskutiert mit jugendlichen Inhaftierten seinen preisgekrönten Debütroman<br />
„Das Herz der Leopardenkinder“ (2007, dt. 2008).<br />
MODERATION: Martin Jankowski *<br />
ANMELDUNG UNTER: Fax. 030 - 27 87 86 85<br />
spEcials | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_seitenbühne<br />
18.00 oulipo: lE tElliEr, rouBaud, monk,<br />
fortE, salon, BénaBou frankrEicH<br />
MODERATION: Jürgen Ritte<br />
Der Autorenkreis Oulipo − Ouvroir de Littérature Potentielle (Ü: Werkstatt<br />
für potenzielle Literatur) – wurde 1960 von François Le Lionnais und Raymond<br />
queneau gegründet. Ziel ist es, durch formale Zwänge die Möglichkeiten<br />
der Sprache zu erweitern. So hat beispielsweise Georges Perec<br />
einen Roman geschrieben, in dem der Buchstabe „e“ nicht vorkommt. Die<br />
„Oulipiens“ kommen auf dem diesjährigen <strong>ilb</strong> zusammen, um ihre Philosophie<br />
der literarischen Sprachmathematik vorzustellen – und zu lesen.<br />
fokus araBiscHE WElt | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_oberes foyer<br />
18.00 irakiscHE traumata<br />
MODERATION: Andreas Pflitsch * SPRECHER: Roland Schäfer<br />
Ali Bader [Irak/Jordanien]. Bereits mit seinem ersten Roman „Ba¯ba¯ Sa¯rtir“<br />
(Ü: Papa Sartre) wurde Bader 2001 international bekannt. Darin rechnet er<br />
auf satirische Weise mit den irakischen Intellektuellen und ihrer hilflosen<br />
Imitation des französischen Existenzialismus ab. Sein 2008 erschienener<br />
Roman „al-Ha¯ris at-tabag˙“ (Ü: Der Wächter des Tabaks) beleuchtet das<br />
kulturelle Leben nach dem Einmarsch der US-Truppen in den Irak.<br />
Jabbar yassin Hussein [Irak/Jordanien]. Der Autor behandelt in seinen Texten<br />
die traumatische Erfahrung des Exils, den Verlust von Heimat und<br />
Identität: „Ich schrieb, um mich an das zu erinnern, was ich verlassen<br />
hatte.“ Er liest aus „Le songe de l’officier américain“ (Ü: Der Traum des<br />
amerikanischen Offiziers).<br />
kalEidoskop | BaBylon<br />
19.00 JuditH HErmann dEutscHland<br />
MODERATION: Knut Elstermann<br />
Ihr erster, melancholisch gefärbter Erzählband „Sommerhaus, später“ verhalf<br />
1998 der Kurzgeschichte zu einer Renaissance in Deutschland. Hermanns<br />
kühle, klare Erzählungen stehen in der Tradition Anton Tschechows und Raymond<br />
Carvers, sie geben dem Lebensgefühl einer ganzen Generation Ausdruck.<br />
In „Alice“ hat die Autorin fünf „atmosphärisch ebenso bezwingende<br />
wie stilistisch meisterhafte Geschichten vom Sterben und von der Erfahrung<br />
des Verlustes“ vorgelegt − so urteilte die Jury des Friedrich-Hölderlin-Preises.<br />
rEflEctions | collEgium Hungaricum BErlin<br />
19.00 Barack oBama: diE ErstEn monatE<br />
sEinEr präsidEntscHaft<br />
Diskussion mit Sinan Antoon USA/IRAK , Michael Krüger DEUTSCHLAND ,<br />
Pankaj Mishra INDIEN und Eliot Weinberger USA<br />
MODERATION: Hans Christoph Buch<br />
Seit dem 20. Januar 20<strong>09</strong> ist Barack Obama der erste schwarze Präsident<br />
der Vereinigten Staaten. „yes, we can“: Mit dem Versprechen des<br />
„change“ ist Obama angetreten. Wie viel Wandel hat er bewirkt, nach<br />
neun Monaten im Amt? Darüber diskutieren der US-Iraker Sinan Antoon,<br />
der insbesondere zur zeitgenössischen arabischen Kultur und Politik<br />
forscht, Michael Krüger, der Verleger der Autobiografie Obamas, „Ein<br />
amerikanischer Traum“, der indische Schriftsteller Pankaj Mishra sowie<br />
der New yorker Essayist Eliot Weinberger.<br />
spEcials | klEistHaus<br />
19.00 andrEW sEan grEEr usa<br />
„Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli“<br />
MODERATION: Martin Jankowski * SPRECHERIN: Tatiana Nekrasov<br />
Max Tivolis Leben verläuft rückwärts: als Greis geboren, verlässt er die<br />
Welt als Kind. Als das Erdbeben San Francisco erschüttert, ist er Mitte<br />
dreißig, und gegen Ende seines Lebens werden die ersten Radios in<br />
Autos eingebaut. – Eintritt frei<br />
fokus araBiscHE WElt | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_oberes foyer<br />
19.30 palästinEnsiscHE sEHnsücHtE<br />
MODERATION: Leila Chammaa SPRECHERIN: Kathleen Gallego Zapata<br />
Ala Hlehel [Palästina]. In der Kurzgeschichte „Mein Mann, der Busfahrer“<br />
erzählt eine palästinensische Frau naiv und dennoch mit analytischem<br />
Witz von ihrem Alltag unter der häuslichen Dominanz und Gewalt des<br />
Ehemanns. Der Bus, den der Gatte fährt und in dem sie oft – beneidet von<br />
den anderen Frauen – mitfährt, steht für das Abenteuer und die Freiheit,<br />
die sie nie erreichen wird.<br />
Mahmoud Shukair [Palästina]. Der Autor, vor allem durch seine Kurzgeschichten<br />
bekannt, liest aus „Shakiras Bild“: Ein Reisebus und der freizügige<br />
Popstar Shakira werden zu ironisch-dramatischen Symbolen enttäuschter<br />
Hoffnungen und der Unmöglichkeit, den gegebenen Umständen<br />
zu entkommen, ob es sich nun um die Übergriffe einer männlich dominierten<br />
Gesellschaft handelt oder um den schwierigen Alltag in Palästina.<br />
kalEidoskop | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_große Bühne<br />
19.30 fEridun Zaimoglu dEutscHland<br />
MODERATION: Wilfried F. Schoeller<br />
Feridun Zaimoglu präsentiert in dieser Buchpremiere seinen neuen Roman<br />
„Hinterland“, in dem er die literarische Examinierung von Erscheinungsformen<br />
der Liebe in unserer Zeit in mehreren furiosen Episoden<br />
fortsetzt. 1995 gab der Autor sein literarisches Debüt mit „Kanak Sprak.<br />
24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft“. Sein zweiter Roman „Abschaum“<br />
lieferte 2000 die Vorlage für den Film „Kanak Attack“. Der Stipendiat<br />
der Villa Massimo wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem<br />
erhielt er 2003 den Preis der Jury des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbes.<br />
Gemeinsam mit Ilija Trojanow war er 2007 Poetik-Dozent an der Tübinger<br />
Universität.<br />
kalEidoskop | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_seitenbühne<br />
19.30 poEtry nigHt iii<br />
MODERATION: Silke Behl<br />
SPRECHER: Matthias Scherwenikas und Tina Engel<br />
Robert Gray [Australien] lebt in Sydney und genießt den Ruf eines herausragenden<br />
Landschaftsdichters. Seine Gedichte beeindrucken mit genauen<br />
Bildern, rhythmischer Eigenständigkeit und präziser Wiedergabe seelischer<br />
Zustände, ohne je in Pathos abzugleiten.<br />
Joy Harjo [USA], geboren in Oklahoma, ist Indianerin vom Volk der<br />
Muskogee. Die elenden Lebensumstände in den Reservaten sind oft Inhalt<br />
ihrer Gedichte. Harjo ist auch Musikerin: Sie spielt Saxofon und kombiniert<br />
Jazz und Rock mit ihrer Lyrik.<br />
Susan Howe [USA] lebt in Connecticut. Ihr Werk wird gern als postmodern<br />
klassifiziert, ihre Gedichte drehen sich meist um historische und mythische<br />
Themen. Joyce hat sie sehr beeinflusst, Dickinson und der Historiker<br />
Slotkin.<br />
fokus araBiscHE WElt | stiftung BrandEnBurgEr tor<br />
20.00 youssEf ZiEdan ägyptEn<br />
MODERATION: Hartmut Fähndrich * SPRECHER: Frank Arnold<br />
Der diesjährige Gewinner des International Prize for Arab Fiction liest aus<br />
seinem Debütroman „Zil al-Af’a“ (Ü: Schlange). Die Schlange wird Sinnbild<br />
für die Frau, deren Bildnis in der ägyptischen Tradition einen großen<br />
Wandel erfuhr – einst als Göttin verehrt, steht sie nun für Sünde und<br />
spiegelt damit auch das Frauenbild wider: von der heiligen zur schmutzigen<br />
Weiblichkeit. – Eintritt frei<br />
fokus araBiscHE WElt | HumBoldt-forum im lustgartEn<br />
20.00 diE nacHt dEr araBiscHEn poEsiE<br />
MODERATION: Suleman Taufiq<br />
SPRECHER: Corinna Kirchhoff, Susanna Kraus und Friedhelm Ptok<br />
yassin Adnan, geboren 1970 in Safi, Marokko, ist seit 1991 Herausgeber<br />
der Zeitschrift „Aswat Muassira“ (Contemporary Voices). Er hat zwei Gedichtbände<br />
und eine Sammlung von Kurzgeschichten veröffentlicht.<br />
Fadhil Al-Azzawi [Irak]. Seine ironischen, humorvollen Gedichte und Kritiken<br />
werden in vielen arabischen Literaturmagazinen veröffentlicht. Al-<br />
Azzawi lebt seit 1983 in Berlin.<br />
yussef Bazzi, geboren 1966 in Beirut. Den libanesischen Bürgerkrieg verarbeitet<br />
er auch in seinen Gedichten und in seinem erzählerischen Werk<br />
„yassir Arafat sah mich an und lächelte“. Neben seiner Tätigkeit als Journalist<br />
hat er vier Gedichtbände veröffentlicht.<br />
Inam Bioud wurde 1953 in Damaskus geboren, wo sie Architektur und<br />
Kunst studierte. Zudem ist sie promovierte Übersetzerin. Sie veröffentlichte<br />
bereits sehr früh ihre ersten Werke, u. a. Gedichte und Romane. Die<br />
Autorin lebt in Algier.<br />
Fouad EL-Auwad, 1965 in Damaskus geboren, lebt seit 1986 in Deutschland.<br />
Der promovierte Architekt geht in München seiner Tätigkeit als Lyriker,<br />
Mystiker, Erzähler und Übersetzer nach.<br />
Abed Ismael, geboren 1963 in Lattakia in Syrien, ist Dichter und Übersetzer.<br />
Er studierte an der New york University amerikanische Literatur. Zurzeit<br />
lehrt er an der Universität von Damaskus.<br />
Moncef Mezghanni wurde 1954 in Sfax geboren. Seit 1970 organisiert er<br />
Kulturveranstaltungen und Schriftstellertreffen in Tunesien. Er schreibt<br />
Gedichte, arabische Liedtexte und Theaterstücke für Kinder.<br />
Hala Mohammad wurde in der syrischen Hafenstadt Lattakia geboren. Sie<br />
studierte Film in Frankreich an der Université Paris 8. 1994 wandte sie<br />
sich neben ihrer filmischen Arbeit auch der Dichtung zu.<br />
Fatima Naoot, 1964 in Kairo geboren, studierte Architektur an der Ain<br />
Shams University in Kairo, wo sie 1987 ihren Bachelor of Arts ablegte. Sie<br />
ist als Dichterin, Journalistin und Übersetzerin tätig.<br />
Dalia Taha wurde 1986 in Berlin geboren, wuchs aber in Ramallah (Westbank)<br />
auf. Sie studiert Architektur an der Birzeit University in Ramallah<br />
und ist als Schriftstellerin und Dichterin tätig.<br />
Ghassan Zaqtan, geboren 1954 in Beit Jala nahe Bethlehem. Er lebte in<br />
Jordanien, Syrien, Libanon und Tunesien und zurzeit in Ramallah. Neben<br />
seiner Arbeit als Dichter und Schriftsteller ist er auch als Drehbuchautor<br />
tätig gewesen. – Eintritt frei<br />
ErinnErung, spricH | maxim gorki tHEatEr_studiobühne<br />
20.30 HalidE Edip adiVar<br />
(istanBul 1884–istanBul 1964)<br />
EINFÜHRUNG: Noël David Nicolaus * SPRECHERIN: Elizabeth Blonzen<br />
Die hochgelobte türkische Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Professorin<br />
Halide Edip Adıvar schreibt in „Die Tochter des Schattenspielers“ über<br />
ein aktuelles Thema: die Suche einer jungen Türkin nach der eigenen<br />
Kultur. Am Ende des Osmanischen Reiches begegnet Rabia Abla dem<br />
westlichen Gesang, der islamischen Mystik und einem italienischen Klavierlehrer.<br />
Ein interessanter Entwicklungsroman als Plädoyer für kulturelle<br />
Offenheit.<br />
litEraturEn dEr WElt | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_oberes foyer<br />
21.00 cHristinE montalBEtti<br />
MODERATION: Marius Meller * SPRECHERIN: Corinna Kirchhoff<br />
Die in Le Havre geborene Autorin stellt an diesem Abend gleich drei<br />
ihrer Werke vor: „Western“, ein Versprechen im Titel, das die Autorin<br />
einlöst, eine Italo-Western-Parodie mit Saloons, Wüsten und weiten Naturlandschaften,<br />
durch die sich die beiden Protagonistinnen Mary und<br />
Georgina schlagen. „L’origine de l’homme“ (der Ursprung des Menschen)<br />
widmet sich der historischen Figur des Zöllners und Paläontologen<br />
Jacques Boucher de Crèvecœur de Perthes (1788–1868), der<br />
durch Funde altsteinzeitlicher Faustkeile die Theorie seines Widersachers<br />
Georges Cuviers zu widerlegen suchte, der Mensch bevölkere seit<br />
Ende der Sintflut und damit erst seit 6000 Jahren die Erde. Und „Hotel<br />
Komaba Eminence“ aus dem Erzählband „Petits déjeuners avec quelques<br />
écrivains célèbres“.<br />
.<br />
fokus araBiscHE WElt | rEflEctions | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_große Bühne<br />
21.00 dEr WEstlicHE Blick auf diE<br />
araBiscHE WElt<br />
mit Malek Alloula ALGERIEN , Sonja Hegasy, Andreas Pflitsch, Stefan<br />
Weidner DEUTSCHLAND und François Zabbal FRANKREICH<br />
MODERATION: Susanne Stemmler<br />
Die Medien der westlichen Länder fokussieren sich in ihrer Berichterstattung<br />
über die arabische Welt im Wesentlichen auf Terrorismus,<br />
Kriege und den Nahost-Konflikt, Öl, Frauenunterdrückung, religiösen<br />
Fanatismus und andere „bad news“. Dadurch werden die Vorstellungen<br />
von Ländern und Gebieten wie Ägypten, Irak, Libanon, Palästina,<br />
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jemen und Marokko<br />
geprägt und vereinheitlicht. Welche Bilder von den arabischen<br />
Ländern und Menschen existieren in unseren Köpfen? Welche Klischees,<br />
Vorurteile und Erfahrungen prägen die westliche Sicht auf<br />
den Orient? Und wie kann man diese erweitern, differenzieren, verbessern?<br />
Veranstaltung mit Simultanübersetzung. Kopfhörer erhalten<br />
Sie im unteren Foyer.<br />
rEflEctions | collEgium Hungaricum BErlin<br />
21.00 stadtWElt – WEltstadt ii: saraJEVo<br />
Omar Akbar im Gespräch mit Aleksandar Hemon<br />
Der ehemalige Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Omar Akbar, spricht<br />
mit dem bosnischen Schriftsteller Aleksandar Hemon über das Sarajevo<br />
der Gegenwart und wie die Geschichte dieser verlorenen Stadt Eingang in<br />
das Werk des Autors gefunden hat, den Ilma Rakusa als „ebenso sensiblen<br />
wie humorvollen Chronisten des Unterwegsseins zwischen Ost und<br />
West“ beschreibt.<br />
rEflEctions | BaBylon<br />
21.00 alicE scHWarZEr dEutscHland<br />
MODERATION: Knut Elstermann<br />
Alice Schwarzer ist in Europa seit 30 Jahren eine der führenden Kritikerinnen<br />
des (politischen) Islam. Sie wird an diesem Abend aus ihrer Reportage<br />
von 1979 über ihre Reise in den Iran Khomeinis und aus ihrem Essay<br />
„Die Antwort“ lesen: über die Folgen des „islamistischen Kreuzzuges von<br />
Teheran bis Kreuzberg“, wie sie sagt. Anschließend Diskussion mit dem<br />
Publikum.<br />
spEcials_konZErt | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_seitenbühne<br />
22.00 WatcHing mE fall<br />
Dieser <strong>Berliner</strong> Band bedeuten Kategorien wie Mainstream oder Underground<br />
nichts. Self-exposure against self-exposure scheint ihr Credo<br />
zu sein, wenn Sängerin Susanne Heinrich singt: „If we can’t be<br />
unique / let’s be all of them“. Konsequent mischen die vier Musiker<br />
Wave, Indie und Rock. Große Gesten neben hingeworfenen Skizzen.<br />
Bittersüß, böse und sehr urban. Dass hier zwei Schriftsteller (Susanne<br />
Heinrich, Marcus Braun) am Werk sind und, dass die Band bisher nur<br />
in ausgewählten <strong>Berliner</strong> Locations zu hören war, macht diesen Auftritt<br />
unverzichtbar.<br />
ErinnErung, spricH | Haus dEr BErlinEr fEstspiElE_oberes foyer<br />
22.30 alExandra kamp liEst „sExus“ Von<br />
HEnry millEr<br />
TEXTFASSUNG UND KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Helge-Björn Meyer<br />
In der Lesart von Alexandra Kamp erscheint Millers (1891−1980) gigantisches<br />
Lebens- und Liebeslabyrinth wie ein Mittsommernachtstraum<br />
unserer heutigen Welt: rauschhaft und lustvoll. Sie sucht nach<br />
dem Sound, der den inneren Puls dieses maßlosen Romans wiedergibt,<br />
treibt die Geschichte um „die einzige und wahre Liebe“ des Autors, die<br />
sich in Obsessionen permanenter sexueller Kollisionen äußert, auf die<br />
Spitze: vor allem in der Auseinandersetzung mit männlichen Denk- und<br />
Sprechweisen.