Programm ilb 09 - Berliner Festspiele
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San Francisco: Draußen am Strand glaubt<br />
sich Holland sicher – hier in seinem<br />
kleinen Haus mit seiner Frau Pearlie und<br />
dem Sohn. Doch die Vergangenheit klopft<br />
an die Tür, und Pearlie begreift, dass sie<br />
nur ein Teil in einem Dreieck ist. Drei<br />
Außenseiter, die mit ihren Leidenschaften<br />
ringen, und ein Gebot von 100.000<br />
Dollar, um dem Leben eine neue Richtung<br />
zu geben – die Geschichte einer Ehe.<br />
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Das 9. internationale literaturfestival berlin präsentiert auch in diesem<br />
Jahr wieder die literarische Vielfalt zeitgenössischer Prosa und Lyrik aus<br />
aller Welt. Das umfangreiche <strong>Programm</strong> gliedert sich in die folgenden<br />
Sparten:<br />
Die Auswahl für das <strong>Programm</strong> lIteraturen der Welt erfolgt dieses<br />
Jahr durch sieben Juroren, die jeweils zwei Autorinnen bzw. Autoren nominieren.<br />
Die Juroren, international renommierte Persönlichkeiten, wählen<br />
einen repräsentativen Querschnitt aus den Genres Prosa und Lyrik für das<br />
Festival aus. Die Besucher lernen so neben Autoren von Weltruhm auch<br />
hochinteressante Neuentdeckungen aus fernen Ländern kennen. Die diesjährigen<br />
Juroren sind Abbas Beydoun [Libanon], Fatou Diome [Frankreich],<br />
Tomás Eloy Martínez [Argentinien], Katarina Frostenson [Schweden],<br />
Alberto Manguel [Kanada/Frankreich], Boualem Sansal [Algerien],<br />
Yoko Tawada [Japan], Ilija Trojanow [Bulgarien/Deutschland].<br />
Im <strong>Programm</strong> KaleIdosKop werden die Autorinnen und Autoren von der<br />
Festivalleitung eingeladen. Unterstützt wird deren Entscheidung durch die<br />
Beratung eines internationalen Netzwerks von Kuratoren und Freunden.<br />
Die Autorinnen und Autoren dieser Sparte ergänzen die Wahl der Jury für<br />
das <strong>Programm</strong> Literaturen der Welt.<br />
In der <strong>Programm</strong>sparte InternatIonale KInder- und jugendlIteratur ͏<br />
stellen Autoren und Illustratoren aus aller Welt ihre Romane, Erzählungen,<br />
Gedichte und Illustrationen vor und begegnen ihrem Publikum in Lesungen,<br />
Workshops, Schulprojekten, Werkstattgesprächen und Familienfesten.<br />
Mit ihrem breit gefächerten Veranstaltungsprogramm an schulischen<br />
und außerschulischen Lernorten möchte die Sparte Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen gemeinschaftliche Zugänge zu Büchern vermitteln,<br />
ihnen Horizonte eröffnen, sie emotional, sozial-gesellschaftlich und<br />
künstlerisch-handwerklich herausfordern. Die Autorenauswahl erfolgt im<br />
Austausch mit einem international besetzten Kuratorium. Das Spektrum<br />
reicht vom Bilderbuch über das Kinder- und Jugendbuch bis hin zur Literatur<br />
für junge Erwachsene.<br />
Der foKus des diesjährigen Festivals liegt auf der arabIschen Welt. Die<br />
arabische Literatur blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück und<br />
hat in den letzten 30 Jahren einen großen Modernisierungsschub erfahren.<br />
Die Eigenheit der zeitgenössischen arabischen Literatur besteht zunehmend<br />
aus der fruchtbaren Implementierung traditioneller Muster und einer<br />
innovativen Aufnahme moderner Literaturtraditionen westlicher Prägung.<br />
Die Vielfalt eines Geisteshorizonts und einer Literatur zu erfassen, die sich<br />
in dem geografischen Raum vom Atlantik über das Mittelmeer bis zum<br />
Persischen Golf erstreckt, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Für den Fokus<br />
gilt es, das ganze Spektrum zwischen dem Verbindenden einerseits und<br />
der jeweiligen regionalen Eigenheit andererseits zu erhellen.<br />
In der <strong>Programm</strong>sparte reflectIons werden brisante und aktuelle Themen<br />
aus Politik, Ökonomie und Kultur diskutiert – nicht in akademischer<br />
Abgrenzung, sondern in interdisziplinärer Vielfalt. Reflections beschäftigt<br />
sich in diesem Jahr u. a. mit kulturellen und politischen Fragen der arabischen<br />
Welt, den ersten Regierungsmonaten von Barack Obama, der Mafia<br />
(auch in Deutschland), den Ereignissen im Iran und dem Leben in den<br />
Städten Mumbai, Sarajevo und Alexandria.<br />
programm<br />
{sparten}<br />
Die Reihe erInnerung, sprIch stellt zu Unrecht verstorbene Schriftsteller<br />
vor. Der Imperativ in ihrem Namen, Nabokovs Autobiografie entliehen, deutet<br />
an, dass auch die Erinnerung Anstöße benötigt, um tätig zu werden. Hier<br />
lassen sich u.a. Halide Edip Adıvar, James Krüss, Tschingis Aitmatow, Paul<br />
Scheerbart, Denis Diderot und Franz Werfel (wieder)entdecken. Und auch<br />
in dieser Sparte finden sich arabische Autoren wie etwa Rifa’a at-Tahtawi<br />
(1801–1873). Dazu Schriftsteller, aus deren Texten sich ein besonderes<br />
Bild des arabischen Raumes ergibt: Friedrich Rückert und Voltaire.<br />
Das <strong>Programm</strong> specIals beinhaltet die kleinen, besonderen Ereignisse<br />
des Festivals. Scritture Giovani ist – mittlerweile im achten Jahr – ein Kooperationsprojekt<br />
mit zwei der bedeutendsten Literaturfestivals in Europa:<br />
dem festivaletteratura Mantova und dem Guardian Hay Festival. Es dient<br />
der Förderung junger europäischer Schriftsteller. Für 20<strong>09</strong> hat Scritture<br />
Giovani vier junge Autoren ausgesucht, die in verschiedenen Sprachen zu<br />
dem vorgegebenen Thema „4.00 a.m.“ eine Kurzgeschichte schreiben und<br />
im Rahmen der Festivals präsentieren. Die Texte erschienen kürzlich in<br />
einem viersprachigen Band. Ein Abend mit New German Voices steht zum<br />
zweiten Mal im <strong>Programm</strong>: junge Talente aus dem deutschsprachigen<br />
Raum, von denen wir denken, dass sie auch international Erfolg haben<br />
werden. Erstmals präsentiert das <strong>ilb</strong> den Abend New German Poetry: frische<br />
Ware aus Werkstätten deutschsprachiger Lyriker. Und erstmals treten<br />
die Sprachkünstler der Gruppe Oulipo auf, deren einziges deutsches Mitglied<br />
Oskar Pastior war. Obligatorisch sind die Lesungen in Gefängnissen<br />
und Bibliotheken sowie die Internationale SLAM!Revue. Großartige Musik<br />
ist im <strong>Programm</strong>! Aydar Gaynullin wird das Festival wie im Vorjahr mit<br />
seinem Bajan eröffnen, William Ramsay und die von ihm ausgesuchten<br />
Musiker die Vorspiele zu den Lesungen machen, „Watching me fall“ mit<br />
der Autorin Susanne Heinrich wird ein Sonderkonzert im Café Nabokov<br />
absolvieren. In der zweiten Festivalwoche greift Wolf Biermann zur Gitarre,<br />
der syrische Musiker Bachar Zarkan wird mit Ensemble auftreten, und den<br />
Abschluss bildet das Hip-Hop-Musical »Die vergessenen Befreier«. Das<br />
Stück erinnert an die Millionen Soldaten aus den französischen Kolonien,<br />
die 1914−1918 an vorderster Front für Frankreich kämpften und im Zweiten<br />
Weltkrieg mithalfen, die Welt vom Faschismus zu befreien. Eingerahmt<br />
wird das Festival übrigens von zwei Theaterabenden außerhalb der Kern-<br />
Festivalzeit, nämlich der serbischen Theaterproduktion »Der Wintergarten«<br />
am 8. September und der Tanzproduktion »BurkaBondage« der Regisseurin<br />
Helena Waldmann vom 9. bis 11. Oktober, die mit dem thematischen<br />
Fokus in Verbindung steht.<br />
Schließlich: die dank des Babylons wieder ins <strong>Programm</strong> aufgenommene<br />
Sparte lIteratur auf celluloId zeigt mit dem Literaturprogramm korrespondierende<br />
Filme nach Vorlagen von Tschingis Aitmatow, John M.<br />
Coetzee, Judith Hermann, Hanif Kureishi, Leonardo Sciascia und Roberto<br />
Saviano.<br />
sofern nicht anders angegeben, lesen die autorinnen und autoren kurze auszüge ihrer texte im original. danach tragen schauspieler die deutsche<br />
übersetzung vor. moderatoren und (simultan-)dolmetscher ermöglichen anschließend gespräche zwischen dem publikum und den autorinnen und autoren.<br />
bei den poetry nights werden alle texte im original und in deutscher übersetzung vorgetragen.<br />
für die beratung und unterstützung beim fokus arabische Welt danken wir:<br />
Sherif Abdel Samad, Antoine Abou Zaid, Driss Alaoui, Rasha al Ameer, Alaa al-Aswani, Abdullah Al Baraddouni, Leila Chammaa, Edwar al-Charrat, Rashid<br />
al-Da’if, Haggag Ali, Abed Aljuba, Amal Al Jubouri, Mohammed Ibrahim Al-Rubaie, Nora Amin, Sinan Antoon, Liana Badr, Kmar Bendana, Mohammed<br />
Bennis, Abbas Beydoun, Mohamed Boukkandoura, Leila Chammaa, Friedrich Dahlhaus, Dina Dally, Hassan Dawud, Vivian Eden, Riad el Rayyes, Nazem<br />
El Sayed, Mansoura Ezz-Eldin, Hamid Fadlallah, Hartmut Fähndrich, Sarah Fortmann-Hijazi, Andreas Goergen, Lewis Gropp, Iskander Habasch, Issam<br />
Haddad, Joumana Haddad, Qassim Haddad, Hassan Hammad, Thomas Hartmann, Mahmoud Abu Hashash, Abdullah Hijazi, Ala Hlehel, Randa Idriss,<br />
Christian Junge, Adel Karasholi, Barbara Kassir, Etgar Keret, Navid Kermani, Hassan Khader, Achmed Khaled, Elias Khoury, Marieluise Knott, Doreen<br />
Leichert, Ludwig Linden, Mohamed Massad, Hossam Massoud, Abdelwahab Meddeb, Sahar Mougy, Zakaria Muhammad, Emily Nasrallah, Obrahum<br />
Nasrallah, Margaret Obank, Günther Orth, Hans Peter Pökel, Abdel Moneim Ramadan, Notaila Rashed, Ute Reimer, Martina Sabra, Mekkawi Said, Clara<br />
Saner, Joachim Sartorius, Lorca Sbaity, Hans Schiler, Berit Schuck, Liesel Schulze-Meyer, Christin Sfaxi, Meir Shalev, Adania Shibli, Samuel Shimon,<br />
Mahmoud Shukair, Hani Shukrallah, Heiko Sievers, Marie-Claude Souaid-Hesse, Susanne Stemmler, Natan Sznaider, Bahaa Tahar, Suleman Taufiq, Barbara<br />
Wahlster, Stefan Weidner, Matthias Wilfert, Barbara Winckler, Abdel-Tawab Youssef, François Zabbal, Michal Zamir, Ghassan Zaqtan und Sabah Zouein.