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BR-Magazin 03/2015

Das hauseigene Magazin des Bayerischen Rundfunks informiert vierzehntägig über die Höhepunkte im Programm. Hier finden Sie Hintergründe zu neuen Produktionen und Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine ausführliche Programmübersicht.

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TITELTHEMA<br />

Fotos: Sylvia Bentele, colourbox/Kzenon, Stefan Frühbeis<br />

Heimat ist ein großes Wort, ein<br />

wichtiges Wort. Doch was bedeutet<br />

es überhaupt? Der Duden<br />

schlägt vor: „Heimat ist der Ort, an dem<br />

man geboren ist oder sich durch ständigen<br />

Aufenthalt zu Hause fühlt.“ Stefan<br />

Frühbeis, Redaktionsleiter von <strong>BR</strong> Heimat,<br />

sagt: „Heimat ist für mich, wo ich mit<br />

meiner Oma früher Schwammerl suchen<br />

war.“ Er hat seine Schwammerl südlich<br />

von München gesucht, dort lebt er auch<br />

heute noch. Und der Begriff Heimat ist<br />

seit der Kindheit für ihn auch mit Musik<br />

verbunden. „Ich bin mit Volksmusik aufgewachsen<br />

und mache sie selbst, seit ich ein<br />

Instrument halten kann. Bei uns zu Hause<br />

lagen Dutzende Instrumente herum, und<br />

wir haben einfach munter drauf los probiert.“<br />

Zehn Jahre lang hat Frühbeis außerdem<br />

Kirchenorgel gespielt, „bis im<br />

Winter die Finger steif gefroren waren.“<br />

Er weiß also genau, von was er spricht,<br />

wenn er über Volksmusik redet.<br />

Heimat ist Musik<br />

Der Radiosender, der täglich zu Hause bei<br />

den Eltern lief. Der Klang der Kirchenglocken<br />

der Heimatgemeinde. Und natürlich<br />

die Musik, die traditionell in der Heimat<br />

gemacht wird. Das alles trifft ins Herz,<br />

spricht Emotionen an und weckt Erinnerungen.<br />

Besonders bei der Volkmusik ist<br />

das so, meint Frühbeis. Das Ziel der Redaktion<br />

von <strong>BR</strong> Heimat ist es, im neuen Programm<br />

ganz Bayern eine Plattform zu<br />

geben, vom Bayerischen Wald und Unterfranken<br />

bis hin nach Oberbayern. „Wir<br />

wollen so vielfältig wie möglich klingen“,<br />

sagt Frühbeis. Gleichzeitig soll <strong>BR</strong> Heimat<br />

aber nicht zu regional werden, „man muss<br />

unseren Moderator aus dem Ostallgäu<br />

auch in Franken verstehen. – Da wird er<br />

sich halt ein bisschen zusammenreißen<br />

müssen“, sagt Frühbeis und lacht. Die Vielfalt<br />

bezieht sich nicht nur auf die Musik,<br />

sondern auch auf die journalistischen Inhalte.<br />

„Unser Korrespondentennetz ist so<br />

großartig, das muss man einfach ausnutzen“,<br />

sagt Frühbeis. Die Hörer können sich<br />

also auf Geschichten und Nachrichten<br />

freuen, die aus sechs Regionalstudios im<br />

ganzen Freistaat zugeliefert werden.<br />

Außerdem wird es wochentags einen<br />

„Ratsch“ geben, bei dem interessante<br />

Gäste aus ganz Bayern und aus dem<br />

befreundeten Ausland erzählen, die Sendung<br />

„Wald und Gebirge“ mit Infos und<br />

Tipps zu Touren durch Bayern, die „Bayern-<br />

Chronik“ mit Hintergrundberichten aus<br />

dem Freistaat und Vieles mehr. Frühbeis<br />

ist dabei auch wichtig, dass nicht nur<br />

ein „Wohlfühl-Bayern“ gezeigt wird, sondern<br />

dass auch brisante Stoffe angepackt<br />

werden, wie etwa das Thema Flüchtlinge,<br />

denn „auch die Bayernkaserne gehört<br />

zu Bayern“.<br />

Junge Volksmusik<br />

Dass Volkmusik auch immer wieder ein<br />

Streithema ist, ist Stefan Frühbeis bewusst:<br />

„Volksmusik spaltet die Menschen:<br />

Entweder man liebt und braucht sie –<br />

oder man schaltet sofort weg, wenn man<br />

sie im Radio hört“, sagt er. Diese „Wegschalter“<br />

sind oft diejenigen, die beim<br />

Thema Volksmusik ausschließlich an Herren<br />

im gesetzten Alter mit Rauschebart<br />

und ehrwürdiger Tracht denken, die auf<br />

„altmodischen Instrumenten“ musizieren.<br />

Doch dieser Eindruck ist falsch, sagt Frühbeis:<br />

„Ich kenne einen 15-Jährigen, der<br />

Stückl für seine eigene Tanzlmusi schreibt.<br />

Junge Musikanten organisieren ihre Auftritte<br />

längst über Facebook, und da kommen<br />

locker einmal auch einige hundert<br />

junge Volksmusik-Freunde an einem<br />

Abend zusammen.“ Volksmusik kann jeden<br />

ansprechen, egal welches Alter er hat.<br />

Und gerade der sogenannten „Tradimix“,<br />

also moderne Musik gespielt auf traditionellen<br />

Instrumenten, mit bekannten Vertretern<br />

wie der Band „Kofelgschroa“, bekommt<br />

immer mehr Fans, gerade unter<br />

den junge Menschen.<br />

<strong>BR</strong> Heimat wird ab dem 2. Februar jeden<br />

Tag ausgestrahlt. Alle Volksmusiksendungen,<br />

die bisher auf Bayern plus laufen,<br />

sind dann dort zu hören, Bayern plus wird<br />

ab diesem Zeitpunkt ausschließlich Schlager<br />

spielen. Die Volksmusiksendungen auf<br />

Bayern 1 und auch der „Heimatspiegel“<br />

auf Bayern 2 bleiben erhalten. <strong>BR</strong> Heimat<br />

ist über das digitale Antennenradio DAB+,<br />

über Kabel, über Satellit und über das<br />

Internet zu empfangen. Ein bisschen<br />

Edelweiß, Diatonische, Trachtenverein: Das alles<br />

kann für die bayerische Heimat stehen. Trotzdem ist<br />

Heimat mehr als Brauchtum<br />

aufgeregt ist Redaktionsleiter Stefan<br />

Frühbeis schon, gibt er zu: „Seit Wochen<br />

wache ich morgens um 5 Uhr auf, weil<br />

mir immer wieder etwas einfällt, was<br />

noch zu erledigen ist.“ Das hat spätestens<br />

am 2. Februar ein Ende. Michaela Bold<br />

––<br />

<strong>BR</strong> Heimat<br />

ab Montag, 2.2.<strong>2015</strong><br />

täglich 0.00 bis 24.00 Uhr<br />

br-heimat.de<br />

<strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong> – 5

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