CD-EMPFEHLUNG DES MONATS Nur diesen Monat ... - Klassik.com
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VOM HIMMEL HOCH<br />
Weihnachtslieder-Projekt<br />
bei CARUS<br />
VOLUMINÖS<br />
McCreesh dirigiert<br />
Mendelssohns Elias<br />
AUSGABE<br />
OKTOBER 2012<br />
GOLDENES HÄNDCHEN<br />
Amandine Beyers<br />
neuer Vivaldi bei ZIG ZAG
BESTSELLER<br />
PRESSE<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
WIEGENLIEDER VOL.1<br />
Kirchschlager/Rubens/Kaufmann/Prégardien/<br />
Hauptmann/Trekel/+<br />
CAR 83001<br />
FASCH: ORCHESTERWERKE VOL.3<br />
Tempesta di Mare<br />
CHAN 0791<br />
KINDERLIEDER VOL.1<br />
Tübinger Neckarschwa(l)ben/Kinderchor<br />
SingsalaSing/Wir Kinder vom Kleistpark/+<br />
CAR 83006<br />
PARIS DAYS, BERLIN NIGHTS – SONGS VON WEILL/<br />
BREL/EISLER/PIAZZOLLA/+<br />
Lemper/Vogler Quartett/Malzew<br />
STNS 30009<br />
VOLKSLIEDER VOL.1<br />
Banse/Mields/Ziesak/Fischer-Dieskau/Henschel/<br />
Prégardien/+<br />
CAR 83003<br />
HÄNDEL: ALESSANDRO<br />
Zazzo/Arias Fernández/Milanesi/Oro/Form/<br />
Deutsche Händelsolisten/+<br />
PC 10273<br />
HAYDN: DIE TAGESZEITEN – SINFONIEN NR. 6-8<br />
Kuijken/La Petite Bande<br />
ACC 24272<br />
CATEL: SÉMIRAMIS<br />
Niquet/Le Concert Spirituel<br />
G<strong>CD</strong> 921625<br />
QUANTZ: FLÖTENKONZERTE<br />
Theuns/Les Buffardins<br />
ACCENT – ACC 24258<br />
„Prägend „ für die<br />
überzeugende<br />
Einspielung E ist das<br />
exzellente Spiel<br />
Frank F Theuns'. Er<br />
führt seine Mit-<br />
spieler s<br />
munter und<br />
konzentriert durch die Kompositionsvorlagen.<br />
Und die ac<strong>com</strong>pagnieren eifrig und stilsicher,<br />
mit hörbarer Spielfreude.“ Toccata<br />
SPOHR: DIE KLARINETTENKONZERTE<br />
Meyer/Kammerorchester Lausanne<br />
ALPHA – ALP 605<br />
„Paul Meyer hat<br />
mit seiner offenkundigenBegeisterung<br />
das Kammerorchester<br />
Lausanne<br />
so angesteckt,<br />
dass träumerische<br />
Weisen, tänzerischer Schwung und auch die<br />
allzeit spürbare Prise Humor glänzend zur<br />
Geltung kommen.“ KulturSPIEGEL<br />
HENSEL: DAS JAHR<br />
Els Biesemans<br />
GENUIN – GEN 12244<br />
LETTERS TO A HOMELAND<br />
Hewar<br />
DREYER-GAIDO – DG<strong>CD</strong> 21073<br />
„Herausragende<br />
Musiker sind es,<br />
perfekt p in der<br />
Intonation, stilistisch<br />
entspannt. ‚Letters<br />
to a Homeland‘<br />
mit dem syrischen<br />
Hewar H EEnsemble bl zu hö hören, ist ein großes<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
Vergnügen, in jeder Minute.“<br />
ndr kultur<br />
„Els Biesemans<br />
bringt mit klarem,<br />
aber niemals<br />
verklärtem Ton das<br />
alte Instrument zum<br />
Singen.“<br />
WDR 3 Tonart<br />
TSCHAIKOWSKY: KLAVIERKONZERT NR.1<br />
Trifonov/Gergiev/Mariinsky Orchestra<br />
MAR 0530<br />
REUTTER: ARIE & SINFONIE<br />
Vermeulen/Nuovo Aspetto<br />
ACC 24275<br />
NIOCOLAI: HERR, AUF DICH TRAUE ICH – PSALMEN<br />
Bernius/Kammerchor Stuttgart<br />
CAR 83299<br />
HAMMERSCHMIDT/ROSENMÜLLER:<br />
MACHET DIE TORE WEIT<br />
Arnold/Gli Scarlattisti<br />
CAR 83375<br />
DIE SCHÖNSTEN ALTEN KIRCHENLIEDER<br />
Sandhoff/Wegener/Mertens/Johannsen/+<br />
CAR 83015<br />
GRAF/ABEL: CELLOKONZERTE UND SINFONIEN<br />
Brandt/Hesse/L’arpa festante<br />
ARS 38068<br />
HEWAR – LETTERS TO A HOMELAND<br />
Hewar/Gasparyan/Barrak/Morgenland Chamber<br />
Orchestra/Müller<br />
DG<strong>CD</strong> 21073<br />
ALTENBURG/+: FESTMUSIK ZUR<br />
REFORMATIONSFEIER 1617<br />
Paduch/Johann Rosenmüller Ensemble<br />
CHR 77363<br />
WHEN WORDS FADE<br />
Klavierduo Anderson & Roe<br />
STEINWAY & SONS – STNS 30006<br />
„Anderson & Roe<br />
spielen wirklich berauschendemotional<br />
und bestechend<br />
perfektioniert. p Das<br />
Anschauen A der<br />
Bonus-DVD in dieser<br />
<strong>CD</strong> sollte man sich in keinem Fall entgehen<br />
lassen.“ Piano News<br />
ROYAL RHYMES AND ROUNDS<br />
The King’s Singers<br />
SIGNUM CLASSICS – SIG<strong>CD</strong> 307<br />
„Immer wieder ist<br />
höchste Ensemblekunst<br />
im Dienst der<br />
Musik zu erleben,<br />
ernsthaft interpretiert<br />
p und doch<br />
stets absolut leicht<br />
wirkend, i k d ddazu iim Kl Klangbild bi enorm nuancenreich.“<br />
<strong>Klassik</strong>.<strong>com</strong>
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
SINGEN SCHENKEN!<br />
In der Advents- und Weihnachtszeit wurde schon immer viel gesungen,<br />
ob im häuslichen Kreis, in der Kirche, in der Schule oder in den zahlreichen<br />
Chören landauf-landab. Im Rahmen ihres großangelegten Liederprojekts<br />
stellen CARUS und SWR2 als vorläufi gen Höhepunkt auf zwei<br />
<strong>CD</strong>s die Lieder der beiden zeitgleich veröffentlichten Chorbücher vor.<br />
Die Aufnahmen erscheinen in zwei hochwertigen <strong>CD</strong>-Sammlungen mit<br />
einem umfangreichen, ansprechend illustrierten Booklet. Für das Weihnachtslieder-Projekt<br />
konnten erneut gagenfrei zahlreiche prominente<br />
Sängerinnen und Sänger, darunter Jonas Kaufmann, Angelika Kirchschlager<br />
und Christoph Prégardien sowie verschiedene Ensembles<br />
gewonnen werden. Die eigens geschriebenen Arrangements stammen<br />
dabei von renommierten Komponisten. Pro verkaufter <strong>CD</strong> werden wieder<br />
je 2 ¤ an Projekte gespendet werden, die das Singen mit Kindern<br />
fördern. Denn: Zahlreiche Wissenschaftler – allen voran Pädagogen,<br />
Psychologen und Hirnforscher – stimmen darin überein, dass es kaum<br />
Wertvolleres gibt für die Entwicklung von Kindern als das gemeinsame<br />
�EBENFALLS ERHÄLTLICH:<br />
LIEDERBUCH INKL. MITSING-<strong>CD</strong> – CAR 2403<br />
Das Weihnachtslieder-Buch bietet eine Auswahl von 80 Liedern: zu Advent,<br />
Nikolaus, Weihnachten und Neujahr sowie zum Dreikönigsfest. Auf der<br />
beiliegenden Mitsing-<strong>CD</strong> sind alle Lieder instrumental eingespielt.<br />
ADVENTSKALENDER – CAR 2403/40<br />
MUSIZIER- UND KLAVIERBAND – CAR 2403/03<br />
WEIHNACHTSLIEDER – DAS TEXTHEFT – CAR 2403/30<br />
ZWEI CHORBÜCHER MIT WEIHNACHTSLIEDERN<br />
CARUS – CAR 2130 (3-stimmig SAM) / CAR 2140 (4-stimmig SATB)<br />
Ausgewählte Chorsätze zu den schönsten Advents- und Weihnachtsliedern<br />
für Konzert und Gottesdienst.<br />
Singen. Es stärkt die Selbstwahrnehmung, die Empathiefähigkeit, die<br />
Sprachkompetenz und die soziale Integrationskraft. Und was gibt es<br />
Verbindenderes als gemeinsam zu singen? Zu hören sind hier deshalb<br />
Lieder, die sich über viele Generationen hinweg erhalten haben und<br />
ohne die eine rechte Weihnachtsstimmung gar nicht mehr vorstellbar<br />
ist. Mit den „Weihnachtsliedern“ machen SWR2 und Carus das Fest<br />
der Liebe zum Fest der Lieder. „Singen schenken“ lautet dabei das<br />
Motto, das uns zum gemeinsamen Musizieren einladen will: mit <strong>CD</strong>s<br />
zum Anhören und Mitsingen, mit mehreren Radiosendungen rund<br />
ums Thema Advents- und Weihnachtslieder, mit kostenfreien Noten,<br />
Liedtexten im Internet, mit hochwertigen Notenbuch-Publikationen,<br />
einem Tisch-Adventskalender, einer Mitsing-Aktion für Chöre und<br />
einem Internet-Portal, mit dem man ein selbst gesungenes Weihnachtslied<br />
sogar verschenken kann (näher Informationen unter www.<br />
liederprojekt.org).<br />
�WEIHNACHTSLIEDER VOL.1 & 2<br />
Kaufmann/Kirchschlager/Prégardien/Mields/Calmus Ensemble/+<br />
CARUS CAR 83009 (T01) & CAR83010 (T01)/DDD, 2012<br />
3
4<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
URFASSUNG<br />
Bekanntlich entstand Bachs H-Moll-Messe in ihrem Kern bereits s 1733<br />
als Missa aus Kyrie und Gloria. Bach unterstützte mit der Komposition osition<br />
und der Sendung an den sächsischen Hof in Dresden seine bereits<br />
mehrfach wiederholte Bitte um Verleihung des Titels eines „Hof<strong>com</strong>of<strong>com</strong>positeurs“. Diese Urfassung wird heute leider etwas vernachlässigt, ässigt,<br />
obwohl tatsächlich nur sie auch im liturgischen Rahmen aufgeführt geführt<br />
werden kann. Mit seinen gerade 28 Jahren kann der Dirigent Raphaël aphaël<br />
Pichon bereits auf eine erstaunliche musikalische Karriere zurückbliückblicken, die ihn zu einem der bemerkenswerten Nachwuchstalente in der<br />
Alte-Musik-Szene macht. Seine beiden Einspielungen der Missae breves<br />
BWV 233-236 (ALP 130 und ALP 170) erhielten international herausrarausragende Kritiken in der Fachpresse. pres esse se.<br />
Seine jetzt vorliegende Aufnahme<br />
der Missa von 1733 bestätigt estätigt<br />
erneut die großen Hoffnungen, ungen,<br />
die in ihn gesetzt werden. n. Das<br />
nächste größere Projekt Pichons<br />
wird übrigens eine Einspielung pielung<br />
von Jean-Philippe Rameaus s Oper<br />
Raphaël Pichon (© Franck Ferville) Dardanus sein!<br />
�BACH: �BACH: MISSA 1733<br />
Pichon/Pygmalion<br />
ALPHA ALP 188 (T01)/DDD, (T01)/DDD 2011<br />
�EBENFALLS ERHÄLTLICH:<br />
BACH: B MISSAE BREVES BWV 234 & 235/+<br />
Pichon/Pygmalion<br />
P<br />
ALPHA A ALP 130 (T01)/DDD, 2007<br />
BACH: B MISSAE BREVES BWV 233 & 236/+<br />
Pichon/Pygmalion<br />
P<br />
ALPHA A ALP 170 (T01)/DDD, 2009<br />
KEINE EINHEITSKOST<br />
Für seine ersten geistlichen Kantaten in seiner neuen Stellung als<br />
Thomaskantor in Leipzig hatte Johann Sebastian Bach den Ehrgeiz,<br />
dem Magistrat und den Leipziger Bürgern zu beweisen, dass sie von<br />
ihm keine routiniert beschauliche Kantoren-Einheitskost zu erwarten<br />
hatten, sondern vielmehr originelle, ja bisweilen sogar eigenwillige<br />
geistliche Musik eines selbstbewussten Kapellmeisters. Dieses Selbstbewusstsein<br />
sollte zwar auch Anlass für zum Teil heftige Kontroversen<br />
geben, bescherte der Nachwelt andererseits aber ein einzigartiges<br />
Œuvre geistlicher Musik. Philippe Herreweghe hat für seine jüngste<br />
Einspielung auf seinem neu gegründeten<br />
Label PHI vier zwischen Juli und September<br />
1723 entstandene Kantaten aus Bachs<br />
erstem Leipziger Kantatenjahrgang ausgewählt.<br />
Erneut belegt die hervorragend<br />
besetzte Einspielung, dass man nach wie<br />
vor in Sachen Bach an Herreweghe nicht<br />
vorbeikommt. Um mit der Kanzlerin zu<br />
sprechen: Bach-Herreweghe ist – im bes-<br />
Philippe Herreweghe<br />
(© Michel Garnier)<br />
ten Sinne des Wortes – alternativlos.<br />
�BACH: �BA BACCH:<br />
ACH SÜßE SÜßER ßER TROST<br />
LEIPZIGER LEIPZ LEIPZZIGER<br />
KANTATEN<br />
EN BWV WV 25/46/105 & 138<br />
Herreweghe/Collegium Herrew<br />
Vocale Gent/+<br />
PHI LPH 006 (T01)/DDD, 2012<br />
�EBENFALLS ERHÄLTLICH:<br />
BACH: B MOTETTEN BWV 225-230<br />
Herreweghe/Collegium H<br />
Vocale Gent/Mields/<br />
Guillon/+ G<br />
PHI P LPH 002 (T01)/DDD, 2011<br />
BACH: B MESSE H-MOLL<br />
Herreweghe/Collegium H<br />
Vocale Gent/Mields/<br />
Guillon/+ G<br />
PHI P LPH 004 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2011
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
GLÜCKSFALL<br />
Dieses Jahr h ffeiert mit La Petite Bande d eines<br />
der wichtigsten Ensembles der historischen<br />
Aufführungspraxis sein 40-jähriges Bestehen.<br />
Die 1972 von Sigiswald Kuijken gegründete<br />
belgische Formation war zunächst eigentlich<br />
nur als kurzlebiges Projektorchester für eine<br />
Einspielung von Jean-Baptiste Lullys Le Bourgeois<br />
Gentilhomme gedacht. Heute gehört<br />
sie längst zu den renommiertesten Orchestern<br />
der historischen Aufführungspraxis weltweit<br />
und ist aus der Alte-Musik-Szene einfach<br />
nicht mehr wegzudenken. Viele seiner Einspielungen<br />
erschienen bzw. erscheinen heute<br />
auf ACCENT. Das bislang bedeutendste und<br />
umfangreichste Projekt des Ensembles auf<br />
diesem Label ist zweifellos der sogenannte<br />
kleine Bach-Kantatenzyklus, bei dem Kuijken<br />
anhand je einer Kantate für die Sonn- und<br />
Festtage im Kirchenjahr den klingenden Beweis<br />
für die vieldiskutierte These des amerikanischen<br />
Bachforschers Joshua Rifkin erbringen<br />
möchte, dass Bach die Chorsätze seiner<br />
Kantaten mit nur einem Sänger pro Stimme<br />
besetzt wissen wollte. Was manchem Kollegen<br />
und Musikfreund zunächst völlig abwegig<br />
vorkam oder sich allenfalls wie ein rein akademisches<br />
Gedankenspiel ausnahm, erwies<br />
sich mit jeder Folge als wahrer Glücksfall<br />
der neueren Bach-Interpretation. Folge 15<br />
bringt vier Kantaten zum 23.-25. sowie zum<br />
27. Sonntag nach Trinitatis zu Gehör; darunter<br />
die beiden bekannten Werke O Ewigkeit, du<br />
Donnerwort BWV 60 und Wachet auf, ruft uns<br />
die Stimme BWV 140.<br />
�BACH: KANTATEN FÜR DAS KIRCHEN-<br />
JAHR VOL.15 . BWV 52/60/116/140<br />
Kuijken/La Petite Bande<br />
ACCENT ACC 25315/SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD, 2011<br />
�BEREITS ERSCHIENEN (AUSWAHL):<br />
BACH: B KANTATEN VOL.14<br />
BWV B 57/91/122/151<br />
Kuijken/La K Petite<br />
Bande/+ B<br />
ACCENT A ACC 25314<br />
(U01)/SA<strong>CD</strong> ( hybrid,<br />
DDD, D 2010<br />
AMBITIONIERT<br />
1625 – mitten im Dreißigjährigen Krieg – veröffentlichte<br />
Heinrich Schütz als sein Opus<br />
4 die Sammlung Cantiones Sacrae. Die 40<br />
Motetten konzipierte er ursprünglich vierstimmig,<br />
doch auf Drängen des Verlegers<br />
erweiterte er das Werk und fügte ein fünftes<br />
Stimmbuch mit Generalbass hinzu. Die<br />
Sammlung gliedert sich in eine fünfteilige,<br />
fünf zweiteilige, fünf dreiteilige Stückfolgen<br />
und elf Cantiones. Die Cantiones Sacrae verwenden<br />
Texte aus dem Gebetbuch des Andreas<br />
Musculus, die sich auf Psalmen und<br />
Hoheliedstrophen, Evangelientexte, Tischgebete,<br />
Andachts- und Gebetstexte aus dem<br />
Manuale und den Meditationes Divi Augustini<br />
von Bernhard von Clairvaux sowie aus dem<br />
katholischen Toten-Offi cium stützen. Trotz der<br />
sicherlich auch kriegsbedingten Knappheit<br />
der musikalischen Kräfte gehören die 40 lateinischen<br />
Motetten zum Ambitioniertesten,<br />
das Schütz je geschrieben hat. Der Komponist<br />
bewegt sich hier von der kontrapunktischen<br />
Chorpolyphonie hin zum neuen monodischen<br />
Stil, der sich in Konzerten für Soli und Continuo<br />
nach italienischer Art manifestiert. Dass<br />
die expressiven Stücke nie die Popularität<br />
etwa der Symphoniae Sacrae oder der oratorischen<br />
Werke erlangt haben, liegt nicht zuletzt<br />
an den hohen technischen Ansprüchen,<br />
die der Komponist an die Ausführenden stellt.<br />
Mit dem Dresdner Kammerchor unter Hans<br />
Christoph Rademann präsentieren sich hier<br />
freilich die denkbar besten Kräfte und sorgen<br />
für ungetrübten Schütz-Genuss.<br />
�SCHÜTZ: CANTIONES SACRAE OP.4<br />
Rademann/Dresdner Kammerchor<br />
CARUS CAR 83252 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2012<br />
�BEREITS ERSCHIENEN (AUSWAHL):<br />
SCHÜTZ: S GEISTLICHE<br />
GESÄNGE G SWV 420-431<br />
Rademann/Dresdner<br />
Kammerchor<br />
CARUS C CAR 83239 (T01)<br />
DDD, 2011<br />
BACHS VORGÄNGER<br />
Als l Johann h Sebastian b i Bach h 1723 sein i Amt<br />
als Thomaskantor in Leipzig antrat, konnten<br />
die Thomaner bereits auf eine mehr als<br />
500-jährige Tradition zurückblicken. Bereits<br />
vor Bach hatten namhafte Komponisten wie<br />
Johann Hermann Schein oder Johann Kuhnau<br />
dieses renommierte Amt in der Reichsmessestadt<br />
inne. Freilich hat Bach für die Nachwelt<br />
sowohl die meisten seiner Vorgänger als<br />
auch fast alle seiner Nachfolger ziemlich ins<br />
Hintertreffen geraten lassen. Anlässlich des<br />
800-jährigen Bestehens des Thomanerchors<br />
soll sich einmal das Augen- und Ohrenmerk<br />
auf das reiche musikalische Erbe richten, das<br />
Bach bei seinem Antritt vorfand. Der Leipziger<br />
Kammerchor Josquin des Préz Leipzig<br />
unter Ludwig Böhme bietet hier eine aufschlussreiche<br />
Auswahl aus dem hörenswerten<br />
Repertoire, das zum Teil lange vor Bach<br />
in der Thomaskirche erklang. Zu hören sind<br />
Kompositionen der sechs direkten Vorgänger<br />
Bachs, von Sethus Calvisius (1556-1615) bis<br />
hin zu Johann Kuhnau (1660-1722), den Bach<br />
1723 im Amt des Thomaskantors beerbte.<br />
Bemerkenswerte musikalische Einfühlsamkeit<br />
und Stilsicherheit werden dem Leipziger<br />
Kammerchor Josquin des Préz von Presse<br />
und Publikum bescheinigt. Das zwölfköpfi -<br />
ge Ensemble begeistert durch einen perfekt<br />
ausgewogenen Chorklang und überzeugende<br />
Qualität der einzelnen Stimmen. 1987 in<br />
Leipzig gegründet und seit 2002 von Ludwig<br />
Böhme geleitet, hat sich der Kammerchor als<br />
ein renommiertes Ensemble für Alte und Zeitgenössische<br />
Musik etabliert.<br />
�THOMASKANTOREN VOR BACH<br />
Werke von Calvisius/Schelle/Schein/Kuhnau/+<br />
Böhme/Kammerchor Josquin des Préz<br />
CARUS CAR 83342 (T01)/DDD, 2010<br />
�EBENFALLS ERHÄLTLICH:<br />
JOSQUIN J <strong>DES</strong> PRÉZ:<br />
MISSA M PANGE LINGUA/<br />
MOTETTEN M<br />
Böhme/Kammerchor<br />
B<br />
Josquin J des Préz<br />
CARUS C CAR 83345 (T01)<br />
DDDD,<br />
2010<br />
5
6<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
KLINGENDE KOSTBARKEITEN<br />
Zum Geburtstag seines Dienstherrn Herzog August von Wolfenbüttel<br />
stellte 1662 der Sammler und Musiker Jacob Ludwig (1623-1698) eine<br />
umfangreiche Edition mit aktueller Instrumentalmusik zusammen,<br />
die u.a. belegt, wie schnell damals neue Musik aus Italien und Süddeutschland<br />
den Weg in den Norden fand. Neben Werken von Schmelzer<br />
und Bertali faszinieren auch zahlreiche nur anonym überlieferte<br />
Kompositionen, die freilich keinen Vergleich zu scheuen brauchen und<br />
dem Musikfreund echte klingende Kostbarkeiten erschließen. Florian<br />
Deuter und Harmonie Universelle beleuchten in ihrer Auswahl besonders<br />
die abwechslungsreiche Vielfalt dieser wertvollen Sammlung.<br />
�CIACCONEN, CANZONEN UND SONATEN<br />
VIOLINMUSIK AUS DEM PARTITURBUCH LUDWIG<br />
Werke von Schmelzer/Bertali/Anonymus/+<br />
Deuter/Harmonie Universelle<br />
ACCENT ACC 24274 (T01)/DDD, 2010<br />
UNSCHÄTZBAR<br />
Als Hervé Niquet<br />
vor 25 Jahren sein<br />
Ensemble Le Concert<br />
Spirituel gründete,<br />
war hinsichtlich der<br />
französischen Musik<br />
zwar schon einiges<br />
an Pionierarbeit geleistet worden, doch von<br />
einem umfassenden, repräsentativen Bild<br />
konnte noch lange nicht die Rede sein. Hier<br />
hat sich der Dirigent unschätzbare Verdienste<br />
erworben. Der kleine klingende Geburtstagsumtrunk<br />
bietet einen Überblick über die<br />
Diskographie des Ensembles, die mittlerweile<br />
neben französischer Barockmusik auch Musik<br />
anderer Epochen und Nationen umfasst.<br />
�25 JAHRE LE CONCERT SPIRITUEL<br />
Werke von Campra/Händel/Marais/+<br />
Niquet/Le Concert Spirituel<br />
GLOSSA G<strong>CD</strong> 921626 (G02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD,<br />
1999-2011<br />
RARITÄT<br />
Eigentlich ist Gunar<br />
Letzbor eher für<br />
die Entdeckung unbekannterKostbarkeiten<br />
aus dem<br />
süddeutschen<br />
Sprachraum bekannt.<br />
Hier stellt er sein untrügliches musikalisches<br />
Gespür allerdings ausnahmsweise in den<br />
Dienst der bekannten Violinkonzerte Bachs.<br />
Das Ergebnis überzeugt rundum und unterstreicht<br />
seine Bedeutung als Barockgeiger.<br />
Die zweite <strong>CD</strong> präsentiert die Bearbeitung<br />
Bachs von Pergolesis Stabat mater. Hier ließ<br />
es sich Bach nicht nehmen, u.a. die Mittelstimmen<br />
des Neapolitaners „aufzupeppen“.<br />
�BACH: VIOLINKONZERTE BWV 1041-<br />
1043/PSALM 51 BWV 1083/+<br />
Letzbor/Ars Antiqua Austria/+<br />
PAN CLASSICS PC 10277 (I02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD,<br />
1995/1996<br />
HÄNDCHEN FÜR VIVALDI<br />
Kein vernünftiger Mensch wird heute noch Igor Strawinskys ziemlich<br />
ignorantem Bonmot beipfl ichten, Vivaldi habe ein und dasselbe Konzert<br />
400mal geschrieben. Vielmehr hat man längst die unerschöpfl iche<br />
Kreativität und Fantasie erkannt, mit der Vivaldi der dreisätzigen barocken<br />
Konzertform stets Leben einzuhauchen wusste. Amandine Beyer<br />
und ihr Ensemble Gli Incogniti beweisen mit ihrer zweiten Vivaldi-<br />
Einspielung erneut ihr ausgesprochen glückliches Händchen bei der<br />
Interpretation der Musik des Venezianers. Die zwei hier eingespielten<br />
Weltersteinspielungen machen deutlich, wieviel Interessantes es noch<br />
im überreichen Angebot Vivaldischer Konzerte zu entdecken gibt.<br />
�VIVALDI: CONCERTI<br />
RV 194/235/403/420/431/440/517/808<br />
Beyer/Gli Incogniti<br />
ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 310 (T01)/DDD, 2011<br />
PORTRAIT<br />
Im 18. Jahrhundert<br />
waren Frankreich<br />
und Deutschland die<br />
Länder, in denen<br />
die Gambenkunst<br />
eine besondere Blüte<br />
erlebte und das<br />
Instrument mit herausragendem Solorepertoire<br />
bedacht wurde. Jakob David Rattinger<br />
nimmt uns in seiner Einspielung mit auf eine<br />
Reise in die virtuose, nicht selten aber auch<br />
kontemplative Welt der barocken Sologambe.<br />
Rattinger stößt auf dieser Reise mit der<br />
Musik des letzten großen Gambisten Carl<br />
Friedrich Abel aber auch bis zum Herbst der<br />
Gambe vor.<br />
�VOYAGES – REISEN VON DEUTSCH-<br />
LAND NACH FRANKREICH<br />
Werke von Telemann/Bach/Marais/Abel/+<br />
Jakob David Rattinger, Viola da gamba<br />
TYXart TXA 12016 (T01)/DDD, 2012
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
BRILLANTES VIRTUOSENFUTTER<br />
Neben großen Formen wie Mess- und Psalmvertonungen komponierte<br />
Jan Dismas Zelenka (1679-1745) in seiner Eigenschaft als Dresdner<br />
Hofkomponist auch zahlreiche kleinere geistliche Werke wie Antiphonen<br />
oder Solo-Motetten, die bislang viel zu wenig Beachtung fanden.<br />
Für ihre Einspielung haben der Countertenor Alex Potter und das<br />
Capriccio Barockorchester mehrere geistliche Werke für solistische<br />
Altstimme und Orchester ausgewählt, die eindrucksvoll die brillante<br />
Virtuosität der Sänger in der Dresdner Hofkapelle demonstrieren. Zwei<br />
Instrumentalwerke, die Hippocondrie ZWV 187 und die Sinfonia zum<br />
Passionsoratorium I Penitenti al Sepolcro del Redentore ZWV 63, runden<br />
die gelungene Einspielung mit Repertoireraritäten ab.<br />
�ZELENKA: SOLOMOTETTEN<br />
Barbara, dira effera! ZWV 164/Dormi nate, dormi Deus ZWV 171/+<br />
Potter/Kiefer/Capriccio Barockorchester<br />
PAN CLASSICS PC 10274 (T01)/DDD, 2012<br />
KURZWEILIG<br />
Mit der 1768 in Paris uraufgeführten<br />
Comédie ballet La<br />
Vénitienne bewies Antoine<br />
Dauvergne (1713-1797) einmal<br />
mehr, dass er die verschiedenen<br />
Opernstile seiner<br />
Zeit virtuos beherrschte.<br />
In seiner Musik vereinte er<br />
einfallsreich Elemente der<br />
Musik Rameaus, Pergolesis,<br />
Grétrys und Mondonvilles zu<br />
einer individuellen Tonsprache,<br />
die bruchlos italienische<br />
Virtuosität mit französischem Charme und Formgefühl zu verbinden<br />
wußte. Nach ihrer Einspielung von Grétrys Céphale et Procris (RIC 302)<br />
geben uns Les Agrémens und Guy van Waas erneut einen ebenso<br />
willkommenen wie kurzweiligen „Aufbaukurs“ in französischer Operngeschichte,<br />
denn nach dem Tod Rameaus und vor der Ankunft Glucks<br />
wurde in Frankreich eben doch interessante Musik komponiert.<br />
�DAUVERGNE: LA VÉNITIENNE<br />
Velletaz/Santon/Van Waas/Les Agrémens/+<br />
RICERCAR RIC 327 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2012<br />
PARTY IN DER BOTSCHAFT<br />
Zur französischen Botschaft in Venedig pfl egte Antonio Vivaldi offenbar<br />
recht gute Kontakte, denn mehrmals bestellte man dort bei ihm Gelegenheitswerke<br />
für Feierlichkeiten, die Vivaldi stets besonders sorgsam<br />
ausarbeitete. Zum Namenstag des französischen Königs Ludwig XV.<br />
erklang 1726 die Serenata La Senna festeggiante RV 693, in der Vivaldi<br />
gelegentlich sogar augenzwinkernde Anspielungen auf den französischen<br />
Stil macht. In ihrer Reihe mit italienischen Serenate liefern<br />
Fabio Bonizzoni und La Risonanza mit dieser gelungenen Einspielung<br />
ein weiteres überzeugendes Argument dafür, dass es sich unbedingt<br />
lohnt, sich mit dieser bislang doch ziemlich verkannten Gattung der<br />
barocken Vokalmusik zu beschäftigen.<br />
�VIVALDI: LA SENNA FESTEGGIANTE<br />
Aria Fernández/Oro/Foresti/Bonizzoni/La Risonanza<br />
GLOSSA G<strong>CD</strong> 921513 (T01)/DDD, 2011<br />
DAS BESTE<br />
Wenn eines der besten<br />
Vokalensembles unserer<br />
Zeit eine „Best of“-<strong>CD</strong> herausbringt,<br />
dann kann man<br />
sicher sein, dass selbst bei<br />
einer Doppel-<strong>CD</strong> nur ein Teil<br />
vom tatsächlichen „Best of“<br />
dieses Ensembles zu hören<br />
ist, denn bei den King’s<br />
Singers darf man getrost<br />
davon ausgehen, dass das<br />
Beste nicht einmal auf drei<br />
<strong>CD</strong> Platz fi nden würde. Für<br />
Einsteiger bietet sich hier die günstige Gelegenheit, die ungeheure<br />
Bandbreite des Repertoires dieses Ausnahmeensembles zu entdecken<br />
und dabei jede Menge Anregungen zu erhalten. Freunde hochkarätiger<br />
Vokalmusik bekommen dagegen ein repräsentatives Kompendium,<br />
was wirkliche Vokalkunst sein kann.<br />
�THE BEST OF THE KING’S SINGERS<br />
Werke von Pärt/Gesualdo/Sting/Chilcott/Gibbons/+<br />
The King’s Singers<br />
SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 297 (K02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2012<br />
7
8<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
NACHSCHLAG<br />
Händels Orgelkonzerte gehören zu seinen beliebtesten Orchesterwerken,<br />
benötigen aber einen fantasievollen Solisten nebst ebensolcher<br />
Begleitung. Die Einspielung der Orgelkonzerte Op.4 (PAS 944) mit<br />
Lorenzo Ghielmi und seinem Ensemble La Divina Armonia erhielt<br />
wegen der erfrischenden Spielfreude des Ensembles und dem stilistisch<br />
versierten Orgelspiel Ghielmis ungeteiltes Kritikerlob. Jetzt liefern<br />
die Italiener den lange erwarteten Nachschlag – darunter Händels bekanntestes<br />
Orgelkonzert Kuckuck und Nachtigall HWV 295 und eine<br />
interessante Weltersteinspielung: den fragmentarisch überlieferten<br />
Chaconne-Satz für Orgel und Orchester HWV 343b, der hier eigens für<br />
die Einspielung vervollständigt wurde.<br />
�HÄNDEL: ORGELKONZERTE<br />
HWV 295/296/304/310/CHACONNE HWV 343b/+<br />
Ghielmi/La Divina Armonia<br />
PASSACAILLE PAS 990 (T01)/DDD, 2012<br />
RENAISSANCE-HIT<br />
Orlando di Lassos<br />
fünfstimmiges Chanson<br />
Susanne un jour<br />
erlangte im 16. Jahrhundert<br />
eine Popularität,<br />
die mit den<br />
Jazz-Standards J<br />
des<br />
20. Jahrhunderts vergleichbar ist. Zahlreiche<br />
Bearbeitungen, ausgezierte Versionen oder Parodiemessen<br />
zeugen von einer europaweiten<br />
Verbreitung. Auf ihrer Einspielung für AEOLUS<br />
haben La Villanella Basel und das Vokalensemble<br />
Stimmwerck gleich mehrere Beispiele<br />
für die kreative Auseinandersetzung mit der<br />
Chanson Lassos zusammengestellt und mit<br />
weiteren, ähnlich verbreiteten und verarbeiteten<br />
„Renaissance-Standards“ kombiniert.<br />
�SUSANNE UN JOUR<br />
Werke von Lasso/Gabrieli/Selma y Salaverde/+<br />
La Villanella Basel/Stimmwerck<br />
AEOLUS AE 10053 (U01)/SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD,<br />
2007<br />
KLANGDIALOGE<br />
KOSTBAR<br />
Die Regierungszeit<br />
von Elizabeth I.<br />
(1558-1603) war ür<br />
England eine glorreiche<br />
Ära; in diese<br />
Periode fällt nicht<br />
zufällig auch die<br />
Blütezeit der Lautenmusik. In Gemälden aus<br />
der Zeit fi ndet man häufi g Abbildungen, auf<br />
denen Harfe und Laute gespielt wird. Populäre<br />
Melodien oder bestimmte Akkordfolgen<br />
(z.B. Bergamasca, Ruggiero) wurden dabei<br />
zum Improvisieren verwendet. Für diese Aufnahme<br />
haben Marie Nishiyama und Rafael<br />
Bonavita die Klangfarben der Harfe und der<br />
Laute nebst den Besonderheiten dieser Instrumente<br />
miteinander kombiniert, um einen<br />
Dialog zwischen den Klängen zu schaffen.<br />
�THE QUEENES GOOD NIGHT<br />
Werke von Dowland/Robinson/Johnson/+<br />
Nishiyama/Rafael Bonavita<br />
CHRISTOPHORUS CHE 01792 (D01)/DDD, 2002<br />
Das späte 15. und frühe 16. Jahrhundert war in Spanien eine in<br />
mehrfacher Hinsicht bewegte Epoche: Es war die Zeit der großen<br />
Entdeckungsfahrten von Christoph Columbus, der letzten Phase der<br />
Reconquista, aber auch der Beginn des sogenannten Siglo d’oro der<br />
spanischen Kultur. Der berühmte, über mehrere Jahrzehnte entstandene<br />
Cancionero Musical de Palacio demonstriert mit seinen mehr als<br />
450 Stücken identifi zierbarer und anonymer Komponisten eindrucksvoll<br />
die Vielfalt und Kunstfertigkeit der Musik am spanischen Hof in<br />
dieser Zeit. Unterstützt vom Ensemble La Morra vermittelt uns Arianna<br />
Savall mit ihrer berührenden Stimme perfekt die faszinierende Schönheit<br />
dieser außerordentlich kostbaren Musik.<br />
�LUZ DEL ALVA<br />
Spanische Lieder und Instrumentalmusik der Frührenaissance<br />
Savall/La Morra<br />
RAMÉE RAM 1203 (T01)/DDD, 2012<br />
TEXTLOSE MADRIGALE<br />
Frescobaldi war für<br />
die Musik für Tasteninstrumente<br />
so<br />
bedeutsam wie<br />
Monteverdi für die<br />
Vokalmusik. Seine<br />
Toccaten lassen viele<br />
interpretatorische Freiheiten zu, sie sind<br />
rhythmisch sehr frei und erfordern einen Sinn<br />
für Dramatik und ausgeprägte Emotionalität.<br />
Fabio Bonizzoni, der die Anforderungen der<br />
seconda prattica zu Frescobaldis Zeit verinnerlicht<br />
hat, macht aus den Toccaten „Madrigale<br />
ohne Worte“. Er spielt sie auf einem<br />
hervorragenden Nachbau eines italienischen<br />
Barockcembalos und auf der einzigartigen<br />
Orgel der Basilika Santa Barbara in Mantua.<br />
�FRESCOBALDI: TOCCATEN &<br />
PARTITEN<br />
Fabio Bonizzoni, Cembalo/Orgel<br />
GLOSSA G<strong>CD</strong> 921514 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2012
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
BUTTER BEI DIE FISCHE!<br />
Für sein zweites Oratorium Elias wählte Felix Mendelssohn einen alttestamentarischen<br />
Stoff. Erste Pläne zu einem Oratorium über den<br />
Propheten datieren zwar bereits aus dem Jahr 1838, aber erst 1844<br />
begann Mendelssohn tatsächlich mit der Komposition. 1846 erfolgte<br />
dann im Rahmen des Musikfestes in Birmingham die außerordentlich<br />
erfolgreiche Uraufführung des Werkes, bei der vier Arien und vier Chöre<br />
wiederholt werden mussten. Obwohl Mendelssohn auch sogleich eine<br />
KERNREPERTOIRE<br />
DER KÖNIG SINGT<br />
deutsche Fassung erstellte, war die Rezeption in Deutschland einmal<br />
mehr eher zwiespältig. Besonders nach dem Verbot durch die Nazis<br />
und durch die betont antiromantische Haltung der Nachkriegszeit dauerte<br />
es sehr lange, bis das Oratorium hier wieder Fuß fassen konnte<br />
und letztendlich sogar zu dem Oratorium der Romantik überhaupt wurde.<br />
Heute ist Mendelssohns Elias (wenngleich in der überarbeiteten<br />
deutschen Fassung) aus dem Repertoire der Kirchen- und Konzertchöre<br />
nicht mehr wegzudenken. Die heute vielfach praktizierte solistische<br />
Besetzung von Chören oder auch nur ein schlanker Kammerchorklang<br />
war den Zeitgenossen Mendelssohns allerdings völlig fremd; damals<br />
kam vielmehr „Butter bei die Fische“. Besonders in England waren<br />
daher Massenaufführungen keine Seltenheit. Für seine Einspielung<br />
der englischen Urfassung hat Paul McCreesh diese Aufführungspraxis<br />
(nicht Aufführungstradition!) berücksichtigt, die übrigens auch für die<br />
Uraufführung in Birmingham dokumentiert ist, wo allein 270 Choristen<br />
mitwirkten. Wie bereits bei seiner hochgelobten Einspielung von Berlioz‘<br />
Requiem (SIG<strong>CD</strong> 280) weiß der Dirigent, die vereinigten Kräfte von<br />
über 400 (!) Mitwirkenden souverän zu lenken und erreicht trotz aller<br />
Üppigkeit der Besetzung ein erstaunlich transparentes Klangbild. Wer<br />
also bislang glaubte, historisch informierte Aufführungspraxis würde<br />
zwangsläufi g klanglich reduzierte „Magerkost“ bedeuten, der wird<br />
hier auf besonders eindrucksvolle Weise eines Besseren belehrt.<br />
�MENDELSSOHN: ELIJAH<br />
(Englische Urfassung 1846)<br />
Keenlyside/McCreesh/Wroclaw Philharmonic Choir/Gabrieli Consort &<br />
Players/+<br />
SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 300 (N02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2012<br />
NAHTSTELLE<br />
Seit seiner Gründung<br />
Kein Geringerer als<br />
Bereits vor dem Fall<br />
1997 gehört die Alte<br />
Dante bezeichnete<br />
Konstantinopels 1453<br />
Musik zum Kernre-<br />
Thibaut de Champa-<br />
unterhielten die Gepertoire<br />
des britigne<br />
(1201-1253) als<br />
nuesen am Galataschen<br />
Labels SIGNUM<br />
einen der berühm-<br />
Hügel jenseits des<br />
CLASSICS. Tatsächlich<br />
testen Dichter seiner<br />
Goldenen Horns ei-<br />
war der erste veröf-<br />
Zeit und betrachtenen<br />
befestigten Han-<br />
fentlichte Titel überhaupt überhau die Folge 1 einer te ihn als seinen legitim legitimen Vorläufer. Dabei delsstützpunkt. delsstützpunkt Im Laufe der Zeit entwickelte<br />
Gesamteinspielung der Werke von Thomas hätte ihm auch sein „normales“ Leben einen sich dieser mehr und mehr zum Zentrum der<br />
Tallis. In der Folgezeit entstand ein umfang- Platz in den Geschichtsbüchern verschafft, europäischen Gesandtschaften und Handelsreicher<br />
Katalog mit Alter Musik, der mit Wer- denn er war nicht nur Graf der Champagne, niederlassungen. Die Stadt an der Nahtstelle<br />
ken des Mittelalters bis zum frühen 19. Jahr- sondern auch König von Navarra. Vom Heili- zwischen Okzident und Orient wurde fortan<br />
hundert die gesamte Bandbreite des Genres gen Stuhl und zahlreichen Baronen wurde er ein Ort, an dem sich die unterschiedlichen<br />
abdeckt. Darüber hinaus fi nden sich hier mit zudem ausgewählt, den sogenannten Kreuz- Kulturen auch musikalisch begegneten. Die<br />
dem Orchestra of the Age of Enlightenment zug der Barone (1239-1241) anzuführen. Von Aufnahme möchte diesem Zusammentref-<br />
oder dem Gabrieli Consort & Players zahl- ihm haben sich 71 lyrische Kompositionen fen nachspüren, als z.B. Galatas italienische<br />
reiche renommierte Ensembles und Künstler. erhalten, darunter 37 Liebeslieder, die sich Piffari mit ihren Renaissance-Oboen das<br />
Aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens durch eine große technische und verbale Repertoire der Janitscharen mit dem cha-<br />
hat das Label hier eine kleine Übersicht mit Virtuosität auszeichnen. Gelegentlich nimmt rakteristischen Klang der osmanischen Oboe<br />
ausgewählten Kostproben aus seinem Alte- er aber auch mit spitzer, respektloser Ironie aufgriffen. Dass ein Zusammentreffen auch<br />
Musik-Katalog zusammengestellt, die für den die Ritterschaft seiner Zeit aufs Korn. Brigitte heute noch fruchtbar und ausgesprochen an-<br />
neugierigen Musikfreund sicherlich die eine Lesne und ihr Ensemble Alla Francesca bieregend sein kann, beweist in der vorliegen-<br />
oder andere Anregung bereithält.<br />
ten uns hier eine repräsentative Anthologie den Aufnahme die unglaubliche Kreativität<br />
�EARLY MUSIC COLLECTION<br />
seiner Musik.<br />
der beteiligten Musiker.<br />
Werke von Vivaldi/Monteverdi/Tallis/<br />
�THIBAUT DE CHAMPAGNE –<br />
�LA PORTE DE FELICITÉ<br />
Gabrieli/+<br />
LE CHANSONNIER DU ROI<br />
KONSTANTINOPEL 1453 ZWISCHEN<br />
Gabrieli Consort&Players/Charivari<br />
Höfi sche Liebe und Ritterlichkeit<br />
OKZIDENT UND ORIENT<br />
Agréable/+<br />
im 13. Jahrhundert<br />
Doulce Mémoire/Ensemble Kudsi/Erguner<br />
SIGNUM CLASSICS SICGD 301 (I01)/DDD,<br />
Lesne/Alla Francesca<br />
ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 314 (T01)/DDD,<br />
diverse Aufnahmedaten<br />
AEON AE<strong>CD</strong> 1221 (T01)/DDD,2012<br />
2012<br />
9
10<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
WIEDERENTDECKT<br />
Als einer der erfolgreichsten Filmkomponisten Hollywoods legte Miklós<br />
Rózsa (1907-1995) immer Wert darauf, sich von diesem Metier<br />
Auszeiten zu nehmen, in denen er für den klassischen Konzertbetrieb<br />
komponierte. Folge 3 der Serie mit Orchesterwerken des Komponisten<br />
präsentiert das 1953 für Jascha Heifetz entstandene Violinkonzert<br />
Op.24 sowie Thema, Variationen und Finale, eines der erfolgreichsten<br />
Werke Rózsas, das nach seiner Uraufführung durch Charles Munch<br />
1934 von Größen wie Bruno Walter und Eugene Ormandy in deren<br />
Repertoire aufgenommen wurde. Dank CHANDOS wird hier eine der<br />
interessantesten Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt,<br />
die zu lange nur als Filmkomponist wahrgenommen wurde.<br />
�RÓZSA: VIOLINKONZERT OP.24/KONZERT<br />
FÜR STREICHER OP. 17/+<br />
Pike/Gamba/BBC Philharmonic<br />
CHANDOS CHAN 10738 (T01)/DDD, 2012<br />
EFFEKTVOLL<br />
�BRITISCHE KLARINETTENKONZERTE<br />
Werke von Finzi/Arnold/Stanford<br />
Collins/BBC Symphony Orchestra<br />
CHANDOS CHAN 10739 (T01)/DDD, 2012<br />
NEUE FAVORITEN<br />
FÜR ROYALISTEN<br />
�BRITISCHE WERKE FÜR CELLO UND<br />
KLAVIER Vol.1 von Parry/Foulds/Delius/+<br />
Watkins/Watkins<br />
CHANDOS CHAN 10741 (T01)/DDD, 2012<br />
Kein Geringer als Prinz Charles outet sich im eigens verfassten Vorwort<br />
als Parry-Enthusiast und dürfte auf der Insel damit keineswegs allein<br />
sein, denn Parrys Lied Jerusalem (hier in der Originalfassung) ist schon<br />
lange eine der inoffi ziellen Nationalhymnen Großbritanniens und genießt<br />
dort absoluten Kultstatus. Trotzdem gehört Sir Charles Hubert H.<br />
Parry (1848-1918) zu den am wenigsten bekannten Komponisten Englands,<br />
den es nach wie vor zu entdecken gilt. Die <strong>CD</strong> enthält übrigens<br />
weitere Chor- und Orchesterwerke, die eng mit den Royals verbunden<br />
sind: Sie erklangen bei Thronjubiläen, Krönungen und königlichen<br />
Hochzeiten (z.B. erst jüngst bei der Hochzeit von Prinz William). Nicht<br />
nur Royalisten werden hier ihre helle Freude haben!<br />
�PARRY: ORCHESTER- UND CHORWERKE<br />
Jerusalem/England/Te Deum/Magnifi cat/+<br />
Roocroft/Järvi/BBC National Chorus and Orchestra of Wales<br />
CHANDOS CHAN 10740 (T01)/DDD, 2012<br />
ROMANTIKER<br />
Michael Collins ge-<br />
Wenn man sich diese<br />
Sir Andrew Davis<br />
hört zu den führen-<br />
gelungenen Werke<br />
gehört derzeit zu den<br />
den Klarinettisten<br />
für Violoncello und<br />
prominentesten und<br />
seiner Generation.<br />
Klavier anhört, wird<br />
eifrigsten Delius-<br />
Hier beginnt der<br />
man sich unwillkür-<br />
Interpreten. In dieser<br />
CHANDOS-Exklusiv-<br />
lich fragen, warum<br />
Einspielung präsen-<br />
Künstler eine Reihe<br />
sie nie den Weg ins<br />
tiert er, neben der<br />
mit Klarinettenkonzerten britischer Komponis- Repertoire fanden fanden. Paul Pau Watkins, Exklusiv- aus der Reifezeit des<br />
Komponisten stamten.<br />
Die hier eingespielten Konzerte von Finzi, künstler bei CHANDOS, startet eine Reihe menden Rhapsodie Brigg Fair, drei frühe Or-<br />
Arnold und Stanford gehören zu den schöns- mit britischer Cellomusik, deren erste Folge chesterwerke, an denen sich die Entwicklung<br />
ten englischen Kompositionen ihrer Art und bereits deutlich macht, was wir uns bislang seiner charakteristischen Tonsprache nach-<br />
beweisen durch die ebenso einfühlsame wie an hörenswerter Musik entgehen ließen. Abvollziehen lässt. Das Klavierkonzert erklingt<br />
effektvolle Behandlung des Instruments, dass wechslung verspricht die Tatsache, dass es dabei in der originalen Fassung von 1897,<br />
England eben nicht das Land ohne Musik ist, sich um vier ganz unterschiedliche Komponis- die zwar Einfl üsse von Grieg und Liszt nicht<br />
wie man besonders auf dem Kontinent früher tenpersönlichkeiten handelt. Wer sich an den verleugnen kann, aber durch eine originel-<br />
lästerte. Die gelungene Einspielung macht Lust Cellosonaten von Brahms oder Fauré sattgele Vollblut-Romantik zu überzeugen weiß.<br />
auf mehr englische Klarinettenkonzerte, und hört hat, der wird hier ganz bestimmt neue Howard Shelley macht sich hier zum äußerst<br />
CHANDOS wird alsbald für Nachschub sorgen. Favoriten kennenlernen.<br />
beredten Fürsprecher des Werks.<br />
�DELIUS: ORCHESTERWERKE<br />
Klavierkonzert/Brigg Fair/+<br />
Shelley/Davis/Royal Scottish National Orchestra<br />
CHANDOS CHAN 10742 (T01)/DDD, 2012
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
DENKMAL<br />
Nach seinem ersten Zyklus, der bereits Mitte der 1980er bis Anfang<br />
der 1990er Jahre entstand, wendet sich Frans Brüggen mit seinem<br />
Orchestra of the Eighteenth Century noch einmal den Sinfonien<br />
Beethovens zu. Innerhalb der vergangenen dreißig Jahre sind Gesamteinspielungen<br />
der Beethoven-Sinfonien auf historischen Instrumenten<br />
für viele zwar längst schon zur Normalität geworden, allerdings lässt<br />
die mitreißende Unmittelbarkeit der im Oktober 2011 entstandenen<br />
Live-Mitschnitte aus Rotterdam hier ebenso erneut aufhorchen wie<br />
die hervorragende SA<strong>CD</strong>-Aufnahmetechnik. Kein Zweifel, mit dieser<br />
Einspielung setzt sich einer der wichtigsten Pioniere der historischen<br />
Aufführungspraxis bereits zu seinen Lebzeiten ein nachhaltiges diskographisches<br />
Denkmal.<br />
�BEETHOVEN: DIE SINFONIEN<br />
Brüggen/Orchestra of the Eighteenth Century<br />
GLOSSA G<strong>CD</strong> 921116 (Z359)/5 SA<strong>CD</strong>s hybrid, DDD, 2011<br />
EVOLUTION Die Werke auf diesem<br />
Tonträger repräsentieren<br />
drei Stufen<br />
der Entwicklung der<br />
Blechblasinstrumente<br />
in der zweiten Hälfte<br />
des 18. und im frühen<br />
19. Jahrhundert:<br />
die Sprengung der Grenzen des Naturinstruments<br />
nach oben durch die Nutzung der bis<br />
dahin kaum berührten fünften Oktave der Naturtonreihe<br />
um 1770 (Neruda), die Einführung<br />
der Klappentrompete um 1800 (Haydn, Hummel)<br />
und schließlich das Durchsetzen der „romantischen<br />
Trompete“ mit Ventilen nach ca.<br />
1828. In den Werken von Kreutzer und Millares<br />
verwendet Edward H. Tarr dabei eine „romantische<br />
Trompete“ in Tief-D bzw. -Es.<br />
�TROMPETENKONZERTE<br />
Werke von Haydn/Hummel/Neruda/Kreutzer/+<br />
Tarr/Rolla/Franz Liszt Kammerorchester<br />
CHRISTOPHORUS CHE 01782 (D01)/DDD, 1989<br />
OBOEN-PERLEN<br />
�THE ROMANTIC OBOIST<br />
Werke von Schumann/Schubert/Pasculli/<br />
Kalliwoda/+ . Ortega Quero/Titova<br />
GENUIN GEN 12254 (T01)/DDD, 2012<br />
WIEDERGEWONNEN<br />
Obwohl man König Ferdinand IV. von Neapel nicht unbedingt als Intellektuellen<br />
bezeichnen könnte, begeisterte er sich, außer für die Jagd<br />
und ausgiebiges Essen, immerhin auch für die „Lira organizzata“, eine<br />
seltsame, mittlerweile ausgestorbene Kreuzung aus Drehleier und Orgel.<br />
Für sein „Lieblingsspielzeug“ ließ er bei den berühmtesten Komponisten<br />
Europas Werke bestellen, die mangels verfügbarer Instrumente<br />
allerdings bislang nicht aufgeführt werden konnten. Dank jüngster<br />
Rekonstruktionsversuche können die reizvollen Werke Haydns, Pleyels<br />
u.a. hier endlich wieder in ihrer Originalgestalt erklingen. Christophe<br />
Coin und das Ensemble Baroque de Limoges erkunden in dieser Aufnahme<br />
einen der ungewöhnlichsten Klänge der Wiener <strong>Klassik</strong>.<br />
�LA LIRA DI NAPOLI<br />
Werke von Haydn/Pleyel/Mozart/+<br />
Loibner/Nouat/Miller/Coin/Ensemble Baroque de Limoges<br />
LABORIE LC 07 (T01)/DDD, 2008<br />
DREI FREUNDE<br />
Die Zeit der Rebellion<br />
Paris, Anfang der<br />
und der Emanzipati-<br />
1830er Jahre. Im<br />
on des Komponisten<br />
Mittelpunkt einer<br />
von seinen Mäzenen:<br />
Abendgesellschaft<br />
So beschreibt der<br />
im eleganten Salon<br />
junge j Oboist Ramón<br />
der polnischen Gräfi n<br />
Ortega Quero das<br />
Plater stehen wieder<br />
19. 19 Jahrhundert J h h d t iin EEuropa und widmet seine einmal i l ddrei i jjunge MMusiker: ik die brillanten Pi-<br />
zweite <strong>CD</strong> den romantischen Komponisten, anisten und vielbewunderten Komponisten<br />
die beginnen, in der Musik fortan ungefi ltert Frédéric Chopin, Ferdinand Hiller und Franz<br />
ihre Emotionen zu enthüllen. Zu hören sind Liszt. In seiner achten Einspielung für GE-<br />
Werke für Oboe und Klavier von Schumann, NUIN vereint der Hammerklavierspezialist<br />
Schubert, Tschaikowsky, Pasculli, Lalliet und Tobias Koch die drei Freunde wieder. Und<br />
Kalliwoda. Der Solo-Oboist des BR-Sympho- wie immer ist der Pianist dabei auf Entdenieorchesters<br />
erkundete die Schatztruhe der ckungsreise gegangen und wartet nun mit<br />
Oboenliteratur und bereichert diese darüber einer interessanten Ersteinspielung auf: Die<br />
hinaus noch mit eigenhändig arrangierten Rhythmischen Studien Op.52 von Ferdinand<br />
Werken von Schubert und Tschaikowsky. Hiller. Ein Muss für jeden Klavierliebhaber!<br />
�TROIS AMIS À PARIS<br />
Werke von Chopin, Hiller und Liszt<br />
Tobias Koch, Hammerklavier (Erard, 1842)<br />
GENUIN GEN 12255 (T01)/DDD, 2012<br />
11
12<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
ENGELSKONZERT<br />
Bläsermusik, die von Kirchtürmen erklingt,<br />
erfreut sich nicht nur auf Weihnachtsmärkten<br />
großer Beliebtheit. Und nicht zuletzt ist<br />
es auch der warme Klang von Streichern und<br />
Holzbläsern, der die Menschen in dieser Zeit<br />
bewegt. Diese Einspielung versucht, dieses<br />
vielfältige Konzert, wie es auch auf unzähligen<br />
Bildern als Engelskonzert dargestellt<br />
ist, in all seinen Schattierungen darzustellen.<br />
Soweit diese Musik auf weihnachtliche Lieder<br />
zurückgreift, wurden diese Themen zu<br />
einem zeitlichen Ablauf der in der Bibel, vor<br />
allem beim Evangelisten Lukas, übermittelten<br />
Weihnachtsgeschichte geordnet.<br />
�INSTRUMENTALMUSIK ZU ADVENT<br />
UND WEIHNACHTEN<br />
Ulmer Brassensemble/Collegium Tubicense<br />
Ulm/+<br />
CHRISTOPHORUS CHE 01772 (D01)/DDD,<br />
1982/1985<br />
VIELSEITIG<br />
Der britische Rodolfus Choir wurde 1980 von<br />
Ralph Allwood gegründet und rekrutiert sich<br />
aus ausgewählten ehemaligen und aktuellen<br />
Teilnehmern der renommierten Eton Choral<br />
Courses. Das Weihnachtsalbum des Vokalensembles<br />
präsentiert sowohl bewährte Titel<br />
des einschlägigen Repertoires als auch Raritäten<br />
wie das doppelchörige Ave Maria von<br />
Tomas Luis de Victoria bzw. neukomponierte<br />
Stücke wie das populäre Lux Aurumque von<br />
Eric Whitacre. Die Vielseitigkeit und der Enthusiasmus<br />
der Sänger machen den Chor dabei zu<br />
einem der führenden Jugendchöre weltweit.<br />
KOPTISCHE LITURGIE<br />
Die Kopten sind die eingeborenen Christen<br />
Ägyptens. Die koptische Sprache, die nur<br />
noch in der Liturgie verwendet wird, ist eine<br />
Fortentwicklung des Altägyptischen, das seit<br />
den Pharaonen gesprochen wurde. Wissenschaftliche<br />
Forschungen haben ergeben, dass<br />
die koptische Kirchenmusik die älteste des<br />
Christentums ist. Aufgrund des bewahrenden<br />
Wesens der Koptischen Kirche ist diese Musik –<br />
von Priestern und Vorsängern von Generation<br />
zu Generation mündlich überliefert – fast unverändert<br />
bis heute erhalten geblieben. Zu hören<br />
sind hier sowohl Gesänge zu Weihnachten<br />
als auch für die Passionszeit.<br />
�LITURGIE DER KOPTISCH-<br />
ORTHODOXEN KIRCHE<br />
Gesänge zu Weihnachten und zur Karwoche<br />
Kathedralchor Kairo<br />
CHRISTOPHORUS CHE 01812 (D02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD,<br />
1995<br />
REISE INS LICHT<br />
Von den christlichen Kirchenfesten im Jahr ist<br />
die Zeit zwischen Advent und Epiphanias sicherlich<br />
diejenige, die sowohl Gläubige wie<br />
Nichtgläubige gleichermaßen berührt. Die<br />
einen feiern die Geburt Christi, die anderen<br />
spüren die Erneuerung, die vom nahenden<br />
Neuen Jahr und den langsam wieder länger<br />
werdenden Tagen ausgeht. Der Choir of Jesus<br />
College Cambridge stellt hier englische Musik<br />
der gesamten Weihnachtszeit von Advent bis<br />
zu Mariä Lichtmess vor. Auf dieser musikalischen<br />
Reise ins Licht erklingen dabei Werke<br />
vom späten 19. Jahrhundert bis in unsere Zeit.<br />
FESTLICH<br />
Der Dresdner Trompeter und Ensembleleiter<br />
Joachim Schäfer hat sich für seine jüngste <strong>CD</strong><br />
einen besonderen Leckerbissen einfallen lassen:<br />
Mit Jeremiah Clarkes Suite of Ayres for<br />
the Theatre und Auszügen aus Georg Friedrich<br />
Händels Messiah hat er zwei besonders populäre<br />
Werke des englischen Barock ausgewählt.<br />
Speziell für sein Trompetenensemble hat Schäfer<br />
diese Stücke für eine spektakuläre Besetzung<br />
von acht Trompeten in zwei Chören, Pauken<br />
und Kammerensemble eingerichtet und<br />
legt so eine sehr festliche Einspielung vor, die<br />
nicht nur dem Trompetenfan das Herz höher<br />
schlagen lässt!<br />
�CLARKE: SUITE OF AYRES<br />
HÄNDEL: MESSIAH FÜR ACHT TROMPE-<br />
TEN<br />
Trompetenensemble Joachim Schäfer<br />
CHRISTOPHORUS CHR 77365 (T01)/DDD, 2011<br />
ABWECHSLUNGSREICH<br />
Unter der Leitung von Hans Pritschet bringen<br />
das Ensemble Vokaletta und das BlechBläserConsort<br />
Regensburg Musik zur Advents-<br />
und Weihnachtszeit zu Gehör. Die Sänger<br />
und Musiker aus Regensburg präsentieren<br />
uns ein festliches Programm mit Vokal- und<br />
Instrumentalwerken sowie Arrangements aus<br />
unterschiedlichen Epochen und Ländern von<br />
der Renaissance bis zur Gegenwart. Abgedeckt<br />
wird der gesamte Zeitraum von der Verkündigung<br />
Mariens bis zum Wunder der Heiligen<br />
Nacht, wenn der Titel der <strong>CD</strong> wahr geworden<br />
ist. Heute ist Christus geboren.<br />
�A �A CHORAL CHRISTM CHRISTMAS<br />
�MUSIK �MUSIK FÜR ADVENT, ADVEN WEIHNACHTEN, �HODIE �HODIE CHRISTUS NA NATUS EST<br />
Werke von Victoria/Rutter/Whitacre/<br />
EPIPHANIAS UND MARIÄ LICHTMESS FESTMUSIK ZUR WEIHNACHTSZEIT<br />
Byrd/Holst<br />
Werke von Britten/Howells/Rutter/Tavener/+ Werke von Poulenc/Gabrieli/Reger/+<br />
Allwood/Rodolfus Choir<br />
Williams/Choir of Jesus College Cambridge/+ Pritschet/Vokaletta Regensburg/BlechBläser-<br />
SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 257 (T01)/DDD, SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 269 (T01)/DDD, Consort Regensburg<br />
2010<br />
2011<br />
SPEKTRAL SRL 411101 (T01)/DDD, 2011
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
JENSEITS <strong>DES</strong><br />
KOMMERZ<br />
ENGLISCHE<br />
WEIHNACHTEN<br />
Weihnachten W ih ht sollte llt eigentlich i tli h weit it mehr h Jedes d europäische äi h LLand d hhat t seine i eigenen i<br />
sein als billiger Glühwein, hektischer Kauf- Weihnachtsbräuche und charakteristischen<br />
rausch und aufgesetztes Gutmenschentum. Weihnachtslieder. Die Engländer können auf<br />
Mit dem Hochfest der Geburt des Herrn fei- eine lange Tradition weihnachtlicher Musik<br />
ert die Christenheit nämlich nichts weniger zurückblicken, deren kunstvollste Ausprägung<br />
als die Fleischwerdung Gottes. Er begibt sich das mehrstimmige englische Carol ist. Das<br />
auf Erden, wird ganz Mensch und teilt fortan in der Bibliothek des Trinity College Cam-<br />
als Jesus Christus sein Leben mit den Irdibridge aufbewahrte Manuskript der Trinity<br />
schen. Für die Menschen in den vergangenen Carol Roll (MS O.3.58) ist sogar die früheste<br />
Jahrhunderten war dies weniger eine reine Quelle für das mehrstimmige englische Ca-<br />
Glaubensfrage als vielmehr eine gelebte, unrol überhaupt. Die dreizehn hier aufgezeichumstößliche<br />
Gewissheit, die sich folgerichtig neten Werke enthalten u.a. das patriotische<br />
auch deutlich in der Musik für diese Zeit nie- Agincourt Carol, das den Sieg des englischen<br />
derschlug. Das Vokalensemble Stimmwerck – König Heinrich V. über die Franzosen im Jahr<br />
hier unterstützt durch Harfe, Laute und Or- 1415 in der Schlacht von Azincourt feiert, sogel<br />
– hat sorgsam und mit großer Kenntnis wie das vielleicht berühmteste aller frühen<br />
ein hörenswertes Programm mit Musik zu englischen Carols Ther‘ is no rose. Für sei-<br />
Advent und Weihnachten im Spannungsfeld ne Aufnahme hat der Musikwissenschaftler<br />
der Reformationszeit zusammengestellt: Be- und Ensembleleiter David Skinner neben<br />
ginnend bei den Gregorianischen Gesängen den Sängern seines Vokalensembles Alamire<br />
der katholischen Liturgie, insbesondere den auch eine ganze Anzahl mittelalterlicher Be-<br />
sogenannten „O-Antiphonen“, die früher in gleitinstrumente eingesetzt, darunter die go-<br />
den letzten Tagen des Advents zum Magnifi - tische Harfe (prominent besetzt mit Andrew<br />
cat gesungen werden, und kunstvollen latei- Lawrence King!), das Psalterium, eine mit<br />
nischen Motetten stellen sie die Entwicklung Plektron gespielte Laute, Blockfl öte sowie als<br />
bis zum protestantischen deutschen Liedsatz besondere Attraktion ein Gemshorn. Ergänzt<br />
eines Michael Praetorius, Samuel Scheidt werden die dreizehn Kostbarkeiten der Trinity<br />
oder Johann Hermann Schein vor. Zu hören Carol Roll durch weitere mittelalterliche eng-<br />
ist hier sowohl Bekanntes, fast „Volksliedhaflische Carols. Auch der Aufnahmeort der OBtes“<br />
als auch wunderbare unbekannte Schät- SIDIAN-Produktion atmet die jahrhundertealte<br />
ze der liturgischen Kunstmusik, die in dieser Tradition, die in Cambridge quasi allerorten<br />
Form erstmals vorgestellt werden – alles prä- zu spüren ist: die ehrwürdige Wren Library im<br />
sentiert im lupenreinen Vokalklang.<br />
Trinity College Cambridge.<br />
�WEYNACHT GESAENGE<br />
Advent und Weihnachtsmusik der Renaissance<br />
und des Frühbarock<br />
Stimmwerck/+<br />
CHRISTOPHORUS CHR 77364 (T01)/DDD, 2012<br />
�EBENFALLS ERHÄLTLICH (AUSWAHL):<br />
GYRI G GYRI GAGA – LUST<br />
UND U LEBEN IN DER<br />
DEUTSCHEN D RENAIS-<br />
SANCE S<br />
Stimmwerck S<br />
CHRISTOPHORUS C<br />
CHR<br />
77311 7 (T01)/DDD, 2008<br />
�DEO GRACIS ANGLIA ! – MITTEL-<br />
ALTERLICHE ENGLISCHE CAROLS<br />
Skinner/Alamire/Lawrence King/+<br />
OBISIDIAN OBS<strong>CD</strong> 709 (T01)/DDD, 2012<br />
�EBENFALLS ERHÄLTLICH (AUSWAHL):<br />
HENRY’S H MUSIC<br />
Werke W von Henry VIII/<br />
Taverner/Fayrfax/+<br />
T<br />
Skinner/Alamire/+<br />
S<br />
OBSIDIAN O OBS<strong>CD</strong> 705<br />
(T01)/DDD, ( 2007<br />
GELUNGENER<br />
WEIHNACHTSMIX<br />
Weihnachtsprogramme W ih ht von Chö Chören und d A<br />
cappella-Ensembles mag es einmal viele<br />
geben, doch nur selten darf man eine so<br />
ausgewogene und gelungene Mischung<br />
erleben wie sie den acht Sängerinnen und<br />
Sängern von Voces8 in ihrem vierten Album<br />
für SIGNUM CLASSICS gelungen ist. Neben<br />
den <strong>Klassik</strong>ern von Michael Praetorius oder<br />
Francis Poulenc erklingen nicht nur zahlreiche<br />
Raritäten etwa von Peter Warlock und Peter<br />
Cornelius, sondern auch neue Arrangements<br />
traditioneller Stücke, die zusätzlich ein neues,<br />
unverbrauchtes Hörerlebnis bereiten. Gleichwohl<br />
gelang dem Ensemble hier ein Weihnachtsalbum,<br />
das mindestens genauso das<br />
Herz erwärmt wie unsere bisherige Lieblings-<br />
Weihnachtsplatte, die wir womöglich schon<br />
seit Jahrzehnten an Weihnachten abspielen.<br />
Das 2003 gegründete gemischte englische<br />
Vokalensemble hat sich mit seiner unkonventionellen<br />
Art des Auftritts und der Programmgestaltung<br />
in kürzester Zeit an die Spitze der<br />
A-cappella-Welt gesungen. Das Repertoire<br />
der acht jungen Briten reicht von früher Polyphonie<br />
über originelle Jazz-Arrangements bis<br />
hin zu Popmusik und wird in ihren Konzerten<br />
ebenso unverkrampft wie überzeugend<br />
nebeneinandergestellt. Zwei Jahre nach der<br />
Gründung schaffte Voces8 2005 mit dem<br />
ersten Preis beim Internationalen Chor Grand<br />
Prix in Gorizia (Italien) den Durchbruch und<br />
hat inzwischen neben England bereits zahlreiche<br />
Länder Europas sowie die USA, Afrika<br />
und Asien bereist.<br />
�VOCES8 – CHRISTMAS<br />
Werke von Poulenc/Praetorius/Gorecki/+<br />
Voces8<br />
SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 291 (T01)/DDD,<br />
2011<br />
�EBENFALLS ERHÄLTLICH (AUSWAHL): 13<br />
A CHORAL TAPESTRY<br />
Werke W von Bruckner/<br />
Byrd/Reger/+<br />
Voces V 8<br />
SIGNUM S CLASSICS SIG<strong>CD</strong><br />
283 2 (T01)/DDD, 2011
14<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
PREISGEKRÖNT<br />
Das Klavierwerk von Claude Debussy gehört<br />
zum Bedeutendsten und Einfl ussreichsten,<br />
was die französische Musik im späten 19.<br />
und frühen 20. Jahrhundert hervorgebracht<br />
hat. Entsprechend gut sind seine bekanntesten<br />
Klavierwerke auf Tonträger dokumentiert,<br />
wenngleich Gesamtaufnahmen nach<br />
wie vor eher selten sind. Der Bretone Jean<br />
Effl am Bavouzet (Jahrgang 1962) hat in den<br />
vergangenen Jahren bei CHANDOS eine vielbeachtete<br />
Komplettedition vorgelegt, wofür<br />
er zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat,<br />
darunter einen Preis des BBC Music Magazine<br />
für Teil 3 und einen Gramophone Award für<br />
Teil 4. Bavouzet gilt gemeinhin als die letzte<br />
künstlerische Entdeckung des legendären<br />
Pierre Sancan am Pariser Conservatoire.<br />
1986 gewann er den ersten Preis beim Internationalen<br />
Beethoven-Wettbewerb in Köln<br />
und ging zudem als Sieger aus den “Young<br />
Concert Artists Auditions” in New York hervor.<br />
Seine mit zahlreichen Preisen bedachten<br />
Einspielungen und brillanten Aufführungen<br />
im Konzertsaal haben Bavouzet als einen<br />
der herausragendsten Pianisten seiner Generation<br />
etabliert. Er hat mit Dirigenten wie<br />
Pierre Boulez, Valery Gergiev, Neeme Järvi,<br />
Ingo Metzmacher, Christoph von Dohnányi<br />
oder Sir Andrew Davis zusammengearbeitet.<br />
In den vergangenen Jahren hat er mit zahlreichen<br />
berühmten Klangkörpern konzertiert,<br />
darunter mit dem London Philharmonic Orchestra,<br />
dem New York Philharmonic, dem<br />
Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem<br />
Boston Symphony Orchestra, dem Philharmonia<br />
Orchestra und ist mit einer Vielzahl<br />
weiterer Ensembles aufgetreten. Rechtzeitig<br />
zum Debussy-Jahr 2012 hat CHANDOS die<br />
einzelnen Folgen zu einer preiswerten Box<br />
zusammengefasst. Damit liegt eine der wenigen<br />
Gesamteinspielungen der Klavierwerke<br />
Debussys vor, die auch das kürzlich wiederentdeckte<br />
späte Klavierstück Les soirs illuminés<br />
par l'ardeur du charbon berücksichtigt.<br />
�DEBUSSY: DAS KLAVIERWERK<br />
Jean-Effl am Bavouzet, Klavier<br />
CHANDOS CHAN 10743 (L05)/5 <strong>CD</strong>s, DDD,<br />
2012<br />
MUSIK <strong>DES</strong> HERBSTES<br />
Erfunden von Luigi<br />
Boccherini, setzte<br />
sich das Klavierquintett<br />
im 19. Jahrhundert<br />
endgültig als eigenständige<br />
Gattung<br />
durch, besonders<br />
durch Meisterwerke von Schumann, Brahms<br />
und Franck. Zu <strong>diesen</strong> dürfen getrost auch die<br />
beiden Gattungsbeiträge von Gabriel Fauré<br />
gerechnet werden, wobei sie in Deutschland<br />
nie die Popularität erreichten, die sie eigentlich<br />
verdient hätten. In Frankreich rechnete<br />
Charles Koechlin das Quintett Op.89 immerhin<br />
zu Faurés besten Werken, und Kenner<br />
schätzen es als Markstein zum Spätstil des<br />
Komponisten. In seiner dritten Folge der Gesamteinspielung<br />
der klavierbegleiteten Kammermusik<br />
Faurés stellen Erik Le Sage und<br />
das Quatuor Ébène diese im besten Sinne<br />
herbstliche Musik des Meisters der französischen<br />
Kammermusik vor.<br />
�FAURÉ: KLAVIERQUINTETTE<br />
OP.89 & OP.115<br />
Le Sage/Quatuor Ébène<br />
ALPHA ALP 602 (T01)/DDD, 2010<br />
DEBUSSY AUS BELGIEN<br />
Debussys Musik hat<br />
mehr mit Belgien zu<br />
tun als man zunächst<br />
vielleicht glauben<br />
würde: Das Streichquartett<br />
in g etwa<br />
ist dem belgischen<br />
Ysaÿe Quartett gewidmet, das es 1894 in<br />
Brüssel spielte, und das königliche Konservatorium<br />
in Brüssel bestellte bei Debussy mit<br />
den Danses sacrées et profanes ein Werk<br />
für seine Harfen-Klasse als Repertoirestück<br />
für die neue chromatische Harfe. Francette<br />
Bartholomée ist heute eine der wenigen<br />
Harfenistinnen, die noch die spezielle Spielweise<br />
für <strong>diesen</strong> außer Gebrauch gekommenen<br />
Harfentyp beherrschen, und so liegt hier<br />
eine der wenigen Aufnahmen vor, bei denen<br />
die klanglich faszinierendere Originalfassung<br />
erklingt. Das herausragende Quatuor Danel<br />
rundet <strong>diesen</strong> gelungenen belgischen Beitrag<br />
zum Debussy-Jahr ab.<br />
�DEBUSSY: KAMMERMUSIK<br />
Streichquartett in g/Trio in G/Danses sacrées<br />
et profanes<br />
Quatuor Danel/Bartholomée/Blumenthal<br />
FUGA LIBERA FUG 595 (T01)/DDD, 2012<br />
PIANISTEN– WAGNER<br />
Mangels Aufführungsmöglichkeiten<br />
und Tonaufnahmen<br />
fand die Musik Richard<br />
Wagners zunächst<br />
hauptsächlich<br />
über Klaviertran-<br />
skriptionen den Weg<br />
zum Musikfreund.<br />
Vestard Shimkus präsentiert hier allerdings<br />
Transkriptionen, die nicht nur bloße Übertragungen<br />
sind, sondern sich jeweils auf ihre<br />
Weise kreativ mit der Musik auseinandersetzen.<br />
Die selten zu hörende, monumentale<br />
Fantasie in fi s-Moll WWV 22 ist dabei eine<br />
willkommene Repertoirebereicherung. Für<br />
seine eigene Bearbeitung von Isoldes Liebestod<br />
hörte sich Shimkus wieder und wieder<br />
eine Orchesteraufnahme der Opernszene an<br />
und ließ sich solange von den Besonderheiten<br />
der Orchestrierung inspirieren, bis er<br />
genau wusste, wie sie am ehesten auf dem<br />
heutigen Konzertfl ügel umsetzbar sind.<br />
�WAGNER IDYLL – KLAVIERWERKE<br />
UND TRANSKRIPTIONEN<br />
Isoldes Liebestod/Fantasie WWV 22/<br />
Spinnerlied/Siegfried-Idyll<br />
Vestard Shimkus, Klavier<br />
ARS PRODUKTION ARS 38123 (U01)/SA<strong>CD</strong><br />
hybrid, DDD, 2012<br />
ÜBERFÄLLIG<br />
Viktor Ullmann<br />
(1898-1944) gehört<br />
zusammen mit Erwin<br />
Schulhoff zu den<br />
bekanntesten Komponisten,<br />
die von<br />
den Nazis ermordet<br />
wurden. Nicht zuletzt aufgrund der Qualität<br />
seiner Musik gehörte er zu den ersten Komponisten,<br />
deren Werk in der jüngsten Vergangenheit<br />
wiederentdeckt und umfassend<br />
gewürdigt wurde. Ullmanns sieben zwischen<br />
1936 und 1944 entstandene Klaviersonaten<br />
sind ohne Zweifel ein gewichtiger Beitrag zur<br />
Gattung der Klaviersonate im 20. Jahrhundert,<br />
deren erste Gesamteinspielung seit zwanzig<br />
Jahren längst überfällig war. Die amerikanische<br />
Pianistin Jeanne Golan, die sich intensiv<br />
mit dem Werk Ullmanns beschäftigt, ergänzt<br />
ihre Einspielung für STEINWAY & SONS mit<br />
einem verworfenen Satz aus der fünften Klaviersonate.<br />
�ULLMANN: DIE KLAVIERSONATEN/<br />
MENUETT (TOTENTANZ)<br />
Jeanne Golan, Klavier<br />
STEINWAY & SONS STNS 30014 (R02)/2 <strong>CD</strong>s,<br />
DDD, 2011
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
LONDONER MAHLER<br />
Mit seinem in den Jahren 2007 bis 2011 jeweils im Rahmen von Konzertaufführungen<br />
entstandenen Mahler-Zyklus auf LSOlive bewies Valery<br />
Gergiev nicht nur mit jeder Folge, dass es tatsächlich so etwas<br />
wie eine eigenständige russische Mahler-Tradition gibt, er empfahl<br />
sich auch gleichzeitig als einer der interessantesten Mahler-Exegeten<br />
unserer Zeit, wobei das London Symphony Orchestra seinem Chefdirigenten<br />
bei seiner Erkundung des Mahlerschen Sinfoniekosmos‘ bei<br />
jeder Aufführung bedingungslos bis ins kleinste Detail folgte. Die in-<br />
UNERHÖRTER MAHLER<br />
In dieser Live-Aufnahme<br />
aus der Royal Festival Hall<br />
dringt das auf historischen<br />
Instrumenten spielende<br />
Orchestra of the Age of<br />
Enlightenment in Bereiche<br />
vor, die bislang fest<br />
in der Hand der konventionellen<br />
Sinfonieorchester<br />
schienen: die Musik von<br />
Gustav Mahler. Unter der<br />
Leitung des russischen<br />
Dirigenten Vladimir Jurowski<br />
und mit der Sopranistin Sarah Connolly erkundet man nicht<br />
nur dessen bekannten Lieder-Zyklus Lieder eines fahrenden Gesellen<br />
(1893-1896), sondern auch Mahlers beeindruckenden ersten Vorstoß<br />
in die großangelegte Orchestermusik. Die außerordentlich packende<br />
und wuchtige Totenfeier von 1888 arbeitete Mahler wenig später zum<br />
Eröffnungssatz seiner zweiten Sinfonie um. Den Musikern des Orchestra<br />
of the Age of Enlightenment gelingt es dabei, der Musik Mahlers<br />
scheinbar ganz neue, in Wirklichkeit aber ursprüngliche Nuancen zu<br />
entlocken. In der Tat, ein wirklich unerhörter Mahler aus London, der<br />
dem Musikfreund sicherlich einige Aha-Erlebnisse bescheren wird.<br />
�MAHLER: LIEDER EINES FAHRENDEN GESELLEN/<br />
TOTENFEIER<br />
Connolly/Jurowski/Orchestra of the Age of Enlightenment<br />
SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 259 (T01)/DDD, 2011<br />
ternational mit viel Kritikerlob bedachten<br />
einzelnen Folgen werden hier in einer<br />
ansprechend gestalteten Box zusammengefasst,<br />
die dank der bewährten SA<strong>CD</strong>-<br />
Aufnahmetechnik bei LSOlive auch klanglich<br />
rundum zu überzeugen weiß. Die<br />
nächsten kompletten Sinfoniezyklen mit<br />
Valery Gergiev auf dem orchestereigenen<br />
Label werden übrigens die Gattungsbeiträge<br />
von Johannes Brahms sowie jene<br />
des polnischen Komponisten Karol Szymanowski<br />
umfassen. Man darf jeweils<br />
gespannt sein!<br />
�MAHLER: DIE SINFONIEN<br />
Gergiev/London Symphony Orchestra/+<br />
LSOlive LSO 0730 (D10)/10 SA<strong>CD</strong>s hybrid, DDD, 2007-2011<br />
LUXEMBURGER RAVEL<br />
Valery Gergiev (© Alberto Venzago)<br />
PRESSESTIMMEN:<br />
BBC Radio 3 <strong>CD</strong> Review Critics’ Disc of the Year: Sinfonie Nr.7<br />
Classica-Répertoire Disc of the Year: Sinfonie Nr.6<br />
FonoForum Empfehlung des <strong>Monat</strong>s: Sinfonie Nr.6<br />
BBC Music Magazine Disc of the Month: Sinfonie Nr.7<br />
International Record Review IRR Outstanding: Sinfonien Nr.2/5/8/9<br />
Le Monde de la Musique Choc: Sinfonie Nr.6<br />
Gramophone Editor’s Choice: Sinfonie Nr.6<br />
Audiophile Audition Disc of the Month: Sinfonie Nr.2<br />
Audiophile Audition Disc of the Year: Sinfonie Nr.6<br />
Schon seit seinen glanzvollen<br />
Anfängen in den<br />
1930er Jahren bei Radio<br />
Luxemburg (RTL) ist das<br />
Orchestre Philharmonique<br />
du Luxembourg<br />
(OPL) europaweit präsent.<br />
Mit seiner Heimat, dem<br />
Großherzogtum Luxemburg,<br />
teilt das OPL eine<br />
besonders europäische<br />
und weltoffene Haltung.<br />
Das Orchester mit seinen 98 Musikern aus rund 20 Nationen ist mit<br />
zahlreichen Konzerten und Aktivitäten in der gesamten Großregion<br />
präsent. Tourneen führen das OPL darüber hinaus in zahlreiche Musikzentren<br />
Europas sowie nach Asien und in die USA. Die Einspielung mit<br />
drei der bekanntesten Orchesterwerke von Maurice Ravel markiert den<br />
Beginn einer längerfristigen Zusammenarbeit mit dem Label ZIG ZAG<br />
TERRITOIRES. Die Mezzosopranistin Karine Deshayes liefert dabei eine<br />
bewegende Interpretation des faszinierenden Orchesterlied-Zyklus‘<br />
Shéhérazade, der sich ganz in der Tradition der legendären Regine<br />
Crespin bewegt, übrigens einer der früheren Mentoren der französischen<br />
Sängerin.<br />
�RAVEL: BOLÉRO/LA VALSE/PAVANE/SHÉHÉRAZADE/+<br />
Deshayes/Krivine/Orchestre Philharmonique du Luxembourg<br />
ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 311 (T01)/DDD, 2012<br />
15
16<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
TRADITIONSLINIEN<br />
Eine Zeitspanne von nicht weniger als zwei<br />
Jahrhunderten J<br />
umfassen die von Yury Revich<br />
hier interpretierten Werke russischer Violinliteratur.<br />
Die Komponisten stellen allesamt<br />
bedeutende Persönlichkeiten des russischen<br />
und internationalen Musiklebens dar. Die<br />
personellen und institutionellen Anknüpfungspunkte<br />
kt der d einzelnen i l Kü Künstler lassen Verbindungs- und Traditionslinien<br />
erkennbar werden, die sich durch die gesamte Auswahl ziehen.<br />
�RUSSIAN SOUL – WERKE FÜR VIOLINE UND KLAVIER<br />
Werke von Balakirev/Glasunow/Prokofi eff/Schostakowitsch/+<br />
Revich/Babor<br />
ARS PRODUKTION ARS 38121 (U01)/SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD, 2012<br />
GESELLSCHAFTSTÄNZE<br />
LECKER, LECKER!<br />
Die zahlreichen Sammlungen mit Tafelmusiken<br />
und Bratensinfonien belegen genauso die<br />
enge Verbindung von Kulinarik und Musik wie<br />
der wohl prominenteste Gourmet der Musik<br />
Gioacchino Rossini. Nicht von ungefähr spricht<br />
man z.B. auch von einem fein komponierten<br />
Menü. Auf dieser <strong>CD</strong> sind Musikstücke zusammengetragen,<br />
t di die di die Herzen von musikalischen und kulinarischen<br />
Gourmets gleichermaßen höher schlagen lassen.<br />
�MUSIK FÜR GOURMETS<br />
Werke von Telemann/Chabrier/Boccherini/Strauss<br />
Diverse Interpreten<br />
THE GIFT OF MUSIC CCL 1266 (K01)/DDD, 2012<br />
MUTIG<br />
Die beliebten Tanzshows im Fernsehen beweisen,<br />
der noch gestern häufi g totgesagte<br />
Gesellschaftstanz lebt und erfreut sich bester<br />
Gesundheit. Die Zusammenstellung bei THE<br />
GIFT OF MUSIC präsentiert nahezu alle gängigen<br />
Gesellschaftstänze und lädt dazu ein,<br />
auch daheim das Tanzbein zu schwingen und<br />
endlich dli h einmal i l altes lt TTanzschul-Wissen<br />
wieder aufzufrischen. Andern-<br />
falls könnten man sich womöglich beim nächsten Ball bis auf die Knochen<br />
blamieren.<br />
�ESSENTIAL BALLROOM<br />
Diverse Interpreten<br />
THE GIFT OF MUSIC CCL 1265 (K01)/DDD, diverse Aufnahmedaten<br />
Harfenisten scheinen ja eher einen Bogen um<br />
die Neue Musik zu machen, nicht so die Britin<br />
Eleanor Turner: Sie präsentiert mutig eine<br />
Auswahl mit Werken zeitgenössischer Komponisten<br />
aus aller Welt, die in ihren Stücken nicht<br />
nur Bezug auf ihre Heimat nehmen, sondern<br />
auch die volle Bandbreite der Klänge und Effekte<br />
demonstrieren, die mit Harfe erzeugt werden können.<br />
�THE CROWN OF ARIADNE<br />
Werke von Schafer/Mayuzumi/Leef/Henneman/+<br />
Eleanor Turner, Harfe<br />
CHAMPS HILL RECORDS CHR<strong>CD</strong> 041 (P01)/DDD, 2011<br />
FASZINIEREND<br />
<strong>Nur</strong> wenige Blasinstrumente wirken für sich<br />
allein. Dies gilt zweifellos für das Saxophon,<br />
das wie kaum ein anderes Blasinstrument über<br />
eine breite Klang- und Ausdruckspalette verfügt<br />
– von verführerischer Samtigkeit bis hin zu<br />
expressiver Schärfe. Der polnische Saxophonist<br />
Ryszard Żołędziewski stellt hier anhand von<br />
KKompositionen iti aus dder<br />
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die faszinierenden<br />
Ausdrucksmöglichkeiten seines Instruments vor.<br />
�COLORS OF SAXOPHONE<br />
Werke von Micháns/Tanaka/Noda/Fournier/+<br />
Ryszard Żołędziewski, Alt-Saxophon<br />
DUX DUX 0892 (T01)/DDD, 2011<br />
JAGDFIEBER<br />
Die Schonzeit ist vorbei und die Jagdsaison hat<br />
begonnen, da kommt die 3 <strong>CD</strong>-Box von PHAIA<br />
gerade recht! Neben einer Hubertusmesse erklingen<br />
auf den beiden anderen <strong>CD</strong> jede Menge<br />
traditioneller französischer Jagdmusiken<br />
und Hornsignale. Der Jagd auf diese Weise<br />
einmal rein musikalisch zu frönen, ist sicherlich<br />
nicht nur die politisch korrekteste, sondern auch die preiswerteste<br />
Art, dem edlen Waidmannshandwerk nachzugehen.<br />
�HUBERTUSMESSE/FRZ. FANFAREN UND JAGDMUSIKEN<br />
Le Débuché de Paris/Le Bien-Allé de Compiègne<br />
Diverse Interpreten<br />
PHAIA PHU 02729 (D03)/3 <strong>CD</strong>s, ADD/DDD, 1978/1984/1996<br />
BEREICHERND<br />
Mit seinem Kammermusikwerk hat Schostakowitsch<br />
sicherlich einen der bedeutendsten<br />
Beiträge zur dieser Gattung im 20. Jahrhundert<br />
geleistet. PHAIA hat hier seine Klaviertrios sowie<br />
die beiden Sonaten für Violine bzw. Viola<br />
in exzellenten Aufnahmen mit Yakov Kasman<br />
am Klavier wiederveröffentlicht. Einsteiger fi nden<br />
d hi hier einen i preiswerten i Zugang zu Schostakowitsch, der Kenner<br />
hingegen wertvolle Bereicherungen seiner Diskothek.<br />
�SCHOSTAKOWITSCH: KLAVIERTRIOS NR. 1 & 2/VIOLIN-<br />
SONATE/BRATSCHENSONATE<br />
Kasman/Macecek/Prause/Bukac<br />
PHAIA PHU 03031 (E02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2005/2006<br />
AUSWAHL<br />
Das 1992 gegründete Schlagzeugquartett ensemblebash<br />
feiert sein 20-jähriges Bestehen<br />
mit einer spannenden Auswahl an Stücken,<br />
welche die Musiker zwischen 2002 und 2012<br />
in Auftrag gegeben haben. Namhafte britische<br />
Komponisten zeugen dabei von der Reputation<br />
des Ensembles als eine der innovativsten und<br />
bbahnbrechenden h b h d KKammermusikformationen<br />
Großbritanniens.<br />
�A DOLL’S HOUSE<br />
Werke für Schlagzeugensemble von Fitkin/Skempton/Bedford/+<br />
ensemblebash<br />
SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 294 (T01)/DDD, 2011
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
ALLES HORN!<br />
„Der Traum eines<br />
Nashorns“ – so nennt<br />
der norwegische<br />
Komponist Trygve<br />
Madsen (Jahrgang<br />
1940) eines seiner<br />
Stücke und deutet<br />
damit treffend ein Hauptcharakteristikum seiner<br />
Musik an: humoristisch, fantastisch und<br />
innovativ. Für Christoph Eß, den Solohornisten<br />
der Bamberger Symphoniker ist das<br />
Werk des Norwegers eine wahre Fundgrube,<br />
fi nden sich doch darunter zahlreiche Kompositionen<br />
für sein Instrument. Eß nimmt das<br />
zum Anlass, seine Debüt-<strong>CD</strong> bei GENUIN ganz<br />
dem norwegischen Querdenker zu widmen.<br />
Das Instrument wird dabei mit Sololiteratur,<br />
als Kammer- und als Konzertinstrument<br />
eingesetzt. So facettenreich und tänzerisch<br />
leicht klang wohl selten zuvor ein Horn. Ein<br />
Ohrenschmaus für Neugierige und ein Muss<br />
für Freunde des Instruments!<br />
�MADSEN: WERKE FÜR HORN<br />
Eß/Tewinkel/Bamberger Symphoniker/+<br />
GENUIN GEN 12252 (T01)/DDD, 2012<br />
LUXEMBURG MODERN<br />
Der gebürtige Luxemburger<br />
Georges<br />
Lentz (*1965) wird<br />
hier mit drei Orchesterkompositionen<br />
vorgestellt. Den<br />
Spektralisten nahe<br />
stehend, stehend ist er doch ein typisch postmoder-<br />
ner Komponist, denn es fi nden sich bei ihm<br />
statistische Elemente à la Xenakis genauso<br />
wie an Messiaen erinnernde Choräle oder<br />
gar die hochexpressive Akkordsequenzen der<br />
Neoromantiker. Die zahlreichen prominenten<br />
Musiker, die Kompositionen bei ihm bestellt<br />
haben, sprechen für die Qualität und die Attraktivität<br />
von Lentz. In der vorliegenden Aufnahme<br />
ist es die deutsche Bratschistin Tabea<br />
Zimmermann, die ihr einzigartiges Können in<br />
den Dienst seiner Musik stellt. Das Orchestre<br />
Philharmonique du Luxembourg unter Emilio<br />
Pomarico bricht ebenfalls eine Lanze für<br />
seinen Landsmann.<br />
�LENTZ: ORCHESTERWERKE<br />
GUYUHM/MONH/NGANGKAR<br />
Zimmermann/Pomarico/Orchestre Philharmonique<br />
du Luxembourg<br />
TIMPANI TIM 1C1184 (T01)/DDD, 2010<br />
SYMBIOSE<br />
Mittlerweile sechzehn<br />
Jahre gibt es<br />
das mit zahlreichen<br />
Kammermusikpreisen<br />
bedachte Duo<br />
Arp Frantz. Auch auf<br />
ihrer dritten GENU-<br />
IN-Einspielung überzeugen Julian Arp und<br />
Caspar Frantz erneut mit ihrer immer stilsicheren<br />
und dabei zugleich doch modernen<br />
Lesart. Wie sehr sich das Duo in der Musik<br />
Bachs und Kurtágs zu Hause fühlt, zeigt sich<br />
nicht nur durch ihr schwärmerisch virtuoses<br />
Zusammenspiel bei Bachs Gambensonaten,<br />
sondern auch durch ihre einfühlsame und<br />
behutsame Interpretation der stets kurzen,<br />
fast aphorismenhaften Kurtág-Stücke, die<br />
hier unaufdringlich zwischen die Sonaten<br />
Bachs platziert wurden. Musik von be(un)ruhigender<br />
Intensität, die tief berührt, weil hier<br />
Barockmusik und zeitgenössische Musik geradezu<br />
eine Symbiose einzugehen scheinen.<br />
�BACH & KURTÁG – WERKE FÜR<br />
VIOLONCELLO UND KLAVIER<br />
Duo Arp Frantz<br />
GENUIN GEN 12256 (T01)/DDD, 2012<br />
VERGESSEN<br />
Von allen Komponisten<br />
aus dem<br />
Dunstkreis von César<br />
Franck ist Charles<br />
Bordes (1863-1909)<br />
wohl der am meisten<br />
zu Unrecht vergesse-<br />
ne ne. Als Organist und Chorleiter Cho an St. Gervais<br />
in Paris organisierte er Konzerte mit geistlicher<br />
Renaissancemusik und gründete 1894<br />
zusammen mit Vincent d’Indy und Alexandre<br />
Guilmant die Pariser Schola Cantorum. Sein<br />
früher Tod bedingte nicht nur ein schmales<br />
Œuvre, sondern auch das rasche Vergessen<br />
des Komponisten. Die <strong>CD</strong> vereinigt einige seiner<br />
schönsten Lieder, die sich allesamt durch<br />
eine persönliche Tonsprache auszeichnen, die<br />
ein wenig an Duparc oder Chausson mit einer<br />
kleinen Prise Poulenc erinnert. Sein nicht<br />
minder hörenswertes Klavierœuvre ergänzt<br />
die <strong>CD</strong> beim Entdeckerlabel TIMPANI sinnvoll.<br />
�BOR<strong>DES</strong>: LIEDER/DIE KLAVIERWERKE<br />
Marin-DNah egor/Bou/Duchable<br />
TIMPANI TIM 1C1196 (T01)/DDD, 2012<br />
GNOSTISCH<br />
Die Musikgeschichte kennt viele umfangreiche<br />
vokalsinfonische Werke, die auf den<br />
Evangelien des Neuen Testaments basieren.<br />
Die bekanntesten sind dabei ohne Zweifel<br />
die Passionen Bachs. In dieser Tradition steht<br />
auch das 2011 in Riga aufgeführte Oratorium<br />
Maria Magdalena des estnischen Komponisten<br />
Peeter Vähi, denn es vertont das Evangelium<br />
nach Maria Magdalena. Das erst 1896 in<br />
Ägypten auf einem Papyrus entdeckte Evangelium<br />
gehört zu den Apokryphen des Neuen<br />
Testaments, d.h. es ist eine der Schriften, die<br />
von der Kirche nicht in den biblischen Kanon<br />
übernommen wurden. Es handelt sich um eine<br />
gnostische Schrift, die auf etwa 160 n.Chr. datiert<br />
wird. Im Gegensatz zur konventionellen<br />
kirchlichen Tradition ist Maria Magdalena hier<br />
keine büßende Sünderin, sondern verkündet<br />
ihre philosophischen Betrachtungen zur Botschaft<br />
und Auferstehung Christi. Nach allgemeiner<br />
Forschungsmeinung war das Original<br />
der Schrift in griechischer Sprache verfasst.<br />
Leider ist das Evangelium lediglich fragmentarisch<br />
erhalten. Der bewahrte Textbestand<br />
des Werks ist in sahidisch, einem ausgestorbenen<br />
koptischen Dialekt verfasst und ist im<br />
Codex Berolinensis Gnosticus 8502 enthalten,<br />
der auf das 5. Jahrhundert datiert wird. Das<br />
Evangelium besteht im ersten Teil aus Dialogen<br />
zwischen dem auferstandenen Jesus und<br />
seinen Jüngern und Jüngerinnen. Es enthält<br />
außerdem im zweiten Teil eine Vision Maria<br />
Magdalenas. Für seine Vertonung des Textes<br />
greift Vähi zwar auf das koptische Original<br />
zurück, vermeidet aber direkte Anleihen bei<br />
der koptischen Liturgie oder die Verwendung<br />
koptischer Instrumente. Die Tonsprache Vähis<br />
ist im besten Sinne eklektizistisch, was dem<br />
überwältigendem Erfolg bei der Uraufführung<br />
sicherlich zuträglich war, denn dadurch erreicht<br />
der Komponist eine Zugänglichkeit, die<br />
der gnostische Text eher nicht besitzt.<br />
�VÄHI: MARIA MAGDALENA<br />
Joost/Mixed Choir Latvija/Riga Dom Cathedral<br />
Boys Choir/Latvian National Symphony<br />
Orchestra/+<br />
ESTONIAN RECORD PRODUCTIONS ERP 5412<br />
(U01)/SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD, 2011<br />
17
18<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
PLAUSIBLE ORDNUNG<br />
MISCHKLANG<br />
Nach Vorstudien an der<br />
Musikhochschule Lübeck<br />
1993-1998 studierte Ben-<br />
jamin j Schweitzer (*1973)<br />
an der Hochschule für<br />
Musik „Carl Maria von<br />
Weber“ in Dresden u.a.<br />
Komposition bei Wilfried<br />
Krätzschmar. Die<br />
auf dieser <strong>CD</strong> der Edition<br />
Deutscher Musikrat versammeltenKammermusik-Werke<br />
Schweitzers<br />
markieren einen kompositorischen Wendepunkt seines Schaffens, der<br />
sich einer Suche nach neuen Ausdrucksformen verdankt. Zwischen<br />
2005 und 2008 entstanden, dokumentieren sie zugleich das Streben<br />
nach etwas, das man als „Schönheit“ begreifen könnte: die Suche<br />
nach einer plausiblen Ordnung von Klängen sowohl in der zeitlichen<br />
Dimension als auch innerhalb eines Raums, der eine bestimmte Art<br />
von ästhetischer Erfahrung ermöglicht.<br />
�SCHWEITZER: KAMMERMUSIK<br />
Engel/Ensemble Courage<br />
WERGO WER 67532 (S01)/DDD, 2012<br />
Das vorliegende Album<br />
feiert das 10-jährige Bestehen<br />
des Ensembles<br />
Resonabilis. Die 2002<br />
gegründete estnische Formation<br />
erhält ihren weltweit<br />
einzigartigen charakteristischen<br />
Klang durch<br />
das Volksmusikinstrument<br />
der estnischen Kantele,<br />
einem traditionellen Zupfinstrument<br />
mit bis zu 36<br />
Drahtsaiten, das besonders in der Volksmusik Finnlands, Estlands und<br />
Kareliens verbreitet ist. Es gibt dabei nur wenige Volksmusikinstrumente,<br />
deren Klang sich so perfekt mit klassischen Instrumenten verbindet.<br />
Zahlreiche estnische und ausländische Komponistinnen und Komponisten<br />
haben sich bisher vom Klang der estnischen Kantele inspirieren lassen.<br />
Resonabilis präsentiert hier einige besonders gelungene kreative<br />
Auseinandersetzungen mit dem Instrument.<br />
�NORTH WIND, SOUTH WIND – NEUE MUSIK MIT KANTELE<br />
Werke von Reinvere/Kozlova/Birman/Nints/+<br />
Resonabilis<br />
ESTONIAN RECORD PRODUCTIONS ERP 5612 (T01)/DDD, 2011/2012<br />
STUDIOSCHÄTZE<br />
Bereits in den sechziger<br />
Jahren J des vergangenen<br />
Jahrhunderts J<br />
schuf WER-<br />
GO mit der „studio reihe<br />
neuer musik“ ein Markenzeichen<br />
der avancierten<br />
zeitgenössischen Musik.<br />
Zum 50. Label-Jubiläum<br />
bringt WERGO nun diese<br />
Höhepunkte der Musikgeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
erstmals auf <strong>CD</strong> in<br />
exzellenter Klangqualität<br />
heraus. Die „studio reihe“ wird hier fortgesetzt mit Werken von Luc<br />
Ferrari (1929-2005): In Und so weiter pour piano électrique et bande<br />
magnétique verweben sich Klavier und Tonbandklänge in einen<br />
komplexen Dialog miteinander. In Music Promenade: Mixage originale<br />
beschreibt er eine magnetophonische Erinnerungsreise durch mehrere<br />
Jahre, in denen er alles aufnahm, was seine Aufmerksamkeit erregte.<br />
�FERRARI: UND SO WEITER POUR PIANO ÉLECTRIQUE ET<br />
BANDE MAGNÉTIQUE/MUSIQUE PROMENADE:MIXAGE ORIGI-<br />
NALE<br />
Frémy/Mixage originale<br />
WERGO WER 67752 (T01)/ADD, 1969<br />
KREATIV<br />
Der Komponist Piotr Moss<br />
(Jahrgang 1949) studierte<br />
u.a. bei Grazyna Bacewicz<br />
und Krzysztof Penderecki<br />
sowie Ende der 1970er<br />
Jahre, J nach seiner Aus-<br />
reise aus dem kommunistischen<br />
Polen, bei der<br />
legendären Nadia Boulanger<br />
in Paris. In seiner<br />
neuen Heimat wurde er<br />
2000 zum Chevalier dans<br />
l’ordre des Arts et des<br />
Lettres ernannt. Seine hier aufgenommenen Kammermusikwerke aus<br />
den Jahren 1984 bis 1996 zeichnen sich durch eine permanente Suche<br />
nach neuen Klängen und stilistischen Assoziationen aus, deren kreativer<br />
Eklektizismus am ehesten mit der Tonsprache Alfred Schnittkes zu<br />
vergleichen ist. Neben dem Concertino für zwei Violinen, zwei Streichquartette<br />
und Kontrabass aus seiner frühen Pariser Zeit sind hier auch<br />
kleiner besetzte Stücke zu hören.<br />
�MOSS: KAMMERMUSIK<br />
Briel/Gajewska/Bauer/Duczmal/Amadeus Chamber Orchestra<br />
DUX DUX 0879 (T01)/DDD, 1994-2007
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
AUSNAHMEERSCHEINUNG<br />
Gemeinsam mit John<br />
Cage, Earle Brown und<br />
Christian Wolff wird Morton<br />
Feldman (1926-1987)<br />
zur „New York School of<br />
Music“ gerechnet. Feldmans<br />
Musik ist geprägt<br />
von minimalistischen<br />
Strukturen (obgleich er<br />
dem Minimalismus eines<br />
Steve Reich oder Philipp<br />
Glass fern steht) und<br />
kontemplativen Klängen<br />
(ohne deshalb „Meditationsmusik“ zu sein). Seine Werke folgen dem<br />
Prinzip der „Losigkeit“, d.h. sie wollen nichts ausdrücken und folgen<br />
auch keiner musikalischen Entwicklungslogik. Seine Musik ist dem<br />
Prinzip des „l'art pour l'art“ verpfl ichtet und hat diese in vielleicht<br />
einzigartiger Weise – im Sinne eines quasi schopenhauerischen Nicht-<br />
Wollens – auch eingelöst. Das macht ihn zweifellos zu einer Ausnahmeerscheinung<br />
in der Musik des 20. Jahrhunderts, vielleicht der gesamten<br />
Musikgeschichte überhaupt. Gleichwohl sind seine Werke, von<br />
denen hier diejenigen für Klavier präsentiert werden, von äußerster<br />
Komplexität und fordern eine bis ins Letzte konzentrierte Interpretation<br />
von höchster Sensibilität.<br />
�FELDMAN: FRÜHE KLAVIERWERK<br />
Sabine Liebner, Klavier<br />
WERGO WER 67472 (M02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD,2012<br />
VIRTUOSE AVANTGARDE<br />
Als György Ligeti 1985<br />
einen ersten Band mit<br />
Klavieretüden vorlegte,<br />
dem er in den folgenden<br />
sechzehn Jahren noch<br />
zwei weitere Bände hinzufügte,<br />
reagierte damals<br />
mancher mit Unverständnis:<br />
Während die Etüden-<br />
Tradition des 19. Jahrhunderts<br />
noch Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts J etwa durch<br />
Debussy oder Strawinsky<br />
fortgeführt wurde, bestand diese Linie zum Ende des 20. Jahrhunderts<br />
nicht mehr. Die Etüde erschien wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten,<br />
doch ging es Ligeti um die Wiederbelebung und Ausschöpfung der<br />
Tradition in zeitgemäßer Form. Seine Etüden sind aber auch Übungen<br />
in polyphoner Satz- und Spieltechnik, wobei Polyphonie hier in einem<br />
wesentlich erweiterten Sinne verstanden wird. Denn Ligetis Klaviersatz<br />
ist nicht nur polyphon, sondern auch polyrhythmisch, polytemporal und<br />
sogar polyethnisch. Letztendlich sind seine Klavieretüden weit mehr als<br />
bloße technische Exerzitien. Jedes Stück ist zugleich ein poetisches Mirakel,<br />
das die musikalisch-technische Aufgabenstellung transzendiert.<br />
�LIGETI: ÉTU<strong>DES</strong> POUR PIANO<br />
Thomas Hell, Klavier<br />
WERGO WER 67632 (T01)/DDD, 2012<br />
ENTDECKUNGEN<br />
Jahrzehntelang J<br />
war Conlon<br />
Nancarrows kreative<br />
Aktivität auf sein Privatstudio<br />
beschränkt: Er<br />
schrieb Stücke für Walzenklavier,<br />
stanzte sie<br />
manuell in Papierrollen<br />
und hörte sich an, wie sie<br />
von seinen eigenen mechanischen<br />
Instrumenten<br />
gespielt wurden. Die <strong>CD</strong><br />
Late and Unkown enthält<br />
zahlreiche Erstaufnahmen<br />
von Stücken, die entweder seinem Spätwerk zugeordnet werden oder<br />
bisher unbekannt waren. Hier wird Nancarrows Praxis dokumentiert,<br />
alte Rollen in neue Werke zu verwandeln und mit dem Walzenklavier<br />
praktisch alles zu testen, was er schrieb. Die <strong>CD</strong> enthält außerdem<br />
die unbekannte Study No.45d, eingebettet in No.46 und 47, die einst<br />
alle dem umfassendsten Werk Nancarrows, der Betty Freeman Suite,<br />
angehörten. Die moderne Technik ermöglicht schließlich eine exakt<br />
abgestimmte Version der ehrgeizigen Study No.48c für zwei übereinander<br />
liegende Rollen, die hier – in Erfüllung eines lang gehegten<br />
Wunschs des Komponisten – zum ersten Mal auf einem seiner eigenen<br />
Instrumente zu hören ist.<br />
�NANCARROW: LATE AND UNKNOWN<br />
WERKE FÜR KLAVIERROLLEN<br />
Walzenklavier<br />
WERGO WER 67542 (T01)/DDD, 2012<br />
WELTTHEATER<br />
Michaels M Reise um die<br />
Erde ist der zweite Akt<br />
der Oper DONNERSTAG<br />
aus dem monumentalen<br />
siebenteiligen Opernzyklus<br />
Licht von Karlheinz<br />
Stockhausen (1928-2007),<br />
einem kosmischen Welttheater,<br />
in dem drei<br />
Protagonisten den Ton<br />
angeben: Michael als<br />
Engels-Fürst, der sich in<br />
Menschengestalt inkarniert,<br />
um die Menschheit zu Gott zu führen; Eva als Kraft der Liebe, des<br />
Lebens, Luzifer als gefallener Engel und Widersacher. Jeder dieser drei<br />
Gestalten ist eine sie charakterisierende Melodie (eine musikalische<br />
„Formel“) zugeordnet; das musikalische Geschehen des gesamten<br />
Opernzyklus entfaltet diese drei Formeln. Der Mitschnitt der beiden<br />
erfolgreichen Konzerte des Ensembles musikFabrik beim Festival<br />
d’automne im Pariser Théâtre Bobigny erscheint nun im Rahmen der<br />
Edition musikFabrik bei WERGO. Die in Zusammenarbeit mit Carlus Padrissa<br />
von der katalanischen Theatergruppe „La Fura dels Baus“ entstandene<br />
Inszenierung stieß auf große Begeisterung und erhielt große<br />
Anerkennung durch Publikum und Presse.<br />
�STOCKHAUSEN: MICHAELS REISE UM DIE ERDE<br />
musikFabrik<br />
WERGO WER 68582 (T01)/DDD, 2012<br />
19
20<br />
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />
TAIZÉ-PREMIEREN<br />
Unsere persönliche Beziehung zu Gott lebt<br />
aus dem Gebet. Aber weil Gott alles übersteigt,<br />
was wir uns vorstellen können, öffnet<br />
sich unser Gebet dem gemeinsamen Beten,<br />
das auch eine kosmische Dimension hat. Die<br />
persönliche und weltumspannende Dimension<br />
gehören beide zum Gebet der Kirche. Der<br />
Gesang spielt in ihm eine besondere Rolle,<br />
denn die Musik übersteigt die Grenzen unserer<br />
Worte. Auf diese Weise kann das Gebet<br />
zu einer Quelle neuer Kraft für ein konkretes<br />
Engagement werden, um Gottes Liebe für die<br />
Welt noch deutlicher erfahrbar werden zu<br />
lassen. Die vorliegende Aufnahme gibt einen<br />
Eindruck vom Gebet der Kirche, wie es die<br />
Brüder der Communauté von Taizé zusammen<br />
mit Jugendlichen aller Kontinente leben,<br />
die an den internationalen Treffen teilnehmen.<br />
Sie enthält Wiederholgesänge, die zur<br />
Besinnung und zum vertieften Beten einladen.<br />
Darüber hinaus ein Vaterunser, ein Gloria,<br />
Alleluja und Kyrie, sowie zwei Psalmen<br />
und einen Antwortgesang mit Orgelbegleitung,<br />
wie sie bei den Morgengebeten in Taizé<br />
praktiziert werden. Einige der Gesänge wurden<br />
hier zum ersten Mal aufgenommen, andere<br />
sind bekannt und werden seit langem in<br />
Taizé gesungen. Funktion und Bedeutung der<br />
populären Gesänge von Taizé hat der Gründer<br />
Frère Roger (1915-2005) einmal so zusammengefasst:<br />
„Schlichtheit im Herzen führt ins<br />
kontemplative Gebet. In ihm kann man sich<br />
ganz Gott überlassen, sich zu ihm hintragen<br />
lassen. Für alle, die sich Gott anheim geben<br />
wollen, können einfache, oft wiederholte Gesänge<br />
eine Hilfe sein. Diese Gesänge klingen<br />
im Herzen nach, bei der Arbeit wie in der<br />
Freizeit.“ Die Aufnahme entstand im Februar<br />
2012 in der Versöhnungskirche von Taizé mit<br />
Brüdern der Communauté und Jugendlichen<br />
aus verschiedenen Ländern, in französischer<br />
Sprache realisiert.<br />
�TAIZÉ: Ô TOI L’AU-DELÀ DE TOUT<br />
Communauté de Taizé<br />
CHRISTOPHORUS CHR 77370 (T01)/DDD, 2012<br />
EMPATHISCH<br />
�PRIMA LA DONNA<br />
Hörspiel von Thomas Voigt<br />
Thomas Voigt<br />
ARS PRODUKTION ARS 38713 (P01)/DDD,<br />
2010<br />
�SIGNUM CLASSICS A CAPPELLA<br />
COLLECTION<br />
The King’s Singers/The Swingle Singers/<br />
BBC Singers/+<br />
SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 299/DDD,<br />
diverse Aufnahmedaten<br />
NACH PEARL HARBOR<br />
Vier Primadonnen<br />
MUSIC & ARTS prä-<br />
öffnen die Pforte<br />
sentiert hier zwei<br />
zum Palast der gro-<br />
hochinteressante<br />
ßen Gefühle: Mar-<br />
bislang unveröffenttha<br />
Mödl, Leonie<br />
lichteKonzertmit- Rysanek, Ljuba Weschnitte<br />
vom Januar<br />
litsch und Elisabeth<br />
bzw. Oktober 1942<br />
Schwarzkopf. S h k f Der D Kölner Köl Filmemacher, Au- in i dder NNew YYorker k CCarnegie<br />
Hall, die einen<br />
tor und anerkannte Gesangsexperte Thomas ungewöhnlich leidenschaftlich agierenden<br />
Voigt liebt und lebt die Oper. Den vier Sänge- Bruno Walter offenbaren, was womöglich<br />
rinnen ist er über Jahre hinweg immer wieder nicht allein durch den missionarischen Eifer<br />
persönlich begegnet. Mit ihnen führte er nahe Walters in Sachen Mahler zu erklären ist. <strong>Nur</strong><br />
Gespräche, die in bisher unveröffentlichten einen <strong>Monat</strong> vor dem Konzert mit Mahlers<br />
Mitschnitten diesem Hörspiel zugrunde lie- Auferstehungs-Sinfonie hatten die Amerikagen.<br />
In Verbindung mit Arien-Ausschnitten ner mit dem traumatischen Erlebnis von Pearl<br />
der Diven und zusammen mit den fesselnd Harbor die Schrecken des Zweiten Weltkriegs<br />
liebevollen, empathischen Erzählungen des erreicht. Es ist verführerisch darüber zu spe-<br />
Autors wird daraus selbst eine Opernminiatur kulieren, in welchem Maße sich die Ereignis-<br />
über diese Frauen – über Aufstieg und Fall, se in Walters besonders dramatischer Lesart<br />
Liebe und Leid, Intrigen und Tod, getragen dieses Werkes widerspiegeln, die jene seiner<br />
von Kenntnis, von Verehrung und Humor. späteren Studioeinspielungen deutlich übertrifft.<br />
GIPFELTREFFEN<br />
Aus England stammt<br />
mit den King’s Singers<br />
nicht nur eines<br />
der bekanntesten,<br />
sondern auch das<br />
sicherlich beste A-<br />
Cappella-Ensemble<br />
weltweit. Doch hat die Insel noch weitere<br />
hervorragende Vokalformationen zu bieten.<br />
Ein Grund hierfür ist ohne Zweifel die<br />
nach wie vor ungebrochene Chortradition<br />
Englands, die zahlreiche talentierte Sänger<br />
hervorbringt und fördert. Wohl kaum ein anderes<br />
Label hat in seinem Katalog so viele<br />
Aufnahmen exzellenter Vokalensembles aufzuweisen<br />
wie SIGNUM CLASSICS. Aus Anlass<br />
seines 25-jährigen Bestehens hat das Label<br />
hier eine kleine Übersicht mit ausgewählten<br />
Kostproben aus seinen Aufnahmen mit<br />
herausragenden Namen wie z.B. The King’s<br />
Singers, den Swingle Singers oder den BBC<br />
Singers zusammengestellt.<br />
�MAHLER: SINFONIE NR.1 & 2<br />
Walter/Philharmonic Symphony Orchestra/+<br />
MUSIC & ARTS MA<strong>CD</strong> 1264 (M02)/2 <strong>CD</strong>s, AAD,<br />
mono, 1942<br />
BESTMÖGLICH<br />
Mit Ausnahme der<br />
Einspielung der ersten<br />
beiden Akte von<br />
Richard Wagners Die<br />
Walküre aus dem<br />
Jahre J 1935 existiert<br />
von Bruno Walter<br />
keine Studioeinspielung einer Oper. Umso<br />
dankbarer sind wir für die wenigen Rundfunkmitschnitte<br />
von Übertragungen aus der<br />
Metropolitan Opera New York, die Walter für<br />
die Nachwelt als einen der herausragenden<br />
Interpreten von Mozart-Opern im 20. Jahrhundert<br />
dokumentieren. WESTHILL RADIO AR-<br />
CHIVES hat kürzlich zwei Rundfunkmitschnitte<br />
von Mozarts Don Giovanni und Le Nozze di<br />
Figaro aus den Jahren 1942 und 1944 eigens<br />
für die vorliegende Box restauriert. Die Aufnahmen<br />
überzeugen dabei nicht nur durch ihren<br />
bestmöglichen Klang, sondern auch dank<br />
der Mitwirkung z.B. von Ezio Pinza und Bidú<br />
Sayao durch ihre bestmögliche Besetzung.<br />
�MOZART: DON GIOVANNI/LE NOZZE<br />
DI FIAGRO<br />
Walter/Pinza/Sayao/Metropolitan Opera<br />
House/+<br />
WESTHILL RADIO ARCHIVES WHRA 6045<br />
(J05)/5 <strong>CD</strong>s, AAD, mono, 1942/1944
�<br />
� Ciacconas, Canzonas & Sonatas – Das<br />
Partiturbuch Ludwig ACC 24274 (T01)<br />
� Bach: Kantaten für das Kirchenjahr<br />
Vol.15 ACC 25315 (U01)<br />
� Susanne un jour<br />
AE 10053 (U01)<br />
� Thibaut de Champagne – Le<br />
Chansonnier du Roi AE<strong>CD</strong> 1221 (T01)<br />
� Bach: Missa 1733<br />
ALP 188 (T01)<br />
ÜBERBLICK/BESTELLFORMULAR UNSERER NEUHEITEN FÜR OKTOBER 2012<br />
Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, haben wir die Repertoire-Bereiche mit folgenden Farbkennzeichen versehen:<br />
� TOP-Titel � Neue Musik � Alte Musik � Historische Aufnahmen � Oper � Jazz � Crossover/World Music � Orchesterwerke � Diverse � Kammermusik<br />
4 015023 242746<br />
4 015023 253155<br />
4 026798 100537<br />
3 760058 360217<br />
3 760014 191886<br />
� Fauré: Klavierquintette Opp. 89 & 115<br />
ALP 602 (T01)<br />
3 760014 196027<br />
� Russian Soul – Russische Werke für<br />
Violine & Klavier ARS 38121 (U01)<br />
4 260052 381212<br />
� Wagner Idyll – Klaviertranskriptionen<br />
ARS 38123 (U01)<br />
4 260052 381236<br />
� Prima La Donna – Operndiven in Ton<br />
und Wort ARS 38713 (P01)<br />
4 260052 387139<br />
� Weihnachtslieder Vol.1<br />
CAR 83009 (T01)<br />
4 009350 830097<br />
� Weihnachtslieder Vol.2<br />
CAR 83010 (T01)<br />
4 009350 830103<br />
� Schütz: Cantiones Sacrae<br />
CAR 83252 (R02)<br />
4 009350 832527<br />
� Thomaskantoren vor Joahnn Sebastian<br />
Bach CAR 83342 (T01)<br />
4 009350 833425<br />
� The Crown of Ariadne – Werke für<br />
Harfe CHR<strong>CD</strong> 041 (P01)<br />
5 060212 590428<br />
Stückzahl:<br />
Stückzahl:<br />
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� Rósza: Violinkonzert/Konzert für<br />
Streichorchester/+ CHAN 10738 (T01)<br />
0 95115 17382 4<br />
� Britische Klarinettenkonzerte<br />
CHAN 10739 (T01)<br />
0 95115 17392 3<br />
� Parry: Chor- und Orchesterwerke<br />
CHAN 10740 (T01)<br />
0 95115 17402 9<br />
� Britische Werke für Violoncello und<br />
Klavier CHAN 10741 (T01)<br />
0 95115 17412 8<br />
� Delius: Klavierkonzert u.a. Orchesterwerke<br />
CHAN 10742 (T01)<br />
0 95115 17422 7<br />
� Debussy: Die Klavierwerke<br />
CHAN 10743 (L05)<br />
0 95115 17432 6<br />
� Weynacht Gesaenge wohlklingend &<br />
kunstvoll gesetzet CHR 77364 (T01)<br />
4 010072 773647<br />
� Clarke: Suite of Ayres/Händel: Messiah<br />
– für acht Trompeten CHR 77365 (T01)<br />
4 010072 773654<br />
� Taizé: Ô toi l’au-delà de tout<br />
CHR 77370 (T01)<br />
3 295750 005703<br />
� Instrumentalmusik zu Advent & Weihnachten<br />
CHE 01772 (D01)<br />
4 010072 017727<br />
� Haydn/Hummel/Kreutzer/+: Trompetenkonzerte<br />
CHE 01782 (D01)<br />
4 010072 017826<br />
� The Queenes Good Night – Werke für<br />
Harfe und Laute CHE 01792 (D01)<br />
4 010072 017925<br />
� Liturgie der Koptisch-Orthodoxen<br />
Kirche CHE 01812 (D02)<br />
4 010072 018120<br />
� Moss: Elan/Concertino/Canti/+<br />
DUX 0879 (T01)<br />
5 902547 008790<br />
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22<br />
ÜBERBLICK/BESTELLFORMULAR UNSERER NEUHEITEN FÜR OKTOBER 2012<br />
� Colors of Saxophone<br />
DUX 0892 (T01)<br />
5 902547 008929<br />
� Vähi: Maria Magdalena (Oratorium)<br />
ERP 5412 (U01)<br />
4 742229 003856<br />
� Contre-le-vent – Musik aus Estland<br />
ERP 5612 (T01)<br />
4 742229 003870<br />
� Debussy: Streichquartett/Trio/Danses<br />
FUG 595 (T01)<br />
5 400439 005952<br />
� Madsen: Werke für Horn<br />
GEN 12252 (T01)<br />
4 260036 252521<br />
� The Romantic Oboist<br />
GEN 12254 (T01)<br />
4 260036 252545<br />
� Chopin/Hiller/Liszt – Trois amis à Paris<br />
GEN 12255 (T01)<br />
4 260036 252552<br />
� Bach/Kurtág: Werke für Violoncello<br />
und Klavier GEN 12256 (T01)<br />
4 260036 252569<br />
� Beethoven: Die Sinfonien<br />
G<strong>CD</strong> 921116 (Z359)<br />
8 424562 211162<br />
� Vivaldi: La Senna festeggiante<br />
G<strong>CD</strong> 921513 (T01)<br />
8 424562 215139<br />
� Frescobaldi: Toccaten und Partiten<br />
G<strong>CD</strong> 921514 (R02)<br />
8 424562 215146<br />
� 25 Jahre Le Concert Spirituel (Sampler)<br />
G<strong>CD</strong> 921626 (G02)<br />
8 424562 216266<br />
� La Lira di Napoli – Werke für Lire<br />
organizzate LC 07 (T01)<br />
0 810473 010020<br />
� Mahler: Sinfonien Nr.1-9<br />
LSO 0730 (D10)<br />
8 22231 17302 1<br />
� Mahler: Sinfonien Nr.1 & 2<br />
MA<strong>CD</strong> 1264 (M02)<br />
0 17685 12642 0<br />
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� Deo gracias Anglia! – Englische Weihnachtslieder<br />
OBS<strong>CD</strong> 709 (T01)<br />
6 58592 07092 7<br />
� Zelenka: Solomotetten<br />
PC 10274 (T01)<br />
7 619990 102743<br />
� Bach: Violinkonzerte/Psalm 51<br />
PC 10277 (I02)<br />
7 619990 102774<br />
� Händel: Orgelkonzerte Vol.2<br />
PAS 990 (T01)<br />
5 425004 849908<br />
� Deat Haloo – Jagdmusik aus Frankreich<br />
PHU 02729 (D03)<br />
4 260277 740276<br />
� Schostakowitsch: Sonaten und Trios für<br />
Klavier und Streicher PHU 03031 (E02)<br />
4 260277 740306<br />
� Bach: Ach süßer Trost! – Leipziger<br />
Kantaten LPH 006 (T01)<br />
5 400439 000063<br />
� Luz del alva – Spanische Lieder der<br />
Frührenaissance RAM 1203 (T01)<br />
4 250128 512039<br />
� Dauvergne: La Vénitienne<br />
RIC 327 (R02)<br />
5 400439 003279<br />
� A Choral Christmas<br />
SIG<strong>CD</strong> 257 (T01)<br />
6 35212 02572 7<br />
� Mahler: Totenfeier/Lieder eines<br />
fahrenden Gesellen SIG<strong>CD</strong> 259 (K01)<br />
6 35212 02592 5<br />
� Journey into Light – Musik für Advent<br />
und Weihnachten SIG<strong>CD</strong> 269 (T01)<br />
6 35212 02692 2<br />
� Voces8 Christmas<br />
SIG<strong>CD</strong> 291 (T01)<br />
6 35212 02912 1<br />
� A Doll’s House – Neue Werke für<br />
Percussion-Ensemble SIG<strong>CD</strong> 294 (T01)<br />
6 35212 02942 8<br />
� The Best of the King’s Singers<br />
SIG<strong>CD</strong> 297 (K02)<br />
6 35212 02972 5<br />
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ÜBERBLICK/BESTELLFORMULAR UNSERER NEUHEITEN FÜR OKTOBER 2012<br />
� Signum Compilation I: A cappella<br />
SIG<strong>CD</strong> 299 (I01)<br />
6 35212 02992 3<br />
� Mendelssohn: Elijah (1846)<br />
SIG<strong>CD</strong> 300 (N02)<br />
6 35212 03002 8<br />
� Signum Compilation II: Alte Musik<br />
SIG<strong>CD</strong> 301 (T01)<br />
6 35212 03012 7<br />
�Festliche Musik zur Weihnachtszeit<br />
SRL 411101 (T01)<br />
4 260130 381011<br />
� Ullmann: Die Klaviersonaten<br />
STNS 30014 (R02)<br />
0 34062 30014 3<br />
� Essential Ballroom – Bekannte Tänze<br />
CCL 1265 (K01)<br />
6 58592 12652 5<br />
� Musik für Gourmets<br />
CCL 1266 (K01)<br />
6 58592 12662 4<br />
� Lentz: Guyuhmgan/Monh/Ngangkar<br />
TIM 1C1184 (T01)<br />
3 377891 311841<br />
� Bordes: Lieder/Klavierwerke<br />
TIM 1C1196 (T01)<br />
3 377891 311964<br />
� Voyages – Reisen von Deutschland<br />
nach Frankreich TXA 12016 (T01)<br />
4 250702 800163<br />
� Feldman: Frühe Klavierwerke<br />
WER 67472 (M02)<br />
4 010228 674729<br />
� Schweitzer: Kammermusik<br />
WER 67532 (S01)<br />
4 010228 675320<br />
� Nancarrow: Late and unknown – Werke<br />
für Klavierrollen WER 67542 (T01)<br />
4 010228 675429<br />
� Ligeti: Etüden für Klavier<br />
WER 67632 (T01)<br />
4 010228 676327<br />
� Ferrari: Und so weiter/Music Promenade<br />
WER 67752 (T01)<br />
4 010228 677522<br />
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Händleradressfeld<br />
� Stockhausen: Michaels Reise um die<br />
Erde WER 68582 (T01)<br />
4 010228 685824<br />
� Mozart: Don Giovanni/Le Nozze di<br />
Figaro WHRA 6045 (J05)<br />
5 425008 378589<br />
� Vivaldi: Nuova Stagione – Concerti<br />
ZZT 310 (T01)<br />
3 760009 293106<br />
� Ravel: Boléro/La Valse/Shéhérazade<br />
ZZT 311 (T01)<br />
3 760009 293113<br />
� La Porte de Félicité – Konstantinopel<br />
1453 ZZT 314 (T01)<br />
3 760009 293144<br />
UNSER „PROGRAMMTIPP“<br />
AUF YOUTUBE:<br />
Stückzahl:<br />
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Ab sofort erscheint monatlich auf youtube unser hausgemachter<br />
Clip „Blattmanns Sieben“. Hier stellen wir Ihnen nochmal sieben<br />
ausgewählte Titel aus den Neuheiten des <strong>Monat</strong>s vor. Schauen Sie<br />
doch mal unter „blattmanns sieben" rein…!<br />
Bernhard Blattmann (© Note 1-music)<br />
23
IM PORTRAIT<br />
An dieser Stelle möchten wir Ihnen monatlich einen Künstler oder Komponisten aus dem Vertriebsprogramm von note 1 music kurz vorstellen.<br />
Verbunden ist das Portrait mit einem ausgewählten Titel zu einem attraktiven Sonderpreis.<br />
KORRIGIERTES FEHLURTEIL – DER VOKALKOMPONIST SAMUEL SCHEIDT<br />
Zusammen mit Heinrich Schütz und Johann Hermann Schein bildet Samuel Scheidt (1587-1654) die drei großen „SCHs“ in der deutschen Musik des<br />
17. Jahrhunderts. Obwohl schon die Zeitgenossen die Bedeutung seiner Musik erkannten und ihn vollkommen gleichberechtigt neben Schütz sahen,<br />
war er bis vor kurzem selbst in Kreisen der historischen Aufführungspraxis fast ausschließlich für seine Instrumentalmusik, besonders für seine vier<br />
Sammlungen Ludi Musici bekannt und geschätzt. Seine Vokalmusik ignorierte man hingegen oder beurteilte sie sogar lange abschätzig. Erst seit<br />
Kurzem sieht nicht nur die Musikwissenschaft in Scheidt sogar den Vielseitigsten unter den drei Genannten,<br />
denn er war nicht nur ein weithin geschätzter Komponist, sondern auch Organist, Pädagoge, Musiktheoretiker<br />
und Herausgeber.<br />
Ähnlich wie<br />
Vox Luminis (© Ola Renska)<br />
im Falle von<br />
Schütz so ist auch<br />
Scheidts Werk fast<br />
vollständig im<br />
Druck erschienen.<br />
Sein umfangreiches,ausschließ-<br />
lich geistliches Vokalwerk war dabei für den überzeugten<br />
Protestanten und Zeitgenossen sein Hauptwerk. Die 1620<br />
in seiner Heimatstadt Halle erschienene Motettensammlung<br />
Cantiones Sacrae ist das erste im Druck veröffentlichte<br />
Werk des Komponisten. Die umfangreiche Sammlung<br />
besteht aus 38 meist achtstimmigen Motetten ohne<br />
Basso continuo. Scheidt vertonte hier sowohl deutsche<br />
als auch lateinische Texte, deren Quellen u.a. protestantische<br />
Kirchenlieder, die Psalmen sowie weitere Bibeltexte<br />
sind. Das belgische Ensemble Vox Luminis unter Lionel<br />
Meunier präsentiert auf RICERCAR eine repräsentative<br />
Auswahl der Sammlung. Die herausragende Aufnahme<br />
macht besonders gut deutlich, dass Scheidt, anders als<br />
bisher, zu den wichtigsten Komponisten protestantischer<br />
Kirchenmusik in Deutschland gezählt werden muss. Um<br />
endlich das alte Fehlurteil vom mäßigen Vokalkomponisten<br />
Scheidt zu korrigieren, haben wir sie als unsere<br />
<strong>Monat</strong>sempfehlung für Oktober ausgewählt.<br />
<strong>CD</strong>-<strong>EMPFEHLUNG</strong> <strong>DES</strong> <strong>MONATS</strong><br />
<strong>Nur</strong> <strong>diesen</strong> <strong>Monat</strong> €9,99*<br />
*UNVERBINDLICHE PREIS<strong>EMPFEHLUNG</strong> INKL. MWST.<br />
�SCHEIDT: CANTIONES SACRAE<br />
Meunier/Vox Luminis<br />
RICERCAR RIC 301 (Z580)/DDD, 2009<br />
5 400439 003019<br />
„Die Sänger und Instrumentalisten von ‚Vox Luminis‘ kongruieren wie sonst kaum eine solche Gruppe. Intonation scheint nie ein Problem,<br />
gemeinsames Deklamieren ebenso wenig. Begeisternd auch die schiere Schönheit der Stimmen in allen Registern. Alles zusammen bedingt<br />
jenes beglückende ‚Einrasten‘ auf vertikaler Ebene, das Alte Musik zu einem mitreißenden Erlebnis machen kann, wenn es funktioniert – und<br />
das ist in dieser Vollkommenheit nicht allzu häufi g.“ Rondo<br />
„Die Werke von Scheidt liefern ein beredtes Zeugnis davon, wie durch das Bündeln dieser stilistischen Stränge eine unglaublich faszinierende<br />
Ausdruckswelt entstehen kann. Dafür braucht man allerdings erstklassige Interpreten, und dies kann man dem Ensemble Vox Luminis ohne<br />
weiteres attestieren. Vor allem überzeugen die Sänger in den solistisch besetzten Werken durch tadellose Intonation und eine prägnante<br />
Textartikulation.“ <strong>Klassik</strong>-heute.<strong>com</strong><br />
IMPRESSUM: note 1 music gmbh . Carl-Benz-Straße 1 . D-69115 Heidelberg . Tel: 06221/720351 . Fax: 06221/720381 . info@note1-music.<strong>com</strong> . www.note1-music.<strong>com</strong><br />
TEXTE: Bernhard Blattmann | REDAKTION: Manfred Glaser | LAYOUT: Alice Männl - www.maennl.de | MARKETING: Sandra Kohlheyer . kohlheyer@note1-music.<strong>com</strong><br />
PRESSE & REPERTOIRE: Bernhard Blattmann . blattmann@note1-music.<strong>com</strong> . Tel: 06221/720267 | ADMINISTRATION: Renate Sauer . sauer@note1-music.<strong>com</strong> . Tel: 06221/720351<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG: Hanno Pfi sterer . Sandra Kohlheyer . Michael Sawall