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CD-EMPFEHLUNG DES MONATS Nur diesen Monat ... - Klassik.com

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14<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />

PREISGEKRÖNT<br />

Das Klavierwerk von Claude Debussy gehört<br />

zum Bedeutendsten und Einfl ussreichsten,<br />

was die französische Musik im späten 19.<br />

und frühen 20. Jahrhundert hervorgebracht<br />

hat. Entsprechend gut sind seine bekanntesten<br />

Klavierwerke auf Tonträger dokumentiert,<br />

wenngleich Gesamtaufnahmen nach<br />

wie vor eher selten sind. Der Bretone Jean<br />

Effl am Bavouzet (Jahrgang 1962) hat in den<br />

vergangenen Jahren bei CHANDOS eine vielbeachtete<br />

Komplettedition vorgelegt, wofür<br />

er zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat,<br />

darunter einen Preis des BBC Music Magazine<br />

für Teil 3 und einen Gramophone Award für<br />

Teil 4. Bavouzet gilt gemeinhin als die letzte<br />

künstlerische Entdeckung des legendären<br />

Pierre Sancan am Pariser Conservatoire.<br />

1986 gewann er den ersten Preis beim Internationalen<br />

Beethoven-Wettbewerb in Köln<br />

und ging zudem als Sieger aus den “Young<br />

Concert Artists Auditions” in New York hervor.<br />

Seine mit zahlreichen Preisen bedachten<br />

Einspielungen und brillanten Aufführungen<br />

im Konzertsaal haben Bavouzet als einen<br />

der herausragendsten Pianisten seiner Generation<br />

etabliert. Er hat mit Dirigenten wie<br />

Pierre Boulez, Valery Gergiev, Neeme Järvi,<br />

Ingo Metzmacher, Christoph von Dohnányi<br />

oder Sir Andrew Davis zusammengearbeitet.<br />

In den vergangenen Jahren hat er mit zahlreichen<br />

berühmten Klangkörpern konzertiert,<br />

darunter mit dem London Philharmonic Orchestra,<br />

dem New York Philharmonic, dem<br />

Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem<br />

Boston Symphony Orchestra, dem Philharmonia<br />

Orchestra und ist mit einer Vielzahl<br />

weiterer Ensembles aufgetreten. Rechtzeitig<br />

zum Debussy-Jahr 2012 hat CHANDOS die<br />

einzelnen Folgen zu einer preiswerten Box<br />

zusammengefasst. Damit liegt eine der wenigen<br />

Gesamteinspielungen der Klavierwerke<br />

Debussys vor, die auch das kürzlich wiederentdeckte<br />

späte Klavierstück Les soirs illuminés<br />

par l'ardeur du charbon berücksichtigt.<br />

�DEBUSSY: DAS KLAVIERWERK<br />

Jean-Effl am Bavouzet, Klavier<br />

CHANDOS CHAN 10743 (L05)/5 <strong>CD</strong>s, DDD,<br />

2012<br />

MUSIK <strong>DES</strong> HERBSTES<br />

Erfunden von Luigi<br />

Boccherini, setzte<br />

sich das Klavierquintett<br />

im 19. Jahrhundert<br />

endgültig als eigenständige<br />

Gattung<br />

durch, besonders<br />

durch Meisterwerke von Schumann, Brahms<br />

und Franck. Zu <strong>diesen</strong> dürfen getrost auch die<br />

beiden Gattungsbeiträge von Gabriel Fauré<br />

gerechnet werden, wobei sie in Deutschland<br />

nie die Popularität erreichten, die sie eigentlich<br />

verdient hätten. In Frankreich rechnete<br />

Charles Koechlin das Quintett Op.89 immerhin<br />

zu Faurés besten Werken, und Kenner<br />

schätzen es als Markstein zum Spätstil des<br />

Komponisten. In seiner dritten Folge der Gesamteinspielung<br />

der klavierbegleiteten Kammermusik<br />

Faurés stellen Erik Le Sage und<br />

das Quatuor Ébène diese im besten Sinne<br />

herbstliche Musik des Meisters der französischen<br />

Kammermusik vor.<br />

�FAURÉ: KLAVIERQUINTETTE<br />

OP.89 & OP.115<br />

Le Sage/Quatuor Ébène<br />

ALPHA ALP 602 (T01)/DDD, 2010<br />

DEBUSSY AUS BELGIEN<br />

Debussys Musik hat<br />

mehr mit Belgien zu<br />

tun als man zunächst<br />

vielleicht glauben<br />

würde: Das Streichquartett<br />

in g etwa<br />

ist dem belgischen<br />

Ysaÿe Quartett gewidmet, das es 1894 in<br />

Brüssel spielte, und das königliche Konservatorium<br />

in Brüssel bestellte bei Debussy mit<br />

den Danses sacrées et profanes ein Werk<br />

für seine Harfen-Klasse als Repertoirestück<br />

für die neue chromatische Harfe. Francette<br />

Bartholomée ist heute eine der wenigen<br />

Harfenistinnen, die noch die spezielle Spielweise<br />

für <strong>diesen</strong> außer Gebrauch gekommenen<br />

Harfentyp beherrschen, und so liegt hier<br />

eine der wenigen Aufnahmen vor, bei denen<br />

die klanglich faszinierendere Originalfassung<br />

erklingt. Das herausragende Quatuor Danel<br />

rundet <strong>diesen</strong> gelungenen belgischen Beitrag<br />

zum Debussy-Jahr ab.<br />

�DEBUSSY: KAMMERMUSIK<br />

Streichquartett in g/Trio in G/Danses sacrées<br />

et profanes<br />

Quatuor Danel/Bartholomée/Blumenthal<br />

FUGA LIBERA FUG 595 (T01)/DDD, 2012<br />

PIANISTEN– WAGNER<br />

Mangels Aufführungsmöglichkeiten<br />

und Tonaufnahmen<br />

fand die Musik Richard<br />

Wagners zunächst<br />

hauptsächlich<br />

über Klaviertran-<br />

skriptionen den Weg<br />

zum Musikfreund.<br />

Vestard Shimkus präsentiert hier allerdings<br />

Transkriptionen, die nicht nur bloße Übertragungen<br />

sind, sondern sich jeweils auf ihre<br />

Weise kreativ mit der Musik auseinandersetzen.<br />

Die selten zu hörende, monumentale<br />

Fantasie in fi s-Moll WWV 22 ist dabei eine<br />

willkommene Repertoirebereicherung. Für<br />

seine eigene Bearbeitung von Isoldes Liebestod<br />

hörte sich Shimkus wieder und wieder<br />

eine Orchesteraufnahme der Opernszene an<br />

und ließ sich solange von den Besonderheiten<br />

der Orchestrierung inspirieren, bis er<br />

genau wusste, wie sie am ehesten auf dem<br />

heutigen Konzertfl ügel umsetzbar sind.<br />

�WAGNER IDYLL – KLAVIERWERKE<br />

UND TRANSKRIPTIONEN<br />

Isoldes Liebestod/Fantasie WWV 22/<br />

Spinnerlied/Siegfried-Idyll<br />

Vestard Shimkus, Klavier<br />

ARS PRODUKTION ARS 38123 (U01)/SA<strong>CD</strong><br />

hybrid, DDD, 2012<br />

ÜBERFÄLLIG<br />

Viktor Ullmann<br />

(1898-1944) gehört<br />

zusammen mit Erwin<br />

Schulhoff zu den<br />

bekanntesten Komponisten,<br />

die von<br />

den Nazis ermordet<br />

wurden. Nicht zuletzt aufgrund der Qualität<br />

seiner Musik gehörte er zu den ersten Komponisten,<br />

deren Werk in der jüngsten Vergangenheit<br />

wiederentdeckt und umfassend<br />

gewürdigt wurde. Ullmanns sieben zwischen<br />

1936 und 1944 entstandene Klaviersonaten<br />

sind ohne Zweifel ein gewichtiger Beitrag zur<br />

Gattung der Klaviersonate im 20. Jahrhundert,<br />

deren erste Gesamteinspielung seit zwanzig<br />

Jahren längst überfällig war. Die amerikanische<br />

Pianistin Jeanne Golan, die sich intensiv<br />

mit dem Werk Ullmanns beschäftigt, ergänzt<br />

ihre Einspielung für STEINWAY & SONS mit<br />

einem verworfenen Satz aus der fünften Klaviersonate.<br />

�ULLMANN: DIE KLAVIERSONATEN/<br />

MENUETT (TOTENTANZ)<br />

Jeanne Golan, Klavier<br />

STEINWAY & SONS STNS 30014 (R02)/2 <strong>CD</strong>s,<br />

DDD, 2011

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