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DURCHBLICK

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Preis 3 € ZKZ 44368<br />

Die Kundenzeitschrift der DekaBank<br />

– Wertpapierhaus der Sparkassen –<br />

Ausgabe 1.2015<br />

Diskussion<br />

<strong>DURCHBLICK</strong><br />

Eurokrise, Deflationsgefahr, Börsenrekorde –<br />

Experten sagen, wie es weitergeht<br />

FREIHÄNDIG<br />

Selbstfahrende Autos<br />

werden Wirklichkeit<br />

FLATTERHAFT<br />

Moderner Preiskampf<br />

im Einzelhandel


AUS ÜBERZEUGUNG<br />

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat dazu geführt, dass Aktien als „alternativlos“ bezeichnet<br />

werden. Sie haben eine freundlichere Werbung verdient.<br />

LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />

für Tagesgeldsparer war der 22. Januar ein schwarzer Tag. Als Mario Draghi sein<br />

1.100 Milliarden Euro schweres Ankaufprogramm für Anleihen verkündete,<br />

demonstrierte er damit nicht nur Entschlossenheit im Kampf gegen Deflation.<br />

Er gab den Finanzmärkten zugleich ein unmissverständliches Signal: Investoren<br />

können sich darauf einstellen, dass die Zinsen noch länger bei null stehen<br />

werden, als sie bisher dachten. So betrüblich diese Botschaft ist, die Nullzinsen<br />

sollen zur Gesundung von Europas Wirtschaft beitragen – und das ist in unser<br />

aller Interesse.<br />

„Niemand sollte und muss in<br />

Aktien investieren, nur weil er<br />

keine andere Wahl hat“<br />

An den Börsen hat Draghis Botschaft eine Rally ausgelöst. Warum? Aktien<br />

sind nun „alternativlos“, will man in den kommenden Jahren noch Rendite<br />

erzielen – das hört man allenthalben. Doch diese Argumentation hat einen<br />

falschen Unterton. Niemand sollte und muss in Aktien investieren, nur weil er<br />

keine andere Wahl hat. Vielmehr sollten sich Anleger zum Beispiel deshalb für<br />

die Börse entscheiden, weil dort viele erfolgreiche Unternehmen notiert sind,<br />

die Jahr für Jahr attraktive Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Wer mit<br />

dieser Überzeugung investiert – wer sich beteiligt statt spekuliert –, bleibt auch<br />

gelassen, wenn die Kurse einmal stärker schwanken.<br />

Der Begriff „alternativlos“ kann außerdem als Aufforderung missverstanden<br />

werden, komplett auf Aktienanlagen umzustellen und voll ins Risiko zu gehen.<br />

Das ist überhaupt nicht nötig: Neben Sparanlagen, Anleihen und Immobilien<br />

sollte man auch chancenreichere Investments wie Aktien oder Hochzinsanleihen<br />

berücksichtigen – und zwar passend zur eigenen Lebenssituation und<br />

den Sparzielen. Sinnvoll lässt sich ein vielfältiges Portfolio mit Investmentfonds<br />

aufbauen. Die Anlagelösungen der Deka haben sich hier im Niedrigzinsumfeld<br />

der vergangenen Jahre bewährt. Davon zeugt auch die erneute Auszeichnung<br />

mit fünf Sternen beim Fonds-Kompass 2015 des Wirtschaftsmagazins „Capital“<br />

– zugleich die dritte Bestnote in Folge.<br />

Michael Rüdiger, Vorstandsvorsitzender der DekaBank<br />

fondsmagazin 1.2015


ZUM AUSKLAPPEN<br />

SO LESEN SIE DIE<br />

FONDSTABELLEN AB SEITE 17<br />

OFFENE<br />

IMMOBILIENFONDS<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka-ImmobilienGlobal<br />

DE0007483612 55,46 5,26 –2,4 2,7 2,5 1,8 2,2 6,6 12,5 3,7 28.10.2002<br />

1<br />

3<br />

5<br />

7<br />

Fondsname und ISIN<br />

Die Fonds in den Tabellen<br />

sind alphabetisch<br />

sortiert. Sie werden mit<br />

der ISIN (International<br />

Securities Identification<br />

Number) gekennzeichnet.<br />

Rücknahmepreis<br />

Der Rücknahmepreis ist der<br />

Betrag, den der Anleger beim<br />

Verkauf eines Anteils erhält. Er<br />

wird börsentäglich veröffentlicht<br />

und entspricht dem Wert<br />

des Fondsvermögens dividiert<br />

durch die Gesamtzahl der<br />

ausgegebenen Anteile.<br />

Netto-Wertentwicklung<br />

Die Netto-Wertentwicklung<br />

berücksichtigt die Kosten auf<br />

Anlegerebene und wird in<br />

1-Jahres-Zeiträumen<br />

ausgewiesen (siehe Ziffer 8).<br />

Rendite p. a.<br />

Die Kennzahl gibt die<br />

durchschnittliche jährliche<br />

Wertentwicklung<br />

des Fonds seit seiner<br />

Auflegung in Prozent an.<br />

2<br />

Fondsart<br />

Die Fondstabellen sind nach<br />

dem Anlageschwerpunkt der<br />

Fonds in verschiedene Segmente<br />

unterteilt. In diesem<br />

Beispiel sind es Offene<br />

Immobilienfonds.<br />

4<br />

Ausgabeaufschlag<br />

Beim Kauf eines Fondsanteils zahlt der<br />

Anleger meist einen Ausgabeaufschlag.<br />

Das ist die Differenz zwischen Ausgabepreis<br />

und Anteilwert. Er variiert je nach<br />

Fondsart und deckt üblicherweise die<br />

Beratungs- und Vertriebskosten.<br />

6<br />

Kumulierte Wertentwicklung<br />

Die Wertentwicklung über die<br />

vergangenen drei und fünf Jahre<br />

wird nach den Standards des<br />

Fondsverbands BVI berechnet<br />

(siehe Ziffer 9).<br />

8 9<br />

Wertentwicklung in Prozent<br />

Die 1-Jahres-Netto-Wertentwicklung berücksichtigt für die 12-Monats-Zeiträume<br />

neben den Kosten auf Fondsebene, wie beispielsweise die Managementvergütung,<br />

zusätzlich die auf Anlegerebene entstehenden Kosten. Diese Kosten<br />

enthalten den im Verkaufsprospekt genannten Ausgabeaufschlag, der einmalig<br />

im „ältesten“ 1-Jahres-Zeitraum der Tabelle berücksichtigt ist. Zudem können<br />

Depotkosten anfallen, die die Wertentwicklung mindern. Die kumulierte<br />

Wertentwicklung über drei und fünf Jahre sowie die durchschnittliche Wertentwicklung<br />

seit Fondsauflegung werden nach den Standards des Bundesverbands<br />

Investment und Asset Management (BVI) berechnet, um die Vergleichbarkeit<br />

mit früheren Tabellen zu gewährleisten (siehe Ziffer 9).<br />

Wertentwicklung (BVI-Methode) in Prozent<br />

Die BVI-Methode zur Berechnung der Wertentwicklung von Investmentfonds<br />

wurde vom Bundesverband Investment und Asset Management (BVI)<br />

entwickelt und hat sich als Standardverfahren durchgesetzt. Die individuellen<br />

Kosten des einzelnen Anlegers, zum Beispiel seine jeweiligen Depotgebühren<br />

oder der Ausgabeaufschlag, fließen nicht in die Berechnung ein, da sie sich von<br />

Anleger zu Anleger unterscheiden. Bei der BVI-Methode werden die Anteilwerte<br />

(= Rück nahmepreise) eines Fonds zum Beginn und zum Ende des Berechnungszeitraums<br />

verglichen. Dabei wird von einer Einmalanlage ausgegangen. Zudem<br />

werden auch die zwischenzeitlich erfolgten Ausschüttungen in die Berechnung<br />

auf genommen. Um ausschüttende und wiederanlegende Fonds miteinander<br />

vergleichen zu können, wird davon ausgegangen, dass die Ausschüttung am<br />

selben Tag wieder zum Anteilwert angelegt wird.<br />

fondsmagazin 1.2015


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DekaBank, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de


3<br />

INHALT 1.2015<br />

Titelfoto: Frank Reinhold, Corbis/Viaframe, Frank Reinhold, Corbis/Viaframe ,Volvo Car Group, Sabrina Wiese<br />

MEHRWERT<br />

6 Welt im Wandel<br />

Experten diskutieren die aktuell wichtigsten<br />

Entwicklungen der Wirtschaft<br />

12 Klug kombinieren<br />

Wer das Wechselspiel verschiedener Anlagen<br />

kennt, kommt auch gut durch Schwächephasen<br />

14 Umdenken, umlenken<br />

Wie aus Zielen und Wünschen ein passgenaues<br />

Wertpapierportfolio entsteht<br />

GELDWERT<br />

17 Fondsüberblick<br />

So haben sich Fonds und Finanzmärkte<br />

in den vergangenen Monaten entwickelt<br />

21 Dekapedia<br />

Was ist eine Deflation?<br />

24 Fondsporträt<br />

Deka-BasisStrategie Flexibel<br />

MARKTWERT<br />

29 Katers Welt<br />

Der Dornröschen-Faktor<br />

30 Ohne Hand am Steuer<br />

Selbstfahrende Autos sind keine Vision mehr.<br />

Die Produkttests laufen auf Hochtouren<br />

34 Digitales statt Bares<br />

Haben Scheine und Münzen bald ausgedient?<br />

Wie wir in Zukunft bezahlen werden<br />

36 Zeit für einen Tapetenwechsel<br />

Eine neue Studie zeigt Nachholbedarf bei der<br />

Wertpapierkultur in Deutschland<br />

LESENSWERT<br />

38 Trio Culinare<br />

Drei Brüder aus dem spanischen Girona sorgen<br />

in der Gourmetwelt für Überraschungen<br />

40 Das Preiskarussell<br />

Warum sich Preise heutzutage ständig ändern<br />

und wie sich Käufer darauf einstellen<br />

6<br />

Einerseits Deflationsgefahr und politische Krisen, andererseits neue Rekorde beim<br />

Dax – trotz Unsicherheiten führt aus Expertensicht kein Weg an der Börse vorbei<br />

30 40<br />

Das selbstständige Fahren ist einer der<br />

Megatrends in der Automobilbranche<br />

RUBRIKEN<br />

4 Wissenswert<br />

28 Impressum<br />

43 Bemerkenswert<br />

Die Digitalisierung hat eine neue Runde<br />

im Preiskampf eingeläutet<br />

Ihr direkter Draht:<br />

Mehr Informationen über die<br />

Themen dieser Ausgabe und die<br />

vorgestellten Produkte erhalten Sie<br />

unter www.fondsmagazin.de<br />

Als Kundenmagazin der DekaBank Deutsche Girozentrale geben die produktbezogenen<br />

Beiträge die Einschätzung des Herausgebers – der DekaBank – wieder,<br />

fokussieren die hauseigenen Produkte und können werbliche Inhalte enthalten.<br />

fondsmagazin 1.2015


4<br />

NEWS FÜR ANLEGER<br />

WISSENSWERT<br />

FONDSBRANCHE<br />

FONDSVERMÖGEN<br />

AUF REKORDHOCH<br />

„2014 war ein Rekordjahr für die deutsche<br />

Fondsbranche: Noch nie in der Geschichte<br />

verwaltete sie so viel Vermögen“,<br />

freute sich Holger Naumann, Präsident<br />

des Fondsverbands BVI, bei der Vorlage<br />

der Jahreszahlen. Das Branchenvermögen<br />

erreichte Ende 2014 knapp 2,4 Billionen<br />

Euro und damit mehr als doppelt so viel<br />

wie im Jahr 2004. Unterm Strich flossen<br />

in Investmentfonds im vergangenen Jahr<br />

insgesamt 123,4 Milliarden Euro, was<br />

ebenfalls ein neuer Rekord ist.<br />

STEIGENDE KAUFKRAFT<br />

EUROPÄISCHE ZENTRALBANK<br />

GELDFLUT FÜR DIE<br />

EUROZONE<br />

Seit Anfang März kauft die Europäische Zentralbank (EZB) jeden Monat<br />

für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere der Euro-<br />

Mitgliedsländer, um Investitionen anzuschieben und für steigende Preise<br />

zu sorgen. Denn EZB-Präsident Mario Draghi fürchtet die Deflation – im<br />

Januar 2015 sank die jährliche Inflationsrate in der Eurozone auf minus 0,6<br />

Prozent. Da die EZB die Käufe bis mindestens September 2016 abgesegnet<br />

hat, beträgt das Gesamtvolumen mehr als eine Billion Euro. Die Marktteilnehmer<br />

zeigten sich überrascht: Zwar wurde ein umfassendes Programm für<br />

Wertpapierankäufe erwartet. Aber die Aussage, die Flutung mit Liquidität so<br />

lange vorzunehmen, kam unerwartet. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank<br />

verharrt hingegen auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent.<br />

SINKENDE ÖLPREISE<br />

WIRKEN SICH AUS<br />

Die Reallöhne der Arbeitnehmer in<br />

Deutschland sind 2014 um 1,6 Prozent<br />

und damit so stark gestiegen wie noch<br />

nie seit der Wirtschaftskrise 2008. Das<br />

haben die vorläufigen Berechnungen des<br />

Statistischen Bundesamts ergeben. 2013<br />

wurde noch ein Rückgang um 0,1 Prozent<br />

verzeichnet. Die Steigerung der Kaufkraft<br />

geht allerdings nicht auf stark gestiegene<br />

Löhne zurück, sondern auf die niedrige Inflation.<br />

Insbesondere die günstige Energie,<br />

bedingt durch den Verfall der Ölpreise, ist<br />

Grund dafür. 2014 lag die Inflationsrate<br />

bei 0,9 Prozent. In den vergangenen fünf<br />

Jahren stiegen die Verbraucherpreise dagegen<br />

im Durchschnitt um 1,5 Prozent.<br />

fondsmagazin 1.2015


5<br />

„CAPITAL“-FONDS-KOMPASS<br />

DREIMAL IN FOLGE<br />

FÜNF STERNE<br />

507.000<br />

DIE ZAHL<br />

Rund eine halbe Million falscher Euro-Geldscheine<br />

wurden von Juli bis Dezember 2014 weltweit sichergestellt,<br />

das sind 44 Prozent mehr als im Vorjahr und<br />

ein neuer Rekord. Mit einem Anteil von 60 Prozent<br />

wurden 20-Euro-Blüten am häufigsten entdeckt.<br />

Quelle: Europäische Zentralbank<br />

Die Fonds der Deka-Gruppe bleiben in der Erfolgsspur. Im Fonds-Kompass<br />

2015 hat das Magazin „Capital“ die Deka zum dritten Mal in Folge mit der<br />

Höchstnote von fünf Sternen ausgezeichnet. Damit gehört das Wertpapierhaus<br />

der Sparkassen erneut zu den besten zehn von 100 untersuchten Fondsgesellschaften<br />

in Deutschland. Gemeinsam mit der Ratingagentur Feri Eurorating<br />

Services und dem Münchner Beratungsunternehmen Tetralog prüft „Capital“<br />

jährlich die wichtigsten Fondsanbieter in Deutschland und bewertet dabei die<br />

Bereiche Fondsqualität, Service, Management sowie Produktpalette. In allen<br />

vier Kategorien konnte sich die Deka im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessern<br />

oder das Ergebnis bestätigen. Die Deka-Tochter LBB-Invest schaffte in der<br />

Gruppe der Spezialisten einen Sprung von Platz 11 auf Platz 2.<br />

ONLINE-HANDEL BOOMT<br />

LEBENSEINKOMMEN<br />

DIE UNGLEICHHEIT<br />

NIMMT ZU<br />

Im vergangenen Jahr erreichte der Umsatz im elektronischen Handel in Deutschland knapp 42,9<br />

Milliarden Euro. Mit diesem Wachstum stieg der Online-Anteil hierzulande auf 10 Prozent des<br />

deutschen Gesamthandelsvolumens. Nur Großbritannien ist in Europa noch online-affiner.<br />

Fotos: Ulrich Baumgarten/vario images, picture-alliance/Anja Behrens<br />

Wie viel verdient ein männlicher, sozialversicherungspflichtiger<br />

Arbeitnehmer in<br />

seinem Leben? Dieser Frage ist das Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

DIW in Berlin<br />

nachgegangen und hat die Ergebnisse der<br />

Geburtsjahrgänge von 1935 bis 1972 ausgewertet.<br />

Das Ergebnis: Die Schere beim<br />

Einkommen geht weiter auseinander. Im<br />

unteren Lohnbereich ist die Gesamtheit<br />

aller über das Erwerbsleben erzielten Löhne<br />

und Gehälter über die letzten Jahrzehnte<br />

real gesunken. Wer hingegen mehr<br />

verdient als der Durchschnitt, schneidet<br />

im Vergleich sogar besser ab als die älteren<br />

Jahrgänge. Die wachsende Ungleichheit<br />

kann laut Studie dazu führen, dass<br />

es für Arbeitnehmer im unteren Lohnbereich<br />

dieser Geburtsjahrgänge zunehmend<br />

schwerer wird, aus eigener Kraft ein nennenswertes<br />

Vermögen aufzubauen.<br />

Großbritannien<br />

Italien<br />

Kanada<br />

53,2 Mrd. € 42,9 Mrd. € 31,2 Mrd. € 8,1 Mrd. €<br />

15,2 Mrd. €<br />

13,5 10,0<br />

6,9<br />

Deutschland<br />

156,3 Mrd. €<br />

Europa<br />

Frankreich<br />

USA<br />

Quelle: deals.com; Stand: 31.12.2014<br />

223,9 Mrd. €<br />

Spanien<br />

6,3 Mrd. € 6,0 Mrd. € 4,3 Mrd. € 4,2 Mrd. €<br />

2,1 7,1<br />

7,6 2,8<br />

Niederlande<br />

Schweden<br />

4,3 7,2<br />

11,6<br />

Polen<br />

3,0<br />

Online-Anteil<br />

am Gesamtumsatz<br />

in Prozent<br />

fondsmagazin 1.2015


6<br />

MEHRWERT Expertendiskussion<br />

Die Diskussionsteilnehmer (von links):<br />

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt DekaBank;<br />

Steffen Selbach, Leiter Vermögensmanagement<br />

DekaBank; Katja Dofel, Leiterin des<br />

n-tv Börsenstudios Frankfurt; Prof. Marcel<br />

Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung<br />

fondsmagazin 1.2015


7<br />

WELT IM<br />

WANDEL<br />

Ständig werden Sparer mit neuen, scheinbar widersprüchlichen Meldungen konfrontiert, viele finden sich nicht mehr<br />

zurecht. Auf der einen Seite flammt die Eurokrise wieder auf, die Europäische Zentralbank kämpft gegen<br />

Deflation und der Konflikt mit Russland ist ungelöst. Auf der anderen Seite markiert der Dax neue Rekordstände,<br />

die deutsche Wirtschaft läuft weiter gut und die USA lassen die Finanzmarktkrise hinter sich. Was tun? Bei aller<br />

Ungewissheit: Für Anleger fällt die Antwort eindeutig aus, wie die fondsmagazin-Expertendiskussion zeigt.<br />

TEXT: Daniel Evensen FOTOS: Frank Reinhold<br />

Foto: Viaframe/Corbis<br />

Gerade haben die Menschen die Furcht vor Inflation<br />

verloren und sich über das billige Benzin gefreut,<br />

da hören sie: Deflation ist die wahre Gefahr. Die<br />

EZB kämpft mit einem 1,1 Billionen Euro großen<br />

Kaufprogramm für Anleihen dagegen an. Was ist so<br />

schlimm an sinkenden Preisen?<br />

ULRICH KATER: Bei Deflation muss man in jedem<br />

Einzelfall prüfen, was die Ursache ist. In der<br />

Schweiz zum Beispiel fallen die Preise vor allem wegen<br />

des starken Franken. Die Schweizer leben ganz<br />

gut damit, weil sie eine gesunde Wirtschaft und<br />

wenig Schulden haben. In der Eurozone ist aber<br />

die schwache Auslastung der Wirtschaft für die sinkenden<br />

Preise mitverantwortlich. In weiten Teilen der<br />

Gemeinschaft stagnieren Löhne und Steuereinnahmen,<br />

die Staatsschulden steigen aber weiter. Es wird<br />

immer schwieriger, sie in den Griff zu bekommen.<br />

Dagegen muss etwas unternommen werden.<br />

MARCEL FRATZSCHER: Und das ist ganz klar das Mandat<br />

der EZB. Die Inflationsrate in der Eurozone soll<br />

bei knapp unter 2 Prozent liegen, derzeit beträgt sie<br />

–0,6 Prozent. Die Zentralbank verfehlt ihr Ziel also<br />

bei Weitem. EZB-Chef Mario Draghi musste handeln,<br />

sonst wäre seine Glaubwürdigkeit angekratzt. Wenn<br />

Unternehmen und Marktteilnehmer nicht mehr darauf<br />

vertrauen, dass die EZB ihren Aufgaben gerecht<br />

wird, kann das die Eurokrise wieder verschärfen.<br />

Also pumpt die EZB bis September 2016 Monat für<br />

Monat 60 Milliarden Euro in die Märkte, indem sie<br />

Staatsanleihen und andere Wertpapiere ankauft. Was<br />

will Draghi mit der Geldschwemme bewirken?<br />

MARCEL FRATZSCHER: Geldschwemme – das klingt,<br />

als würde Draghi alle Hemmungen bei seiner Geldpolitik<br />

ablegen. Was viele nicht wissen: Seit 2012 ist<br />

die Bilanz der EZB um etwa eine Billion Euro geschrumpft,<br />

weil Banken ihr Liquidität zurückgegeben<br />

haben. Diese Lücke schließt das Ankaufprogramm<br />

wieder. Es soll der europäischen Wirtschaft positive<br />

Impulse geben, indem es die Kreditvergabe durch<br />

günstige Finanzierungsbedingungen belebt.<br />

KATJA DOFEL: Aber das versucht die EZB schon lang,<br />

und bisher hat es nicht funktioniert. Ich kann nicht<br />

erkennen, dass Unternehmen überhaupt Kre di te<br />

fondsmagazin 1.2015


8<br />

MEHRWERT Expertendiskussion<br />

„DIE KONJUNKTUR IN DEUTSCHLAND<br />

UND DER EUROZONE HAT RÜCKENWIND.<br />

ICH BIN VORSICHTIG OPTIMISTISCH“<br />

MARCEL FRATZSCHER<br />

SPRUNG BEIM KONJUNKTURBAROMETER<br />

Indexstand DIW-Konjunkturbarometer<br />

BIP-Zuwachs gegenüber Vorquartal in Prozent<br />

104,9<br />

103,7<br />

101,3<br />

100,6<br />

–0,1<br />

0,1 0,7 0,5<br />

Q2 2014 Q3 2014 Q4 2014 Q1 2015<br />

Das DIW-Konjunkturbarometer misst die Aussichten der deutschen Wirtschaft.<br />

Werte über 100 deuten auf eine überdurchschnittliche Konjunkturentwicklung.<br />

Das DIW prognostiziert 0,5 Prozent Wachstum für das erste Quartal 2015.<br />

Quelle: DIW; Stand: 24.02.2015<br />

Seine akademische Karriere<br />

führte Volkswirt<br />

Marcel Fratzscher von<br />

Kiel über Oxford und<br />

Harvard nach Florenz.<br />

Im Jahr 2001 wechselte<br />

er als Ökonom zur<br />

EZB. Seit 2012 ist<br />

Fratzscher Präsident des<br />

Deutschen Instituts für<br />

Wirtschaftsforschung<br />

wollen, sie investieren ja kaum. Und in Ländern wie<br />

Spanien, wo bessere Finanzierungskonditionen helfen<br />

könnten, sitzen die Banken noch auf faulen Krediten.<br />

Sie haben kein Interesse daran, mehr Geld zu verleihen.<br />

STEFFEN SELBACH: Viele können es gar nicht. Die<br />

Geldpolitik ist zwar locker, aber die Banken werden<br />

umso strenger reguliert. Die EZB gibt mit einem Fuß<br />

Gas, mit dem anderen steht sie auf der Bremse.<br />

ULRICH KATER: Man darf aber auch nicht erwarten,<br />

dass eine Zentralbank alle Probleme Europas löst.<br />

Sie kann unterstützen, andere müssen die Repar aturarbei<br />

ten leisten. Da vermisse ich Engagement von der<br />

Politik – und auch von den Unternehmen.<br />

Aber die kann man ja nicht zwingen, oder?<br />

MARCEL FRATZSCHER: Muss man auch nicht. Viele<br />

Unternehmer suchen Investitionsmöglichkeiten, sie<br />

haben auch das nötige Kapital. Aber sie warten ab,<br />

weil ihnen die Unsicherheit zu groß ist – selbst in<br />

Deutschland. Uns fehlen Fachkräfte, es mangelt an<br />

digitaler Infrastruktur und bei der Energiewende<br />

herrscht Unklarheit. Die Politik sollte bessere Rahmenbedingungen<br />

schaffen. Auf europäischer Ebene<br />

gibt es eine Initiative in diese Richtung. Jean-Claude<br />

Juncker, der Präsident der EU-Kommission, will gemeinsame<br />

Investitionsprojekte von EU und Unternehmen<br />

anschieben. Das halte ich für eine gute Idee.<br />

STEFFEN SELBACH: Wo wir bei positiven Einflüssen<br />

sind: Die Wirtschaft bekommt gerade einen Schub<br />

vom niedrigen Ölpreis und dem schwachen Euro.<br />

Das sollte man auch nicht unterschätzen.<br />

MARCEL FRATZSCHER: Richtig, die Konjunktur hat<br />

Rückenwind. Wir prognostizieren beim DIW für<br />

2015 ein Wirtschaftswachstum von 1 Prozent für<br />

die Eurozone. Deutschland könnte um 1,5 Prozent<br />

zulegen, Italien sollte sich im zweiten Halbjahr aus<br />

der Rezession befreien. Und was Spanien angeht: Die<br />

Bankenprobleme sind in der Tat noch nicht gelöst.<br />

Die Wirtschaft des Landes wächst dennoch wieder,<br />

die Wende zum Positiven ist geschafft. Bei allen Risiken,<br />

die bleiben: Europa ist auf einem guten Weg,<br />

wir brauchen aber mehr Geduld.<br />

Könnte Griechenland noch zum Stolperstein für<br />

Euroland auf diesem Weg werden?<br />

KATJA DOFEL: Alexis Tsipras vertritt eine Regierung<br />

mit extremen Ansichten, da ist trotz des Kompromisses<br />

mit den Eurostaaten das letzte Wort noch nicht<br />

Fotos: Blue Jean Images/Corbis, Peter Ginter/Science Faction/Corbis<br />

fondsmagazin 1.2015


9<br />

Diplom-Betriebswirt<br />

Steffen Selbach ist seit<br />

16 Jahren bei der Deka.<br />

Er leitet das Vermögensmanagement<br />

mit<br />

Angeboten wie Deka-<br />

Vermögenskonzept und<br />

Deka-BasisAnlage<br />

gesprochen. Nun ist Griechenland klein, doch die<br />

Widersacher gegen die europäische Krisenpolitik gewinnen<br />

auch anderswo an Zulauf. In Frankreich beim<br />

„Front National“, in Spanien bei der Bürgerbewegung<br />

„Podemos“ oder auch in Deutschland bei der „AfD“.<br />

Auch im Osten Europas knirscht es gewaltig. Wie<br />

könnte eine Lösung der Ukraine-Krise aussehen?<br />

ULRICH KATER: Da muss man eher Politikprofis fragen<br />

und selbst die sind ratlos. Zumindest zeichnet sich<br />

ab, dass die bisherigen Sanktionen gegen Russland<br />

keine so schweren Folgen für die deutsche Wirtschaft<br />

haben wie befürchtet. Beide Seiten haben gute Gründe,<br />

die Sanktionsspirale nicht auszureizen. Aber die<br />

Prozesse sind dynamisch und es bleibt ein Restrisiko.<br />

Bei so viel Unsicherheit um sie herum: Sollten die<br />

Anleger nicht besser erst einmal abwarten?<br />

STEFFEN SELBACH: Nein. Unbestritten, es bestehen<br />

politische Gefahren, Europas Konjunktur erholt sich<br />

langsam, niemand weiß, wann die Krise vorüber sein<br />

wird. Als Vermögensmanager betrachte ich Europa<br />

aber durch eine andere Brille. Ich frage mich: Wie<br />

soll ich in dieser Situation für die Kunden der Deka<br />

handeln? Die Antwort liegt auf der Hand. Das EZB-<br />

Kaufprogramm wird die Zinsen auf absehbare Zeit<br />

bei null halten, risikolose Anlagen werfen also keine<br />

Erträge mehr ab. Gleichzeitig gibt es aber zahlreiche<br />

Aktiengesellschaften, die bestens aufgestellt sind und<br />

hochprofitabel arbeiten. Folgerichtig fließt immer<br />

mehr Kapital in die Aktienmärkte. Derart klare Verhältnisse<br />

sind von Vorteil.<br />

Und was ist mit den Zinssparern?<br />

KATJA DOFEL: Die müssen umdenken, wenn sie in<br />

Zukunft noch Rendite erzielen wollen.<br />

„DIE REKORDKURSE AN DER BÖRSE SIND<br />

DURCH DIE GEWINNE DER UNTERNEHMEN<br />

GUT UNTERMAUERT“<br />

STEFFEN SELBACH<br />

BEWERTUNG IM FAIREN BEREICH<br />

Dax-KGV<br />

historischer Durchschnitt<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

1995 2000 2005 2010 2015<br />

Wie das Dax-KGV zeigt, sind Aktien trotz der jüngsten Kurssteigerungen nicht<br />

teuer. Es liegt etwa in Höhe des historischen Durchschnitts.<br />

Quelle: Datastream; Stand 31.01.2015<br />

fondsmagazin 1.2015


10<br />

MEHRWERT Expertendiskussion<br />

„WER GENAU HINSIEHT, ERKENNT:<br />

SCHWELLENLÄNDER BLEIBEN DER<br />

GLOBALE WACHSTUMSTREIBER“<br />

ULRICH KATER<br />

CHINA WIRD NUR SCHEINBAR SCHWÄCHER<br />

notwendiges BIP-Wachstum Chinas für konstanten Wachstumsbeitrag<br />

Wachstumsprognose der DekaBank für China<br />

7,0 %<br />

7,1 %<br />

6,8 %<br />

7,0 %<br />

6,6 %<br />

6,9 %<br />

6,5 %<br />

6,8 %<br />

6,3 %<br />

6,7 %<br />

2016 2017 2018 2019 2020<br />

Manche Investoren sorgen sich wegen des rückläufigen Wachstums<br />

(blaue Balken) in China, dabei nimmt die Bedeutung des Landes für die<br />

Weltwirtschaft sogar zu. Denn Chinas Volkswirtschaft ist mittlerweile so groß,<br />

dass geringere Zuwachsraten ausreichen, um einen konstanten Beitrag zum<br />

globalen Wachstum zu leisten (schwarze Balken).<br />

Quellen: DekaBank, IWF<br />

MARCEL FRATZSCHER: Die Tragik ist, dass die Deutschen<br />

wenig auf reale Werte wie Immobilien und Aktien<br />

setzen, sie bevorzugen Sparkonten. An der Börse<br />

konnte man in den letzten Jahren gut verdienen, aber<br />

nur 13 Prozent der Deutschen sind Aktionäre – mit<br />

fallender Tendenz. Deshalb leiden die Sparer hierzulande<br />

besonders unter der Nullzinspolitik.<br />

Aber sind die Sparer nicht spät dran, wenn sie jetzt<br />

in Aktien anlegen? Der Dax notierte Anfang März<br />

bereits bei mehr als 11.000 Punkten.<br />

KATJA DOFEL: Auf keinen Fall. Das Umdenken hat<br />

erst begonnen. Natürlich werden die Kurse nicht<br />

ununterbrochen steigen. Aber es geht ja auch nicht<br />

ausschließlich um Kursgewinne, die Dividenden zählen<br />

ebenfalls. Anleger können bei vielen etablierten<br />

Unternehmen allein mit den Gewinnausschüttungen<br />

jährliche Renditen von 3 oder 4 Prozent erzielen.<br />

ULRICH KATER: Außerdem sollten Sparer die Frage,<br />

ob sie einen Bestand an Aktien aufbauen, nicht vom<br />

Dax-Stand abhängig machen. Ausschlag gebend sollte<br />

sein, wie ihr Vermögen aufgeteilt ist und welche Ziele<br />

sie verfolgen. Das Kursniveau spielt nur insoweit eine<br />

Rolle, als man in Übertreibungsphasen besser Ab­<br />

stand nehmen sollte. Wir halten 11.000 Punkte im<br />

Dax nicht für übertrieben.<br />

STEFFEN SELBACH: Dass wir uns nicht in einer Übertreibungsphase<br />

befinden, lässt sich mit Zahlen belegen:<br />

Wollen Börsianer das Preisniveau beurteilen, setzen<br />

sie die Aktienkurse in Relation zu den Unternehmensgewinnen.<br />

Man erhält so das Kurs-Gewinn-Verhältnis.<br />

Je höher dieses ist, umso eher ist die Aktie überbewertet.<br />

In der letzten Marktblase stieg der Wert im Durchschnitt<br />

auf über 30, aktuell sind wir in Deutschland<br />

bei 15 und europaweit bei 13. Weil aber niemand den<br />

perfekten Einstiegszeitpunkt kennt, empfehle ich Anlegern,<br />

mit Sparplänen in Wertpapiere zu investieren.<br />

MARCEL FRATZSCHER: Für wichtig halte ich auch<br />

eine globale Perspektive. Wenn sich Privatanleger für<br />

Wertpapiere entscheiden, dann häufig nur für deutsche.<br />

Dabei haben beispielsweise Schwellenländer<br />

eine viel stärkere Wachstumsdynamik.<br />

Dann verlassen wir Deutschland und Europa:<br />

Was bieten andere Regionen den Anlegern?<br />

STEFFEN SELBACH: Wenn wir die zwei größten Volkswirt<br />

schaf ten der Welt nehmen: Die USA lassen die Finanz<br />

markt krise endgültig hinter sich, sie könn ten 2015<br />

Fotos: Steven Vidler/Corbis, Ulrich Baumgarten/Getty Images<br />

fondsmagazin 1.2015


11<br />

DIVIDENDEN SCHLAGEN ZINSEN<br />

Dividendenrendite<br />

4,2 %<br />

3,3 %<br />

3,1 %<br />

Zahlreiche Weltkonzerne<br />

schütten seit Jahren zuverlässig<br />

attraktive Dividenden an ihre<br />

Aktionäre aus. Dabei darf man<br />

das Kursrisiko von Aktien jedoch<br />

nicht ausblenden. Anleger<br />

sollten breit über Anlageklassen<br />

und Wertpapiere streuen.<br />

2,7 %<br />

Quelle: Bloomberg; Stand 31.01.2015<br />

KATJA DOFEL<br />

„KURSGEWINNE SCHÖN UND GUT, BEI<br />

AKTIEN GEHT ES ABER AUCH UM DIVIDENDEN“<br />

1997 begann Katja<br />

Dofel als Korrespondentin<br />

für n-tv von<br />

der Wall Street zu<br />

berichten. Im Jahr<br />

2000 wechselte sie nach<br />

Frankfurt, wo sie das<br />

n-tv Börsenstudio leitet<br />

Links oben: Bevor<br />

Ulrich Kater 1999 zur<br />

Deka kam, war er beim<br />

Sachverständigenrat<br />

zur Begutachtung der<br />

gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung tätig.<br />

Seit 2004 ist Kater<br />

Chefvolkswirt der<br />

DekaBank<br />

um rund 3 Prozent wachsen. Allerdings sind die Ak tien<br />

märkte bereits höher bewertet. China bietet weiter<br />

hohes Wachstum, zwar nicht mit Raten von 10 Prozent<br />

wie früher, aber auch 7 Prozent sind beachtlich.<br />

ULRICH KATER: Zumal sich hinter den niedrigeren<br />

prozentualen Raten ein rechnerischer Effekt verbirgt.<br />

China hat inzwischen eine so große wirtschaftliche<br />

Ausgangsbasis, dass ein Rückgang der prozentualen<br />

Zuwächse ganz natürlich ist. Wenn man Chinas<br />

wirtschaftliche Leistungsfähigkeit an seinem Beitrag<br />

zum globalen Wachstum misst, zeigt sich: Der Anteil<br />

nimmt sogar zu. Und so viele Megacitys China hat,<br />

der Aufholbedarf der Bevölkerung bleibt hoch.<br />

Da könnte ich als Sparer doch mein ganzes Geld in<br />

chinesische Aktien stecken, oder?<br />

KATJA DOFEL: Bloß nicht. Man sollte sein Portfolio<br />

nie auf ein Land konzentrieren, das ist zu riskant. Zu<br />

den wichtigsten Grundregeln zählt, im Portfolio breit<br />

über Anlageklassen und Regionen zu streuen. Am<br />

besten bekommt man das mit Investmentfonds hin.<br />

Da kann dann auch mal ein Asienfonds mit China-<br />

Anteil als Beimischung dabei sein.<br />

STEFFEN SELBACH: Wichtig ist auch, dass die In vesti<br />

tio nen zu der Lebensplanung passen. Wenn man<br />

ein Alter von 70 erreicht hat, muss man nicht mehr<br />

Aktien für sich entdecken. Aber gerade Berufstätige<br />

zwischen 30 und 50 Jahren, die von der Rentenlücke<br />

besonders betroffen sein werden, soll ten über ihren<br />

Schatten springen und etwas mehr Risiko wagen.<br />

Zusammengefasst: klare Verhältnisse für die Anleger,<br />

aber unklare Perspektiven für die Wirtschaft?<br />

ULRICH KATER: Was die Weltkonjunktur angeht: Sie<br />

gewinnt an Fahrt, ein Zuwachs von 3,8 Prozent ist<br />

dieses Jahr möglich. Bei Euroland spreche ich gerne<br />

von einer entschleunigten Wirtschaft: Wir bewegen<br />

uns ebenfalls vorwärts, nur gefühlt viel zu langsam.<br />

Aber man sollte die Gemeinschaft nicht abschreiben,<br />

ich glaube an die Reformfähigkeit der Eurozone.<br />

Aktuelle Informationen über wirtschaftliche Entwicklungen in<br />

Europa finden Sie auf www.fondsmagazin.de und www.deka.de.<br />

fondsmagazin 1.2015


12<br />

MEHRWERT Korrelationen<br />

KLUG KOMBINIEREN<br />

Deutschland hätte wohl viel mehr Aktionäre, würden Sparer das Wechselspiel verschiedener Anlagen besser kennen.<br />

Denn dann wüssten sie, dass sich mit dem richtigen Mix auch Rückschläge bewältigen lassen. fondsmagazin zeigt, wie.<br />

TEXT: Daniel Evensen<br />

Die Teilnehmer des Roundtable<br />

waren sich einig: An Aktien<br />

führt in den kommenden Jahren<br />

kein Weg vorbei, will man die Chance auf<br />

attraktive Renditen wahren. Seite 6 Die<br />

unten stehende Matrix bestätigt dieses Potenzial.<br />

Sie zeigt aber auch, dass es immer<br />

wieder Rückschläge an der Börse gibt. Und<br />

niemand weiß, wann der nächste kommt.<br />

Viele Sparer verzichten deshalb auf Aktien.<br />

Andere nicht – sie treffen stattdessen Vorkehrungen<br />

für Schwächephasen.<br />

Beim Aufbau eines stressresistenten<br />

Depots lautet die wichtigste Regel: nicht<br />

alle Eier in einen Korb legen. Wer sein gesamtes<br />

Geld in nur eine Aktie investiert,<br />

kann im schlimmsten Fall alles verlieren –<br />

wenn das Unternehmen in die Insolvenz<br />

schlittert. Also sollten es viele Körbe sein,<br />

aber nicht irgendwelche. Auch eine Verteilung<br />

des Kapitals auf verschiedene Aktien<br />

DRUNTER UND DRÜBER<br />

Aktien stehen häufig an der Spitze der Rendite-Rangliste.<br />

Weil sie phasenweise aber ans Tabellenende abrutschen können,<br />

sollten Anleger Gegengewichte aufbauen.<br />

Anlageklasse<br />

RENDITEMATRIX<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Aktien Energie<br />

30,5 %<br />

Aktien Deutschland<br />

22,3 %<br />

Immobilien Europa<br />

4,5 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

10,1 %<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

8,9 %<br />

Immobilien Europa<br />

4,5 %<br />

Aktien Deutschland*<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

Aktien USA<br />

Aktien Pharma<br />

Aktien Energie<br />

Immobilien Europa<br />

negative Wertentwicklung<br />

Die Übersicht bildet die jährliche<br />

Wertentwicklung verschiedener Anlagebereiche<br />

ab. Sie verdeutlicht das Ertragspotenzial<br />

von Aktien. Bei Kurseinbrüchen<br />

konnten Staatsanleihen<br />

einen Teil der Verluste kompensieren.<br />

Trotz ihrer inzwischen geringen<br />

Verzinsung empfehlen sich Anleihen<br />

als potenzieller Stabilisator für das<br />

Depot. Offene Immobilienfonds<br />

reduzieren ebenfalls Schwankungen.<br />

Darüber hinaus lohnt bei Aktien eine<br />

genaue Auswahl der Branchen.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

3,9 %<br />

Aktien USA<br />

3,5 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

2,5 %<br />

Aktien Pharma<br />

–4,9 %<br />

Aktien Pharma<br />

Aktien Energie<br />

Aktien USA<br />

–18,3 %<br />

–38,1 %<br />

–38,5 %<br />

Aktien Deutschland<br />

–40,4 %<br />

Die vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung<br />

Quellen: Bloomberg, DekaBank, eigene Berechnungen. Stand: 31.12.2014<br />

* Märkte hinter den Wertentwicklungsdaten: Dax, S&P 500, FTSE Global Energy,<br />

MSCI World Pharmaceuticals, Rex, Global Government Bond Index<br />

2007<br />

2008<br />

fondsmagazin 1.2015


13<br />

aus nur ein oder zwei Ländern mindert<br />

das Risiko nicht ausreichend. Das zeigen<br />

die Kurseinbrüche in den USA und<br />

Deutschland von etwa 40 Prozent im Jahr<br />

der Finanzmarktkrise 2008. „Gerade bei<br />

einem Krisenereignis von internationaler<br />

Tragweite bewegen sich die Aktienmärkte<br />

häufig in die gleiche Richtung“, erklärt<br />

Steffen Selbach, Leiter Vermögensmanagement<br />

der DekaBank. Fachleute sprechen<br />

bei einem solchen Gleichlauf von<br />

einer positiven Korrelation.<br />

Rutscht ein Anleger aber 40 Prozent<br />

ins Minus, muss er anschließend 67 Prozent<br />

Plus machen, um wieder bei null anzukommen<br />

– das hat bei deutschen Aktien<br />

nach 2008 etwa fünf Jahre gedauert. Besser<br />

ist es, die Risiken von vornherein effektiv zu<br />

reduzieren. Dabei helfen Investments mit<br />

negativer Korrelation. Das bedeutet: Wenn<br />

A fällt, steigt B. Selbach: „Staatsanleihen<br />

haben diese Anforderungen 2008, 2011<br />

und auch beim letzten Kursrutsch von Aktien<br />

im Oktober 2014 erfüllt. Sie gelten als<br />

sicherer Hafen in stürmischen Zeiten.“<br />

VÖLLIG LOSGELÖST<br />

Auch unkorrelierte Anlagen bereichern<br />

ein ausbalanciertes Depot. Darunter versteht<br />

man Investments, die sich relativ unbeeindruckt<br />

vom Marktgeschehen um sie<br />

herum zeigen. Offene Immobilienfonds<br />

gehören zu dieser Kategorie. Ihre Wertentwicklung<br />

blieb in den vergangenen Jahren<br />

stabil, unabhängig davon, ob die Börsen<br />

boomten oder zur Schwäche neigten. Mit<br />

einer breit gestreuten Verteilung des Kapitals<br />

auf Aktien, Anleihen und Immobilien<br />

konnten Anleger in den vergangenen Jahren<br />

die Wertschwankungen in ihren Depots<br />

im Vergleich zu einem Aktiendepot<br />

signifikant reduzieren.<br />

Investmentprofis achten zusätzlich auf<br />

die Feinheiten bei Korrelationen. So haben<br />

Aktien aus der Pharmabranche einen<br />

defensiven Charakter. Sie schneiden im<br />

Konjunkturabschwung meist vergleichsweise<br />

gut ab, wogegen Energiewerte eher<br />

im Aufschwung glänzen. Bei Anleihen<br />

wiederum macht es einen Unterschied, ob<br />

man Staats- oder Hochzinspapiere wählt.<br />

Letztere sind attraktiv verzinst, doch sie<br />

korrelieren positiv mit Aktien – bieten also<br />

keine Pufferfunktion bei Krisen. „Berücksichtigt<br />

man alle Details, wird es komplex“,<br />

sagt Selbach. „Einfacher machen es sich<br />

Anleger mit Rundumlösungen wie Deka-<br />

Vermögenskonzept – da übernehmen Vermögensmanager<br />

die Mischung.“<br />

Aktien Deutschland<br />

Aktien Deutschland<br />

Aktien Pharma<br />

Aktien Deutschland<br />

Aktien USA<br />

Aktien Pharma<br />

23,8 %<br />

16,1 %<br />

9,5 %<br />

29,1 %<br />

29,6 %<br />

17,1 %<br />

Aktien Energie<br />

23,5 %<br />

Aktien USA<br />

12,8 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

8,3 %<br />

Aktien USA<br />

13,4 %<br />

Aktien Pharma<br />

28,9 %<br />

Aktien USA<br />

11,4 %<br />

Aktien USA<br />

23,3 %<br />

Aktien Energie<br />

7,6 %<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

6,1 %<br />

Aktien Pharma<br />

10,4 %<br />

Aktien Deutschland<br />

25,5 %<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

8,4 %<br />

Aktien Pharma<br />

10,6 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

4,0 %<br />

Immobilien Europa<br />

2,5 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

4,6 %<br />

Aktien Energie<br />

16,3 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

7,1 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

4,9 %<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

3,6 %<br />

Aktien USA<br />

0,0 %<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

4,4 %<br />

Immobilien Europa<br />

1,9 %<br />

Aktien Deutschland<br />

2,7 %<br />

Immobilien Europa<br />

2,7 %<br />

Immobilien Europa<br />

2,5 %<br />

Aktien Energie<br />

–1,3 %<br />

Immobilien Europa<br />

2,6 %<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

–0,4 %<br />

Immobilien Europa<br />

2,0 %<br />

Staatsanleihen<br />

international<br />

0,9 %<br />

Aktien Pharma<br />

–3,9 %<br />

Aktien Deutschland<br />

–14,7 %<br />

Aktien Energie<br />

0,1 %<br />

Staatsanleihen<br />

Deutschland<br />

–0,5 %<br />

Aktien Energie<br />

–12,7 %<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

fondsmagazin 1.2015


14<br />

MEHRWERT Investment- und Beratungsprozess<br />

UMDENKEN, UMLENKEN<br />

Wer bei der Geldanlage ausschließlich auf Festverzinsliches setzt, steckt in der Sackgasse. Doch es gibt andere Wege,<br />

um beim Vermögensaufbau voranzukommen. Auf diese Wege stoßen Sparer gemeinsam mit ihren Beratern im neuen<br />

Investment- und Beratungsprozess. Das zeigt das Beispiel der Sparkasse Langen-Seligenstadt.<br />

TEXT: Daniel Evensen<br />

In Deutschland herrscht Anlagenotstand,<br />

auch vor den Toren Frankfurts.<br />

Dort parken allein die Kunden der<br />

Sparkasse Langen-Seligenstadt weit über<br />

eine Milliarde Euro nahezu unverzinst.<br />

Wohin damit? Achselzucken, viele haben<br />

die Suche aufgegeben. „Sie machen sich<br />

nicht einmal mehr die Mühe, das Geld<br />

vom Giro- auf das Tagesgeldkonto umzubuchen“,<br />

berichtet Sven Martin, Teamleiter<br />

im Vermögensmanagement. „Da ist<br />

Resignation zu spüren.“<br />

Leider fragen auch nur wenige Kunden<br />

ihre Sparkasse um Rat. „Sie rechnen<br />

nicht damit, dass wir Antworten haben,<br />

weil die Zinsen eben bei null stehen“, sagt<br />

Martin. „Umso überraschter reagieren sie,<br />

wenn wir ihnen in unserer neuen Anlageberatung<br />

eine individuelle Kombination<br />

aus Wertpapieren, Immobilien und Spareinlagen<br />

als Alternative aufzeigen.“<br />

DIE SCHEU NEHMEN<br />

Die Menschen bei der Kapitalanlage noch<br />

besser unterstützen – mit diesem Ziel traten<br />

der Deutsche Sparkassen- und Giroverband<br />

zusammen mit der DekaBank<br />

vor zwei Jahren an, als sie einen neuen<br />

Investment- und Beratungsprozess entwickelten.<br />

Eine ganzheitliche Kundenberatung<br />

bieten die Sparkassen mit dem<br />

Finanzkonzept zwar schon lange – von der<br />

Absicherung von Risiken bis zur Altersvorsorge.<br />

Doch wenn das Gespräch auf Wert­<br />

Sparkassenberater empfehlen ihren Kunden<br />

gerne Deka-Vermögenskonzept als zentralen<br />

Baustein für das Portfolio. Denn dieses Vermögensmanagement<br />

streut nicht nur breit, es lässt sich auch<br />

individuell auf jeden Anleger anpassen.<br />

Infos unter www.deka.de<br />

papiere für den Vermögensaufbau kam,<br />

zögerten viele Sparer. Die Berater hatten<br />

einen schweren Stand, denn so chancenreich<br />

Fonds, Zertifikate, Aktien und Co.<br />

sind, die Risiken lassen sich nicht wegdiskutieren.<br />

Aber sie lassen sich ausdiskutieren<br />

und differenziert betrachten.<br />

Dies gelingt beim neuen Beratungsansatz,<br />

denn hier steht nicht das Produkt,<br />

sondern der Mensch im Mittelpunkt. „Genau<br />

das merken die Kunden von Beginn<br />

an, wenn wir über ihre Wünsche, Ziele<br />

und die finanziellen Möglichkeiten sprechen“,<br />

so Martin. Nach dieser Bestandsaufnahme<br />

klärt der Vermögensmanager<br />

mit seinen Gesprächspartnern die Anlagedauer.<br />

Oft horten Sparer jahrelang große<br />

Summen auf dem Tagesgeldkonto. Der<br />

Grund: „Man weiß ja nicht, was kommt.“<br />

Der Berater fragt nach, was denn passieren<br />

könnte. Bei einem Kunden droht die<br />

veraltete Heizungsanlage den Geist aufzugeben.<br />

Der nächste plant den Kauf neuer<br />

Wohnzimmermöbel. Martin kalkuliert die<br />

möglichen Aufwände und rechnet zusätzlich<br />

einen Puffer für das „gute Gefühl“ ein.<br />

Meist landet er so bei 10.000 bis 20.000<br />

Euro liquider Wohlfühlreserve, das Gesamtvermögen<br />

seiner Kunden beträgt aber<br />

ein Vielfaches davon. Den Löwenanteil<br />

können die Sparer also lang fris tig anlegen,<br />

„zumal sie ja jederzeit Zugriff darauf haben“,<br />

ergänzt Martin.<br />

BEREIT FÜR ALTERNATIVEN<br />

Nun geht es darum, welche Investments<br />

infrage kommen. Die Kunden erläutern,<br />

wie sie über Rendite und Risiko denken,<br />

oder inwieweit Marktschwankungen sie<br />

belasten. Anhand der Einschätzungen<br />

lässt sich ihre Risikoneigung einstufen.<br />

Risikobereitschaft 1 steht für null Verlusttoleranz,<br />

die 3 für ein ausgewogenes<br />

Rendite/Risiko-Bewusstsein und die 5 für<br />

Risikofreude. Die fünf Kategorien sind<br />

mit Zahlen unterlegt: Quoten für Aktien,<br />

Anleihen, Immobilien und Liquidität.<br />

An der Risikobereitschaft zeigt sich,<br />

dass nahezu drei Viertel der Sparkassenkunden<br />

in Langen-Seligenstadt offensive<br />

Anlageklassen berücksichtigen möchten.<br />

Wer beispielsweise zum Risikotyp 2 zählt,<br />

kann sich mindestens 15 Prozent Aktienanteil<br />

und 10 Prozent Offene Immobilienfonds<br />

erlauben. Das behauptet Martin<br />

nicht einfach so, er rechnet es vor:<br />

fondsmagazin 1.2015


15<br />

INVESTMENT- UND BERATUNGSPROZESS<br />

DER WEG ZUM PORTFOLIO<br />

In der neuen Anlageberatung bringen die Kunden detailliert<br />

ihre Bedürfnisse und Ziele ein. So können die Sparkassenberater ihnen<br />

passende Vorschläge für die Vermögensaufteilung machen.<br />

Kunde<br />

PHASE<br />

EINS<br />

Grundlagen<br />

ermitteln<br />

Das Sparkassen-Finanzkonzept<br />

bietet eine ganzheitliche<br />

Beratung. Ein Teil<br />

davon sind Strategien zum<br />

Aufbau und Erhalt von<br />

Vermögen.<br />

Sparkassenberater<br />

1 2 3<br />

Im Investment- und Beratungsprozess<br />

werden zunächst die finanziellen Mittel des<br />

Kunden, seine Mentalität und die Anlagedauer<br />

festgehalten.<br />

PHASE<br />

ZWEI<br />

Im Portfolio<br />

umsetzen<br />

Mit diesen Eckdaten erstellt der<br />

Berater eine empfehlenswerte Portfolioaufteilung.<br />

Er zeigt dem<br />

Kunden den Ist-Zustand und<br />

seinen Vorschlag am Rechner, und<br />

beide tauschen sich darüber aus.<br />

VORHER<br />

NACHHER<br />

Soll-Portfolio<br />

Die Umstellung vom Istzum<br />

Soll-Portfolio erfolgt<br />

oft schrittweise über eine<br />

Einstiegssteuerung.<br />

Research Deka<br />

PHASE<br />

DREI<br />

Kontinuierlich<br />

prüfen<br />

Anlageausschuss<br />

Ein Anlageausschuss der Sparkasse analysiert<br />

Märkte und Portfolios, die Deka stellt<br />

dafür ihre Expertise zur Verfügung. In der<br />

Beratung signalisiert ein Ampelsystem dem<br />

Kunden, ob Anpassungen ratsam sind.<br />

„Mit der neuen Anlageberatung<br />

werden unsere Empfehlungen<br />

noch transparenter und<br />

verbindlicher“<br />

Sven Martin, Teamleiter Vermögensmanagement<br />

der Sparkasse Langen-Seligenstadt<br />

fondsmagazin 1.2015


16<br />

MEHRWERT Investment- und Beratungsprozess<br />

Was wären die Folgen, wenn bei einer Aktienquote<br />

von 15 Prozent die Märkte um<br />

20 Prozent einbrechen? Ein Wertrückgang<br />

von 3 Prozent, der sich mithilfe von<br />

Sicherungsstrategien sogar noch weiter<br />

reduzieren lässt. „Meine Gesprächspartner<br />

reagieren auf die Beispielrechnungen positiv,<br />

weil sie sich die Gefahren vorher dramatischer<br />

ausgemalt haben“, sagt Martin.<br />

KLAR UND EINFACH<br />

Erst jetzt, nachdem die grundlegende Vermögensstruktur<br />

geklärt ist, geht es um<br />

konkrete Investments. Von Aktien und<br />

Anleihen über Pfandbriefe und Fonds haben<br />

die Kunden viele Möglichkeiten. In<br />

Langen-Seligenstadt bevorzugt man klare<br />

und einfache Lösungen. Das heißt: nicht<br />

in Einzelaktien verzetteln, deren Risiken<br />

schwer zu beurteilen sind.<br />

Martin empfiehlt Kunden stattdessen<br />

breit aufgestellte Fondslösungen wie Deka-<br />

Vermögenskonzept als Kerninvestment.<br />

Dabei bestehen ebenfalls Kursrisiken. Die<br />

Fondsmanager versuchen aber, das Portfolio<br />

auf das Marktumfeld abzustimmen<br />

und achten auf Korrelationen. Seite 12<br />

„Zudem bietet Deka-Vermögenskonzept<br />

optional Depotstrategien zur Kursabsicherung<br />

an“, sagt Martin. „Ein weiteres<br />

Plus ist die Einstiegssteuerung, mit der die<br />

Kunden ihre Anlagesumme in kleinere Beträge<br />

aufteilen und über einen Zeitraum<br />

von beispielsweise zwei Jahren sukzessive<br />

investieren. Das halten wir bei den derzeit<br />

stark schwankenden Märkten für ratsam.“<br />

Ob sie sich für Deka-Vermögenskonzept<br />

oder Alternativen entscheiden<br />

– die neue Anlageberatung überzeugt die<br />

meis ten Sparer davon, dass sie mehr aus<br />

ihrem Geld machen können. Das zeigen<br />

die Zahlen der hessischen Sparkasse: Sven<br />

Martins Kunden halten im Durchschnitt<br />

unter 20 Prozent ihres Vermögens als liquide<br />

Reserve, in der Gesamtkundschaft<br />

sind es fast 40 Prozent – noch, denn das<br />

Umdenken nimmt Fahrt auf.<br />

VERMÖGENSSTRUKTUR<br />

BESSER VERTEILT<br />

Beispiele aus der Praxis zeigen, dass nach der ersten Beratung umfangreiche<br />

Anpassungen an der Vermögensstruktur keine Seltenheit sind. Steht die langfristig<br />

ausgerichtete Struktur, reichen in der Folge regelmäßige Feinarbeiten.<br />

86 %<br />

Aktien<br />

Anleihen/Spareinlagen<br />

Liquidität<br />

Offene Immobilienfonds<br />

58,3 %<br />

Aktien<br />

Anleihen/Spareinlagen<br />

Liquidität<br />

Offene Immobilienfonds<br />

PORTFOLIO NEUKUNDE<br />

14 % 10 %<br />

Dieser Kunde hat bereits Aktien. Beim Gespräch stellt<br />

sich aber heraus, dass er noch chancenorientierter investieren<br />

könnte (Risikobereitschaft 3). Er entscheidet sich<br />

dafür, die Aktienquote sukzessive in Richtung 40 Prozent<br />

anzuheben. Außerdem rät sein Berater zu Anleihen<br />

und Offenen Immobilienfonds anstelle von Tagesgeld.<br />

PORTFOLIO BESTANDSKUNDIN<br />

13,2 %<br />

7,7 %<br />

20,8 %<br />

10 %<br />

70 %<br />

40 %<br />

5 %<br />

10 %<br />

40 %<br />

15 %<br />

Diese Kundin (Risikobereitschaft 2) hatte ihre Erstberatung<br />

vor einem Jahr. Dank Wertzuwächsen ist ihr<br />

Aktienanteil über die angepeilte Marke von 15 Prozent<br />

gestiegen. Der Berater empfiehlt, Aktienfonds zu reduzieren<br />

und die liquide Reserve abzubauen. Dafür werden<br />

Anleihen und Offene Immobilienfonds aufgestockt.<br />

fondsmagazin 1.2015


17<br />

GELDWERT<br />

REPORT<br />

88 FONDS<br />

IM DETAIL<br />

auch im Web:<br />

www.deka.de<br />

Drei Bohrarbeiter auf dem Weg nach unten – ein symbolisches Bild<br />

Im vierten Quartal hat sich der Ölpreis der Sorte Brent fast halbiert.<br />

FONDSÜBERBLICK<br />

per 31. Dezember 2014<br />

THEMEN<br />

TABELLEN<br />

Foto: Glowimages/Hybrid Images<br />

19 Aktienfonds<br />

Apple verdient so viel<br />

wie nie. Ein Gespräch<br />

über die Zukunft des<br />

Technologiekonzerns.<br />

21 Dekapedia<br />

Warum sind sinkende<br />

Preise nicht nur positiv<br />

für die Verbraucher?<br />

Dekapedia erklärt.<br />

24 Fondsporträt<br />

Was ist drin? Eine<br />

Analyse des offensiven<br />

Mischfonds Deka-<br />

BasisStrategie Flexibel.<br />

27 Immobilienfonds<br />

„The Edge“ wird<br />

als nachhaltigstes<br />

Bürogebäude der Welt<br />

ausgezeichnet.<br />

18 Aktienfonds<br />

22 Renten- und Liquiditätsfonds<br />

25 Vermögensverwaltende Fonds<br />

27 Offene Immobilienfonds<br />

28 Mischfonds und sonstige Fonds<br />

fondsmagazin 1.2015


18<br />

GELDWERT Report<br />

AKTIENFONDS<br />

Die Liquidität treibt wichtige Indizes auf Rekordstände.<br />

Apple verdient so viel wie niemand zuvor.<br />

Bei den Rohstoffen gerät der Ölpreis unter Druck.<br />

Die Börsen-Rally setzt sich fort. An der Wall Street sprang der Dow Jones<br />

zum Jahresende erstmals über die Marke von 18.000 Punkten. In Deutschland<br />

ließ der Dax bis Februar die Hürden von 10.000 und sogar von 11.000<br />

Punkten hinter sich. Bei den Einzelwerten sorgte Apple für einen Paukenschlag:<br />

18 Milliarden Dollar hat der US-Konzern in einem Quartal verdient,<br />

so viel wie kein bör sen notier tes Unternehmen je zuvor. In die entgegengesetzte<br />

Richtung hat sich der Rohstoff Öl entwickelt, bedingt durch ein steigendes<br />

Angebot bei sinkender Nachfrage. Die Sorte „Brent“ notierte im Juni<br />

2014 noch über 100 Euro und hat sich bis Anfang Januar mehr als halbiert.<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

AriDeka CF<br />

DE0008474511<br />

62,93 5,26 4,8 –12,0 13,7 18,3 7,1 44,1 39,8 5,8 05.02.1962<br />

Deka-ConvergenceAktien CF<br />

LU0133666676 124,48 3,75 22,9 –22,8 16,2 −8,9 −17,5 −12,7 −14,1 9,1 13.08.2001<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Quelle: €uro; Ausgabe 02/2015<br />

1. Platz „10 Jahre“<br />

€uro-FundAwards 2015: Deka-ConvergenceAktien CF belegte in<br />

der Kategorie „Aktienfonds Osteuropa“ über einen Zeitraum von<br />

zehn Jahren den ersten Platz.<br />

Deka-DividendenStrategie CF (A)<br />

DE000DK2CDS0 142,99 3,75 3,3* –3,8 12,0 20,2 17,3 57,8 – 11,7 02.08.2010<br />

ZUVERLÄSSIG<br />

Aktien mit einer langfristigen<br />

und zuverlässigen Dividendenpolitik<br />

bleiben im Niedrigzinsumfeld<br />

attraktiv.<br />

Laufende Kosten Deka-DividendenStrategie:<br />

1,42 Prozent. Die laufenden Kosten fielen im<br />

Geschäftsjahr an, das im September 2014 endete.<br />

Quelle: Deka Investment, Baml<br />

1<br />

Kriterien Dividendenkorb: hohe Dividendenrendite,<br />

Stabilität Dividende je Aktie sowie Stabilität Gewinn je Aktie<br />

Eine zuverlässige Dividendenpolitik erwies<br />

sich in der Vergangenheit als Gradmesser<br />

für eine gute Performance (siehe<br />

Grafik): Ein Korb mit 23 Unternehmen,<br />

die regelmäßig Dividende zahlten,<br />

schnitt im Vergleich deutlich besser ab als<br />

der Euro Stoxx 50. „Dividendentitel weisen<br />

langfristig niedrigere Schwankungen<br />

auf als andere Aktien. Das liegt daran,<br />

dass diese Unternehmen häufig Artikel<br />

für den täglichen Bedarf wie Nahrungsmittel<br />

oder Medikamente produzieren“,<br />

erklärt Ilga Haubelt, Fondsmanagerin<br />

von Deka-DividendenStrategie.<br />

WERTENTWICKLUNG 5-JAHRES-ZEITRAUM IN %<br />

170<br />

150<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

Unternehmen mit regelmäßiger Dividende 1<br />

Euro Stoxx 50<br />

12/09 12/10 12/11 12/12 12/13 12/14<br />

Deka-Europa Aktien Spezial CF (A)<br />

LU0835598458 137,86 3,75 – – −1,9* 22,7 12,5 – – 17,0 02.11.2012<br />

Deka-EuropaPotential CF<br />

DE0009786277 96,12 3,75 23,5 −19,3 16,1 27,3 6,0 56,6 62,0 6,1 15.09.1999<br />

Deka-EuropaSelect CF<br />

DE0009786186 52,37 3,75 16,4 −9,7 19,4 17,7 8,8 52,9 66,8 0,7 31.03.1998<br />

Deka-EuropaValue CF<br />

LU0100187060 42,95 3,75 9,2 −9,5 19,1 20,3 7,4 53,8 57,7 2,0 29.10.1999<br />

Deka-EuroStocks CF<br />

LU0097655574 34,06 3,75 0,9 −21,6 16,5 20,2 3,4 44,8 18,9 –0,4 03.05.1999<br />

* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />

fondsmagazin 1.2015


19<br />

AKTIENFONDS<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

DekaFonds CF<br />

DE0008474503 90,38 5,26 14,4 −20,0 30,0 24,2 0,9 63,0 56,9 8,8 26.11.1956<br />

Deka-Global ConvergenceAktien CF<br />

LU0271177163 101,14 3,75 17,8 −26,0 18,7 −2,4 7,9 25,0 13,1 2,6 30.11.2006<br />

Deka-GlobalChampions CF<br />

DE000DK0ECU8<br />

130,63 3,75 7,6 −4,0 10,8 11,4 17,6 45,3 55,6 3,7 27.12.2006<br />

DekaLux-BioTech CF<br />

LU0348461467 391,61 3,75 13,0 6,5 24,6 57,7 53,3 201,2 276,2 22,8 02.06.2008<br />

DekaLux-Deutschland TF (A)<br />

LU0062624902 105,03 0,00 20,2 −21,3 28,0 25,2 −0,1 60,0 51,5 6,6 01.12.1995<br />

DekaLux-Europa TF (A)<br />

LU0062625115 56,46 0,00 8,1 −11,6 12,1 17,2 5,0 38,0 31,9 3,3 01.12.1995<br />

DekaLux-GlobalResources CF<br />

LU0349172485 68,59 3,75 20,8 −13,9 −1,2 −5,8 −6,9 −13,4 −6,6 −5,0 02.06.2008<br />

DekaLux-Japan CF<br />

LU0048313653 534,3 5,26 6,8 20,8 9,4 −10,7 15,8 41,1 53,6 0,3 22.11.1993<br />

DekaLux-MidCap TF (A)<br />

LU0075131606 58,29 0,00 28,1 −20,4 16,1 27,9 2,4 52,1 55,2 3,4 03.03.1997<br />

DekaLux-PharmaTech CF<br />

LU0348413229 237,54 3,75 2,8 8,0 12,8 29,0 33,4 94,0 123,4 14,3 02.06.2008<br />

DekaLuxTeam-Aktien Asien CF<br />

LU0052859252 488,73 5,26 16,1 −16,3 13,7 –0,7 13,2 27,7 30,6 2,1 20.06.1994<br />

DekaLuxTeam-EmergingMarkets<br />

LU0350482435 110,03 5,26 30,3 –15,9 20,1 –8,2 9,7 21,0 39,4 2,1 02.06.2008<br />

DekaLuxTeam-GlobalSelect CF<br />

LU0350093026 151,58 3,75 13,7 –7,9 13,0 21,3 17,9 61,6 75,6 7,2 02.06.2008<br />

DekaLux-USA TF<br />

LU0064405334 85,75 0,00 20,2 –2,6 9,5 24,9 25,4 71,4 100,8 5,2 01.02.1996<br />

Foto: DekaBank<br />

„3D BLEIBT EIN<br />

TRENDTHEMA“<br />

Fondsmanager Michael Beyer-<br />

Enke erfuhr auf Messen und Terminen<br />

Neues zu 3D-Druckern und<br />

zum Technologiekonzern Apple.<br />

Michael Beyer-Enke,<br />

Fondsmanager DekaLux-USA<br />

Herr Beyer-Enke, vor Kurzem waren Sie auf der<br />

Euromold in Frankfurt, einer Messe für Werkzeug-<br />

und Formenbau. Worauf konzentrieren<br />

sich die Anbieter?<br />

3D ist nach wie vor das Trendthema. Es zeichnet<br />

sich inzwischen zwar ab, dass der 3D-Druck in<br />

der Luft- und Raumfahrttechnik zukunftsträchtig<br />

ist, aber nicht, wenn es um hohe Stückzahlen geht<br />

und eine besondere Festigkeit erforderlich ist.<br />

Was wäre denn ein geeignetes Einsatzgebiet?<br />

Etwa Werkzeuge für die Autoindustrie, wenn ich<br />

einen Scheinwerfer ins Gehäuse einpassen muss.<br />

Haben Sie auf der Messe auch Gespräche geführt?<br />

Das gehört dazu. Bei diesen Veranstaltungen ist<br />

es interessant, auch mit Vorständen von kleineren<br />

Gesellschaften zu reden. Es ist ja nicht unser<br />

Ziel, für unseren Fonds nur große Werte wie<br />

beispielsweise General Electric zu kaufen.<br />

Auf der Nasdaq-Konferenz in London trafen Sie<br />

einen der Großen – den Apple-Finanzchef.<br />

Der Termin mit Luca Maestri war spannend.<br />

Inzwischen hat fast jeder vom Apple-Rekordquartal<br />

gehört, das zu 70 Prozent aus iPhone-<br />

Verkäufen resultiert. Diese Abhängigkeit von<br />

einem Produkt oder einem Bereich sieht man als<br />

Analyst allerdings nicht so gerne.<br />

Und kann sich Apple künftig breiter aufstellen?<br />

Apple hat bei Unternehmenskunden noch Nachholbedarf.<br />

Daher kooperieren sie mit IBM, um<br />

von deren Know-how zu profitieren. Spannend<br />

ist das Zahlungssystem Apple Pay. Das könnte ein<br />

großer Erfolg werden, Apple hat Verträge mit den<br />

wichtigsten Kartenbetreibern geschlossen. Für<br />

den Kunden wird es übrigens nicht teurer, da die<br />

Banken auf ihre Marge verzichten. Denn durch<br />

die Authentifizierung mittels Fingerabdruck auf<br />

dem Smartphone sollen die Betrugsfälle sinken.<br />

fondsmagazin 1.2015<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.


20<br />

GELDWERT Report<br />

AKTIENFONDS<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka-MegaTrends CF<br />

DE0005152706 57,47 3,75 12,1 –9,2 14,5 22,0 18,1 64,9 74,1 2,8 21.05.2001<br />

Deka-Nachhaltigkeit Aktien CF (A)<br />

LU0703710904<br />

144,09 3,75 – –3,4* 8,9 18,4 14,4 47,5 – 13,9 28.12.2011<br />

Deka-Schweiz<br />

DE0009762864 313,78 3,25 31,5 –15,4 15,6 28,5 15,3 71,2 96,6 10,3 16.05.1994<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Quelle: €uro; Ausgabe 02/2015<br />

1. Platz „1 Jahr“<br />

1. Platz „3 Jahre“<br />

1. Platz „5 Jahre“<br />

1. Platz „10 Jahre“<br />

€uro-FundAwards 2015: Deka-Schweiz belegte in der Kategorie<br />

„Aktienfonds Schweiz“ über einen Zeitraum von zwölf Monaten<br />

sowie drei, fünf und zehn Jahren jeweils den ersten Platz.<br />

DekaSpezial CF<br />

DE0008474669 287,64 5,26 11,9 –6,6 12,3 20,3 18,0 59,4 75,4 5,3 24.07.1978<br />

Deka-Technologie CF<br />

DE0005152623 20,57 3,75 14,3 –4,4 12,0 22,4 24,7 70,9 93,7 –4,3 10.01.2000<br />

Deka-TeleMedien TF<br />

DE0009771923 64,74 0,00 21,1 2,1 16,6 30,3 17,2 78,1 120,1 4,4 19.11.1996<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Quelle: €uro; Ausgabe 02/2015<br />

3. Platz „5 Jahre“<br />

€uro-FundAwards 2015: Deka-TeleMedien TF belegte in der<br />

Kategorie „Aktienfonds Medien + Kommunikation“ über einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren den dritten Platz.<br />

Deka-UmweltInvest CF<br />

DE000DK0ECS2 91,24 3,75 2,7 –21,2 12,4 23,4 8,1 49,9 25,9 –1,1 27.12.2006<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Quelle: €uro; Ausgabe 02/2015<br />

3. Platz „3 Jahre“<br />

€uro-FundAwards 2015: Deka-UmweltInvest CF belegte in der<br />

Kategorie „Aktienfonds Umwelttechnologie“ über einen Zeitraum<br />

von drei Jahren den dritten Platz.<br />

ANGEPASST<br />

Der neue Investmentfonds Deka-<br />

BasisStrategie Aktien richtet sich<br />

bei der Auswahl der Einzeltitel<br />

nach dem konjunkturellen Zyklus.<br />

Laufende Kosten Deka-BasisStrategie Aktien:<br />

1,45 Prozent. Bei den an dieser Stelle ausgewiesenen laufenden<br />

Kosten handelt es sich um eine Kostenschätzung.<br />

Zahlreiche Wertpapiersparer plagt eine Furcht<br />

vor Verlusten, ihnen ist die Schwankungsbreite<br />

klassischer Aktienfonds zu groß. Für diese Investoren<br />

soll Deka-BasisStrategie Aktien eine<br />

Anlagemöglichkeit bieten. Der Fonds wird aktiv<br />

gesteuert, der Investitionsgrad in Aktien beträgt<br />

mindestens 61 und maximal 100 Prozent. Mit<br />

Blick auf das Verhältnis zwischen Ertrag und Risiko<br />

positioniert sich der Fonds somit zwischen<br />

klassischen Misch- und klassischen Aktienfonds.<br />

Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt anhand fundamentaler<br />

Unternehmensdaten, der Qualität<br />

des Managements und der Perspektiven der<br />

Unternehmen. Diese richten sich nach dem ak­<br />

Der Aktienfonds (ISIN<br />

DE000DK2EAG7)<br />

gehört seit Oktober 2014<br />

zur „BasisStrategie“-<br />

Familie Seite 24<br />

tuellen Stand des Konjunkturzyklus. Das bedeutet:<br />

Bei einer wirtschaftlichen Erholung wird auf<br />

zyklische Werte gesetzt, während der Boomphase<br />

auf Firmen, die erst spät auf den Aufschwung<br />

reagieren, und im Abschwung insbesondere auf<br />

größere Qualitätswerte und Dividendentitel.<br />

* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />

fondsmagazin 1.2015


21<br />

Dekapedia GELDWERT<br />

WAS IST EINE DEFLATION?<br />

Bei einer Deflation sinken die Preise für Produkte und Dienstleistungen über einen längeren Zeitraum, sie ist also das Gegenteil<br />

einer Inflation. Das sieht für Verbraucher auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Das sinkende Preisniveau hat aber negative Effekte<br />

auf die Wirtschaft. Im schlimmsten Fall könnte aufgrund eines Deflationskreislaufs die wirtschaftliche Aktivität schrumpfen.<br />

–30 %<br />

Sinkende (und steigende)<br />

Preise sind nichts Ungewöhnliches,<br />

besonders bei<br />

Saisongütern wie Obst.<br />

Erst wenn viele Waren stetig<br />

billiger werden, ist die<br />

Entwicklung deflationär.<br />

i<br />

Ein dauerhaft<br />

sinkendes<br />

Preisniveau<br />

bezeichnet man<br />

als Deflation.<br />

Phasen der Deflation<br />

schließen sich häufig an<br />

große Wirtschaftskrisen<br />

an, wenn etwa Immobilienblasen<br />

platzen und<br />

Vermögensverluste die<br />

Güternachfrage belasten.<br />

i<br />

der Auslöser<br />

Die Inflationsrate gibt<br />

die Veränderung der<br />

Ver braucherpreise im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

an. Fällt die Rate<br />

dauerhaft unter 0, liegt<br />

eine Deflation vor.<br />

i<br />

2,5 %<br />

1,5 %<br />

DER DEFLATIONSKREISLAUF<br />

die Nachfrage<br />

sinkt<br />

Einsparungen der Betriebe oder<br />

sogar Insolvenzen können zu<br />

Entlassungen führen. Die privaten<br />

Haushalte schränken den Konsum<br />

ein. Die Steuereinnahmen sinken,<br />

der Staat gibt weniger aus.<br />

sinkende<br />

Löhne und<br />

Arbeitslosigkeit<br />

–30 %<br />

die Preise<br />

sinken<br />

Das Angebot ist größer als die<br />

Nachfrage. Unternehmen senken<br />

die Preise, um Abnehmer für ihre<br />

Waren und Leistungen zu finden<br />

bzw. die Nachfrage zu steigern.<br />

Unternehmen tätigen weniger<br />

Investitionen. Das wirkt sich<br />

negativ auf andere Betriebe bzw.<br />

Wirtschaftsbereiche aus.<br />

Investitionen<br />

werden<br />

zurückgestellt<br />

weniger<br />

Umsatz der<br />

Unternehmen<br />

Infolge der Preissenkungen<br />

nehmen die Unternehmen weniger<br />

ein. Konsumenten tragen durch<br />

das Warten auf weiter fallende<br />

Preise zur sinkenden Nachfrage bei.<br />

Zahlungsprobleme<br />

der<br />

Unternehmen<br />

Aufgrund der geringeren Einnahmen<br />

können Zahlungsschwierigkeiten<br />

auftreten. Die Ausgaben müssen<br />

verringert werden.<br />

ENTWICKLUNG IN EUROPA JÄHRLICHE VERÄNDERUNGSRATE (HVPI)* IN %<br />

DIE ROLLE DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK<br />

Infografik: KD1<br />

Eurozone**<br />

Deutschland<br />

Griechenland<br />

Italien<br />

Vereinigtes<br />

Königreich<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

01/10 01/11 01/12 01/13 01/14 12/14<br />

Hauptaufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es, das Preisniveau<br />

im Euroraum stabil zu halten. Aus Sicht der EZB herrscht<br />

Stabilität, wenn die Inflationsrate knapp unter 2 Prozent liegt. Die<br />

Inflationsrate bildet Preisveränderungen für einen Warenkorb ab,<br />

der eine Auswahl an Waren und Dienstleistungen enthält.<br />

Über ihren Leitzins kann die EZB die Inflationsrate beeinflussen.<br />

Der Leitzins ist derzeit extrem niedrig***, damit Geld nicht<br />

gehortet wird, sondern in den Wirtschaftskreislauf fließt und das<br />

EZB-Ziel wieder näher rückt. Die EZB misst die Inflationsrate mit<br />

dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Damit sind<br />

internationale Vergleiche möglich. Seit 2013 steckt zum Beispiel<br />

Griechenland aufgrund einer Wirtschaftskrise in der Deflation.<br />

fondsmagazin 1.2015<br />

* harmonisierter Verbraucherpreisindex; ** Angaben bis Januar 2015, Januarwert von Eurostat geschätzt; *** Stand 18.02.2015: 0,05 %.<br />

Quelle: Eurostat; Stand 18.02.2015


22<br />

GELDWERT Report<br />

RENTEN- UND<br />

LIQUIDITÄTSFONDS<br />

EZB-Präsident Mario Draghi hat die Erwartungen der Marktteilnehmer<br />

erfüllt und die expansive Geldpolitik ausgeweitet.<br />

Im Kampf gegen zu niedrige Inflationsraten hat die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) ein umfangreiches Programm zum Kauf von<br />

Staatsanleihen beschlossen. Von März 2015 bis mindestens September<br />

2016 will die EZB monatlich 60 Milliarden Euro in Anleihen<br />

investieren, der Gesamtumfang beträgt mehr als eine Billion<br />

Euro. Mit dieser expansiven Ausrichtung setzt sich die Politik des<br />

billigen Geldes und niedriger Zinsen fort, was die Renditeaussichten<br />

im Rentensegment schmälert. Die Experten der Deka setzen<br />

daher verstärkt auf Hochzinsanleihen (High Yields) von Unternehmen<br />

oder aus Schwellenländern (Emerging Markets).<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka Bund + S Finanz: 1-3 TF<br />

DE0009771865 41,09 0,00 0,5 1,3 –0,4 –1,2 –0,6 –2,1 –0,4 2,1 01.12.1995<br />

Deka Bund + S Finanz: 3-7 TF<br />

DE0009771873 52,25 0,00 3,2 4,4 1,9 –1,8 2,1 2,1 10,0 3,4 01.12.1995<br />

Deka Bund + S Finanz: 7-15 TF<br />

DE0009771899 71,13 0,00 5,6 11,7 5,6 –4,1 13,0 14,4 34,9 5,4 01.12.1995<br />

Deka-BasisStrategie Renten CF<br />

LU0107368036 108,55 2,00 0,5 2,2 8,0 2,7 4,1 15,4 18,6 3,7 01.02.2000<br />

Deka-ConvergenceRenten CF<br />

LU0133666163 51,29 3,75 3,2 –3,4 20,4 –5,7 10,1 25,0 29,3 6,6 13.08.2001<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Quelle: €uro; Ausgabe 02/2015<br />

2. Platz „1 Jahr“<br />

2. Platz „3 Jahre“<br />

€uro-FundAwards 2015: Deka-ConvergenceRenten CF belegte in<br />

der Kategorie „Rentenfonds Osteuropa“ über einen Zeitraum von<br />

zwölf Monaten und drei Jahren jeweils den zweiten Platz.<br />

Deka-CorporateBond Euro CF<br />

LU0112241566 54,22 3,00 1,1 –0,2 13,2 2,3 5,7 22,3 27,0 4,0 02.05.2000<br />

Deka-CorporateBond High Yield Euro CF<br />

LU0139115926 39,83 3,00 9,6 –4,1 22,0 8,6 3,7 37,3 48,7 4,8 14.11.2001<br />

Deka-Euro RentenPlus CF<br />

DE000DK0A012 44,85 3,00 –1,2 2,5 3,5 –1,4 6,4 8,7 13,4 2,0 15.12.2005<br />

Deka-EuropaBond TF<br />

DE0009771980 43,59 0,00 7,1 4,1 13,1 –2,3 11,1 22,7 36,8 5,7 01.10.1997<br />

Deka-Global ConvergenceRenten CF<br />

LU0245287742 40,78 3,75 11,4 1,3 18,8 –10,1 4,7 11,8 30,9 4,9 03.05.2006<br />

Deka-Liquidität: EURO TF<br />

DE0009771824 65,69 0,00 0,7 0,9 0,6 0,0 0,2 0,8 2,5 2,0 02.11.1994<br />

Deka-LiquiditätsPlan CF<br />

LU0249486092 971,18 0,50 0,0 0,9 0,7 0,3 0,2 1,2 2,6 1,6 28.04.2006<br />

DekaLux-Bond A<br />

LU0011194601 71,02 3,00 2,8 6,2 11,6 –0,5 11,7 24,0 39,4 6,0 17.10.1988<br />

DekaLuxTeam-EM Bond CF<br />

LU0350136957 99,30 3,75 6,8 5,2 16,6 –6,3 5,4 15,1 34,2 4,6 02.06.2008<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />

fondsmagazin 1.2015


23<br />

RENTEN- UND<br />

LIQUIDITÄTSFONDS<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka-Nachhaltigkeit Renten CF (A)<br />

LU0703711035 123,17 2,50 – –2,5 13,8 6,0 10,2 33,0 – 9,9 28.12.2011<br />

NACHHALTIGE<br />

STRATEGIE<br />

Deka-Nachhaltigkeit Renten überzeugt<br />

als Neueinsteiger unter den<br />

besten Rentenfonds Europas.<br />

Laufende Kosten Deka-Nachhaltigkeit Renten:<br />

0,93 Prozent. Die laufenden Kosten fielen im<br />

Geschäftsjahr an, das im Oktober 2014 endete.<br />

Quelle Grafik: DekaBank. Brutto-Wertentwicklung<br />

nach BVI-Methode (indexiert auf 100).<br />

Wer auf nachhaltige Geldanlagen setzt,<br />

muss deshalb nicht Abstriche bei der<br />

Rendite hinnehmen. In einer Rangliste<br />

der besten Rentenfonds Europas, die das<br />

Fondsanalysehaus Lipper Anfang Januar<br />

für die „F.A.Z.“ erstellte, ist Deka-<br />

Nachhaltigkeit Renten als höchster<br />

Neueinsteiger vertreten. „Sozial verantwortungsvolles<br />

Anlegen der Kundengelder<br />

wird bei den Investments immer<br />

wichtiger“, ist Fondsmanagerin Saida<br />

Eggerstedt überzeugt.<br />

WERTENTWICKLUNG IN %<br />

135<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

12/11 12/12 12/13<br />

12/14<br />

Deka-Renten: Euro 1-3 CF (A)<br />

LU0044138906 1.071,09 2,50 –2,4 1,1 4,6 1,2 2,3 8,3 9,6 3,4 15.03.1993<br />

Deka-Renten: Euro 3-7 CF (A)<br />

LU0041228874 1.469,49 3,00 –1,3 2,5 9,1 2,3 5,4 17,8 22,7 4,9 23.11.1992<br />

Deka-RentenReal<br />

DE000DK0AYK1 41,31 3,00 –0,5 5,6 5,2 –4,1 1,5 2,4 10,8 2,6 02.11.2004<br />

DekaRent-international CF<br />

DE0008474560 19,10 3,00 6,9 7,9 4,3 –6,8 13,4 10,2 31,0 6,4 17.11.1969<br />

DekaTresor<br />

DE0008474750 85,96 2,50 –1,0 1,9 3,9 0,8 2,4 7,3 11,0 4,8 07.11.1983<br />

Deka-Wandelanleihen CF<br />

LU0158528447 61,16 3,00 4,4 –10,8 13,4 13,9 5,5 36,3 30,7 4,8 17.03.2003<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Quelle: €uro; Ausgabe 02/2015<br />

1. Platz „1 Jahr“<br />

1. Platz „10 Jahre“<br />

2. Platz „3 Jahre“<br />

€uro-FundAwards 2015: Deka-Wandelanleihen CF belegte in der<br />

Kategorie „Rentenfonds Wandelanleihen Euro“ über einen Zeitraum<br />

von zwölf Monaten und zehn Jahren jeweils den ersten Platz und über<br />

drei Jahre den zweiten Platz.<br />

RenditDeka CF<br />

DE0008474537 23,66 3,00 –1,0 3,1 11,2 1,3 10,0 23,9 30,2 6,2 06.05.1968<br />

VON ANFANG<br />

AN PLANBAR<br />

Deka-RentSpezial High Income<br />

09/2020 investiert für eine überschaubare<br />

Laufzeit.<br />

Laufende Kosten Deka-RentSpezial High Income 09/2020:<br />

0,64 Prozent. Bei den an dieser Stelle ausgewiesenen laufenden<br />

Kosten handelt es Quelle: sich um €uro; eine Ausgabe Kostenschätzung. 02/2015<br />

Die Notenbankpolitik hat Nebenwirkungen:<br />

Die Zinsen sinken. „Aus Mangel an Anlagealternativen<br />

werden die Anleger tendenziell<br />

risikofreudiger, um noch attraktive Renditen zu<br />

erzielen“, erläutert Jan Seifert, Leiter Renten bei<br />

der DekaBank. Dazu zählt der Kauf von Unternehmensanleihen<br />

mit höherer Bonität (Investment<br />

Grade), Hochzinsanleihen und Anleihen<br />

aus Schwellenländern. Diese bieten höhere Renditen,<br />

bergen aber zugleich ein gewisses Ausfallrisiko.<br />

Für eine erhöhte Transparenz sorgt<br />

Deka-RentSpezial High Income 09/2020 (ISIN<br />

DE000DK2EAH5): Die Laufzeit ist ebenso begrenzt<br />

wie das Anlageuniversum mit rund 70<br />

Unternehmen. Welche Vorteile ergeben sich daraus<br />

für die Anleger? „Ein definiertes Lauf zeitende<br />

erleichtert die Planbarkeit des angelegten<br />

Geldes“, sagt Seifert. Um das Währungsrisiko<br />

zu begrenzen, erfolgen die Anlagen in Euro oder<br />

sind entsprechend abgesichert.<br />

fondsmagazin 1.2015<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.


24<br />

GELDWERT Fondsporträt<br />

DEKA-BASISSTRATEGIE FLEXIBEL<br />

In jeder Marktphase gibt es attraktive Investitionsmöglichkeiten. Um diese nutzen zu können, sind Deka-BasisStrategie Flexibel<br />

kaum Grenzen gesetzt. Der im Oktober 2014 aufgelegte Fonds kann in nahezu alle Anlagebereiche investieren und ist Teil einer<br />

inzwischen dreiköpfigen Produktfamilie, die sich aufgrund ihrer Struktur an einen breiten Anlegerkreis richtet.<br />

Die Familie wächst<br />

Zusammensetzung<br />

Deka-Basis-<br />

Strategie<br />

Renten<br />

Deka-Basis-<br />

Strategie<br />

Aktien<br />

Deka-Basis-<br />

Strategie<br />

Flexibel<br />

Die Produktfamilie „BasisStrategie“ wurde im<br />

Oktober 2014 durch die Auflegung eines Mischund<br />

eines Aktienfonds Seite 20 um zwei<br />

Mitglieder vergrößert. Deka-BasisStrategie Renten<br />

setzt das Anlagekonzept seit Ende 2012 um.<br />

Quelle: DekaBank<br />

Im aktuellen Marktumfeld sind Konzepte<br />

gefragt, die mit hohen Schwankungen und<br />

niedrigen Zinsen umgehen können. Hier rückt<br />

unter anderem Deka-BasisStrategie Flexibel,<br />

ein Mitglied der seit Oktober 2014 dreiköpfigen<br />

BasisStrategie-Familie, in den Mittelpunkt.<br />

Warum? Deka-BasisStrategie Flexibel investiert<br />

als Mischfonds in ein sehr breites Anlagespektrum.<br />

Die Anlagen erfolgen von Aktien<br />

über Rohstoffe, festverzinsliche Wertpapiere<br />

und Währungen bis hin zum Geldmarkt. Dies<br />

ermöglicht ein Höchstmaß an Flexibilität,<br />

weshalb sich Deka-BasisStrategie Flexibel auf<br />

wechselnde Marktphasen und Korrelationen<br />

Seite 12 einstellen kann.<br />

Anleihen<br />

42 %<br />

Währungen<br />

1 %<br />

Aktien<br />

40 %<br />

Geldmarkt<br />

17 %<br />

Frank<br />

Hagenstein<br />

Zum Managementteam gehören neben dem verantwortlichen<br />

Fondsmanager Ronald Spekking noch<br />

Frank Hagenstein (Chefanlagestratege, Leiter Fundamentales<br />

Fondsmanagement), Maximilian Bär (Leiter<br />

Multiassetklassenfonds), Jörg Boysen (Leiter Aktien)<br />

und Jan Seifert (Leiter Renten).<br />

Aktives<br />

Fondsmanagement<br />

Ronald Spekking<br />

Maximilian<br />

Bär<br />

Jörg<br />

Boysen<br />

Globale<br />

Ausrichtung<br />

Jan<br />

Seifert<br />

Quelle: DekaBank<br />

Die Trends werden identifiziert<br />

„In Deka-BasisStrategie Flexibel werden die besten<br />

Ideen und Empfehlungen aus allen Fachabteilungen<br />

der Deka gebündelt“, sagt der verantwortliche<br />

Fondsmanager Ronald Spekking.<br />

Bei den regelmäßigen Strategiemeetings wertet<br />

das fünfköpfige Team die aktuellen Entwicklungen<br />

und Signale an den Kapitalmärkten<br />

gemeinsam aus. Neben der Überprüfung<br />

bestehender Investitionen, des Risikos und<br />

makro ökonomischer Faktoren werden mögliche<br />

Trends identifiziert, um die Richtschnur für<br />

das Portfolio festzulegen.<br />

Der jeweilige Investitionsgrad in den einzelnen<br />

Anlageklassen kann zwischen 0 % und 100 %<br />

schwanken – damit besitzt dieser Mischfonds<br />

alle Freiheiten, um den fundamental offensiven<br />

Managementansatz umzusetzen.<br />

Konditionen<br />

Quelle: DekaBank; Stand: 31.01.2015<br />

Anteilklasse CF<br />

ISIN DE000DK2EAR4<br />

Ausgabeaufschlag 3,75 %<br />

Laufende Kosten 1,43 %*<br />

Darin enthalten:<br />

Verwaltungsvergütung 1,25 % p. a.**<br />

Kostenpauschale 0,16 % p. a.***<br />

Der Fondsmanager setzt um<br />

Intelligentes<br />

Risikomanagement<br />

Flexible<br />

Fondssteuerung<br />

Global ausgerichtet, flexibel und aktiv gemanagt mit<br />

einer umsichtigen Risikosteuerung – das sollen die<br />

Erfolgsfaktoren für Deka-BasisStrategie Flexibel sein.<br />

Quelle: DekaBank<br />

Anhand dieser Markteinschätzung erfolgt dann<br />

die prozentuale Verteilung der Anlageklassen<br />

(Aktien, Renten, Devisen, Rohstoffe und Liquidität).<br />

Ronald Spekking erläutert: „Durch diese<br />

offensive Aufstellung des Deka-Basis Strategie<br />

Flexibel versprechen wir uns attraktive Performancechancen.<br />

Damit verbunden ist allerdings<br />

auch das Risiko und die Möglichkeit größerer<br />

Fondspreisschwankungen.“<br />

* Bei den an dieser Stelle ausgewiesenen laufenden Kosten handelt es sich um<br />

eine Kostenschätzung. Grundsätzlich enthalten laufende Kosten weder Kosten<br />

für den An- und Verkauf von Wertpapieren (Transaktionskosten) noch<br />

ggf. anfallende, an die Wertentwicklung des Fonds gebundene Gebühren.<br />

Sie beinhalten jedoch alle Kosten, die bei der Anlage in andere Fonds anfallen,<br />

sofern diese einen wesentlichen Anteil am Fondsvermögen ausmachen (z. B.<br />

bei vermögensverwaltenden Fonds).<br />

** Die Verwaltungsvergütung enthält bei in Deutschland aufgelegten Fonds<br />

eine Vertriebsprovision.<br />

*** Die Kostenpauschale umfasst die Verwahrstellengebühr sowie weitere<br />

Kosten und Gebühren.<br />

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die<br />

jeweiligen wesentlichen Anlegerinformationen, die jeweiligen Verkaufsprospekte<br />

und die jeweiligen Berichte, die Sie in deutscher Sprache bei Ihrer Sparkasse oder<br />

Landesbank oder von der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt,<br />

und unter www.deka.de erhalten.<br />

fondsmagazin 1.2015


25<br />

VERMÖGENSVER-<br />

WALTENDE FONDS<br />

Die Weltwirtschaft soll dieses Jahr um knapp 3,5 Prozent wachsen.<br />

Unterdessen ist China zur größten Volkswirtschaft aufgestiegen.<br />

Spannende Ausgangslage: In Europa und Japan bleibt das Geldangebot<br />

in diesem Jahr voraussichtlich sehr hoch, während in den<br />

USA eine geldpolitische Straffung zu erwarten ist. Unter dem Strich<br />

sollte die Liquidität die Aktienmärkte aber noch unterstützen,<br />

prognostizieren die Experten der DekaBank. Hohe Aufmerksamkeit<br />

kommt auch der Weltwirtschaft zu, die nach Expertenmeinung um<br />

knapp 3,5 Prozent und damit etwas stärker als 2014 wachsen soll.<br />

Rund doppelt so hoch sind die Wachstumsaussichten für China.<br />

Das Reich der Mitte ist 2014 zur größten Volkswirtschaft der Welt<br />

aufgestiegen und hat die USA vom Thron gestoßen.<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka-BasisAnlage A20<br />

DE000DK2CFP1 104,72 2,00 – – –0,7* 0,8 2,8 – – 1,8 27.04.2012<br />

Deka-BasisAnlage A40<br />

DE000DK2CFQ9 108,21 3,00 – – –0,2* 0,9 4,6 – – 3,1 27.04.2012<br />

Deka-BasisAnlage A60<br />

DE000DK2CFR7 114,38 4,00 – – 0,2* 3,8 6,2 – – 5,3 27.04.2012<br />

BESTMARKEN<br />

SICHERN<br />

Die Höchststandsicherung soll<br />

den Sparern die Einschätzung erleichtern,<br />

was sie bei ihrer Anlage<br />

mindestens herausbekommen.<br />

Um diese Transparenz zu schaffen,<br />

ist ein striktes Risikomangement<br />

erforderlich.<br />

Einfach Geld anlegen – mit diesem Anspruch<br />

ermöglicht Deka-BasisAnlage den Einstieg in<br />

Aktien- und Rentenfonds. Der Sparer wählt die<br />

Variante aus, die seiner Anlegermentalität entspricht:<br />

von maximal 20 % Aktienanteil (A20)<br />

bis 100 % (A100). Innovativ ist die sogenannte<br />

Höchststandsicherung, d. h. Deka-BasisAnlage<br />

will allen Anlegern den Kapitalerhalt auf Basis<br />

der von ihnen gezahlten Fondspreise bieten.<br />

„Hierbei handelt es sich um angestrebte Ziele, die<br />

nicht garantiert werden können“, erläutert Deka-<br />

Vermögensmanager Lutz Heinze. Der Zeitrahmen<br />

für den Kapitalerhalt richtet sich nach<br />

der jeweiligen Variante: Bei A60 (Ak ti en fonds ­<br />

quo te von 0 bis 60 %) beträgt sie acht Jahre.<br />

Und wie funktioniert dieses Sicherungskonzept?<br />

Heinze: „Das Risikomanagement legt die Bandbreiten<br />

fest, in denen das Managementteam der<br />

Basisanlage die Portfolios mit Aktien- und Renteninvestments<br />

befüllen kann. Dadurch ist von<br />

vornherein sichergestellt, dass die Port folios nicht<br />

zu risikoreich aufgestellt werden.“<br />

STEUERUNG VON HÖCHSTSTÄNDEN (BEISPIELHAFTES SZENARIO)<br />

110 EURO<br />

Höchststand<br />

01.08.2015<br />

Die Höchststandsteuerung will alle<br />

erreichten Bestmarken des Fondspreises<br />

sichern, z. B. die Marke von 110 Euro<br />

vom 1. August 2015. Dieser Wert soll bei<br />

Variante A60 in acht Jahren mindestens<br />

wieder erreicht werden. Da diese<br />

Steuerung auch rückwirkend gilt, können<br />

sich alle Anleger daran orientieren – egal<br />

ob am 3. Dezember 2014 oder etwa am<br />

27. September 2015 investiert wird.<br />

Quelle: DekaBank<br />

Anteilspreis in Euro<br />

100 EURO<br />

106 EURO<br />

Einstieg<br />

27.09.2015<br />

Einstieg am 03.12.2014 01.08.2023<br />

Zeitraum<br />

fondsmagazin 1.2015<br />

* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.


26<br />

GELDWERT Report<br />

VERMÖGENSVER-<br />

WALTENDE FONDS<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka-BasisAnlage A100<br />

DE000DK2CFT3 137,52 5,00 – – –2,6* 18,8 13,5 – – 12,7 27.04.2012<br />

DekaSelect: Nachhaltigkeit<br />

DE000DK1CJS9 110,82 3,75 –1,2 –8,5 4,8 1,9 2,5 9,4 2,6 2,0 02.01.2009<br />

DekaStruktur: ErtragPlus<br />

LU0098472433 44,74 2,00 1,0 –4,8 5,1 1,8 2,8 9,9 7,8 2,0 14.06.1999<br />

DekaStruktur: Wachstum<br />

LU0098472516 44,26 2,00 3,1 –9,0 6,7 3,0 2,2 12,2 7,3 1,3 14.06.1999<br />

DekaStruktur: Chance<br />

LU0098472607 53,28 2,00 6,5 –13,1 9,3 11,5 12,7 37,4 29,8 1,3 14.06.1999<br />

DekaStruktur: 2 ErtragPlus<br />

LU0109011469 45,04 2,00 0,9 –4,7 5,0 1,8 2,8 9,8 7,7 1,6 01.03.2000<br />

DekaStruktur: 2 Wachstum<br />

LU0109011626 40,63 2,00 3,0 –9,0 6,6 3,0 2,2 12,2 7,2 0,4 01.03.2000<br />

DekaStruktur: 2 Chance<br />

LU0109012194 41,08 2,00 6,5 –13,0 9,1 11,4 12,9 37,1 29,6 –0,6 01.03.2000<br />

DekaStruktur: 2 ChancePlus<br />

LU0109012277 39,35 2,00 14,8 –14,6 12,4 14,4 16,7 50,0 49,9 –1,2 01.03.2000<br />

DekaStruktur: 3 ErtragPlus<br />

LU0124426619 46,77 2,00 1,0 –4,7 5,2 1,8 2,8 10,0 8,1 1,7 01.03.2001<br />

DekaStruktur: 3 Wachstum<br />

LU0124427344 45,62 2,00 3,0 –9,0 6,7 3,0 2,1 12,3 7,3 1,0 01.03.2001<br />

DekaStruktur: 3 Chance<br />

LU0124427773 51,93 2,00 6,4 –12,9 9,2 11,4 12,8 37,2 29,6 1,1 01.03.2001<br />

DekaStruktur: 3 ChancePlus<br />

LU0124427930 55,96 2,00 14,5 –14,0 12,9 14,1 16,7 50,4 51,0 1,3 01.03.2001<br />

DekaStruktur: 4 Ertrag<br />

LU0185900262 47,71 2,00 0,4 0,3 4,9 0,3 3,4 8,8 11,7 2,0 12.07.2004<br />

DekaStruktur: 4 ErtragPlus<br />

LU0185900692 48,27 2,00 1,1 –4,7 5,2 1,8 2,8 10,0 8,2 1,6 03.01.2005<br />

DekaStruktur: 4 Wachstum<br />

LU0185900775 51,73 2,00 3,0 –9,1 6,7 3,0 2,2 12,3 7,3 1,9 03.01.2005<br />

DekaStruktur: 4 Chance<br />

LU0185901070 69,41 2,00 6,5 –13,0 9,1 11,4 12,9 37,2 29,7 4,0 03.01.2005<br />

DekaStruktur: 4 ChancePlus<br />

LU0185901153 85,51 2,00 14,5 –14,2 12,7 14,2 16,6 50,2 50,5 6,1 03.01.2005<br />

DekaStruktur: 5 Ertrag<br />

DE000DK1CJL4 107,10 2,00 0,2 0,2 4,8 0,5 3,3 8,8 11,4 2,4 02.01.2009<br />

DekaStruktur: 5 ErtragPlus<br />

DE000DK1CJM2 107,48 2,00 0,8 –4,7 5,0 1,6 2,7 9,5 7,3 2,2 02.01.2009<br />

DekaStruktur: 5 Wachstum<br />

DE000DK1CJN0 114,35 2,00 2,8 –9,1 6,4 2,8 2,1 11,7 6,5 3,1 02.01.2009<br />

DekaStruktur: 5 Chance<br />

DE000DK1CJP5 146,64 2,00 6,2 –12,8 9,0 11,1 12,8 36,6 29,0 6,8 02.01.2009<br />

DekaStruktur: 5 ChancePlus<br />

DE000DK1CJQ3 191,74 2,00 14,8 –14,5 12,7 14,3 16,7 50,4 50,5 11,8 02.01.2009<br />

* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />

fondsmagazin 1.2015


27<br />

OFFENE<br />

IMMOBILIENFONDS<br />

Die Deka Immobilien führte im vergangenen Jahr viele Transaktionen<br />

durch. Der Anteil nachhaltiger Immobilien legte dabei weiter zu.<br />

Mit einem verwalteten Immobilienvermögen von 26,8 Milliarden<br />

Euro (per 31.12.2014) entwickelte sich das Immobiliengeschäft<br />

der Deka-Gruppe im vergangenen Jahr erfreulich. „Wir gehören<br />

in Europa zu den zehn und weltweit zu den 15 größten Immobilien-Asset-Managern.<br />

Diese Position wollen wir 2015 weiter ausbauen“,<br />

sagt Matthias Danne, Immobilien- und Finanzvorstand<br />

der DekaBank. Mit rund 60 Transaktionen und einem Transaktionsvolumen<br />

von rund 3,4 Milliarden Euro zeigte sich die Deka<br />

Immobilien in 2014 wieder sehr aktiv am Investmentmarkt. Das<br />

nachhaltig zertifizierte Immobilienvermögen kletterte auf 50 Prozent<br />

des Portfolios. Green Buildings erfüllen hohe ökologische<br />

Standards, weil unter anderem schadstoffarme Materialen sowie<br />

energie- und wasserschonende Technologien eingesetzt werden.<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka-ImmobilienEuropa<br />

DE0009809566 46,23 5,26 –2,4 2,5 2,6 1,9 2,0 6,7 12,4 4,0 20.01.1997<br />

Deka-ImmobilienGlobal<br />

DE0007483612 55,46 5,26 –2,4 2,7 2,5 1,8 2,2 6,6 12,5 3,7 28.10.2002<br />

Foto: Ronald Tilleman<br />

AN DIE UMWELT<br />

GEDACHT<br />

Ein Objekt aus dem Portfolio<br />

von Deka-ImmobilienGlobal<br />

erhielt die Auszeichnung als<br />

nachhaltigstes Bürogebäude.<br />

PROFIL „THE EDGE“<br />

Größe: Das Gebäude am Bürostandort in Amsterdam<br />

umfasst rund 40.000 Quadratmeter, verteilt auf zwei<br />

unterirdische sowie 15 oberirdische Geschosse.<br />

Mieter: In „The Edge“ finden unter anderem die<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte und die<br />

Anwaltskanzlei AKD ihre Heimat.<br />

Nachhaltigkeit: „The Edge“ wurde im Dezember<br />

2014 mit dem höchsten BREEAM-Rating ausgezeichnet.<br />

Laufende Kosten Deka-ImmobilienGlobal: 0,92 Prozent. Die laufenden Kosten fielen im Geschäftsjahr an, das im September 2014 endete.<br />

Stillstand ist Rückschritt – dieses Motto beherzigt<br />

Deka-ImmobilienGlobal. Seit Geschäftsjahresbeginn<br />

am 1. Oktober 2014 wurde weltweit<br />

kräftig eingekauft. Bereits am ersten Tag<br />

ging das New Yorker Objekt „Fifth Avenue“ in<br />

den Bestand des Fonds über, tags darauf „The<br />

Edge“ (Amsterdam, Niederlande – siehe Bild).<br />

Am 12. und 18. November folgten mit „Terret<br />

Polanco Torre Sur“ (Mexiko-Stadt, Mexiko) sowie<br />

„Lumley Centre“ (Auckland, Neuseeland)<br />

zwei weitere Objekte.<br />

Im Deka-ImmobilienGlobal waren Ende 2014<br />

insgesamt 48 Prozent des Immobilienvermögens<br />

mit einem Nachhaltigkeitszertifikat ausgezeichnet.<br />

Als Vorzeigeobjekt unter den Immobilien<br />

gilt „The Edge“. Die am Bürostandort „Amsterdam-Zuidas“<br />

beheimatete Immobilie wurde<br />

mit der höchsten je vergebenen Bewertung<br />

(98,4 %) durch den globalen Zertifizierer für<br />

nachhaltige Immobilien BREEAM (Building<br />

Research Establishment) ausgezeichnet. Um die<br />

Energieeffizienz zu steuern, können Mitarbeiter<br />

beispiels weise Licht und Temperatur an ihrem<br />

Arbeitsplatz individuell einstellen. Das spart<br />

Energiekosten. Form und Ausrichtung des Gebäudes<br />

sollen zudem für eine optimale klimatische<br />

und energe tische Effizienz sorgen.<br />

WestInvest InterSelect<br />

DE0009801423 46,51 5,50 –3,9 2,0 1,8 1,7 2,3 5,9 9,6 4,0 02.10.2000<br />

fondsmagazin 1.2015<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.


28<br />

GELDWERT Report<br />

MISCHFONDS UND<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Die Jagd nach Rendite bleibt eine Herausforderung. Mit flexiblen<br />

Mischfonds können Anleger ihr Vermögen strukturieren.<br />

Die Geldpolitik der Zentralbanken verschärft den Anlagenotstand<br />

der Sparer, die Zinsen sind dramatisch gesunken. „In der Eurozone<br />

beträgt das Marktvolumen an Staatsanleihen mit negativen Renditen<br />

bereits 1,4 Billionen Euro“, sagt Frank Hagenstein, Chefanlagestratege<br />

der Deka-Gruppe. Angesichts der deflationären<br />

Tendenzen in der Eurozone ist mit einer schnellen Trendwende<br />

der langfristigen Renditeerwartungen nicht zu rechnen, da die<br />

EZB durch den Ankauf von Anleihen noch mehr Geld bereitstellt.<br />

Flexibilität ist daher gefragt, um in dieser Marktphase erfolgreich<br />

zu sein – beispielsweise mit den Mischfonds der Deka-Gruppe.<br />

RÜCKNAHME-<br />

PREIS<br />

zum 31.12.2014<br />

Anteilwert in €<br />

AA<br />

Ausgabeaufschlag<br />

in %<br />

31.12.09<br />

31.12.10<br />

1-Jahres-Netto-Wertentwicklung in % Wertentwicklung (BVI-Methode) in %<br />

BETRACHTUNGSZEITRAUM 3 Jahre 5 Jahre RENDITE<br />

31.12.10<br />

31.12.11<br />

31.12.11<br />

31.12.12<br />

31.12.12<br />

31.12.13<br />

31.12.13<br />

31.12.14<br />

31.12.11<br />

31.12.14<br />

31.12.09<br />

31.12.14<br />

PER ANNO<br />

seit Start<br />

START-<br />

DATUM<br />

Fondsauflegung<br />

Deka-Commodities CF (A)<br />

LU0263138306 55,53 3,75 7,7 –14,9 –0,6 –8,5 –17,4 –24,8 –28,5 –6,2 04.10.2006<br />

Deka-Deutschland Balance CF<br />

DE000DK2CFB1 113,15 3,00 – –2,9* 7,1 1,1 7,0 15,9 – 5,0 19.12.2011<br />

Deka-Euroland Balance CF<br />

DE0005896872 58,87 3,00 –1,0 4,0 7,0 –0,5 7,7 14,8 21,8 4,5 14.07.2003<br />

Deka-Nachhaltigkeit Balance CF (A)<br />

LU0703711118 110,19 3,00 – –2,9* 5,7 2,0 5,9 14,2 – 4,5 28.12.2011<br />

Deka-Sachwerte CF<br />

DE000DK0EC83 104,02 3,00 – – –2,1* 2,0 1,9 – – 1,9 16.07.2012<br />

Deka-Wertkonzept CF (T)<br />

DE000DK1A4U6 1.136,97 3,00 –1,6 –1,2 3,2 0,1 1,0 4,3 4,5 2,3 09.09.2008<br />

Deka-Wertkonzept defensiv CF (T)<br />

DE000DK2CC59 102,52 3,00 –3,3* –0,4 3,4 –0,1 1,0 4,3 – 0,7 01.06.2010<br />

Deka-Wertkonzept offensiv CF (T)<br />

DE000DK2CC34 107,23 3,00 –1,0* –2,6 6,3 0,6 1,8 8,9 – 1,7 01.06.2010<br />

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen wesentlichen Anlegerinformationen, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die Sie in deutscher Sprache<br />

bei Ihrer Sparkasse oder Landesbank oder von der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt, und unter www.deka.de erhalten.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: DekaBank, Mainzer Landstr. 16, 60325 Frankfurt<br />

Verlag: Deutscher Sparkassen Verlag GmbH (DSV),<br />

Am Wallgraben 115, 70565 Stuttgart<br />

Chefredakteur: Olivier Löffler (V. i. S. d. P.)<br />

Verantwortlicher Redakteur: Daniel Evensen<br />

Art Director: Joachim Leutgen<br />

Chefin vom Dienst: Helene Adam<br />

Redaktion: Sina Gebhardt, Wiete Herold, Volker Tietz<br />

Grafik/Infografiken: KD1 Designagentur, Köln<br />

Anzeigen: Thomas Beyer,<br />

Tel. +49 6131/5868830, thomas@beyer-medienberatung.de<br />

www.fondsmagazin.de<br />

Verantwortlicher Redakteur: Volker Tietz<br />

Druck: Stark Druck GmbH & Co. KG, Pforzheim<br />

Erscheinungsweise: dreimal jährlich<br />

Abonnementverwaltung: Abo-Service-Team,<br />

fondsmagazin@dsv-gruppe.de, Tel. +49 711 782-1130<br />

Der Jahrespreis für ein Inland-Abonnement beträgt 9,00 €,<br />

der Heftpreis 3,00 € (inkl. Zustellgebühr und Mehrwertsteuer).<br />

Kündigungen sind jährlich mit einer Frist von sechs Wochen<br />

möglich. Der Abschluss eines Jahresabonnements bedarf der<br />

Schriftform. Daneben wird fondsmagazin auf Veranlassung<br />

von Unternehmen der Deka-Gruppe oder von Sparkassen<br />

ausgewählten Kunden zugesandt. Den Bezugspreis übernimmt<br />

in diesem Fall das veranlassende Unternehmen.<br />

Artikel-Nr. 322 113 129 ISSN 1434-0259<br />

Als Kundenmagazin der DekaBank Deutsche Girozentrale geben<br />

die fondsbezogenen Beiträge die Einschätzungen des Herausgebers<br />

– der DekaBank – wieder, fokussieren die hauseigenen<br />

Produkte und können werbliche Aussagen enthalten.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlags strafbar. Artikel, die mit Namen oder Signets des Verfassers<br />

gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Texte oder Fotos<br />

wird keine Haftung übernommen. Trotz sorgfältiger Auswahl der<br />

Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen<br />

werden. Die Angaben dienen der Information und sind<br />

keine Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.<br />

Anfragen an die Redaktion:<br />

E-Mail: fondsmagazin@deka.de<br />

Fax: 0711/782-1120<br />

Postanschrift: fondsmagazin Leserservice,<br />

Am Wallgraben 115, 70565 Stuttgart<br />

klimaneutral<br />

gedruckt<br />

Zertifikatsnummer:<br />

910-53212-0111-1052<br />

www.climatepartner.com<br />

* Netto-Wertentwicklung im Rumpfjahr<br />

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />

fondsmagazin 1.2015


29<br />

Katers Welt MARKTWERT<br />

WIRTSCHAFTSPOLITIK<br />

DER DORNRÖSCHEN-FAKTOR<br />

Wenn die politische Vernunft siegt, bieten sich an Europas Aktienmärkten auch Chancen. Das Wachküssen verlangt<br />

von Anlegern aber Geduld und Aufmerksamkeit – mit jeder neuen politischen Wahl können böse Feen auftauchen.<br />

Illustration: Timo Becker<br />

Fast mit dem ersten Arbeitstag im Januar hatte das Finanzjahr<br />

2015 auch schon sein erstes großes Thema: Der vehemente<br />

Ruf nach Schuldenerleichterungen der einst kleinen<br />

linken Oppositionspartei, die nun die Regierung in Griechenland<br />

stellt. Der Ruf erinnerte alle europäischen Finanzmarktteilnehmer<br />

daran, dass die Finanzprobleme in Europa mitnichten gelöst<br />

sind. Fast sechs Jahre nach Ausbruch der Schuldenkrise fällt die<br />

Bilanz gemischt aus. Festzustellen ist: In allen Krisenstaaten sind<br />

Fortschritte zu verzeichnen, das Wachstum ist zurück, die Leistungs<br />

bilan zen sind mehrheitlich im Überschuss statt im Minus<br />

und die Staatsdefizite sinken. Aber wirklich durchschlagend sind<br />

die Erfolge noch nicht. Sie sind zudem vielfach auf Kosten hoher<br />

Arbeitslosigkeit erreicht worden. Das wäre ungefähr so, wie wenn<br />

sich jemand auf eine niedrigere Kleidergröße herunterhungert,<br />

weil er sich eine Nummer größer nicht leisten kann.<br />

Da ist Ärger vorprogrammiert. Die einen möchten einen<br />

Schuldenschnitt, am besten ohne wirtschaftspolitische Reformauflagen.<br />

Die anderen möchten wirtschaftspolitische Reformauflagen,<br />

am besten ohne einen Schuldenschnitt.<br />

Nicht nur in dieser Frage<br />

sind die Positionen so weit auseinander,<br />

wie die europäischen Hauptstädte<br />

voneinander entfernt liegen. Einen politischen<br />

Verbund wie eine Währungsunion<br />

zeichnet allerdings aus, dass<br />

alle Beteiligten kompromissfähig sind.<br />

„In allen Krisenstaaten sind<br />

Fortschritte zu verzeichnen,<br />

aber durchschlagend sind die<br />

Erfolge noch nicht“<br />

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank<br />

Niemand, egal wie reich und mächtig er ist, wird 100 Prozent<br />

seiner Vorstellungen durchsetzen können. Zugleich ist eine Drohung,<br />

den politischen Klub zu verlassen, wenn nicht alle eigenen<br />

Forderungen erfüllt werden, unrealistisch. Zwischen diesen Extremen<br />

wird die Gemeinschaft der Euro-Mitgliedsländer künftig<br />

häufig hin- und hergeworfen werden. Entscheidend ist hier aber<br />

nicht nur die Kompromissfähigkeit des politischen Personals.<br />

Immer wichtiger ist, ob die Mechanismen einer Währungsunion<br />

von den Wählern akzeptiert werden. Daher ist eine Diskussion<br />

über die politische Zukunft Europas fast noch wichtiger als die<br />

Erörterung der momentanen Finanzlage einzelner Staaten.<br />

Solange die politische Vernunft siegt – hier sollte man weniger<br />

von ökonomischer Vernunft sprechen, denn diese würde die Einführung<br />

neuer Währungen rund um die Welt verlangen –, bieten<br />

sich an den europäischen Kapitalmärkten auch Chancen. Denn<br />

die Querelen und Probleme im Euroraum haben in den letzten<br />

Jahren an den Börsen zu einem Preisabschlag für viele europäische<br />

Unternehmen geführt. Während die US-Märkte auf dem Rücken<br />

ihrer kräftigen wirtschaftlichen Erholung<br />

schon wieder recht teuer geworden sind,<br />

enthalten Europas Aktienmärkte noch einen<br />

Dornröschen-Faktor: Das Wachküssen<br />

verlangt bislang einige Geduld, und<br />

böse Feen können mit jeder neuen Wahl<br />

auftauchen. Europa bleibt also schwierig,<br />

aber auch voller Möglichkeiten.<br />

fondsmagazin 1.2015


30<br />

MARKTWERT Autobranche<br />

fondsmagazin 1.2015


31<br />

OHNE HAND AM STEUER<br />

Autonome Fahrzeuge drängen ins Rampenlicht. Das Lenkrad kontrolliert kein Mensch, sondern ein Computer –<br />

und er bedient Schaltung, Bremse und Gaspedal gleich mit. Die heiße Phase im Wettrennen von Autoherstellern,<br />

Software-Firmen und Zulieferern beginnt, es locken hohe Gewinne. Auch Anleger können profitieren.<br />

TEXT: Peter Weißenberg<br />

Foto: Volvo Car Group<br />

Der Asphalt flimmert in der amerikanischen<br />

Mittagshitze über dem<br />

Lee Roy Selmon Expressway. Die<br />

teilweise sechsspurige Autobahn verbindet<br />

Tampa in Florida mit seinen Außenbezirken,<br />

aber heute kriecht der Verkehr wieder<br />

einmal lähmend langsam. Anrollen, bremsen,<br />

lenken, Gas geben – die Verkehrslage<br />

nervt. Und der Fahrer? Der tippt ganz entspannt<br />

auf seinem Tablet.<br />

Am Lenkrad hat unterdessen Kollege<br />

Computer alles im Griff. 22 Sensoren<br />

wachen über Steuer, Gas und Bremse.<br />

Science-Fiction? Nein. Science-Fact – und<br />

zukunftsweisend. Denn wenn der Fahrer<br />

„in monotonen Situationen unterfordert<br />

oder in komplexen Situationen überfordert<br />

ist, kracht es besonders häufig“, sagt<br />

Ulrich Hackenberg, Audi-Vorstand für<br />

technische Entwicklung. Um die Fehlerquelle<br />

Mensch auszuschalten und das Auto<br />

in die ultimative Komfortzone zu verwandeln,<br />

schickt sein Team den selbstfahrenden<br />

A7 seit Monaten über den Expressway.<br />

Eine Person auf dem Fahrersitz, die im<br />

Notfall das Steuer übernehmen könnte,<br />

fünf Millionen US-Dollar Versicherungssumme<br />

und Hightech unterm Blech: Das<br />

reicht den Gesetzgebern in den Bundesstaaten<br />

Florida, Nevada und Kalifornien<br />

seit Kurzem aus, um schon heute das sogenannte<br />

autonome Fahren für öffentliche<br />

Straßen freizugeben. „Das selbstständige<br />

Fahren ist neben der Verbrauchsreduzierung<br />

und dem vernetzten Auto einer der<br />

Megatrends in diesem Markt“, weiß Senta<br />

Graf, Analystin bei der Deka. Die USA gilt<br />

dabei als Hochburg. Denn hier beschleunigen<br />

drei Faktoren die Entwicklung der<br />

neuen Technologien: extrem viel Verkehr,<br />

liberale Gesetze und Fortschrittsglauben.<br />

Der US-Marktforscher IHS prophezeit,<br />

dass bereits in zehn Jahren allein in den<br />

USA jährlich 230.000 Käufer einen Selbstfahrer<br />

anmelden. Die Technik ist größtenteils<br />

serienreif – halbautonome Helfer wie<br />

ABS, ESP, Lenkassistent oder Geschwin­<br />

ALLES IM BLICK<br />

Ein zentrales Steuergerät für alle Assistenzsysteme sammelt die sensorischen<br />

Informationen und setzt sie in Lenk-, Brems- oder Beschleunigungsbefehle um.<br />

10<br />

1 Frontkamera<br />

2 Ultraschallsensoren<br />

seitlich<br />

3 Ultraschallsensoren<br />

vorn<br />

8<br />

4 Infrarotkamera<br />

7<br />

9<br />

2<br />

5 Frontradar-Sensoren<br />

6 Differenzial-GPS und<br />

3D-Kamerasystem vorn<br />

und hinten<br />

7 Heckradar-Sensoren<br />

8 Crash-Sensoren<br />

digkeits- und Abstandsregler sind Routine.<br />

„Die Revolution ist längst im Gange“, konstatiert<br />

die Münchener Managementberatung<br />

Berylls – und prognostiziert diesem<br />

Bereich bis 2035 einen Anteil bei den Neuzulassungen<br />

von etwa 20 Prozent.<br />

Auf dem Genfer Auto-Salon präsentierte<br />

Mercedes bereits eine E-Klasse, die<br />

den menschlichen Fahrer im Stop-and-go-<br />

Verkehr zum Beobachter macht. Und VW<br />

und Mazda demonstrieren mit ihren<br />

Quellen: Audi, Continental; eigene Recherche<br />

1<br />

3<br />

6<br />

4<br />

5<br />

9 Front-, Rückfahr- und<br />

Top-View-Kameras<br />

10 Ultraschallsensoren<br />

hinten<br />

fondsmagazin 1.2015


32<br />

MARKTWERT Autobranche<br />

FONDS & ZERTIFIKATE<br />

UNTERSCHIEDLICHE WEGE FÜHREN ZUM ZIEL<br />

Anleger können mit Investmentfonds und Zertifikaten auf die Automobilbranche setzen.<br />

OLDTIMER DEKAFONDS<br />

Überwiegend in Aktien von Unternehmen, die in deutschen<br />

Aktienindizes enthalten sind, investiert DekaFonds.<br />

Der Schwerpunkt des Fonds, der im kommenden Jahr sein<br />

60-jähriges Bestehen feiert, liegt dabei auf Standardwerten<br />

(Blue Chips). Im Fondsportfolio finden sich unter anderem<br />

Qualitätswerte aus der Autoindustrie wie BMW, Continental,<br />

Daimler, Hella und Volkswagen. Der 1956 aufgelegte Oldtimer<br />

der Deka wird von einem siebenköpfigen Team unter<br />

der Leitung von Ralf Dietl verwaltet, zu dem auch Auto-<br />

Spezialistin Senta Graf gehört.<br />

MIT ZERTIFIKATEN IN DER SPUR<br />

Zertifikate eignen sich für Anleger, die ihr Geld für einen<br />

begrenzten Zeitraum investieren und dabei die Chancen<br />

der Kapitalmärkte nutzen wollen. Die Anlagezertifikate der<br />

DekaBank sind eher auf konservative Sparer zugeschnitten und<br />

beinhalten häufig Strategien zur Risikoreduzierung. Die Auswahl<br />

im Autobereich ist umfassend, von Aktien- über Bonitätsanleihen<br />

bis zu Express-Zertifikaten. Da Zertifikate mitunter komplexe<br />

Strukturen aufweisen und auch kapitalmarktbedingten Risiken<br />

unterliegen, ist es gerade für Anfänger empfehlenswert, vor dem<br />

Kauf einen Wertpapierberater der Sparkasse zurate zu ziehen.<br />

Weitere Informationen zu Fonds und Zertifikaten finden Sie unter www.deka.de und www.deka.de/zertifikate.<br />

Kleinwagen, dass Computer-Fahren nicht<br />

auf das Luxussegment begrenzt ist – vom<br />

selbsttätigen Einparken über den autonomen<br />

Geschwindigkeits- und Abstandsregler<br />

bis zur automatischen Notbremse.<br />

Als ein Vorreiter beim autonomen<br />

Fahren gilt Google. Der Software-Riese<br />

hat die eigene Technik bereits auf einigen<br />

100.000 Kilometern in Kalifornien<br />

erprobt. Auch Mercedes, Audi, Ford oder<br />

GM testen jetzt dort, wie es sich ohne<br />

Fahrer durch den Verkehr kurven lässt.<br />

Vielleicht auch bald in Deutschland? Die<br />

Bundesregierung plant noch in diesem<br />

Jahr eine Teststrecke auf einer deutschen<br />

Autobahn, um die Entwicklung selbstfahrender<br />

Autos zu beschleunigen.<br />

Eine treibende Kraft messen Experten<br />

den Systemlieferanten wie Bosch, Magna<br />

oder Continental zu. „Continental etwa<br />

besitzt das notwendige Kapital und entwickelt<br />

alles, was für die digitale Autowelt<br />

nötig ist: Bremssysteme, Sensorik, Software<br />

und Vernetzung“, sagt Senta Graf von der<br />

Deka. Das soll sich auszahlen: Nachdem<br />

bereits 2014 bei Continental die Umsätze<br />

mit derartigen Assistenzsystemen um 35<br />

Prozent auf mehr als 500 Millionen Euro<br />

gestiegen sind, sollen sich die Erlöse laut<br />

Vorstandschef Elmar Degenhart bis 2018<br />

auf 1,5 Milliarden Euro verdreifachen.<br />

Die Studie „Autonomous driving“ der<br />

Unternehmensberatung Roland Berger<br />

teilt diesen Optimismus mit der Aussage,<br />

dass sich für die neuen Technologien in<br />

15 Jahren Umsatzpotenziale von bis zu 60<br />

Milliarden US-Dollar ergeben.<br />

ES BLEIBEN OFFENE FRAGEN<br />

Das Segment der Selbstfahrer soll zudem<br />

ganz neue Zielgruppen erschließen: In der<br />

Mobilität eingeschränkte Menschen etwa<br />

nehmen mit selbstfahrenden Autos wieder<br />

eigenständig am Straßenverkehr teil, sagt<br />

Googles Projektleiter Chris Urmson. Die<br />

Erhebung neuer Daten ist für den Suchgigan<br />

ten dabei mehr als nur ein profitabler<br />

Nebeneffekt der Vernetzung. Denn schon<br />

heute verarbeitet ein modernes Auto mehr<br />

als ein Gigabyte an Daten – pro Minute.<br />

Auch deswegen sind die Hightech-<br />

Fahrzeuge nicht überall willkommen. Da<br />

ist die Frage der Datensicherheit, wenn<br />

Autos miteinander, dem Internet oder der<br />

Ampel kommunizieren. Wem gehören die<br />

Daten? Dem Fahrer? Dem Autohersteller?<br />

Versicherung, Staat, Google, Polizei? Darüber<br />

hinaus geht es auch um Fragen von<br />

Leben und Tod: Wer entscheidet zum Beispiel<br />

über die Ausweichroute, wenn von<br />

links ein Tier auf die Straße springt – und<br />

rechts ein kleines Kind am Straßenrand<br />

steht? Der Computer?<br />

Die Sicherheit ist allerdings auch das<br />

stärkste Argument für den Siegeszug des<br />

autonomen Fahrens: Allein in Deutschland<br />

sterben jedes Jahr mehr als 3.000<br />

Menschen im Straßenverkehr. Bei neun<br />

von zehn Unfällen hat ein Mensch falsch<br />

reagiert. Gut vorstellbar, dass der Computer<br />

dies künftig besser macht.<br />

fondsmagazin 1.2015


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Datum Unterschrift<br />

Hausnummer<br />

Fonds115


34<br />

MARKTWERT Bargeldlos bezahlen<br />

DIGITALES<br />

STATT BARES<br />

In Deutschland ist Bargeld im Gegensatz zu anderen Ländern immer noch das beliebteste Zahlungsmittel.<br />

Doch die Nutzung von Karten, Mobiltelefonen und anderen digitalen Bezahlmöglichkeiten nimmt zu.<br />

Bevorzugte Bezahlmöglichkeiten<br />

in Deutschland*<br />

Onlinekonten werden beliebter<br />

4 %<br />

3 %<br />

5 %<br />

62 %<br />

85 Mio.<br />

91 Mio.<br />

94 Mio.<br />

96 Mio.<br />

99 Mio.<br />

Girokonten<br />

absolut<br />

26 %<br />

Bargeld<br />

Girokarte<br />

Kreditkarte<br />

mobile Zahldienste<br />

keine Angabe/Sonstiges<br />

39 %<br />

39 %<br />

45 %<br />

50 %<br />

55 %<br />

davon<br />

Onlinekonten<br />

Nur Bares ist Wahres – nach diesem Motto agiert noch die<br />

Mehrzahl der Deutschen an der Kasse.<br />

2004<br />

2007 2009 2011 2013<br />

Für ihre Bankgeschäfte nutzen die Deutschen vermehrt das Onlinebanking. Über die Hälfte<br />

aller Girokonten sind Onlinekonten. Seit 2004 ist die Zahl um 16 Prozentpunkte gestiegen.<br />

i<br />

BARGELD UNERWÜNSCHT: Schweden war das erste<br />

europäische Land, das 1661 Papiergeld einführte. Nun<br />

ist es dabei, das Bargeld abzuschaffen. Einige Bankfilialen<br />

geben keines mehr heraus. Brötchen oder Kaugummis mit<br />

der Kreditkarte bezahlen? In Schweden nichts Ungewöhnliches.<br />

Laut Schwedischer Reichsbank erfolgt geschätzt<br />

nur noch ein Viertel der Zahlungen mit Bargeld.<br />

Quelle: Bankenverband/Deutsche Bundesbank; Stand: 01.10.2014<br />

70.570.120<br />

Millionen Euro wurden im bargeldlosen Zahlungsverkehr in Deutschland im Jahr 2013<br />

umgesetzt. 2009 waren es 61.420.213 Millionen Euro.**<br />

* Mehrfachnennungen möglich. Quelle: ARIS/Bitkom; Stand: 24.06.2014<br />

** Bargeldlose Transaktionen von Nichtbanken. Quelle: Deutsche Bundesbank; Stand: Juli 2014<br />

fondsmagazin 1.2015


35<br />

Technische Neuerungen werden unser Bezahlverhalten in Zukunft verändern. Die ersten Vorboten sind<br />

bereits da: kontaktloses Begleichen von Kleinbeträgen mit Chipkarte oder Handy.<br />

Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen?<br />

Keine PIN-Eingabe und Unterschrift, kein Einstecken der Karte –<br />

mit kontaktlosen Bezahlverfahren wie girogo geht das.<br />

Was Verbrauchern am kontaktlosen Verfahren gefällt<br />

Viele Verbraucher können sich gut vorstellen, zukünftig häufiger kontaktlos zu bezahlen.<br />

Vor allem Zeitersparnis und Handlichkeit spielen dabei eine wichtige Rolle.<br />

1.<br />

Karte aufladen: girogo ist eine Zusatzfunktion<br />

auf der Girokarte. Aufgeladen werden kann<br />

die Karte mit bis zu 200 Euro unter anderem<br />

am Geldautomaten, im teilnehmenden Einzelhandel<br />

oder an speziellen Ladeterminals.<br />

200 €<br />

80 %<br />

Ich kann damit schneller<br />

bezahlen als mit<br />

Karten, die in Geräte<br />

eingesteckt oder durchgezogen<br />

werden.<br />

88 %<br />

Es ist sehr bequem,<br />

die Karte einfach nur<br />

vorzuhalten. 82 %<br />

Ich kann so auch kleinere<br />

Beträge schnell und<br />

bequem passend zahlen.<br />

72 %<br />

Die Wartezeit an der<br />

Kasse wird kürzer.<br />

2.<br />

Bezahlen: Bis zu 20 Euro können per girogo<br />

gezahlt werden. Die Karte muss kurz vor das<br />

Lesegerät gehalten werden. Nach der Buchung<br />

wird der Restbetrag angezeigt. Gestartet in der<br />

Region Hannover-Wolfsburg-Braunschweig,<br />

kann inzwischen auch bundesweit, z. B. bei<br />

Esso-Tankstellen, kontaktlos gezahlt werden.<br />

i<br />

BIOMETRISCHER<br />

SCHUTZ: Einer Umfrage<br />

zufolge kann sich<br />

jeder zweite Befragte eine<br />

biometrische Sicherung<br />

seiner Zahlungen vor stellen.<br />

Am häufigsten würde<br />

dabei auf Fin gerabdrü<br />

cke (64 %) oder<br />

Iris-Scans (54 %) gesetzt.<br />

12 % würden Stimmerkennungen<br />

bevorzugen.<br />

75 %<br />

Ich kann damit<br />

schneller bezahlen<br />

als mit Bargeld.<br />

67 %<br />

Kramen nach<br />

Kleingeld nervt.<br />

Quelle: Bitkom; Stand: 15.08.2014<br />

Quelle: EURO Kartensysteme; Stand: 31.01.2012<br />

Was Nutzer mit dem Mobiltelefon bezahlen würden<br />

i<br />

SICHERHEIT UND DATENSCHUTZ: Beim Abbuchen<br />

wird nur auf das geladene Guthaben zugegriffen, nicht auf<br />

das Girokonto. Sofern an der Kasse die Karte versehentlich<br />

mehrmals hintereinander an das Lesegerät gehalten wird,<br />

löst nur das erste Signal eine Transaktion aus. Persönliche<br />

Daten wie Name oder Kontonummer werden nicht übertragen.<br />

Bei Diebstahl oder Verlust gibt es aber keinen Schutz<br />

für das geladene Guthaben. Deshalb gilt: gut aufbewahren.<br />

71 %<br />

Parkgebühren<br />

50 %<br />

Taxi<br />

47 %<br />

Restaurant<br />

46 %<br />

Tickets/<br />

Hotelzimmer<br />

39 %<br />

Lebensmittel<br />

33 %<br />

Kleidung<br />

Die Geldbörse im Handy – das soll schon bald weit verbreitet sein, zumindest wenn es nach<br />

der Smartphone-Branche geht. Das Angebot für das sogenannte Mobile Payment wächst.<br />

Quelle: www.girogo.de/girogo.sparkasse.de; Stand: 20.01.2015<br />

Quelle: Fittkau und Maaß, 37. W3B-Studie; Stand: November 2013<br />

fondsmagazin 1.2015


36<br />

MARKTWERT Steinbeis-Studie<br />

ZEIT FÜR EINEN<br />

TAPETENWECHSEL<br />

Die Deutschen gelten als Sparfüchse – doch trotz Niedrigstzinsen meiden sie Aktien und verschenken Erträge.<br />

Warum das so ist, hat das Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin in einer Studie zur<br />

„Wertpapierkultur in Deutschland“ im Auftrag der DekaBank untersucht.<br />

TEXT: Marie-Sophie Maurer<br />

Eigentlich dürfte auch dem letzten Anleger klar<br />

sein: Ohne Zinsen wächst kein Vermögen. Trotzdem<br />

horten viele ihr Geld in bar oder auf Giround<br />

Tagesgeldkonten. Laut Deutscher Bundesbank setzte<br />

sich im dritten Quartal 2014 „die Präferenz der privaten<br />

Haushalte für hochliquide Anlageformen fort“.<br />

Der Anteil direkter Aktienbesitzer beträgt hingegen<br />

gerade einmal 7 Prozent, hat das Research Center for Financial<br />

Services der Steinbeis-Hochschule Berlin in einer<br />

Studie ermittelt. Damit befinden sich die Deutschen im<br />

internationalen Vergleich gemeinsam mit Österreich im<br />

Tabellenkeller. In den USA ist die Quote mit 14 Prozent<br />

doppelt so hoch, in Großbritannien liegt sie sogar bei<br />

23 Prozent. Wenn man auch indirekte Aktienbesitzer,<br />

wie zum Beispiel Aktienfondsanleger, berücksichtigt,<br />

geht die Schere noch weiter auseinander: 14 Prozent in<br />

Deutschland stehen 52 Prozent in den USA gegenüber.<br />

EINDEUTIGES ERGEBNIS<br />

In Deutschland ticken die Uhren anders: Sicherheit vor Rendite lautet das Motto,<br />

die Wertpapierkultur ist so schwach ausgeprägt wie in kaum einem anderen Land.<br />

Deutschland, ein Land der Aktienmuffel? Das wurde in<br />

der umfangreichen Studie genauer untersucht. 3.300 Privatanleger<br />

aus Deutschland, den USA und Großbritannien<br />

sowie 14 Experten wurden dafür befragt, zahlreiche<br />

Statistiken und andere Studien ausgewertet.<br />

Das Ergebnis ist eindeutig: Die Wertpapierkultur in<br />

Deutschland ist unterentwickelt. Das machen die Forscher<br />

nicht nur daran fest, dass Anleger kaum Aktien oder Fonds<br />

kaufen. Auch der Bildungsstand in Wirtschaftsfragen ist<br />

gering, das Interesse an Börsen mäßig, denn in den Schulen<br />

spielt Wirtschaft und speziell Wissen über Wertpapiere<br />

eine untergeordnete Rolle. Ak tien invest ments ste­<br />

fondsmagazin 1.2015


37<br />

Fotos: Niko Schmid-Burgk/jalag-syndication, privat<br />

hen die Deutschen mit 28,2 Prozent ablehnender<br />

gegenüber als US-Bürger (18 Prozent) und Briten<br />

(18,4 Prozent). Für die deutsche Gesellschaft scheint<br />

die Geldanlage nur ein Randthema zu sein.<br />

Am Sparwillen scheitert es keineswegs: Die durchschnittliche<br />

Sparquote in Deutschland zwischen 2008<br />

und 2012 liegt bei 11 Prozent und damit signifikant<br />

höher als in den USA (6 Prozent) und Großbritannien<br />

(2 Prozent). Doch die geringe Aktienquote hierzulande<br />

drückt auf die Rendite. Wenn dadurch der<br />

Vermögensaufbau misslingt, kann im Alter die Rente<br />

knapp werden. Die Autoren der Studie warnen vor<br />

„großen Herausforderungen für Rentensystem und<br />

Gesamtvermögensentwicklung“. Schlimmer noch: Da<br />

vor allem Menschen mit geringerem Einkommen und<br />

weniger Bildung lieber ein Sparbuch eröffnen, Vermögendere<br />

und besser Gebildete aber mehr Aktien<br />

oder Investmentfonds kaufen, werde sich die Schere<br />

zwischen Arm und Reich in Deutschland weiter öffnen,<br />

befürchten die Wissenschaftler.<br />

Interessant: 53 Prozent der deutschen Studienteilnehmer<br />

glauben, die Mentalität der Bevölkerung hemme<br />

Wertpapieranlagen. In Großbritannien und in den<br />

USA vertritt nur jeder Fünfte diese Ansicht. Zudem<br />

berichten die deutschen Medien selten über Wirtschaftsthemen<br />

und wenn, eher negativ: Als Schlagzeile<br />

dienen meist Skandale oder Schreckensmeldungen.<br />

Dass Investmentfonds ein gutes Instrument für<br />

die private Vorsorge sind, hat sich allerdings herumgesprochen.<br />

Sie schnitten bei der Frage nach geeigneten<br />

Produkten für den Vermögensaufbau am besten ab.<br />

31 Prozent nannten Fonds, nur 23 Prozent das Sparbuch.<br />

Warum die Deutschen aus dieser Erkenntnis<br />

keine Konsequenzen ziehen – dafür finden die Forscher<br />

gleich ein Bündel von Antworten: Da ist Furcht<br />

vor Verlusten und mangelnde Risikobereitschaft<br />

zu beobachten. Zudem fehle es an Erfahrung mit<br />

Aktien. Anders als die angelsächsischen Länder war<br />

unser Wirt schafts sys tem bislang nicht auf die Börse<br />

angewiesen. Die Unternehmen finanzierten sich über<br />

Banken, unsere Altersvorsorge kam vom Staat.<br />

Das wird in Zukunft nicht mehr funktionieren.<br />

Ein grundlegendes Umdenken sei nötig, lautet die<br />

Empfehlung der Studie. Zeit also für einen Tapetenwechsel<br />

im Sparbuchland Deutschland.<br />

Weitere Zahlen, Grafiken und Analysen zur Wertpapierkultur in<br />

Deutschland finden Sie auf www.fondsmagazin.de.<br />

KURZINTERVIEW<br />

„LANGSAM FINDET EIN<br />

UMDENKEN STATT“<br />

Jens Kleine<br />

Professor für Finanzdienstleistungen an der Steinbeis-Hochschule Berlin<br />

Ihre Studie zeigt: Die Deutschen sind Aktienmuffel. Glauben<br />

Sie, dass sich daran je etwas ändern wird?<br />

Wir sehen, dass mit den extrem niedrigen Zinsen langsam ein Umdenken<br />

stattfindet, aber die Wertpapierkultur wandelt sich nicht<br />

über Nacht. Das Ziel unserer Studie war es, ein Problembewusstsein<br />

zu schaffen und zu zeigen: Was sind die Konsequenzen, wenn<br />

sich das Anlageverhalten der Deutschen nicht ändert? Denn langfristig<br />

sind Wertpapieranlagen, trotz aller Krisen, die beste Option.<br />

Und was sind die Konsequenzen?<br />

Für den Einzelnen bedeutet die Börsenabstinenz im aktuellen<br />

Zinsumfeld, dass das angelegte Geld an Kaufkraft verlieren kann.<br />

Angesichts der zunehmenden Notwendigkeit zur privaten Altersvorsorge<br />

ist das von großer Bedeutung. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung<br />

entstehen dadurch auch Probleme für die Volkswirtschaft.<br />

Zum einen hat ein geringeres Vermögenswachstum national<br />

langfristig negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zum anderen<br />

entstehen im internationalen Vergleich mit Ländern, deren<br />

Bürger „besser“ anlegen, Wettbewerbsnachteile.<br />

Sie sagen auch eine zunehmende Ungleichheit der Vermögen<br />

voraus, da die Wertpapierkultur bei den weniger gebildeten<br />

Bevölkerungsgruppen noch geringer ausgeprägt ist.<br />

Ja, je höher die Bildung, desto besser ist im Schnitt auch das Wissen<br />

über Kapitalanlagen. Hinzu kommt, dass die Finanzinstitute für<br />

kleine Vermögen vielfach kaum mehr Beratung anbieten können.<br />

Durch die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen ist<br />

der Aufwand für die Beratungsgespräche deutlich gestiegen. Dieser<br />

Kostenblock rechnet sich erst ab einer gewissen Anlagesumme.<br />

Sind diese strengen Regulierungen kontraproduktiv?<br />

Regulierung ist per se nicht schlecht, denn in der Regel ist sie eine<br />

Reaktion auf Fehlentwicklungen. Folglich muss nicht weniger<br />

reguliert werden, sondern nur besser, um einen sinnvollen Vermögensaufbau<br />

zu fördern.<br />

fondsmagazin 1.2015


38<br />

LESENSWERT Porträt der Roca-Brüder<br />

TRIO<br />

CULINARE<br />

Joan, Josep und Jordi Roca haben sich dank<br />

immer neuer und überraschender Kreationen<br />

mit ihrem Restaurant „El Celler de Can Roca“<br />

an die Weltspitze gekocht. Ihr Erfolgsrezept:<br />

Mut zur Veränderung, kombiniert mit wissenschaftlicher<br />

Präzision und einer Prise Humor.<br />

1<br />

TEXT: Andreas Hohenester<br />

Wer im fortwährend ausgebuchten<br />

spanischen Restau<br />

rant „El Celler de Can<br />

Roca“ einen Tisch ergattert, kommt nicht<br />

nur zum Essen. Es ist die ganz große kulinarische<br />

Oper, die der Gast in Girona,<br />

eine Stunde nordöstlich von Barcelona,<br />

erwartet. Mit drei Michelin-Sternen dekoriert<br />

und 2013 vom britischen „Restaurant<br />

Magazine“ zum besten Restaurant<br />

der Welt gekürt, eilt dem Gourmettempel<br />

ein Ruf voraus, der Feinschmecker von<br />

überall ins Hinterland der Costa Brava<br />

lockt. „Wir wollen Emotionen erzeugen<br />

und alle Sinne anregen“, sagt Joan Roca,<br />

der Küchenchef im Familienbetrieb dreier<br />

Brüder, die sich kongenial ergänzen. Das<br />

Streben nach Perfektion ist bei jedem der<br />

22 Gänge des großen Menüs „Festival“ für<br />

190 Euro zu spüren. Die 40-köpfige Küchenbrigade<br />

bekocht maximal 50 Gäste.<br />

VOM BONSAI GEPFLÜCKT<br />

Bereits die Präsentation der Gerichte<br />

zeigt, dass es im „El Celler de Can Roca“<br />

nicht allein um das Geschmackserlebnis<br />

geht. Karamellisierte Oliven, ein Gruß<br />

aus der Küche, „pflücken“ die Gäste von<br />

einem Bonsai. Einige der folgenden Teller<br />

erinnern an Kunstwerke von Dalí oder<br />

Landschaften Kataloniens. Die Parfüm-<br />

Desserts von Patissier Jordi, dem jüngsten<br />

Bruder, bilden den krönenden Abschluss.<br />

Sie sind Düften wie „Eternity“ von Calvin<br />

Klein nachempfunden. Sommelier Josep<br />

rundet das Ereignis ab, sein Keller fasst<br />

über 2.500 verschiedene Weine.<br />

Bis hierhin war es ein langer Weg. 1986<br />

eröffnete Joan Roca im Alter von 22 Jahren<br />

gemeinsam mit Josep das Restaurant. Es<br />

liegt ganz in der Nähe des elterlichen Betriebs,<br />

der bis heute existiert und einfache<br />

katalanische Küche serviert. Einige Jahre<br />

später gesellte sich Jordi hinzu. Ihr gemeinsames<br />

Ziel: eine raffinierte Verbindung<br />

zwischen traditionellen Spezialitäten Kataloniens<br />

und modernster Gourmetküche zu<br />

schaffen. Etwa bei einem Lieblingsgericht<br />

aus der Kindheit, „pane con tomate“.<br />

„Man nimmt eine Scheibe Brot“, erklärt<br />

Fotos: El Celler de Can Roca, David Ramos/Getty Images, Mijune Pak/www.followmefoodie.com<br />

fondsmagazin 1.2015


39<br />

1 — Kreativität beweisen Joan, Josep und Jordi<br />

(von links) auch bei der Selbstvermarktung,<br />

wie diese Aufnahme aus Girona zeigt.<br />

2 — Eine Gourmet-Rundreise mit Snacks auf Drei-<br />

Sterne-Niveau, die den Geschmack und die<br />

Aromen von fünf Ländern wiedergeben.<br />

3 — Ein Tor des Fußballers Lionel Messi inspirierte<br />

Jordi Roca zu einem Dessert. Das signierte<br />

FC-Barcelona-Trikot hängt in der Küche.<br />

4 — Sommelier Josep lagert weit über 30.000<br />

Flaschen in seinem Weinkeller.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Joan, „reibt die Oberfläche mit Tomate<br />

ein, bestreut sie mit Salz, Knoblauch und<br />

serviert es mit Lammfleisch – großartig.“<br />

Der Sternekoch macht allerdings noch<br />

mehr aus dem Klassiker. Er gart das Rippenstück<br />

vom Lamm bei 63 Grad für<br />

24 Stunden, brät es in einer Kekshülle<br />

knusprig und serviert es mit eingelegtem<br />

Knoblauch. Schon vor 20 Jahren experimentierte<br />

Joan Roca als einer der ersten<br />

mit der Sous-vide-Technik, dem Garen<br />

im Vakuum bei niedriger Temperatur. Der<br />

Effekt: Die Aromen der Produkte treten<br />

intensiver hervor.<br />

Die Küchen im „El Celler de Can<br />

Roca“, eingeteilt nach Temperaturzonen,<br />

wirken wie Labore. Überall stehen Roner­<br />

Thermostate, die Joan Roca mitentwickelt<br />

hat, um Wasserbäder präzise auf einer konstanten<br />

Temperatur zu halten. Und der<br />

Rotationsverdampfer, mit dem Extrakte erzeugt<br />

werden, ist immer in Aktion. Neben<br />

der Tagesarbeit forscht das Küchenteam<br />

ständig nach neuen Zubereitungsformen.<br />

Die Zutaten werden dekonstruiert, emulgiert<br />

oder auch schockgefroren – so etwa<br />

die Gräten der Anchovis, die durch die Behandlung<br />

leicht und kross werden.<br />

Die Techniken der Molekularküche<br />

sind für die Roca-Brüder aber nur Mittel<br />

zum Zweck. „Wir kochen mit Seele und<br />

Gedächtnis, das Mittelmeer im Blick“,<br />

sagt Joan. Auch an der heimischen Flora<br />

zeigen die Brüder großes Interesse. „Unser<br />

Botaniker hat uns bestimmt 1.000 Pflanzen<br />

vorgeführt, die wir nicht kannten. 350<br />

davon verwenden wir regelmäßig.“<br />

So sehr der Küchenchef Wert auf handwerkliche<br />

Perfektion legt, etwas anderes ist<br />

ihm noch wichtiger: Humor. „Wir stehen<br />

von neun Uhr morgens bis drei Uhr nachts<br />

in der Küche. Hätten wir da nichts zu lachen,<br />

wären wir nicht so kreativ“, erklärt<br />

Joan. „Einige Gerichte auf unserer Karte<br />

haben ihren Ursprung in Jordis Scherzen.“<br />

Zum Beispiel ein verrücktes Dessert, das<br />

wie die Euphorie der Fans bei einem Tor<br />

von Messi schmecken soll – mit Noten<br />

Molekularküche<br />

Vom Labor in die Gourmetwelt<br />

Eine Saison arbeitete Joan Roca im „El Bulli“,<br />

dem Restaurant des Spaniers Ferran Adrià. Der<br />

machte in den 1990er-Jahren die Molekularküche<br />

populär: Biochemische und physikalisch-chemische<br />

Prozesse verändern die Texturen der Grundprodukte<br />

und spielen mit den Oberflächen. Adrià destillierte<br />

etwa die Aromen von gegrilltem Gemüse, verkochte<br />

sie mit geschmacksneutralem Gelee und versetzte<br />

die Esskritiker in Staunen. Das Verändern von<br />

Strukturen in Lebensmitteln durch Temperatureinwirkung<br />

oder den Einsatz von Zusatzstoffen<br />

beschäftigt seitdem experimentierfreudige Köche.<br />

Rotationsverdampfer zur Gewinnung von Extrakten<br />

oder flüssiger Stickstoff zur Kühlung sind in der<br />

Molekularküche unverzichtbar. Seit Adrià „El Bulli“<br />

im Jahr 2011 geschlossen hat, sind die Roca-Brüder<br />

die prominentesten Vertreter dieses Stils.<br />

von Zitrone, Minze, Leder und Pfeffer.<br />

Patissier Jordi kreierte dafür einen Teller<br />

in Form eines halbierten Balls, garnierte<br />

darauf Rasen und ein Muster, das Messis<br />

Dribbling nachstellte: „Die Gäste mussten<br />

den essbaren kleinen Ball durch ein<br />

Zuckernetz in eine Schale mit Eis werfen.<br />

Dazu bekamen sie einen iPod mit dem<br />

Radiokommentar zum Tor.“ Ist das Handwerk,<br />

Kunst oder Show? Am Ende des<br />

vierstündigen Menüs stimmen die meis ten<br />

wohl dem Urteil des spanischen Gastrokritikers<br />

José Carlos Capel zu: „Die Rocas sind<br />

ein unnachahmliches Phänomen.“<br />

Ab Frühjahr 2016 könnte sich jeder<br />

selbst ein Bild machen, denn dann gibt es<br />

wieder freie Tische im „El Celler de Can<br />

Roca“. Wer nicht so lange warten will, der<br />

kann den „Rocambolesc“-Eisdielen in Girona<br />

oder Madrid einen Besuch abstatten.<br />

Jordi bezeichnet seine Eisdielen als „Schaufenster<br />

in unser Restaurant“, die Kunden<br />

vergleichen sie wegen ihrer fantasievollen<br />

Einrichtung mit „Charlies Schokoladenfabrik“.<br />

Neben hausgemachtem Eis mit<br />

34 verschiedenen Toppings wird auch eine<br />

Portion Extravaganz geboten, etwa mit<br />

den gebackenen Eisbrötchen. Ein Hauch<br />

von Sterneküche ab 2,50 Euro.<br />

fondsmagazin 1.2015


40<br />

LESENSWERT Ende der Festpreise<br />

DAS PREISKARUSSELL<br />

Ein Produkt, mehrere Preise – die Digitalisierung hat eine neue Runde im Kampf der Einzelhändler um die<br />

Kunden eingeleitet. fondsmagazin erklärt, wie sich Käufer im Wirrwarr von Flatterpreisen und personalisierten<br />

Angeboten zurechtfinden.<br />

TEXT: Christian Heinrich ILLUSTRATION: Sabrina Wiese<br />

E<br />

igentlich wollte Florian Stahl, Professor<br />

für quantitatives Marketing<br />

an der Universität Mannheim, nur<br />

einen Beamer für den Seminarraum bestellen.<br />

Doch was er dann erlebte, war das<br />

beste Anschauungsbeispiel für sein eigenes<br />

Forschungsgebiet: dynamische Preisgestaltung.<br />

379 Euro kostete der passende Beamer,<br />

den Stahl bei Amazon fand. Er schickte<br />

den Link an einen Mitarbeiter aus der<br />

Fakultät, der ihn wenige Stunden später<br />

aufrief. Doch nun verlangte der Onlinehändler<br />

für das gleiche Modell 439 Euro.<br />

Der Assistent informierte Stahl, auf dessen<br />

Computer lag der Preis plötzlich bei 399<br />

Euro. Was heute vielen noch unbegreiflich<br />

erscheint, dürfte schon bald Alltag sein.<br />

„Wir werden in Zukunft kaum noch mit<br />

konstanten Preisen zu tun haben“, erklärt<br />

der Marketingexperte. Aber was verbirgt<br />

sich hinter den Schwankungen?<br />

Häufig stecken Flatterpreise hinter<br />

den Bewegungen in der Warenwelt. Autofahrer<br />

kennen sie schon aus den Zeiten,<br />

als noch der Tankwart die Leiter hochkletterte,<br />

um die Zahlen an der Anzeigetafel<br />

auszutauschen. Seit damals gilt: Morgens<br />

im Berufsverkehr kostet der Sprit mehr als<br />

nach Feierabend. Und nach Ansicht von<br />

Automobilklubs drehen die Ölkonzerne<br />

vor den Ferien ebenfalls an der Preisschraube<br />

– wegen der großen Nachfrage.<br />

Auch wenn das Prinzip altbekannt<br />

ist, erst die Digitalisierung hat dem Preiskarus<br />

sell richtigen Schwung verliehen.<br />

Selbst die kleinsten Onlinehändler auf<br />

den Plattformen von Amazon oder E-Bay<br />

können heute im Minutentakt ihre Preise<br />

optimieren. Sie reagieren aber weniger auf<br />

die Kundennachfrage. Vielmehr versuchen<br />

sie, Wettbewerber auszustechen.<br />

Dabei hilft ihnen Software von Anbietern<br />

wie „Starsellersworld“ und „logicsale“.<br />

Gegen eine monatliche Gebühr oder eine<br />

geringe prozentuale Umsatzbeteiligung<br />

behält der Verkäufer alle Konkurrenten im<br />

Die rechtliche Lage<br />

Preisänderungen grundsätzlich zulässig<br />

Händler dürfen Preise sowohl zu verschiedenen<br />

Tageszeiten als auch für unterschiedliche Endgeräte<br />

wie Tablets oder Smartphones ändern – solange sie<br />

branchenspezifische Vereinbarungen wie die Buchpreisbindung<br />

einhalten. Im stationären Handel wird<br />

das Angebot des Verkäufers an den Kunden erst an<br />

der Kasse verbindlich. Zahlt der Kunde mehr als gedacht,<br />

kann er den Kaufvertrag sofort anfechten. Für<br />

Onlineshops gilt: Hier kommt erst ein Kaufvertrag<br />

zustande, wenn der Verkäufer den Auftrag bestätigt.<br />

Innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware kann<br />

der Kunde seinen Kauf widerrufen.<br />

Einschränkungen bei individuellen Preisen<br />

Bei den individuellen Preisen ist die Situation weniger<br />

klar. Wenn für das gleiche Produkt von mehreren<br />

Kunden verschiedene Preise verlangt werden, handelt<br />

es sich um sogenannte Preisdifferenzierung.<br />

Das ist zwar zulässig, es gibt aber Einschränkungen:<br />

Wenn ein Unternehmen eine monopolartige<br />

Stellung hat, darf es Preisdifferenzierung nur<br />

begrenzt einsetzen. In der EU gilt bis auf wenige Ausnahmen<br />

zudem: Eine Preisdiskriminierung aufgrund<br />

des Herkunftslandes eines Kunden ist unzulässig.<br />

Blick. Er kann nicht nur ihre Preise scannen,<br />

sondern auch Lieferzeiten, Kundenbewertungen<br />

und weitere Kriterien, nach<br />

denen Verkäufer bei Amazon und E-Bay<br />

eingestuft werden. Die Software ermittelt<br />

aus diesen Daten den optimalen Preis, um<br />

ein Ziel zu erreichen: die eigene Ware in<br />

den elektronischen Einkaufswagen des<br />

Kunden zu befördern.<br />

DIGITALE PREISSCHILDER<br />

Dank Digitalisierung haben auch die<br />

Kunden neue Möglichkeiten, für sich den<br />

besten Preis herauszuholen. Sie können<br />

beispielsweise auf Webseiten wie idealo.de<br />

und billiger.de aktuelle Preise und Trends<br />

beobachten oder auf amapsys.de nach<br />

Artikeln zum persönlichen Wunschpreis<br />

suchen. Was den Benzinpreis angeht: Seit<br />

Herbst 2013 tragen Tankstellen-Apps wie<br />

„Mehr-Tanken“ und „TankenApp“ mit ihren<br />

Vergleichen zu mehr Transparenz bei.<br />

Das Nachsehen im virtuellen Preiskampf<br />

haben die Geschäfte in der realen<br />

Welt. Sie können nicht ständig die Zahlen<br />

wechseln – bisher. Jetzt rüsten sie technisch<br />

auf. Edeka experimentiert mit digitalen<br />

Preisschildern, die sich jederzeit per Funk<br />

umstellen lassen, auch Media Markt hat<br />

die ersten Testläden damit ausgestattet. Ob<br />

künftig das Brot teurer sein wird, wenn<br />

man es vom Regal bis zur Kasse getragen<br />

hat? Wohl eher nicht. Aber die Kunden<br />

sollten sich nicht wundern, wenn<br />

fondsmagazin 1.2015


41<br />

204,56 €<br />

205,59 € 205,59 €<br />

203,64 €<br />

200,95 €<br />

179,00 €<br />

188,51 €<br />

204,56 €<br />

DAS AUF UND AB DER PREISE<br />

Inzwischen gibt es Webseiten wie www.amapsys.de, die Preisentwicklungen einzelner Produkte anzeigen.<br />

Aktuell ist dabei jedoch das Angebot von Amazon im Fokus. Nutzer haben die Möglichkeit, einen Preisalarm<br />

einzurichten und zuzuschlagen, wenn der Preis fällt.<br />

PRODUKT: SONY DSC-HX50 DIGITALKAMERA<br />

Preis gültig seit: 15.02.2015, 12:50 Uhr<br />

Preis gültig seit: 16.02.2015, 19:50 Uhr<br />

Preis gültig seit: 17.02.2015, 01:44 Uhr<br />

Preis gültig seit: 17.02.2015, 12:50 Uhr<br />

Preis gültig seit: 18.02.2015, 12:50 Uhr<br />

Preis gültig seit: 20.02.2015, 01:45 Uhr<br />

Preis gültig seit: 23.02.2015, 01:43 Uhr<br />

PREIS<br />

204,56 EUR<br />

205,59 EUR<br />

179,00 EUR<br />

205,59 EUR<br />

188,51 EUR<br />

203,64 EUR<br />

200,95 EUR<br />

210,00<br />

200,00<br />

190,00<br />

180,00<br />

170,00<br />

204,56 €<br />

179,00 €<br />

PREIS SONY<br />

DIGITALKAMERA IN<br />

EURO<br />

15.02.15 18.02.15<br />

21.02.15<br />

200,95 €<br />

Quelle: www.amapsys.de<br />

fondsmagazin 1.2015


42<br />

LESENSWERT Ende der Festpreise<br />

3,49 € 0,49 €<br />

6,99 €<br />

3,99 € 2,19 €<br />

1,49 € 3,99 € 2,49 €<br />

1,49 €<br />

2,49 €<br />

3,99 €<br />

2,49 €<br />

4,49 €<br />

2,89 € 2,49 € 2,19 €<br />

eines Tages das Bier vor einem Champions-<br />

League-Finale etwas mehr kostet als sonst.<br />

Aber das große Flattern kommt wohl<br />

erst noch – zumal sich die Preise nicht nur<br />

im Zeitverlauf verändern. Das Dynamic<br />

Pricing kennt als weitere Spielart die Variationen<br />

von Kunde zu Kunde. Statt ein<br />

Produkt, ein Preis gilt dann: ein Produkt,<br />

drei Interessenten, drei verschiedene<br />

Preise! Dieses Prinzip ist ebenfalls nicht<br />

neu, beim Kauf einer Einbauküche etwa<br />

einigt man sich fast immer individuell.<br />

Auch Rabattcoupons bescheren Einzelnen<br />

Preisvorteile. Doch bald könnten viel<br />

feinere Unterschiede gemacht werden, und<br />

zwar nicht immer zugunsten des Kunden.<br />

Wiederum ist die Onlinewirtschaft der<br />

Vorreiter dieser Entwicklung: Internetnutzer<br />

hinterlassen – meist unwissentlich –<br />

permanent Informationen, die Händlern<br />

1,49 €<br />

3,29 €<br />

1,99 € 4,49 €<br />

2,99 €<br />

2,49 €<br />

Rückschlüsse erlauben, wie zahlungskräftig<br />

und interessiert sie an einem Produkt<br />

oder einer Dienstleistung sind. „Dazu<br />

reicht es schon, einfach nur im Web zu<br />

surfen“, sagt Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale<br />

Bayern.<br />

ANALYSE DER ONLINEKÄUFER<br />

Hat ein Tabletnutzer zum Beispiel das<br />

GPS aktiviert, kann der Onlinehändler<br />

erkennen, wo sich sein potenzieller Kunde<br />

befindet. Handelt es sich um eine Villenlage,<br />

ist er sicher spendabel, so der Rückschluss.<br />

Nutzt er noch dazu ein iPad, was<br />

sich ebenfalls feststellen lässt, umso besser.<br />

Denn von Apple-Nutzern weiß man aus<br />

Datenanalysen, dass sie kauffreudiger sind<br />

als andere. Und wenn diese Person dann<br />

zum dritten Mal auf der Shoppingseite<br />

nach Sportschuhen sucht (das verraten<br />

dem Verkäufer kleine Textdateien, sogenannte<br />

Cookies): Volltreffer, maximales<br />

Kaufinteresse, ein höherer Preis wird angezeigt!<br />

Klingt nach Science-Fiction? In<br />

einer Stichprobe hat Marketingprofessor<br />

Stahl festgestellt, dass Flüge von Frankfurt<br />

nach Wien auf einem iPad teurer angeboten<br />

wurden als zur selben Zeit auf einem<br />

Notebook. Immerhin erlebt er auch den<br />

umgekehrten Fall: „Wenn ich mich auf<br />

einem Hotelbuchungsportal mit meinen<br />

Kundendaten einlogge, bietet es mir bessere<br />

Preise als ohne Login.“<br />

Eine Vielzahl an Kategorisierungen<br />

der Kunden hat im vergangenen Jahr auch<br />

eine Studie der Northeastern University<br />

in den USA mit mehr als 300 Testern gezeigt.<br />

Die Forscher prüften unter anderem<br />

Giganten wie Walmart und Expedia. Ergebnis:<br />

Je nach Kundenprofil landeten die<br />

Anfragen bei verschiedenen Servern, was<br />

unterschiedliche Preise zur Folge hatte.<br />

Nach welchen Kriterien dies geschah,<br />

blieb bisweilen schleierhaft – die Händler<br />

wollten zur Aufklärung nicht beitragen.<br />

Kein Wunder, sagt Stahl: „Wenn man so<br />

will, zahlt jeder einen anderen Preis für ein<br />

und dasselbe.“ Und zwar ohne es zu wissen.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen will,<br />

sollte die Sicherheitseinstellungen an seinem<br />

Rechner oder Mobilgerät hochfahren<br />

und regelmäßig die Cookies löschen.<br />

Mit offenen Karten hingegen spielt<br />

Kaiser’s seinen neuesten Preispoker. In<br />

Berlin testet die Supermarktkette die<br />

Extra-Karte, mit der Kunden auf sie zugeschnittene<br />

Angebotcoupons ausdrucken<br />

können. Sie müssen dafür keine persönlichen<br />

Daten hergeben, es reicht die Analyse<br />

der bisher gespeicherten Einkäufe.<br />

Der Rabatt wird nach wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen gerade so hoch gewählt,<br />

dass der Käufer motiviert ist zuzuschlagen<br />

– und dennoch genug Gewinn in der<br />

Kasse hängen bleibt. Offenbar geht die<br />

Rechnung auf, die Extra-Karte soll bald in<br />

weiteren Filialen erhältlich sein.<br />

fondsmagazin 1.2015


43<br />

PERSÖNLICHE ANSICHTEN ZU VERÄNDERUNGEN<br />

BEMERKENSWERT<br />

„Wenn ich die Menschen<br />

gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt:<br />

schnellere Pferde“<br />

Henry Ford (1863–1947), Gründer der Ford Motor Company<br />

und Wegbereiter der Fließbandfertigung in der Autoindustrie<br />

Foto: dpa Picture-Alliance / CSU Archives/Everett<br />

fondsmagazin 1.2015


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