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MEHRWERT Investment- und Beratungsprozess<br />

UMDENKEN, UMLENKEN<br />

Wer bei der Geldanlage ausschließlich auf Festverzinsliches setzt, steckt in der Sackgasse. Doch es gibt andere Wege,<br />

um beim Vermögensaufbau voranzukommen. Auf diese Wege stoßen Sparer gemeinsam mit ihren Beratern im neuen<br />

Investment- und Beratungsprozess. Das zeigt das Beispiel der Sparkasse Langen-Seligenstadt.<br />

TEXT: Daniel Evensen<br />

In Deutschland herrscht Anlagenotstand,<br />

auch vor den Toren Frankfurts.<br />

Dort parken allein die Kunden der<br />

Sparkasse Langen-Seligenstadt weit über<br />

eine Milliarde Euro nahezu unverzinst.<br />

Wohin damit? Achselzucken, viele haben<br />

die Suche aufgegeben. „Sie machen sich<br />

nicht einmal mehr die Mühe, das Geld<br />

vom Giro- auf das Tagesgeldkonto umzubuchen“,<br />

berichtet Sven Martin, Teamleiter<br />

im Vermögensmanagement. „Da ist<br />

Resignation zu spüren.“<br />

Leider fragen auch nur wenige Kunden<br />

ihre Sparkasse um Rat. „Sie rechnen<br />

nicht damit, dass wir Antworten haben,<br />

weil die Zinsen eben bei null stehen“, sagt<br />

Martin. „Umso überraschter reagieren sie,<br />

wenn wir ihnen in unserer neuen Anlageberatung<br />

eine individuelle Kombination<br />

aus Wertpapieren, Immobilien und Spareinlagen<br />

als Alternative aufzeigen.“<br />

DIE SCHEU NEHMEN<br />

Die Menschen bei der Kapitalanlage noch<br />

besser unterstützen – mit diesem Ziel traten<br />

der Deutsche Sparkassen- und Giroverband<br />

zusammen mit der DekaBank<br />

vor zwei Jahren an, als sie einen neuen<br />

Investment- und Beratungsprozess entwickelten.<br />

Eine ganzheitliche Kundenberatung<br />

bieten die Sparkassen mit dem<br />

Finanzkonzept zwar schon lange – von der<br />

Absicherung von Risiken bis zur Altersvorsorge.<br />

Doch wenn das Gespräch auf Wert­<br />

Sparkassenberater empfehlen ihren Kunden<br />

gerne Deka-Vermögenskonzept als zentralen<br />

Baustein für das Portfolio. Denn dieses Vermögensmanagement<br />

streut nicht nur breit, es lässt sich auch<br />

individuell auf jeden Anleger anpassen.<br />

Infos unter www.deka.de<br />

papiere für den Vermögensaufbau kam,<br />

zögerten viele Sparer. Die Berater hatten<br />

einen schweren Stand, denn so chancenreich<br />

Fonds, Zertifikate, Aktien und Co.<br />

sind, die Risiken lassen sich nicht wegdiskutieren.<br />

Aber sie lassen sich ausdiskutieren<br />

und differenziert betrachten.<br />

Dies gelingt beim neuen Beratungsansatz,<br />

denn hier steht nicht das Produkt,<br />

sondern der Mensch im Mittelpunkt. „Genau<br />

das merken die Kunden von Beginn<br />

an, wenn wir über ihre Wünsche, Ziele<br />

und die finanziellen Möglichkeiten sprechen“,<br />

so Martin. Nach dieser Bestandsaufnahme<br />

klärt der Vermögensmanager<br />

mit seinen Gesprächspartnern die Anlagedauer.<br />

Oft horten Sparer jahrelang große<br />

Summen auf dem Tagesgeldkonto. Der<br />

Grund: „Man weiß ja nicht, was kommt.“<br />

Der Berater fragt nach, was denn passieren<br />

könnte. Bei einem Kunden droht die<br />

veraltete Heizungsanlage den Geist aufzugeben.<br />

Der nächste plant den Kauf neuer<br />

Wohnzimmermöbel. Martin kalkuliert die<br />

möglichen Aufwände und rechnet zusätzlich<br />

einen Puffer für das „gute Gefühl“ ein.<br />

Meist landet er so bei 10.000 bis 20.000<br />

Euro liquider Wohlfühlreserve, das Gesamtvermögen<br />

seiner Kunden beträgt aber<br />

ein Vielfaches davon. Den Löwenanteil<br />

können die Sparer also lang fris tig anlegen,<br />

„zumal sie ja jederzeit Zugriff darauf haben“,<br />

ergänzt Martin.<br />

BEREIT FÜR ALTERNATIVEN<br />

Nun geht es darum, welche Investments<br />

infrage kommen. Die Kunden erläutern,<br />

wie sie über Rendite und Risiko denken,<br />

oder inwieweit Marktschwankungen sie<br />

belasten. Anhand der Einschätzungen<br />

lässt sich ihre Risikoneigung einstufen.<br />

Risikobereitschaft 1 steht für null Verlusttoleranz,<br />

die 3 für ein ausgewogenes<br />

Rendite/Risiko-Bewusstsein und die 5 für<br />

Risikofreude. Die fünf Kategorien sind<br />

mit Zahlen unterlegt: Quoten für Aktien,<br />

Anleihen, Immobilien und Liquidität.<br />

An der Risikobereitschaft zeigt sich,<br />

dass nahezu drei Viertel der Sparkassenkunden<br />

in Langen-Seligenstadt offensive<br />

Anlageklassen berücksichtigen möchten.<br />

Wer beispielsweise zum Risikotyp 2 zählt,<br />

kann sich mindestens 15 Prozent Aktienanteil<br />

und 10 Prozent Offene Immobilienfonds<br />

erlauben. Das behauptet Martin<br />

nicht einfach so, er rechnet es vor:<br />

fondsmagazin 1.2015

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