DURCHBLICK
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Diplom-Betriebswirt<br />
Steffen Selbach ist seit<br />
16 Jahren bei der Deka.<br />
Er leitet das Vermögensmanagement<br />
mit<br />
Angeboten wie Deka-<br />
Vermögenskonzept und<br />
Deka-BasisAnlage<br />
gesprochen. Nun ist Griechenland klein, doch die<br />
Widersacher gegen die europäische Krisenpolitik gewinnen<br />
auch anderswo an Zulauf. In Frankreich beim<br />
„Front National“, in Spanien bei der Bürgerbewegung<br />
„Podemos“ oder auch in Deutschland bei der „AfD“.<br />
Auch im Osten Europas knirscht es gewaltig. Wie<br />
könnte eine Lösung der Ukraine-Krise aussehen?<br />
ULRICH KATER: Da muss man eher Politikprofis fragen<br />
und selbst die sind ratlos. Zumindest zeichnet sich<br />
ab, dass die bisherigen Sanktionen gegen Russland<br />
keine so schweren Folgen für die deutsche Wirtschaft<br />
haben wie befürchtet. Beide Seiten haben gute Gründe,<br />
die Sanktionsspirale nicht auszureizen. Aber die<br />
Prozesse sind dynamisch und es bleibt ein Restrisiko.<br />
Bei so viel Unsicherheit um sie herum: Sollten die<br />
Anleger nicht besser erst einmal abwarten?<br />
STEFFEN SELBACH: Nein. Unbestritten, es bestehen<br />
politische Gefahren, Europas Konjunktur erholt sich<br />
langsam, niemand weiß, wann die Krise vorüber sein<br />
wird. Als Vermögensmanager betrachte ich Europa<br />
aber durch eine andere Brille. Ich frage mich: Wie<br />
soll ich in dieser Situation für die Kunden der Deka<br />
handeln? Die Antwort liegt auf der Hand. Das EZB-<br />
Kaufprogramm wird die Zinsen auf absehbare Zeit<br />
bei null halten, risikolose Anlagen werfen also keine<br />
Erträge mehr ab. Gleichzeitig gibt es aber zahlreiche<br />
Aktiengesellschaften, die bestens aufgestellt sind und<br />
hochprofitabel arbeiten. Folgerichtig fließt immer<br />
mehr Kapital in die Aktienmärkte. Derart klare Verhältnisse<br />
sind von Vorteil.<br />
Und was ist mit den Zinssparern?<br />
KATJA DOFEL: Die müssen umdenken, wenn sie in<br />
Zukunft noch Rendite erzielen wollen.<br />
„DIE REKORDKURSE AN DER BÖRSE SIND<br />
DURCH DIE GEWINNE DER UNTERNEHMEN<br />
GUT UNTERMAUERT“<br />
STEFFEN SELBACH<br />
BEWERTUNG IM FAIREN BEREICH<br />
Dax-KGV<br />
historischer Durchschnitt<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
1995 2000 2005 2010 2015<br />
Wie das Dax-KGV zeigt, sind Aktien trotz der jüngsten Kurssteigerungen nicht<br />
teuer. Es liegt etwa in Höhe des historischen Durchschnitts.<br />
Quelle: Datastream; Stand 31.01.2015<br />
fondsmagazin 1.2015