RN Sonderausgabe 2009 - Reit- und Fahrverein Leonberg e.V.
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<strong>Reit</strong>ernachrichten <strong>Sonderausgabe</strong> August <strong>2009</strong><br />
<strong>Reit</strong>- <strong>und</strong> <strong>Fahrverein</strong> <strong>Leonberg</strong> e.V.<br />
schmeidigen Sitz des <strong>Reit</strong>ers. Auf den<br />
Semmelwiesen (heute neues Rathausgelände)<br />
wurde mit Kohleschlacken der<br />
Hufschlag belegt, damit überhaupt so<br />
etwas Ähnliches wie ein <strong>Reit</strong>platz vorhanden<br />
war. So konnte man das Pferdemarktprogramm<br />
wenigstens auf ebenem<br />
Boden einstudieren.<br />
Wenn es die Witterung <strong>und</strong> die Aberntung<br />
der Felder zuließ, war es auch<br />
möglich, auf einigen ebenen Feldern zu<br />
reiten – nicht alle Besitzer waren begeistert<br />
über das Verdichten des Ackerbodens<br />
durch die <strong>Reit</strong>er.<br />
Mitte der 60er-Jahre durften wir dann in<br />
Eigenleistung auf dem Wannerhof einen<br />
<strong>Reit</strong>platz anlegen – dies genügte zunächst<br />
für einige Zeit den Ansprüchen.<br />
Ab 1959 stand außerdem noch das <strong>Reit</strong>stadion<br />
in der Stadt zur Verfügung.<br />
Doch der Weg zu Pferd hin- <strong>und</strong> zurück<br />
war sehr zeitaufwändig <strong>und</strong> wurde nur<br />
unwillig angenommen, auch wenn die<br />
Stadt immer wieder an die Pflicht zur<br />
Belebung des Platzes erinnerte.<br />
Durch unsere Turnierambitionen (mit<br />
durchaus bereits achtbaren Erfolgen)<br />
<strong>und</strong> die vielfältigen eigenen Veranstaltungen<br />
sowie die zunehmende Interessentenschar<br />
sahen wir uns gezwungen,<br />
immer intensiver über eine eigene<br />
<strong>Reit</strong>halle nachzudenken.<br />
ten <strong>und</strong> Veranstaltungen. Die legendären<br />
Seehaus-Military-Veranstaltungen<br />
in den 60er- <strong>und</strong> 70er-Jahren wurden in<br />
enger Kooperation zwischen RuFV <strong>und</strong><br />
dem Haus Seitter durchgeführt.<br />
Viele Vielseitigkeitsreiter der regionalen<br />
<strong>und</strong> nationalen Spitze waren in<br />
<strong>Leonberg</strong> am Start, einer wurde später<br />
Olympiasieger (Matthias Baumann).<br />
Zurück zur ersehnten <strong>Reit</strong>anlage<br />
Mit unserem zunehmenden Bekanntheitsgrad<br />
wuchs auch die Zahl der<br />
Interessenten an der <strong>Reit</strong>erei aus der<br />
wachsenden Stadt <strong>und</strong> der Umgebung.<br />
Der Verein entschloss sich, in den leeren<br />
Stallungen des Margaretenheims<br />
(heute Postamt) 2 Pferde zu halten<br />
Eine auf der Prag in Stuttgart leer<br />
stehende Lagerhalle wurde in Eigenleistung<br />
abgebrochen, nach <strong>Leonberg</strong><br />
transportiert, zwischengelagert – <strong>und</strong><br />
später wieder veräußert, da nach<br />
neuer Mitgliederentwicklung ja auch<br />
ein Stall dabei sein sollte. Ein Blick in<br />
die Vereinskasse zeigte jedoch, dass<br />
unsere Träume wohl utopisch waren.<br />
Bei 35 Mitgliedern (Jahresbeitrag 10<br />
DM) im Jahr 1958 sowie r<strong>und</strong> 60<br />
Mitgliedern 1960 <strong>und</strong> etwa 120 Mitgliedern<br />
im Jahr 1967 (davon natürlich<br />
viele Kinder) war die Aussicht auf<br />
allmähliches Füllen der Kasse nicht<br />
nur bei Skeptikern fraglich. Ein unermüdlicher<br />
Pessimist hat uns in einer<br />
Versammlung mit dem unvergessenen<br />
Satz erfreut: „Oh Häuflein klein, verzage<br />
nicht!“<br />
Unsere Veranstaltungen<br />
Erste gute Erfahrungen als Veranstalter<br />
konnten bei einigen kleineren Turnieren<br />
bereits 1958-1963 gesammelt werden.<br />
Darunter ein gelungener <strong>Reit</strong>ertag 1959<br />
zur Einweihung des <strong>Reit</strong>stadions an der<br />
Steinstrasse.<br />
Ab 1964 wurde der Vorschlag vom<br />
damaligen 1. Vorsitzenden Hugo Burkhardt<br />
umgesetzt <strong>und</strong> seit damals heißen<br />
unsere Turniere „<strong>Leonberg</strong>er <strong>Reit</strong>erspiele“.<br />
Die Bekanntheit des RuFV<br />
<strong>Leonberg</strong> entwickelte sich auch dank<br />
guter Presse für gelungene Turniere<br />
<strong>und</strong> <strong>Reit</strong>ertage rasch <strong>und</strong> positiv.<br />
Die damaligen Veranstaltungen wurden<br />
im <strong>Reit</strong>stadion in der Stadt durchgeführt.<br />
Übrigens ziemlich früh schon<br />
bis zur mittelschweren Klasse. Von<br />
Anfang an begleitete die Familie Seitter<br />
vom Seehaus die reiterlichen Aktivitä-<br />
Spendenschein aus den 60er-Jahren.<br />
Es gab Spendenscheine über 5 DM <strong>und</strong> 2 DM.<br />
<strong>und</strong> im nahe gelegenen <strong>Reit</strong>stadion<br />
sowohl <strong>Reit</strong>unterricht als auch später<br />
Voltigierunterricht anzubieten.<br />
Beim ersten Voltigiertermin 1967 standen<br />
an die 100 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
da <strong>und</strong> wollten ihren ersten Kontakt mit<br />
einem Pferderücken erleben. Alle kamen<br />
dran <strong>und</strong> keiner musste enttäuscht<br />
wieder umdrehen. Ein vom<br />
Seehaus zur Verfügung gestelltes<br />
Pferd wurde dann zu den jeweiligen<br />
Volti-Übungsst<strong>und</strong>en abgeholt <strong>und</strong><br />
zurücktransportiert.<br />
Allmählich musste etwas in Sachen<br />
<strong>Reit</strong>halle geschehen Ob wir es erzwingen<br />
wollten oder nur blauäugig waren?<br />
Über die ganzen Jahre jedoch konnte<br />
durch den unermüdlichen Einsatz des<br />
damaligen „Stammes“ über wirtschaftlich<br />
gewinnbringende Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> viele kleine Spenden ein<br />
für damalige Verhältnisse respektabler<br />
Betrag von gut 26 000 DM erwirtschaftet<br />
werden. Die Pläne reiften <strong>und</strong><br />
es fehlte nur der letzte Anstoß zur<br />
Verwirklichung. Eugen Höhn, Bauunternehmer<br />
aus Gerlingen zählte inzwischen<br />
auch als Pferdebesitzer zu<br />
unseren Mitliedern. Er machte uns<br />
Mut. Später war er dann unser Rohbau-Unternehmer<br />
<strong>und</strong> brachte auch<br />
von seinem Hausarchitekten die Pläne<br />
für Halle I <strong>und</strong> Stall I bei.<br />
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