01.05.2015 Aufrufe

Petri Heil

13 lyrische Versuche ein Thema zu angeln.

13 lyrische Versuche ein Thema zu angeln.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Petri</strong> <strong>Heil</strong><br />

13 - mal lyrisches<br />

Anglerlatein<br />

© Hartmut Gelhaar


Prolog<br />

Anglerlatein<br />

scheint weit verbreitet.<br />

Obwohl,<br />

die Wissenschaft bestreitet,<br />

das es multilingual<br />

mitunter auch in Überzahl.<br />

Um die Erkenntnis zu bestärken.<br />

Ein Auszug hier<br />

aus meinen Werken.


1 Lesung<br />

INHALT:<br />

2 1.Gebot<br />

3 Gut gemeint<br />

4 Verfrüht<br />

5 <strong>Petri</strong> <strong>Heil</strong><br />

6 Verschollen<br />

7 Happy End<br />

8 Beweggründe<br />

9 Schiff ahoi<br />

10 Nachgehakt<br />

11 Augenmaß<br />

12 Glasklar<br />

13 Bedauerlich


Lesung<br />

Der Angler schneidet manchmal auf.<br />

Bezüglich Fisch und Fangverlauf.<br />

Gesetzt den Fall ein Literat<br />

Berichtet von derselben Tat.<br />

Er würde die Legende stutzen.<br />

Um sie als Epigramm zu nutzen.<br />

Jetzt ist das Publikum gespalten.<br />

Wem soll es nun die Treue halten?<br />

Doch letztlich endet der Radau.<br />

Bei Weißwein und „Forelle Blau“.


1.Gebot<br />

Die Stille ist beim Angeln wichtig.<br />

Nur wer schweigt, der angelt richtig.<br />

Wer lärmend seine Rute schwingt<br />

und dabei noch ein Loblied singt,<br />

dem wird nie ein Hecht zu Teil.<br />

Und nun ganz leise:<br />

„<strong>Petri</strong> <strong>Heil</strong>!“


Gut gemeint<br />

Die rechte Wahl der Köderart<br />

hat schon so manchen Frust erspart.<br />

Ein <strong>Petri</strong>jünger der beschlagen<br />

wird nie:“I git“<br />

zu Würmern sagen.<br />

Dem kleinen Wurm<br />

dankt so bis heute<br />

manch Angler<br />

seine reiche Beute.<br />

Hält ihn in Demut und in Ehren.<br />

Lässt ihn in Dosen sich vermehren.<br />

Scheut keine Mühe ihn zu pflegen.<br />

Alles nur der Fische wegen.<br />

Man weiß nicht, wie der Wurm dies findet.<br />

Bisher schweigt er.<br />

Und er windet ...


Verfrüht<br />

Im Morgentau und Ufernähe<br />

beäugt mich skeptisch<br />

eine Krähe.<br />

Ein Fisch,<br />

nicht ahnend mein Begehr,<br />

schwamm im See<br />

so hin und her.<br />

Ich sah ihn schon mit Dill leiert,<br />

während er nicht interessiert.<br />

Weit ab<br />

von Öl und Teflonpfannen<br />

schwamm der Weißfisch<br />

mir von dannen.<br />

Zur Mittagsstunde darf ich gehen<br />

um für mein Jagdglück<br />

schwarz zu sehen.


<strong>Petri</strong> <strong>Heil</strong><br />

Die Pose scheint doch sehr entspannt.<br />

Sie ist fast zu beneiden.<br />

Riskiert fast einen Sonnenbrand<br />

und scheint das Nass zu meiden.<br />

Das Anglerglück nebst neuem Bier<br />

ist noch nicht eingetroffen.<br />

Umschwärmt von Mücken sitzen wir.<br />

Seit Stunden und wir hoffen.<br />

Das Schweigen wird durch zwei geteilt.<br />

Sonst teil man sich Nichts mit.<br />

Mein Unmut, der sich jetzt beeilt,<br />

Zischt leise:“So ein Schiit!<br />

Die Pose aber, wie gesagt,<br />

lässt sich entspannt bescheinen.<br />

„Der Wurm ist längst schon abgehakt“:<br />

Hör ich den Nachbar greinen.


Da plötzlich gibt es einen Ruck.<br />

Die Pose scheint verschollen.<br />

Die Sehne macht der Rute Druck.<br />

Jetzt kommt das Ding ins Rollen.<br />

Zu früh gefreut!<br />

Denn nun wird klar,<br />

als sich die Wogen glätten,<br />

dass es vermutlich Treibgut war,<br />

was wir geangelt hätten.<br />

Ergo:<br />

Zwar ist höchst misslich die Bilanz.<br />

Jedoch die Rute, die blieb ganz


Verschollen<br />

Eine Grete ward verschluckt.<br />

Nebst Dill und Remoulade.<br />

Der Gourmet, dem dies geschah,<br />

fand Rückerstattung schade.<br />

So hatte er trotz Appetit,<br />

nie zum Genuss gefunden.<br />

Aus Pietät hat man den Mann<br />

dann einen Kranz gebunden.<br />

Die Grete, um die es ja geht,<br />

wurde nie mehr gesichtet.<br />

Weshalb ein Angler und Poet<br />

ihr hier ein Memo dichtet.


Beweggründe<br />

Das Schwimmen ist dem Fisch zu eigen.<br />

Egal bei welchem Wasserstand.<br />

Dafür soll man Verständnis zeigen.<br />

Doch ich bevorzuge das Land.<br />

Hier darf ich sinken oder steigen.<br />

Teils gegrüßt, teils unbekannt.


Happy End<br />

Des Fischers Fritz mag keinen Fisch.<br />

Er liebt den Sauerbraten.<br />

Dies hat er neulich erst bei Tisch<br />

der Berta Klump verraten.<br />

Diese schwärmt dagegen sehr<br />

für Rollmops und für Gurke.<br />

Sie wird am Umfang immer mehr.<br />

Und Fritz ist schuld, der Schurke.<br />

Schließlich aber lassen sich<br />

die beiden doch noch trauen.<br />

Und werden künftig inniglich<br />

vegan gemeinsam kauen.


Schiff ahoi<br />

Ein Fischerkahn betagt und morsch<br />

Gab, da er eitel, sich sehr forsch.<br />

Sein Ego, noch nicht abgewrackt,<br />

hielt eine spröde Schicht aus Lack.<br />

Da er mit Prahlen nicht gespart<br />

Rüstet er nun zur großen Fahrt.<br />

Er rüstet für die Fahrt ins Blaue.<br />

Aus Seemannsgarn sind seine Taue.<br />

Die Masten sind aus süßem Holz<br />

(geraspelt)<br />

und sein ganzer Stolz.<br />

So kam es, wie es kommen musste.<br />

Er sank zu Neptun und Languste.<br />

Um, da wir uns vor ihn verneigen,<br />

als Heldenepos aufzusteigen.<br />

In Fischerschenken nach Abendrot<br />

spielen sie das Lied vom Boot.


Nachgehakt<br />

Ein Fischgericht ist, zugegeben,<br />

den Fischen schnurz, solang sie leben.<br />

Der Sinneswandel findet statt,<br />

sobald man sie am Haken hat.<br />

Endet beim Koch ihr Lebenslauf,<br />

drängt sich das Thema wieder auf.<br />

Indes, manch <strong>Petri</strong>jünger spricht<br />

auch nicht sehr gerne<br />

vom „Jüngsten Gericht“.


Augenmaß<br />

Die Geschichte<br />

vom Fischer und seiner Frau<br />

ist nie ein Märchen gewesen.<br />

Wenn ich Dir in die Augen schau,<br />

kann ich neue Kapitel lesen.


Glasklar<br />

Ein Rollmops mit samt Artgenossen<br />

wurde im Wegglas eingeschlossen.<br />

Dann wurden nach gewisser Dauer<br />

natürlich alle Möpse sauer.<br />

Es trübte sich ihr Stimmungsbild.<br />

Nur ihre Gurken blieben mild.


Bedauerlich<br />

Angeln ist die Kunst zu jagen.<br />

Ohne ein Gewehr zu tragen.<br />

Ohne Lärm und ohne Rauch.<br />

Doch ohne Braten leider auch.


Link-Angebote zum Thema:<br />

http://www.anglernetz.de/forum/<br />

http://www.angler-fischkunde.de<br />

http://www.rezepterang.de/fisch/


Weitere e-Bücher unter :<br />

www.bookrix.de/-texter

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!