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Der kleine Tierfreund

Tierische Lyrik

Tierische Lyrik

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Gans im Glück

Die Martinsgans

ist höchst zufrieden

man hat als Festmahl

sie gemieden.

Sie dankt dem Herrn

auf ihre Weise

und schnattert künftig

ganz, ganz leise.

1 -


etwas Moral

Angsthasen fällt höchst selten ein

einmal Hahn im Korb zu sein.

Ein Hasardeur im gleichen Fall

ist meistens Fuchs im Hühnerstall.

Vom praktizieren solcher Taten

ist braven Bürgern ab zu raten.

- 2 -


Kreisläufe

Die Spatzen pfeifen es vom Dach

im Hühnerstall kam es zum Krach.

Die Hennen scharren unentwegt

nach einem Ei welches verlegt.

Des Hofes Friede ist gestört

was man am Hunde-Bellen hört.

Auch im nächsten Tageslauf

hört die Aufregung nicht auf.

Erst abends spät ist man komplett

im Bauernhaus gibt es Omelett.

- 3 -


Die Eintagsfliege

Die Eintagsfliege ist besorgt,

sie starrt aufs Thermometer.

Von Norden weht ein kühler Wind

und es wird immer später.

Die Eintagsfliege ist in Angst,

sorgt sich auch um die ihren.

Sie könnten in der Neujahrsnacht

doch alle samt erfrieren.

Manch Artgenosse hat indes

sie Stundenlang umworben.

Am Abend ist sie unvermählt

und kummervoll gestorben.

- 4 -


zum Beispiel

Schmetterlinge

Viele halten Schmetterlinge

nur für bunte Flatterdinge.

Doch der Gärtner weiß sehr wohl

um ihren Appetit am Kohl.

Den sie ohne nachzufragen

mit Behaglichkeit benagen.

Quasi schon als kleines Kind

wenn sie grüne Raupen sind.

Und der Kohl, der uns bekömmlich

nimmst gelassen stumm und frömmlich.

Stets zwei Seiten haben Dinge

siehe Beispiel Schmetterling.

- 5 -


bedrohlich

Niemand unterstellt den Bienen

das sie nicht dem Honig dienen.

Dieser süßt des Menschen Tage

und er lindert auch manch Plage.

Womit wir, wie du merkst mein Kind,

wieder bei den Bienen sind.

- 6 -


tierisches Idyll

Die Schwalben sitzen akkurat

in Reihen auf dem Leitungsdraht.

Indes darunter stehen Kühe

und widmen sich des Weidens Mühe.

Ein Herbstwind zupft am Haselstrauch

ein zweiter tut der gleichen auch.

Was beide scheinbar nicht bemerken

ein Eichhorn ist im Busch am werken.

Derweil ein Landmann quietscht

vergnügt

fleißig seinen Acker pflügt

Doch plötzlich, was bedauerlich,

wird die Idylle schauerlich.

Es folgt ein jäher Regenguss

und auch der Reim kommt hier zum

Schluss

ergo:

Dieses Gedicht ist so verwässert

das auch kein Sonnenschein es bessert

- 7 -


der Regenwurm

Der Regenwurm ward nie besungen

obwohl ein äußerst nützlich Tier.

Ihn habe ich mir ausbedungen

ich preise und ich lob` ihn hier.

Der Humus ist sein Lebenswerk

er ackert brav im Kompost-Berg.

Lockert der Gartenbeete Grund

ist stets gesellig, und, und, und.

Lässt sich beliebig und bisweilen

von Petri-Jüngern klaglos teilen.

Nur das er monogam Verkehr

dieser Umstand wurmt ihn sehr.

- 8 -


Nur so gesponnen

Die Spinne die ihr Netz gestrickt

ist von dem Kunstwerk höchst beglückt.

Das Gegenteil ihr Nachbar meint

nun sind sich beide spinne feind.

ergo:

Glück und Missmut für ein jeden

hängen oft an dünnen Fäden.

- 9 -


Bücherwürmer

Die Bücherwürmer stehen nicht im Brehm

im Brockhaus sind sie nicht zu sehn.

Man kann über diese Wesen

leider nichts im Duden lesen.

Doch konnte man in Erfahrung bringen

das sie beharrlich Bücher verschlingen.

Auch hört man seit einigen Tagen

das sie neuerdings e-Books benagen.

Hinweis:

Letzteres ist aufzuhalten

einfach nur durch Strom abschalten.

- 10 -


Der Schmutzfink

Die Wissenschaft, sie stellte fest,

ein Schmutzfink sitzt nicht im Geäst.

Er kümmert sich auch nicht um Brut.

Kurzum er ist ein Tunichtgut.

Höchst selten pflegt er den Gesang

wenn doch, dann aber nächtelang.

Die Texte sind indes nicht bieder,

nein allesamt schmutzige Lieder.

So scheint als dunkler Fleck sein Ruf,

den er von Anfang an sich schuf.

Schlussfolgernd bleibt noch

aufzuschreiben:

„An alle Leser – sauber bleiben!“

– 11 -


Die Stubenfliege

Die Stubenfliege Erna kennt

kein Mensch weil niemand sie so nennt.

Ihr Lieblingsplatz das ist schon lange

der Knauf von der Gardinenstange.

sieh da, die Gute startet gleich

die Zukunft scheint variantenreich.

1.

Sie geht dem Hausherrn auf den Leim

von dessen Fliegenfänger.

2.

Sollte dies der Fall nicht sein

so lebt sie etwas länger.


3.

Sie landet auf ein Käsebrot

hier lässt es sich gut schlemmen.

4.

Wird sie mausetot

die Fliegenklatsche klemmen?

5.

Sie trifft einen Gemahl

dann wird sie sich vermehren.

6.

Die Hausspinne wird nächstes mal

sie fangen und verzehren.

STOPP

spekuliert wurde genug

wünschen wir Erna „Guten Flug!“

- 12 -


Lyrisches

Es war einmal ein Knöterich

der traf auf einen Kröterich.

Des Reimes wegen jetzt und hier

traf die Pflanze auf das Tier.

Zu Konsequenzen kam es nie.

Nur zu paar Zeilen Poesie

- 13 -


Kurzes Glück

Ein Blindschleich

friedlicher Natur

traf am Waldrand

ein Stück Schnur.

Die Liaison dauerte nicht lange

sie war halt eine falsche Schlange.

- 14 -


nur all zu menschlich

Das Sparschwein

sieht mit viel Behagen

wenn die Katzen Mäuse jagen.

Wird es hingegen Mäuse los

dann ist der Katzenjammer groß.

- 15 -


Stille Nacht

Ein Zapfhahn der nicht viel zu tut

träumt von jeder Menge Huhn.

Dessen Herr und Schutz er war.

Nachts halb drei in seiner Bar.

Lange hat ers nicht genossen

drei Uhr zehn wurde geschlossen.

- 16 -


Camping und mehr

Wo Vogelsang empfindlich stört

wird meistens Radio gehört.

Ansonsten greifen schlichte Seelen

zu Kaltgetränke und krakeelen.

Gemach

auch diese liegen stumm

bald im Gottesacker rum.

Dort läutert sie so gut es kann

das Glockenspiel nebst Vogelsang.

- 17 -


belauscht

Die Fledermaus ist flatterhaft

was böses Blut beim Gatten schafft.

So kommt es schließlich doch zum Streit

er pocht auf viel mehr Häuslichkeit.

Sie hingegen wiederum schimpft:

„Tag für Tag hängst du nur rum“

So wird mit Worte beider Welt

lauthals auf den Kopf gestellt.

Jäh endet der Bericht jetzt hier.

Das Paar nahm anderswo Quartier

- 18 -


Ein gewisser Fritz

Die Spatzen leben familiär

so auch der Sperling Fritz.

Er pflegt stets umfänglich Verkehr

und keinerlei Besitz.

Ich schätze seinen Lebensstiel

ich mag auch seine Brut.

Der Frohsinn ist sein Lebensziel

und damit lebt er gut.

Oft winke ich ihm Mittags zu

sitzt er auf Nachbars Giebel.

Halt dann ein wenig Mittagsruh

und blättre in der Bibel.

Ihr Gleichnis von der Vogelschar

die erntet und nicht sät.

es passt nicht nur zu Spatz und Star


ich hoffe ihr versteht!

Fritz selber ist dies piep-egal

er pfeift auf solch Vergleiche.

Er hat demnächst ein Rendezvous

in einer deutschen Eiche.

- 19 -


schmerzlich

Ein Eselsohr hat sich beschwert.

Es steht geknickt im Brehm.

Die Nachbarseiten drücken sehr.

Ihm ist sehr unbequem.

So duldet es nun Tag und Nacht

die Schmerzen unverdrossen.

Ein Schild ward türwärts angebracht

„Die Bücherei, sie bleibt geschlossen!“

- 20 -



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