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AKTION<br />
EXISTENZ<br />
AUFBAU<br />
Haupt- oder nebenberuflich<br />
das eigene<br />
Geschäft aufbauen<br />
Mach Dich<br />
doch<br />
selbständig!<br />
Start der Aktion ist am 15. Juni 2006.<br />
<strong>Teil</strong>nehmen können alle Network-<br />
Marketing und Direktvertriebsunternehmen<br />
und deren Führungskräfte,<br />
Teams sowie die haupt- und nebenberuflichen<br />
Beraterinnen und Berater.<br />
Die Werbemittel zur Aktion können<br />
ab 13.4.2006 <strong>im</strong> Internet-Shop der<br />
Network-<strong>Karriere</strong> angeschaut und<br />
und bestellt werden.<br />
Vorab-Anfragen und Anmeldung zum<br />
kostenlosen Aktions-Newsletter unter<br />
verlag@network-karriere.com<br />
www.a ktionskennu ng.xx (wird noch beka nnt gegeben)<br />
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Die Wirtschaft Network-<strong>Karriere</strong> ● Ausgabe Mai 2006 Seite 26<br />
„Mach’ dich doch selbständig!“<br />
Am 15. Juni startet die konzertierte Aktion der Network-Marketing- und Direktvertriebsbranche<br />
Schaut man sich die – wenigen<br />
– Stellenanzeigen in den<br />
Tageszeitungen an, stellt man<br />
fest, dass sich die meisten Angebote<br />
an Bewerber richten,<br />
die zwischen 30 und 40 Jahre<br />
alt sind. Wer älter als vierzig<br />
ist oder gar auf die fünfzig zugeht,<br />
hat <strong>im</strong>mer weniger<br />
Chancen, in seinem Beruf unterzukommen.<br />
Gleichzeitig<br />
bauen die Großunternehmen<br />
massiv Stellen ab, was meistens<br />
die älteren Mitarbeiter<br />
trifft. Die Zeiten, in denen man<br />
seinen einmal erlernten Beruf<br />
bis zum Rentenalter ausüben<br />
konnte, scheinen mehr und<br />
mehr der Vergangenheit anzugehören.<br />
Ein Neueinstieg jenseits<br />
der vierzig ist allerdings<br />
auch in anderen Berufszweigen<br />
sehr problematisch.<br />
Also denken <strong>im</strong>mer mehr<br />
Berufstätige ernsthaft darüber<br />
nach, ob und wie<br />
sie ihre Berufserfahrung und ihre<br />
persönlichen Stärken in eine<br />
selbständige Tätigkeit einbringen<br />
können. Die Menschen zwischen<br />
40 und 55 Jahren wollen sich<br />
nicht in die Arbeitslosigkeit oder<br />
in die Frühverrentung abschieben<br />
lassen. Viele von ihnen haben Familien<br />
und brauchen ein Einkommen,<br />
aber auch eine sinnvolle<br />
Aufgabe. <strong>Sie</strong> haben die Kraft und<br />
den Mut, noch einmal neu anzufangen<br />
und in die Selbständigkeit<br />
durchzustarten. Allerdings verlangt<br />
dies in den meisten Fällen<br />
ein entsprechen<strong>des</strong> Eigenkapital.<br />
Es muss schon gut überlegt sein,<br />
In keiner Branche regnet das Geld vom H<strong>im</strong>mel, auch <strong>im</strong> Network-Marketing nicht. Erst ausgeprägter Einsatzwille, eiserne Disziplin und<br />
Fleiß ermöglichen es, von dieser Geschäftstätigkeit zu leben.<br />
die Ersparnisse oder das Häuschen<br />
als Risikokapital für die Selbständigkeit<br />
einzusetzen. Nicht jeder<br />
Gehversuch in der Selbständigkeit<br />
verläuft finanziell erfolgreich,<br />
dafür gibt es zahlreiche Beispiele.<br />
Bei einem Misserfolg kann<br />
das eingesetzte Kapital schnell<br />
verloren gehen.<br />
Eigenkapital?<br />
Die von der Network-<strong>Karriere</strong> angestoßene,<br />
konzertierte Aktion<br />
der Network-Marketing- und Direktvertriebsbranche<br />
„Mach’ dich<br />
doch selbständig!“ wird ab 15.<br />
Juni einer breiten Öffentlichkeit<br />
aufzeigen, wie man in dieser<br />
Branche in die Selbständigkeit<br />
starten kann: mit geringstem finanziellen<br />
Risiko, aber nicht ohne<br />
Fleiß und persönliches Engagement.<br />
Die Menschen zwischen 40<br />
und 55 Jahren wollen sich nicht<br />
in die Arbeitslosigkeit oder in die<br />
Frühverrentung abschieben<br />
lassen.<br />
Allein in Deutschland sind<br />
mehr als 500.000 Männer und<br />
Frauen <strong>im</strong> Network-Marketing<br />
haupt- oder nebenberuflich auf<br />
selbständiger Basis tätig. Sehr viele<br />
von ihnen haben sich <strong>im</strong> Laufe<br />
der Zeit in eine solide, hauptberufliche<br />
Selbständigkeit entwickelt,<br />
oftmals aus der Nebenberuflichkeit<br />
heraus, und könnten<br />
sich heute nicht mehr vorstellen,<br />
abhängig beschäftigt zu sein.<br />
Keine Versprechungen<br />
Niemand wird behaupten oder<br />
versprechen, dass jeder Einsteiger<br />
in diese Branche in kürzester<br />
Zeit automatisch reich wird. Auch<br />
hier gibt es, wie in allen Berufen<br />
und Branchen, Senkrechtstarter<br />
und solche, die es nicht schaffen,<br />
<strong>Karriere</strong> zu machen und finanziellen<br />
Erfolg zu haben. Als Beispiel<br />
sei hier nur die Lage bei den Juristen<br />
angeführt: Laut einer Studie<br />
der Bun<strong>des</strong>rechtsanwaltskammer<br />
vom April 2003 haben<br />
selbständige Einzelanwälte ein<br />
durchschnittliches Nettoeinkommen<br />
von 1.500 Euro monatlich.<br />
Bei gleicher Ausbildung und Berufserfahrung<br />
verdient eine Reihe<br />
von Anwälten erheblich weniger,<br />
manche aber auch das Zehnfache<br />
und mehr.<br />
Chancen informiert werden, die<br />
den Wunsch nach einer beruflichen<br />
Selbständigkeit in sich tragen.<br />
Männer und Frauen aus allen<br />
möglichen Berufen und jeden<br />
Alters, die das feste Ziel haben,<br />
sich in einer beruflichen Unabhängigkeit<br />
zu verwirklichen und<br />
eine eigene Existenz aufzubauen.<br />
Eiserne Disziplin<br />
Im Rahmen dieser Aktion wird allerdings<br />
zugleich klar darauf hingewiesen,<br />
dass auch <strong>im</strong> Network-<br />
Marketing und Direktvertrieb, wie<br />
wohl bei allen anderen selbständigen<br />
Tätigkeiten, das Geld nicht<br />
vom H<strong>im</strong>mel regnet, sondern<br />
dass auch in diesem Geschäft<br />
ausgeprägter Einsatzwille und eiserne<br />
Disziplin unabdingbar sind.<br />
An der Aktion „Mach’ dich doch<br />
selbständig!“ sollen sich aus der<br />
Branche alle Unternehmen, deren<br />
Führungskräfte und Beraterinnen<br />
und Berater beteiligen. Für<br />
alle Beraterinnen und Berater, deren<br />
Unternehmen die Aktion<br />
nicht mittragen, wird es firmenneutrale<br />
Informations- und Werbemittel<br />
geben, damit sie keinen<br />
Wettbewerbsnachteil haben.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Ablauf der Aktion und den verschiedenen<br />
Maßnahmen und<br />
Einsatzmöglichkeiten können<br />
kostenlos be<strong>im</strong> Verlag als Aktions-<br />
Newsletter abgerufen werden.<br />
Bitte senden <strong>Sie</strong> bei Interesse<br />
Das ist der richtige Weg<br />
Ich bin <strong>im</strong>mer wieder angenehm<br />
überrascht, welche<br />
Ideen das Redaktionsteam der<br />
Network- <strong>Karriere</strong> entwickelt,<br />
um das Image der Direktvertriebsbranche<br />
zu verbessern.<br />
Schon die „Aktion 100.000<br />
Jobs für Deutschland“ war so<br />
gut und wirkungsvoll angelegt,<br />
dass eigentlich keine Steigerung<br />
mehr zu erwarten warder<br />
Start in eine breit angelegte<br />
Imagekampagne. <strong>Sie</strong> erreichte<br />
genau das, worauf sie abzielte:<br />
<strong>Sie</strong> gab den <strong>im</strong> Direktvertrieb<br />
tätigen Beraterinnen und<br />
Beratern ein Thema an die<br />
Hand, das die Öffentlichkeit<br />
interessierte und über das positiv<br />
gesprochen wurde. Dass<br />
sich <strong>im</strong> Rahmen der Aktion<br />
Spitzenpolitiker wie der damalige<br />
Bun<strong>des</strong>kanzler Gerhard<br />
Schröder und die heutige Bun<strong>des</strong>kanzlerin<br />
Angela Merkel<br />
erstmals mit der Branche beschäftigten,<br />
ist ein Quantensprung,<br />
der auch von den Medien<br />
stark beachtet wurde.<br />
Nun wird der Verlag mit einer<br />
weiteren Initiative die gezielte<br />
Gastkommentar<br />
Prof. Dr. Michael Zacharias<br />
Öffentlichkeitsarbeit für die ganze<br />
Branche fortsetzen. „Mach‘<br />
dich doch selbständig!“ spricht<br />
ein Thema an, dass Millionen<br />
Männer und Frauen interessieren<br />
und positiv berühren dürfte. Gerade<br />
in der heutigen Zeit denken<br />
viele Menschen darüber nach,<br />
wie es weitergehen könnte,<br />
wenn sie ihren Arbeitsplatzes<br />
verlieren sollten.<br />
Verbreiteter Wunsch<br />
Viele, die sich in einem abhängigen<br />
Arbeitsverhältnis befinden,<br />
hegen zudem den Wunsch,<br />
irgendwann einmal beruflich und<br />
finanziell selbständig und unabhängig<br />
zu sein. Ganz sicher hätten<br />
wir in unserem Lande weit<br />
mehr selbständige Männer und<br />
Frauengeben, wenn die hohe<br />
Hürde <strong>des</strong> erforderlichen Eigenkapitals<br />
nicht wäre. Die meisten<br />
Geschäftsmodelle lassen es<br />
außerdem nicht zu, dass eine<br />
Selbständigkeit zunächst über<br />
eine nebenberufliche Tätigkeit<br />
aufgebaut werden kann, die nach<br />
einer Stabilisierungsphase in die<br />
volle Selbständigkeit mündet.<br />
Dass in Network-Marketing und<br />
Direktvertrieb Eigenkapital nahezu<br />
vollständig durch die persönliche<br />
Arbeitskraft und –zeit ersetzt<br />
werden kann, ist in der breiten<br />
Öffentlichkeit nicht oder zu wenig<br />
bekannt. Kommuniziert wurden<br />
und werden in den Medien<br />
meist nur die Risiken der hauptund<br />
nebenberuflichen Tätigkeit<br />
in dieser Branche. Dabei liegen<br />
die finanziellen Gefahren in einer<br />
zu vernachlässigenden Größenordnung,<br />
die je nach Unternehmen<br />
und Produkten max<strong>im</strong>al ein<br />
paar Hundert Euro ausmachen<br />
kann.<br />
Dass die Selbständigkeit in<br />
Network-Marketing und Direktvertrieb<br />
ein Vielfaches an<br />
Chancen birgt, beweisen die<br />
vielen äußerst erfolgreichen<br />
Männer und Frauen, die dieses<br />
Geschäft seit Jahren oder Jahrzehnten<br />
praktizieren.<br />
Erfolgreiche Vorbilder<br />
Diese Branche ist nichts für<br />
Glücksritter, die über Nacht<br />
reich werden wollen. Hier ist<br />
es wie in jedem anderen Geschäftszweig<br />
auch: Die persönliche<br />
Leistung zählt. Nicht<br />
die Großen schlagen die Kleinen,<br />
sondern die Schnellen die<br />
Langsamen.<br />
Ich begrüße die neue Initiative<br />
der Network-<strong>Karriere</strong> und hoffe,<br />
dass sich möglichst viele<br />
Unternehmen, Beraterinnen<br />
und Berater aktiv daran beteiligen.<br />
Denn solche Aktionen<br />
stärken nicht nur das Image<br />
der ganzen Branche, sondern<br />
auch das persönliche Ansehen<br />
der einzelnen Firmen und Berater.<br />
Prof. Dr. Michael Zacharias<br />
Eine Selbständigkeit erfordert in den meisten Fällen ein entsprechen<strong>des</strong><br />
Eigenkapital. Es muss aber schon gut überlegt sein, die<br />
Ersparnisse oder das Häuschen als Risikokapital dafür einzusetzen.<br />
Um es ganz deutlich zu sagen:<br />
Die Aktion „Mach’ dich doch selbständig!“<br />
ist nicht darauf angelegt,<br />
Arbeitslose davon zu überzeugen,<br />
dass sie ihr Heil nur in der Selbständigkeit<br />
<strong>im</strong> Direktvertrieb finden<br />
können. Vielmehr sollen<br />
ganz gezielt die Menschen über<br />
Internetportal mit<br />
Berater-Suchmaschine<br />
Ihre Kontaktdaten und Angaben<br />
zu dem Unternehmen, für das<br />
<strong>Sie</strong> tätig sind, per Mail an<br />
verlag@network-karriere.com<br />
Diese Mailadresse können <strong>Sie</strong><br />
auch für Ihre sonstigen Fragen<br />
zur Aktion nutzen.<br />
Für die Branchenaktion „Mach’<br />
dich doch selbständig!“ wird es<br />
zur aktiven Geschäftsunterstützung<br />
der <strong>Teil</strong>nehmer ein eigenes<br />
Internetportal geben, wo die<br />
Möglichkeiten der Selbständigkeit<br />
<strong>im</strong> Network-Marketing umfassend<br />
beschrieben sind. Die<br />
teilnehmenden Unternehmen<br />
werden auf speziellen Unternehmensseiten<br />
vorgestellt. Potentielle<br />
Geschäftsinteressenten können<br />
über eine Suchmaschine direkt<br />
zu den an der Aktion teilnehmenden<br />
Beraterinnen und Beratern<br />
gelangen, die sie nach Produktgattungen<br />
oder nach räumlichen<br />
Kriterien auswählen können.<br />
Alle <strong>Teil</strong>nehmer an der Aktion<br />
können sich in dieser Suchmaschine<br />
kostenlos registrieren<br />
und bieten Interessenten damit<br />
die Möglichkeit, direkt Kontakt<br />
aufzunehmen.<br />
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Seite 27 Network-<strong>Karriere</strong> ● Ausgabe Mai 2006 Die Wirtschaft<br />
Die vornehme Zurückhaltung ablegen<br />
Stellungnahmen zur konzertierten Branchenaktion „Mach’ dich doch selbständig!“<br />
Sven Göbel Unicity: Die neue<br />
Aktion ist gut. Nicht die Unternehmen<br />
sind das Thema, das Geschäftsmodell<br />
und <strong>des</strong>sen Ent-<br />
wicklungsmöglichkeiten müssen<br />
<strong>im</strong> Vordergrund stehen, neutral<br />
und sachbezogen. Millionen<br />
Menschen würden gerne selbständig<br />
sein, wissen aber nicht,<br />
wie sie es anfangen sollen. Die<br />
ganze Branche muss geschlossen<br />
kommunizieren, dass sie Lösungen<br />
anbietet, die umsetzbar sind.<br />
Die Aktion ist für die Branche<br />
Gold wert, wenn prominente Persönlichkeiten<br />
darüber sprechen<br />
und die Medien dies aufgreifen.<br />
Denn wir müssen in den Medien<br />
präsent sein. Nicht mit unseren<br />
Unternehmen oder deren Produkten,<br />
sondern mit unserem<br />
einmaligen Geschäftsmodell.<br />
Gerd Kelm, Herbalife: Es ist<br />
schon lange überfällig, dass man<br />
gegen die dauernde Verungl<strong>im</strong>pfung<br />
der Branche etwas tut. Wir<br />
machen ein seriöses Geschäft,<br />
über das wir bisher allerdings in<br />
der Öffentlichkeit zu wenig sagen.<br />
Hunderttausende haben in dieser<br />
Branche ein Einkommen, das in<br />
der heutigen Zeit nicht selbstverständlich<br />
ist. Es ist sinnvoll, dass<br />
die gesamte Direktvertriebsbranche<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Aktion wie<br />
der Initiative „Mach’ dich doch<br />
selbständig!“ die breite Öffentlichkeit,<br />
Meinungsbildner und die<br />
Medien offen und ehrlich über<br />
die Geschäftsmöglichkeiten informiert<br />
und damit großflächig Vorurteile<br />
ausräumt.<br />
Alexander Plath, PM- International:<br />
Der wichtigste Faktor,<br />
um gegen die falsche Darstellung<br />
<strong>des</strong> Network-Marketings als<br />
Schneeballsystem und anderes<br />
vorzugehen, ist eine saubere Arbeitsweise,<br />
die auch gegenüber<br />
der Öffentlichkeit deutlich dokumentiert<br />
wird. Die zeigt sich zum<br />
Beispiel bei PM-International darin,<br />
dass wir eine 90-Tage-Rückgabe-Garantie<br />
auf die Produkte<br />
gewähren, dass wir keine großen<br />
Qualifikations-Packages verkaufen,<br />
dass wir gegenüber der Öffentlichkeit<br />
sehr transparent agieren<br />
und dass wir uns auch über<br />
unseren eigentlichen Geschäftsbereich<br />
hinaus <strong>im</strong> Rahmen von<br />
TOP 100, TOP JOB, World Vision<br />
oder Balance 2006 engagieren,<br />
um nur einige Beispiele zu nennen.<br />
Auch wenn <strong>im</strong> kürzlich erschienen<br />
„Spiegel“-Artikel das Engagement<br />
von Politikern angegriffen<br />
wurde, die sich in der Network-<strong>Karriere</strong><br />
äußerten, halte ich<br />
solche Initiativen auf jeden Fall für<br />
einen richtigen Vorstoß, um auch<br />
mit Meinungsführern ins Gespräch<br />
zu kommen. Mit einer klaren<br />
Kommunikation nach außen,<br />
einer vernünftige Kommunikation<br />
der Network-Marketing-Unternehmen<br />
untereinander und einem<br />
Vorgehen Schulter an Schulter<br />
sind gute Grundlagen für eine<br />
Verbesserung <strong>des</strong> Branchen<strong>im</strong>ages<br />
gegeben.<br />
schaftlichen Risiko ermöglicht. Wir<br />
müssen es nur kommunizieren.<br />
Christian Rombach, Neways:<br />
Verfolgt man die Medien, gibt es<br />
wohl in jeder Branche etwas zu<br />
kritisieren. Mehr oder minder bekommen<br />
alle ihr Fett weg. Es fällt<br />
allerdings auf, dass die Direktvertriebsbranche<br />
überdurchschnittlich<br />
oft <strong>im</strong> Kreuzfeuer der Kritik<br />
steht. Dabei handelt es sich meistens<br />
um Meldungen, die einfach<br />
nicht den Tatsachen entsprechen.<br />
Die Stichworte lauten Schneeballsystem,<br />
riesige Warenlager oder<br />
horrende Einstiegsgebühren.<br />
Selbst in den TV-Vorabend-Shows<br />
muss der Direktvertrieb mit negativen<br />
Storys herhalten. Es ist Zeit,<br />
dass sich die Branche ihrer vornehmen<br />
Medienzurückhaltung<br />
entledigt und in der Öffentlichkeit<br />
darstellt, welche Chancen und<br />
Entwicklungsmöglichkeiten das<br />
Network-Marketing den Leuten<br />
bietet. Aufgezeigt werden muss<br />
jedoch auch, dass es ohne persönlichen<br />
Einsatz auch in diesem<br />
Geschäft nicht geht.<br />
Erwin Stuprich, Bun<strong>des</strong>obmann<br />
Direktvertrieb der<br />
Wirtschaftskammer Österreich:<br />
Das Thema Selbständigkeit<br />
ist auch in Österreich seit längerem<br />
aktuell. Interessierte am<br />
Direktvertrieb sind <strong>im</strong>mer wieder<br />
positiv überrascht, wie einfach<br />
der Weg in die Selbständigkeit ist.<br />
Durch die langjährige Arbeit der<br />
Interessenvertretung ist es auch<br />
finanziell leicht geworden, in den<br />
Direktvertrieb einzusteigen – sei<br />
es als Nebentätigkeit, sei es als<br />
Haupttätigkeit. Die Existenzgründung<br />
ist mit geringstem Eigenkapital<br />
möglich: die Eintragungsgebühr<br />
ist weggefallen, bei der<br />
Sozialversicherung gibt es die<br />
„Kleinstunternehmerregelung“,<br />
und durch die „Neugründungsförderung“<br />
entfallen sogar alle Anmeldegebühren.<br />
Alle näheren Informationen<br />
und konkrete Unterstützung<br />
be<strong>im</strong> Anmelden gibt es<br />
in allen Lan<strong>des</strong>gremien Direktvertrieb.<br />
In Österreich haben wir also<br />
schon einige Steine aus dem Weg<br />
in die Selbständigkeit geräumt. Es<br />
ist gut, dass sich die Network-<strong>Karriere</strong><br />
mit Ideenreichtum professonell<br />
dieses Themas auch für<br />
Deutschland und die Schweiz ann<strong>im</strong>mt.<br />
Katrin Bajri, Forever Living<br />
Products: Die Unternehmen<br />
sind nicht vorrangig betroffen,<br />
wenn in den Medien auf die<br />
Branche eingeprügelt wird. Das<br />
tangiert in erster Linie die Beraterinnen<br />
und Berater, die nach entsprechenden<br />
Meldungen über<br />
Dieter Stops, Nikken: Der<br />
„Spiegel“ hat in einem Artikel moniert,<br />
dass sich die führenden Politiker<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Aktion „100.000 Jobs für<br />
Deutschland“ in Network-<strong>Karriere</strong>-Interviews<br />
mit dem Direktvertrieb<br />
beschäftigten. Das zeigt, wie<br />
wichtig es ist, dass die Branche in<br />
dieser Richtung mit Öffentlichkeitsarbeit<br />
weitermacht und darüber<br />
aufklärt, was die Branche<br />
überhaupt leistet und welche beruflichen<br />
und finanziellen Möglichkeiten<br />
sie den Menschen in<br />
der haupt- und nebenberuflichen<br />
Selbständigkeit bringen kann.<br />
Deutschland ist eine Mediengesellschaft,<br />
in der alles öffentlich<br />
diskutiert wird. Da kann sich nicht<br />
eine ganze Branche verschließen,<br />
sie muss von sich aus ihr Geschäftsmodell<br />
und <strong>des</strong>sen Möglichkeiten<br />
in der Öffentlichkeit<br />
darstellen. Die neue Aktion<br />
„Mach‘ dich doch selbständig!“<br />
sagt genau das aus, was der Direktvertrieb<br />
mit geringstem wirt-<br />
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Schneeballsysteme oder unverkäufliche<br />
Ware oft wochenlang<br />
gegen die Gerüchte argumentieren<br />
müssen, die in Fernsehsendungen<br />
wie zum Beispiel „Verliebt<br />
in Berlin“ in die Welt gesetzt<br />
werden. Es ist der Network-<strong>Karriere</strong><br />
hoch anzurechnen, dass sie<br />
sich als Branchenzeitung darum<br />
kümmert, dass die Politiker und<br />
Medien ein anderes Bild von den<br />
Menschen bekommen, die in<br />
dieser Branche arbeiten.Die neue<br />
Aktion „Mach’ dich doch selbständig!“<br />
passt genau in die heutige<br />
Zeit. Wir bieten wie keine andere<br />
Branche die Möglichkeit, vielen<br />
Menschen zur Selbständigkeit zu<br />
verhelfen. Mit der Aktion der Network-<strong>Karriere</strong><br />
können wir dies<br />
nachdrücklich einer breiten Öffentlichkeit<br />
sagen. Ich hoffe, dass<br />
die Branche diese Chance erkennt<br />
und sich geschlossen engagiert.<br />
„Wie eine Gehirnwäsche“<br />
Für die in Deutschland tätigen<br />
Direktvertriebe mit<br />
MLM/Network-Vergütungssystemen<br />
gibt es noch viel in<br />
Sachen Öffentlichkeits- und<br />
Imagearbeit zu tun. Die Notwendigkeit<br />
zeigt sich einmal<br />
mehr durch einen Artikel,<br />
den das Nachrichtenmagazin<br />
„Der Spiegel“ am Montag,<br />
6. März unter dem Titel „Wie<br />
eine Gehirnwäsche“ veröffentlichte.<br />
„Dubiose Stellenanbieter und<br />
Vertriebsfirmen missbrauchen<br />
das Elend von Jobsuchenden“,<br />
heißt es eine Zeile unterhalb<br />
<strong>des</strong> Titels. Gut die Hälfte <strong>des</strong> Artikels<br />
widmet sich dem Leipziger<br />
Unternehmen Produkt Promotion<br />
& Vertrieb (PPV), vor<br />
dem bereits in diversen TV-Sendungen<br />
gewarnt wurde. „Wir suchen<br />
zuverlässige Kraftfahrer/innen“<br />
sei auf den Handzetteln<br />
der PPV zu lesen. Als Kontaktmöglichkeit<br />
ist eine Handynummer<br />
angegeben. Auf Anfrage<br />
wird Arbeitsuchenden ein Verdienst<br />
von rund 450 Euro pro<br />
Wochenende angeboten. Die<br />
Warum gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit notwendig ist<br />
IHK Region Stuttgart informiert<br />
Die IHK Region Stuttgart informiert<br />
<strong>im</strong> Rahmen ihrer Existenzgründungsberatungen<br />
auch über<br />
Geschäftsmöglichlichkeiten <strong>im</strong><br />
Direktvertrieb. „Die IHK Region<br />
Stuttgart ist oftmals der erste Anlaufpunkt<br />
für potentielle Existenzgründer“,<br />
sagt Walter Kübler, Geschäftsführer<br />
<strong>des</strong> Bereiches<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung.<br />
„Wir sehen <strong>im</strong> Rahmen<br />
unserer Existenzgründungsberatungen<br />
durchaus die Möglichkeit,<br />
Die Arbeits-Initiative 2005<br />
100.000Jobs<br />
zu vergeben! Haupt- und nebenberuflich –<br />
auf selbständiger Basis. Von zu Hause aus – für Männer und Frauen jeden Alters –<br />
aus allen Berufen.<br />
Informationen und Bewerbungsmöglichkeiten:<br />
www.hunderttausend-jobs.de<br />
Die Aktion „100.000 Jobs für Deutschland“ wurde in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen und „löste ... in der Politik reflexartige Anerkennung<br />
aus“, heißt es <strong>im</strong> „Spiegel“.<br />
Details erfahre man auf einer Präsentation<br />
der PPV. Dort werde<br />
den Arbeitssuchenden unter Zuhilfenahme<br />
gehirnwäscheähnlicher<br />
Methoden ein 3.200 Euro<br />
teures Motivations- und Ausbildungsprogramm<br />
verordnet. Refinanzieren<br />
könne man das Ganze,<br />
in dem man weitere Seminarteilnehmer<br />
wirbt. Dahinter vermutet<br />
die Staatsanwaltschaft Leipzig ein<br />
illegales Schneeballsystem.<br />
Weiter <strong>im</strong> Artikel: Arbeit auf der<br />
Bohrinsel, Testfahrer, Füllen von<br />
Wundertüten oder Briefmarkenschaupackungen<br />
sowie die Montage<br />
von Kugelschreibern – alles<br />
windige Methoden, Arbeitslosen<br />
das Geld aus der Tasche zu ziehen.<br />
Gibt es nähere Informationen<br />
doch nur unter einer teuren<br />
Telefonhotline. Illustriert wird der<br />
Artikel mit einem Foto, auf dem<br />
ein Plakat der Aktion „100.000<br />
Jobs“ zu sehen ist. Bildunterschrift:<br />
Plakat von „Network-<strong>Karriere</strong>“<br />
und darunter: „Da bist du<br />
wieder King“.<br />
Auf den ersten Blick wird der<br />
Zusammenhang mit den vorangehenden<br />
Inhalten nicht klar, doch<br />
etwas weiter unter heißt es dann:<br />
anhand der neutralen Branchendarstellung<br />
Interessenten auch<br />
über die Geschäftsmöglichkeiten<br />
der Direktvertriebsbranche zu informieren,<br />
ohne allerdings auf<br />
einzelne Unternehmen eingehen<br />
zu können.“ Die IHK Region<br />
Stuttgart begrüße es, wenn die<br />
Direktvertriebsbranche firmenneutrales<br />
Informationsmaterial<br />
zur Verfügung stelle und damit<br />
die Existenzgründungsmöglichkeiten<br />
transparent mache.<br />
„Neben Vorauskasse- und Telefonbetrügereien<br />
bereitet den<br />
Verbraucherschützern vor allem<br />
ein Thema Sorge: MLM. Hinter<br />
dem Kürzel verbirgt sich das berüchtigte<br />
Multi-Level-Marketing.<br />
Eine Vertriebsform, die häufig<br />
dazu genutzt wurde, billige<br />
Drückerkolonnen aufzubauen.<br />
‚MLM-Firmen sprechen verstärkt<br />
und ganz gezielt Arbeitslose an‘,<br />
sagt Stefan Wegener, Leiter der<br />
Arbeitsgruppe ‚Schneeball‘ be<strong>im</strong><br />
Lan<strong>des</strong>kr<strong>im</strong>inalamt Berlin. Die<br />
Masche: Neueinsteiger werden<br />
dazu gebracht, Waren zu ordern,<br />
um diese dann auf eigenes Risiko<br />
loszuschlagen. …“<br />
Nach einem Hinweis auf die<br />
Aktion „100.000 Jobs“ werden<br />
Inhalte von den Homepages einiger<br />
MLM-Unternehmen zitiert.<br />
„Während Verbraucherschützern<br />
bei solchen Aussagen der Atem<br />
stockt, löste die Kampagne in<br />
der Politik reflexartige Anerkennung<br />
aus“, heißt es weiter, bevor<br />
mit einem Hinweis auf den<br />
Erfolg dieser Aktion die neue<br />
Kampagne „Mach dich doch<br />
selbständig“ angekündigt wird.<br />
■ (FW )
Die Wirtschaft Network-<strong>Karriere</strong> ● Ausgabe Mai 2006 Seite 28<br />
„Bessere Aufklärung über Chancen und Risiken“<br />
Dr. Katharina Ludwig, Fachfrau für Rechtsfragen <strong>im</strong> wissenschaftlichen Beirat<br />
Seit sie zum ersten Mal erschien,<br />
baut die Network-<strong>Karriere</strong>,<br />
Europas größte Fachzeitung<br />
für Direktvertrieb und<br />
Network-Marketing, auf die<br />
Unterstützung und Begleitung<br />
durch einen wissenschaftlichen<br />
Beirat. Die Mitglieder <strong>des</strong><br />
Gremiums sind Experten in ihren<br />
jeweiligen Bereichen und<br />
bringen ihr Fachwissen beratend<br />
mit ein. Zur Mitgliederrunde,<br />
die sich zwei Mal pro<br />
Jahr in den Räumlichkeiten<br />
<strong>des</strong> Verlags in Holzgerlingen<br />
zu ihren Sitzungen trifft, gehört<br />
auch Rechtsanwältin Dr.<br />
Katharina Ludwig von der<br />
Karlsruher Anwaltskanzlei<br />
Müller-Hof. Zu den Spezialgebieten<br />
der Lehrbeauftragten<br />
für Werbe- und Wettbewerbsrecht<br />
an der Technischen<br />
Hochschule Karlsruhe gehören<br />
Vertriebs-, IT-, Medien- und<br />
Presserecht sowie Gewerblicher<br />
Rechtsschutz.<br />
Network-<strong>Karriere</strong>: Wie kam es<br />
zu Ihrem Engagement <strong>im</strong> wissenschaftlichen<br />
Beirat der Network-<strong>Karriere</strong>?<br />
Dr. Katharina Ludwig: Im Rahmen<br />
der juristischen Prüfung <strong>des</strong><br />
Inhaltes einiger Broschüren kam<br />
es zum Kontakt mit dem Herausgeber<br />
Bernd Seitz. Er sprach mich<br />
auf die Mitarbeit <strong>im</strong> wissenschaftlichen<br />
Beirat an, und ich sagte<br />
ihm zu.<br />
NK: Warum engagieren <strong>Sie</strong><br />
sich in dieser Form?<br />
„Ein Medium wie die Network-<strong>Karriere</strong> leistet Aufklärungsarbeit. Es vermittelt bessere Kenntnisse über<br />
diese Vertriebsform und deren Wirkmechanismen, Legit<strong>im</strong>ation und Seriosität“, findet Rechtsanwältin<br />
Dr. Katharina Ludwig.<br />
Dr. Ludwig: Das Rechtsgebiet<br />
und insbesondere die damit verbundenen<br />
Aufgaben und Probleme<br />
sowie deren Lösungen interessieren<br />
mich sehr.<br />
NK: Haben <strong>Sie</strong> eine besondere<br />
Affinität zu diesem Wirtschaftszweig?<br />
Dr. Ludwig: Da meine Schwerpunkte<br />
seit langem auf Vertriebs-,<br />
Werbe- und Wettbewerbsrecht<br />
liegen und ich hier auch <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit Nahrungsergänzungsmitteln<br />
tätig bin, habe<br />
ich einen besonderen Bezug zu<br />
diesem Wirtschaftszweig.<br />
NK: Hatten <strong>Sie</strong> schon vorher<br />
Kontakt zur Direktvertriebsbranche?<br />
Wenn ja, wann und<br />
in welcher Form?<br />
Dr. Ludwig: Ja, ich betreue schon<br />
länger Mandanten, die in der Di-<br />
„Der gesamte Wirtschaftszweig<br />
wird sehr kritisch beäugt. Insgesamt<br />
ist sein Image noch <strong>im</strong>mer<br />
stark verbesserungsfähig“, sagt<br />
Dr. Katharina Ludwig über den<br />
Direktvertrieb.<br />
rektvertriebsbranche tätig sind.<br />
Aus rechtlichen Gründen kann<br />
ich diese Mandanten jedoch<br />
nicht namentlich nennen.<br />
NK: Wie beurteilen <strong>Sie</strong> das<br />
Image der Direktvertriebsbranche<br />
in Deutschland?<br />
Dr. Ludwig: Der gesamte Wirtschaftszweig<br />
wird sehr kritisch beäugt.<br />
Insgesamt ist sein Image<br />
noch <strong>im</strong>mer stark verbesserungsfähig.<br />
NK: Was ist gut und was muss<br />
aus Ihrer Sicht besser werden?<br />
Dr. Ludwig: Die „Blauäugigkeit“<br />
vieler Menschen bedingt die Gefahr<br />
von „Schadensfällen“. Hier<br />
muss auch in rechtlicher Hinsicht<br />
eine bessere Aufklärung über<br />
Chancen und Risiken erfolgen.<br />
NK: Welches Potential sehen<br />
<strong>Sie</strong> für diese Branche in der<br />
Zukunft?<br />
Dr. Ludwig: Der Direktvertrieb<br />
verfügt über ein erhebliches Zukunftspotential<br />
NK: Was kann aus Ihrer Sicht<br />
ein Printmedium wie die Net-<br />
work-<strong>Karriere</strong> bewirken?<br />
Dr. Ludwig: Ein Medium wie die<br />
Network-<strong>Karriere</strong> leistet Aufklärungsarbeit.<br />
Es vermittelt bessere<br />
Kenntnisse über diese Vertriebsform<br />
und deren Wirkmechanismen,<br />
Legit<strong>im</strong>ation und Seriosität.<br />
■ (FW )<br />
Das ist Dr. Katharina Ludwig<br />
Geboren 1959 in Karlsruhe, verheiratet,<br />
keine Kinder<br />
Ausbildung<br />
1978 Abitur<br />
1978-1980 Ausbildung zur<br />
Bankkauffrau bei der Deutschen<br />
Bank<br />
1980-1982 Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
und<br />
Kunstgeschichte in Paris<br />
1982-1987 Studium der Rechtswissenschaften<br />
in Heidelberg,<br />
Promotion <strong>im</strong> internationalen Vertragsrecht<br />
1987-1990 Referendariat<br />
Beruf und Lehrtätigkeit<br />
ab 1990 als Rechtsanwältin tätig,<br />
Rechtsanwältin in einer internationalen<br />
Kanzlei in London und<br />
einer Wirtschaftskanzlei in Heidelberg,<br />
Syndikus-Anwältin für<br />
BASF-Pharma in Ludwigshafen<br />
ab 1995 Rechtsanwältin in der<br />
Kanzlei Müller-Hof in Karlsruhe,<br />
Schwerpunkte Wettbewerbsrecht,<br />
Gewerblicher Rechtsschutz,<br />
Medien- und Presserecht,<br />
IT-Recht, Vertriebsrecht,<br />
dort Fachanwaltslehrgang Steuerrecht,<br />
derzeitige Position und<br />
Aufgabe: Seniorpartner, Betreuung<br />
<strong>des</strong> Fachgebietes Vertriebsrecht,<br />
Wettbewerbsrecht und<br />
neue Medien<br />
Lehrbeauftragte für Werbe- und<br />
Wettbewerbsrecht an der Technischen<br />
Hochschule Karlsruhe<br />
Gesellschaftliches<br />
Engagement:<br />
Deutsche Vereinigung für gewerblichen<br />
Rechtsschutz und<br />
Urheberrecht (GRUR), Juristische<br />
Studiengesellschaft, CyberForum<br />
e.V. Karlsruhe, Vorstandsmitglied<br />
Verbund der Stifter<br />
Hochschule Karlsruhe, Marketingclub<br />
Karlsruhe<br />
Hobbys und besondere Vorlieben:<br />
Bergsteigen, Skifahren, Oper<br />
Lebensmotto:<br />
„Immer versuchen, nie aufgeben!“<br />
■ (FW )<br />
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Seite 29 Network-<strong>Karriere</strong> ● Ausgabe Mai 2006 Die Politik<br />
Gerade kleinen Unternehmen<br />
kann ein Unternehmensleitbild<br />
den entscheidenden Kick<br />
geben, um <strong>im</strong> Vergleich mit<br />
den Großen die Nase vorn zu<br />
haben. Es geht dabei um Werte,<br />
die grundsätzliche Sicht der<br />
Tätigkeit, Zielsetzung und Vision.<br />
Wie definieren Networks<br />
ihr Geschäft, welche Ideen best<strong>im</strong>men<br />
ihren Umgang mit<br />
Kunden und Beratern?<br />
„Wir verbinden Fairness und<br />
Kommunikation untereinander<br />
mit einem einheitlichen und sympathischen<br />
Auftreten in der Öffentlichkeit.“<br />
Das sind laut Vertriebs-<br />
und Verkaufsleiter Michael<br />
Benzko in der Anifit AG Schweiz<br />
die verbindlichen Werte für alle<br />
Mitarbeiter. Gegenseitige Unterstützung<br />
und Betreuung seien<br />
ebenso wichtig wie Toleranz und<br />
Akzeptanz gegenüber anderen<br />
Direktvertriebsunternehmen.<br />
Andre Schneider, dem geschäftsführenden<br />
Gesellschafter<br />
der HappyTipp Service GmbH,<br />
geht es bei Werten hauptsächlich<br />
um die Berater: „Hier stehen die<br />
Vermittlung von Eigenverantwortung,<br />
Konsequenz und Begeisterungsfähigkeit<br />
an erster Stelle.“<br />
Bei Neustartern, die die Möglichkeiten<br />
<strong>des</strong> Direktvertriebs nicht<br />
nutzen, mangele es in erster Linie<br />
an Eigenmotivation und damit<br />
Ernsthaftigkeit. Wer keine klare<br />
Vorstellung seines eigenen Wertes<br />
habe, reflektiere ihn in der<br />
Meinung anderer.<br />
Andre Schneider (40), verheiratet,<br />
drei Kinder, absolvierte nach<br />
dem Realschulabschluss eine<br />
Ausbildung zum Steuerungselektroniker.<br />
Nach der Bun<strong>des</strong>wehr<br />
war er stellvertretender technischer<br />
Leiter in einem großen<br />
Luxushotel. 1990 kam Schneider<br />
zum ersten Mal mit dem Direktvertrieb<br />
in Berührung, wo er<br />
zwölf Jahre lang erfolgreich aktiv<br />
war. Im Mai 2002 gründete zusammen<br />
mit einem Partner die<br />
HappyTipp Service GmbH, der<br />
er heute als geschäftsführender<br />
Gesellschafter vorsteht.<br />
Menschen sehnen sich nach neuen<br />
Geschäftsmodellen<br />
Werteorientiert<br />
Die christlichen Werte stehen für<br />
Michael Klein, Geschäftsführer<br />
von cep, <strong>im</strong> Vordergrund: „<strong>Sie</strong><br />
sind der Maßstab meines Handelns.“<br />
cep versteht sich als zukunftsweisen<strong>des</strong><br />
Unternehmen<br />
für Menschen mit werteorientierter<br />
Lebensweise. Glaubwürdigkeit<br />
und Verantwortung seien Basis<br />
allen Handelns: „Wichtigster Wert<br />
ist für mich der Mensch selbst.“ In<br />
Gesprächen gehe es <strong>im</strong>mer um<br />
den Menschen. Das Ziel laute,<br />
eine gute Atmosphäre zu verbreiten,<br />
ein Stück Hilfe zu geben und<br />
Verständnis oder auch Freude.<br />
Holger Pleick, Geschäftsführer<br />
Euphony Deutschland, konzen-<br />
MLM-Chefs skizzieren ihre Unternehmensleitbilder<br />
Christliche Werte können der Maßstab sein für das Handeln eines Unternehmers.<br />
Holger Pleick (32), verheiratet,<br />
studierte nach dem Abitur Wirtschaftswissenschaften<br />
mit dem<br />
Abschluss Diplomökonom Fachrichtung<br />
Wirtschaftsinformatik,<br />
Controlling und Recht. Anschließend<br />
stieg er ins Informationsmanagement<br />
bei einem mittelständischen,<br />
vertriebsorientierten<br />
Unternehmen, es folgte eine leitende<br />
Position <strong>im</strong> Informationsmanagement.<br />
Pleick ist seit der<br />
Gründung der deutschen Euphony<br />
GmbH <strong>im</strong> März 2003 dabei,<br />
zur Zeit als Geschäftsführer.<br />
Michael Klein (43), verheiratet,<br />
drei Kinder, startete nach dem<br />
Abitur ein Studium mit dem Abschluss<br />
Diplomsportökonom.<br />
Danach stieg er als Trainee bei<br />
der Adidas AG ein, es folgten<br />
verschiedene Positionen <strong>im</strong> Marketing.<br />
Ab 1994 war Klein Produktmanager<br />
und später Marketingleiter<br />
für den Bereich Orthopädie<br />
bei einem Medizinprodukte-Hersteller,<br />
dort zuletzt Leiter<br />
Corporate Marketing. Seit 2004<br />
ist er Networker bei zwei Direktvertrieben,<br />
seit August 2005<br />
Geschäftsführer bei cep.<br />
triert sich ebenfalls auf den<br />
menschlichen Aspekt <strong>des</strong> Geschäfts:<br />
„Direktvertrieb beinhaltet<br />
vor allem die Zusammenarbeit<br />
mit Menschen. Daraus leitet sich<br />
der Service-Gedanke ab, den alle<br />
Mitarbeiter leben.“<br />
Manfred Meier, Managing Director<br />
Europe, formuliert die<br />
Unternehmens-Idee bei Optidee<br />
kurz und bündig: „Wir sehen unser<br />
Geschäft als ehrlich, einfach,<br />
fair, zuverlässig, modern und erfolgreich.<br />
Genau diese Werte gelten<br />
auch für unsere Vertriebspartner.“<br />
Deren Zufriedenheit stehe<br />
<strong>im</strong> Vordergrund: „Danach haben<br />
wir unser Produktsort<strong>im</strong>ent und<br />
die Geschäftsidee ausgerichtet.“<br />
Zuverlässigkeit und die Unterstützung<br />
gerade der nebenberuflichen<br />
Vertriebspartner bilden<br />
wichtige Säulen <strong>des</strong> Vertriebs:<br />
„Als deutsches, unabhängiges<br />
Unternehmen sind wir <strong>im</strong>mer für<br />
unsere Berater greifbar. Monatliche<br />
Firmenbesichtigungen bieten<br />
Partnern und Kunden die Möglichkeit,<br />
hautnah dabei zu sein.“<br />
Positive Veränderung<br />
Holger Pleick von Euphony bringt<br />
die enge Zusammenarbeit mit<br />
Menschen sehr viel Spaß. Die daraus<br />
resultierende Motivation aller<br />
schlage sich zwangsläufig in betriebswirtschaftlich<br />
positiven Zahlen<br />
nieder. Michael Benzko zur<br />
Motivation bei Anifit: „Wir wollen<br />
durch opt<strong>im</strong>ale Qualität und Bera-<br />
Hunden und Katzen verbessern.“<br />
Das Unternehmensleitbild der<br />
Happy Tipp Service GmbH prägen<br />
die Vorstellungen der einzelnen<br />
Berater. Andre Schneider:<br />
„HappyTipp gibt dem Einzelnen<br />
Anstoß zu positiver Veränderung<br />
seines Lebens.“ Der 40-Jährige<br />
betont das Ziel, auch bei starkem<br />
Wachstum noch die Persönlichkeit<br />
je<strong>des</strong> Einzelnen zu fördern:<br />
„Wir sind uns bewusst, dass wir<br />
die Unternehmensziele nicht nur<br />
mit einer großen Zahl an Kunden<br />
und Partnern, sondern <strong>im</strong> wesentlichem<br />
mit dauerhaft motivierten<br />
Beratern erreichen.“<br />
Ein Schlüssel zu nachhaltiger Motivation<br />
und Grundlage jeder Tätigkeit<br />
<strong>im</strong> Direktvertrieb ist für Michael<br />
Klein die Glaubwürdigkeit:<br />
„Deswegen n<strong>im</strong>mt bei uns die<br />
Aus- und Weiterbildung in den<br />
Bereichen Produkt und Verkauf<br />
eine zentrale Rolle ein.“ Voraussetzung<br />
für eine ehrliche Argumentation<br />
sei Fachwissen.<br />
Den vielen Nebenberuflern, die<br />
mehr als 90 Prozent der Distributoren<br />
ausmachen, komme dabei<br />
zugute, dass Verbrauchsprodukte<br />
vermarktet werden: „Ohne Wiederholungskäufe<br />
wäre das Geschäft<br />
ein Strohfeuer, das schnell<br />
wieder erlischt.“<br />
Psychosoziale Komponente<br />
Bei cep sorgt die unternehmerische<br />
Vision für die nötige Glut.<br />
„Durch unser werteorientiertes<br />
Manfred Meier (44), verheiratet,<br />
zwei Kinder, machte eine Ausbildung<br />
zum Flugzeugmechanikermeister,<br />
danach eine Umschulung<br />
zum Datenverarbeitungskaufmann.<br />
Er hat ein eigenes<br />
Unternehmen mit 42 Angestellten,<br />
seit Januar 2006 ist er<br />
Managing Director Europe bei<br />
Optidee.<br />
Agieren werden wir zu einer echten<br />
Alternative zum traditionellen<br />
Handel“, findet Michael Klein. Im<br />
neuen Zeitalter der Gesundheit<br />
sei die psychosoziale Komponente<br />
von <strong>im</strong>menser Wichtigkeit.<br />
„Frustriert von vielen Geschäftspraktiken<br />
und Unternehmensentscheidungen<br />
einiger Großkonzerne,<br />
sehnen sich die Menschen<br />
nach neuen, nach menschlicheren<br />
Geschäftsmodellen.“ Network-Marketing<br />
biete den passenden<br />
Lösungsansatz.<br />
Bei Manfred Meier liegt der<br />
Schwerpunkt auf Innovation: „Wir<br />
wollen <strong>im</strong>mer wieder neue Produkte<br />
entwickeln und stetig verbessern.<br />
Das ist für uns Voraus-<br />
Betreuung<br />
Euphony beschreibt <strong>des</strong>sen Geschäftsführer<br />
Pleick als „Service-<br />
Black-Box“, in die die Berater einfach<br />
Kundenanträge und Partnerverträge<br />
einwerfen. Parallel dazu<br />
biete das Unternehmen den Kunden<br />
seine Festnetz- oder Mobilfunktarife<br />
an. Das Ergebnis: „Unten<br />
kommen dann Provisionsabrechnungen<br />
für unsere Berater<br />
heraus.“<br />
Andre Schneider betreut seine<br />
Disitributoren auf zwei Wegen:<br />
„Erstens müssen wir eine Grundlage<br />
für dieses Geschäft schaffen,<br />
also konkurrenzfähige Produkte<br />
und funktionierende Systeme zur<br />
Kunden- und Partnergewinnung<br />
anbieten. Zweitens müssen wir<br />
dem einzelnen Berater vermitteln,<br />
dass er allein es in der Hand<br />
hat, etwas daraus zu machen.“<br />
Auch für Optidee nennt Manfred<br />
Meier zwei Elemente <strong>des</strong> Geschäfts:<br />
„Erstens der Verkauf von<br />
Produkten an den Endverbraucher<br />
und zweitens die Gewinnung,<br />
Betreuung sowie Ausbil-<br />
tung die Ernährungssituation von dung neuer Vertriebspartner.“<br />
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setzung für den Erfolg.“ Seine Vision<br />
nennt Meier ein „Volkskaufhaus“<br />
mit besonderen, aber für<br />
jedermann bezahlbaren Produkten.<br />
Als Vorbild beruft er sich auf<br />
Henry Ford, der Autos baute, die<br />
seine eigenen Mitarbeiter auch<br />
bezahlen konnten. Der hat ein<br />
Weltunternehmen aufgebaut, und<br />
das will Optidee auch.<br />
Geben und Nehmen<br />
Andre Schneider: „Auf die Frage,<br />
was ich denn unternehmerisch<br />
mache, antworte ich oft, dass ich<br />
einer ‚Menschenentwicklungsgesellschaft‘<br />
vorstehe.“ Das Motto<br />
der Ausbildung bei HappyTipp<br />
stammt von Galileo Galilei: „Man<br />
kann einem Menschen nichts<br />
lehren, man kann ihm nur helfen,<br />
Photo: Michael Benzko<br />
Michael Benzko (37), geschieden,<br />
absolvierte nach der<br />
Hauptschule eine Ausbildung<br />
zum Elektroinstallateur. Von<br />
1989 bis 2001 war er selbständig<br />
<strong>im</strong> Direktvertrieb von Tiernahrung.<br />
2001 startete er mit<br />
Anifit, Ende 2001 folgten erste<br />
Aktivitäten in der Schweiz, seit<br />
2002 ist Benzko Vertriebs- und<br />
Verkaufsleiter der Anifit AG<br />
Schweiz.<br />
sich selbst zu entdecken.“ Der<br />
Geschäftsführer will seine Partner<br />
zu Experten für Menschen machen.<br />
„Gib‘ deinen Partnern, was sie<br />
wollen und du bekommst all das,<br />
was du willst“, sagt Manfred<br />
Meier. Direktvertrieb sei ein Geben<br />
und Nehmen. Michael Klein<br />
vertritt die Überzeugung, dass nur<br />
ein Geschäftsmodell mit gelebten<br />
Werten langfristig neue Vertriebspartner<br />
anzieht: „Den kurzfristigen<br />
‚Millionen-Euro Aufschrei‘ haben<br />
die Menschen schnell entlarvt.“<br />
Das Ansehen der Network-Branche<br />
verbessere sich zur Zeit ständig,<br />
meint Michael Benzko. Hierzu<br />
hätten unternehmensübergreifende<br />
Aktionen maßgeblich<br />
beigetragen. Gegenseitige Akzeptanz<br />
sei der Grundstock für weiteres<br />
Wachstum: „Wir müssen zusammenhalten<br />
und gemeinsam<br />
aufzeigen, welche Möglichkeiten<br />
in diesem Vertriebszweig liegen.“<br />
Insgesamt biete Europa für die<br />
nächsten Jahre hervorragende<br />
Perspektiven.<br />
■(FW)
Die Wirtschaft Network-<strong>Karriere</strong> ● Ausgabe Mai 2006 Seite 30<br />
Businessplan – eine Trockenübung<br />
für den Ernstfall<br />
Die Geschäftsidee schriftlich bis ins Letzte Detail durchdenken<br />
Viele Mittelständler sind hervorragende<br />
Experten, beherrschen<br />
ihr Fach und wissen dieses<br />
auf die Bedürfnisse <strong>des</strong><br />
Kunden anzuwenden. Wie es<br />
allerdings um die Mitarbeiter<br />
bestellt ist, wissen sie oft<br />
schon nicht mehr so genau.<br />
Und um die Finanzen machen<br />
die meisten einen noch größeren<br />
Bogen. Dafür gibt es doch<br />
Controller, die die Abläufe<br />
überwachen, und Steuerberater,<br />
die die Unterlagen für das<br />
Finanzamt aufbereiten. Stehen<br />
wichtige Bankgespräche<br />
an, wird schnell ein Plan zusammengestellt<br />
oder sogar<br />
<strong>im</strong>mer noch versucht, die Finanzexperten<br />
mit ein paar<br />
wenigen Zahlen und hauptsächlich<br />
schönen Worten zu<br />
überzeugen. Businessplan?<br />
Fehlanzeige.<br />
„Der Businessplan gibt einen<br />
Überblick über die benötigten<br />
Ressourcen und deckt dadurch<br />
Lücken auf, ist also quasi eine<br />
Trockenübung für den Ernstfall:<br />
Später könnte eine Bruchlandung<br />
schwer wiegender sein“,<br />
sagt Stephan Hoffmann, der<br />
sich auf die Unterstützung von<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
spezialisiert hat.<br />
Anzeige<br />
Der Businessplan zwingt das Unternehmerteam, seine Geschäftsidee systematisch zu durchleuchten, und verleiht ihr damit die nötige<br />
Schlagkraft.<br />
„Auch wenn kein Termin bei der<br />
Bank ansteht, ist ein Businessplan<br />
hilfreich. Denn die meisten Geschäftsideen<br />
hören sich gut an,<br />
solange man sie noch nicht <strong>im</strong><br />
Detail durchdacht hat.“ Das ist zumin<strong>des</strong>t<br />
die Erfahrung von Stephan<br />
Hoffmann, Geschäftsführer<br />
der SchmidtColleg GmbH & Co.<br />
KG, die sich mit einem ganzheitlichen<br />
Führungs- und Managementsystem<br />
darauf spezialisiert<br />
hat, mittelständische Unternehmer<br />
zu unterstützen. Sein Rat:<br />
„Prüfen <strong>Sie</strong> Ihre Idee, indem <strong>Sie</strong><br />
sie schriftlich in Form eines Businessplans<br />
bis ins Letzte Detail<br />
durchdenken. Das steigert Ihre<br />
Erfolgswahrscheinlichkeiten.“<br />
Der Businessplan ist die<br />
Grundlage zur Verwirklichung einer<br />
Geschäftsidee. „Er ist ein<br />
wichtiges Instrument, um das<br />
notwendige Kapital zur Gründung<br />
und Entwicklung eines Unternehmens<br />
zu beschaffen“, so Hoffmann.<br />
Der Businessplan zwinge<br />
das Unternehmerteam, seine Geschäftsidee<br />
systematisch zu<br />
durchleuchten, und verleihe ihr<br />
damit die nötige Schlagkraft. Er<br />
zeigt Wissenslücken auf und hilft,<br />
diese effizient und strukturiert zu<br />
füllen. „Er zwingt zu Entscheidungen<br />
und damit zu fokussiertem<br />
Vorgehen und dient als zentrales<br />
Kommunikationsinstrument zwischen<br />
den verschiedenen Partnern.<br />
Der Businessplan gibt einen<br />
Überblick über die benötigten<br />
Ressourcen und deckt dadurch<br />
Lücken auf, ist also quasi eine<br />
Trockenübung für den Ernstfall:<br />
Später könnte eine Bruchlandung<br />
schwer wiegender sein“, erläutert<br />
Hoffmann.<br />
Ein professioneller Businessplan<br />
sollte aussagekräftig sein,<br />
also alles enthalten, was ein Investor<br />
(eine Bank) wissen muss,<br />
damit er das Vorhaben finanziert<br />
– nicht mehr und nicht weniger.<br />
Klar strukturiert und gegliedert, ist<br />
der Text in einer verständlichen<br />
Sprache verfasst und auf den<br />
Punkt gebracht – Charts und Tabellen<br />
machen die auf max<strong>im</strong>al<br />
30 Seiten aufbereiteten Fakten<br />
ansprechend.<br />
Der Businessplan in<br />
neun Stufen<br />
Stufe 1: Executive Summary<br />
Manchmal steht die Zusammen-<br />
fassung, die man eigentlich zum<br />
Schluss erwartet, am Anfang. Die<br />
Zusammenfassung (Executive<br />
Summary) dient dem schnellen<br />
Überblick (enthält alles, was ein<br />
Leser unter Zeitdruck über den<br />
Businessplan wissen muss) und<br />
erleichtert die Kommunikation<br />
(zukünftig ist in Präsentationen in<br />
zwei Minuten alles Wesentliche<br />
gesagt). Nehmen <strong>Sie</strong> sich also besonders<br />
für diesen <strong>Teil</strong> genug Zeit.<br />
Es ist leichter, Ihr Business auf 20<br />
Seiten zu erklären als auf zwei<br />
Seiten. Auch wenn <strong>Sie</strong> am Anfang<br />
steht, schreiben <strong>Sie</strong> die Executive<br />
Summary zum Schluss. Schreiben<br />
<strong>Sie</strong> in klarer Sprache, das erleichtert<br />
das Lesen. Schreiben <strong>Sie</strong> motivierend<br />
in der „Bikini-Technik“:<br />
viel zeigen, aber das Wesentliche<br />
verhüllt lassen und damit die Lust<br />
Zum Unternehmen gehören, neben den Zahlen, <strong>im</strong>mer auch Menschen.<br />
Deshalb gehört in den Businessplan eine Vorstellung <strong>des</strong><br />
Unternehmerteams. Stellen <strong>Sie</strong> zunächst das Team als Ganzes vor.<br />
Erläutern <strong>Sie</strong> komplementäre Fähigkeiten der Teammitglieder sowie<br />
die Zusammenarbeit und Kommunikation, Eigentumsverhältnisse<br />
und Rollen je<strong>des</strong> Mitglieds sowie die Aufgabenverteilung <strong>im</strong> Führungsteam<br />
(Geschäftsordnung).<br />
stellen. Dazu gehört zum Beispiel<br />
die verbale Beschreibung der historischen<br />
Unternehmensentwick-<br />
zum Weiterlesen steigern. hat.<br />
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Stufe 2: Unternehmen<br />
und Management<br />
Je<strong>des</strong> bestehende Unternehmen<br />
hat eine Historie – diese gilt es<br />
einmal kurz und deutlich darzulung<br />
von der Gründung bis heute<br />
(inklusive der wesentlichen Veränderungen<br />
bei der Geschäftstätigkeit<br />
oder <strong>im</strong> Gesellschafterkreis)<br />
sowie die Darstellung der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung anhand<br />
von zusammenfassenden<br />
Tabellen mit den wesentlichen<br />
Größen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
und der Bilanz (idealerweise<br />
als Graphik). An dieser<br />
Stelle ist auch eine Standortbeschreibung<br />
möglich sowie eine<br />
Beschreibung der gesellschaftsrechtlichen<br />
Struktur und Angaben<br />
zu den wesentlichen Gesellschaftern.<br />
Dabei sollten <strong>Sie</strong> komplexere<br />
Strukturen anhand eines Organigramms<br />
aufzeigen.<br />
Zum Unternehmen gehören,<br />
neben den Zahlen, <strong>im</strong>mer auch<br />
Menschen. Deshalb folgt an dieser<br />
Stelle eine Vorstellung <strong>des</strong><br />
Unternehmerteams. Stellen <strong>Sie</strong><br />
zunächst das Team als Ganzes<br />
vor. Erläutern <strong>Sie</strong> komplementäre<br />
Fähigkeiten der Teammitglieder<br />
sowie die Zusammenarbeit und<br />
Kommunikation, Eigentumsverhältnisse<br />
und Rollen je<strong>des</strong> Mitglieds<br />
sowie die Aufgabenverteilung<br />
<strong>im</strong> Führungsteam (Geschäftsordnung).<br />
Nur durch ein<br />
persönliches Engagement <strong>des</strong><br />
ganzen Teams kann ein werteund<br />
wertorientierter Unternehmenserfolg<br />
gelingen. Dieses Bild<br />
müssen <strong>Sie</strong> auch Ihrer Bank vermitteln.<br />
Deshalb stellen <strong>Sie</strong> anschließend<br />
je<strong>des</strong> einzelne Teammitglied<br />
vor. Wesentliche Meilensteine<br />
<strong>im</strong> Lebenslauf wie Studium,<br />
Fachausbildung, praktische<br />
Erfahrung, Auslandsaufenthalt,<br />
Führungs- und Kommunikationspraxis<br />
und besuchte Seminare<br />
spielen hier ebenso eine Rolle<br />
wie Sport (Gesundheit als Wertgarant),<br />
Hobby und besondere<br />
Fähigkeiten. Max<strong>im</strong>al eine Drittel<br />
Seite pro Teammitglied sollte genügen.<br />
Stufe 3:<br />
Produkt und Geschäftsidee<br />
<strong>Sie</strong> haben ein außergewöhnliches<br />
Produkt und eine einzigartige<br />
Geschäftsidee. Wie soll der<br />
Banker davon erfahren, wenn <strong>Sie</strong><br />
Marketing ist mehr als „Werbung“ und „Verkauf“ – hier werden die<br />
größten Fehler gemacht. Alle Kunden- und Wettbewerbsdifferenzierungs-Vorteile<br />
müssen <strong>im</strong> Vordergrund stehen. Der Marketingplan<br />
muss Investoren überzeugen, dass Ihre Geschäftsidee einen Markt
Seite 31 Network-<strong>Karriere</strong> ● Ausgabe Mai 2006 Die Wirtschaft<br />
Wichtige Funktionen einer Organisation<br />
es ihm nicht deutlich aufzeigen.<br />
Sinn und Zweck Ihres Unternehmens<br />
ist es, Bedürfnisse oder<br />
Probleme besser zu lösen als andere.<br />
Schildern <strong>Sie</strong> das Bedürfnis/Problem<br />
Ihrer Kunden und<br />
Ihre Lösung. Beschreiben <strong>Sie</strong> das<br />
Innovative an Ihrer Idee:<br />
Welchen unverwechselbaren<br />
Nutzen bietet <strong>Sie</strong>? Beschreiben<br />
<strong>Sie</strong> die Einzigartigkeit Ihres Geschäftsmodells<br />
durch Patente, Exklusivverträge,<br />
besondere Lage,<br />
Mitunternehmer, Marktführerschaft,<br />
TQM ... Welche der nachfolgenden<br />
sieben grundsätzlichen<br />
Unternehmensstrategien verfolgen<br />
<strong>Sie</strong>?<br />
1. Marktführer (größer)<br />
2. Konzentration (fokussiert)<br />
3. Prozessführer/Kosten<br />
(schneller, billiger)<br />
4. Differenzierung (anders)<br />
Expertenstatus(besser)<br />
Serviceführerschaft/Wertschöpfer<br />
(angenehmer, umfangreicher)<br />
Innovation (neu, erster)<br />
Kommunizieren <strong>Sie</strong> visuell in Laiensprache:<br />
Bild <strong>des</strong> Produkts,<br />
Prototyp, Dienstleistung „in Aktion“.<br />
Verwenden <strong>Sie</strong> dabei keine<br />
technischen Details – sie interessieren<br />
Investoren nicht.<br />
Stufe 4:<br />
Markt und Wettbewerb<br />
Wenn <strong>Sie</strong> ein Unternehmen<br />
gründen oder eine bestehende<br />
Investition planen und Geld benötigen,<br />
sollten <strong>Sie</strong> wissen, was<br />
um <strong>Sie</strong> herum passiert. Im Rahmen<br />
einer Branchenanalyse werten<br />
<strong>Sie</strong> zum Beispiel volkswirtschaftliche<br />
Branchenberichte der<br />
Banken, internationale Branchenstudien<br />
oder Studien der Wirtschaftsverbände<br />
aus. Durch eine<br />
saubere Markt- und Wettbewerbsanalyse<br />
wird außerdem die<br />
Qualität der Prognose signifikant<br />
verbessert. Beleuchten <strong>Sie</strong> den<br />
Markt Ihrer Geschäftsidee und<br />
analysieren <strong>Sie</strong> die Stärken und<br />
Schwächen Ihrer Wettbewerber.<br />
Erstellen <strong>Sie</strong> eine Graphik zur<br />
Wettbewerbspositionierung Ihres<br />
Unternehmens. Welchem Kundensegment<br />
bietet Ihre Geschäftsidee<br />
mehr als die der Wettbewerber?<br />
Wie heben <strong>Sie</strong> sich<br />
vom Wettbewerb ab?<br />
Stufe 5: Marketingund<br />
Vertriebsstrategie<br />
Marketing ist mehr als „Werbung“<br />
und „Verkauf“ – hier werden die<br />
größten Fehler gemacht. Alle Kunden-<br />
und Wettbewerbsdifferenzierungs-Vorteile<br />
müssen <strong>im</strong> Vordergrund<br />
stehen. Die zentrale Frage<br />
wird oft fehleingeschätzt: „Wie viele<br />
Kunden werden wann unser<br />
Produkt kaufen?“<br />
Der Marketingplan muss Investoren<br />
überzeugen, dass Ihre Geschäftsidee<br />
einen Markt hat. Kernaussagen<br />
müssen sich <strong>des</strong>halb<br />
mit der Produktgestaltung, der<br />
Mengen- und Preisstrategie, der<br />
Vertriebs- sowie Kommunikationsstrategie<br />
befassen.<br />
Wichtige Funktionen einer Organisation<br />
Stufe 6: Organisation<br />
und Mitarbeiter<br />
Die Organisation regelt die interne<br />
Umsetzung <strong>des</strong> Geschäftssystems.<br />
Wichtige Aspekte sind: Arbeitsaufteilung<br />
und Verantwortung,<br />
Personalplanung, Führung<br />
und Unternehmenskultur sowie<br />
Produktionsprozesse. Flache Hierarchien<br />
sind förderlich, etwa: Geschäftsleitung,<br />
Bereichsleitung, Mitarbeiter<br />
(Leistungsträger darstellen).<br />
Wichtige Funktionen in einer<br />
Organisation: siehe Grafik 3.<br />
Stufe 7:<br />
Realisierungsfahrplan<br />
Konzentrieren <strong>Sie</strong> die Darstellung<br />
<strong>des</strong> Realisierungsplans auf die<br />
wesentlichen Meilensteine und<br />
die wichtigsten Zusammenhänge.<br />
Am einfachsten lassen sich diese<br />
mit einem Chart darstellen, wie<br />
das Beispiel Grafik 1 zeigt.<br />
Stufe 8: SWOT-Analyse<br />
Je<strong>des</strong> Unternehmen unterliegt Risiken.<br />
Werden <strong>Sie</strong> gut recherchiert<br />
dargestellt, schafft das Vertrauen<br />
bei den Investoren/Banken – fehlen<br />
<strong>Sie</strong>, macht das hellhörig (unterstellt<br />
Unwissenheit). Die Bewertungen<br />
von Risiken sind Zukunftsbetrachtungen<br />
und <strong>des</strong>halb<br />
nicht absolut. In modellartigen<br />
Szenarien kann die Zukunft unter<br />
wechselnden Bedingungen s<strong>im</strong>uliert<br />
werden, zum Beispiel mit der<br />
SWOT-Analyse <strong>des</strong> Unternehmens<br />
(Grafik 2).<br />
Stufe 9: Unternehmensplanung<br />
und Finanzierung<br />
Erwartet werden Aussagen über<br />
die zukünftige Entwicklung, untermauert<br />
mit einem groben Finanzplan.<br />
Professionelle Investoren legen<br />
Wert auf wenige, aber gut<br />
SWOT-Analyse<br />
durchdachte Kennzahlen. Min<strong>im</strong>alanforderungen<br />
<strong>im</strong> Businessplan<br />
sind:<br />
● Cashflow-Rechnung<br />
● Gewinn- und Verlustrechnung<br />
● Bilanz<br />
● Planungszeitraum von drei bis<br />
fünf Jahren<br />
● erstes Jahr monatlich, zweites<br />
Jahr quartalsweise, danach<br />
jährlich<br />
● sämtliche Zahlen sind mit Annahmen<br />
zu unterlegen (<strong>im</strong><br />
Businessplan sind nur die<br />
wichtigsten auszuweisen)<br />
Im Rahmen einer Sensitivierung<br />
der Unternehmensplanung sollten<br />
<strong>im</strong> Businessplan max<strong>im</strong>al drei<br />
Szenarien präsentiert werden:<br />
1. der „Normalfall“ (normal case<br />
scenario) = erwarteter Fall<br />
2. der „günstigste Fall“ (best<br />
case scenario) = positiver Fall<br />
3. der „ungünstige Fall“ (worst<br />
case scenario) = negativer<br />
Fall.<br />
■ (CB)<br />
Die 100 besten Arbeitgeber <strong>im</strong> Mittelstand<br />
Top Job mit neuer wissenschaftlicher Leitung und verändertem Konzept<br />
Das Projekt „Top Job – die 100<br />
besten Arbeitgeber <strong>im</strong> Mittelstand“<br />
startet mit neuer wissenschaftlicher<br />
Leitung und einem<br />
veränderten Konzept in<br />
das fünfte Jahr. Unternehmen,<br />
die bei dem bun<strong>des</strong>weiten Arbeitgebervergleich<br />
Top Job zu<br />
den hundert führenden zählen,<br />
erhalten das gleichnamige<br />
Gütesiegel. Dem Besten winkt<br />
der Titel „Arbeitgeber <strong>des</strong> Jahres“.<br />
Ziel <strong>des</strong> Benchmarkingprojektes<br />
ist es, vorbildliche<br />
Arbeitgeber <strong>im</strong> Mittelstand einer<br />
breiten Öffentlichkeit bekannt<br />
zu machen und sie so<br />
bei der Suche nach qualifizierten<br />
Kräften zu unterstützen.<br />
Mentor der angesehenen Initiative<br />
ist Bun<strong>des</strong>wirtschaftsminister<br />
a. D. Wolfgang Clement.<br />
Die Handschrift der führenden<br />
Personalmanagementexpertin<br />
Prof.<br />
Dr. Heike Bruch von der Universität<br />
St. Gallen zeigt sich insbe-<br />
Bun<strong>des</strong>wirtschaftsminister a. D.<br />
Wolfgang Clement ist Mentor<br />
<strong>des</strong> Projektes.<br />
Die neu eingeführte Mitarbeiterbefragung <strong>des</strong> Projektes beinhaltet sechs Kategorien: Führung und Vision, Motivation und Dynamik, Kultur<br />
und Kommunikation, Mitarbeiterentwicklung und Perspektive Familien- und Sozialorientierung sowie internes Unternehmertum.<br />
sondere in der neu eingeführten<br />
Mitarbeiterbefragung. „Dieses Instrument<br />
entfaltet eine enorme<br />
Wirkung, wenn die Erkenntnisse<br />
systematisch umgesetzt werden“,<br />
so Bruch. Besonders bei Führungsqualität,<br />
internen Prozessen<br />
und Betriebskl<strong>im</strong>a seien nach einer<br />
Befragung deutliche Verbesserungen<br />
zu beobachten.<br />
Um in den Kreis der 100 besten<br />
Arbeitgeber aufgenommen<br />
zu werden, müssen die Unternehmen<br />
in einem zweistufigen<br />
Verfahren <strong>des</strong> Instituts für Führung<br />
und Personalmanagement<br />
der Universität St. Gallen bestehen.<br />
Ein Fragebogen erfasst die<br />
Kennzahlen <strong>des</strong> Unternehmens.<br />
In einem zweiten Schritt folgt<br />
Mitarbeiterbefragung. Bewertet<br />
werden sechs Kategorien: Führung<br />
und Vision, Motivation und<br />
Dynamik, Kultur und Kommunikation,<br />
Mitarbeiterentwicklung und<br />
Perspektive Familien- und Sozialorientierung<br />
sowie internes Unternehmertum.<br />
Gütesiegel<br />
Die 100 Mittelständler mit dem<br />
überzeugendsten Konzept erhalten<br />
das Gütesiegel Top Job. Die<br />
Unternehmen, die sich nach der<br />
Untersuchung auf den ersten fünf<br />
Plätzen befinden, kämpfen um<br />
den Titel „Arbeitgeber <strong>des</strong> Jahres“,<br />
der von der Top Job-Jury verliehen<br />
wird. Eine individuelle Stärken-/Schwächenanalyse<br />
zeigt<br />
den <strong>Teil</strong>nehmern, ihr Personalmanagement<br />
gezielt zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />
Alle 100 Unternehmen werden<br />
in dem von Wolfgang Clement<br />
und Prof. Dr. Heike Bruch herausgegebenen<br />
Buch „Top Job – die<br />
100 besten Arbeitgeber <strong>im</strong><br />
Mittelstand“ vorgestellt. <strong>Sie</strong> werden<br />
außerdem auf der Website<br />
www.topjob.de präsentiert. Mit einer<br />
umfassenden Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit verschaffen<br />
die Organisatoren den ausgezeichneten<br />
Arbeitgebern bun<strong>des</strong>weite<br />
Bekanntheit. Auf der Preisverleihung<br />
<strong>im</strong> Februar 2007 werden<br />
diese Unternehmen geehrt –<br />
gleichzeitig fällt hier der Startschuss<br />
für den Aufbau eines ge-<br />
Top-Arbeitgeber. Startberechtigt<br />
sind Unternehmen aller Branchen<br />
mit 20 bis 5.000 Mitarbeitern.<br />
Die Bewerbung ist kostenlos.<br />
Den ausgewählten Top Job-<br />
Unternehmen kommt ein umfangreiches<br />
Leistungspaket zugute.<br />
Bewerbung kostenlos<br />
Dieses beinhaltet neben der individuellen<br />
Stärken-/Schwächenanalyse<br />
unter anderem die professionelle<br />
Pressebasisarbeit, die<br />
Präsentation <strong>im</strong> Buch, die <strong>Teil</strong>nahme<br />
an der Veranstaltung und<br />
die Aufnahme in das Top Job-<br />
Netzwerk. Unterlagen gibt es unter<br />
www.topjob.de. Bewerbungsschluss<br />
ist am 31. Mai<br />
eine etwa zehnminütige Online- Handlungsfelder auf und erlaubt winnbringenden Netzwerkes der 2006.<br />
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and click on the FREE INFO DVD link for free fast information to get you started.<br />
Mentor <strong>des</strong> Projektes ist Bun<strong>des</strong>wirtschaftsminister<br />
a. D. Wolfgang<br />
Clement. Kooperationspartner<br />
sind die access AG, die AGP –<br />
Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft<br />
in der Wirtschaft e. V., die<br />
Akademie für Führungskräfte der<br />
Wirtschaft GmbH, die HRblue AG,<br />
die Gallup Deutschland GmbH,<br />
die Kienbaum Consultants International<br />
GmbH, die Klaus Lurse<br />
Personal + Management AG, die<br />
Scheelen AG, die Schindlerhof<br />
Klaus Kobjoll GmbH, die SKP –<br />
Dr. Stoebe, Kern & Partner HR<br />
Managementberatung AG sowie<br />
die Süddeutsche Zeitung.<br />
Die wissenschaftliche Leitung<br />
<strong>des</strong> Projektes TOP JOB liegt bei<br />
Dr. Heike Bruch, Professorin und<br />
Direktorin am Institut für Führung<br />
und Personalmanagement der<br />
Universität St. Gallen. <strong>Sie</strong> hat sich<br />
insbesondere auf den Gebieten<br />
Change-Management und Leadership<br />
einen prominenten Namen<br />
gemacht. ■ (CB)<br />
Die Personalmanagementexpertin<br />
Prof. Dr. Heike Bruch von der<br />
Universität St. Gallen hat die<br />
wissenschaftliche Leitung <strong>des</strong><br />
Projektes TOP JOB übernommen.
Die Wirtschaft Network-<strong>Karriere</strong> ● Ausgabe Mai 2006 Seite 32<br />
Fachlich nur Mittelmaß, aber Gespür<br />
für Menschen<br />
Nachwuchs für Führungspositionen sinnvoll vorbereiten und begleiten<br />
In einem mittelständischen<br />
Unternehmen scheidet eine<br />
Führungskraft aus, etwa Altersgründen.<br />
Es gilt, diese<br />
Stelle neu zu besetzen. Häufig<br />
hat der Unternehmer schon<br />
länger jemanden auserkoren,<br />
der die frei werdende Führungsposition<br />
einnehmen soll.<br />
Meistens sind es zwei wesentliche<br />
Punkte, die den Kandidaten<br />
auszeichnen: ein hohes<br />
Wissen <strong>im</strong> fachlichen Bereich:<br />
„Dem macht so schnell keiner<br />
etwas vor!“ und eine ebenso<br />
hohe Loyalität gegenüber dem<br />
Unternehmen: „Dem kann<br />
man vertrauen! Der hat sich<br />
bewährt!“ Ob er oder sie allerdings<br />
auch in der Lage ist, zu<br />
führen, darüber hat sich der<br />
Unternehmer meist keine Gedanken<br />
gemacht.<br />
In einem solchen Szenario finden<br />
sich gerade in mittelständischen<br />
Unternehmen <strong>im</strong>mer mehr Führungskräfte<br />
wieder. „Aus den eigenen<br />
Reihen aufgerückt, weil<br />
derjenige gute fachliche Leistungen<br />
bringt und sich einfach in<br />
den letzten Jahren bewährt hat.<br />
Viele bemühen sich auch redlich,<br />
merken jedoch in der alltäglichen<br />
Führungsaufgabe schnell, dass<br />
sie an unüberwindbare Grenzen<br />
stoßen“, so die Erfahrungen von<br />
Wirtschaftswissenschaftlerin Barbara<br />
Hess-Häusler, die sich auf<br />
Betriebs- und Führungspsychologie<br />
spezialisiert hat. Die ernannten<br />
Führungskräfte wüssten nicht,<br />
wie man Menschen führt, motiviert<br />
oder Aufgaben delegiert: „In<br />
vielen Jahren als Mitarbeiter gewohnt,<br />
wollen sie lieber selber<br />
„In vielen Jahren als Mitarbeiter<br />
gewohnt, wollen ernannte Führungskräfte<br />
häufig lieber selber<br />
ausführen, wollen anpacken.<br />
Nun sollen sie andere anleiten,<br />
beurteilen und konstruktiv Kritik<br />
üben“, zeigt Barbara Hess-Häusler,<br />
Wirtschaftswissenschaftlerin<br />
mit dem Schwerpunkt Betriebsund<br />
Führungspsychologie, den<br />
Konfikt auf.<br />
ausführen, wollen anpacken. Nun<br />
sollen sie andere anleiten, beurteilen<br />
und konstruktiv Kritik üben.“<br />
In der Führung rücken Sachaufgaben<br />
– gerade das, was er oder sie<br />
vorher so gut konnte - mehr und<br />
mehr in den Hintergrund. In den<br />
Hier hat jemand viel Ahnung vom Fach, dem kann keiner etwas vormachen. Aber kann er auch führen?<br />
Vordergrund rückt die Menschenführung.<br />
„Führungsaufgaben unterscheiden<br />
sich jedoch grundlegend<br />
von ausführenden Fachtätigkeiten.<br />
Die neue Führungs-<br />
überhaupt nicht soweit kommen<br />
zu lassen, sollte man als Unternehmer<br />
frühzeitig Unterstützung<br />
von außen holen, und zwar ganz<br />
gezielt, empfiehlt Hess-Häusler.<br />
<strong>Sie</strong> rät dazu, bereits in der Entscheidungsphase<br />
einen Fachmann<br />
zu Rate ziehen. Ein Coach<br />
würde rechtzeitig analysieren,<br />
welche Potentiale bei der Nachwuchs-Führungskraft<br />
vor-handen<br />
sind und welche es zu unterstützen<br />
gilt. „Und notfalls hat ein Coach<br />
auch den Mut, von einer falschen<br />
Entscheidung abzuraten.<br />
Nicht alle fachlich noch so versierten<br />
Mitarbeiter haben das<br />
Zeug zur Führungskraft und fühlen<br />
sich schnell überfordert.“<br />
außerdem der zeitliche Aufwand<br />
wesentlich größer und die Aussicht<br />
auf Erfolg nicht <strong>im</strong>mer hundert<br />
Prozent.“<br />
Direktvertrieb<br />
Auch die meisten Unternehmen<br />
der Direktvertriebsbranche gehören<br />
zum Mittelstand. Und bei ihnen<br />
haben schon einige erfolgreiche<br />
Berater den Sprung in die<br />
Führungsebene <strong>des</strong> Unternehmens<br />
geschafft, zum Beispiel<br />
Thomas Heursen von LR Health<br />
& Beauty Systems. Der ehemalige<br />
Berufssoldat stieg 1992 als Berater<br />
ein und arbeitete sich über<br />
verschiedene Positionen <strong>im</strong> Vertrieb<br />
zum heutigen Geschäftsführer<br />
Vertrieb hoch. Grundsätzlich<br />
spielt jedoch die Frage, ob dort<br />
jemand Berater ist oder nicht,<br />
„bei der Stellenbesetzung eine<br />
Nebenrolle: Um erfolgreich zu<br />
sein, möchten wir einfach die<br />
„Wir sorgen verstärkt dafür, dass<br />
Thomas Heursen, LR Health &<br />
unsere Mitarbeiter sich durch<br />
Beauty Systems, stieg 1992 als Wer ist geeignet?<br />
Programme für Führungskräfte,<br />
Berater ein und arbeitete sich Ein anderer Mitarbeiter hingegen,<br />
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
über verschiedene Positionen fachlich vielleicht nur Mittelmaß,<br />
und praktische<br />
<strong>im</strong> Vertrieb zum heutigen hat ein großes Gespür für Menschen,<br />
Erfahrungen weiterentwickeln<br />
Geschäftsführer Vertrieb hoch.<br />
versteht es, diese zu be-<br />
können“, sagt Emmannuelle<br />
geistern und ist einfach prä<strong>des</strong>tiniert<br />
Christiansen, Director Business<br />
kraft erkennt, dass sie nicht über<br />
für zukünftige Führungsauf-<br />
Marketing Europe.<br />
das Wissen verfügt, wie sie den gaben. „Genau hier unterstützt<br />
neuen Anforderungen gerecht ein Coach den Unternehmer. Er<br />
Personalberatungen zusammen<br />
wird. Und mit ihr natürlich auch wird prüfen, welcher Kandidat als<br />
und lasse sich potentielle Mitarbeiter<br />
das Umfeld, sprich genau die Führungskraft geeignet ist und<br />
vorschlagen.<br />
Menschen, die er oder sie führen auch zum Stil <strong>des</strong> Unternehmens<br />
sollte. Der Unmut n<strong>im</strong>mt zu“, passt“, so Hess-Häusler. Außerdem<br />
Wertvolles Kapital<br />
führt Hess-Häusler aus.<br />
könne er die Führungskraft<br />
Bei Nu Skin Enterprises werden<br />
bereits <strong>im</strong> Vorfeld in Vorbereitung<br />
die Mitarbeiter als wertvolles Kapital<br />
Unruhe <strong>im</strong> Team<br />
auf die Führungsaufgabe begleiten.<br />
gesehen. „Unter diesem<br />
An diesem Punkt komme oft Unruhe<br />
In einer Art Vorbereitungs-<br />
Leitsatz sorgen wir verstärkt dafür,<br />
in einem Unternehmen, einem<br />
phase könne sich die zukünftige<br />
dass unsere Mitarbeiter sich<br />
Team auf: „Die „Geführten“ Führungskraft genau die Kompe-<br />
durch Programme für Führungsphase<br />
ärgern sich, weil die Führungskraft tenzen aneignen, die er oder sie Alexander Plath, Vertriebsleiter kräfte, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
nicht wirklich Verantwortung an für die anstehenden Aufgaben Ausland bei PM-International,<br />
und praktische Er-<br />
den Mitarbeiter abgibt. <strong>Sie</strong> sind brauchen wird.<br />
war anfangs als Berater erfolgreich<br />
und bringt diese Erfahrung<br />
frustriert, fühlen sich entmündigt, In Bezug auf die Kostenseite -<br />
sind demotiviert.“ Meist sei die ein Coach kostet schließlich Geld, zusammen mit seinem Studium<br />
Führungswissen lässt sich trainieren<br />
Führungskraft außerdem überfordert<br />
warum es also nicht erst einmal zum Wirtschaftsingenieur in die Als Führungskraft wird man in der Regel nicht geboren, das erforderben.<br />
durch die Fülle der Aufga-<br />
selbst versuchen – argumentiert Position ein.<br />
liche Know-how lässt sich jedoch trainieren. Neun wichtige Füh-<br />
„Fehler passieren, Hektik Barbara Hess-Häusler: „Sofern<br />
rungsaufgaben sollten dabei <strong>im</strong> Zentrum der Qualifizierungsmaßnahmen<br />
kommt auf. Die neue Person auf<br />
der Position verliert öfters die Beherrschung.<br />
Meist reagiert sie<br />
dann mit noch mehr Druck, was<br />
bei den Mitarbeitern noch mehr<br />
Ärger oder sogar Angst auslöst.“<br />
Und der Unternehmer wundere<br />
sich, warum die Leistung in einem<br />
vorher gut funktionierenden<br />
Team oder einer erfolgreichen<br />
Abteilung plötzlich abbaut. Um es<br />
dies klappt, ist nichts dagegen<br />
einzuwenden. Wenn allerdings<br />
„das Kind bereits in den Brunnen<br />
gefallen ist“, sind die Kosten oft<br />
um ein Vielfaches höher.“ Unruhe<br />
<strong>im</strong> Team bis hin zu unproduktiven<br />
Zeiten einer Abteilung oder<br />
der Verärgerung von Kunden kosteten<br />
das Unternehmen wirklich<br />
Geld. „Und müssen erst einmal<br />
die Wogen geglättet werden, ist<br />
besten Mitarbeiter haben. Das<br />
können Berater sein, genauso gut<br />
aber Außenstehende“, sagt Matthias<br />
Knoll, Leiter der Personalabteilung<br />
bei LR Health & Beauty<br />
Systems. „Wenn wir Führungspositionen<br />
besetzen, achten wir<br />
<strong>des</strong>halb in erster Linie auf die<br />
Qualifikation der Bewerber: Ausschlaggebend<br />
sind persönliche<br />
Vorbildung, fundierte Fachkennt-<br />
stehen:<br />
1. Mitarbeiter auswählen, beurteilen, fördern<br />
2. Führen durch Kommunikation<br />
3. Ziele vereinbaren<br />
4. Motivation initiieren<br />
5. Konflikte (als direkt Involvierter und als Vermittler) managen<br />
6. Planen und entscheiden (lassen)<br />
7. Delegieren, koordinieren, organisieren<br />
8. Reifegrad spezifisch kontrollieren<br />
9. Kritikgespräche bei Fehlverhalten von Mitarbeitern<br />
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nisse und Erfahrung <strong>im</strong> zukünftigen<br />
Aufgabenfeld.“ Gerade <strong>im</strong><br />
hochqualifizierten Bereich arbeite<br />
das Unternehmen verstärkt mit<br />
fahrungen weiterentwickeln können“,<br />
so Emmannuelle Christiansen,<br />
Director Business Marketing<br />
Europe. Bei der Suche nach Kandidaten<br />
für eine spezifische Position<br />
besetzt das Unternehmen<br />
Stellen erfolgreich durch interne<br />
Beförderungen, „aber wir halten<br />
auch <strong>im</strong>mer Ausschau nach großen<br />
Talenten außerhalb unseres<br />
Unternehmens, denen wir <strong>im</strong> Arbeitsumfeld<br />
unseres Unternehmens<br />
weitere Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bieten“.<br />
Bei der Besetzung von Führungspositionen<br />
suche Nu Skin<br />
stets nach Kandidaten, die sich<br />
mit der „Nu Skin Force for Good“-<br />
Kultur identifizieren und sich<br />
durch folgende Kriterien auszeichnen:<br />
beweist fachliche Kompetenz,<br />
fördert Innovation, unterstützt<br />
Teamarbeit, fördert Lernen<br />
und Austausch von Informationen,<br />
verfügt über Fertigkeiten in<br />
der erfolgreichen Kommunikation<br />
und <strong>im</strong> Umgang mit anderen,<br />
zeigt eine auf die Unterstützung<br />
der Vertriebspartner ausgerichtete<br />
Haltung.<br />
Initiativbewerbungen<br />
Bei PM-International gibt es <strong>im</strong><br />
Vertriebsbereich drei Positionen,<br />
die mit ehemaligen erfolgreichen<br />
Vertriebspartnern besetzt sind:<br />
Der Gründer und Vorstand <strong>des</strong><br />
Unternehmens, Rolf Sorg, war zuvor<br />
erfolgreichster Vertriebspartner<br />
eines deutschen Network-<br />
Marketing-Unternehmens. Der<br />
Vertriebsleiter Ausland, Alexander<br />
Plath, war anfangs als Teampartner<br />
bei PM-International erfolgreich<br />
und bringt diese Erfahrung<br />
zusammen mit seinem Studium<br />
zum Wirtschaftsingenieur in die<br />
Position ein. Und der Marketingdirektor<br />
Parfum, Guido Buch, war<br />
nicht nur <strong>im</strong> Vertrieb von Parfum<br />
sehr erfolgreich, sondern hat<br />
gleichzeitig auch noch den Vertriebsaufbau<br />
in den ost-europäischen<br />
Ländern erfolgreich unterstützt.<br />
„Prinzipiell erhalten wir<br />
eine große Anzahl von Initiativbewerbungen<br />
auch für Führungspositionen<br />
und bekommen regelmäßige<br />
Kontakte von erfahrenen<br />
Unternehmensberatern der Branche“,<br />
so Alexander Plath.<br />
■ (CB/FW)