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Das Langzeitemissionsverhalten einiger in Vorarlberg in Betrieb ...

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<strong>Das</strong> <strong>Langzeitemissionsverhalten</strong> <strong>e<strong>in</strong>iger</strong> <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> <strong>in</strong> <strong>Betrieb</strong> stehender<br />

größerer Hackschnitzelheizungen<br />

1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Im Zuge der laufenden, stichprobenartig durchgeführten Emissionsüberwachung von<br />

automatisch beschickten Holzfeuerungen werden, den e<strong>in</strong>schlägigen Messvorschriften<br />

entsprechend, durchwegs nur weitgehend stationäre <strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen erfasst<br />

(siehe auch Bericht: „lufthygienische Überprüfung automatisch beschickter<br />

Holzheizungen 2001-2003“; Internet: www.vorarlberg.at/luftre<strong>in</strong>haltung). Die<br />

Messdauer beträgt bei den von der Abteilung IVe – Fachbereich Luftre<strong>in</strong>haltung nach<br />

den rechtlichen Bestimmungen vorgenommenen, meist <strong>in</strong> zweijährigen Abständen<br />

erforderlichen Überprüfungen <strong>in</strong> der Regel ca. 30 M<strong>in</strong>uten. Bezogen auf die gesamte<br />

<strong>Betrieb</strong>szeit derartiger Anlagen wird somit nur e<strong>in</strong> verschw<strong>in</strong>dend kle<strong>in</strong>er Teil der<br />

gesamten <strong>Betrieb</strong>sdauer befasst. Trotz der kurzen Messdauer ersche<strong>in</strong>en unter der<br />

Voraussetzung konstanter <strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen (Brennstoffqualität, E<strong>in</strong>stellung,<br />

Anlagenauslastung...) gewisse Rückschlüsse auf das <strong>Langzeitemissionsverhalten</strong><br />

möglich.<br />

Wesentliche E<strong>in</strong>schränkungen ergeben sich allerd<strong>in</strong>gs aus der Nichtberücksichtigung<br />

<strong>in</strong>stationärer <strong>Betrieb</strong>sphasen (siehe auch Bericht: „10 Jahre Emissionsmessungen an<br />

automatisch beschickten Holzfeuerungen“ / Heizungsüberprüfung durch die Abteilung<br />

IVe Fachbereich Luftre<strong>in</strong>haltung - siehe oben genannte Internetadresse). Tendenziell<br />

liegen deshalb die bei den Kurzzeitüberprüfungen erhobenen Messwerte für den<br />

lufthygienisch relevanten Indikator Kohlenstoffmonoxid (CO) im Vergleich zu den<br />

Gesamtemissionen gesehen zu niedrig. Gleiches gilt auch für die Emissionen von<br />

flüchtigen organischen Verb<strong>in</strong>dungen (OGC), die auch stark von der Güte des<br />

Abgasausbrandes abhängen. Auch e<strong>in</strong>zelne Nachbarschaftsbeschwerden über Rauch-,<br />

Geruchs- und Rußbelästigungen stehen mit dieser Problematik im Zusammenhang.<br />

Um das tatsächliche Ausmaß solcher Emissionen besser beurteilen zu können, wurden<br />

im Verlauf der letzen Jahre an e<strong>in</strong>igen, vorwiegend größeren Anlagen ergänzende<br />

Langzeitmessungen mit e<strong>in</strong>er Dauer von e<strong>in</strong>igen Stunden bis mehrere Tage<br />

vorgenommen. Ausgewählt wurden dabei e<strong>in</strong>erseits Anlagen, bei denen<br />

Belästigungsprobleme vorhanden waren sowie mehrere neuere Anlagen verschiedener<br />

Fabrikate. Die zuletzt genannten Anlagen sollten nach Angaben der Hersteller über<br />

Teillastregelungssysteme verfügen, die auch bei ger<strong>in</strong>gem Wärmebedarf die<br />

E<strong>in</strong>haltung der gesetzlich vorgegebenen Emissionsgrenzwerte gewährleisten sollen.<br />

Die Messungen erfolgten hauptsächlich <strong>in</strong> der Übergangszeit (Frühjahr bzw. Herbst),<br />

<strong>in</strong> der – im Vergleich zur Hauptbetriebszeit gesehen – e<strong>in</strong> höherer Anteil <strong>in</strong>stationärer<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen zu erwarten war.<br />

Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung Landhaus A-6901 Bregenz www.vorarlberg.at DVR 0058751<br />

Tel: #43(0)5574/511-0 Fax: #43(0)5574/511-920095 E-Mail: amtdvlr@vorarlberg.at


- 2 -<br />

2. Kurzbeschreibung der ausgewählten Anlagen<br />

In der nachstehenden Tabelle 1 werden die wichtigsten Anlage- und <strong>Betrieb</strong>sdaten<br />

während des Messzeitraumes sowie die jeweilige Messdauer aufgelistet:<br />

Tabelle 1: Anlage- und <strong>Betrieb</strong>sdaten der ausgewählten Anlagen<br />

Anlage<br />

Nr<br />

Fabrikat Nennheiz-<br />

Leistung<br />

[kW]<br />

Baujahr Brennstoff Messdauer<br />

[Stunden]<br />

1 A 1200 1999 Hackgut feucht 70<br />

2 B 550 2000 Hackgut feucht 31<br />

3 C 300 1998 Hackgut trocken 44<br />

4 D 440 1997 Hackgut feucht 7<br />

5 D 440 1997 Hackgut trocken 32<br />

6 E 800 1991 Hackgut feucht 3<br />

7 C 500 2002 Hackgut trocken 23<br />

8 D 700 2002 Hackgut trocken 22<br />

9 B 900 2001 Hackgut trocken 17<br />

feucht: Wassergehalt über 40 %; trocken: Wassergehalt unter 40 %<br />

Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, war bei zwei Anlagen die Messdauer vergleichsweise<br />

kurz und be<strong>in</strong>haltet ke<strong>in</strong>e Nachtstunden. Da <strong>in</strong> diesen Fällen e<strong>in</strong> zeitlich konstanter<br />

(niedriger) prozessbed<strong>in</strong>gter Wärmebedarf gegeben war, wurde diese Anlagen<br />

dennoch <strong>in</strong> diese Auswertung mite<strong>in</strong>bezogen, zumal trotz der vergleichsweise kurzen<br />

Messdauer die Messdaten <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Anlagenauslastung und das verwendete<br />

Brennstoffsortiment als <strong>e<strong>in</strong>iger</strong>maßen zeitlich repräsentativ bewertet werden können.<br />

3. Messtechnik und Datenauswertung<br />

Die Erfassung der Emissions- und <strong>Betrieb</strong>sdaten erfolgte mit zeitlich hoch auflösenden<br />

kont<strong>in</strong>uierlich registrierenden Messgeräten, wobei jeweils 10 Sekundenwerte ermittelt<br />

wurden, die für die weiteren Auswertungen teilweise auch zu verschiedenen<br />

Mittelwerten (z.B.: Halbstundenmittelwerte – HMW) zusammengefasst wurden.<br />

Neben CO und CO2 (Messpr<strong>in</strong>zip Infrarotabsorption) wurden auch verschiedene<br />

<strong>Betrieb</strong>sdaten (z.B.: Abgastemperaturen, Abgasgeschw<strong>in</strong>digkeiten) und <strong>in</strong> zwei Fällen<br />

auch die Summenwerte organischer Verb<strong>in</strong>dungen mit e<strong>in</strong>em<br />

Flammenionisatiosdetektor (FID) erfasst. Für die Auswertung mussten teilweise<br />

Ausfälle der Messe<strong>in</strong>richtungen und der Datenerfassung sowie mitunter auch<br />

Manipulationsphasen an den Anlagen ausgeblendet werden. Weiters wurden die Daten<br />

nach verschiedenen Kriterien sortiert um Aussagen <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die<br />

unterschiedlichen <strong>Betrieb</strong>szustände treffen zu können.


4. Ergebnisse<br />

- 3 -<br />

4.1 Überblick über die vorliegenden Messdaten<br />

E<strong>in</strong>en ersten Überblick über die Emissions- und <strong>Betrieb</strong>sdaten vermittelt die<br />

nachstehende Tabelle 2, <strong>in</strong> der die auf 13 % normierten Halbstundenmittelwerte von<br />

CO und die O2-Werte der e<strong>in</strong>zelnen Anlagen jeweils gegliedert nach Mittelwert,<br />

M<strong>in</strong>imum und Maximum zusammengestellt s<strong>in</strong>d:<br />

Tabelle 2: Halbstundenmittelwerte CO [mg/Nm³ bezogen auf 13 % O2] und O2 [Vol%]<br />

CO [mg/Nm³ bezogen auf 13% O2] O2 [Vol %]<br />

Anlage Nr Mittel M<strong>in</strong>imum Maximum Mittel M<strong>in</strong>imum Maximum<br />

1 59 10000 1506 >20000 16,3 12,3 19,5<br />

3 413 20000 17,2 11,5 20,7<br />

6 >9000 (4400) (>14000) 15,1 (13,6) (16,1)<br />

7 1747


- 4 -<br />

Die O2-Werte lagen mit Ausnahme von Anlage 1 durchwegs sehr hoch. Berücksichtigt<br />

werden muss dabei, dass der optimale <strong>Betrieb</strong>sbereich solcher Anlagen <strong>in</strong> etwa<br />

zwischen 7 und 9 Vol% O2 liegt. In Folge der niedrigen Anlagenauslastung und<br />

teilweise auch wegen nicht optimaler E<strong>in</strong>stellung lagen selbst die niedrigsten O2-<br />

Halbstundenmittelwerte häufig über diesem Bereich. Die vielfach feststellbaren hohen<br />

O2-HMW ergaben sich im Übrigen auch aus der E<strong>in</strong>beziehung der Feuererhaltungsbzw.<br />

Stillstandsphasen. Diese Phasen können nur bei der Messreihe von Anlage 1 und<br />

mit etwas E<strong>in</strong>schränkung auch bei Anlage 8 vernachlässigt werden; bei allen anderen<br />

Anlagen s<strong>in</strong>d sowohl die hohen O2-Werte als auch e<strong>in</strong> erheblicher Teil der sehr hohen<br />

CO-Werte mit diesen Phasen verknüpft. Bei den angeführten CO-Werten muss zudem<br />

berücksichtigt werden, dass die <strong>in</strong> Tabelle 2 vorgenommenen Normierungen –<br />

<strong>in</strong>sbesondere bei sehr hohen O2-Werten über 19 Vol% - e<strong>in</strong>e erhebliche Unschärfe der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Messwerte bewirken. Aus diesem Grund s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> Tabelle 2 angeführten<br />

CO-Maximalwerte – ausgenommen Anlagen Nr 1 und 8 - nur bed<strong>in</strong>gt aussagekräftig.<br />

In H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Gesambeurteilung der Emissionen <strong>in</strong>stationärer <strong>Betrieb</strong>sphasen<br />

müssen zudem auch die wechselnden Abgasmengen berücksichtigt werden. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt weiters, dass die Berechnung der <strong>in</strong> Tabelle 2 ausgewiesenen<br />

Halbstundenmittelwerte exakt nach Uhrzeit (z.B.: 08:00:10 – 08:30:00) erfolgte, wobei<br />

zufällig größere oder kle<strong>in</strong>ere Teile von Feuererhaltungs- bzw. Stillstandsphasen <strong>in</strong><br />

diesen e<strong>in</strong>zelnen Halbstundenmittelwerten enthalten se<strong>in</strong> können. Mit Ausnahme von<br />

Anlage 6 ist jedoch bei allen Messreihen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Halbstundenmittelwert mit<br />

durchgehendem <strong>Betrieb</strong> (ohne Feuererhaltung) enthalten. Ebenso s<strong>in</strong>d – abgesehen<br />

von den Anlagen 1, 6, 8 und 9 – auch vollständige Halbstundenmittelwerte mit<br />

ausschließlichen Feuererhaltungs- bzw. Stillstandsphasen <strong>in</strong> allen Messreihen<br />

enthalten. Dies kommt auch bei den sehr hohen O2-Maximas zum Ausdruck, die bei<br />

den Anlagen 2, 3, 4, 5 und 7 19 Vol% und mehr betragen.<br />

4.2 Weitergehende Analyse der Messdaten <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Emissionen<br />

<strong>in</strong>stationärer <strong>Betrieb</strong>sphasen<br />

Die <strong>in</strong> Tabelle 2 angeführten Zahlen s<strong>in</strong>d bereits e<strong>in</strong> klarer H<strong>in</strong>weis auf die<br />

lufthygienische Bedeutung der <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>szustände von automatisch<br />

beschickten Hackschnitzelfeuerungen. Nach detaillierter Durchsicht der vorliegenden<br />

Messdaten wurde als e<strong>in</strong>fach handzuhabendes und dennoch aussagekräftiges erstes<br />

Sortierungskriterium e<strong>in</strong> O2-Gehalt von 15,0 Vol % gewählt, wobei bei O2-Werten<br />

kle<strong>in</strong>er/gleich 15,0 % weitgehend stationäre und bei O2-Werten über 15,0 Vol %<br />

durchwegs Bed<strong>in</strong>gungen angenommen werden können, bei denen e<strong>in</strong> emissionsarme<br />

Verbrennung <strong>in</strong> der Regel nicht mehr möglich ist. In der nachstehenden Tabelle 3<br />

werden die Ergebnisse dieser Sortierung aufgelistet. Zum Vergleich werden auch die<br />

zeitlichen Anteile der <strong>Betrieb</strong>sphasen mit O2-Werten über 15,0 Vol % angeführt. Zu<br />

beachten ist, dass die <strong>in</strong> der Spalte O2 >15,0 angeführten CO-Werte aus den oben<br />

genannten Gründen nicht auf 13 % O2 normiert s<strong>in</strong>d.


- 5 -<br />

Tabelle 3: CO-Mittelwerte <strong>in</strong> Abhängigkeit von den O2-Werten sowie zeitliche Anteile<br />

mit erhöhten O2-Werten<br />

Mittel<br />

(13%O2)<br />

CO mg/Nm³ Mittel CO mg/Nm³ Zeitliche Anteile<br />

Anlage Nr O2 < 15,0% O2 > 15,0 % <strong>in</strong> % O2 > 15,0 %<br />

1 65 54 1<br />

2 1166 5229 65<br />

3 89 368 11<br />

4 305 1476 52<br />

5 234 868 72<br />

6 1599 6688 54<br />

7 8 258 48<br />

8 360 1141 5<br />

9 E 226 691 60<br />

Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass mit Ausnahme von Anlage 1 die CO-<br />

Emissionskonzentrationen auch ohne Normierung auf 13 % O2 bei hohen O2-Werten<br />

durchwegs weit über den Vergleichszahlen bei niedrigeren O2-Werten liegen. Die bei<br />

den Messungen festgestellten Anteile von <strong>Betrieb</strong>szeiten mit hohen O2-Werten s<strong>in</strong>d<br />

sehr unterschiedlich, wobei nur die Anlagen 1 und 8 niedrige Anteile aufweisen. Die<br />

unterschiedlichen Anteile stehen mit regelungstechnischen Unterschieden und<br />

unterschiedlichen Anlagenauslastungen <strong>in</strong> Zusammenhang.<br />

Wie bereits erwähnt müssen für e<strong>in</strong>e exakte Berechnung der Emissionanteile von<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen auch zuverlässige Daten über die Abgasmengen<br />

vorliegen. Solche Unterlagen s<strong>in</strong>d leider nur teilweise verfügbar, da die notwendige<br />

kont<strong>in</strong>uierlich registrierende Messung sehr niedriger Abgasgeschw<strong>in</strong>digkeiten bei<br />

teilweise relativ hohen Temperaturen mit erheblichen messtechnischen Problemen<br />

verbunden ist Ausgehend von dem im Anhang bei Anlage 4 detailliert beschriebenen<br />

Beispiel lagen die Abgasmengen <strong>in</strong> den <strong>Betrieb</strong>sphasen ca. dreifach höher als <strong>in</strong> den<br />

Feuererhaltungsphasen. Mit Ausnahme von Anlage 6, die zum Zeitpunkt der<br />

Messungen überwiegend mit Nennlast bzw. hoher Teillast mit e<strong>in</strong>em<br />

Abgasvolumenverhälnis von ca. 1 zu 8 betrieben wurde, waren auch bei allen anderen<br />

Anlagen niedrige Teillastbetriebszustände dom<strong>in</strong>ierend, sodass die Relation von 1 zu 3<br />

als guter Näherungswert für die Emissionsberechnungen e<strong>in</strong>gesetzt werden kann.<br />

Neben den Feuererhaltungs- bzw. Stillstandsphasen müssen auch die An- und<br />

Abfahrtszustände, die je nach Anlage unterschiedlich stark zu erhöhten CO-<br />

Emissionen beitragen, berücksichtigt werden. Diese ebenfalls <strong>in</strong>stationären<br />

<strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen, die bei den Kurzzeitmessungen durchwegs nicht erfasst werden,<br />

wurden nach detaillierter Durchsicht der vorliegenden Messreihen ebenfalls den<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen zugeordnet. Insbesondere bei den Anlagen 3, 4, 5<br />

und 7 ergaben sich durch die Berücksichtigung dieser zusätzlichen E<strong>in</strong>flussgröße<br />

nennenswerte Korrekturen der <strong>in</strong> Tabelle 3 genannten Zahlen. Dies zeigt auch die<br />

nachstehende Abbildung 1 <strong>in</strong> der diese Korrekturen berücksichtigt wurden. Wie <strong>in</strong>


59<br />

1166<br />

44<br />

- 6 -<br />

Tabelle 3 werden die auf 13 % O2 bezogenen Emissionskonzentrationen der<br />

stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen den Emissionskonzentrationen von <strong>in</strong>stationären<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen ohne O2-Bezug gegenübergestellt. Zur Orientierung ist auch der für<br />

stationäre <strong>Betrieb</strong>sphasen def<strong>in</strong>ierte Grenzwert der FAV e<strong>in</strong>gezeichnet.<br />

mg CO/Nm³<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Durchschnittliche Emissionskonzentrationen<br />

138<br />

Abbildung 1<br />

57<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 [9] 9E*<br />

Anlage Nr<br />

1599<br />

2<br />

360<br />

3000<br />

226<br />

stationär<br />

<strong>in</strong>stationär<br />

Grenzw - stat<br />

Bei e<strong>in</strong>em Vergleich der für die stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen berechneten<br />

Emissionskonzentrationen muss berücksichtigt werden, dass die Emissionsgrenzwerte<br />

als maximale Halbstundenmittelwerte def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d (siehe auch Abschnitt 5.1). Bei<br />

Durchschnittswerten, die über dem ausgewiesenen Grenzwert liegen, kann somit e<strong>in</strong>e<br />

extreme (Anlagen 2, 6 und 9) bzw. e<strong>in</strong>e deutliche Grenzwertüberschreitung (Anlage 8)<br />

festgehalten werden. Ähnlich wie <strong>in</strong> Tabelle 3 geht aus dieser Abbildung klar hervor,<br />

dass die Emissionskonzentrationen bei <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen mit Ausnahme<br />

von Anlage 1 wesentlich höher s<strong>in</strong>d als die Messwerte der stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen.<br />

Zu beachten ist dabei auch, dass die für die <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen<br />

ausgewiesenen Werte nicht auf 13 % O2 normiert s<strong>in</strong>d (siehe vorne).<br />

Aus den <strong>in</strong> Abbildung 1 dargestellten Emissionskonzentrationen kann nicht direkt auf<br />

die tatsächlichen Emission der <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen geschlossen werden.<br />

Hiezu müssen <strong>in</strong>sbesondere die genannten E<strong>in</strong>schränkungen (Abgasmengen,<br />

<strong>Betrieb</strong>szeiten - stationär/<strong>in</strong>stationär) berücksichtigt werden. Auf Basis der bereits<br />

skizzierten Annahmen ergeben sich unter Berücksichtigung der genannten


- 7 -<br />

Randbed<strong>in</strong>gungen die <strong>in</strong> der nachstehenden Abbildung 2 dargestellten<br />

Verhältniszahlen.<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Abbildung 2<br />

näherungsweise nach <strong>Betrieb</strong>szeiten und Abgasmengen gewichtete CO-Emissionen<br />

(Verhältniszahlen)<br />

408<br />

342<br />

58 39 66 16 1<br />

130<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 [9] 9E*<br />

Anlage Nr<br />

stationär <strong>in</strong>stationär<br />

Die Gesamthöhe der dargestellten Säulen repräsentiert dabei näherungsweise die<br />

während der Messzeit gegebenen durchschnittlichen Gesamtemissionen der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Anlagen. Wie ersichtlich waren <strong>in</strong>sbesondere bei den Anlagen 2, 6 und 9 sehr hohe<br />

Emissionen zu verzeichnen, die zu e<strong>in</strong>em erheblichen Teil auch den stationären (mit<br />

Zahlen gekennzeichneten) <strong>Betrieb</strong>sphasen zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Auch bei Anlage 8<br />

ergeben sich <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>er Fehle<strong>in</strong>stellung vergleichsweise hohe Anteile der<br />

stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen. Die Anlagen 1, 3 und 7 weisen <strong>in</strong>sgesamt sehr niedrige<br />

Emissionswerte auf, wobei bei Anlage 7 der stationäre Emissionanteil praktisch<br />

vernachlässigt werden kann. Diese Anlagen zeigen im Übrigen auch e<strong>in</strong><br />

Emissionverhalten, bei dem – den e<strong>in</strong>leitend erwähnten Prospektangaben entsprechend<br />

– auch die Emissionen während <strong>in</strong>stationärer <strong>Betrieb</strong>sphasen als wenig bedeutsam<br />

e<strong>in</strong>zustufen s<strong>in</strong>d.<br />

Zu beachten ist bei der Interpretation von Abbildung 2 auch, dass <strong>in</strong> Folge der bereits<br />

erwähnten häufigen Messbereichsüberschreitungen die Emissionsanteile der<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen <strong>in</strong>sbesondere bei den Anlagen 2 und 6 eher etwas<br />

unterbewertet s<strong>in</strong>d.<br />

736<br />

3000


100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

- 8 -<br />

Bei fiktiver Annahme e<strong>in</strong>er bei allen Anlagen gleich großen Brennstoffwärmeleistung<br />

von ca 400 kW im stationären <strong>Betrieb</strong> bzw von ca 130 kW bei <strong>in</strong>stationären<br />

Bed<strong>in</strong>gungen (dies ist auf Grund der unterschiedlichen Anlagengrößen und<br />

Lastzustände <strong>in</strong> der Praxis allerd<strong>in</strong>gs nicht zutreffend) würden die dargestellten<br />

Vergleichswerte <strong>in</strong> etwa e<strong>in</strong>er CO-Gesamtemission <strong>in</strong> g/h entsprechen. Für Anlage 2<br />

ergäbe sich somit beispielsweise e<strong>in</strong>e über die gesamte Messzeit gemittelte<br />

durchschnittliche CO-Emission von ca 1,5 kg pro Stunde, wovon ca 1,1 kg den<br />

<strong>in</strong>stationären und ca 0,4 kg den stationären <strong>Betrieb</strong>szuständen zuzuordnen wären. Im<br />

Vergleich dazu ergäbe sich bei diesen vergleichbaren Annahmen für Anlage 7 e<strong>in</strong>e<br />

Gesamtemission von durchschnittlich 0,05 kg CO pro Stunde, wobei lediglich 0,001<br />

kg auf stationäre <strong>Betrieb</strong>szustände entfallen.<br />

Im Übrigen muss bei der Interpretation von Abbildung 2 berücksichtigt werden, dass<br />

die Abgrenzung stationär/<strong>in</strong>stationär <strong>in</strong>sbesondere bei den Anlagen 6, 8 und 9<br />

(Messreihe E) erhebliche Unschärfen be<strong>in</strong>haltet. Dies ergibt sich vor Allem aus dem<br />

Umstand, dass e<strong>in</strong> erheblicher Teil der Messwerte bei diesen Anlagen O2-<br />

Konzentrationsbereiche knapp unter 15 % be<strong>in</strong>haltet. In diesem Bereich s<strong>in</strong>d im<br />

allgeme<strong>in</strong>en die Verbrennungsbed<strong>in</strong>gungen auch nicht mehr optimal. Die <strong>in</strong>stationären<br />

Anteile könnten somit eher noch etwas höher liegen. Dies geht auch aus der<br />

nachstehenden Abbildung 3 hervor, <strong>in</strong> der die prozentuellen CO Emissionsanteile der<br />

<strong>Betrieb</strong>szustände dargestellt s<strong>in</strong>d. Für die zusätzliche Unterteilung der stationären<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen – bezeichnnet als „mit E<strong>in</strong>schränkung stationär“ - wurde e<strong>in</strong><br />

Abgrenzungskriterium von 13 % O2 gewählt.<br />

Abbildung 3<br />

Prozentuelle CO-Emissionsanteile der <strong>Betrieb</strong>szustände<br />

1 2 3 4 5<br />

Anlage Nr<br />

6 7 8 9E*<br />

% <strong>in</strong>stationär<br />

% mit E<strong>in</strong>schr stat<br />

% stationär<br />

Wie ersichtlich ist nur bei Anlage 1 e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutig überwiegender Anteil der stationären<br />

Emissionen gegeben. Mit Ausnahme der drei genannten Anlagen s<strong>in</strong>d die Unschärfen,


- 9 -<br />

die sich aus dieser Abgrenzung ergeben allerd<strong>in</strong>gs eher ger<strong>in</strong>g. Auffallend s<strong>in</strong>d die<br />

Verhältnisse bei Anlage 7, bei der e<strong>in</strong>e klare Abgrenzung zwischen<br />

stationär/<strong>in</strong>stationär möglich ist. Die (niedrigen) CO-Emissionen s<strong>in</strong>d bei dieser<br />

Anlage nahezu ausschließlich auf die <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen<br />

zurückzuführen. H<strong>in</strong>sichtlich weiterer Details wird auf den Anhang verwiesen, <strong>in</strong> dem<br />

das <strong>Betrieb</strong>s- und Emissionsverhalten der e<strong>in</strong>zelnen Anlagen an typischen Beispielen<br />

dargestellt wird.<br />

Neben CO wurden bei den Anlagen 1 und 6 auch die Summenwerte organischer<br />

Verb<strong>in</strong>dungen (OGC) kont<strong>in</strong>uierlich registrierend erfasst. Entsprechend den bisherigen<br />

Messerfahrungen (siehe zum Beispiel auch Bericht „Emissionsmessungen an<br />

modernen Kachelöfen“ – siehe vorne genannte Internetadresse) s<strong>in</strong>d die OGC-Werte<br />

bei CO-Werten unter 1000 mg/Nm³ (bezogen auf 13 % O2) durchwegs niedrig.<br />

Dementsprechend wurde bei Anlage 1 e<strong>in</strong> maximaler OGC–Halbstundenmittelwert<br />

von 12 mg/Nm³ (bezogen auf 13 % O2) registriert. Im Zuge e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der<br />

Gesamtauswertung nicht berücksichtigten Manipulationsphase, bei der die CO-<br />

Konzentration im Halbstundenmittel auf 1140 mg/Nm³ anstieg, war gleichzeitig e<strong>in</strong><br />

OGC-Wert von 24 mg/Nm³ festzustellen.<br />

Bei Anlage 6 waren <strong>in</strong> den <strong>Betrieb</strong>sphasen bei e<strong>in</strong>em CO-Vergleichswert von 1599<br />

mg/Nm³ e<strong>in</strong> OGC-Wert von 120 mg/Nm³ im Mittel festzustellen. In den <strong>in</strong>stationären<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen war im Mittel e<strong>in</strong> OGC-Wert von 1487 mg/Nm³ zu beobachten (CO-<br />

Vergleichswert 6688 mg/Nm³). Trotz der kurzen Messzeit erreichten bei gleichzeitiger<br />

CO-Messbereichsüberschreitung e<strong>in</strong>zelne OGC-Emissionsspitzen e<strong>in</strong>en Bereich von<br />

6000 – 8000 mg/Nm³. Dieser nicht l<strong>in</strong>eare Zusammenhang CO/OGC, der durch e<strong>in</strong>en<br />

im Vergleich zu CO überproportionalen Anstieg der OGC-Werte bei sehr hohen CO-<br />

Konzentrationen gekennzeichnet ist, hat zur Folge, dass die OGC-Emissionanteile bei<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen noch deutlich höher liegen als beim CO. Am Beispiel der<br />

Anlage 6 kann <strong>in</strong> etwa für die <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen e<strong>in</strong> OGC-Emissionanteil<br />

von ca. 60 % abgeschätzt werden. Der CO-Anteil liegt auch unter Berücksichtigung<br />

der Messbereichsüberschreitungen im Vergleich dazu unter 40 %. Insgesamt<br />

ermöglichen die OGC-Messwerte bessere belästigungsrelevante Aussagen, da<br />

Belästigungsprobleme erfahrungsgemäß nur bei sehr hohen CO-Spitzen über 3000<br />

mg/Nm³ gegeben s<strong>in</strong>d. Bei OGC s<strong>in</strong>d im Gegensatz zu CO kurzzeitige Spitzenwerte<br />

ohne Messbereichsüberschreitung und ohne Genauigkeitse<strong>in</strong>bußen bei niedrigen<br />

Messwerten erfassbar. Der erforderliche Messaufwand ist bei OGC allerd<strong>in</strong>gs<br />

wesentlich größer als bei CO.


5. Diskussion der Messergebnisse<br />

- 10 -<br />

5.1 Vergleich mit den gesetzlich festgelegten Grenzwerten der<br />

Feuerungsanlagenverordnung<br />

Für die <strong>in</strong> dieser Arbeit untersuchten Anlagen gilt e<strong>in</strong> als maximaler<br />

Halbstundenmittelwert def<strong>in</strong>ierter Emissionsgrenzwert von 250 mg CO/Nm³ (bezogen<br />

auf 13 % O2). Da bei der Beurteilung der Messwerte zahlreiche betriebs- und<br />

messtechnische Randbed<strong>in</strong>gungen beachtet werden müssen, können die <strong>in</strong> Tabelle 2<br />

genannten maximalen Halbstundenmittelwerte nicht als Beurteilungsbasis<br />

herangezogen werden. Die wesentlichste E<strong>in</strong>schränkung ergibt sich durch die<br />

notwendige Ausklammerung der Feuererhaltungs- bzw. Stillstandsphasen.<br />

Auszublenden s<strong>in</strong>d weiters An- und Abfahrtszustände, wobei allerd<strong>in</strong>gs unklar ist, ob<br />

der Verordnungsgeber auch die bei zahlreichen Anlagen regelmäßig und häufig<br />

stattf<strong>in</strong>denden E<strong>in</strong>- und Abschaltphasen (Feuererhaltung/<strong>Betrieb</strong>/Feuererhaltung...)<br />

wirklich auch damit geme<strong>in</strong>t hat. Ausgehend von der <strong>in</strong> Anlage 1 (FAV Zi 3.1)<br />

angeführten Def<strong>in</strong>ition, wonach Emissionsmessungen – wörtliches Zitat – „bei jenem<br />

<strong>Betrieb</strong>szustand durchzuführen s<strong>in</strong>d, bei dem die Feuerungsanlage nachweislich<br />

vorwiegend betrieben wird (ausgenommen An- und Abfahrzustände)“, dürfte<br />

allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong>e Ausklammerung dieser Phasen erforderlich se<strong>in</strong>. Nicht def<strong>in</strong>iert<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs die zeitliche Dauer solcher Phasen.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass bei Beachtung dieser Ausblendung bei e<strong>in</strong>zelnen Anlagen (z.B.:<br />

Anlage 5) die messtechnische Anforderung „m<strong>in</strong>destens 3 Halbstundenmittelwerte<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Messzeitraumes von 3 Stunden“ nicht mehr korrekt erfüllbar ist, zumal<br />

gerade bei re<strong>in</strong>en, vielfach großzügig dimensionierten Raumheizungen der<br />

„nachweislich vorwiegende <strong>Betrieb</strong>szustand“ durch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Anlagenauslastung<br />

gekennzeichnet ist. Beispielsweise verbleibt bei Anlage 5 (siehe auch Abbildungen im<br />

Anhang) am Vormittag e<strong>in</strong>e auf 6 <strong>Betrieb</strong>sphasen aufgeteilte Messzeit von ca. 60<br />

M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> Summe. Bei Abzug der An- und Abfahrtsbetriebszustände würde sich die<br />

mögliche Messzeit auf 30-40 M<strong>in</strong>uten reduzieren. Wie unter solchen Voraussetzungen<br />

die gesetzlich festgelegten Messanforderungen erfüllt werden sollen, bleibt unklar.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Problemstellung, die bei der Beurteilung der vorliegenden Messreihen<br />

beachtet werden muss, ist die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen wesentlich längere Messdauer. Daraus<br />

resultiert e<strong>in</strong>e deutlich höhere Überschreitungswahrsche<strong>in</strong>lichkeit des maximalen<br />

Halbstundenmittelwertes als bei der gesetzlich festgelegten Messzeit von 3 Stunden.<br />

Diesem Umstand wird bei der Bewertung von kont<strong>in</strong>uierlich registrierenden<br />

Emissionsmessungen, die allerd<strong>in</strong>gs nur bei großen Anlagen über 10 MW<br />

Brennstoffwärmeleistung verpflichtend s<strong>in</strong>d, dah<strong>in</strong>gehend Rechnung getragen, dass 3<br />

% der erfassten Halbstundenmittelwerte den um 20 % erhöhten Grenzwert<br />

überschreiten dürfen, wobei allerd<strong>in</strong>gs der doppelte Grenzwert <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Fall<br />

überschritten werden darf.


- 11 -<br />

Bei den überprüften Anlagen bedeutet dies, dass bei e<strong>in</strong>em Grenzwert von 250<br />

mg/Nm³ maximal 3 % der Halbstundenmittelwerte 300 mg und ke<strong>in</strong> Wert 500 mg<br />

überschreiten darf. Diese, für die <strong>in</strong> dieser Arbeit überprüften Anlagen vergleichsweise<br />

strenge Regelung wird im Folgenden auch als Bewertungskriterium verwendet. Im<br />

E<strong>in</strong>zelnen ergeben sich nach Ausblendung der Feuerhaltungs- bzw. Stillstandsphasen<br />

sowie der An- und Abfahrtzustände folgende maximale CO-Halbstundenmittelwerte,<br />

die zur Bewertung herangezogen werden können. Zum Vergleich werden auch die<br />

Anzahlen aller messtechnisch erfassten Halbstundenmittelwerte und die Anzahlen der<br />

zur Grenzwertbewertung verwendbaren Halbstundenmittelwerte (HMW-<strong>Betrieb</strong>)<br />

sowie die Grenzwertüberschreitungen <strong>in</strong> % der bewertbaren Halbstundenmittelwerte <strong>in</strong><br />

der nachstehenden Tabelle 4 aufgelistet.<br />

Tabelle 4: CO-Halbstundenmittelwerte; Anzahl und Überschreitungshäufigkeiten<br />

Anlage<br />

Nr<br />

Anzahl HMW<br />

Gesamt<br />

Anzahl<br />

HMW<br />

<strong>Betrieb</strong><br />

Maximaler<br />

HMW-<br />

<strong>Betrieb</strong><br />

%<br />

Überschreitung<br />

Grenzwert<br />

e<strong>in</strong>gehalten<br />

1 141 139 431 2 Ja<br />

2 63 4 2852 100 Ne<strong>in</strong><br />

3 90 48 92 0 Ja<br />

4 14 (3) (261) (0) Ja*<br />

5 65 5 611 20 Ne<strong>in</strong>*<br />

6 6 (2) (5211) (100) Ne<strong>in</strong><br />

7 46 22 32 0 Ja<br />

8 48 15 400 86 Ne<strong>in</strong><br />

9 (2) (2) (3200) (100) Ne<strong>in</strong><br />

9E 35 13 462 15 Ne<strong>in</strong>*<br />

Die <strong>in</strong> Klammer ausgewiesenen Werte können auf Grund der ger<strong>in</strong>gen Anzahl der verfügbaren<br />

Beurteilungswerte nur e<strong>in</strong>geschränkt beurteilt werden.<br />

* Diese Anlagen liegen im Bereich des Grenzwertes<br />

Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass die Anlagen 2, 6 und 9 weit über dem<br />

festgesetzten Grenzwert lagen. Diese Schlussfolgerung ergibt sich im übrigen auch aus<br />

den <strong>in</strong> Tabelle 2 angeführten M<strong>in</strong>imalwerten. E<strong>in</strong>schränkend ist zwar auf die<br />

vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Anzahl der auswertbaren HMW’s h<strong>in</strong>zuweisen; die Höhe der<br />

Überschreitung erübrigt jedoch jede weitere Diskussion. Bei Anlage 9 erschien e<strong>in</strong>e<br />

Fortsetzung der Messung bei der angetroffenen Anlagene<strong>in</strong>stellung nicht zielführend,<br />

da bei teilweise sehr tiefen O2-Werten nur CO-Messbereichsüberschreitungen<br />

festzustellen waren. Bei den Anlagen 1, 3 und 7 waren <strong>in</strong> den stationären<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen durchwegs sehr niedrige CO-Werte zu beobachten, die auch bei<br />

Verwendung der genannten vergleichsweise strengen Bewertungskriterien e<strong>in</strong>deutig<br />

als Grenzwerte<strong>in</strong>haltung bezeichnet werden können. Bei Anlage 5 ergibt sich bei e<strong>in</strong>er<br />

strengen Bewertung ebenfalls e<strong>in</strong>e Grenzwertüberschreitung. Bei großzügiger


- 12 -<br />

Interpretation können die Emissionswerte ebenso wie bei Anlage 4 und bei der<br />

Messreihe 9E als noch akzeptabel <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Grenzwertvorgabe e<strong>in</strong>gestuft<br />

werden. Anlage 8 zeigt e<strong>in</strong> eher ungewöhnliches Emissionsverhalten, das durch<br />

häufige aber vergleichsweise ger<strong>in</strong>gfügige Überschreitungen des Grenzwertes<br />

gekennzeichnet ist. Diese Überschreitungen stehen – wie bereits erwähnt - mit e<strong>in</strong>er<br />

Fehle<strong>in</strong>stellung im Zusammenhang.<br />

5.2 Vergleich mit längeren kont<strong>in</strong>uierlich registrierenden Emissionsmessungen<br />

Neben den <strong>in</strong> dieser Arbeit dargelegten Messungen liegen zwischenzeitlich bei e<strong>in</strong>er<br />

Anlage kont<strong>in</strong>uierlich registrierend erfasste Messreihen, die e<strong>in</strong>e ausagekräftige<br />

Beurteilung des <strong>Langzeitemissionsverhalten</strong> erlauben, <strong>in</strong> Form von<br />

Halbstundenmittelwerten für e<strong>in</strong>en Zeitraum von knapp zwei Jahren vor. Diese vom<br />

Betreiber erfassten Daten wurden <strong>in</strong> der Arbeit „Biomasse Heizwerk Lech – Bericht<br />

über die kont<strong>in</strong>uierlich registrierenden Kohlenstoffmonoxid Emissionsmessungen“<br />

(siehe Internet) für den Zeitraum e<strong>in</strong>es Jahres ausgewertet. Diese Ergebnisse können<br />

zwar nicht direkt mit den <strong>in</strong> dieser Anlage ausgewerteten Messreihen verglichen<br />

werden, da e<strong>in</strong>erseits Kurzzeitdaten (10 Sekundenwerte) für diesen langen Zeitraum<br />

nicht berücksichtigt werden konnten. Andererseits kommt h<strong>in</strong>zu, dass die aus zwei<br />

Kesseln bestehende Anlage (Messung erfolgt bei <strong>Betrieb</strong> beider Kessel <strong>in</strong> der<br />

Abgasmischung) mit <strong>in</strong>sgesamt 7500 kW Nennwärmeleistung wesentlich größer ist<br />

und dass – wie die Auswertung gezeigt hat – <strong>in</strong>stationäre <strong>Betrieb</strong>sphasen <strong>in</strong> Folge der<br />

hohen Anlagenauslastung praktisch vernachlässigt werden können. Dennoch vermittelt<br />

diese Auswertung e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck über die während e<strong>in</strong>er längeren <strong>Betrieb</strong>szeit<br />

auftretenden Schwankungen der CO-Konzentrationen. Im E<strong>in</strong>zelnen wurden die <strong>in</strong><br />

nachstehender Tabelle 5 genannten Schwellwerte <strong>in</strong> folgenden Häufigkeiten<br />

überschritten.<br />

Tabelle 5: CO-Überschreitungshäufigkeiten <strong>in</strong> Prozent der erfassten Messwerte<br />

Schwellwerte Überschreitung<br />

mg CO/Nm³ (13 % O2) % aller Messwerte<br />

120 6,8<br />

200 3,4<br />

1000 0,8<br />

3000 0,2<br />

Aus diesen Zahlen ist abzuleiten, dass <strong>in</strong> etwa während 95 % des Messzeitraumes<br />

niedrige CO-Emissionswerte zu beobachten waren und dass belästigungsrelevante,<br />

sehr hohe CO-Konzentrationen (über 3000) nur selten auftraten. E<strong>in</strong>e ähnliche<br />

zeitliche Verteilung der Messwerte war auch bei Anlage 1 zu beobachten, wobei<br />

allerd<strong>in</strong>gs der wesentlich kürzere Zeitraum beachtet werden muss. Aus dieser<br />

Häufigkeitsverteilung ergibt sich im übrigen auch die Schlussfolgerung, dass <strong>in</strong><br />

solchen Fällen auch auf Grund von Kurzzeitmessungen e<strong>in</strong>e <strong>e<strong>in</strong>iger</strong>maßen statistisch


- 13 -<br />

gesicherte Aussage über das Emissionsverhalten während e<strong>in</strong>es längeren Zeitraumes<br />

möglich ist. Sofern allerd<strong>in</strong>gs – wie im vorliegenden Bericht aufgezeigt – <strong>in</strong>stationäre<br />

<strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen häufiger auftreten, wird e<strong>in</strong> wesentlicher Teil der CO-<br />

Emissionen bei den üblichen Emissionskontrollen (Kurzzeitkontrollen) nicht erfasst<br />

und auch nicht bewertet. Anzumerken ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ergänzend, dass<br />

e<strong>in</strong>e Bewertung solcher Emissionen mangels entsprechender Grenz- und/oder<br />

Richtwerte und auch mangels entsprechend reproduzierbarer Messvorschriften derzeit<br />

nicht möglich ist. Dies gilt im Übrigen nicht nur für automatisch beschickte<br />

Holzheizungen sondern auch für zahlreiche Öl- und Gasheizungen, die <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

den Startphasen kurzfristig vielfach weit höhere Emissionswerte als im stationären<br />

<strong>Betrieb</strong> zeigen. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d bei den zuletzt genannten Anlagen im Gegensatz zu<br />

den Holzheizungen die Stillstandsphasen ohne Bedeutung, sodass <strong>in</strong>sgesamt diese<br />

Problematik weniger von Belang ist als bei automatisch beschickten Holzheizungen.<br />

5.3 Zusammenfassende Bewertung der untersuchten Anlagen<br />

Mit H<strong>in</strong>weis auf den Anhang müssen bei e<strong>in</strong>em zusammenfassenden Vergleich die<br />

etwas unterschiedlichen anlagetechnischen und meteorologischen Voraussetzungen<br />

berücksichtigt werden. Anlage 6 ist alle<strong>in</strong> auf Grund des Anlagenalters nicht mit den<br />

anderen Anlagen vergleichbar. H<strong>in</strong>zu kommen unterschiedliche<br />

Anlagedimensionierungen, wobei <strong>in</strong>sbesondere die Anlagen 4, 5, 6 und 9 als zu groß<br />

dimensioniert e<strong>in</strong>zustufen s<strong>in</strong>d. Als Folge dieser Überdimensionierungen, die bei<br />

Anlage 9 <strong>in</strong> Zukunft nicht mehr <strong>in</strong> diesem Ausmaß zum Tragen kommen sollte, s<strong>in</strong>d<br />

häufige Schwachlastbed<strong>in</strong>gungen gegeben. Bei solchen Bed<strong>in</strong>gungen ergeben sich<br />

<strong>in</strong>sbesondere bei der Verwendung von feuchten Brennstoffen (Anlagen 2, 4 und 6)<br />

noch zusätzlich erhöhte Emissionen. Bei den Anlagen 2 und 6 wurden im<br />

Messzeitraum die anlagetechnischen Grenzen offensichtlich überschritten.<br />

Meteorologisch bed<strong>in</strong>gte, vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Anlagenauslastungen waren bei den<br />

als re<strong>in</strong>e Raumheizungen konzipierten Anlagen 2, 5, 7 und 9 gegeben, wobei bei<br />

Anlage 7 trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen niedrige Emissionswerte zu<br />

verzeichnen waren. Bei den Anlagen 8 und 9 waren zudem fehlerhafte E<strong>in</strong>stellungen<br />

anzutreffen, die als Hauptursache für die überhöhten Emissionen <strong>in</strong> Betracht zu ziehen<br />

s<strong>in</strong>d. Anlage 1 zeigte trotz feuchter Brennstoffe bei allerd<strong>in</strong>gs eher – im Vergleich zu<br />

den anderen Messreihen gesehen – höherer Auslastung niedrige Emissionswerte. Die<br />

Tatsache, dass bei dieser Anlage auch während der Nacht durchwegs nur sehr niedrige<br />

Emissionswerte zu verzeichnen waren, ist allerd<strong>in</strong>gs hervorzuheben.<br />

Dieser zusammenfassende Vergleich deutet jedenfalls auch darauf h<strong>in</strong>, dass auch<br />

anlagetechnische Voraussetzungen (Fabrikate, Regelungen) das Emissionsverhalten<br />

maßgeblich bee<strong>in</strong>flussen. Zu erwähnen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die guten<br />

Ergebnisse der Fabrikate A und C (Anlagen Nr 1, 3 und 7) und die hohen<br />

Emissionswerte des Fabrikates B. E<strong>in</strong>schränkend ist bei diesem Vergleich<br />

selbstverständlich auf die ger<strong>in</strong>ge Anzahl der vergleichbaren Messreihen und auf die<br />

bereits genannten unterschiedlichen Randbed<strong>in</strong>gungen (Anlagenauslastung,


- 14 -<br />

Brennstoffe...) h<strong>in</strong>zuweisen. Beim Fabrikat D ersche<strong>in</strong>t übrigens bemerkenswert, dass<br />

Anlage 8 <strong>in</strong> Folge anderer Regelung trotz Fehle<strong>in</strong>stellung wesentlich niedrigere CO-<br />

Maximalwerte aufweist als die Anlagen 4 und 5, bei denen die CO-Emissionen bei<br />

<strong>in</strong>stationären Bed<strong>in</strong>gungen beträchtlich waren.<br />

Insgesamt werden die Emissionen bei <strong>in</strong>stationären Bed<strong>in</strong>gungen durch die<br />

vorliegenden Messreihen – bezogen auf den jährlichen Brennstoffumsatz – etwas<br />

überzeichnet; <strong>in</strong> Anbetracht der hohen Häufigkeit solcher Voraussetzungen ersche<strong>in</strong>t<br />

dennoch e<strong>in</strong>e möglichst weitgehende Vermeidung solcher Emissionen gerade auch im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die Vermeidung möglicher Belästigungen wichtig. Als mögliche<br />

Maßnahmen s<strong>in</strong>d zu nennen: regelungstechnische Optimierung, Vermeidung von<br />

nassen Brennstoffen, E<strong>in</strong>bau von Pufferspeichern, knappe Dimensionierung,<br />

Umstellung auf andere Energieträger. Abschliessend ist auch zu betonen, dass die bei<br />

den Anlagen 8 und 9 vorliegenden Messergebnisse die Wichtigkeit der richtigen<br />

E<strong>in</strong>stellung, deren möglichst weitgehende Erreichung primär durch die laufenden<br />

Kurzzeitüberwachungen angestrebt wird, unterstreichen. Damit können unnötige<br />

Emissionen bei stationären Anlagenbetrieb, die sich noch wesentlich stärker auf die<br />

gesamten Emissionen auswirken, vermieden werden.<br />

6. Zusammenfassung<br />

Die <strong>in</strong> dieser Arbeit durchgeführten Analysen von Langzeitmessreihen an neun<br />

größeren Hackschnitzelheizungen zeigen sehr große Unterschiede im<br />

Emissionsverhalten auf. Bei drei Anlagen waren <strong>in</strong>sgesamt sehr niedrige<br />

Emissionswerte von Kohlenstoffmonoxid, das als Indikator für die Verbrennungsgüte<br />

bewertet werden kann, festzustellen. Diese Messreihen lagen e<strong>in</strong>deutig unterhalb der<br />

festgelegten strengen Emissionsbegrenzungen der Feuerungsanlagenverordnung. Zwei<br />

Messreihen können <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Grenzwertvorgaben als „<strong>e<strong>in</strong>iger</strong>maßen<br />

akzeptabel“ e<strong>in</strong>gestuft werden. Bei e<strong>in</strong>er Anlage waren <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>er fehlerhaften<br />

E<strong>in</strong>stellung mäßige Grenzwertüberschreitungen, bei drei Anlagen massive<br />

Grenzwertüberschreitungen zu beobachten. Die zuletzt genannten<br />

Grenzwertüberschreitungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall ebenfalls auf e<strong>in</strong>e Fehle<strong>in</strong>stellung<br />

zurückzuführen. In zwei Fällen wurden bei niedrigem Teillastbetrieb <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit feuchten Brennstoffen die anlagetechnisch machbaren Grenzen überschritten.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Behebung der Fehle<strong>in</strong>stellung konnte e<strong>in</strong>e massive<br />

Grenzwertüberschreitung <strong>in</strong> den Bereich „<strong>e<strong>in</strong>iger</strong>maßen akzeptabel“ abgesenkt<br />

werden.<br />

Die Emissionen bei <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen, die bei e<strong>in</strong>er Grenzwertbewertung<br />

def<strong>in</strong>itionsgemäß auszuklammern s<strong>in</strong>d, waren bei den untersuchten Anlagen sehr<br />

unterschiedlich. Die absolute Höhe dieser Emissionen ist bei fünf Anlagen<br />

vergleichsweise kle<strong>in</strong>, bei zwei Anlagen, die auch im stationären <strong>Betrieb</strong> weit<br />

überhöhte Emissionswerte zeigten, beträchtlich. Bei zwei Anlagen, die im stationären<br />

<strong>Betrieb</strong> als „<strong>e<strong>in</strong>iger</strong>maßen akzeptabel“ bewertet werden konnten, ergaben sich auch<br />

erhebliche Emissionen während <strong>in</strong>stationärer <strong>Betrieb</strong>sphasen.


- 15 -<br />

Relativ gesehen ist unter Berücksichtigung der bei e<strong>in</strong>igen Anlagen gegebenen<br />

Abgrenzungsunschärfen festzuhalten, dass bei sieben von neun Anlagen der<br />

überwiegende Anteil - nämlich ca. 60 bis 95% - der gesamten CO-Emissionen den<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>szuständen zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Auf Grund diesen hohen Anteils<br />

wird auch die lufthygienische Bedeutung dieser Emissionen unterstrichen. In Folge der<br />

– absolut gesehen – teilweise niedrigen Emissionen wird diese Bedeutung allerd<strong>in</strong>gs<br />

relativiert, zumal sich erhöhte Emissionen bei stationären <strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen, wie<br />

sie sich beispielsweise auf Grund von Fehle<strong>in</strong>stellungen ergeben können, noch<br />

wesentlich stärker auf e<strong>in</strong>en Anstieg der Gesamtemissionen auswirken. Damit wird<br />

auch die vorrangige lufthygienische Bedeutung der richtigen E<strong>in</strong>stellung, deren<br />

weitestgehende Erreichung durch die laufenden Kontrollmaßnahmen angestrebt wird,<br />

auch durch diese Auswertungen bestätigt. Im H<strong>in</strong>blick auf die Gesamtemissionen<br />

muss zudem berücksichtigt werden, dass die vorliegenden Messreihen überwiegend<br />

Schwachlast-<strong>Betrieb</strong>szustände be<strong>in</strong>halten und dass auch deshalb die Anteile der<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen eher etwas überzeichnet werden.<br />

Trotz der kurz skizzierten E<strong>in</strong>schränkungen s<strong>in</strong>d neben der richtigen E<strong>in</strong>stellung auch<br />

die Emissionen bei <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen mitunter von vorrangiger Bedeutung.<br />

Zu erwähnen s<strong>in</strong>d hier <strong>in</strong>sbesondere zu groß dimensionierte Heizungsanlagen, die bei<br />

ger<strong>in</strong>gem Wärmebedarf durchwegs sehr hohe CO-Emissionsanteile aus <strong>in</strong>stationären<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen aufweisen. Da solche Phasen bei den <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> gegebenen<br />

klimatischen Voraussetzungen relativ häufig gegeben s<strong>in</strong>d und da <strong>in</strong> diesen Phasen die<br />

Emissionskonzentrationen mitunter sehr hoch liegen, s<strong>in</strong>d diese Emissionen häufig<br />

auch ausschlaggebend für Nachbarschaftsbelästigungen, zumal auf Grund der ger<strong>in</strong>gen<br />

Abgasmengen und der niedrigen Abgastemperaturen vielfach auch ungünstige<br />

Quellbed<strong>in</strong>gungen gegeben s<strong>in</strong>d. Aus diesem Gesichtspunkt und auch aus<br />

grundsätzlichen Erwägungen ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Reduzierung solcher Emissionen wichtig.<br />

Als mögliche Maßnahmen s<strong>in</strong>d bei bestehenden Anlagen folgende Punkte zu nennen:<br />

• sorgfältige Brennstoffauswahl mit weitgehender Vermeidung nasser Brennstoffe<br />

• regelungstechnische Optimierung mit möglichst niedrigem –<br />

verbrennungstechnisch noch machbarem – kont<strong>in</strong>uierlichen Teillastbetrieb<br />

• zeitgerechte Umstellung auf andere Energieträger<br />

• Nachrüstung von Pufferspeichern.<br />

Bei Neuanlagen ergeben sich noch zusätzliche Möglichkeiten durch e<strong>in</strong>e möglichst<br />

knappe Dimensionierung und auch durch die Auswahl e<strong>in</strong>er dem Brennstoffsortiment<br />

angepassten Anlage.


Anhang<br />

- 16 -<br />

In diesem Teil werden die untersuchten Anlagen näher beschrieben, wobei<br />

<strong>in</strong>sbesondere die sehr unterschiedlichen Emissionscharakteristiken an Hand typischer<br />

Konzentrationsverläufe grafisch dargestellt werden. Bei den CO-Diagrammen wurde<br />

absichtlich zum Zweck der direkten Vergleichbarkeit e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Skalierung von<br />

0-4000 ppm gewählt. Dies hat zur Folge, dass sehr hohe Konzentrationen <strong>in</strong> den<br />

entsprechenden Grafiken nicht mehr darstellbar s<strong>in</strong>d und dass umgekehrt sehr niedrige<br />

Konzentrationen mitunter fast nicht mehr als Abweichung von der Abszisse erkennbar<br />

s<strong>in</strong>d. Zu den hohen CO-Konzentrationen ist noch ergänzend anzumerken, dass die<br />

Messunsicherheiten <strong>in</strong> diesen Fällen durchwegs ziemlich hoch s<strong>in</strong>d (Stichwort:<br />

Messbereichsüberschreitungen) und dass auch aus diesem Grund die gewählte<br />

Darstellung mit der Aussage „CO > 4000 ppm“ der Realität besser entspricht als die<br />

optische Darstellung berechneter Größen.


Anlage 1<br />

- 17 -<br />

Diese Anlage ist Teil e<strong>in</strong>es mit zwei Holzkesseln ausgestatteten Biomassheizwerkes<br />

und ist mit e<strong>in</strong>er Nennleistung von 1200 kW die größte der untersuchten Anlagen.<br />

Zum Zeitpunkt der Messungen war der Heizbedarf vergleichsweise hoch; e<strong>in</strong> Punkt,<br />

der bei e<strong>in</strong>em Vergleich mit den anderen Messreihen berücksichtigt werden muss. Die<br />

sehr niedrigen CO-Emissionen während der Nachtstunden, <strong>in</strong> denen ke<strong>in</strong><br />

nennenswerter Wärmebedarf anzunehmen ist, weisen jedoch auch auf e<strong>in</strong><br />

emissionsarmes Teillastverhalten h<strong>in</strong>. Trotz der langen Messdauer waren <strong>in</strong> allen<br />

„Niedriglastphasen“ trotz relativ feuchter Brennstoffe ke<strong>in</strong>e nennenswerten CO-<br />

Emissionen zu beobachten. Aus der Sicht der Luftre<strong>in</strong>haltung ist im vorliegenden Fall<br />

das relativ große (energietechnisch gesehen nachteilige) Wärmeverteilnetz, das e<strong>in</strong>e<br />

gewisse „Grundlast“ sicherstellt, offensichtlich vorteilhaft.<br />

Diese Gegebenheiten haben auch zur Folge, dass im Gegensatz zu den meisten<br />

anderen Anlagen im Untersuchungszeitraum praktisch ke<strong>in</strong>e Feuererhaltungs- bzw.<br />

Stillstandsphasen zu verzeichnen waren. Demzufolge s<strong>in</strong>d bei dieser Anlage, im<br />

Gegensatz zu den meisten anderen Anlagen, auch die Emissionen <strong>in</strong>stationärer<br />

<strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen als vernachlässigbar zu bezeichnen. Aus den folgenden<br />

Abbildungen ist das bisher skizzierte Emissionsvehalten an e<strong>in</strong>igen typischen<br />

Beispielen ersichtlich. Ergänzend ist auf die auffallenden., <strong>in</strong> der Abbildung<br />

„Nachmittag“ <strong>in</strong> regelmäßigen Zeitabständen wiederkehrenden kurzzeitigen CO-<br />

Emissionensspitzen, die jeweils mit e<strong>in</strong>em kurzzeitigem Rückgang der O2-Werte<br />

gekoppelt s<strong>in</strong>d, h<strong>in</strong>zuweisen. Zwei solche Spitzen lagen über 4000 ppm CO. Auch die<br />

OGC-Konzentrationen zeigen e<strong>in</strong>em identischen Verlauf; die Spitzenwerte lagen mit<br />

ca. 40 bis 80 ppm (dies entspricht ca 65-130 mg/Nm³) deutlich niedriger. In den<br />

Nachtstunden waren bei deutlich höheren O2-Werten ke<strong>in</strong>e solchen kurzzeitigen<br />

Emissionsspitzen zu beobachten.<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anlage Nr 1 Nachmittag<br />

14:00:00 14:30:00 15:00:00 15:30:00 16:00:00 16:30:00<br />

CO ppm/10 O2(Vol %)*10


140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

- 18 -<br />

Anlage Nr 1 Nachmittag<br />

14:00:00 14:30:00 15:00:00 15:30:00 16:00:00 16:30:00<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

OGCppm O2(Vol %)*10<br />

Anlage Nr 1 Nachtstunden<br />

01:00:00 01:30:00 02:00:00 02:30:00 03:00:00 03:30:00<br />

O2 Vol%*10 CO ppm/10


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Anlage 2<br />

- 19 -<br />

Diese Anlage ist ebenfalls Teil e<strong>in</strong>er Biomasse-Nahwärmeversorgung. Zum Zeitpunkt<br />

der Messungen wurden bei sehr ger<strong>in</strong>gem Wärmebedarf nasse Brennstoffe e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Diese Komb<strong>in</strong>ation ist von dieser Anlage offensichtlich nicht mehr verkraftbar. Die<br />

CO-Emissionen lagen durchwegs sehr hoch, wobei <strong>in</strong> Folge der ger<strong>in</strong>gen<br />

Wärmeabnahme auch kaum stationäre <strong>Betrieb</strong>sbed<strong>in</strong>gungen gegeben waren.<br />

Bemerkenswert ersche<strong>in</strong>t, dass trotz der hohen Emissionen und trotz der örtlichen<br />

Lage, die durch mehrere Wohnhäuser <strong>in</strong> der näheren Umgebung gekennzeichnet ist,<br />

ke<strong>in</strong>e Beschwerden über Rauch- und/oder Geruchsbelästigungen vorgebracht wurden.<br />

Anlage Nr 2 Morgenstunden<br />

0<br />

06:00:00 06:30:00 07:00:00 07:30:00 08:00:00 08:30:00<br />

CO ppm/10 O2 Vol%*10<br />

Anlage Nr 2 - Nachtstunden<br />

0<br />

01:00:00 01:30:00 02:00:00 02:30:00 03:00:00 03:30:00<br />

CO ppm/10 O2 Vol%*10


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Anlage 3<br />

- 20 -<br />

Diese, mit 300 kW Nennwärmeleistung bei e<strong>in</strong>em holzverarbeitenden <strong>Betrieb</strong><br />

<strong>in</strong>stallierte kle<strong>in</strong>ste der überprüften Anlagen zeigte <strong>in</strong> den <strong>Betrieb</strong>sphasen durchwegs<br />

niedrige CO-Emissionen, obwohl vielfach auch nur e<strong>in</strong>e vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge<br />

Anlagenauslastung gegeben war. Erkennbar ist dies unter anderem auch an den<br />

vergleichsweise hohen O2-Werten, die auch im Zeitraum der höchsten<br />

Anlagenauslastung (Morgenstunden) mit Messwerten zwischen 10 und 15 Vol%<br />

ziemlich hoch lagen.<br />

Interessant ersche<strong>in</strong>t der CO-Konzentrationsverlauf <strong>in</strong> den Nachtstunden, <strong>in</strong> denen<br />

mitunter auch e<strong>in</strong>e Rückregelung auf e<strong>in</strong>en Feuerhaltungs- bzw. Stillstandsbetrieb<br />

erfolgte. Zu Beg<strong>in</strong>n dieser Phasen (erkennbar am raschen Anstieg der O2-<br />

Konzentration) zeigten sich für e<strong>in</strong>e Dauer von ca. 5 M<strong>in</strong>uten deutliche Anstiege der<br />

CO-Konzentrationen auf ca. 1400 ppm.<br />

Markant <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung treten auch die CO-Emissionsspitzen <strong>in</strong> den Startphasen.<br />

Anlage Nr 3 Morgenstunden<br />

0<br />

06:00:00 06:30:00 07:00:00 07:30:00 08:00:00 08:30:00<br />

CO ppm/10 O2(Vol%)*10


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

- 21 -<br />

Anlage Nr 3 Nachtstunden<br />

0<br />

01:00:00 01:30:00 02:00:00 02:30:00 03:00:00 03:30:00<br />

CO ppm/10 O2(Vol%)*10


Anlage 4<br />

- 22 -<br />

Diese, ebenfalls <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em holzverarbeitendem <strong>Betrieb</strong> <strong>in</strong>stallierte Anlage wird<br />

überwiegend mit nassen Brennstoffen beschickt, wobei vielfach ebenfalls e<strong>in</strong>e eher<br />

bescheidene Anlagenauslastung gegeben ist. Da bereits seit längerer Zeit wiederholt<br />

Nachbarschaftsbeschwerden vorgebracht wurden, wurde bei dieser Anlage auch<br />

versucht, die <strong>in</strong> den <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen gegebenen Abgasmengen<br />

messtechnisch zu erfassen. Wie aus der beiliegenden Abbildung ersichtlich ist,<br />

bewegten sich die CO-Konzentrationen <strong>in</strong> den <strong>Betrieb</strong>sphasen bei ziemlich konstanten<br />

O2-Werten von ca. 11-12 Vol% <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em akzeptablen Bereich von ca. 200-300 ppm.<br />

Im Gegensatz zu Anlage 3 steigen die CO-Konzentrationen gegen Ende der<br />

Feuererhaltungsphasen auf Werte zwischen 3000-4000 ppm an. Dabei war sowohl die<br />

Dauer der hohen Werte als auch die Höhe deutlich größer als bei Anlage 3.<br />

Deutlich erkennbar s<strong>in</strong>d auch die CO-Emissionsspitzen <strong>in</strong> den Startphasen. Unter<br />

Berücksichtigung der unterschiedlichen Abgasmengen (siehe auch Abbildung<br />

Quellstärken) kommt die lufthygienische Bedeutung dieser kurzfristigen Emissionen<br />

noch stärker zum Ausdruck. Bei dieser Anlage ist die lufthygienische Bedeutung der<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen sehr ausgeprägt, zumal der Untersuchungszeitraum <strong>in</strong><br />

Anbetracht der ger<strong>in</strong>gen Raumwärmeanteile für e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum als<br />

repräsentativ bewertet werden kann. Insgesamt s<strong>in</strong>d bei dieser Anlage etwa 85 % der<br />

CO-Emissionen den <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen zuzuordnen, wobei jeweils etwa die<br />

Hälfte davon auf die Start- bzw. die Feuererhaltungsphasen entfällt.<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anlage Nr 4<br />

12:00:00 12:30:00 13:00:00 13:30:00 14:00:00 14:30:00 15:00:00 15:30:0<br />

O2(Vol %)*10 CO ppm/10


2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

- 23 -<br />

Anlage Nr 4 - zeitlicher Verlauf der CO-Quellstärken<br />

12:00:00 12:30:00 13:00:00 13:30:00 14:00:00 14:30:00 15:00:00 15:30:0<br />

O2(Vol %)*10 Quellst g CO/h


Anlage 5<br />

- 24 -<br />

Diese mit Anlage 4 baugleiche Anlage ist als Heizungsanlage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em öffentlichen<br />

Gebäude <strong>in</strong>stalliert. Sowohl brennstoff- als auch regelungstechnisch bed<strong>in</strong>gt zeigt sich<br />

dennoch e<strong>in</strong>, von Anlage 4 merklich abweichendes Emissionsverhalten. Bei sehr<br />

ger<strong>in</strong>gem Wärmebedarf waren auch <strong>in</strong> den Vormittagstunden (siehe beiliegende<br />

Abbildung) häufig kurze Feuererhaltungs- und kurze <strong>Betrieb</strong>sphasen dom<strong>in</strong>ierend. In<br />

den kurzen Feuererhaltungsphasen waren im Gegensatz zu Anlage 4 kaum merkliche<br />

Anstiege der CO-Konzentrationen zu verzeichnen. Erst <strong>in</strong> der Mittagszeit waren bei<br />

längerem Andauern der Feuererhaltungsphasen deutliche Anstiege der CO-<br />

Konzentrationen auf ca. 1000 ppm (Anlage 4 ca. 3000 ppm) festzustellen.<br />

Auch das Startverhalten weist deutlich von Anlage 4 ab, wobei der erneute Anstieg der<br />

O2-Werte auffallend ist. Diese Phasen waren mit merklichen CO-Anstiegen gekoppelt.<br />

In den Nachtstunden (siehe Abbildung) waren bei fast durchgehendem<br />

Feuererhaltungsbetrieb durchwegs mäßige CO-Konzentrationen im Bereich von ca.<br />

1000 ppm festzustellen. In Folge der kurzen <strong>Betrieb</strong>sphasen, die nur <strong>in</strong> den<br />

Morgenstunden etwas länger andauerten, ergeben sich mit ca. 95 % sehr hohe<br />

Emissionsanteile der <strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>szustände. Die absolute Höhe dieser<br />

Emissionen ist allerd<strong>in</strong>gs merklich niedriger als bei Anlage 4.<br />

Die bei dieser Anlage ebenfalls ausgeprägte Problematik der Emissionen von<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>szuständen verdeutlicht auch die Abbildung des zeitlichen<br />

Verlaufes der Halbstundenmittelwerte. Wie ersichtlich entfällt der überwiegende<br />

Anteil der messtechnisch erfassten Halbstundenmittelwerte auf <strong>in</strong>stationäre<br />

<strong>Betrieb</strong>szustände, mehrere Halbstundenmittelwerte s<strong>in</strong>d der Kategorie „mit<br />

E<strong>in</strong>schränkung stationär“ und nur wenige (mit Zahlenangaben gekennzeichnete)<br />

Halbstundenmittelwerte der Kategorie „stationär“ zuzuordnen.<br />

Insgesamt müssen bei dieser Anlage gewisse Unschärfen berücksichtigt werden, die<br />

auf die meist sehr kurze Dauer der <strong>Betrieb</strong>sphasen (meist deutlich weniger als 30<br />

M<strong>in</strong>uten) zurückzuführen s<strong>in</strong>d. Dadurch wird e<strong>in</strong>e korrekte Bewertung <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf<br />

die vorgegebenen Grenzwerte nahezu verunmöglicht (siehe auch Abschnitt 5.1.).


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

- 25 -<br />

Anlage Nr 5<br />

0<br />

09:30:00 10:00:00 10:30:00 11:00:00 11:30:00 12:00:00<br />

O2*10 CO ppm/10<br />

Anlage Nr 5 Nachtstunden<br />

0<br />

01:00:00 01:30:00 02:00:00 02:30:00 03:00:00 03:30:00<br />

O2*10 CO ppm/10


mg CO/Nm³ (13%O2)<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

10:00<br />

11:00<br />

12:00<br />

13:00<br />

14:00<br />

15:00<br />

16:00<br />

17:00<br />

- 26 -<br />

Anlage 5 HMW<br />

611<br />

292<br />

18:00<br />

19:00<br />

20:00<br />

21:00<br />

22:00<br />

23:00<br />

00:00<br />

01:00<br />

02:00<br />

03:00<br />

04:00<br />

05:00<br />

06:00<br />

07:00<br />

223<br />

226<br />

138<br />

08:00<br />

09:00<br />

10:00<br />

11:00<br />

12:00<br />

13:00<br />

14:00<br />

CO stationär CO mit E<strong>in</strong>schr stat CO <strong>in</strong>stationär CO Grenzw (e<strong>in</strong>schl Toleranz)<br />

15:00<br />

16:00<br />

17:00<br />

18:00


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anlage 6<br />

- 27 -<br />

Diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em holzverarbeitenden <strong>Betrieb</strong> <strong>in</strong>stallierte Anlage verursacht bereits seit<br />

vielen Jahren immer wieder Beschwerden. Die wesentlich zu groß dimensionierte,<br />

vielfach mit nassen Brennstoffen beschickte Anlage zeigte auch bei den hier<br />

dargestellten Messungen wesentlich überhöhte Emissionswerte. Auf Grund des<br />

Anlagenalters ist diese Anlage zwar nur bed<strong>in</strong>gt mit den anderen Anlagen<br />

vergleichbar; die grundsätzliche Problematik solcher Systeme wird jedoch<br />

e<strong>in</strong>drucksvoll dokumentiert.<br />

In Folge der kurzen Messzeit und der ger<strong>in</strong>gen Anzahl jeweils nur kurzer<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen ist e<strong>in</strong>e genauere Auswertung zwar nur beschränkt möglich; <strong>in</strong><br />

Anbetracht der Höhe der Messwerte, die bei CO vielfach über die obere<br />

Messbereichsgrenze des verwendeten Messgerätes (über 6000 ppm CO) h<strong>in</strong>ausg<strong>in</strong>gen,<br />

erübrigt sich jedoch e<strong>in</strong>e weitere Diskussion. Anzumerken bleibt lediglich, dass bei<br />

e<strong>in</strong>em versuchsweisen E<strong>in</strong>satz von trockeneren Brennstoffen und/oder bei kurzzeitig<br />

simulierbarer besserer Anlagenauslastung wesentlich niedrigere CO- und OGC-<br />

Emissionen erreicht werden können. Daraus ergibt sich die paradoxe Situation, dass<br />

bei Abnahmemessungen nach FAV immer wieder e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>haltung der gesetzlich<br />

festgelegten Grenzwerte bestätigt wird. Diese Grenzwerte<strong>in</strong>haltung ist unter den<br />

praktischen Gegebenheiten allerd<strong>in</strong>gs eher selten anzutreffen.<br />

Anlage Nr 6<br />

11:00:00 11:30:00 12:00:00 12:30:00 13:00:00 13:30:00<br />

O2 Vol%*10 CO ppm/10


Anlage 7<br />

- 28 -<br />

Die als Teil e<strong>in</strong>er Nahwärmeversorgung konzipierte Anlage ist typengleich mit Anlage<br />

3. Trotz des ger<strong>in</strong>gen Wärmebedarfs waren <strong>in</strong>sgesamt sehr niedrige Emissionen zu<br />

verzeichnen, wobei der überwiegende Teil der CO-Emissionen den <strong>in</strong>stationären<br />

<strong>Betrieb</strong>sphasen zuzuordnen ist. Im Gegensatz zu Anlage 3 waren ke<strong>in</strong>e ausgeprägten<br />

Emissionsspitzen <strong>in</strong> den Startphasen zu beobachten. Auch das Emissionsverhalten <strong>in</strong><br />

den Stillstandsphasen weicht von Anlage 3 ab, wobei über längere Zeit<br />

vergleichsweise niedrige CO-Konzentrationen im Bereich von ca. 300 ppm zu<br />

beobachten waren.<br />

Bemerkenswert ersche<strong>in</strong>t zudem die durch e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierten Pufferspeicher bed<strong>in</strong>gte,<br />

im Vergleich zu Anlage 5 wesentlich längere Dauer der <strong>Betrieb</strong>s- bzw<br />

Stillstandsphasen. Diese Anordnung dürfte auch maßgeblich an dem Umstand beteiligt<br />

se<strong>in</strong>, dass im Gegensatz zu allen anderen Anlagen kaum nennenswerte Unterschiede<br />

zwischen Tag und Nacht erkennbar s<strong>in</strong>d. Unter Berücksichtigung des ger<strong>in</strong>gen<br />

Wärmebedarfs kann diese Anlage e<strong>in</strong>deutig als „Bestanlage“ bezeichnet werden,<br />

zumal auch die Abgasmengen <strong>in</strong> der Stillstandsphase eher etwas zu hoch liegen<br />

dürften (genauere Messungen waren nicht möglich).<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anlage Nr 7<br />

17:00:00 17:30:00 18:00:00 18:30:00 19:00:00 19:30:00<br />

O2*10 CO ppm/10


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

- 29 -<br />

Anlage Nr 7 - Nachtstunden<br />

01:00:00 01:30:00 02:00:00 02:30:00 03:00:00 03:30:00<br />

O2*10 CO ppm/10


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anlage 8<br />

- 30 -<br />

Diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Biomasseheizwerk <strong>in</strong>stallierte Anlage wurde während den Messungen,<br />

im Gegensatz zu den Anlagen 4 und 5 des gleichen Fabrikates, mit weitgehend<br />

kont<strong>in</strong>uierlicher Teillast betrieben. Die O2– und CO-Messwerte zeigten<br />

vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge Schwankungen, wobei nur <strong>in</strong> den Nachtstunden e<strong>in</strong>ige CO-<br />

Peaks, die mit etwas höheren O2-Werten (diese lagen ebenfalls etwas höher als<br />

tagsüber und zeigten auch etwas stärkere Schwankungen) gekoppelt s<strong>in</strong>d, auffallen.<br />

In Folge e<strong>in</strong>er Fehle<strong>in</strong>stellung der Lambdasonde lagen die CO-Werte auch im<br />

stationären <strong>Betrieb</strong>szustand häufig knapp über dem Grenzwert. Der Anteil der<br />

<strong>in</strong>stationären <strong>Betrieb</strong>sphasen war ähnlich wie bei Anlage 1 niedrig, wobei auf Grund<br />

der durchwegs hohen O2-Werte die entsprechende Abgrenzung allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige<br />

Unschärfen be<strong>in</strong>haltet. Dies geht auch aus der Abbildung des Verlaufs der<br />

Halbstundenmittelwerte hervor, <strong>in</strong> der die hohen Anteile der Kategorie „mit<br />

E<strong>in</strong>schränkung stationär“ auffallen. Im Übrigen ist der bei dieser Anlage festgestellte<br />

Konzentrationsverlauf bei automatisch beschickten Holzfeuerungen eher<br />

ungewöhnlich, da Fehle<strong>in</strong>stellungen im Allgeme<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>en starken Anstieg der CO-<br />

Konzentrationen bewirken.<br />

Anlage Nr 8<br />

17:00:00 17:30:00 18:00:00 18:30:00 19:00:00 19:30:00<br />

CO ppm/10 O2(Vol%)*10


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

- 31 -<br />

Anlage Nr 8 - Nachtstunden<br />

01:00:00 01:30:00 02:00:00 02:30:00 03:00:00 03:30:00<br />

mg CO/Nm³ (13%O2)<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

327 322 332<br />

CO ppm/10 O2(Vol%)*10<br />

Anlage Nr 8 HMW<br />

309309<br />

275 276<br />

329<br />

364<br />

389<br />

358<br />

400<br />

378<br />

306 314<br />

10:30<br />

11:30<br />

12:30<br />

13:30<br />

14:30<br />

15:30<br />

16:30<br />

17:30<br />

18:30<br />

19:30<br />

20:30<br />

21:30<br />

22:30<br />

23:30<br />

00:30<br />

01:30<br />

02:30<br />

03:30<br />

04:30<br />

05:30<br />

06:30<br />

07:30<br />

08:30<br />

CO stationär CO mit E<strong>in</strong>schr stat Grenzwert CO stat (e<strong>in</strong>schl Toleranz)


400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anlage 9<br />

- 32 -<br />

Diese ebenfalls <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Biomasseheizwerk e<strong>in</strong>gebaute Anlage zeigte zu Messbeg<strong>in</strong>n<br />

<strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>er fehlerhaften E<strong>in</strong>stellung weit überhöhte CO-Werte, auf Grund derer<br />

e<strong>in</strong>er Fortsetzung der Messungen nicht zielführend erschien. Nach entsprechender<br />

Anlagene<strong>in</strong>stellung bzw. Reparatur konnten wesentliche Absenkungen der CO-<br />

Emissionen erreicht werden, wobei <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Morgenstunden bei relativ<br />

hoher Anlagenauslastung (ca. 40-60 %) niedrige CO-Konzentrationen festzustellen<br />

waren. Bei ger<strong>in</strong>gerer Anlagenauslastung waren <strong>in</strong> den Nachtstunden häufig CO-<br />

Konzentrationsspitzen um 1000 ppm (vere<strong>in</strong>zelt bis 3000 ppm) zu beobachten, obwohl<br />

ke<strong>in</strong>e ausgeprägte Rückregelung auf e<strong>in</strong>en Feuererhaltungsbetriebszustand erfolgte.<br />

Trotz Anlagenoptimierung durch den Hersteller und trotz ziemlich trockener<br />

Brennstoffe konnte <strong>in</strong> den häufig gegebenen niedrigen Teillastbereichen ke<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>deutige Grenzwerte<strong>in</strong>haltung erreicht werden (siehe auch Abbildung<br />

Halbstundenmittelwerte). Bei dieser Anlage wirkte sich die zum Zeitpunkt der<br />

Messungen (noch) gegebene starke Überdimensionierung e<strong>in</strong>deutig negativ auf die<br />

Ergebnisse aus.<br />

Anlage Nr 9 Morgenstunden nach Ferne<strong>in</strong>stellung<br />

06:00:00 06:30:00 07:00:00 07:30:00 08:00:00 08:30:00<br />

O2(Vol%)*10 CO ppm/10


mg CO/Nm³ (13%O2)<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

- 33 -<br />

Anlage Nr 9 Nacht (nach Ferne<strong>in</strong>stellung durch Hersteller)<br />

01:00:00 01:30:00 02:00:00 02:30:00 03:00:00 03:30:00<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500 462<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

17:00<br />

17:30<br />

95<br />

18:00<br />

18:30<br />

19:00<br />

19:30<br />

20:00<br />

20:30<br />

21:00<br />

O2(Vol%)*10 CO ppm/10<br />

Anlage 9 HMW nach E<strong>in</strong>stellung<br />

42<br />

21:30<br />

22:00<br />

22:30<br />

23:00<br />

23:30<br />

00:00<br />

00:30<br />

01:00<br />

01:30<br />

02:00<br />

02:30<br />

03:00<br />

03:30<br />

04:00<br />

04:30<br />

05:00<br />

05:30<br />

81 96<br />

44<br />

5 3 2<br />

06:00<br />

06:30<br />

07:00<br />

07:30<br />

08:00<br />

CO stationär CO mit E<strong>in</strong>schr.stat CO <strong>in</strong>stationär Grenzw CO stat (e<strong>in</strong>schl Toleranz)<br />

328<br />

44<br />

08:30<br />

09:00<br />

09:30<br />

10:00<br />

10:30

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