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T-Shirts: Volksparkstadion aus Tradition - HSV Supporters Club

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KULTUR<br />

The Football Factory · WM Globus<br />

> VON PHILIPP MARKHARDT<br />

Ja, Ihr lest richtig, es geht hier um Kultur. Um<br />

Fußball-Kultur, um genau zu sein, und da wir alle<br />

kulturell interessiert sind, hier die absolut subjektive,<br />

trotzdem aber einzig wahre Kritik an zwei<br />

kulturellen Veranstaltungen:<br />

Am 25.09.04 fand im Rahmen des Hamburger Filmfest<br />

im Grindel-Palast die Deutschland-Premiere des<br />

Films „The Football Factory“ statt. Der Film nach einem<br />

Drehbuch von Nick Love basiert auf dem gleichnamigen<br />

Buch (Deutscher Titel: Der letzte Kick) des englischen<br />

Bestsellerautors John King und hat als Thema das<br />

Leben des Chelsea-Hooligans Tommy Johnson. Der<br />

„sozialkritische Film“ (Mopo Plan 7) ist allerdings keineswegs<br />

eine Aneinanderreihung dumpfer Prügelszenen<br />

– die kann man an einer Hand abzählen. Der Film<br />

beginnt mit einem Auswärtsspiel bei Tottenham, um<br />

uns das Milieu des guten Tommy ein wenig näher zu<br />

bringen. Er ist Mitglied einer Hooligang von Chelsea,<br />

man lernt die Charaktere kennen. Auch Tommys Nacht-<br />

und Privatleben wird beleuchtet. Ja, sein Nachtleben.<br />

Dieses ist, wie im Film so schön beschrieben, der<br />

Anfang vom Ende, nämlich dergestalt, dass Tommy<br />

nach etlichen Nasen Koks und diversen Getränken eine<br />

Frau abschleppt, bzw. sie ihn. Am nächsten Morgen<br />

wacht er in ihrem Bett auf, statt dem Mädchen sitzt<br />

allerdings ein grobschlächtiger Kerl auf ihm, der ihm<br />

ein Messer an den Hals hält. Zum Glück gibt es da<br />

noch Tommys Freund Rod, der den wenig begeisterten<br />

betrogenen Freund mit einem Cricketschläger anzählt,<br />

so dass die beiden in Unterhose bekleidet flüchten<br />

können. Doof nur, dass der Typ der Bruder des Chefs<br />

der verfeindeten Millwall Crew ist. Sehr unvorteilhaft<br />

auch, dass demnächst das Pokalspiel im Den ansteht.<br />

Die Spannung steigt also und vor dem Derby wird der<br />

paranoide Tommy (aufgrund der Angstzustände möchte<br />

unser Protagonist sein Leben ändern) ordentlich<br />

zusammengetreten. Da ich aber nicht vorwegnehmen<br />

möchte, ob Tommy, wie die Mopo die Frage stellt, sein<br />

Leben ändern wird oder nicht, empfehle ich den Film<br />

anzusehen. Keine Ahnung, ob er im Kino nun noch<br />

läuft oder nur auf DVD zu haben ist. Fakt ist jedoch,<br />

dass „The Football Factory“ ohne billige Klischees,<br />

Gewaltverherrlichung oder dünne Storys <strong>aus</strong>kommt.<br />

Wertfrei wird eine Geschichte im Milieu der Hooligans<br />

erzählt und teilweise humoristisch etwas aufgemotzt.<br />

Ein absolutes Muss für jeden, der sich für die Fuß-<br />

ballkultur auf der Insel interessiert. Aber Vorsicht: Die<br />

Originalfassung läuft im übelsten Cockney-Englisch.<br />

Man sollte sich also ein wenig konzentrieren, wenn<br />

man nicht nur die bekannten englischen Kraft<strong>aus</strong>drücke<br />

verstehen will.<br />

Am 29.09.04 ging es dann in den WM-Globus. Dieser<br />

Fußball, der der Weltkugel nachempfunden ist (oder<br />

umgekehrt), steht noch bis zum 07.11. in unserer schönen<br />

Stadt und bietet neben dem täglichen Programm<br />

auch Abendveranstaltungen zum Thema Fußball und<br />

Kultur. So kam es, dass am Tag des 117. Geburtstages<br />

des <strong>HSV</strong> (zufällig) der Vortragsabend „Glorreiches <strong>aus</strong><br />

dem <strong>HSV</strong>-Museum“ im Globus geboten wurde. Für nen<br />

Fünfer war man dabei und saß in einem leider nur zu<br />

2/3 gefüllten Raum zwischen weiteren Interessierten.<br />

Auf der Bühne saßen Dirk Mansen, Bernd Hoffmann<br />

(als Überraschungsgast) sowie der Journalist Daniel<br />

Meuren, der die Aufgabe hatte den Abend zu moderieren.<br />

Dirk hatte ein paar Schätze <strong>aus</strong> dem Museum<br />

dabei und erzählte in kurzweiligen 90 Minuten Anekdoten<br />

zum Schmunzeln und tragische Geschichten zum<br />

Betretensein. Weiterhin las er diverse Briefe <strong>aus</strong> Vorkriegszeiten<br />

vor, die durch<strong>aus</strong> zum Lachen animierten.<br />

Die mitgebrachten Ausstellungsstücke wurden ebenfalls<br />

(inklusive Randgeschichten) erläutert. Durch<strong>aus</strong> gelungen,<br />

wie ich finde, da zumindest ich solche Geschichten<br />

sehr interessant finde, gerade weil sie den Horizont<br />

bezüglich unseres heiligen Vereins erweitern helfen.<br />

Auch Bernd Hoffmann gab einiges zum Besten, zum<br />

Beispiel, welche Rolle das Museum bei Spielerverpflichtungen<br />

spielt, zeigte bei „Erkennen Sie das Trikot“<br />

allerdings noch leichte Schwächen. Wer schon immer<br />

mal wissen wollte, wem die Meisterschale auf den<br />

Mannschaftsfotos des SV Werder gehört, hätte sicherlich<br />

ebenso seine Freude an besagtem Abend gehabt,<br />

wie wissbegierige Fans, Mitglieder und Freunde des<br />

<strong>HSV</strong>. Tja, schade, ihr habt was verpasst. So bleibt euch<br />

doch nur der Gang ins Museum und die Hoffnung auf<br />

ein paar Storys <strong>aus</strong> der guten alten Zeit im Zuge einer<br />

Führung. Wer den Globus bis zum 07.11. allerdings<br />

noch besuchen möchte und Mitglied ist, kann sich<br />

glücklich schätzen: Die Veranstalter gewähren allen<br />

Mitgliedern des <strong>HSV</strong> gegen Vorlage des Mitglieds<strong>aus</strong>weises<br />

freien Eintritt. Auf den nächsten Seiten findet<br />

ihr die restlichen Veranstaltungen.<br />

supporters news 33<br />

fußball-kultur

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