T-Shirts: Volksparkstadion aus Tradition - HSV Supporters Club
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C 14003 GEBÜHR BEZAHLT<br />
DAS MAGAZIN DES <strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB<br />
supporters news<br />
Oktober 2004 | Ausgabe 40 I 2,00 Euro<br />
www.hsv-supporters.de<br />
Aufsichtsrat I Beiersdorfer-Interview I <strong>HSV</strong> Sonderzug I Charly Dörfel
Liebe Mitglieder,<br />
ein spannender und richtungsweisender Herbst steht<br />
uns bevor, und zwar sowohl in sportlicher als auch<br />
vereinspolitischer Hinsicht. In den Stunden, in denen<br />
ich diese Zeilen schreibe, haben wir bereits den Sieg<br />
gegen Hertha eingefahren und das nächste Auswärtsspiel<br />
in Leverkusen ist in weniger als 48 Stunden.<br />
Nach einem schwachen Saisonstart werden die<br />
nächsten Spiele zeigen, ob wir uns nur noch ( aber<br />
dann immerhin) im unteren Mittelfeld etablieren werden<br />
oder doch noch einmal internationale Luft schnuppern<br />
können.<br />
Aber auch innerhalb unseres Vereins stehen einige<br />
bedeutende Entscheidungen an. Da ist zeitlich an erster<br />
Stelle unsere unmittelbar bevorstehende Abteilungsversammlung<br />
zu nennen, an der hoffentlich viele<br />
Mitglieder teilnehmen werden. Ein Besuch lohnt sich<br />
in jedem Fall, nicht nur wegen der anstehenden Wahlen<br />
des delegierten Mitglieds in den Aufsichtsrat sowie<br />
einer Beisitzerin/eines Beisitzers für die Abteilungsleitung.<br />
Da der Redaktionsschluss vor Ablauf der Meldefrist<br />
liegt, kann hier und heute auch noch nicht die komplette<br />
Kandidatenliste vorgestellt werden. Es ist aber<br />
beabsichtigt, einige schriftliche Infos über die Kandidaten<br />
beim Einlass an alle Versammlungsteilnehmer<br />
<strong>aus</strong>zuhändigen. Eine persönliche Vorstellung erfolgt<br />
natürlich auch.<br />
Fest steht jedoch bereits heute, dass Herr Holger<br />
Criwitz nicht mehr für das Amt des Delegierten kandidieren<br />
wird. Für die geleistete Arbeit als Delegierter<br />
der Abteilung möchten wir uns im Namen aller Mitglieder<br />
der Abteilung bei Holger bedanken. Zum Trost<br />
sei schon angekündigt, dass er uns aber trotzdem<br />
erhalten bleibt (dazu unten mehr !).<br />
Schließlich möchten wir Ihnen mitteilen, dass sich<br />
die Abteilungsleitung gegenüber allen Kandidaten (für<br />
beide Ämter) neutral stellt und die Entscheidung<br />
selbstverständlich allein der Mitgliedschaft zuspricht.<br />
Wir sehen uns also zunächst am 16.10.2004, 11.00 Uhr,<br />
im Stadion!<br />
Ein paar Worte zu Beginn<br />
Bedeutende<br />
Entscheidungen<br />
Am 22.11.2004 wird dann die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
unseres Vereins stattfinden, und zwar<br />
wieder im CCH. Auf dieser Versammlung wird bekanntlich<br />
dann unser Aufsichtsrat neu gewählt, da dessen<br />
Amtszeit satzungsgemäß nach vier Jahren endet. Für<br />
die Besetzung des nach der Mitgliederversammlung<br />
höchsten und wichtigsten Vereinsgremiums werden acht<br />
(8) Aufsichtsratsmitglieder zu wählen sein. Die Abteilungsleitung<br />
der größten Abteilung in unserem Verein<br />
hat sich nach zahlreichen Gesprächen und intensiven<br />
Überlegungen entschlossen, für diese Wahl, bei der<br />
bekanntlich acht Plätze zu vergeben sind, vier (4)<br />
Kandidatenvorschläge beim Wahl<strong>aus</strong>schuss einzureichen.<br />
Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass es<br />
nach unserer Auffassung die wohl bedachte Pflicht,<br />
aber auch das überlegte Recht unserer Abteilung ist,<br />
der gesamten Vereinsmitgliedschaft eine angemessene<br />
Zahl von kompetenten und engagierten Mitgliedern als<br />
Vorschläge zu unterbreiten.<br />
Wir schlagen folgende Vereinsmitglieder vor. Frau<br />
Anja Stäcker (37, Bankkaufrau), Herrn Axel Formeseyn<br />
(32, Lehrer), Herrn Christoph Schlösser (36, Diplom-<br />
Ingenieur) und unseren bisherigen Aufsichtsratsdelegierten,<br />
Herrn Holger Criwitz (44). Eine erste Kurzvorstellung<br />
der vorgeschlagenen Kandidaten finden sie<br />
auf den Seiten 6 bis 8.<br />
Die Abteilungsleitung ist zuversichtlich, dass sich<br />
weitere kompetente und engagierte Kandidaten für<br />
unseren Verein zur Wahl stellen, um schlussendlich<br />
am Versammlungstag allen Vereinsmitgliedern eine<br />
Auswahl für die Neubesetzung des Aufsichtsrats zu<br />
ermöglichen.<br />
Es geht um die Zukunft unseres Vereins , erscheinen<br />
sie also bitte auf der Versammlung am<br />
22.11.2004.<br />
Bis dahin,<br />
Ihr Oliver Scheel<br />
supporters news 3<br />
vorwort
supporters news 4<br />
inhalt<br />
inhaltlich gesehen ...<br />
3 Ein paar Worte zu Beginn<br />
6 Aufsichtsrat: Kandidaten-Vorstellung<br />
9 Tschüß Gerd!<br />
10 Interview mit Dietmar Beiersdorfer<br />
16 Was macht eigentlich Charly Dörfel?<br />
22 Der Zug fährt weiter!<br />
24 <strong>HSV</strong> do Brasil<br />
28 Interview mit Sven Freese<br />
31 Women & Friends<br />
32 Bethel besucht den <strong>HSV</strong><br />
33 Fußball-Kultur<br />
34 WM 2006 - Globusfestival<br />
37 Kommentar zur Mainz-Fahrt<br />
10<br />
24<br />
38 Graupen: Mladen Pralija<br />
41 Gegen den Trend<br />
42 Interview mit Lotto King Karl<br />
44 Die <strong>HSV</strong> Fußballschule<br />
45 Der <strong>HSV</strong> Ferienpass<br />
46 <strong>HSV</strong> Kids <strong>Club</strong><br />
47 Länderspiel in Wien<br />
48 Und täglich grüßt das Murmeltier<br />
51 Neues von Pro Fans<br />
52 Hamburgs 1 und 2<br />
54 Tellerrand-Storys<br />
57 Fanprojekt-Infos<br />
58 Brief an den VfB
70<br />
60 Bücher für den Fußballfan<br />
62 Fanzine-Review<br />
64 Nachruf: Ernst Naumann<br />
65 Nostalgie: Leichtathletik<br />
66 Infos <strong>aus</strong> dem <strong>HSV</strong> Museum<br />
68 Abschiedsspiel für Hermann<br />
70 Euro 2004 in Portugal<br />
75 Kartenbestellung für Auswärtsspiele<br />
76 www.hsv-supporters.de<br />
78 Die Abteilungen des <strong>HSV</strong><br />
80 Regionalbetreuer<br />
82 Die letzte Seite<br />
impressum<br />
Abteilungsleitung<br />
Oliver Scheel<br />
Jojo Liebnau<br />
Jens Wagner<br />
Dirk Bobsin<br />
p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> News, Sylvesterallee 7,<br />
22525 Hamburg<br />
Telefon 040/4155-1530, Telefax 040/4155-1510.<br />
Her<strong>aus</strong>geber: <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>,<br />
Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg im Selbstverlag<br />
Bezugspreis: 2 Euro zzgl. Porto von 1 Euro.<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich (eigentlich)<br />
V.i.s.d.P.: Oliver Scheel, p.A. Redaktion SN<br />
Auflage Nr. 40: 17.000 Exemplare<br />
Drucklegung: 05.10.04<br />
Mitgearbeitet haben diesmal: Lutz Ackermann, Dirk Bobsin,<br />
Matthias Busch, Inka Eybe, Gunhild Freese, Sven Freese, Gerd<br />
Hein, Simon Köster, Dr. Peter Krohn, Jochen Langbein, Jojo<br />
Liebnau, Kl<strong>aus</strong> Manal, Dirk Mansen, Philipp Markhardt,<br />
Jürgen Morla, Milan Pein, Konstantin Rogalla, Christian<br />
Reichert, Oliver Scheel, Jörn Spuida, Rainer Steffens, Frank<br />
Steiner, Ingo Thiel, Jens Wagner, Oliver Wittkowsky, Guido<br />
Zerbe<br />
Lektorat: Gunhild Freese (Vielen Dank!!!)<br />
Bilder von: Dirk Mansen, Archiv,<br />
www.hsv-supporters.de, www.stadionwelt.de<br />
Illustrationen: Jens Wagner<br />
Gestaltung: Thorsten Ewert, www.kreative-ader.de<br />
Druck: Albat und Hirmke GmbH, Hannover<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare<br />
geben nicht unbedingt die Meinung des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>s wieder (wirklich nicht).<br />
Die <strong>Supporters</strong> News ist erhältlich im <strong>HSV</strong> Fanstore, AOL<br />
Arena, im <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Kiosk in Ebene +2 der Nordtribüne<br />
an Spieltagen, im City Store, Schmiedestrasse 2, 20095<br />
Hamburg und im Teamstore Ochsenzoll, Ulzburger Str. 94 in<br />
Norderstedt sowie postalisch beim <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>,<br />
Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg. Unsere Verkaufsstellen<br />
werden zur nächsten Ausgabe neu organisiert und neu gelistet.<br />
Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />
danken allen Anzeigenkunden für die Treue.<br />
supporters news 5
supporters news 6<br />
aufsichtsrat<br />
Aufsichtsrat. Ihre Stimme zählt.<br />
Vorstellung der Kandidaten.<br />
> HOLGER CRIWITZ<br />
Seit wann sind Sie Mitglied im <strong>HSV</strong>?<br />
Seit 1984.<br />
Was haben Sie bisher im <strong>HSV</strong> getan?<br />
Von 1985 bis 1992 in der Abteilungsleitung Fußball Erwachsene tätig (Spielbetriebsleiter<br />
und Abteilungsleiter). Von 1992 bis 1993 Gründung des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>. Von 1993 bis 2000 Abteilungsleitung Förderabteilung/Supportes <strong>Club</strong><br />
(Kassenwart und Abteilungsleiter). Von 2000 bis heute Delegiertes Mitglied<br />
der Abteilung Fördernde Mitglieder im Aufsichtsrat, Mitglied im Grundsatz<strong>aus</strong>schuss<br />
sowie Mitglied in der Satzungskommission.<br />
Welchen Beruf üben Sie <strong>aus</strong>?<br />
Fuhrparkleiter bei einem großen Mineralölkonzern<br />
Warum sind Sie Kandidat?<br />
Ich möchte meine Arbeit der letzten Jahre fortführen<br />
Welche Ziele haben Sie im Aufsichtsrat bzw. was würden Sie ändern?<br />
Mein großes Ziel ist, dass unser <strong>HSV</strong> wieder auf die große deutsche und<br />
europäische Ebene zurückgeführt wird und dieses so weit wie möglich auch<br />
über unsere Nachwuchsarbeit erreicht wird. Weiterhin möchte ich, dass unser<br />
Verein als ein großer Universal-Sport-Verein, so wie er seit seiner Gründung<br />
ist, auch erhalten bleibt und dieses auch in einem angemessenen Rahmen<br />
gefördert wird. Die immer wieder ins Gespräch gekommene Ausgliederung<br />
des FBL-Bereiches und Schaffung einer AG kann ich nicht vertreten.<br />
Wie beurteilen Sie Ihre bisherige Vorstands- und Aufsichtsratsarbeit?<br />
Eine Beurteilung meiner eigenen Arbeit/Tätigkeit möchte ich nicht vornehmen.<br />
Warum glauben Sie, für den AR qualifiziert zu sein?<br />
Durch meine erfolgreiche lange ehrenamtliche Tätigkeit in vielen Bereichen<br />
des Vereins kenne ich diesen genau. Hinzu kommt meine persönliche Einstellung<br />
zum <strong>HSV</strong>, die, wie jeder weis, hochgradig loyal ist. Aus diesen<br />
Gründen halte ich mich als Aufsichtsratmitglied für geeignet. Hinzu kommt<br />
noch, dass ich auch beruflich einen sehr großen Bereich leite und dadurch<br />
auch wirtschaftliche Aspekte beurteilen kann.<br />
Wie beurteilen Sie das bisherige Verhältnis Vorstand - Aufsichtsrat?<br />
Da ich selbst Mitglied im AR bin, steht mir hier keine Beurteilung zu.
AXEL FORMESEYN<br />
Name: Axel Formeseyn<br />
Alter: 32<br />
Wohnort: Hamburg-Eimsbüttel<br />
Beruf: Hauptschullehrer an der Erich Kästner-Schule in Quickborn<br />
Familienstand: noch ledig, seit zehn Jahren mit Freundin Inga zusammen, gemeinsame<br />
Tochter Marlene (ein paar Monate jung)<br />
<strong>HSV</strong>-Fan seit: 1982 (ein 0:0 gegen Bochum…)<br />
Mitglied seit: 1998<br />
<strong>HSV</strong>-Aktivitäten bisher:<br />
Mitarbeit an den Fanmagazinen „Nordtribüne“, „1887“, „<strong>Supporters</strong> News“ und<br />
am Stadion- und Vereinsmagazin „<strong>HSV</strong>LIVE“, Veröffentlichung der von einem<br />
Freund und mir zusammengestellten <strong>HSV</strong>-CD „Kult in Rothosen“ (noch 2004)<br />
Warum kandidiere ich für den Aufsichtsrat?<br />
Ich halte meine Vorstellung vom <strong>HSV</strong> als volksnaher Hamburger Sport-Verein<br />
e.V. im momentanen Aufsichtsrat für nicht <strong>aus</strong>reichend repräsentiert. Dieser<br />
benötigt dringend mehr Nähe zur Fanbasis. Darum ist es notwendig, dass auch<br />
Vereinsmitglieder <strong>aus</strong> den Reihen der „<strong>Supporters</strong>“ die <strong>HSV</strong>-Gegenwart und –Zukunft<br />
im Aufsichtsrat verantwortlich mitgestalten.<br />
Welche konkreten Ziele verfolge ich im Aufsichtsrat?<br />
Die Arbeit des Aufsichtsrates muss endlich für alle <strong>HSV</strong>-Mitglieder transparenter<br />
werden! Aufsichtsratmitglieder sollten immer auch vertrauensvolle und<br />
kompetente Ansprechpartner für alle Vereinsmitglieder sein.<br />
Es darf nicht Hauptziel des Vereins sein, immer neue Geldquellen und Publikumsschichten<br />
zu erschließen! Die <strong>Tradition</strong> muss bewahrt und die Vereinskultur<br />
noch zielstrebiger gestärkt werden!<br />
Der <strong>HSV</strong> ist nicht nur ein Fußball-, sondern ein Universalsportverein! Der<br />
Verein sollte viel stärker in das soziale und gesellschaftliche Leben der Stadt<br />
eingebunden werden.<br />
Kein Erfolg um jeden Preis! Jahrzehntelange Versäumnisse können und dürfen<br />
nicht auf Kosten der <strong>Tradition</strong> des <strong>HSV</strong> oder mit finanziellen Kraftakten<br />
aufzuholen versucht werden! Vor allem der Jugend- und Amateurbereich muss<br />
weiter gestärkt werden!<br />
Und zu guter Letzt:<br />
Ich ertrage das ewige Warten auf die nächste Meisterschaft des <strong>HSV</strong> nur unter<br />
einer Bedingung: Spieler, Trainer, Vorstand oder Aufsichtsrat sollten sich selbst<br />
nie wichtiger als den Verein nehmen. Dauerhafter Erfolg braucht Zeit und Menschen,<br />
die es ernst meinen mit dem <strong>HSV</strong>, seinen Fans und Mitgliedern. Dann<br />
wird auch die Frage „Wer IST Deutscher Meister?“ irgendwann einmal wieder<br />
entsprechend beantwortet…<br />
supporters news 7<br />
aufsichtsrat
supporters news 8<br />
aufsichtsrat<br />
> CHRISTOPH SCHLÖSSER<br />
Hallo <strong>HSV</strong>erinnen und <strong>HSV</strong>er, mein Name ist<br />
Christoph Schlösser und ich möchte hier die<br />
Gelegenheit nutzen, um mich Euch als Kandidat<br />
für den neu zu wählenden Aufsichtsrat vorzustellen.<br />
Geboren am 13.Mai 1969 bin ich mittlerweile verheiratet<br />
und Vater von zwei Kindern. Unserem Verein gehöre<br />
ich seit dem Weltmeisterschaftsjahr 1990 als förderndes<br />
und manchmal auch forderndes Mitglied an.<br />
Ich habe 1993 die inzwischen größte Abteilung des <strong>HSV</strong>,<br />
den <strong>Supporters</strong>-<strong>Club</strong>, mitgegründet. In der Folgezeit<br />
engagierte ich mich sowohl in der „Orga“ als auch als<br />
ehrenamtlicher Helfer bei den damals noch am Rothenbaum<br />
<strong>aus</strong>getragenen Spielen der Amateure. Nach<br />
zwischenzeitlicher berufsbedingter Verbannung in den<br />
Westen der Republik, möchte ich mich wieder in den<br />
Dienst des Vereins stellen.<br />
Durch meine Tätigkeit als Diplom-Ingenieur im technischen<br />
Verkauf für ein hanseatisches Unternehmen<br />
kenne ich die Spielregeln der freien Wirtschaft. Meine<br />
Empfindung des <strong>HSV</strong> als einen Sportverein möchte ich<br />
ebenfalls einbringen. Daher kandidiere ich für den neu<br />
zu wählenden Aufsichtsrat.<br />
Ich möchte dazu beitragen, daß der Aufsichtsrat<br />
wieder zu einem Gremiun wird, in dem Ihr, die Basis<br />
unseres Vereins, mehr repräsentiert seid. Dadurch<br />
besitzt Ihr die Möglichkeit über ein von Euch gewähltes<br />
Aufsichtsratmitglied in engeren Dialog mit den handelnden<br />
Personen zu treten. Daneben werde ich mich<br />
für größtmögliche Transparenz einsetzen, was die Arbeit<br />
des Aufsichtsrats betrifft. Nur so könnt Ihr wirklich<br />
beurteilen, wer in Eurem Sinne handelt. Ich bin der<br />
festen Überzeugung, daß wir mit den geeigneten Personen<br />
im Aufsichtsrat den <strong>HSV</strong> wieder auf den richtigen<br />
Weg bringen werden.<br />
Dialog und Transparenz, gepaart mit blau-weißschwarzem<br />
Herz und Kompetenz, wenn Euch an diesen<br />
Werten etwas liegt, kommt am 22.11. zur Jahreshauptversammlung<br />
und macht von Eurem Stimmrecht an der<br />
richtigen Stelle Gebrauch. Ich zähle auf Euch!<br />
> ANJA STÄCKER<br />
Mein Name ist Anja Stäcker (37<br />
Jahre). Ich möchte mich als<br />
Kandidatin für die kommende<br />
Aufsichtratswahl bei Ihnen/Euch vorstellen.<br />
Im Januar 1986 habe ich meine Ausbildung<br />
zur Bankkauffrau erfolgreich<br />
abgeschlossen und bin seit dieser Zeit<br />
in diesem Beruf tätig. Am 01. April 1995<br />
bin ich dem <strong>HSV</strong> als förderndes Mitglied<br />
beigetreten. Danach begann auch mein<br />
ehrenamtliches Engagement, überwiegend<br />
bei Auswärtsfahrten, u. a. im<br />
<strong>HSV</strong>-Express.<br />
Eine Kandidatur strebe ich an, weil<br />
ich einen Mix <strong>aus</strong> unterschiedlichen<br />
Generationen im Aufsichtsrat unseres<br />
traditionellen, aber auch modernen <strong>HSV</strong><br />
für unumgänglich halte. Ebenso wichtig<br />
ist die Weitergabe von Erfahrungen und<br />
Wissen <strong>aus</strong> den vergangenen 8 Jahren<br />
Tätigkeit im Aufsichtsrat an die nachrückende<br />
Generation.<br />
Durch meine beruflichen und persönlichen<br />
Erfahrungen sowie meine Verbundenheit<br />
zum <strong>HSV</strong> denke ich, daß ich<br />
die Vor<strong>aus</strong>setzungen erfülle, ein Teil des<br />
neuen Aufsichtsrates des <strong>HSV</strong> zu sein.
Zwischenbericht der Rechnungsprüfer des<br />
Hamburger Sportverein e.V. zur Prüfung der<br />
Unterschlagung innerhalb der Abteilung För-<br />
dernde Mitglieder.<br />
Auf Wunsch der Abteilungsleitung der Förderer im <strong>HSV</strong> berichten<br />
wir an dieser Stelle über den Stand der Dinge, soweit dieser<br />
zum jetzigen Zeitpunkt zu veröffentlichen ist, ohne die Prüfung<br />
zu behindern.<br />
Nach dem die Unterschlagungen z.L. des <strong>HSV</strong> bekannt geworden<br />
sind, wurde der Vorgang zur Veranlassung der notwendigen<br />
und möglichen Schritte an den Syndikus des Vereins, Herrn Horst<br />
W. Lehmann, abgegeben.<br />
Zur Überprüfung des Unterschlagungsfalles und der Arbeitsabläufe<br />
innerhalb der Abteilung / des <strong>HSV</strong> e.V. wurden dann wir<br />
als amtierenden Rechnungsprüfer in den Vorgang mit eingebunden.<br />
Die Abteilungsleitung, in diesem Fall vertreten durch Oliver<br />
Scheel, hat in den bisher geführten Gesprächen die Rahmenbedingungen,<br />
die zum Zeitpunkt der Unterschlagung galten, erläutert<br />
und alle greifbaren Unterlagen zur Verfügung gestellt.<br />
Wir sind zuversichtlich, den Mitgliedern in der Abteilungsversammlung<br />
am 16.10. einen umfassenden Bericht zu dem Vorgang<br />
erstatten zu können.<br />
Reimund Slany Kl<strong>aus</strong> Manal<br />
Gute Besserung<br />
Roland Schinkel, Regionalbetreuer und Fan-<strong>Club</strong> Vorsitzender<br />
in Baden Württemberg, hatte vor kurzem einen<br />
schweren Arbeitsunfall. Roland befi ndet sich derzeit auf<br />
dem langen Weg der Besserung, zu dem wir ihm von<br />
dieser Seite alles Gute wünschen wollen. Lieber Roland,<br />
lass dir Zeit bei der Genesung, auch wenn du dadurch<br />
vielleicht einige Spiele verpassen solltest, wir brauchen<br />
dich gesund.<br />
Tschüß Gerd<br />
In der Nacht vom 26. auf den 27.09.04<br />
verstarb für uns alle unerwartet Gerd Krall.<br />
Gerd war in den Jahren von 2000-2003<br />
Pressesprecher des <strong>HSV</strong> e.V.. Er arbeitete aber<br />
auch vor und nach dieser Zeit mit voller Hingabe<br />
für unseren Verein. Im Mai diesen Jahres<br />
feierte er seine 25 jährige Mitgliedschaft<br />
und war seit seiner Gründung Unterstützer<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>.<br />
Zahlreiche Publikationen über unseren <strong>HSV</strong><br />
zeigen, dass Gerd Krall <strong>HSV</strong>er mit Herz und<br />
Seele war . Wir sind erschüttert und verlieren<br />
mit ihm einen Freund und Kollegen.<br />
Die Abteilungsleitung<br />
Fördernde Mitglieder/<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
supporters news<br />
9
supporters news 10<br />
interview<br />
Interview mit Dietmar Beiersdorfer<br />
Die Kunst ist wohl, die Zeit zu haben,<br />
Dinge wachsen zu lassen.<br />
> INTERVIEW VON KONSTANTIN ROGALLA, INGO THIEL UND GUIDO ZERBE<br />
supporters news: Herr Beiersdorfer, muss Ihrer<br />
Meinung nach das Saisonziel (Platz 7 oder besser)<br />
revi-diert werden und wo sehen Sie den <strong>HSV</strong> am Ende<br />
der Saison?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Meiner Meinung nach müssen<br />
wir die Saisonziele nicht ändern. Wenn man auf die<br />
Tabelle schaut, stehen die Mannschaften noch alle<br />
relativ eng zusammen. Natürlich sind wir mit dem<br />
Saisonstart nicht zufrieden, es ist aber im Moment<br />
überhaupt keine Frage, dass wir das gesteckte Ziel<br />
noch erreichen können.<br />
supporters news: Woran liegt es denn, dass die<br />
Mannschaft ihr Potenzial bisher nicht abrufen<br />
konnte?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Verschiedene Gründe: Erst<br />
mal haben wir ja eine Anzahl neuer Spieler, die sich<br />
in der Mannschaft einleben müssen. Außerdem hatten<br />
wir auch aufgrund der UI-Cup-Spiele nicht die optimalen<br />
Trainingsbedingungen in der Vorbereitung. Dann<br />
haben wir einige Verletzte zu beklagen gehabt und so<br />
ist die Leistungsfähigkeit noch nicht so, wie ich sie<br />
mir vorstelle. Sozusagen: Die Mannschaft muss zur<br />
Mannschaft wachsen. Für die prognostizierten und<br />
erwarteten Ziele reicht die Qualität auf jeden Fall<br />
<strong>aus</strong>.<br />
supporters news: Hat der <strong>HSV</strong> noch finanzielle<br />
Möglichkeiten zur Verstärkung in der Winterp<strong>aus</strong>e?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Wir könnten noch etwas<br />
tun.<br />
supporters news: Ist Moreira denn der Spielmacher<br />
wie Cardoso früher? Er scheint die Rolle ja noch nicht<br />
ganz <strong>aus</strong>zufüllen.<br />
Dietmar Beiersdorfer: Es kann gut sein, dass er<br />
einer wird. Wir haben ihn ja auch in Lüttich schon oft<br />
gesehen, als wir Mpenza beobachtet haben. Da hat er<br />
Emile hervorragend mit Bällen gefüttert. Natürlich<br />
braucht er auch eine gewisse Eingewöhnungszeit. Ich<br />
habe ihn gegen Stuttgart auch nicht so schlecht gesehen<br />
wie die Presse.<br />
supporters news: Wieso bekommen wir nicht so<br />
einen Mann wie Micoud? Der war ablösefrei in Parma.<br />
Warum kriegen wir einen Mann dieser Güteklasse<br />
nicht?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Man muss halt eine Entscheidung<br />
treffen. Und man trifft diese Entscheidung, nachdem<br />
man den Mann in 4 oder 5 Spielen gesehen hat.<br />
Der war damals 28 und kostet 2,5 Millionen Gehalt.<br />
Die Entscheidung dafür wurde damals nicht getroffen.<br />
supporters news: Warum ist es denn für den <strong>HSV</strong><br />
so schwierig, Hochkaräter an Land zu ziehen?
supporters news 11<br />
interview
supporters news 12<br />
Dietmar Beiersdorfer: Ich bitte euch – geht mal an<br />
den Trainingsplatz. Wir haben van Buyten, Mpenza,<br />
Bouhlarouz und Moreira. Dazu Lauth. Das sind Riesenspieler.<br />
Und vergleicht das doch mal mit der Mannschaft<br />
vor zwei Jahren. Wir haben viermal voll zugelangt. Und<br />
einmal mit Chance. Damit meine ich Moreira.<br />
supporters news: Wir meinten Spieler, die schon<br />
einen Namen haben.<br />
Dietmar Beiersdorfer: Van Buyten, Mpenza, Lauth,<br />
die haben meiner Ansicht nach auch international einen<br />
Namen. Oder meint Ihr Leute wie Ibrahimovic, van<br />
der Vaart ? Hochkarätige Spieler in jungem Alter können<br />
wir uns einfach nicht leisten. Wenn die dann in<br />
einem gewissen Alter sind, in dem sie ihren Zenit<br />
überschritten haben, wollen wir sie nicht mehr. Gravesen<br />
wäre für uns ein Thema, der ist allerdings sehr<br />
teuer, und vor Januar besteht da keine Chance. Das<br />
Einzige, was mir nicht gefällt: Er wäre schon 30 Jahre<br />
alt, wenn er zu uns kommen würde.<br />
supporters news: Werden eigentlich Spieler verpflichtet,<br />
die der Trainer nicht haben will?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Eigentlich nicht, nein. Wir<br />
setzen uns zusammen und bereiten die Transfers vor.<br />
Vor dem Mpenza-Deal habe ich zum Beispiel schon als<br />
Mpenza noch bei Schalke war mit Andi Müller gesprochen,<br />
ob Mpenza zu haben ist. Wir haben ihn vor der<br />
Saison beobachtet, er hat alle Spiele in Lüttich absolviert<br />
und war kein einziges Mal verletzt. Auf Schalke<br />
war das ja eher ein psychologisches Problem. Und wie<br />
er hier marschiert, er hat eine Spielfreude – das ist<br />
unglaublich. Und Moreira sagte uns eben von seiner<br />
Art und Weise zu. Seine Art auf dem Spielfeld, die<br />
Ellenbogen hoch und fighten - die hat uns gefallen.<br />
Der Trainer hat ihn vorher nicht gekannt, aber der<br />
Co-Trainer hat ihn gesehen, ich habe ihn gesehen und<br />
die Scouts ebenfalls. Ich habe dann dem Trainer gesagt,<br />
dass Moreira ohne großes finanzielles Risiko für den<br />
Verein eine Alternative im Mittelfeld ist und gleichzeitig<br />
den Konkurrenzkampf im Team erhöht, Ich habe<br />
ihm mitgeteilt, dass wir meiner Meinung nach jemanden<br />
hinter den Spitzen brauchen, der die Stürmer mit<br />
Pässen versorgen kann. Er stimmte zu. Und deshalb<br />
haben wir Moreira verpflichtet.<br />
supporters news: Was denkt man denn dann, wenn<br />
der Trainer in der Zeitung sagt, dass er den Spieler<br />
nicht kennt und lieber einen anderen haben möchte?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Gut, er wollte Skela haben,<br />
den haben wir auch vier-, fünfmal noch extra beobachtet,<br />
waren aber der Meinung, dass er uns nicht da<br />
hinbringt, wo wir hinwollen. Damals wollte er auch<br />
noch richtig Geld haben, obwohl er ablösefrei war.<br />
Später sind Vereine abgesprungen und er spielt jetzt<br />
in Bielefeld. Wir haben jedenfalls den Moreira-Transfer<br />
mit Kl<strong>aus</strong> Toppmöller abgesprochen. Ich hätte ihn auch<br />
sonst nicht geholt, weil ich weiß, wie sich so was<br />
entwickeln kann. Das lief auch schon in Leverkusen
so, dass der Trainer nicht jeden Spieler gesehen hat.<br />
Da war es normal und so hat Kl<strong>aus</strong> das auch der<br />
Presse gesagt. Weil es für ihn ganz natürlich war.<br />
supporters news: Wie erklären Sie sich diese Leistungseinbrüche<br />
wie in Mainz?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Da sind vier, fünf Leute eingebrochen.<br />
Christian Rahn war nicht fit, Sergej Barbarez<br />
war nicht fit, hat seine Linie verloren, Stefan<br />
Beinlich war vorher krank, Stefan Kling ist eingebrochen,<br />
Mehdi auch. Da muss die Mannschaft mehr<br />
zusammenwirken, jeder muss Wege für andere gehen<br />
und das hat nach der Halbzeit komplett gefehlt.<br />
supporters news: Die Mannschaft wurde konsequent<br />
verjüngt. Woran lag es ihrer Meinung nach, dass sich<br />
hochbegabte Talente früher nicht so gut entwickeln<br />
konnten?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Grundsätzlich haben wir nicht<br />
so einen aufgeblähten Kader, wie damals in der Champions<br />
League Saison mit 33 Spielern. Vor allem trägt<br />
aber die harte Arbeit im Nachwuchsbereich und in der<br />
Spielersichtung endlich Früchte. Unsere zweite Mannschaft<br />
spielt ja sensationell. Da haben wir ja auch<br />
verjüngt. In der ersten Regionalligasaison vor zwei<br />
Jahren hatten wir da noch Spieler bei einem Altersschnitt<br />
von bestimmt 25 ohne jegliche Bundesligaperspektive<br />
dabei. Heute haben wir Spieler, die riesige<br />
Leistungsschritte gemacht haben. Charles Takyi gefällt<br />
mir sehr gut, Alexander Laas, auch René Klingbeil,<br />
Oliver Hampel und natürlich Mustafa Kucukovic. Der<br />
wird auch der nächste Nachrücker in die Bundesligamannschaft<br />
sein.. Sascha Kirschstein ist ein Riesentorwart,<br />
der wird definitiv Bundesliga-Torwart. Riesenpotenzial<br />
haben auch Herve Tchami, Rouven Hennings<br />
<strong>aus</strong> der A-Jugend, um nur einige zu nennen.<br />
supporters news: Woran lag es denn in der Vergangenheit,<br />
dass jüngere Talente so zögerlich an den<br />
Profi-Kader herangeführt wurden und selten zum Einsatz<br />
kamen? Liegt das nur am Trainer?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Das liegt nicht nur am Trainer.<br />
Ich glaube, dass das auch an der Personalplanung<br />
des Vereins liegt. Wir fragen uns schon vor einer<br />
Verpflichtung, ob wir ein Talent zumachen, wenn wir<br />
einen neuen holen, fragen andererseits aber auch, ob<br />
das Talent sich kurz-, oder mittelfristig durchsetzen<br />
kann und ob dies mit unseren aktuellen Ansprüchen<br />
konform geht. In der momentanen Situation einen<br />
Stürmer zu holen der Mucki Kucucovic den Weg zumacht,<br />
wäre dramatisch.<br />
supporters news: Der <strong>HSV</strong> hat enorme Transferverluste<br />
gemacht. Wie wollen Sie das umdrehen?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Wir müssen natürlich Spieler<br />
holen, um uns zu verstärken, dürfen aber auch nicht<br />
<strong>aus</strong> den Augen verlieren, eigene Spieler, zu fördern.<br />
Wir wollen jedoch Spieler, die, die nötige Klasse vor<strong>aus</strong>gesetzt,<br />
noch jung genug sind auch möglicherweise<br />
gewinnbringend verkauft werden können. Die Spieler,<br />
die wir gekauft haben, haben alle ihren Leistungshöhepunkt<br />
noch nicht erreicht.<br />
supporters news: Benny Lauth hat 4,3 Millionen<br />
gekostet. Für einen verletzten Spieler. Ist da das Risiko<br />
nicht zu hoch?<br />
supporters news 13<br />
interview
supporters news 14<br />
interview<br />
Dietmar Beiersdorfer: Wäre er fit gewesen und<br />
hätte das Tor geschossen, dass uns z.B. ins EM-Halbfinale<br />
gebracht hätte, wäre er für uns unbezahlbar<br />
gewesen. Wir haben das in Kauf genommen, dass er<br />
noch im planmäßigen Heilungsverlauf ist, weil wir ihn<br />
haben wollten. An Benny Lauth waren ja auch noch<br />
andere dran. Feyenoord, Berlin und Gladbach.Da hätte<br />
man also auch nicht mehr drücken können.<br />
supporters news: Wären kurzfristige Verträge nicht<br />
eigentlich ein größerer Leistungsansporn als langfristige?<br />
Der Spieler müsste sich schließlich permanent<br />
für einen neuen Vertrag empfehlen.<br />
Dietmar Beiersdorfer: Das ist richtig. Aber man<br />
versucht ja auch vorher schon, den Spieler einzuschätzen,<br />
Gespräche zu führen, Informationen einzuholen.<br />
Mpenza haben wir auch im Training beobachtet, um zu<br />
sehen, ob er auch dort arbeitet oder nur am Samstag<br />
spielt. Wir versuchen halt, das Bild über den Spieler<br />
zu verdichten.<br />
supporters news: Halten Sie das Gehaltsniveau nicht<br />
immer noch für dramatisch überzogen?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Grundsätzlich macht der Markt<br />
die Verträge. Unsere Bestrebungen sind aber natürlich,<br />
Verträge leistungsbezogen abzuschließen. Am Besten<br />
Halbe-Halbe. Allerdings ist das bei allen Spielern nicht<br />
immer möglich. Da ist das Grundgehalt dann schon<br />
mal höher als Einsatz- und Siegprämien.<br />
supporters news: Wie läuft denn so eine Vertragsverhandlung<br />
ab?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Bei Jungspielern, wie zum<br />
Beispiel Kucukovic haben wir uns nach <strong>aus</strong>reichender<br />
Sichtung eine sportliche Meinung gebildet. Wir laden<br />
die Spieler dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
nach Hamburg ein, zeigen ihnen die Stadt, die Umgebung,<br />
das Stadion und die Trainingsmöglichkeiten. Das<br />
machen wir auch schon mit B- und C-Jugendlichen,<br />
bei denen dann die Eltern dabei sind. Bei Kucukovic<br />
war es allerdings eigentlich keine Jugendentscheidung.<br />
Den haben wir schon gleich für die U23 mit Perspektive<br />
Bundesliga geholt.<br />
supporters news: Es war zu lesen, dass er nach 10<br />
Bundesligaspielen einen Profivertrag bekommt?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Das ist nicht richtig. Natürlich<br />
soll er auch nicht auf Dauer für 1500,- Euro in der<br />
Bundesliga kicken. Da haben wir auch als Anreiz eine<br />
überschaubare Steigerung des Salärs vorgesehen.<br />
supporters news: Kommen diese jungen Spieler<br />
eigentlich schon mit Beratern?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Die Eltern sind mit dabei, mit<br />
15 Jahren kommen die Spieler auch schon mal mit<br />
Beratern, ja. Die Berater kennen wir aber meistens.<br />
Es gefällt uns natürlich nicht unbedingt, wenn ein<br />
18jähriger schon mit drei Beratern zum Gespräch<br />
kommen will. Man kann allerdings daran auch schon<br />
sehen, wie er geprägt ist. Dann kommt es erst gar<br />
nicht zum Gespräch.<br />
supporters news: Welche Verhandlungen waren denn<br />
bisher am schwierigsten?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Ujfalusi, weil es meine erste<br />
„richtige“ Verhandlung war und diverse Zahlen im Raum<br />
standen. Mit allem Idealismus und Enthusiasmus, Gehaltszahlung<br />
50:50 und viele „wenn“ dabei. Nun gut,<br />
das hätte auch günstiger sein können, für meine Begriffe<br />
damals. Aktuell hat es sich natürlich <strong>aus</strong>gezahlt.<br />
Van Buyten bzw. Marseille war schwierig und zäh. Wir<br />
wollten nur ihn haben, und da war es schon schwierig,<br />
sich das nicht anmerken zu lassen und einen möglichst<br />
niedrigen Preis zu erzielen. Schön war die Verhandlung<br />
um Emile Mpenza. Sein Berater ist Halbitaliener, so<br />
dass ich die Verhandlungen auf Italienisch geführt habe.<br />
Hat Spaß gemacht.<br />
supporters news: Toppmöller spricht - anders als<br />
seine beiden Vorgänger, sehr offen und auch öffentlich<br />
die spielerischen Defizite an – selbst nach gewonnenen<br />
Spielen. Wie recht hat er?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Es ist seine Art, dieses klar<br />
anzusprechen. Natürlich muss ich mich dann auch<br />
damit <strong>aus</strong>einandersetzen, wenn dies öffentlich geschieht.<br />
Für mich bleibt wichtig, dass an Verbesserungen gearbeitet<br />
wird. Und dies geschieht auch, beispielsweise<br />
in vielen Einzelgesprächen. In Hinblick auf die körperliche<br />
Fitness haben wir zudem ein strukturiertes Training<br />
an Kraftmaschinen eingeführt. Ich bin davon<br />
überzeugt, dass Krafttraining in Maßen richtig und<br />
wichtig ist. Dies gibt zudem mehr Selbstvertrauen für<br />
die Spieler, wenn er weiss das er nicht so leicht zu<br />
verrücken ist und der Gegner sich blaue Flecken<br />
holt.<br />
supporters news: Wie würden Sie sich verhalten,<br />
wenn Sie sehen, dass Ihr Konzept nicht greift? Würde<br />
das auch für Sie Konsequenzen bedeuten?
Dietmar Beiersdorfer: Die Kunst ist wohl, die Zeit zu<br />
haben, Dinge wachsen zu lassen. Mein Wunsch ist es<br />
- auch wenn es nicht immer einfach war und ist -<br />
den Spieler mehr an den Verein zu binden, eine Identifikation<br />
herzustellen und als Kultur leben zu lassen. Ich<br />
bin sicher kein patriarchalischer Manager. Ich bin aber<br />
davon überzeugt, dass wir grundsätzlich auf einem guten<br />
Weg sind, auch wenn es natürlich immer Dinge gibt, die<br />
falsch laufen können. Ich meine, dass ich meistens<br />
nachvollziehbare Entscheidungen getroffen habe und<br />
denke erst über Konsequenzen nach, wenn ich feststelle,<br />
dass ich hier nichts mehr bewegen kann. Den Eindruck<br />
habe ich aber nicht, wir setzen unsere Entwicklung sicher<br />
fort.<br />
supporters news: Der Aufsichtsrat hat Ihren Vertrag<br />
bereits jetzt verlängert, obwohl die Wahlen für den<br />
neuen Aufsichtsrat erst im November stattfinden. Gibt<br />
es hierfür besondere Gründe?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Wesentlich ist, dass der Aufsichtsrat<br />
mit meiner bislang geleisteten Arbeit und<br />
meinem Einsatz zufrieden ist. Mein alter Vertrag lief nur<br />
noch bis Ende März 2005. Ich denke, dass das vom<br />
Zeitablauf in Ordnung war, da der neue Aufsichtsrat sich<br />
wohl erst im Januar 2005 konstituiert. Ich denke, dass<br />
man gerade in einer Position in der man vorwiegend<br />
mittel- und langfristig gestaltet, strukturiert und aufbaut,<br />
auch hier langfristig denken muss.<br />
supporters news: Sieht Ihr Vorstandsvertrag eine<br />
spezielle Verzichtskl<strong>aus</strong>el für den Fall sportlicher Turbulenzen<br />
vor?<br />
Dietmar Beiersdorfer:Nein, eine solche Vertragskl<strong>aus</strong>el<br />
gibt es nicht.<br />
supporters news: Stand für Sie zur Debatte vom <strong>HSV</strong><br />
wegzugehen?<br />
Dietmar Beiersdorfer: Nein. Ich habe gesagt, dass ich<br />
meine Tätigkeit beim <strong>HSV</strong> als ideal für mich ansehe.<br />
Das ist sicher hoch gegriffen, aber ich habe dem Aufsichtsrat<br />
gesagt, dass ich meine Arbeit zur Verfügung<br />
stelle, dass ich alles gebe, dass ich reinhaue. Ich treffe<br />
gute Entscheidungen und treffe im Zeitablauf vielleicht<br />
auch schlechte Entscheidungen. Wichtig ist, dass ich<br />
nach <strong>aus</strong>reichender Auseinandersetzung mit der Entscheidung<br />
voll dahinter stehe und sie zum Zeitpunkt der<br />
Entscheidung nachvollziehbar ist. Mehr an Verantwortung<br />
und Respekt kann ich dem <strong>HSV</strong> und seinen Mitgliedern<br />
in meiner Position nicht zuteil werden lassen.<br />
supporters news 15
supporters news 16<br />
was macht eigentlich ...<br />
Was macht eigentlich<br />
CHARLY DÖRFEL?<br />
> INTERVIEW VON GUIDO ZERBE<br />
In dieser Reihe stellen wir euch verdiente <strong>HSV</strong>er vor.<br />
Diesmal: Stürmerlegende Gert Frido “Charly” Dörfel<br />
(* 18.09.1939), der gerade seinen 65. Geburtstag<br />
feierte. Wir sagen herzlichen Glückwunsch nachträglich.<br />
Gert Dörfel, von aller Welt nur “Charly” genannt,<br />
war in der ersten Hälfte der 60er Jahre eine der<br />
schillerndsten Figuren im deutschen Fußball und unbestritten<br />
einer der besten Links-Außen aller Zeiten.<br />
Zu seiner Glanzzeit wurde der älteste Sohn einer<br />
Hamburger “Fußball-Dynastie” sogar mit dem legendären<br />
Francisco Gento von Real Madrid verglichen und<br />
1965 zum besten Linksaußen Europas gewählt. Der<br />
blonde und schon früh kahlköpfige Spaßvogel - ein<br />
Original im besten Sinne, das Trainer und Mitspieler<br />
immer in Atem hielt - machte sich vor allem als Flankengeber<br />
für Uwe Seeler einen Namen. Obwohl das<br />
“Enfant terrible” jahrelang als Deutschlands bester<br />
Linksaußen galt, brachte er es gerade einmal auf elf<br />
Länderspiele. Die Bundestrainer seiner Zeit hatten ihre<br />
Probleme mit dem kantigen Hamburger, und so blieb<br />
Dörfel die vom Können her mögliche große internationale<br />
Karriere an der Seite Uwe Seelers versagt. Beim<br />
<strong>HSV</strong> bildete er von 1959 bis 1972 mit Stürmer Uwe<br />
Seeler ein kongeniales Duo.<br />
Nach Differenzen verließ “Charlie” 1972 die Rothosen<br />
und spielte anschließend in Südafrika und Kanada.<br />
Charly Dörfel ist seit dem Jahr 2000 Rentner und seit<br />
August 2004 mit seiner zweiten Frau Lydia verheiratet.<br />
Er hat <strong>aus</strong> erster Ehe 2 Kinder.<br />
Position: Links-Außen<br />
<strong>HSV</strong>-Einsätze: 406 (1958-1972)<br />
Bundesliga-Einsätze: 224 / Oberliga: 182<br />
<strong>HSV</strong>-Tore: 140<br />
Bundesliga-Tore: 58<br />
Länderspiel-Einsätze: 11
supporters news: Hallo Herr Dörfel, schön, dass es<br />
heute geklappt hat.<br />
Charly Dörfel: Sag ruhig Du, Guido. Ich bin der<br />
Charly, genannt nach dem Lied Charly Brown, ich bin<br />
ja der Fußballclown Nummer 1 gewesen, da stehe ich<br />
auch zu, aber heute muss ich ja seriöser sein, ich<br />
habe ja geheiratet...<br />
supporters news: Wie geht es Dir heute, und was<br />
machst Du so?<br />
Charly Dörfel: Ich bin seit 4 Jahren Rentner. Ich<br />
habe im Stellinger Rath<strong>aus</strong> 22 Jahre als Vollziehungsbeamter<br />
gearbeitet, auch neben dem Fußball. Der<br />
Ruhestand im Jahr 2000 war erstmal ungewohnt, kein<br />
Fußball und keine Arbeit mehr, aber ich habe hier mein<br />
H<strong>aus</strong> und meine Aufgaben.<br />
Früher hatte ich ja 2 linke Hände, zum Glück hatte<br />
ich ja einen linken Fuß....ich bin hier der sogenannte<br />
H<strong>aus</strong>meister Kr<strong>aus</strong>e, Fegen, Rasen mähen, da habe<br />
ich Spaß dran, nebenbei mache ich noch die Buchhaltung.<br />
Mein Vater war Bilanzbuchhalter, dies habe ich<br />
neben dem Fußballspielen geerbt.<br />
Meine Frau arbeitet 3 Tage bei Karstadt, da muß<br />
ich jam 3 Tage irgendwie alleine <strong>aus</strong>kommen.<br />
supporters news: Vor einiger Zeit stand im Abendblatt,<br />
dass Du einen Antrag fürs Guiness-Buch der<br />
Rekorde gestellt hast bezüglich der Dörfel Dynastie -<br />
der Einmaligkeit, dass Vater und beide Söhne Nationalspieler<br />
waren - was hat es damit auf sich, und hat<br />
es geklappt?<br />
Charly Dörfel: Das Thema muß ich ein bisschen<br />
bremsen. Wir sind ja nur 3 Nationalspieler. Wir sind<br />
zwar in Deutschland die einzige Familie, aber die Coemann-Familie<br />
in Holland, da haben auch die beiden<br />
Brüder und der Vater in der Nationalmannschaft gespielt.<br />
Das haben wir dann fallen gelassen.<br />
supporters news: Brüder sind ja oft total verschieden,<br />
wie ist es bei euch?<br />
Charly Dörfel: Als Familie halten wir zusammen.<br />
Bernd hat ja 4 Länderspiele mehr als ich, aber ich<br />
war bekannter, wahrscheinlich wegen der ganzen Anekdoten.<br />
Bernd sagt immer, Brüder sind halt verschieden.<br />
Er ist ruhiger und gemäßigter, ich eher das Gegenteil.<br />
Obwohl, er hat auch den Dörfelschen Galgenhumor<br />
von unserem Vater.<br />
Ich bin selbst über mich überrascht, dass ich solange<br />
durchgehalten habe, und da hat mein Humor mir<br />
sehr geholfen. Wir sind eine fußballbesessene Familie.<br />
Ich trage das Herz auf der Zunge, vielleicht bin ich<br />
dem einen oder anderen mal auf den Schlips getreten<br />
und bin deshalb nie ganz so groß r<strong>aus</strong>gekommen wie<br />
Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Günter Netzer, Paul<br />
Breitner oder wie mein Idol Kl<strong>aus</strong> Stürmer. Ich bin ein<br />
unbequemer Spieler und Privatmann. Man sollte immer<br />
sachlich sagen, was Sache ist. Und wenn man mal<br />
verkehrt liegt, dann entschuldigt man sich.<br />
Auf der anderen Seite habe ich ein zweites Gesicht.<br />
Ich musste seriöser sein in meinem Job, ich habe<br />
hauptsächlich KFZ- Stilllegungen gemacht, ich durfte<br />
Leuten Gegenstände wegnehmen in deren Wohnungen,<br />
das war ja halbe Polizeiarbeit. Diesen Beruf habe ich<br />
aber auch sehr ernst genommen, auf der einen Seite<br />
der Spaßvogel, auf der anderen Seite der Vollziehungsbeamte.<br />
Ich hatte ein Toupet auf und eine Brille zur Tarnung,<br />
und wenn ich mal gefragt wurde, dann habe ich erzählt,<br />
ich sei das Double vom Charly...<br />
supporters news: Bernd Dörfel sagte: „..dass ihn<br />
mit dem <strong>HSV</strong> nicht mehr viel verbindet“ , wie ist es<br />
bei Dir?<br />
Charly Dörfel: Bernd hat sich völlig <strong>aus</strong> dem Fußballgeschäft<br />
zurückgezogen. Er sagt seine Meinung und<br />
redet intern auch mehr Tacheles als ich, ich beschönige<br />
gerne.<br />
Bernd meinte mal scherzeshalber, dass der <strong>HSV</strong> mal<br />
absteigen, soll um sich zu regenerieren. Einiges stimmt<br />
ja beim <strong>HSV</strong> auch nicht. Das ist ein großes Imperium<br />
geworden, und das ist auch schwierig eine so große<br />
Firma zu führen. Insgesamt stehe ich aber zu meinem<br />
Verein. Es ist ein bisschen wie eine Hass-Liebe. Wenn<br />
man mich braucht, dann bin ich sofort da und bereit.<br />
supporters news: Wie stehst Du denn zur jetzigen<br />
Führung?<br />
Charly Dörfel: Ich sage es mal mit einem Satz:<br />
Politiker und Vollkaufleute haben in einem Fußballverein<br />
nichts zu suchen, Ausnahmen sind die Hoeneß-<br />
Brüder, weil diese Fußballerfahrung und Sachverstand<br />
haben. Ein Verein ist natürlich hauptsächlich von den<br />
Erfolgen abhängig. Ohne Fußballsachverstand ist es<br />
schwierig, einen Fußballverein zu führen, richtige Leute<br />
kaufen, aufpassen, dass die verschiedenen Spieler-<br />
Charakter zusammenpassen. Zu unserer Zeit ist das<br />
supporters news 17<br />
was macht eigentlich ...
supporters news 18<br />
mal gelungen, bei der Ära Happel, Netzer, Klein und<br />
Krohn hat dies auch funktioniert, nachher wurde es<br />
etwas weniger.<br />
supporters news: Wie oft bist Du im Jahr im Stadion?<br />
Charly Dörfel: Nur etwa 3 bis 5 mal im Jahr. Ich<br />
habe netterweise 2 Ehrenkarten untergeordneter Kategorie<br />
bekommen, da ich auf meine VIP-Karte verzichtet<br />
habe. Meist nutzen diese Karten meine Söhne<br />
Steffen und Christoph. Ich sitze lieber in meinem gesetzten<br />
Alter vor dem Fernseher mit einem Schluck<br />
Alsterwasser.Ich mache aber noch viel Werbung für<br />
den Verein, zum Beispiel im Museum, auf der Geschäftsstelle,<br />
halte mal Vorträge.<br />
supporters news: Gab es damals in fremden Stadien<br />
die Unterstützung von mitfahrenden Fans?<br />
Charly Dörfel: Nein, nicht in dieser Form. Es war<br />
nicht so lautstark wie heutzutage. Heute sind die<br />
<strong>Supporters</strong> gerade zu H<strong>aus</strong>e der 12. Mann, ich bin<br />
sogar der Meinung, dass bei schlechten Spielen, die<br />
<strong>Supporters</strong> die Spieler noch zum Sieg peitschen können.<br />
supporters news: Meines Erachtens ist aber gerade<br />
die Stimmung im Volkspark noch verbesserungswürdig.<br />
Charly Dörfel: Also, mir ist das schon fast zu laut,<br />
mir tun die Ohren schon weh, wenn ein Tor fällt, ähnlich<br />
zu vergleichen wie eine Diskothek, aber das kann<br />
auch mit meinem Alter kommen. Aber solche tollen<br />
Fans sind schon unbezahlbar. Auf diese sollten Führung<br />
und Verein öfters hören, wenn von dieser Seite Verbesserungsvorschläge<br />
kommen.<br />
supporters news: Wie hat sich die Stimmung zwischen<br />
damals und heute gewandelt?<br />
Charly Dörfel: Es ist ein Spektaktel geworden, auch<br />
wenn die Jungs öfters eine schlechte Leistung abliefern,<br />
die Leute kommen trotzdem ins Stadion. Das Stadion<br />
ist wirklich einmalig. Ich hätte gern in so einem tollen<br />
Stadion vor so einer Kulisse gespielt.<br />
supporters news: Kommen wir zur aktuellen Situation<br />
beim <strong>HSV</strong>: Was tr<strong>aus</strong>t Du der Mannschaft für die<br />
Saison noch zu?<br />
Charly Dörfel: Da in meinem Herzen natürlich der<br />
<strong>HSV</strong> schlägt, hoffe ich und würde mich freuen, wenn<br />
wir noch unter die ersten 5 kommen. Eigentlich habe
ich vor der Saison damit auch gerechnet. Zuh<strong>aus</strong>e sind<br />
wir ja eine Macht, da gewinnen wir mit Gott und den<br />
<strong>Supporters</strong>. Aber die Mannschaft muss homogener<br />
werden, dann traue ich ihnen noch einen Platz unter<br />
den ersten 5 zu. Dies ist aber eine Vermutung und ein<br />
Hoffen und Bangen. Aber wenn sie so weiter machen,<br />
besonders <strong>aus</strong>wärts, dann werden sie wohl im unteren<br />
Mittelfeld rumdümpeln. Das gönne ich ja meinem<br />
ärgsten Feind nicht.<br />
supporters news: Fehlt den heutigen Spielern der<br />
Maizena-Zucker, den der damalige Präsident Mechlen<br />
immer verteilt hat?<br />
Charly Dörfel: Ja, da kann ich mich noch gut dran<br />
erinnern. Wir wurden immer mit Maizena / Dextro<br />
Energie voll gestopft, ich habe das am Ende gar nicht<br />
mehr angefasst. Das gab es sogar in der Suppe, wir<br />
wurden mehr in Naturalien als mit barer Münze <strong>aus</strong>gezahlt.<br />
Unser Präsident Mechlen hat uns rein pädagogisch<br />
auch gut geführt, vom Fußball hatte er keine Ahnung....<br />
das ist ja fast wie heute.....J Nein, Beiersdorfer hat ja<br />
auch Fußball gespielt, aber Fußball und Kaufleute, das<br />
sind 2 Linien, die müssen zusammengeführt werden,<br />
das kann nicht jeder, und die Kritiker warten ja leider<br />
überall. Aber es werden ja auch oft Anfängerfehler<br />
gemacht, und da müssen sie aufpassen, dass der<br />
Verein in eine gute Bahn gelenkt wird. Fußballerisch<br />
sowieso, die Spieler müssen gut sein, aber sie müssen<br />
auch zusammenpassen. Der eine verdient immer mehr<br />
als der andere, da darf es keinen Neid und keine<br />
Eifersucht geben. Ein neuer Star ist immer teurer als<br />
der alte.<br />
supporters news: Heute werden Summen im Monat<br />
gezahlt, wovon du damals als Jahresgehalt geträumt<br />
hast, was sagt man als ehemaliger Nationalspieler<br />
dazu?<br />
Charly Dörfel: Das habe ich schon immer wiederholt,<br />
das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht. Die Spieler<br />
sollen soviel wie möglich verdienen, aber es muss im<br />
Rahmen bleiben. Die Vereine dürfen sich nicht so immens<br />
verschulden. Ich frage mich immer, wo das<br />
ganze Geld bleibt. Ich war ja mal als Schatzmeister<br />
beim <strong>HSV</strong> im Gespräch. Uwe meinte damals, „Der<br />
Charly wäre als geiziger Mensch ein guter Schatzmeister;<br />
die Sache hat nur einen Haken, die Spieler würden<br />
nicht mal mehr an die Privatkonten rankommen“. Damit<br />
ist viel gesagt, ich geh mit anderer Leute Geld<br />
gen<strong>aus</strong>o um. Ich bin sehr sparsam und gehe mit dem<br />
Geld vorsichtig um. Ich rauche und trinke nicht, das<br />
ist schon mal eine Basis, die für den Sport geeignet<br />
wäre. Man sollte solide sein, um große Leistung zu<br />
bringen.<br />
supporters news: Jupp Posipal soll dir immer einen<br />
Fünfziger in den Schuh gesteckt haben, wie kam es<br />
dazu?<br />
Charly Dörfel: Das war mal ein Gag mit dem 50-<br />
Mark-Schein. Ich war ein bisschen verletzt, dann hat<br />
er einen Schein in meinem Schuh reingesteckt und hat<br />
gemeint: „Versuch es mal, Charly, wie es nun geht.“<br />
Ich entgegnete: „Mensch mit dem Fuffi geht das ja<br />
wunderbar“. Ich bin dann um mein Leben gelaufen.<br />
Also, mit anderen Worten: Mit Geld konnte man mich<br />
auch locken...<br />
Ich bin ja als kleiner Amateur in die Mannschaft zu<br />
meinen Vorbildern gekommen. Zwei Jahre zuvor bin<br />
ich noch, weil wir kein Geld hatten, über den Stacheldraht<br />
geklettert, um meinen Idolen beizuwohnen. Es<br />
war im <strong>Volksparkstadion</strong> ein Spiel um die Deutsche<br />
Meisterschaft, ich bin ja in Altona groß geworden. Zwei,<br />
drei Jahre später durfte ich dann selber mitmischen<br />
mit meinen Idolen. Es war wie ein Traum, es war<br />
wunderschön, dass ich mitgewirkt habe. So schnell die<br />
Karriere begann, so schnell war es aber insgesamt<br />
auch wieder vorbei. Es war eine schöne Zeit.<br />
supporters news: Du hast in der Bundesliga zwei<br />
rote Karten bekommen, wie kam es dazu...<br />
Charly Dörfel: Eigentlich war es nur eine Karte im<br />
Spiel gegen Eintracht Frankfurt gegen den Spieler<br />
Blusch, der mich festgehalten und bespuckt hat. Irgendwann<br />
ist bei mir die Sicherung durchgegangen,<br />
und ich bin ihm hinterher gesprungen, habe ihn aber<br />
nicht getroffen. Erst betrug die Sperre 6 bis 8 Wochen,<br />
in der Revision gab es dann 14 Tage, weil ich bis dahin<br />
unbescholten war. Dazu stehe ich aber auch.<br />
Die zweite Rote Karte war eigentlich gar keine, es<br />
war ein Riesenspiel gegen 1860 München im Oktober<br />
1968 im Volkspark, dort habe ich die Note 6 (sehr<br />
gut-länderspielreif), gottseidank auf dem Platz und nicht<br />
in der Schule bekommen.<br />
Im Nachhinein musste ich den Schiedsrichter Deuschel<br />
schon bemitleiden. Also, da habe ich gegen<br />
Wagner gespielt. Da war ein klares Foul gegen mich,<br />
der Schiedsrichter hat aber gegen mich gepfiffen. Die<br />
Leute haben alle gepfiffen und sich gefragt, was dort<br />
los war. Ich meinte „Der Freistoss war doch für mich“.<br />
Er erwiderte: „Nein seien sie ruhig“ Man darf ja eigentlich<br />
dem Schiedsrichter nicht widersprechen, aber<br />
hier war die Sache so klar, also erwiderte ich: „Nein<br />
ich bin nicht ruhig. Das war für uns und nicht für<br />
supporters news 19<br />
was macht eigentlich ...
supporters news 20<br />
was macht eigentlich ...<br />
1860“ Deuschel meinte nur „Seien Sie ruhig, wie ist<br />
ihr Name?“ Ich bin an ihm vorbeigegangen und habe<br />
gemeint „Meier“. „Es reicht, gehen sie vom Platz!“<br />
Es gab 2 Wochen Sperre. Da sind wir sofort in die<br />
Revision gegangen. Deuschel durfte danach nie wieder<br />
in der Bundesliga pfeifen, er musste sich bei mir und<br />
dem <strong>HSV</strong> und dem DFB entschuldigen, denn man darf<br />
einen deutschen Nationalspieler nicht nach dem Namen<br />
fragen. Da das nächste Wochenende spielfrei war,<br />
musste ich nicht <strong>aus</strong>setzen. Im nächsten Spiel brüllte<br />
das ganze Stadion Meier, Meier... und alle Zeitungen<br />
berichteten über Charly Meier.....<br />
supporters news: Wo wir grad bei der Vergangenheit<br />
sind, wie war Dein Eindruck vom <strong>HSV</strong>-Museum?<br />
Charly Dörfel: Also das, was sie da aufgebaut haben,<br />
das finde ich toll, für unsere Verhältnisse sogar riesig,<br />
denn ich habe schon die Museen von Real Madrid und<br />
Barcelona besucht, die haben das ja schon jahrzehntelang<br />
vorgemacht. Der Verein wollte sich immer gerne<br />
mit Weltniveau behaften, da lag aber in der Vergangenheit<br />
viel im Argen.Dass Leute wie Dirk Mansen<br />
und der <strong>HSV</strong> das nun auf die Beine gestellt haben ist<br />
eine tolle Sache. Es gibt noch kleine Verbesserungen,<br />
das ist klar, dies ist Neuland, aber insgesamt ist es<br />
schon sehr gelungen.<br />
supporters news: Warum hast du damals den <strong>HSV</strong><br />
verlassen, die Perspektive in Südafrika und Kanada<br />
war es ja wohl nicht?<br />
Charly Dörfel: Es war eine tragische Situation: Kl<strong>aus</strong><br />
Ochs, der damalige Trainer, hat mir nebenbei erzählt,<br />
dass es Konkurrenz für mich gibt. Den Georg Volkert<br />
vom FC Zürich. Konkurrenz fand ich damals gut. Dann<br />
habe ich aber den klassischen Satz gesagt, der mir<br />
zum Verhängnis geworden ist: „Im Übrigen, Herr Ochs,<br />
habe ich schon 7 Trainer überlebt.“ Das war tödlich<br />
für mich. Mir blieb fast immer die Bank, obwohl Georg<br />
Volkert damals noch keine große Leuchte war, und er<br />
war die ersten beiden Jahren gar nicht tragbar für den<br />
Verein. Er wurde dann später ja ein richtig guter<br />
Fußballer und ein toller Techniker.<br />
Wir haben ja auch mal zusammen gespielt, auf einer<br />
Deutschland Tour, da habe ich in einem Spiel 5 Tore<br />
gemacht. Wir hätten uns also prima ergänzt, aber<br />
unser Trainer hat das gar nicht versucht. Ich war der<br />
Bessere zu dem Zeitpunkt, die Zuschauer und die<br />
Presse wollten mich auch sehen, aber Ochs brachte<br />
immer seinen Schützling. Ich kam immer nur für 20<br />
Minuten rein, war dann der bessere, bin um mein<br />
Leben gelaufen und musste trotzdem im nächsten Spiel<br />
wieder auf die Bank. Das war sehr frustrierend. Da<br />
kam ein Mann <strong>aus</strong> Südafrika, der hatte in Düsseldorf<br />
eine Filiale für Diamanten und Juwelen, der hat den<br />
Ärger in der Zeitung gelesen und hat mich nach Südafrika<br />
zu einem Probespiel eingeladen.<br />
Mir war das ganz recht, ich wollte auch die Tiere<br />
sehen und auf Safari gehen, meine heimliche Liebe.<br />
Nach dem Probespiel haben sie mich gleich dabehalten<br />
und haben mir einen Zwei-Jahresvertrag in Johannesburg<br />
mit H<strong>aus</strong>, Auto und gutem Gehalt angeboten. Dort<br />
habe ich dann fünf Jahre bei verschiedenen Vereinen<br />
gespielt. Es war eine wilde Liga, sie gehörte nicht der<br />
Fifa an. In der Liga haben teilweise auch die ganzen<br />
aufgrund des Bundesligaskandals gesperrten Bundesligaspieler<br />
gespielt, ich war der einzige Nicht-Skandalspieler.<br />
Ich war Publikumsliebling bei Schwarz und<br />
Weiß. Dort herrschte ja die Apartheid. Mit 38 bin ich<br />
dann noch nach Kanada gegangen. Dort sind wir Dritter<br />
geworden. Pele und Beckenbauer spielten in der<br />
Parallelliga. Ich habe in der Zeit bei Siemens im erlernten<br />
Beruf als Im- und Exportkaufmann gearbeitet.<br />
Es war eine schöne Zeit. Ich bin dann aber wieder<br />
zurück, weil mein erster Sohn geboren wurde.<br />
supporters news: Dein schönstes Tor? Zufällig das<br />
3-0 für die Nationalmannschaft in Island?<br />
Charly Dörfel: Nein, das war im Weserstadion. Wir<br />
haben eine kleine Sensation geschafft. Es war bei<br />
unserem Angstgegner Bremen. Ich schoss das 4-1 per<br />
Fallrückzieher von der Strafraumgrenze. Das war das<br />
Jahrhunderttor, den Bericht zeige ich dir gleich mal,<br />
der hängt bei mir an der Wand.<br />
supporters news: Hast du noch Kontakt zu den<br />
damaligen Mitspielern?<br />
Charly Dörfel: Klar, zu Uwe Seeler natürlich, Manni<br />
Kaltz habe ich auch neulich wieder getroffen.<br />
supporters news: Ging es um den Streit um die<br />
Bananenflanke?<br />
Charly Dörfel: Nein, wir haben zusammen geflachst.<br />
Man las immer von Kaltz, dem Erfinder der Bananenflanke.<br />
Mich haben Leute drauf aufmerksam gemacht,<br />
dass ich die Flanken doch 20 Jahre früher so geschlagen<br />
habe. Dem habe ich nur zugestimmt. Dadurch<br />
entstand das Thema, und dies wurde in der Presse<br />
natürlich reichlich <strong>aus</strong>geschlachtet.<br />
Außerdem habe ich noch Kontakt zu meiner damaligen<br />
Straßenmannschaft <strong>aus</strong> Altona, dem FC Lessing,<br />
den ich mitgegründet habe. Wir waren eine tolle Mann
schaft mit einigen Bundesligaspielern wie Hubert Stapelfeldt,<br />
meinem Bruder Bernd Dörfel, Jürgen Wähling,<br />
Harry Bähre und Heiko Kurth.<br />
Auf dem Sportplatz Max-Brauer-Allee haben wir<br />
gespielt, auf Schlacke.<br />
supporters news: Da habe ich auch oft drauf gespielt.<br />
Die haben ja nun einen neuen Rasenplatz.<br />
Charly Dörfel: Ja, da war ich auch ganz erstaunt,<br />
als ich dort neulich bei einem Klassentreffen war.<br />
So etwas Feines gab es damals natürlich da noch<br />
nicht, bei uns ging noch nach einer Grätsche auf dem<br />
Boden die Tapete vom Bein.....<br />
supporters news: Ich habe ein Zitat von dir über<br />
Uwe gefunden: „Dicker, wenn du noch länger meckerst,<br />
trete ich die Flanken 10 Zentimeter höher, dann kommst<br />
du gar nicht mehr ran!“ Wie kam es dazu?<br />
Charly Dörfel: Es war ein Europapokalspiel gegen<br />
den FC Barcelona, mein Bruder kam von den Amateuren<br />
in die Mannschaft, ich habe auf meinem Bruder<br />
Bernd geflankt, und er flankte zu mir zurück, und so<br />
ging das zwei, drei mal, da wurde der Uwe sauer,<br />
teilweise zu recht. Als er später dann wieder gemeckert<br />
hat, sagte ich: „wenn du noch länger meckerst, trete<br />
ich die Flanken 5 Zentimeter höher, und dann renkst<br />
Du dir den Kopf <strong>aus</strong>....“<br />
supporters news: Zum Abschluss: Es gab mal eine<br />
lustige Anekdote mit einem Hund auf dem Spielfeld...<br />
Charly Dörfel: Während des Spiels lief ein Hund,<br />
ein Boxer, aufs Feld. Mit 10 bis 15 Ordnern konnten<br />
sie diesen Boxer nicht des Feldes verweisen. Da ergriff<br />
ich dann die Initiative, ging auf die Knie und heulte<br />
wie ein Wolf. Der Hund lief erst quer hin und her, aber<br />
als er mich heulen hörte, kam er angewetzt, hat mich<br />
entdeckt – wohl als Gleichgesinnten, als Artgenosse.<br />
Kam zu mir, hat bei mir geschnuppert – ich habe<br />
bei ihm geschnuppert – und dann habe ich das Bein<br />
gehoben. Da gab es dann Sonderbeifall. Als der Hund<br />
auch das Bein heben wollte – haben die Ordner dann<br />
gerade noch den Hund am Halsband geschnappt und<br />
ihn ordnungsgemäß vom Feld geführt.<br />
supporters news: So, dann danke ich ganz herzlich<br />
für das freundliche und lustige Gespräch und wünsche<br />
dir und Deiner Frau für die Zukunft alles Gute!<br />
supporters news 21<br />
was macht eigentlich ...
supporters news 22<br />
Der Zug fährt weiter!<br />
> VON CHRISTIAN REICHERT<br />
Wie die meisten von Euch schon anlässlich der<br />
Fahrt nach Mainz mitbekommen haben, wird<br />
der <strong>HSV</strong>-Sonderzug auch dieses Jahr wieder<br />
zu einigen Auswärtsspielen fahren. Gemäß dem<br />
Beschluss der letzten Mitgliederversammlung der Abteilung<br />
Fördernde Mitglieder haben wir versucht,<br />
mit der SVG (Eigentümer des Sonderzuges) einen Vertrag<br />
zu schließen, der das Risiko für den <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> begrenzt. Nach tagelangen Verhandlungen<br />
haben wir ein Ergebnis erzielt, welches uns in die<br />
Lage versetzt 6-10 Fahrten in der laufenden Saison<br />
durchzuführen.<br />
Hier ein kleiner Überblick über den geplanten Saisonverlauf<br />
04/05: Grundsätzlich besteht nach wie vor<br />
die Problematik, dass wir erst sehr kurzfristig<br />
erfahren ob die Spiele an einem Samstag oder einem<br />
Sonntag stattfinden werden. Aus den schlechten<br />
Erfahrungen der letzten Saison haben wir die Entscheidung<br />
getroffen, Fahrten zu Sonntagsspielen nur noch<br />
in ganz besonderen Ausnahmefällen stattfinden<br />
zu lassen. Selbstverständlich müssen wir auch<br />
Interessen des Zugeigentümers berücksichtigen, der<br />
uns den Zug nicht das ganze Jahr reservieren kann,<br />
damit wir dann ein oder zwei Fahrten durchführen.<br />
Nach langwierigen Diskussionen haben wir uns<br />
geeinigt, dass wir mindestens sechs Fahrten<br />
durchführen werden.<br />
Wie gesagt ist zum ersten Auswärtsspiel nach Mainz<br />
der Zug gefahren und hat auch eine Auslastung gehabt,<br />
wie wir sie geplant hatten. Da zum Spiel in Stuttgart<br />
noch nie ein großes Interesse bestand, den Sonderzug<br />
fahren zu lassen, hatten wir auch dieses Jahr dort<br />
keine Zugfahrt geplant. Die geplante Fahrt nach Kaiserslautern<br />
haben wir wegen des katastrophalen Saisonstarts<br />
kurzfristig stornieren müssen. Auch zum<br />
Spiel nach Leverkusen werden wir den Sonderzug nicht<br />
einsetzen.<br />
Am 23./24.10.04 werden wir den Zug nach Dortmund<br />
einsetzen wenn das Spiel am Samstag stattfindet.<br />
Sollte das Spiel auf den Sonntag verlegt werden, werden<br />
wir je nach Interesse kurzfristig entscheiden ob<br />
der Zug fährt oder nicht.
Zum Spiel am 30./31.10.04 in Bremen, haben<br />
wir einen Entlastungszug bei der Deutschen<br />
Bahn angefragt, weil unser Sonderzug sich auf<br />
solchen Kurzstrecken auf keinen Fall rentiert.<br />
Zum Spiel am 13/.14.11.04 nach Rostock gilt<br />
dasselbe wie zum Spiel in Dortmund.<br />
Zum Spiel am 27./28.11.04 in Mönchengladbach<br />
werden wir wegen des großen Interesses<br />
den Zug auf jeden Fall (egal ob Samstag oder<br />
Sonntag) fahren lassen.<br />
Zum letzten Auswärtsspiel der Hinrunde, am<br />
11./12.12.04 in Bochum wird der Zug am Samstag<br />
fahren, findet das Spiel am Sonntag statt,<br />
ist es sehr unwahrscheinlich dass der Zug<br />
eingesetzt wird.<br />
Zum Rückrundenstart in München werden<br />
wir auf jeden Fall versuchen den Zug einzusetzen,<br />
obwohl hier zusätzlich das Risiko besteht,<br />
dass das Spiel am Freitag den 21.01.05 stattfindet.<br />
14 Tage später spielen wir in Nürnberg<br />
(05./.06.02.05). Ein Einsatz des Zuges hängt hier<br />
wohl stark von der sportlichen Entwicklung bis<br />
zu diesem Zeitpunkt ab. Das Spiel in Berlin am<br />
26./27.02.05 wird der Zug nur ansteuern wenn<br />
das Spiel am Samstag stattfindet. Gleiches gilt<br />
zwei Wochen später (12/.13.03.05) für das Spiel<br />
in Bielefeld. Damit sich ein Sonderzug nach<br />
Freiburg (02./.03.04.05) lohnen würde, müsste<br />
es schon eine sensationelle sportliche Entwicklung<br />
geben. Wir müssen also leider davon<br />
<strong>aus</strong>gehen, dass es keinen Sonderzug zu diesem<br />
Spiel gibt. Für die Spiele am 16/.17.04.05 auf<br />
Schalke und am 30.04./01.05.05 in Wolfsburg<br />
gilt dasselbe wie für die Spiele in Rostock und<br />
Dortmund, Samstag ja, Sonntag eher nein.<br />
Zum Auswärts-Saisonabschluß nach Hannover<br />
am 14.05.05 lohnt sich wegen der Kürze<br />
der Strecke der Einsatz des Sonderzuges nicht,<br />
hier werden wir wieder Entlastungszüge bei der<br />
Deutschen Bahn anfragen.<br />
Ich hoffe, dass ihr das Projekt Sonderzug<br />
durch zahlreiche Teilnahme bei den stattfindenden<br />
Fahrten unterstützt. Bitte achtet auf die<br />
Bekanntmachungen, die neben den Supporter<br />
News auch in der <strong>HSV</strong> Live und auf unseren<br />
Internetseiten (www.hsv-supporters.de und<br />
www.hsv.de) erscheinen werden.<br />
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M U S E U M
supporters news 24<br />
geschichte<br />
<strong>HSV</strong> do Brasil<br />
Von Germania Hamburg<br />
zum Esporte <strong>Club</strong>e Pinheiros<br />
> VON JENS WAGNER<br />
Bei den Olympischen Spielen in Athen wurde es wieder einmal<br />
nur allzu deutlich: Spitzensport hat im <strong>HSV</strong> keinen Platz! Da<br />
es seit langem Strategie des Vereins ist, die finanziellen Anstrengungen<br />
allein auf den Profifußball zu konzentrieren, können sich<br />
andere Abteilungen keine Spitzensportler leisten, und der <strong>HSV</strong>-Fan<br />
guckt bei Olympia in die Röhre. Erfreuliche Ausnahme waren da noch<br />
unsere beiden Beachvolleyballerinnen Stefanie Pohl und Okka Rau<br />
sowie unsere Fußballnationalspielerin Sarah Günther. Wer also aufgrund<br />
der geringen Anzahl von <strong>HSV</strong>-Athleten Motivationsprobleme<br />
gehabt hat, sich mit dem Geschehen in Athen zu identifizieren, dem<br />
kann in der Zukunft vielleicht geholfen werden. Der aufmerksame<br />
Museumsbesucher wird es bereits wissen: Wir haben in Brasilien<br />
einen Bruderverein, der es in schöner Regelmäßigkeit schafft, Athleten<br />
in den verschiedensten Disziplinen zu Olympischen Spielen und<br />
Weltmeisterschaften zu entsenden. Gemeint ist der Esporte <strong>Club</strong>e<br />
Pinheiros, benannt nach Sao Paulos gleichnamigem Stadtteil. Der EC<br />
Pinheiros ist heute einer der größten und erfolgreichsten Vereine<br />
Südamerikas, mit einer <strong>Tradition</strong>, die sich durch<strong>aus</strong> mit der des <strong>HSV</strong><br />
vergleichen lassen kann.<br />
Angefangen hatte alles im Jahre 1897, als das Germania Hamburg<br />
Vereinsmitglied Hans Nobiling nach langer Seereise in Sao Paulo<br />
angekommen war. Er hatte den Traum, in Sao Paulo einen Verein<br />
nach dem Vorbild Germania Hamburgs zu gründen. Aus der Vereinschronik<br />
Pinheiros ist überliefert, dass sich in Nobilings Gepäck<br />
unter anderem ein Fußball, ein Germania-Trikot und jeweils eine<br />
Ausgabe der Satzung von Germania Hamburg und des Hamburger<br />
Fußballverbandes befunden haben sollen. Zusammen mit dem englischstämmigen<br />
Brasilianer Charles Miller machte sich Nobiling in<br />
den folgenden Jahren daran, eine funktionierende Infrastruktur für<br />
Sao Paulos Fußball aufzubauen. Anfänglich diente eine Wiese mit<br />
provisorischen Bambustoren den Spielern als Übungsplatz. Da in der<br />
Regel nur nach Feierabend trainiert werden konnte, mußte nach<br />
Einbrechen der Dunkelheit der Platz mit Scheinwerfern der umstehenden<br />
Autos beleuchtet werden. Am 25. März 1899 kam es dann<br />
zum ersten Spiel des sogenannten „Nobiling Teams“ gegen das Ma
Germania Sao Paulo im Jahr 1903<br />
ckenzie College, das 0:0 <strong>aus</strong>ging. Im August desselben<br />
Jahres trafen sich die Spieler des „Nobiling Teams“ zu<br />
einer konstituierenden Sitzung mit dem Ziel, einen<br />
Verein nach den Statuten Germania Hamburgs zu gründen.<br />
Nach langer Diskussion wurde der Sport <strong>Club</strong><br />
Internacional ins Leben gerufen, was bei Hans Nobiling<br />
auf heftige Gegenwehr stieß. Er hatte die Idee, dass<br />
jede Emigranten-Kolonie Sao Paulos eine eigene Mannschaft<br />
stellen sollte. Nobiling sprach sich etwa für rein<br />
englische und rein deutsche Mannschaften <strong>aus</strong>, die<br />
dann in kleinen „Länderspielen“ gegeneinander antreten<br />
sollten. So gründete er dann 18 Tage später, am<br />
07. September 1899, seinen eigenen Verein, den Sport<br />
<strong>Club</strong> Germania. Als Vereinsfarben wurden in Anlehnung<br />
an den Hamburger Bruderverein blau und schwarz<br />
gewählt. Sowohl Germania als auch Internacional waren<br />
die ersten beiden Sportvereine Brasiliens und<br />
legten somit den Grundstein für die brasilianische<br />
Sportkultur.<br />
1901 gründete Nobiling zusammen mit Charles Miller<br />
und Antonio Casimiro da Costa, dem dritten Pionier<br />
des brasilianischen Fußballs, die Sao Paulo Fußballliga.<br />
Zwei Jahre später hatte Germania einen ersten<br />
echten Star. Hermann Friese war der kompletteste<br />
athletische Spieler, den der Fußball in Sao Paulo bis<br />
dahin gesehen hatte. Im Grunde wenig verwunderlich,<br />
denn Friese konnte bereits in Europa viele Titel von<br />
100 bis 1500 Meter bei internationalen Leichtathletikwettkämpfen<br />
gewinnen. Sein größter Erfolg war der<br />
Gewinn der Europameisterschaft über 1.500 Meter. Auch<br />
für Germania Sao Paulo war er nicht nur auf dem<br />
Fußballplatz erfolgreich, sondern gewann zahlreiche<br />
Titel bei diversen Leichtathletikwettbewerben in ganz<br />
Südamerika. Nicht zuletzt Frieses überragende Dynamik<br />
trug dazu bei, dass Germania 1906 zum erstenmal die<br />
Meisterschaft in Sao Paulo gewinnen konnte.<br />
Eine weitere her<strong>aus</strong>ragende Figur Germanias war<br />
Arthur Friedenreich. Friedenreich, Sohn eines deutschen<br />
Einwanderers und einer farbigen Brasilianerin, gelang<br />
es als erstem Farbigen und <strong>aus</strong> armen Verhältnissen<br />
stammenden Spielers, sich bei einem der großen Vereine<br />
durchzusetzen. Mit seiner Spielweise revolutionierte<br />
Friedenreich den europäisch geprägten Fußball<br />
dieser Epoche. Friedenreich spielte als erster das, was<br />
man heute gemeinhin unter brasilianischer Spielweise<br />
versteht. In seiner 26-jährigen Karriere durchlief er<br />
diverse Auswahlmannschaften und spielte für verschiedene<br />
brasilianische <strong>Club</strong>s. Seine bis dato einzigartige<br />
supporters news 25<br />
geschichte
supporters news 26<br />
geschichte<br />
und dazu äußerst erfolgreiche Art Fußball zu spielen,<br />
machte ihn zum ersten brasilianischen Fußball- Nationalhelden.<br />
Trotz dieser ersten großen Stars des brasilianischen<br />
Fußballs mußte Germania bis 1916 warten, bis man<br />
wieder einen Meistertitel in Sao Paulo gewinnen konnte.<br />
Germania war in der Zwischenzeit zu einem Universalsportverein<br />
angewachsen. Neben Tennis und Leichtathletik<br />
war auch Rudern als weitere Sportart hinzugekommen.<br />
Der Verein erfreute sich immer größerer<br />
Beliebtheit, und die Mitgliederzahlen stiegen stetig an.<br />
Bald waren die bestehenden Trainingsanlagen zu klein<br />
geworden, und so nahm man das Angebot der deutschstämmigen<br />
Brauerei Antarctica gerne an, auf einem<br />
von dieser Brauerei errichteten Freizeitpark, unter, für<br />
die damalige Zeit, hervorragenden Bedingungen trainieren<br />
zu können. Die Gastfreundschaft Antarcticas<br />
konnte der Verein allerdings nicht lange in Anspruch<br />
nehmen, da man es von staatlicher Seite nicht gerne<br />
sah, dass ein deutscher Verein auf einem öffentlichen<br />
Gelände der Stadt Sao Paulo beheimatet war. Grund<br />
dafür war, dass der erste Weltkrieg seinen Schatten<br />
auch nach Brasilien warf und deutsche Institutionen<br />
mit Repressalien belegt wurden. Also sah man sich<br />
kurzerhand nach einem eigenen Vereinsgelände um<br />
und wurde bei einem rund 100.000 Quadratmeter großen<br />
Grundstück am Ufer des Flusses Pinheiros fündig.<br />
Seit 1920 befindet sich die Heimat des Vereins nun an<br />
dieser Stelle. Seitdem ging es mit dem <strong>Club</strong> permanent<br />
bergauf. Das neue Vereinsgelände wurde Schritt für<br />
Schritt erweitert. Neben einer 400-Meter-Laufbahn, der<br />
ersten in Brasilien, und diversen Tennisplätzen wurde<br />
ein Schwimmbecken mit einer 50-Meter-Bahn errichtet.<br />
In den folgenden Jahren wurde die Schwimmabteilung<br />
Hans Nobiling<br />
Germanias so zur erfolgreichsten Brasiliens, und bei<br />
den Südamerikameisterschaften 1941 stellte der Verein<br />
bereits die Mehrheit der brasilianischen Mannschaft.<br />
Auch in der Leichtathletik, im Tennis, im Handball und<br />
im Rudern konnten zahlreiche nationale Titel errungen<br />
werden. Mit Lucio de Almeida Prado de Castro konnte<br />
Germania 1932 das erste Mal einen Athleten zu den<br />
Olympischen Spielen nach Los Angeles entsenden.<br />
Lediglich im Fußball ging es nicht voran. Große Erfolge<br />
blieben in der Folgezeit <strong>aus</strong>, und so verlor der<br />
Fußball nach und nach an Bedeutung und verkam<br />
innerhalb des Vereins zur reinen Freizeitbeschäftigung.<br />
Trotz der großen Erfolge, die die Sportler Germanias<br />
auch für ihr Land Brasilien erzielten, wurde die<br />
deutsche Abstammung des Vereins 1942 zum zweiten<br />
Mal zu einem Problem für den <strong>Club</strong>. Auf Druck der<br />
USA sahen sich deutsche Institutionen in Brasilien<br />
erneut starken Repressalien <strong>aus</strong>gesetzt. Deutsch durfte<br />
nicht mehr öffentlich gesprochen werden, und der<br />
Verein lief Gefahr, verboten zu werden. Um den <strong>Club</strong><br />
zu retten, entschloss man sich, den Vereinsnamen in<br />
Esporte <strong>Club</strong>e Pinheiros zu ändern. Auch gab es entscheidende<br />
Neuerungen in der Vereinssatzung. Nicht<br />
mehr deutsch, sondern portugiesisch wurde offizielle<br />
Vereinssprache, und es wurde festgelegt, dass mehr<br />
Brasilianer als Deutsche in den entscheidenden Vereinsgremien<br />
sitzen müssen. Germania Sao Paulo existierte<br />
somit immerhin 23 Jahre länger als sein Hamburger<br />
Bruderverein, der sich ja bekanntlich bereits<br />
1919 mit dem Hamburger FC und Falke 06 zum <strong>HSV</strong><br />
zusammenschloss.<br />
In den folgenden Jahren expandierte der Verein<br />
unter seinem neuen Namen weiter. Es kamen neue<br />
Sportarten hinzu, und das Vereinsgelände wurde zu<br />
einer der modernsten Sportanlagen Südamerikas <strong>aus</strong>gebaut.<br />
Aber auch in der Nachwuchsarbeit setzte der<br />
Verein Maßstäbe. Bereits 1945 errichtete der Verein<br />
einen eigenen Kindergarten und rief 1954 ein Turnier<br />
ins Leben, das Kinder und Schulen an die Leichtathletik<br />
heranführen sollte. Die Jugendarbeit bildete dann<br />
auch die Grundlage für weitere große Erfolge des<br />
Vereins. Ingrid Metzner gewann bis 1959 acht brasilianische<br />
und zwei südamerikanische Tennismeisterschaften.<br />
1970 wurde die Frauenvolleyballmannschaft südamerikanischer<br />
Meister. 1976 sprang Joao do Pulpo<br />
einen neuen Weltrekord im Dreisprung und gewann im<br />
selben Jahr die Bronzemedaille bei den Olympischen<br />
Spielen in Montreal. Acht Jahre später, in Los Angeles,
Foto: Olinger<br />
konnte der Verein eine Bronzemedaille im Judo durch<br />
Douglas Vieira erringen. Der erfolgreichste Olympionike<br />
des Vereins ist aber ohne Frage der Schwimmer<br />
Gustavo Borges, der 1992 in Barcelona die Silbermedaille<br />
über 100 Meter Freistil gewinnen konnte und 4<br />
Jahre später in Atlanta noch Silber und Bronze gewann.<br />
Zu den Olympischen Spielen nach Barcelona entsendete<br />
der Verein insgesamt acht Athleten.<br />
Trotz all dieser Erfolge betreibt der Verein seit 1981<br />
auch intensive Amateursport-Förderprogramme.<br />
Auch im architektonischen Bereich setzte der EC<br />
Pinheiros neue Maßstäbe. Mit rund 18.000 Quadratmeter<br />
baute man 1981 das größte Sportcenter Brasiliens,<br />
und das 1995 eingeweihte Fitness-Center gehört zu den<br />
modernsten des Landes. Seit 1970 verfügt Pinheiros<br />
auch über ein eigenes Vereinsmuseum. Bereits 1958<br />
errichtete der Verein eine Festhalle, die größte ihrer<br />
Art in ganz Südamerika. Seitdem findet hier das jährliche<br />
Bierfest statt, eine Variante des in Brasilien sehr<br />
bekannten Oktoberfests. Mittlerweile kann man nicht<br />
nur in 13 Abteilungen Sport betreiben (was zurzeit von<br />
über 4.500 Sportlern wahrgenommen wird), sondern<br />
es werden auch zahlreiche Kurse zur Weiterbildung<br />
angeboten. Der <strong>Club</strong> verfügt weiterhin über ein <strong>aus</strong>geprägtes<br />
Vereinsleben. In der Vereinszeitung „Pinheiros“<br />
werden zahlreiche vom Verein durchgeführte<br />
Ab sofort fi ndet Ihr uns vor allen Samstag Heimspielen<br />
im 1. Stock des <strong>HSV</strong>-Fan-H<strong>aus</strong> in der Stresemannstraße<br />
162, nahe der S-Bahnstation Holsten-<br />
Parties, Ausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen<br />
beworben. Aus dem kleinen Verein, der auf<br />
einem improvisierten Fußballplatz begann, ist heute ein<br />
florierendes Wirtschaftsunternehmen geworden, dessen<br />
Bilanz die gesamten Aktiva mit 300.000.000 Reais (rund<br />
90.000.000 Euro) <strong>aus</strong>weist.<br />
Der Verein hat den brasilianischen Sport und Fußball<br />
geprägt wie kaum ein anderer <strong>Club</strong>. Ohne Hans Nobiling<br />
und Germania Sao Paulo würde der brasilianische<br />
Fußball möglicherweise eine andere Entwicklung genommen<br />
haben, und Deutschland wäre jetzt Weltmeister!<br />
Andererseits haben wir so die Möglichkeit, in<br />
Zukunft wieder mehreren Athleten bei Olympischen<br />
Spielen die Daumen drücken zu können.<br />
straße. Ab 11 Uhr ist das Fan-H<strong>aus</strong> für Euch geöffnet.<br />
Wir freuen uns auf Euren Besuch.<br />
Euer 1887-Shop Team<br />
supporters news 27
supporters news 28<br />
interview<br />
Im Gespräch mit<br />
SVEN FREESE<br />
> INTERVIEW VON JOJO LIEBNAU<br />
Seit dem 01.08.2004 ist Sven Freese Teilzeit-Fanbeauftragter<br />
des <strong>HSV</strong>, vom 01.11.2004 dann als<br />
volle Kraft. Die ersten paar Wochen seiner Arbeit<br />
haben allerdings gezeigt, dass er eigentlich jetzt schon<br />
voll da ist! Wir trafen Sven vor dem Hertha-Heimspiel<br />
und baten ihn zum Interview, um euch „den Neuen“<br />
einmal vorzustellen.<br />
supporters news: Hallo Sven. Erzähl unseren Lesern<br />
doch einmal, wer du eigentlich bist?<br />
Sven Freese: Zu allererst bin ich <strong>HSV</strong> - Fan. Einen<br />
Namen habe ich dann aber natürlich auch: Ich heiße<br />
Sven Freese, bin 27 Jahre alt und schließe gerade<br />
mein BWL-Studium in der schönsten Stadt der Welt<br />
ab. Seit Ende der 80er besuche ich regelmäßig die<br />
Spiele unseres <strong>HSV</strong>. Meine erste Dauerkarte hatte ich<br />
im Jahre 89/90, und seit Gründung des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>s fahre ich auch regelmäßig <strong>aus</strong>wärts. Ich bin<br />
ferner seit 1994 Mitglied im <strong>HSV</strong>.<br />
supporters news: Was machst du denn in deiner<br />
Freizeit, wenn du dich gerade nicht mit dem <strong>HSV</strong> beschäftigst?<br />
Sven Freese: Neben Studium und <strong>HSV</strong> bleibt nicht<br />
mehr allzu viel Zeit für andere Dinge. Trotzdem versuche<br />
ich gelegentlich in meiner Freizeitmannschaft<br />
Fußball zu spielen. Außerdem höre ich gerne deutschen<br />
Hip-Hop, 80er Jahre und auch ganz andere Musik wie<br />
zum Beispiel Abschlach!. Da ich momentan Single bin,<br />
freue ich mich, wenn ich an spielfreien Tagen meine<br />
Mutter (diese hatte mich damals übrigens zum Fußball<br />
gebracht) besuchen kann und endlich mal nicht nur<br />
Tiefkühlpizza essen muss. Zur Entspannung sehe ich<br />
mir gerne mal eine DVD mit Freunden an. Die James<br />
Bond Filme zählen da zu meinen absoluten Lieblingen.<br />
supporters news: Erzähl uns doch ein bisschen über<br />
deinen Werdegang als Fan?<br />
Sven Freese: Ich bin damals mit meinem Volksdorfer<br />
Freundeskreis zum Fußball gefahren. Als sich<br />
Mitte der 90er ein Teil der Szene <strong>aus</strong> der Westkurve<br />
in Richtung Block 13 bewegte, war ich dabei. Wir haben<br />
damals versucht die Stimmung von dort zu verbessern.<br />
Bald interessierte ich mich aber auch für<br />
Tätigkeiten im <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>. Das weiträumige Engagement<br />
des SC führte mich zum Bespiel an den<br />
Rothenbaum. Hier war ich Mitglied des Ordnungsdienstes.<br />
Dabei konnte ich dann auch noch Leute wie Erwin<br />
Seeler kennen lernen. Ich habe also die tollen Zeiten<br />
mit SC-Kneipe und Spielen in unser Heimat mitgekriegt.<br />
supporters news: Wie kam es zu dem Entschluss,<br />
dich als Fanbeauftragter zu bewerben?<br />
Sven Freese: In den vergangenen Jahren habe ich<br />
mich verstärkt um Tätigkeiten im <strong>HSV</strong> bemüht. Ich half<br />
Dirk Mansen bei Stadionführungen und im Museum,<br />
war Ordner im Sonderzug, half bei Choreos der CFHH<br />
und hatte das Glück, ein dreimonatiges Praktikum beim<br />
<strong>HSV</strong> machen zu können. Neben Tätigkeiten für den SC<br />
half ich bei der Fußballschule, im Kids <strong>Club</strong> und durfte<br />
unserem tollen Dino sogar schon mal beim Schuhe<br />
schnüren helfen. All das hat mir viel Freude gemacht,<br />
daher habe ich mich beworben.
supporters news: Was bedeutet es nun für dich,<br />
Fanbeauftragter zu sein?<br />
Sven Freese: Als kleines Kind habe ich immer davon<br />
geträumt für den <strong>HSV</strong> zu arbeiten, dass es als<br />
Spieler nichts wird, musste ich recht früh erkennen.<br />
Nun arbeite ich in meinem Traumjob bei einem Traumarbeitgeber.<br />
Ich konnte also mein Hobby zum Beruf<br />
machen! Das bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.<br />
supporters news: Die <strong>HSV</strong>-Fanbetreuung hat ja in<br />
Deutschland durch den SC und u.a. Dirk Mansen einen<br />
sehr guten Ruf. Bist du der Meinung, dass du dieser<br />
Her<strong>aus</strong>forderung gewachsen sein kannst?<br />
Sven Freese: Das was Leute wie Dirk bewirkt haben<br />
sind natürlich große Fußstapfen. Ich vertraue aber auf<br />
die Unterstützung von Lutz und auch Dirk – die Beiden<br />
stehen mir heute schon mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Christian Reichert, der mein direkter Vorgesetzter ist,<br />
hat ja auch Erfahrungen in diesem Bereich... Außerdem<br />
greift mir die aufgestellte Abteilungsleitung unter die<br />
Arme, das hilft natürlich sehr. Ich habe das Gefühl,<br />
dass hier beim SC alle gemeinsam an einem Strang<br />
ziehen und ständig für den Verein, die Mitglieder und<br />
die Fans da sind. Das sind also optimale Vorr<strong>aus</strong>setzungen.<br />
supporters news: Wo werden denn die Schwerpunkte<br />
deiner Arbeit liegen?<br />
Sven Freese: Die Betreuung der Fans, vor allen<br />
Dingen am Spieltag bei Heim- und Auswärtsspielen ist<br />
hierbei gen<strong>aus</strong>o wesentlich wie die Vermittlung zwischen<br />
Fans und Verein. Auch die Vermittlung zwischen Fans<br />
und Polizei gewinnt im Hinblick auf die WM 2006 ja<br />
immer mehr an Bedeutung. Ein Hauptaugenmerk wird<br />
auf Auswärtsfahrten u.a. im Sonderzug liegen, und<br />
außerdem werde ich mich verstärkt um die Mitgliederwerbung<br />
kümmern.<br />
supporters news: Was hältst du von Initiativen wie<br />
Pro Fans?<br />
Sven Freese: Ich fi nde es wichtig, dass es diese<br />
Initiative, die sich für die Rechte der Fans einsetzt gibt.<br />
(Anm. d. Red. Siehe auch www.profans.de) Es muss<br />
mehr Zusammenarbeit zwischen Vereinsvertretern und<br />
Fans geben, mein Interesse liegt darin diese Zusammenarbeit<br />
zu stärken.<br />
supporters news: Wo siehst du positive Aspekte in<br />
der <strong>HSV</strong> Fanszene?<br />
supporters news 29<br />
interview
supporters news 30<br />
interview<br />
Sven Freese: Die Massen, die trotz der andauernden<br />
sportlichen Misere gerade <strong>aus</strong>wärts immer wieder den<br />
langen Weg auf sich nehmen finde ich beeindruckend.<br />
Was mich sehr freut, ist auch der zunehmende Zuspruch<br />
in der Amateurfanszene. Toll finde ich es außerdem,<br />
dass immer mehr vor allem junge Leute sich aktiv ins<br />
Vereinsleben einbringen. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten<br />
für aktive Mitarbeit. Das mit zu koordinieren<br />
wird in Zukunft auch eine meiner Aufgaben sein.<br />
supporters news: Was ist denn noch verbesserungswürdig<br />
in unserer Szene?<br />
Sven Freese: Gut würde ich es finden, wenn sich<br />
noch mehr Leute aktiv für den Verein einbringen würden.<br />
Generell gilt, wer Ideen/Kritik hat, muss diese<br />
auch äußern und einbringen. Es bringt nichts immer<br />
nur zu meckern, man muss mit anpacken. Ich will für<br />
die Leute da sein und sie dazu motivieren. Was mir<br />
außerdem persönlich sehr auf die Nerven geht, sind<br />
die „pseudo-rechten“ Sprüche, die in unserer Szene<br />
immer mehr zu werden scheinen. Die Leute müssen<br />
endlich begreifen, dass diese Sprüche, auch wenn sie<br />
nicht ernst gemeint sind, unserem Verein und dem<br />
Zusammenhalt der Szene massiv schaden.<br />
supporters news: Was erhoffst du dir denn von<br />
deiner Zeit als Fanbeauftragter?<br />
Sven Freese: Sportlich natürlich, dass wir endlich<br />
wieder Deutscher Meister werden. Ganz im Ernst, der<br />
Gewinn der Meisterschaft ist einer meiner Kindheitsträume.<br />
Für meinen Job wünsch ich mir dass ich es<br />
schaffe die Akzeptanz der Fans im Verein zu verbessern.<br />
Außerdem möchte ich die Bereitschaft, den <strong>HSV</strong> auch<br />
Auswärts zu unterstützen, steigern und schön wäre es,<br />
wenn die Szene einen größeren Zusammenhalt entwickelt.<br />
Generell möchte ich es aber schaffen zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit für die Fans da zu sein.<br />
supporters news: Gut Sven, wir wünschen dir viel<br />
Glück dabei.
Die <strong>HSV</strong>-Frauen<br />
gehen neue Wege und starten mit WOMEN & FRIENDS<br />
> VON GERD HEIN<br />
Eine der wesentlichen Aufgaben des <strong>HSV</strong> ist es,<br />
den „Sport im <strong>HSV</strong>“ konzeptionell zu modernisieren,<br />
den Universalsportverein attraktiv zu<br />
gestalten und so den „Verein zum Anfassen“ zu schaffen.<br />
Unbestritten ist jedoch der „Fußball“ das Kerngeschäft<br />
des <strong>HSV</strong>, bei den Männern, den Frauen und der<br />
Jugend. Es ist daher das erklärte Ziel des <strong>HSV</strong>, auch<br />
den Frauenfußball weiter zu professionalisieren, um<br />
dem großen Potential der 850 000 im DFB organisierten<br />
Frauen und Mädchen Rechnung zu tragen. Auch<br />
wenn es noch einige Jahre dauern kann, ehe der<br />
Frauenfußball einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
des <strong>HSV</strong> leistet.<br />
Als erster Schritt wird seit Juli die Vermarktung<br />
der erfolgreichen Bundesligamannschaft vom <strong>HSV</strong> in<br />
eigener Regie durch Sportmanagerin Svenja Cohn vorgenommen.<br />
Ertragssteigernde Kooperationen mit einem<br />
Marketing- und Managementpartner und der Presseagentur<br />
PublicAddress unterstützen den neuen Weg.<br />
Jetzt startet WOMEN & FRIENDS, eine Initiative zur<br />
Förderung des <strong>HSV</strong>-Frauenfußballs. Ziel dieser neuen<br />
Aktivität ist es, eine gesicherte Basis zu schaffen, um<br />
verstärkt und fundiert in die Nachwuchs<strong>aus</strong>bildung und<br />
–förderung sowie Maßnahmen zur Steigerung des<br />
sportlichen Potentials und der Medienpräsenz investieren<br />
zu können.<br />
WOMEN&FRIENDS weist namhafte Gründer auf: die<br />
<strong>HSV</strong>-Profis Benny Lauth, Sergej Barbarez und Raphael<br />
Wicky, die <strong>HSV</strong>er Uwe Seeler, Rudolfo Esteban<br />
Cardoso und Hermann Rieger, den Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Udo Bandow, Sportmoderatorin Monica Lierh<strong>aus</strong>,<br />
Musiker Lotto King Karl, Sch<strong>aus</strong>pieler Marek Ehrhardt,<br />
den <strong>HSV</strong>-Vorstand mit Katja Kr<strong>aus</strong>, Bernd Hoffmann,<br />
Dietmar Beiersdorfer und Christian Reichert sowie die<br />
Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder mit Oliver<br />
Scheel, Jojo Liebnau, Dirk Bobsin und Jens Wagner.<br />
Diese Gründungsmitglieder sind der Beweis dafür, dass<br />
eine Mitgliedschaft bei WOMEN & FRIENDS langfristig<br />
attraktiven und erfolgsorientierten Frauenfußball unterstützt<br />
und sichert.<br />
Sergej sagte vor kurzem: „Frauenfußball ist eine<br />
interessante Sportart, klar. Nicht mit den Männern und<br />
den Profis zu vergleichen. Dennoch: mir gefällt es, ich<br />
habe schon des öfteren den Frauen bei dem technisch<br />
attraktiven Sport zugesehen.“ Und Sergej machte<br />
deutlich, dass der dauerhafte Erfolg der WOMEN letztlich<br />
mit der Mitgliedschaft vieler FRIENDS unterstützt<br />
wird.<br />
Erfolg? Fußballfrau Sarah Günther gewann die erste<br />
Olympia-Medaille seit über 50 Jahren als Sportlerin<br />
des <strong>HSV</strong>. Ein beispielloser Erfolg. Mit der Unterstützung<br />
aller Freunde.<br />
WOMEN&FRIENDS wird von Svenja Cohn betreut<br />
(svenja.cohn@hsv.de). Ergänzende Informationen für<br />
Freunde und Interessierte der neuen Aktion sind unter<br />
www.hsv-frauen.de zu erhalten.<br />
Fotos: Public Address<br />
supporters news 31<br />
hsv frauen
supporters news 32<br />
special olympics<br />
„Bethel“ besucht <strong>HSV</strong><br />
> VON JÖRN SPUIDA<br />
Während der „Special Olympics“ folgten 25<br />
Teilnehmer und Betreuer der Bodelschwinghschen<br />
Anstalten in Bethel der Einladung eines<br />
Sponsors zu einer Führung durch die AOL-Arena und<br />
das Museum des Hamburger Sport-Vereins.<br />
Die „besonderen“ Gäste waren von der impulsanten<br />
Erscheinung des Stadions sehr beeindruckt und folgten<br />
interessiert den Ausführungen und Erläuterungen.<br />
Die Stadionführung begann bei den Tribünen und im<br />
VIP – Bereich. Beim Begehen der Nordkurve stellten<br />
sich einige Besucher in den Block und skandierten laut<br />
„<strong>HSV</strong>, <strong>HSV</strong>,…“ und waren von dem hallenden Echo<br />
beeindruckt. So bekamen die Gäste einen ungefähren<br />
Eindruck, was bei Heimspielen des <strong>HSV</strong> in der AOL-<br />
Arena für eine Stimmung herrschen muss, wenn über<br />
40.000 Zuschauer dem <strong>HSV</strong> zujubeln.<br />
Als nächstes wurde dem Bereich der Kabinen und<br />
des Spielfeldes ein Besuch abgestattet. Fast ehrfürchtig<br />
betraten die Gäste den Bereich der Mixed-Zone,<br />
bevor sie die Heimkabine besichtigten. Im Anschluss<br />
konnte dann der Blick von der „anderen Seite“ in einem<br />
Fußballstadion genossen werden. Bisher kannten alle<br />
nur ein Fußballstadion von der Tribüne <strong>aus</strong> und konnten<br />
sich jetzt ein ungefähres Bild davon machen, welchen<br />
Anblick die Bundesligaprofis jede zweite Woche<br />
genießen dürfen.<br />
Im Museum nutzten die Besucher das reichhaltige<br />
Angebot von zeitgenössischen Tonband- und Filmaufnahmen<br />
um sich über den <strong>HSV</strong> und seine Geschichte<br />
zu informieren.<br />
Bethel<br />
Als Europas größte diakonische Einrichtung ist<br />
dieser Name Programm für die v. Bodelschwinghschen<br />
Anstalten Bethel. 11.000 engagierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter arbeiten hier in Voll- und Teilzeit.<br />
In Bethel gilt: Jeder Mensch hat seine Würde und<br />
ist ein Geschöpf Gottes, egal ob behindert, gesund,<br />
krank, begabt oder benachteiligt. Heute werden mehr<br />
als 14.000 Menschen in Kliniken, Heimen, Schulen<br />
und Kindergärten, Wohngruppen, Werktherapien und<br />
Überrascht waren die Gäste von dem zweiten Teil<br />
der Museumstour, als es um die einzelnen Sparten der<br />
Hamburger ging. Jeder einzelne Teilnehmer der Special<br />
Olympics konnte seine Sportart in den Vitrinen wieder<br />
finden.<br />
Ein Glänzen in den Augen und großes „Ah“ und „Oh“<br />
war beim Betreten der Schatzkammer und dem Anblick<br />
der strahlenden Pokale vergangener Tage zu vernehmen.<br />
Am Ende der zweieinhalbstündigen Tour waren sich<br />
alle Teilnehmer einig, dass sie auf jeden Fall zu einem<br />
weiteren Besuch wiederkommen wollen.<br />
Also: „Auf Wiedersehen beim Hamburger SV in der<br />
AOL-Arena…“<br />
An diesem Tag hat der <strong>HSV</strong> nicht nur einige Fans<br />
hinzugewonnen, sondern konnte auch noch andere<br />
Sportler inspirieren. Die Fußballmannschaft der sportlichen<br />
Truppe <strong>aus</strong> Bethel gewann am folgenden Tag<br />
ungeschlagen die Goldmedallie bei den Special Olympics!<br />
Werkstätten für Behinderte betreut. Die zentralen<br />
Arbeitsgebiete der v. Bodelschwinghschen Anstalten<br />
Bethel sind die Behindertenhilfe, Altenhilfe, Jugendhilfe<br />
und Wohnungslosenhilfe sowie Psychiatrie, Arbeit<br />
und Rehabilitation und die medizinische Versorgung<br />
in Akutkrankenhäusern. In der Epilepsiebehandlung<br />
und -forschung gehören die v. Bodelschwinghschen<br />
Anstalten Bethel zur internationalen Spitze.
KULTUR<br />
The Football Factory · WM Globus<br />
> VON PHILIPP MARKHARDT<br />
Ja, Ihr lest richtig, es geht hier um Kultur. Um<br />
Fußball-Kultur, um genau zu sein, und da wir alle<br />
kulturell interessiert sind, hier die absolut subjektive,<br />
trotzdem aber einzig wahre Kritik an zwei<br />
kulturellen Veranstaltungen:<br />
Am 25.09.04 fand im Rahmen des Hamburger Filmfest<br />
im Grindel-Palast die Deutschland-Premiere des<br />
Films „The Football Factory“ statt. Der Film nach einem<br />
Drehbuch von Nick Love basiert auf dem gleichnamigen<br />
Buch (Deutscher Titel: Der letzte Kick) des englischen<br />
Bestsellerautors John King und hat als Thema das<br />
Leben des Chelsea-Hooligans Tommy Johnson. Der<br />
„sozialkritische Film“ (Mopo Plan 7) ist allerdings keineswegs<br />
eine Aneinanderreihung dumpfer Prügelszenen<br />
– die kann man an einer Hand abzählen. Der Film<br />
beginnt mit einem Auswärtsspiel bei Tottenham, um<br />
uns das Milieu des guten Tommy ein wenig näher zu<br />
bringen. Er ist Mitglied einer Hooligang von Chelsea,<br />
man lernt die Charaktere kennen. Auch Tommys Nacht-<br />
und Privatleben wird beleuchtet. Ja, sein Nachtleben.<br />
Dieses ist, wie im Film so schön beschrieben, der<br />
Anfang vom Ende, nämlich dergestalt, dass Tommy<br />
nach etlichen Nasen Koks und diversen Getränken eine<br />
Frau abschleppt, bzw. sie ihn. Am nächsten Morgen<br />
wacht er in ihrem Bett auf, statt dem Mädchen sitzt<br />
allerdings ein grobschlächtiger Kerl auf ihm, der ihm<br />
ein Messer an den Hals hält. Zum Glück gibt es da<br />
noch Tommys Freund Rod, der den wenig begeisterten<br />
betrogenen Freund mit einem Cricketschläger anzählt,<br />
so dass die beiden in Unterhose bekleidet flüchten<br />
können. Doof nur, dass der Typ der Bruder des Chefs<br />
der verfeindeten Millwall Crew ist. Sehr unvorteilhaft<br />
auch, dass demnächst das Pokalspiel im Den ansteht.<br />
Die Spannung steigt also und vor dem Derby wird der<br />
paranoide Tommy (aufgrund der Angstzustände möchte<br />
unser Protagonist sein Leben ändern) ordentlich<br />
zusammengetreten. Da ich aber nicht vorwegnehmen<br />
möchte, ob Tommy, wie die Mopo die Frage stellt, sein<br />
Leben ändern wird oder nicht, empfehle ich den Film<br />
anzusehen. Keine Ahnung, ob er im Kino nun noch<br />
läuft oder nur auf DVD zu haben ist. Fakt ist jedoch,<br />
dass „The Football Factory“ ohne billige Klischees,<br />
Gewaltverherrlichung oder dünne Storys <strong>aus</strong>kommt.<br />
Wertfrei wird eine Geschichte im Milieu der Hooligans<br />
erzählt und teilweise humoristisch etwas aufgemotzt.<br />
Ein absolutes Muss für jeden, der sich für die Fuß-<br />
ballkultur auf der Insel interessiert. Aber Vorsicht: Die<br />
Originalfassung läuft im übelsten Cockney-Englisch.<br />
Man sollte sich also ein wenig konzentrieren, wenn<br />
man nicht nur die bekannten englischen Kraft<strong>aus</strong>drücke<br />
verstehen will.<br />
Am 29.09.04 ging es dann in den WM-Globus. Dieser<br />
Fußball, der der Weltkugel nachempfunden ist (oder<br />
umgekehrt), steht noch bis zum 07.11. in unserer schönen<br />
Stadt und bietet neben dem täglichen Programm<br />
auch Abendveranstaltungen zum Thema Fußball und<br />
Kultur. So kam es, dass am Tag des 117. Geburtstages<br />
des <strong>HSV</strong> (zufällig) der Vortragsabend „Glorreiches <strong>aus</strong><br />
dem <strong>HSV</strong>-Museum“ im Globus geboten wurde. Für nen<br />
Fünfer war man dabei und saß in einem leider nur zu<br />
2/3 gefüllten Raum zwischen weiteren Interessierten.<br />
Auf der Bühne saßen Dirk Mansen, Bernd Hoffmann<br />
(als Überraschungsgast) sowie der Journalist Daniel<br />
Meuren, der die Aufgabe hatte den Abend zu moderieren.<br />
Dirk hatte ein paar Schätze <strong>aus</strong> dem Museum<br />
dabei und erzählte in kurzweiligen 90 Minuten Anekdoten<br />
zum Schmunzeln und tragische Geschichten zum<br />
Betretensein. Weiterhin las er diverse Briefe <strong>aus</strong> Vorkriegszeiten<br />
vor, die durch<strong>aus</strong> zum Lachen animierten.<br />
Die mitgebrachten Ausstellungsstücke wurden ebenfalls<br />
(inklusive Randgeschichten) erläutert. Durch<strong>aus</strong> gelungen,<br />
wie ich finde, da zumindest ich solche Geschichten<br />
sehr interessant finde, gerade weil sie den Horizont<br />
bezüglich unseres heiligen Vereins erweitern helfen.<br />
Auch Bernd Hoffmann gab einiges zum Besten, zum<br />
Beispiel, welche Rolle das Museum bei Spielerverpflichtungen<br />
spielt, zeigte bei „Erkennen Sie das Trikot“<br />
allerdings noch leichte Schwächen. Wer schon immer<br />
mal wissen wollte, wem die Meisterschale auf den<br />
Mannschaftsfotos des SV Werder gehört, hätte sicherlich<br />
ebenso seine Freude an besagtem Abend gehabt,<br />
wie wissbegierige Fans, Mitglieder und Freunde des<br />
<strong>HSV</strong>. Tja, schade, ihr habt was verpasst. So bleibt euch<br />
doch nur der Gang ins Museum und die Hoffnung auf<br />
ein paar Storys <strong>aus</strong> der guten alten Zeit im Zuge einer<br />
Führung. Wer den Globus bis zum 07.11. allerdings<br />
noch besuchen möchte und Mitglied ist, kann sich<br />
glücklich schätzen: Die Veranstalter gewähren allen<br />
Mitgliedern des <strong>HSV</strong> gegen Vorlage des Mitglieds<strong>aus</strong>weises<br />
freien Eintritt. Auf den nächsten Seiten findet<br />
ihr die restlichen Veranstaltungen.<br />
supporters news 33<br />
fußball-kultur
supporters news 34<br />
fußball-kultur<br />
Kulturfestival des<br />
FUSSBALL GLOBUS<br />
FIFA WM 2006<br />
Der FUSSBALL GLOBUS ist Teil des Kunst- und<br />
Kulturprogramms der Bundesregierung zur WM<br />
2006 und bereits nach knapp einem Jahr sichtbares<br />
Erkennungszeichen für die Weltmeisterschaften<br />
in Deutschland. Er tourt bis 2006 durch alle WM-Austragungsorte.<br />
Hamburg ist nach Berlin, Frankfurt/ Main,<br />
Köln und Leipzig fünfte Station. Bis zum 7. November<br />
ist der Globus noch Anziehungspunkt auf dem Rath<strong>aus</strong>markt<br />
in Hamburg.<br />
“Der FUSSBALL GLOBUS ist bisher in allen Städten<br />
ein großer Erfolg,” so Staatssekretär Wewer. “Noch bei<br />
keiner der vorigen Weltmeisterschaften hat es ein solch<br />
breites Kunst- und Kulturprogramm zur Vorbereitung<br />
auf das Großereignis gegeben, wie es Deutschland im<br />
Vorfeld der FIFA WM 2006 realisiert.”<br />
Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 20.30 Uhr<br />
im Fussball Globus am Rath<strong>aus</strong>markt.<br />
MONTAG, 11. OKTOBER<br />
DAS ENDSPIEL-SPEKTAKEL DER F.A.Z.<br />
Napoleons Niederlage bei Waterloo, Richard Wagners<br />
„Götterdämmerung“ und Samuel Becketts „Endspiel“<br />
sind nur drei Beispiele des Finalen, von denen die<br />
F.A.Z.-Feuilletonisten Rose-Maria Gropp, Patrick Bahners<br />
und Andreas Platth<strong>aus</strong> handeln. Mit von der<br />
Partie in dieser fulminanten Wort- und Bildcollage: der<br />
Cartoonist Volker Reiche.<br />
Dienstag // 12. OKTOBER<br />
LIVE –GIG von und mit Radio ENERGY 97.1<br />
DJs des Senders kommen zum Live-Gig am Rath<strong>aus</strong>markt.<br />
Wer auflegt, wird noch nicht verraten. Also:<br />
ENERGY 97.1 einschalten!
supporters news 36<br />
fußball-kultur<br />
MITTWOCH // 13. OKTOBER<br />
<strong>HSV</strong>-STARS BEI WELTMEISTERSCHAFTEN<br />
Klingende Namen: Uwe Seeler, Willi Schulz, Manfred<br />
Kaltz, Horst Hrubesch, Christian Rahn. Moderiert von<br />
Wolfgang Klein, dem Ex-Präsidenten des <strong>HSV</strong>, erzählen<br />
Hamburgs Fußballgrößen von ihren Erlebnissen bei den<br />
Weltmeisterschaften Ein Globus-Abend von BILD-Hamburg.<br />
FREITAG // 15. OKTOBER<br />
BALL, IMMER WIEDER BALL<br />
Ein Abend der Stadt Hamburg: Das Ensemble Resonanz<br />
tritt mit sechs bis acht jungen Streichern an<br />
und bietet einen musikalisches Feuerwerk unter dem<br />
„Titel BallBallBall“.<br />
MONTAG // 18. OKTOBER<br />
OLE VON BEUST, BORIS CAPLA, MICHALE GREEN<br />
„Sport zwischen <strong>Tradition</strong> und Event“ lautet das<br />
Thema, über das Hamburgs Erster Bürgermeister mit<br />
dem Hockeystar Michael Green und dem Eishockey-<br />
Manager Boris Capla diskutiert. Moderation: Jochen<br />
Hieber<br />
DIENSTAG // 19. OKTOBER<br />
WO STEHT HAMBURGS FUSSBALL?<br />
Friedel Gütt ist Präsident des Hamburger Fußball-<br />
Verbandes und Chef der WM-Außenstelle in der Stadt.<br />
Mit dem Trainer Andreas Bergmann (FC St. Pauli) und<br />
Thomas Doll (<strong>HSV</strong>-Amateure) diskutiert er die aktuelle<br />
Situation des Fußballs an der Elbe. Ein Abnd von<br />
BILD-Hamburg<br />
MITTWOCH // 20. Oktober<br />
TIM PARKS, WELTAUTOR UND FUSSBALLFAN<br />
Tim Parks, einer der wichtigsten englischen Autoren<br />
der Gegenwart, lebt in Verona und ist geschworener<br />
Fan des Fußballclubs Hellas. Sein Fußball-Buch „Eine<br />
Saison mit Verona“ ist eine Italienische Reise der ganz<br />
besonderen Art. Tim Parks liest <strong>aus</strong> dem Original, der<br />
Hamburger Sch<strong>aus</strong>pieler Uli Plessmann <strong>aus</strong> der Übersetzung.<br />
MONTAG // 25. OKTOBER<br />
BREUCKMANN, SKIBBE, POTT, SCHMID<br />
„Kinder stark machen“ ist ein zentrales Ziel des<br />
Wettbewerbs „Klub 2006“.Welche Chancen bieten sich<br />
für engagierte Vereine? Wie wichtig ist die Vorbildfunktion<br />
der Stars? Darüber diskutieren Manfred Breuckmann<br />
(WDR), Michael Skibbe (DFB), Elisabeth Pott (BZgA)<br />
und der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet Harald<br />
Schmid. Ein Abend der Bundeszentrale für gesundheitli-che<br />
Aufklärung (BZgA).<br />
DIENSTAG // 26. OKTOBER<br />
JÜRGEN LEINEMANN & TINA THEUNE-MEYER<br />
Der SPIEGEL-Redakteur Jürgen Leinemann hat eine<br />
profunde Biographie über Sepp Herberger geschrieben.<br />
Zusammen mit Tina Theune-Meyer, der Bundestrainerin<br />
der Frauen-Nationalmannschaft, diskutiert er über<br />
die Leiden und Freuden dieses ziemlich einzigartigen<br />
Amts. Moderation: Jochen Hieber<br />
MITTWOCH // 27. OKTOBER<br />
EIN VEREIN UND SEIN IDOL: UWE SEELER<br />
Zweiter Hamburger Globus-Abend der Wochenzeitung<br />
DIE ZEIT. Moritz Müller-Wirth und HANNS-BRUNO<br />
KAMMERTOENS ERWARTEN Hamburgs Fußball-Idol<br />
Uwe Seeler und weitere Repräsentanten des Vereins<br />
zu Gespräch und Diskurs.<br />
FREITAG // 28. OKTOBER<br />
ERÖFFNUNG DES FESTIVALS „EIGENARTEN“<br />
Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck eröffnet<br />
im Globus das 5. Interkulturelle Festival „Eigenart“.<br />
Dabei treten u.a. Telat Yurtserver und seine Company<br />
Hamburg auf.<br />
MONTAG // 1. NOVEMBER<br />
FRANZ BECKENBAUER & FELIX MAGATH<br />
Abschluss und Höhepunkt der Abende von BILD-<br />
Hamburg im Globus: Unter dem Motto „Die WM<br />
2006 – Deutschlands größtes Sportfest des Jahrhunderts“<br />
stehen Franz Beckenbauer und Felix Magath<br />
Rede und Antwort. Moderation: Fedor Rad-mann.<br />
DIENSTAG // 2. NOVEMBER<br />
EL DIEGO – DIE WELT DES MARDONA<br />
Aufstieg und Fall eines Superstars des grünen Rasens,<br />
dargestellt in einer szenischen Revue. Unter der<br />
Regie von Branko Simic schlüpft Sigfried Terpoorten<br />
in Maradonas Rolle. Ein Globus-Abend der Kampnagel-<br />
Fabrik.<br />
MITTWOCH // 3. NOVEMBER<br />
MICHAEL NAUMANN & ANDRÉ HELLER<br />
Das Hamburger Globus-Finale bietet ein Podiumsgespräch<br />
zwischen Michael Naumann, dem Her<strong>aus</strong>geber<br />
der Wochenzeitung DIE ZEIT, und André Heller,<br />
dem künstlerischen Leiter des Kulturprogramms der<br />
WM 2006. Es schlägt den Ton sinnlicher Vorfreude<br />
an.
Mainz, wie es singt und lacht und<br />
Hamburg, wie es Scheiße macht.<br />
> VON PHILIPP MARKHARDT<br />
Ja genau, Hamburg baut nur Scheiße! Warum<br />
müssen eigentlich diese ganzen Idioten immer mit<br />
unserem Verein <strong>aus</strong>wärts fahren? Und warum<br />
müssen sie auch noch zeigen, dass sie ihren Kopf<br />
offenbar nur haben, damit es nicht in den Hals regnet?!<br />
Die ganze Nerverei ging schon im Sonderzug los, wo<br />
wieder irgendwelche zensiert Flaschen <strong>aus</strong> dem fahrenden<br />
(!) Zug werfen mussten. Hallo!? Erde an beliebigen<br />
Kraft<strong>aus</strong>druck einsetzen! Das ist lebensgefährlich!<br />
Nicht nur für den Autofahrer, den man bei<br />
langsamer Fahrt von einer Brücke <strong>aus</strong> bewirft, sondern<br />
auch für die Mitreisenden! Schon mal erlebt, dass eine<br />
Flasche aufgrund der Sogwirkung eines Zuges durch<br />
ein geöffnetes Fenster wieder in den Zug fliegt? Nein?<br />
Ich aber! Jetzt, wo ich diesen Bericht schreibe, sind<br />
bereits zwei Wochen seit Mainz vergangen und ich habe<br />
immer noch was von dem Treffer, den irgendein besoffener,<br />
hirnloser abschätzige Beschreibung des verlängerten<br />
Rückens einsetzen, der sich Fan schimpft,<br />
gelandet hat. 5 cm Platzwunde am Ellenbogen bis zur<br />
Haut zwischen Muskel und Knochen, Entzündung im<br />
Ellenbogen, herzlichen Dank! Wäre die Flasche nur 20<br />
cm höher angeflogen gekommen, hätte ich diese Zeilen<br />
vielleicht nicht mehr schreiben können! Kommen wir<br />
zur Konsequenz, die <strong>aus</strong> dem Fenster geflogene Flaschen<br />
haben: Mitfahrverbot und unter Umständen eine<br />
Strafanzeige. Jeder Zug-Ordner wird darauf achten, ob<br />
jemand Gegenstände <strong>aus</strong> dem Fenster wirft. Für den<br />
jeweiligen Täter ist die Fahrt beim nächsten Halt beendet.<br />
Wer die Unversehrtheit anderer in diesem Maße<br />
gefährdet, hat kein Recht in einem Zug des SC mit zu<br />
fahren. Ihr tretet die Tätigkeiten ehrenamtlicher Helfer<br />
mit Füßen! Doch das war ja nur der Anfang dieser<br />
Fahrt, die ich gern vergessen würde. Als nächstes<br />
behinderten geistige Tiefflieger dann eine Rettungsaktion<br />
der Sanis und machten sich über die junge Frau<br />
lustig, die zusammengeklappt war.<br />
Danach dann der Stadionbesuch: Oben steht alles,<br />
keiner kann mehr in den Block, unten ist aber alles<br />
frei. Kennt man, soll auch nicht weiter diskutiert werden.<br />
Nur mal so als Wink mit dem Zaunpfahl. Reden<br />
wir doch lieber über die Spezialisten, die nicht nur in<br />
der 72. Minute (wie es im Spielbericht vermerkt wurde)<br />
Flaschen und Feuerzeuge auf den Linienrichter<br />
warfen, sondern die gesamte zweite Halbzeit über.<br />
Hallohooo! Setzt bei euch am Wochenende die Denkfähigkeit<br />
<strong>aus</strong>? Hat man euer Hirn vielleicht durch eine<br />
Scheibe Toastbrot ersetzt? Pöbeln gut und schön, aber<br />
ein Wurf mit einer Bierflasche (Guten Morgen übrigens,<br />
Mainzer Ordnungsdienst!) oder auch nur mit einem<br />
Feuerzeug ist versuchte gefährliche Körperverletzung!<br />
Eine Straftat, ihr Kraft<strong>aus</strong>druck einsetzen! Der Linienrichter<br />
wurde übrigens in besagter 72. Spielminute von<br />
einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Das hat der Schiri<br />
vermerkt, genau wie die Flaschenwürfe und weiteren<br />
Feuerzeuge. Dankeschön! Jetzt darf „euer“ <strong>HSV</strong> ordentlich<br />
blechen. Im Wiederholungsfall erwartet uns<br />
dann eine Platzsperre. Suuuuper Sache! Soll sich jeder<br />
Gedanken machen, ob er sich angesprochen fühlen<br />
muss. Wollte ich nur mal loswerden, und auch genau<br />
in diesem Pöbel-Tonfall. Das geht mir nämlich tierisch<br />
auf den Senkel - und nicht erst, seit ich selbst<br />
b(g)etroffen war.<br />
supporters news 37<br />
kommentar
supporters news 38<br />
Galerie der größten Graupen:<br />
Mladen Pralija –<br />
der Fliegenfänger (1)<br />
> VON INGO THIEL<br />
Es waren leider nicht immer nur Helden, Idole<br />
und Stars, die beim <strong>HSV</strong> Geschichte geschrieben<br />
haben. Meistens sind die Geschichten der Fehleinkäufe<br />
im Nachhinein betrachtet aber sogar viel<br />
erheiternder als die Erfolgsstories der großen und<br />
bekannten Namen. In loser Reihenfolge erinnern wir<br />
Euch an Pechvögel, enttäuschende Hoffnungsträger und<br />
andere Luschen, denen beim <strong>HSV</strong> einfach überhaupt<br />
nichts gelingen wollte.<br />
Es wäre unfair, den Anfang des unaufhaltsamen<br />
Niedergangs des <strong>HSV</strong> von einer europäischen Top-<br />
Mannschaft zum grauen Bundesliga-Mittelmaß in den<br />
End-Achtziger und Neunziger Jahren am Beispiel Mladen<br />
Pralija festzumachen. Aber der umstrittene Pechvogel,<br />
der in nur 14 Spielen 35 Gegentore kassierte<br />
und zur Lachnummer der Liga wurde, steht stellvertretend<br />
für die meist völlig verfehlte Transferpolitik der<br />
vergangenen 15 Jahre.<br />
Der <strong>HSV</strong> hatte sich zu Beginn der Saison 87 / 88<br />
selbst in eine missliche Lage manövriert, nachdem der<br />
Verein den bisherigen Stammtorhüter Uli Stein r<strong>aus</strong>geschmissen<br />
hatte, bloß weil der unbedingt einmal sein<br />
Können in einer anderen Sportart zeigen wollte: In der<br />
87. Minute konterte Stein den Torjubel von Jürgen<br />
Wegmann nach dessen zweiten Treffer zum 2:1 Endstand<br />
mit einer trockenen Rechten, bei der die selbsternannte<br />
„Kobra“ eher das Reaktionsvermögen einer Blindschleiche<br />
zeigte und nur von Glück sagen konnte, dass<br />
nach Ulis Uppercut noch alle Giftzähne in der Knabberleiste<br />
blieben. Das Unterhaltungs-Highlight beim<br />
ansonsten eher langweiligen Super-Cupfinale gegen<br />
Bayern München im Frankfurter Waldstadion sorgte für<br />
einen handfesten Eklat und viel Aufregung. Stein wurde<br />
vom DFB zehn Wochen gesperrt und konnte sich<br />
in Hamburg seine Papiere abholen. Da nützten auch<br />
Fanproteste wie der offene Brief der „Initiative der<br />
<strong>HSV</strong>-Dauerkarten-Besitzer“ nichts, die schrieben: „Die<br />
Rote Karte für Uli Stein musste sein. Ein R<strong>aus</strong>schmiss<br />
vom <strong>HSV</strong> war und ist unangemessen.“ Und auch die<br />
Solidarität der Mannschaft, von Kapitän von Heesen<br />
beim Präsidium mündlich vorgetragen, verpuffte wirkungslos.<br />
Die Frankfurter Eintracht, die sich im eigenen<br />
Stadion davon überzeugen konnte, wie sich Uli im<br />
Strafraum Respekt verschaffte, nutzte die Gunst der<br />
Stunde und verpflichtete Stein. Da Ersatzmann Jupp<br />
Koitka verletzt war, blieb Trainer Josip Skoblar am<br />
ersten Bundesliga-Spieltag gegen Schalke 04 nichts<br />
anderes übrig, als ein damals ganz junges, unbeschriebenes<br />
Blatt ins Tor zu stellen: den 19-jährigen Richard<br />
Golz. Obwohl der „Lange“ beim 5:2 Sieg nach einhelliger<br />
Meinung ein ganz passables Spiel hinlegte, mochte<br />
der Jugoslawe ihm keine Bewährungschance geben.<br />
Statt dessen wollte Skoblar einen Bekannten <strong>aus</strong> Jugoslawien<br />
und so flog Manager Felix Magath in einer<br />
Nacht- und Nebelaktion nach Spanien. Von Rayo Vallecano<br />
<strong>aus</strong> der 2. Liga nahm Magath Mladen Pralija<br />
mit nach Hamburg. Der 29-jährige war erst 3 Wochen<br />
zuvor von Hajduk Split nach Spanien gegangen, nachdem<br />
er schon in Jugoslawien eine recht wechselhafte<br />
Karriere hinter sich hatte: der 1,85 Meter-Mann verdiente<br />
sein Geld vorübergehend in der 3. jugoslawischen
Liga bei Sibenik, denn bei seinem ersten Hajduk-Gastspiel<br />
1980/81 hatten seine Mitspieler nach einem 1:5<br />
im UEFA-Cup gegen Valencia Pralija die Schuld an dem<br />
Debakel gegeben.<br />
Trotzdem genoss der Skoblar-Intimus, der bei Hajduk<br />
Split unter Joschi trainiert hatte, große Vorschusslorbeeren.<br />
„Der beste Torwart Jugoslawiens. Wenn der<br />
<strong>HSV</strong> den holt, hat er keine Probleme mehr“ meinte Ivo<br />
Buljan (77-81 beim <strong>HSV</strong>). „Ein Kandidat für die Nationalmannschaft“,<br />
versprach Nationaltrainer Ivica Osim.<br />
„Ein Wundermann mit Super-Refl exen“ schwärmte Aachens<br />
Torwart-Denkmal Vladimir Beara. „Er ist der<br />
beste, der zur Zeit zu haben ist“, urteilte <strong>HSV</strong>-Präsident<br />
Wolfgang Klein. Dabei gab es mit Pralija von Anfang<br />
ein anderes kleines Problem. Mit Okonski und Caligiuri<br />
hatte der <strong>HSV</strong> bereits zwei Nicht-EG-Ausländer unter<br />
Vertrag, Pralija wäre der dritte gewesen. Die damalige<br />
Ausländerkl<strong>aus</strong>el des DFB ließ aber nur die Verpfl ichtung<br />
von zwei Spielern außerhalb der EG zu. Okonski<br />
war gesetzt, also musste Caligiuri so schnell wie<br />
möglich verkauft oder <strong>aus</strong>geliehen werden. Caligiuri<br />
stimmte einer Vertragsaufl ösung anstandslos zu und<br />
tauchte schließlich zur Saison 95 /96 wieder in Hamburg<br />
auf: Bei St. Pauli. Mit dem Verzicht des Amerikaners<br />
war der Weg für eine Verpfl ichtung Pralijas frei, er<br />
unterschrieb einen Zwei-Jahres Vertrag für 200.000<br />
Mark im Jahr, 250.000 Mark Ablöse waren fällig. Bei<br />
seinem ersten Training hatte Pralija einen ganz starken<br />
Auftritt, hielt schärfste Schüsse <strong>aus</strong> kürzester Distanz<br />
und wurde sofort von der Mannschaft akzeptiert. Die<br />
<strong>HSV</strong>-Spieler waren vom Neuen beeindruckt, Vorstopper<br />
Dietmar Beiersdorfer meinte: “Körperlich ein ganz<br />
schönes Tier. Der geht zur Sache.“ Und Co-Trainer<br />
Schock, der mit dem neuen Torwart Sonderschichten<br />
schob, befand gar: „Er macht den besten Eindruck.“<br />
Wie Trainerstab und Mannschaft zu diesem Eindruck<br />
kommen konnten, war für viele Fans, die das Debut<br />
des neuen Hoffnungsträgers im Auswärtsspiel bei den<br />
Bayern live im Olympiastadion oder in der Sportschau<br />
verfolgen durften, schlicht ein Rätsel: Der Keeper erlebte<br />
den wohl berühmtesten Negativ-Einstand der<br />
Bundesliga-Geschichte. Von Minute zu Minute wurde er<br />
unsicherer, machte dabei des öfteren eine <strong>aus</strong>gesprochen<br />
unglückliche Figur und griff kräftig daneben: bei<br />
der 0:6 Niederlage wurden ihm gleich drei Treffer als<br />
persönliche Fehler angekreidet. Der Auftritt geriet zur<br />
totalen Lachnummer, was sich auch im Presse-Echo<br />
niederschlug: „Pralija schien den Ball als unbekanntes<br />
Flugobjekt zu betrachten“ (Süddeutsche Zeitung), „Selbst<br />
die harmlosesten Aktionen gingen daneben“ (Welt),<br />
„Pralija machte falsch, was man nur falsch machen<br />
kann“ (Mopo), „Ein Sicherheitsrisiko“ (Münchner tz).<br />
Auch Beobachter <strong>aus</strong> dem Ausland konnten sich vor<br />
Lachen kaum mehr einkriegen: „Eines kann ich versprechen:<br />
Wir haben auf jeden Fall den besseren<br />
Torwart“ spottete Michel Clement vom ersten Europapokal-Gegner<br />
des <strong>HSV</strong> im Cup der Pokalsieger.<br />
Clement trainierte Avenir Beggen – Freizeitfußballer<br />
<strong>aus</strong> Luxemburg. Und auch die Fans protestierten beim<br />
nächsten Heimspiel massiv: Sprechchöre für Stein<br />
schallten bis zum Abpfi ff durch den Volkspark und<br />
eines der harmlosesten Plakate, die die Westkurve<br />
zierten war: „Kein Uli – keine Fans!“ Das unschöne<br />
Wort „Fliegenfänger“ klebte an Pralija.<br />
Obwohl dem unglücklichen Keeper schon nach seiner<br />
ersten Partie höchstens Oberliganiveau nachgesagt<br />
wurde, stellte Skoblar seinen Landsmann ungerührt<br />
weiter auf. Doch „Pale“ hatte fast immer ein böses<br />
Ding drin und blieb ein Sicherheits-Risiko: Nach sehr<br />
durchwachsenen Auftritten beim 3:3 am 3. Spieltag<br />
supporters news 39<br />
graupen
supporters news 40<br />
graupen<br />
gegen Hannover 96 und dem 2:2 Unentschieden bei<br />
Waldhof, folgte die unterirdische Leistung bei der 0:4<br />
Niederlage gegen den KSC. Nach einem wiederum<br />
katastrophalen Auftritt des Keepers, der beim 5:1 Sieg<br />
gegen Kaiserlautern das Glück hatte, dass seine Fehlgriffe<br />
nicht zu Gegentoren führten, steigerte sich Pralija<br />
erstmals. Beim Spiel in Nürnberg avancierte er<br />
zum besten Mann auf dem Platz und Manager Magath<br />
war überzeugt: „Pralija wird sich durchsetzen, ich bin<br />
überzeugt davon, dass wir einen Spitzenmann verpfl ichtet<br />
haben.“ Jugoslawiens Verband nominierte den<br />
Torwart sogar für die EM-Qualifi kationsspiele gegen<br />
Nordirland und England. In der Liga aber zeigte sich,<br />
dass die Leistung von Nürnberg leider nur eine Ausnahme<br />
war. Auch das Ausscheiden im Europa-Cup bei<br />
Ajax Amsterdam wurde in erster Linie seinem Patzer<br />
zu Beginn der Partie zugeschrieben. Es folgten weitere<br />
Klatschen, unter anderem ein 2:8 in Mönchengladbach,<br />
bei der Pralija nach 27. Minute beim Stand von<br />
0:3 gar seinen Platz für Richard Golz räumen musste.<br />
Die Fan-Proteste mit der – allerdings sinnlosen - Forderung<br />
nach einer Rückkehr von Uli Stein nahmen<br />
zu.<br />
Nach einem knappen halben Jahr als Trainer des<br />
<strong>HSV</strong> hatte Skoblar dann ein Einsehen und kündigte<br />
Anfang November – Wunschkandidat Willi Reimann<br />
wurde neuer Übungsleiter. Was bei Reimanns erstem<br />
Auftritt als Cheftrainer am 12. November geschah, ist<br />
folgendermaßen überliefert: Pralija hatte sich gerade<br />
zum Training umgezogen, da kam Willi Reimann in die<br />
Kabine und sagte etwas zu Sascha Jusufi – auf Deutsch,<br />
und das konnte Pralija noch nicht verstehen. So wirklich<br />
begriff er dann auch nicht, als Jusufi sich zu ihm<br />
umdrehte und zögernd auf kroatisch wiederholte, was<br />
Reimann ihm gesagt hatte: „Du sollst Dich wieder<br />
umziehen. Der Trainer meint, Du kannst nach H<strong>aus</strong>e<br />
gehen.“ Der unglückliche Torwart war fortan kaltgestellt,<br />
nach knapp vier Monaten war damit das Gastspiel von<br />
Mladen Pralija beendet. Für den geschassten Keeper<br />
brach eine Welt zusammen: „Ich verstehe nicht, warum<br />
es mir verboten wird, meinen Beruf <strong>aus</strong>zuüben. Der<br />
neue Trainer kennt mich nicht, weder menschlich noch<br />
als Fußballer. Für mich ist das der Höhepunkt einer<br />
Hetzkampagne, die nichts mit Sport zu tun hat, das<br />
richtet sich gegen mich als Mensch. Und als Ausländer.“<br />
Reimann setzte fortan auf den 35-jährigen Jupp Koitka<br />
und auf Richie Golz; Pralija durfte noch nicht einmal<br />
mehr mittrainieren. Wochenlang hing der Unglücksrabe<br />
völlig in der Luft, denn der <strong>HSV</strong> forderte eine<br />
Ablösesumme, die kein Verein bezahlen wollte. Sein<br />
Mentor Skoblar holte ihn schließlich zum jugoslawischen<br />
Tabellenletzten Celik Senica – völlig kostenlos,<br />
ohne einen Pfennig Leihgebühr. Von dort wechselte er<br />
zurück zu Hajduk Split, der <strong>HSV</strong> kassierte immerhin<br />
noch 50.000 Mark Ablösesumme. Nach seiner aktiven<br />
Zeit wurde Pralija Trainer in Singapur und ist derzeit<br />
Co-Trainer bei seinem Stammverein Hajduk Split. In<br />
Hamburg machte er nur noch einmal Schlagzeilen: Bei<br />
einem Weihnachtsbesuch 1989 bot er in der BILD-Zeitung<br />
sein Ferien-H<strong>aus</strong> bei Sibenik mit Blick auf die<br />
Adria feil. Das Kapital Pralija war für beide Seiten ein<br />
großes, trauriges Missverständnis – geblieben ist nur<br />
die Bezeichnung „Fliegenfänger“ für grottige Torwart-<br />
Leistungen.<br />
Fragen und Kritik? ingo.thiel@hsv-supporters.de
Gegen den Trend<br />
Neue Stehplätze auf der Südtribüne<br />
> VON PATRICK GRÜTZNER<br />
Ich musste mich schon fragen, ob ich das, was auf<br />
der Versammlung am 02.06.2004 bekannt gegeben<br />
wurde, so richtig verstanden habe. Hatte ich richtig<br />
gehört? Wurde eben erwähnt, dass der Verein erwägt,<br />
die Sitzplätze im A-Rang der Südtribüne durch Stehplätze<br />
zu ersetzen? Mein Sitznachbar hatte anscheinend<br />
auch dasselbe gehört, wie ich auf Nachfrage erfuhr.<br />
Sollte es doch noch einen Fan-Gott geben, der ein<br />
Herz für Stehplätze hat? Na ja, mal im Ernst: Etwas<br />
verwundert hat mich diese Ankündigung schon, da<br />
diese völlig im Gegensatz zu dem allgemeinen Trend<br />
in Deutschland steht. Wenn man mal bedenkt, dass<br />
fast alle Stadionneubauten reine Sitzplatzstadien (Berlin<br />
lässt grüßen) sind, ist es schon überraschend, dass<br />
der Vorstand gerade einmal 6 Jahre nach Beginn der<br />
Umbauarbeiten am Stadion die zweite größere Umbaumaßnahme<br />
am Stadion plant. Nachdem ein Teil des<br />
A-Rangs der Westtribüne mit „Business-Seats” bepfl astert<br />
und ein neuer Logenbereich gebaut wurde, sollen<br />
nun also die Sitzplätze des A-Rangs Stehplätzen weichen.<br />
Soweit so gu, dachte ich, bei näherer Betrachtung<br />
ergeben sich jedoch zwei weitere wichtige Fragen,<br />
> Wo sollen die Dauerkarteninhaber<br />
dieses Bereichs hin?<br />
> Was passiert mit dem Gästeblock?<br />
Zum Ersten Punkt wird es vom Verein her sicherlich<br />
ein Angebot geben, dass den Personen, die bisher ihre<br />
Plätze im A-Rang der Südtribüne hatten, einen Platz<br />
auf der Süd im B-Rang oder auf der Nord im A-Rang<br />
offeriert, da diese der gleichen Preiskategorie entsprechen,<br />
auch wenn die Sicht eine etwas andere ist. Auf<br />
die verbleibenden „normalen“ Sitzplätze im A-Rang der<br />
Ost- und Westtribüne werden wohl nicht so viele <strong>aus</strong>weichen,<br />
da diese zwischen 144,- und 326,- Euro pro<br />
Saison teurer sind, als die Dauerkarte im A-Rang der<br />
Südtribüne. Der Verein sollte angehalten sein, den<br />
bisherigen Dauerkarteninhabern rechtzeitig die Möglichkeit<br />
zu geben, sich einen neuen Platz zu suchen.<br />
Die zweite Frage betrifft zwar nicht uns <strong>HSV</strong>-Fans<br />
primär, sollte uns aber dennoch am Herzen liegen, da<br />
auch <strong>aus</strong>wärtige Fans von anderen Vereinen die Sicht<br />
auf die großartigen Leistungen unserer Mannschaft<br />
nicht verwehrt bleiben soll. So sollte man sich jetzt<br />
schon Gedanken machen, wo der Gästeblock positioniert<br />
werden soll. Ein Gästeblock direkt neben dem neuen<br />
Stehplatzbereich ist <strong>aus</strong> Sicherheitsgründen wohl eher<br />
nicht möglich, auch die Verlagerung des Blocks in den<br />
B-Rang ist nicht anzunehmen, da ein Stehplatzbereich<br />
im B-Rang eher unwahrscheinlich ist (Jedem Gastverein<br />
stehen laut DFL/DFB-Regeln 10 Prozent von jeder<br />
Kategorie zu). Eine Lösung bietet sich jedoch <strong>aus</strong> der<br />
Ankündigung, die neuen Stehplätze nur zu 50 Prozent<br />
mit Dauerkarten zu belegen. Geplant ist nämlich, die<br />
restlichen 50 Prozent in den freien Verkauf zu geben,<br />
damit auch für Leute mit kleinem Geldbeutel ein Spiel<br />
des <strong>HSV</strong> erschwinglich ist. Man könnte zum Beispiel<br />
die Dauerkartenplätze auf die Seite der Osttribüne<br />
legen und den Block für die restlichen 50 Prozent<br />
zwischen Dauerkartenblock und Gästeblock positionieren.<br />
Somit wäre rein theoretisch das Problem des<br />
Gästeblocks gelöst, da man den Stehplatzbereich der<br />
Gäste im A-Rang lassen könnte. Das hierfür sicherlich<br />
weitere sicherheitsrelevante Fragen geklärt werden<br />
müssen ist selbstverständlich. Jedoch sollten sich die<br />
Planer dieses Vorhabens nicht darauf einlassen, den<br />
Gästeblock zu einer Festung verkommen zu lassen.<br />
Gerade die räumliche Freiheit unseres Stadions ist<br />
etwas ganz Besonderes, auf das jeder stolz sein sollte.<br />
Wir mussten ja gerade selber feststellen, dass es<br />
auch andere „Gäste“-Blöcke (Stuttgart) gibt, die eher<br />
einer modernen Legebatterie entsprechen als einem<br />
Fanblock. Hier steht der Verein in der Verantwortung,<br />
den Gästen einen Fanblock zur Verfügung zu stellen,<br />
den sich der <strong>HSV</strong>-Fan <strong>aus</strong>wärts auch wünscht.<br />
Wie schon oben erwähnt, ist die geplante Umbaumaßnahme<br />
die zweite nach Umbau des Stadions. Im<br />
Sommer wurde hinter den Sitzlätzen der Westtribüne<br />
ein neuer Logenbereich gebaut. Der neue Logenbereich<br />
bietet etwa 840 Zuschauern auf Business-Seats Platz.<br />
Was jedoch gleich auffällt ist, dass innerhalb des „Cateringbereichs“<br />
nicht sehr viel an den <strong>HSV</strong> erinnert,<br />
so ist ein Bild der Hansestadt Hamburg zu sehen und<br />
eine <strong>HSV</strong>-Fahne hängt einsam in der Ecke, hier haben<br />
die Planer es versäumt, etwas Besonderes zu gestalten.<br />
Es kann ja nicht zu viel verlangt sein, trotzdem<br />
eine <strong>HSV</strong> Atmosphäre aufkommen zu lassen. Der Raum<br />
wirkt leider etwas neutral, und wenn der Blick ins<br />
Stadion nicht wäre, könnte man auch denken, man<br />
befi nde sich auf einer Hochzeit.<br />
supporters news 41<br />
stadion
supporters news 42<br />
interview<br />
Interview mit dem neuen Stadionsprecher des <strong>HSV</strong><br />
LOTTO KING KARL<br />
> INTERVIEW VON JOJO LIEBNAU<br />
Lotto King Karl macht nicht erst seit gestern<br />
Musik. Mit seinen frechen, lokalpatriotischen<br />
Texten hat er gerade unter den <strong>HSV</strong>-Fans eine<br />
große Fangemeinde. Seit einiger Zeit zeigt die Erfolgskurve<br />
des bekennenden Dosenbierfans und <strong>HSV</strong>-Mitgliedes<br />
steil nach oben. Seit Anfang dieser Saison<br />
moderiert er gemeinsam mit Marek Erhardt die Stadionshow<br />
bei Heimspielen unseres <strong>HSV</strong>. Vor dem<br />
Hertha-Spiel zwischen Regiebesprechung und Programmbeginn<br />
baten wir ihn zum Gespräch.<br />
supporters news: Moin Lotto, danke, dass du dir<br />
Zeit genommen hast.<br />
Lotto: Moin, moin, sehr gerne.<br />
supporters news: Warum ist es etwas Besonderes<br />
für Dich, Stadionsprecher zu sein?<br />
Lotto: Für mich ist es etwas Besonderes, da es<br />
immer mein Traum war. Ich bin seit Jahrzehnten Fan<br />
des <strong>HSV</strong>, und deshalb ist es für mich natürlich eine<br />
besondere Ehre, die Show hier gemeinsam mit Marek<br />
leiten zu dürfen. Wir hatten nach der vierwöchigen<br />
P<strong>aus</strong>e echt schon Entzugserscheinungen, weil es so<br />
viel Spaß macht.<br />
supporters news: Gerüchten zufolge bekommst du<br />
eine ganze Menge Geld für deine Arbeit beim <strong>HSV</strong>.<br />
Auch das <strong>HSV</strong>-Fan-Sein lässt sich doch bestimmt ganz<br />
gut verkaufen, oder?<br />
Lotto: <strong>HSV</strong>-Fan-Sein hat mit Geld nichts zu tun.<br />
Mein Geld verdiene ich sicher auch nicht hier im Stadion,<br />
und da ich kein Spieler bin (lacht), auch nicht<br />
mit dem <strong>HSV</strong>. Das Ganze war auch nie Bestandteil der<br />
Überlegungen. Für uns war klar, wenn Radio Hamburg<br />
die Stadionshow macht, dann sind wir dabei, da gab<br />
es nur Verhandlungen über Inhalte, nicht über Geld.<br />
supporters news: Du willst doch sicher Musik für<br />
alle Hamburger machen. Kommt es da dann nicht zu<br />
Anfeindungen anderer Fans, zum Beispiel der kleinen<br />
unbedeutenden Masse des...<br />
Lotto: ... du meinst die Fans des Viertligisten?<br />
supporters news: Naja, noch Drittligisten.<br />
Lotto: Nein, eigentlich nicht, ich habe festgestellt,<br />
dass die Fans, die andere Vereine oder auch Sportarten<br />
toll finden, es akzeptieren, wenn man auf etwas<br />
anderes fixiert ist. Fakt ist doch: In zwei Jahren stehen<br />
wir hier im Stadion und freuen uns neben einem<br />
Typen im Bayern Trikot über ein Tor von Kuranyi, der<br />
in Brasilien geboren ist. Fan sein heißt auch, mal über<br />
sich selber lachen zu können und einem Fan eines<br />
anderen Vereins sagen zu können: „Eigentlich sind wir<br />
alle Hamburger“.<br />
supporters news: Ist „Hamburg meine Perle“ eigentlich<br />
ein <strong>HSV</strong>-Lied?<br />
Lotto: Die Urversion war einfach ein Lied über<br />
Hamburg. Die Stadionversion ist natürlich ein <strong>HSV</strong>-Lied.<br />
Die Erstaufführung war damals beim Derby. Wir haben
es damals vermieden, eine Passage über Pauli einzubauen,<br />
weil wir es erstens nicht richtig finden, einen<br />
anderen Hamburger Verein blöd nieder zu machen und<br />
weil sich zweitens der Text ein bisschen halten sollte.<br />
Es war klar, dass die in der ersten Liga nichts mehr<br />
zu melden hatten.<br />
supporters news: Wie kommt es eigentlich, dass<br />
man dich trotz deiner zahlreichen Bekenntnisse nicht<br />
auch mal beim Auswärtsspiel antrifft?<br />
Lotto: Ich würde das sicher machen, wenn ich mehr<br />
Zeit hätte. Gerade auch durch die Stadionshow ist mein<br />
Zeitplan noch enger geworden. Wir spielen mittlerweile<br />
jedes Wochenende, da schaffe ich es noch nicht mal<br />
mehr, Premiere zu gucken.<br />
supporters news: Die Stadionshow und vor allem<br />
die Moderation hat sich ja wirklich verbessert. Was ist<br />
denn dein Ziel hier als Stadionsprecher?<br />
Lotto: Das freut mich zu hören, denn genau das<br />
wollten wir. Aber wichtiger ist doch unser aller Ziel,<br />
endlich wieder Deutscher Meister zu werden. Marek<br />
und ich können da leider nur sehr wenig beitragen,<br />
auch die Kurve kann letztendlich die Tore nicht schießen.<br />
Die Fans haben es hier aber geschafft, ein Ambiente<br />
zu schaffen, das sagt: „Jungs, wenn ihr hier<br />
über den Ball tretet, dann liegt das nicht am Stadion<br />
und seinen Fans!“ Mehr geht nicht.<br />
supporters news: Du hast ja schon mal im Lotto<br />
gewonnen. Wenn du morgen den Jackpot knacken<br />
würdest, wie würdest du dem <strong>HSV</strong> dann mit deinen<br />
Millionen weiterhelfen?<br />
Lotto: Ich glaube, Geld schießt wirklich keine Tore.<br />
Ich glaube an Jugendarbeit und daran, dass man Spielern<br />
die <strong>aus</strong> anderen Kulturen zu uns kommen, klarmachen<br />
muss, was der <strong>HSV</strong> für eine großartige <strong>Tradition</strong><br />
hat, was hier für ein Umfeld ist und was das<br />
Ganze für die Stadt bedeutet. Da sind wir auf einem<br />
guten Weg. Dortmund und Schalke haben gezeigt, dass<br />
Geld allein nicht alles ist.<br />
supporters news: Was möchtest du den <strong>HSV</strong>-Fans<br />
denn noch mit auf den Weg geben?<br />
Lotto: Weiter so! Ich denke auch an die Vorbehalte<br />
von damals: „Am Millerntor wird im Gegensatz zu der<br />
Schüssel noch richtig gesoffen und gefeiert“ - das<br />
stimmt alles nicht. Spätestens seit dieses Stadion hier<br />
steht, können wir wirklich stolz auf das sein, was bei<br />
uns läuft, es gilt aber auch, das Ganze weiter zu festigen.<br />
Also: Auf geht’s!<br />
supporters news: Danke. Wir wünschen dir und<br />
Marek natürlich alles Gute.<br />
supporters news 43<br />
interview
supporters news 44<br />
fussballschule<br />
<strong>HSV</strong>-Fußballschule<br />
7 Wochen Freude in Ochsenzoll<br />
> VON SIMON KÖSTER<br />
In den Sommerferien war auf dem Trainingsgelände<br />
in Norderstedt ordentlich was los, jeweils 60 Jungen<br />
und Mädchen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren<br />
trainierten 7 Wochen unter Anleitung von Rodolfo Cardoso<br />
sowie den <strong>HSV</strong>-Jugendtrainern und Spielerinnen<br />
der Frauen-Bundesligamannschaft.<br />
Alle Beteiligten zeigten sich mit den abgelaufenen<br />
7 Wochen sehr zufrieden.<br />
Rodolfo Cardoso: „Mein Job als sportlicher Leiter<br />
gefällt mir sehr gut. Es macht mir großen Spaß, mit<br />
den Jungen und Mädchen zu arbeiten. Unter den Teilnehmern<br />
waren tolle Fußballer dabei, die werden wir<br />
demnächst noch einmal zu einem Jugendtraining beim<br />
<strong>HSV</strong> einladen. Es haben bereits drei Spieler <strong>aus</strong> der<br />
Fußballschule den Sprung in eine Jugendmannschaft<br />
des <strong>HSV</strong> geschafft!“<br />
Insbesondere freut man sich bei den Organisatoren,<br />
dass Jung-Profis <strong>aus</strong> ganz Deutschland an den Übernachtungskursen<br />
teilgenommen haben.<br />
Jugendtrainer Peter Roggensack:“ Es ist wirklich<br />
unglaublich. Wir hatten Teilnehmer <strong>aus</strong> Bayern und<br />
Baden Württemberg, die kamen zum Teil extra angeflogen,<br />
um eine Woche in Hamburg zu trainieren.“<br />
Übernachtet wurde im Jugendpark Langenhorn. Nach<br />
dem Frühstück kam ein Bus der Pinneberger Verkehrsgesellschaft<br />
(PVG) und brachte die Kids zum Trainingsgelände<br />
nach Norderstedt. Nach einem aufregenden<br />
Trainingstag kamen die Teilnehmer gegen 16.30 Uhr<br />
zurück in den Jugendpark.<br />
Auch dort standen natürlich der Fußball und der<br />
<strong>HSV</strong> im Vordergrund. Es gab abends noch Kicker- und<br />
Fußballturniere, wo es die begehrten Autogrammkarten<br />
von Mpenza, Lauth und van Buyten zu gewinnen gab.<br />
Außerdem wurde am Lagerfeuer gegrillt und über<br />
Fußball philosophiert.<br />
Der Spaß stand in der Fußballschule im Vordergrund.<br />
Dino Hermann kam vorbei und machte mit den Kindern<br />
seine Späße. Außerdem gab es eine Witzrunde. Die<br />
Teilnehmer lagen zum Teil auf vor Lachen dem Boden.<br />
Für den glücklichen Gewinner gab es jeweils einen<br />
kompletten Autogrammkartensatz zu gewinnen, was<br />
gleichbedeutend mit leuchtenden Kinderaugen war.<br />
Die meisten Teilnehmer hätten am liebsten gleich<br />
um eine Woche verlängert, wie der 9 jährige Alex: „Ich<br />
kann mir keine schöneren Ferien vorstellen. Den gan-<br />
zen Tag spielen wir Fußball. Alle Trainer sind total nett<br />
und bringen mir tolle Tricks bei. Außerdem habe ich<br />
hier schon viele neue Freunde kennen gelernt. Nächstes<br />
Jahr möchte ich auf jeden Fall wiederkommen.“<br />
Doch nicht nur Jungen waren von der Fußballschule<br />
begeistert. Das erste Mädchencamp vom 19.07. bis<br />
23.07. begeisterte 60 junge Kickerinnen.<br />
Bundesliga-Spielerin Claudia Choinowski:“ Ich freue<br />
mich, dass die Mädchen so eine Begeisterung für den<br />
<strong>HSV</strong> mitbringen. Die Teilnehmerinnen können sich bei<br />
diesem Mädchencamp besser entwickeln als bei einer<br />
gemischten Fußballschule.“<br />
Egal ob Jungen oder Mädchen, lautstark waren sie<br />
alle! Dies bewiesen die Teilnehmer nicht nur auf dem<br />
Weg zur AOL Arena.<br />
Die Busfahrt in die AOL Arena wurde dazu genutzt,<br />
die Mannschaft kräftig anzufeuern. Im Stadion wurde<br />
dann zunächst gegrillt. Als Grillmeister taten sich<br />
insbesondere die Jugendtrainer Marcel Lettmann und<br />
Jasmin Bajramovic hervor.<br />
Anschließend wurden dann die Arena und das Museum<br />
bewundert.<br />
Zum Abschluss der aufregenden Woche erhielten die<br />
Teilnehmer für ihre gebrachten Leistungen das „<strong>HSV</strong><br />
Fußball-Abzeichen“. Dann hieß es Abschied nehmen.<br />
Aber keine Angst, nächstes Jahr geht die <strong>HSV</strong>-Fußballschule<br />
in die nächste Runde!
Die Ferienpass-Aktion beim <strong>HSV</strong><br />
> VON INKA EYBE<br />
Wer in den Hamburger Sommerferien den Weg<br />
in die AOL-Arena antrat, um das Museum, den<br />
Fan-Shop oder das Training zu besuchen, wird<br />
sich möglicherweise über Horden von Kindern gewundert<br />
haben, die augenscheinlich Zugang zu allen Bereichen<br />
des Stadions hatten. Diese Horden von Kindern<br />
bestanden zumeist <strong>aus</strong> ca. 60 Hamburger Schülern<br />
zwischen 8 und 13 Jahren, die durch die Ferienpass-<br />
Aktion der Stadt Hamburg zum <strong>HSV</strong> gekommen sind.<br />
Den Ferienpass erhält jeder Hamburger Schüler und<br />
hat damit die Möglichkeit, verschiedene Veranstaltungen<br />
zu besuchen oder Ermäßigungen für Schwimmbäder<br />
etc. zu erhalten. Diese Aktion richtet sich hauptsächlich<br />
an Schüler, die in den Ferien nicht in den Urlaub<br />
fahren, um ihnen attraktive Angebote für Tages<strong>aus</strong>flüge<br />
zu machen. In diesem Jahr bot der <strong>HSV</strong> erstmals<br />
ein Tagesprogramm für „Daheimgebliebene“<br />
an:<br />
Nachdem die Schüler<br />
durch eine spezielle Zeitschrift<br />
über die Angebote<br />
informiert wurden, zeichnete<br />
sich schnell ab, dass das<br />
Interesse der Kids am <strong>HSV</strong><br />
riesengroß war. Kurzerhand<br />
wurden weitere Termine angeboten,<br />
die eigentlich geplanten<br />
Gruppengrößen wurden<br />
erweitert und Wartelisten für Nachzügler wurden<br />
angelegt. An zwei bis drei Tagen pro Woche von 11 bis<br />
16 Uhr sollten die Jungs und Mädels von den jeweils<br />
2 Betreuern pro Aktionstag reichlich geboten bekommen:<br />
Nach einer Stadionführung zu Beginn, bei der alle die<br />
Gelegenheit hatten, den Presse- und VIP-Bereich, die<br />
Kabinen und den Innenraum zu erkunden, folgte ein<br />
Mittagessen als Stärkung für Teil 2 des „Abenteuers<br />
<strong>HSV</strong>“. Zum Nachtisch wurde kein Geringerer als Dino<br />
Hermann „serviert“, den die Kinder sofort in Beschlag<br />
nahmen. Bis auf „Am-Schwanz-ziehen“ war das volle<br />
Kuschelprogramm erlaubt. Hermann ließ es sich auch<br />
nicht nehmen, die Kinder mit Autogrammen zu versorgen.<br />
Interessant war hier zu beobachten, dass die<br />
älteren und „abgeklärteren“ Kinder zu Anfang immer<br />
wissen wollten, wer in Hermann „drin“ ist und warum<br />
er einen Reißverschluss auf dem Rücken hat. Die Antworten<br />
der Betreuer, dass Hermann keinen Reißver-<br />
„Eigentlich bin ich ja<br />
Bayern-Fan, aber hier<br />
beim <strong>HSV</strong> ist es irgendwie<br />
viel schöner...“<br />
schluss sondern eine Narbe von einer Sportverletzung<br />
auf dem Rücken trägt, brachte die Kids dann doch<br />
wieder ins Grübeln...<br />
Beim anschließenden Malwettbewerb konnten die<br />
Teilnehmer ihr künstlerisches Geschick unter Beweis<br />
stellen. Es entstanden Gemälde mit Meisterschalen,<br />
dem Champions-League-Pokal, Auswärtssiegen etc....<br />
Kinder haben eben ähnliche Träume wie die Großen.<br />
Zum krönenden Abschluss ging es dann mit der<br />
ganzen Truppe ins <strong>HSV</strong>-Museum, das die Kinder durch<br />
eine <strong>HSV</strong>-Rallye für sich entdeckten. Bei den Fragen<br />
zu Spielstätten, Weltmeistern und Torjägern des <strong>HSV</strong><br />
rauchten oftmals mehr die Köpfe der begleitenden<br />
Eltern, während die Kleinen mit großen, leuchtenden<br />
Augen im Kino oder vor dem Trophäenschrank standen.<br />
Hier wurde dem Beobachter dann endgültig klar: Wer<br />
morgens nicht schon als <strong>HSV</strong>-<br />
Fan gekommen war, hatte<br />
spätestens jetzt die blau-weißschwarze<br />
Brille auf. Nicht<br />
selten flüsterten Kinder mir<br />
bei der Verabschiedung, zu der<br />
jedes Kind noch eine <strong>HSV</strong>-<br />
Überraschungstüte erhielt,<br />
fast verschämt zu: „Du, eigentlich<br />
bin ich ja Bayern-Fan,<br />
aber hier beim <strong>HSV</strong> ist es<br />
irgendwie viel schöner.“<br />
Aufgrund des großen Erfolges findet die Ferienpass-<br />
Aktion in den Hamburger Herbstferien vom 4.10. bis<br />
15.10. täglich von Montag bis Freitag statt. Zwischen<br />
10:30 und 16 Uhr kommt für die kleinen <strong>HSV</strong>-Fans ein<br />
weiteres Highlight zum gewohnten Programm hinzu:<br />
Durch den Umzug des Trainingszentrums der Profis an<br />
die AOL-Arena bekommen die Kids die Gelegenheit,<br />
ihre Idole beim Training hautnah zu erleben.<br />
supporters news 45<br />
ferienpass
supporters news 46<br />
hsv kids-club<br />
Der <strong>HSV</strong> Kids-<strong>Club</strong> stellt sich vor<br />
> VON JOCHEN LANGBEIN<br />
Am 24. August vergangenen Jahres wurde zeitgleich<br />
mit der Geburt unseres Dinos „Hermann“<br />
der <strong>HSV</strong> Kids-<strong>Club</strong> gegründet. Mitglied im <strong>HSV</strong><br />
Kids-<strong>Club</strong> kann jedes Kind bis 14 Jahre werden. Mit<br />
dem Kids-<strong>Club</strong> werden Kinder schon in jungen Jahren<br />
für den <strong>HSV</strong> begeistert. Kids-<strong>Club</strong>-Mitglieder sind<br />
gleichzeitig Mitglied im <strong>HSV</strong> und genießen somit alle<br />
Vorteile eines „normalen“ <strong>HSV</strong>-Mitgliedes. Um den<br />
kleinen <strong>HSV</strong>ern noch mehr zu bieten, veranstalten wir<br />
über das Jahr verteilt viele verschiedene zusätzliche<br />
Aktionen wie Kinobesuche, Weihnachtsfeiern, Besuche<br />
von Bundesligaspielen oder Verlosungen mit Preisen<br />
wie „Auflaufen mit der Bundesliga-Mannschaft des<br />
<strong>HSV</strong>“.<br />
Im September hatten wir dank des Rasenwechsels<br />
in der AOL Arena die einmalige Möglichkeit, ein Training<br />
auf dem „heiligen“ Rasen zu veranstalten. Über 600<br />
Kinder reisten - teilweise über Strecken von mehreren<br />
hundert Kilometern - ins Stadion.<br />
Außerdem bekommt jedes Mitglied neben einem<br />
Kids-<strong>Club</strong>-Shirt und einem <strong>HSV</strong>-Schlüsselanhänger ein<br />
eigenes Schild an der Kids-<strong>Club</strong> Wand in der AOL<br />
Arena, auf dem es mit seinem Namen, Eintrittsdatum<br />
und Lieblingsspieler verewigt ist. Mittlerweile haben<br />
sich schon über 900 Kinder für den <strong>HSV</strong> Kids-<strong>Club</strong><br />
entschieden. Noch in diesem Jahr soll das 1.000ste<br />
Mitglied begrüßt werden. Mit dem 15. Geburtstag haben<br />
unsere Kids-<strong>Club</strong>-Mitglieder dann ihre „Reifeprüfung“<br />
bestanden und wechseln in den <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>.
Länderspiel-Reise des<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> nach Wien<br />
> VON SVEN FREESE<br />
Acht Wochen nach dem EURO-Debakel der Nationalmannschaft<br />
kam es am Mittwoch, dem 18.<br />
August zum ersten Länderspiel der Klinsmann-<br />
Ära. Insgesamt nahmen an der Reise 20 <strong>Supporters</strong>-<br />
Mitglieder teil, darunter auch Anhänger der Arminia<br />
<strong>aus</strong> Bielefeld. Der Reisebeginn erfolgte am frühen<br />
Mittwochmorgen am Hamburger Flughafen, von dort<br />
ging es mit Air Berlin in die Hauptstadt Österreichs.<br />
Dort angekommen fuhr man per Charter-Bus zum<br />
Suite Hotel – hervorragend! Im Hotel traf man viele<br />
bekannte Gesichter von anderen Vereinen, nach kurzem<br />
Pl<strong>aus</strong>ch ging es zum Sightseeing in die Innenstadt.<br />
Dort traf man viele Hamburger, die andere Reisemöglichkeiten<br />
genutzt hatten.<br />
Später am Abend versammelten sich viele Hamburger<br />
und andere Deutschland-Fans am Prater, die Kopie<br />
des Hamburger Doms. Kurze Zeit später machte man<br />
sich auf in Richtung des Ernst Happel Stadions. Hier<br />
angekommen, bekam man erstmal die Feierlichkeit zum<br />
100jährigen Bestehen des österreichischen Fußballverbands<br />
mit. Das Stadion war sehr gut gefüllt, insgesamt<br />
37.900 Zuschauer, wobei nur im deutschen Block noch<br />
Plätze frei waren, etwa 3.000 Deutsche waren wohl<br />
vor Ort.<br />
Das Spiel verlief ganz nach unserem Plan, Kevin<br />
Kuranyi traf schon nach 2 Minuten zum 1:0, Österreich<br />
glich allerdings nach einigen Minuten <strong>aus</strong>, so dass es<br />
zur Halbzeit 1:1 stand. Kuranyi war es auch, der in<br />
der 61. und in der 73. Minute den Endstand von 3:1<br />
für Deutschland herstellte. Ein recht gelungener Einstand<br />
von Klinsmann, auf also zum WM Titel!<br />
Am Donnerstag folgt das eigentliche Highlight der<br />
Reise, man machte sich am späten Vormittag auf und<br />
besuchte das Grab des erfolgreichsten Trainers der<br />
Vereinsgeschichte, Ernst Happel. Sein Grab befindet<br />
sich auf dem Friedhof Hernals. Wir nahmen natürlich<br />
Blumen und Kerzen mit und legten sie am Grab nieder,<br />
was einige <strong>HSV</strong>er schon vor uns getan. Die Momente<br />
am Grab waren sehr bewegend.<br />
Nach dem Besuch ging es zurück in die Stadt, dort<br />
wurde sich gleich mit der Ernst-Happel-Briefmarke<br />
eingedeckt. Am späten Abend erfolgt dann auch der<br />
Rückflug nach Hamburg.<br />
Insgesamt mal wieder eine hervorragend organisierte<br />
Reise, mit tollem Rahmenprogramm. Der <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> bietet zu vielen Länderspiele Reiseangebot<br />
an, einfach im Internet unter www.hsv-supporters.<br />
de gucken oder unter 040 / 41 55 15 30 das Infoband<br />
abhören.<br />
supporters news 47<br />
länderspiel
supporters news 48<br />
spiele<br />
Und täglich<br />
grüßt das Murmeltier<br />
> VON PHILIPP MARKHARDT<br />
FC Thun – <strong>HSV</strong> 2:2<br />
Internationaler Fußball! Mit dem <strong>HSV</strong>! Ich dreh durch!<br />
Total geil! Dachte man sich jedenfalls so und buchte<br />
beim <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> einen Busplatz. Freitagabend<br />
sollte es losgehen, und nach einem Bierchen im Nagel’s<br />
wurden auch schon die Busse in Beschlag genommen.<br />
Im Bus 2 fanden sich dann hauptsächlich bekannte<br />
Nasen ein, deren Ziel es war, die Fahrt feuchtfröhlich<br />
zu verkürzen. Hat zumindest auf der Hinfahrt hervorragend<br />
geklappt, weshalb man morgens um halb acht<br />
am Stadion leicht angeschlagen den Bus verließ und<br />
den 20minütigen Fußweg in die Innenstadt des beschaulichen<br />
Ortes antrat. Hier trafen nach und nach<br />
wohl alle Hamburger ein und „an der Brücke“ entwickelte<br />
sich bei bestem Wetter eine angenehme <strong>HSV</strong>-<br />
Party, die von der Bevölkerung des Berner Oberlandes<br />
verwundert zur Kenntnis genommen wurde. So war es<br />
auch viel zu schnell Zeit das Stadion aufzusuchen und<br />
dort empört die saftigen Preise für Verpflegung zur<br />
Kenntnis zu nehmen. Das Spiel ist schnell erzählt:<br />
Hamburg geriet peinlicher Weise in Rückstand, und<br />
hätte Romeo nicht noch zwei mal getroffen, die Stimmung<br />
wäre auf der Rückreise sicherlich gedrückt<br />
gewesen. So endete das Spiel aber mit einem 2:2<br />
Unentschieden und, wie schon zu Spielbeginn, fackelte<br />
der Hamburger Anhang ein wenig rum ( nur doof, dass<br />
ein Uefa-Beobachter anwesend war) und stürmte halbwegs<br />
das Spielfeld, um noch der Mannschaft „Tschüß“<br />
zu sagen. Pünktlich zur Rückreisezeit setzte dann auch<br />
der Regen ein, der allerdings nicht dafür sorgte, dass<br />
die stickig-heiße Luft im Bus sich verbesserte. Nach<br />
13 qualvollen Stunden Rückfahrt betrat man wieder<br />
Hamburger Boden und wartete aufs Rückspiel.<br />
<strong>HSV</strong> – FC Thun 3:1<br />
Das Heimspiel gegen Thun begann mit einem Paukenschlag.<br />
Schon kurz nach dem Anpfiff netzte der<br />
<strong>HSV</strong>. Thun, geschockt durch den frühen Rückstand<br />
bekam in der Folge nichts mehr hin und verlor verdient.<br />
Die Stimmung auf Seiten des <strong>HSV</strong> möchte ich mal als<br />
„in Ordnung“ bezeichnen. Der Sieg machte Appetit auf<br />
mehr, allerdings wusste man in Hamburg auch, dass<br />
es gegen Villareal nicht ganz so einfach werden soll-<br />
te. Da ich weder Zeit noch Geld für die Tour hatte,<br />
folgt ein Fremdbericht von niemandem, da die angesprochenen<br />
Herren es leider nicht geschafft haben mir<br />
bis 2 Tage nach Redaktionsschluss einen Fahrtbericht<br />
zu übermitteln..<br />
CF Villareal – <strong>HSV</strong> 1:0<br />
Grottenkick und eine beachtliche Zahl von reisenden<br />
Hanseaten.<br />
<strong>HSV</strong> – CF Villareal 0:1<br />
Gut 35.000 Zuschauer glaubten an das Weiterkommen<br />
gegen die Spanier, kein Wunder, war doch deren Stürmerstar<br />
nicht mit dabei. Doch das Hamburger Publikum<br />
wurde enttäuscht. Trotz über weite Strecken lauter<br />
Anfeuerung, das Publikum stand wie ein Mann hinter<br />
dem Team, gelang es nicht, den Ball im spanischen<br />
Tor zu versenken. Dazu kam dann der Knock Out durch<br />
Mari in der 69. Minute. Mit dem 0:1 waren Hamburgs<br />
Finalhoffnungen begraben, und einige fragten sich, wie<br />
man mit so einer Leistung drei Tage später gegen<br />
Bayern München bestehen wolle.<br />
<strong>HSV</strong> – FC Bayern München 0:2<br />
Ja, ich gebe es zu: Es ist immer etwas Besonderes,<br />
gegen die Bayern zu spielen. Wenn sie auch nicht mehr<br />
der große Rivale des <strong>HSV</strong> sind... Leider liegt das nicht<br />
an den Misserfolgen der Bayern. Diese brachten natürlich<br />
auch heute wieder T<strong>aus</strong>ende von Mode-, Schönwetter-<br />
und was weiß ich nicht noch für Fans mit, die<br />
leider, leider auch noch zweimal Grund zum Jubeln<br />
hatten. Ballack und Deisler hatten dem <strong>HSV</strong> ordentlich<br />
eingeschenkt, bei Deislers Freistoß in der 72. Minute<br />
unter freundlicher Hilfe van Buytens und Romeos.<br />
Trotzdem spielte die Mannschaft keineswegs schlecht.<br />
Von den Fans nach vorn geschrieen wurden durch<strong>aus</strong><br />
gute Ansätze gezeigt, nur der Abschluss... Das Spiel<br />
ging verloren und es folgte der alljährliche Kommentar:<br />
„Gegen die Bayern kann man verlieren.“<br />
Muss man aber nicht. Finde ich jedenfalls.
FSV Mainz 05 – <strong>HSV</strong> 2:1<br />
Das einzige neue Stadion in dieser Saison steht am<br />
Mainzer Bruchweg. Man sollte meinen, dass das Grund<br />
genug ist, im Sonderzug einzubuchen. Offenbar habe<br />
ich mich da getäuscht, den auch auf dieser Fahrt war<br />
der Zug nicht ganz <strong>aus</strong>verkauft. Trotzdem hatten wir<br />
eine ganze Menge Schwachköpfe, Intelligenzallergiker<br />
und Idioten im Zug, die es sich natürlich nicht nehmen<br />
ließen, Gegenstände <strong>aus</strong> dem Fenster zu werfen, Sanitäter<br />
zu behindern oder einfach nur blöde rumzuhupen.<br />
Warum können solche Leute nicht einfach zuh<strong>aus</strong>e<br />
bleiben? Zum Spiel: Die erste Halbzeit war der <strong>HSV</strong><br />
überlegen, und eigentlich hätte Mainz 0:3 zurück liegen<br />
müssen. Wir wissen alle, dass dem nicht so war. In<br />
der zweiten dann zwei dusselige Gegentore und die<br />
Erkenntnis, dass es wieder nichts mit der Meisterschaft<br />
wird. Die Fahrt zurück dauerte mal wieder endlos,<br />
daran änderte auch die Anwesenheit von Hermann<br />
Rieger nichts, der sich als „Fan-Azubi“ mit in den Zug<br />
gesetzt hatte.<br />
SC Paderborn 07 – <strong>HSV</strong> 4:2<br />
Hurra, welch attraktiver Gegner! Fahren wir ja nicht<br />
ständig mit den Amateuren hin! Nun ja, SC-Wochenendtickettour<br />
nach Paderborn, angekommen und das<br />
freundliche Angebot der zivilen Beamten <strong>aus</strong>geschlagen,<br />
doch gleich zum Stadion zu fahren. Schließlich liegt<br />
das Hermann-Löns-Stadion ca. 8 Kilometer außerhalb<br />
Symbolisch: Dunkle Wolken über dem Mannschaftsbus nach dem Spiel in Paderborn<br />
im Stadtteil Schloss Neuh<strong>aus</strong>, der absolut keine Beschäftigung<br />
bietet, außer durch die Heide zu trampeln<br />
(Hermann Löns, die Heide, Heide brennt!). Der Hinweis,<br />
dass „später aber kein Shuttle-Bus mehr fährt“ wurde<br />
grinsend mit einem „Der fährt schon“ beantwortet.<br />
Wusste man doch, dass sich ein Platzproblem ergeben<br />
würde, wenn über 100 Personen in den bereits besetzten<br />
Linienbus steigen würden. So fuhr man also per<br />
Shuttle zum Stadion, unwissend, dass man heute endlich<br />
(?) wieder Zeuge einer Pokal - Blamage werden<br />
sollte. Der <strong>HSV</strong> führte zwar anfangs mit 2:0, jedoch<br />
fing man sich noch vier selten dämliche Tore ein. Das<br />
brachte den ohnehin schon von einem Verpflegungsengpass<br />
gestressten Anhang nicht wenig in Rage,<br />
weshalb sich die Mannschaft noch einiges anhören<br />
musste. Mit Recht, jedoch sollten Spuckattacken hier<br />
noch mal aufs Schärfste verurteilt werden. Ebenso<br />
übrigens, wie die Anwesenheit diverser Bremer, die<br />
kurz vor der Heimfahrt noch mal darauf hin gewiesen<br />
wurden, dass ihr Auftauchen nicht gerade begrüßt wird.<br />
Naja... jetzt können wir uns ganz auf die Meisterschaft<br />
konzentrieren.<br />
<strong>HSV</strong> – 1. FC Nürnberg 4:3<br />
Was soll man sagen? Ein Spiel, dass wohl an Dramatik<br />
kaum zu überbieten war. Einige graue Haare<br />
mehr konnte man bei einigen Personen nach diesem<br />
4:3 jedenfalls sehen. Nachdem Nürnberg zum 3:3<br />
supporters news 49<br />
spiele
supporters news 50<br />
spiele<br />
<strong>aus</strong>geglichen hatte, war die Enttäuschung nämlich nicht<br />
gerade klein. Schließlich hatte man vorher 3:1 geführt.<br />
Zum Glück traf Benny Lauth zum Sieg, so dass man<br />
etwas optimistischer in die Zukunft blicken kann. Zur<br />
Stimmung: Erste Halbzeit war in Ordnung, in der zweiten<br />
hörte man nur die Nürnberger (Sahneauftritt übrigens).<br />
Wegen Abwesenheit meinerseits (ich weiß,<br />
toller Fan), schreibt Peppi über die nächsten beiden<br />
Spiele.<br />
Stuttgart – <strong>HSV</strong> 2:0<br />
Um 05:00 Uhr traf man sich am Hauptbahnhof um<br />
per Surf & Rail und Wochenendticket in die Stadt von<br />
Mercedes Benz und Porsche zu fahren. Um 11:00 traf<br />
man ein und begab sich direkt in Sophies Brauh<strong>aus</strong>.<br />
Hier stießen ca. eine Stunde später ca. 20 Leute dazu<br />
die mit der SC Tour gefahren sind (u.a. auch Hermann<br />
Rieger). Um ca.13:45 begab man sich dann in Richtung<br />
Stadion. Im „Auswärtsblock“ staunte man nicht schlecht<br />
als man den Stehplatzblock erblickte. Dieser Befand<br />
sich im oberen Teil des Blocks, war ca. 5 Reihen „hoch“<br />
und komplett eingezäunt. Sichtverhältnisse 6 !!! Naja,<br />
man hat’s dann halt nicht ganz zum Stehplatzbereich<br />
geschafft und sich die 90 Minuten vom Sitzplatz <strong>aus</strong><br />
reingezogen. Im Gästeblock waren ca. 500 <strong>HSV</strong>er, so<br />
wenige wie seit Jahren nicht mehr. Aufgrund der andauernden<br />
„Auswärtsleistungen“ wohl aber nicht ganz<br />
unverständlich, Das Spiel gab eigentlich nicht viele<br />
aufregende Szenen her, und so kassierte man dann<br />
nach 16 Minuten das 1:0. Nachdem der <strong>HSV</strong> in der 2.<br />
Halbzeit eine etwas bessere Leitung bot, steigerte sich<br />
auch die Stimmung im Block. Hätte Herr Barbarez<br />
dann 10 Minuten vor Schluss nicht versucht noch 3-<br />
4Spieler im Strafraum <strong>aus</strong>zuspielen und einfach mal<br />
abgezogen wäre sogar ein Punkt drin gewesen. In der<br />
Nachspielzeit kassierte man dann noch das 2:0. Ein<br />
ganz normales Auswärtsspiel also...<br />
Kaiserslautern – <strong>HSV</strong> 2:1<br />
Eine der schrecklichsten Touren jedes Jahr, aber<br />
der <strong>HSV</strong> verschlägt einen halt doch immer wieder hin…..<br />
Man traf sich am Freitagabend im Nagels am HBF und<br />
stimmte sich schon mal auf den Bus der CFHH ein,<br />
die Tour stand unter dem Motto „Strand“ und so fanden<br />
sich dann um ca. 1:00 Uhr am ZOB 50 Badegäste<br />
ein. Unter ihnen Melonenverkäufer und diverse<br />
Ballermannbesucher. Auf der Hinfahrt gab es dann u.a.<br />
(wie sollte es auch anders sein) Sangria <strong>aus</strong> Eimern.<br />
Außerdem hatte man einige alte Videos dabei (Mann,<br />
waren die Dortmunder und Schalker schlecht), um<br />
10:00 Uhr morgen traf man dann mehr oder minder<br />
fit in Kaiserlautern ein. In der Innenstadt (falls man<br />
das so nennen darf) wurde erst mal bei ein zwei<br />
Bierchen die Dorfgemeinschaft begutachtet. Um 13:00<br />
Uhr ging es Richtung Stadion wo sich zum Anpfiff ca.<br />
700 <strong>HSV</strong>er ein. Zum Intro bot man diverse Doppelhalter<br />
und 4 Schwenkfahnen. Das Spiel war von beiden<br />
Seiten nicht sehr ber<strong>aus</strong>chend, und so kassierte man<br />
nach einem völlig unberechtigten Elfer in der 17. Minute<br />
das 1:0. In Halbzeit Zwei wurde das Spiel auch<br />
nicht viel besser, folgerichtig kassierte man in der 55.<br />
Minute das 2:0. Selber schuld wenn man versucht den<br />
Ball ständig um den Strafraum herum zu spielen,<br />
anstatt Mpenza mal mit einem Pass zu schicken oder<br />
mal <strong>aus</strong> der 2. Reihe abzuziehen. Im der 64. Minute<br />
konnte man dann durch Wickys Knaller auf 2:1 verkürzen,<br />
der <strong>HSV</strong> drückte danach noch etwas ohne aber<br />
eine wirklich zwingende Chance zu haben. So verlor<br />
man wieder mal <strong>aus</strong>wärts. Und täglich grüßt das Murmeltier...<br />
<strong>HSV</strong> – Hertha BSC 2:1<br />
Toppmöllers Abschiedsspiel verkündete die Hamburger<br />
Medienlandschaft schon mal vorschnell und verkalkulierte<br />
sich um ein weiteres Mal gar heftig. Der<br />
<strong>HSV</strong> gewann zwar nicht souverän, aber immerhin gewann<br />
er. Naohiro Takahara netzte nach langer Durststrecke<br />
mal wieder und sollte diesen Sonntagabend<br />
später als schönsten Tag in seiner Zeit beim <strong>HSV</strong><br />
bezeichnen. Wir hingegen atmeten lediglich erleichtert<br />
auf und traten den Heimweg an. Am nächsten Tag war<br />
nämlich Maloche angesagt und da wir alle wissen, dass<br />
der <strong>HSV</strong> als auch Hertha im internationalen Wettbewerb<br />
vertreten sind wurde Sonntag gespielt. Remember<br />
350km-Regel? Nein? Der DFB und die DFL auch nicht.<br />
Ach ja: Zum Spielbeginn gab es eine von Pro Fans<br />
organisierte Aktion gegen Stadionverbote.
Neues von PRO FANS<br />
> VON PHILIPP MARKHARDT<br />
Während die Bundesliga Sommerp<strong>aus</strong>e hatte,<br />
war Pro Fans nicht untätig. In Mönchengladbach<br />
trafen sich die Vertreter der verschiedenen<br />
Vereine und beschlossen zur besseren Zusammenarbeit<br />
Regionalgruppen zu bilden. In der Nord-<br />
Gruppe befinden sich Kiel, Rostock, Hamburg, St.<br />
Pauli, Bremen, Hannover, Osnabrück, Wolfsburg und<br />
Braunschweig. Die regionale Einteilung soll dazu führen,<br />
dass Pro Fans schneller reagieren kann und regionale<br />
Probleme besser behandelt werden können. Das<br />
erste Regionaltreffen fand, <strong>aus</strong>gerichtet von der CFHH,<br />
am 04.09.2004 im Fanh<strong>aus</strong> an der Stresemannstraße<br />
statt. Das Hauptthema war natürlich die vom DFB<br />
angestrebte Neu-Regelung der Stadionverbot-Vergabe,<br />
die zu einem gerechteren Umgang mit der bei Fans<br />
und Fanprojekten umstrittenen Sanktion führen soll.<br />
Demnächst wird auf einer Sitzung des DFB wohl über<br />
die Änderung des Reglements entschieden werden. Um<br />
das Interesse von Pro Fans an einer Lockerung der<br />
wohl härtesten Strafe für Fußballfans noch einmal<br />
vorher zu kommunizieren, wurde eine bundesweite<br />
Aktion vorgeschlagen, die von den Vertretern der anderen<br />
Regionalgruppen auch angenommen wurde. So<br />
gab es am letzten Septemberwochenende und am<br />
ersten Oktoberwochenende in vielen Stadien der ersten<br />
drei Ligen Spruchbänder mit dem Wortlaut „Jeder<br />
Kriminelle hat mehr Rechte – Für Anhörungsrecht bei<br />
Stadionverbot“ zu sehen. Eine Forderung, die zu den<br />
wichtigsten von Pro Fans gehört. Momentan ist es<br />
nämlich noch Usus, dem vermeintlichen Delinquenten<br />
ein solches Recht zu verweigern. Ganz nach dem Motto<br />
„Die Polizei hat immer Recht“. Dass dem nicht so<br />
ist, kann sich jeder selbst denken oder musste es<br />
vielleicht sogar schon am eigenen Leib erfahren. Man<br />
denke hierbei nur einmal an die H<strong>aus</strong>besuche, die von<br />
den „Szenekundigen Beamten“ kurz vor Saisonbeginn<br />
bei unbescholtenen <strong>HSV</strong>-Fans vorgenommen wurden.<br />
So saß einer dieser Fans in einem Bus, der auf Schalke<br />
in eine Polizeikontrolle geriet, ein weiterer wurde<br />
lediglich im Zuge des Länderspiels in Basel beim<br />
Grenzübertritt in die Schweiz vom BGS kontrolliert. Die<br />
Daten der Personalien- bzw. Grenzkontrollen wurden<br />
an die Hamburger Polizei weitergegeben. Diese reagierte<br />
wie üblich: H<strong>aus</strong>besuch mit der Intention der<br />
Einschüchterung und Informationsgewinnung über die<br />
„Delinquenten“. Ein solches Willkürverhalten kann und<br />
darf nicht toleriert werden und zeigt, wie notwendig<br />
es auch weiterhin ist, sich für die Belange der Fans<br />
einzusetzen. Pro Fans bleibt am Ball und fordert euch<br />
auf, ungerechtfertigte Aktionen von Sicherheitsorganen<br />
nicht einfach hinzunehmen!<br />
supporters news 51<br />
fanszene
supporters news 52<br />
amateure<br />
Tabellenführer der Regionalliga Nord<br />
Hamburgs 1 und 2<br />
>VON RAINER STEFFENS<br />
Die Saison 04/05:<br />
Neu zum Kader der U23 sind gekommen:<br />
Adrian Horn (SC Victoria) Tobias Zott (SF Siegen)<br />
Oliver Hampl (Herta BSC A) Charles Takyi (Schalke A)<br />
und Mustafa Kucukovic (VFL Bochum A-Jugend)<br />
Aus der A-Jugend des <strong>HSV</strong> kamen noch Andre Zick<br />
und Martin Stahlberg.<br />
Verlassen haben uns:<br />
Michael Frech (VFB Lübeck) Felix Hörrlein (J. Regensburg)<br />
Marco Grote ( Co-Trainer VFB Lübeck)<br />
Christopher Fernandez (Charleroi) Paul Manthey (VFB<br />
Lübeck 2) Marcus Steegmann (BVB A) Christian Streit<br />
( VFB Lübeck) und Sebastian Siemers (?)<br />
Vorbereitungsspiele:<br />
Kickers Emden vs. <strong>HSV</strong>(A) 2:1<br />
In der Seehafenstadt merkte man dem Nachwuchs<br />
des <strong>HSV</strong> die harte Vorbereitung an, das Tor für die<br />
Amas erzielte Fabian Bröcker. Bei Emden spielen die<br />
Ex-Amateure Spahic und Berwecke und das Publikum<br />
nervt ziemlich, könnte lustig werden, wenn die aufsteigen.<br />
5 Gäste-Fans.<br />
Malchin vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:9<br />
In der Heimat von Thomas Doll traten die Amateure<br />
zu einem Jubiläumsspiel an. Aus Hamburg hatten<br />
sich 7 Fans auf die 270 km lange Strecke gemacht.<br />
Oddsetpokal:<br />
Victoria Hamburg vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:4<br />
Durch Tore von Kucukovic, Takyi und Stahlberg<br />
(2) siegte der <strong>HSV</strong> locker beim Oberligisten.<br />
Rugenbergen 2 vs. <strong>HSV</strong>(A) 0:13<br />
Ohne Gefahr in Runde drei<br />
TUS Hamburg vs. <strong>HSV</strong> (A) 0:7<br />
Altenwerder vs. <strong>HSV</strong>(A) 0:7<br />
Zwei Landesligisten mit dem gleichen Ergebnis besiegt<br />
und jetzt wartet Altona 93<br />
Die Liga:<br />
Holstein Kiel vs. <strong>HSV</strong>(A) 0:2<br />
Ca. 100 Fans der Amateure feierten den Auswärtssieg<br />
beim selbst ernannten Favoriten. Mamoum und<br />
Kucukovic schossen die Tore, die zu Platz 1 langten.<br />
Spitzenreiter, Spitzenreiter Hey, hey!<br />
<strong>HSV</strong>(A) vs. 1 FC Köln (A) 2:0<br />
Wieder sorgtenTreffer von Kucukovic und Leo Haas<br />
für den Erhalt der Tabellenspitze.<br />
VFL Osnabrück vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:1<br />
Kucukovic brachte den <strong>HSV</strong> in Führung, der Gastgeber<br />
glich in der zweiten Halbzeit <strong>aus</strong> und Volker<br />
Schmidt verletzte sich. Er sollte für 39 Tage <strong>aus</strong>fallen.<br />
DAS DERBY<br />
HAMBURGER SPORT VEREIN AMATEURE: Eins<br />
Jedes-Jahr-um-die-Lizenz-Bettler: Null<br />
Mustafa Kucukovic sorgte mit seinem Treffer in der<br />
Zweiten Minute schon für den Endstand. Damit sind<br />
die Amateure seit drei Derbys nach Regulärerspielzeit<br />
ungeschlagen. Der Support der anderen ließ auch<br />
wieder sehr zu wünschen übrig, so das dass Duell<br />
auch klar an uns ging. Wenigstens haben sie diesmal<br />
nicht versucht das Stadion abzubrennen.
Union Berlin vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:2<br />
Stephan Hanke bestrafte die selbsternannten Bettler-<br />
Blutsbrüder mit seinen Treffer in der 90. Minute im<br />
Vor<strong>aus</strong> für den Fahnendiebstahl. Aber was will man<br />
auch von Leuten erwarten, die eine Freundschaft mit<br />
den Zecken haben sollen oder wollen? Wie diese musste<br />
Union auch auf die Spendenfreude der Fans hoffen<br />
um die Lizenz zu bekommen. 70 Fans des <strong>HSV</strong> sahen<br />
diesen Sieg, den ersten Treffer für uns erzielte wie in<br />
den anderen Spielen auch Mustafa Kucukovic. Liegt auf<br />
einem 34-Tore Kurs zum Saisonende, der Mann. Falls<br />
er nicht dauerhaft bei den Profis spielen sollte.<br />
<strong>HSV</strong>(A) vs. Paderborn 0:1<br />
Kucukovic hat nicht getroffen und schon wird das<br />
nichts mit dem Sieg, die anderen Spieler dürfen aber<br />
auch gern mal treffen.<br />
A.Bielefeld (A) vs. <strong>HSV</strong> (A) 3:4<br />
Drei zu Null und Vier zu Eins geführt, trotzdem<br />
wurde es doch noch mal eng. Trotzdem ein interessantes<br />
Spiel mit einem verdienten Sieger. 350 Fans,<br />
davon gut 40 auf Seiten der Amateure sahen die Treffer<br />
von, und nun Ratet mal, natürlich Kucukovic mit 2<br />
Treffern, weil er letzte Woche nicht getroffen hat,<br />
Alexander Laas und die Profi-Leihgabe Takahara.<br />
<strong>HSV</strong> (A) vs. BVB (A) 3:1<br />
Auch die Amateure des BVB konnten die U23 nicht<br />
stoppen. Mit 3:1 setzte man sich überlegen durch und<br />
eroberte die Tabellenspitze. 700 Zuschauer freuten sich<br />
ne Runde und Kucukovic hat schon wieder getroffen...<br />
Irgendwie ein bisschen unheimlich.<br />
Fortuna Düsseldorf vs. <strong>HSV</strong> (A) 2:3<br />
Tja... fast schon Routine, die ganze Siegerei. In<br />
Düsseldorf musste man zweimal den Ausgleich hinnehmen,<br />
ehe mit dem 3:2 der Sack zu gemacht wurde.<br />
Vor und nach dem Spiel gab es keinerlei Probleme<br />
mit den Düsseldorfern (hatte man auch ein wenig<br />
anders erwartet), dafür provozierte die nordrhein-westfälische<br />
Polizei mal wieder aufs Derbste (Schubsereien,<br />
Beschimpfungen). Zwar blieb der Großteil der Hamburger<br />
besonnen, doch ging die Eskalationstaktik der<br />
Polizei zumindest teilweise auf, so dass man noch die<br />
Quotenfestnahmen machen konnte.<br />
Fazit bis jetzt:<br />
Gelungener Start in die neue Saison und immer oben<br />
dabei sowas wünscht man sich mal von den zu gut<br />
bezahlten „Profis“. Seit 8 Auswärtsspielen ungeschlagen<br />
(6 Siege, 2 Unentschieden) Hallo, Profis! Bitte nachmachen!<br />
Mit Kucukovic und Takyi zwei gute neue<br />
Spieler geholt. Platz eins oder zwei wäre am Ende<br />
übrigens die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal.<br />
Schön wär’s ja.<br />
(letzter und vorletzter Bericht von Philipp)<br />
supporters news 53<br />
amateure
supporters news 54<br />
tellerrand<br />
Tellerrand-Storys<br />
> VON PHILIPP MARKHARDT<br />
> Neapel > „Ihr wisst ja nicht, was ihr verpasst<br />
habt!“ sprayten die Fans des SSC Neapel an die Friedhofsmauern<br />
des süditalienischen Molochs, als der bis<br />
dato nicht gerade erfolgsverwöhnte <strong>Club</strong> zwischen 1987<br />
und 1991 fast alles gewann, was zu gewinnen war.<br />
Doch diese Zeiten sind nun unwiederbringlich vorbei.<br />
Der Ex-Klub von kleines dickes Maradona ist in Konkurs<br />
gegangen. Den SSC Neapel gibt es einfach nicht mehr.<br />
Der Niedergang hatte wie überall auf dem Zenit begonnen,<br />
als Maradona mit der halben Mannschaft zum<br />
Kokser wurde, als Sexpartys mit Prostituierten gefeiert<br />
wurden und sich die Bosse der Camorra im Glanz der<br />
Fußballstars zu sonnen begannen. Filme sind darüber<br />
gedreht, Bücher geschrieben worden, am spektakulärsten<br />
die Memoiren des gewieften Vereinspräsidenten<br />
Corrado Ferlaino, der nachträglich rückhaltlos den<br />
Sündenpfuhl beschrieb, in dem er jahrelang auch sein<br />
tägliches Bad zu nehmen pflegte. Allerdings wird ein<br />
direkter Nachfolgeverein gegründet, der alle Titel des<br />
SSC behält und sofort wieder in der Serie C, der dritten<br />
italienischen Liga, mit dem Spielbetrieb beginnt.<br />
Das alles ist zurückzuführen auf ein Gesetz, das im<br />
vergangnen Jahr verabschiedet wurde. Ansonsten hätte<br />
Napoli noch drei Ligen tiefer wieder beginnen müssen.<br />
Wer der neue Präsident des Klubs werden soll<br />
ist bisher unklar.<br />
> Kapstadt > In Südafrika hat ein Schiedsrichter<br />
einen Fußballtrainer erschossen. Der Coach war ganz<br />
offenbar nicht sehr angetan von der Entscheidung des<br />
Referees, einem seiner Spieler Gelb zu geben. Als sich<br />
die Mannschaft des verwarnten Spielers dem Unparteiischen<br />
näherte habe dieser sich bedroht gefühlt und<br />
seine Waffe gezogen (Seit wann gehört so was zur<br />
Schiedsrichter<strong>aus</strong>rüstung?). Nachdem er den Trainer<br />
erschossen hatte, flüchtete der Mann. Die Polizei in<br />
Kapstadt ließ verlauten, dass man guter Dinge sei, den<br />
Mann zu fassen, so das Nachrichtenmagazin „Der<br />
Spiegel“ in seiner Online-Ausgabe.<br />
> Düsseldorf > In der Stadt mit der längsten<br />
Theke der Welt macht sich Unmut breit. Bei einem<br />
Spiel der Fortuna beim KFC Uerdingen (Da war doch<br />
was?) kam es zu Ausschreitungen im Stadion. Beim<br />
Spiel Fortuna gegen Kleve, welches <strong>aus</strong> Sicherheitsgründen<br />
nach Uerdingen verlegt worden war, bekamen<br />
mehrere Anhänger des Klubs vom Flinger Broich nun<br />
die Quittung – Stadionverbot. Die Ordner des KFC (Da<br />
war doch was?) meinten, einige Fans wieder erkannt<br />
zu haben. Allerdings waren unter den so „Ertappten“<br />
auch mindestens zwei Fans, die nachweislich nichts<br />
mit den Ausschreitungen zu tun hatten, einer war<br />
sogar auf einer Videoaufnahme im freundlichen Gespräch<br />
mit einem Polizisten zu sehen. Dem KFC ist das allerdings<br />
egal. Er unterschrieb die beliebten Einschreiben.<br />
Uerdingen... da war doch was?<br />
> Frankfurt > Der DFB und die DFL, beide <strong>aus</strong>gewiesene<br />
Freunde und Kenner der Fankultur, haben<br />
ein Video zum Thema Pyrotechnik im Stadion her<strong>aus</strong>gebracht.<br />
Ein Aufklärungsvideo. Wir sind begeistert,<br />
wussten wir doch immer schon, dass es nicht ganz<br />
ungefährlich ist, sich einen brennenden Bengalo unter<br />
die Jacke zu schieben oder Silvesterknaller für mindestens<br />
40 Personen im Kofferraum seines Wagens zu<br />
lagern. Das absolut realitätsnahe und überhaupt nicht<br />
bescheuerte Video des DFB und der DFL, beide <strong>aus</strong>gewiesene<br />
Freunde und Kenner der Fankultur, soll bei<br />
Informationsveranstaltungen mit Fanbeauftragten und<br />
Fanprojektlern zum Einsatz kommen, um die Gefahren<br />
des Abbrennens von Bengalos und Rauch zu verdeutlichen.<br />
Na dann... wir freuen uns!<br />
> Genf > Sommerzeit ist Testspielzeit. Auch in der<br />
Schweiz. Bei einem Spiel von Benfica Lissabon bei<br />
Etoile Carouge kam es zu Ausschreitungen, nachdem<br />
ein portugiesischer Fan mit einem Doppelhalter aufs<br />
Spielfeld gelaufen war. Sicherheitsleute rangen ihn<br />
nieder und bearbeiteten den wehrlosen Mann mit einem<br />
Tonfa-Schlagstock. Aus diesem Grund stürmten weitere<br />
Portugiesen das Feld und griffen die vier Mitarbeiter<br />
des bei Schweizer Fans wohl auch nicht gerade<br />
beliebten „Protectas“-Sicherheitsdienstes an. Die Polizei<br />
musste eingreifen und die Gegend um das Stadion<br />
La Fontenette absichern.<br />
> Altensteig > Wieder der DFB, der Verfechter des<br />
Rechts und der Sittlichkeit. Der Deutsche Fußballbund<br />
verbietet seinen Spielern nun auch, sich das Trikot über<br />
den Kopf zu ziehen. Die Gründe sind kulturelle Probleme<br />
(zum Beispiel bei Menschen islamischen Glaubens)<br />
und die Gefahr von Tumulten, wenn ein Spieler<br />
sein Trikot in die Menge wirft. Absolut nachvollziehbar,<br />
wie wir meinen. Was sagt eigentlich Mehdi-hier-Mehdida-Mehdi-Mahdavikia<br />
dazu? Wo wir gerade dabei sind:<br />
Sportartikelhersteller PUMA hat eine Millionenklage<br />
gegen den Fußball-Weltverband FIFA (das sind die, die<br />
sich mit Kuckucks-Uhren beschenken lassen) einge-
Neue Heimat der Fortuna <strong>aus</strong> Düsseldorf - bitte setzen!<br />
reicht, weil dieser die PUMA-Trikots der Nationalmannschaft<br />
Kameruns verboten hatte. Diese seien nicht<br />
satzungskonform, weil einteilig. PUMA-Sprecher Ulf<br />
Santjer bezifferte den Streitwert auf runde 2 Millionen<br />
Euro.<br />
> Mannheim > Der SV Waldhof, seines Zeichens<br />
Arbeitgeber von Maurizio Gaudino, hat in der Sommerp<strong>aus</strong>e<br />
Fenerbahce Istanbul zum Testspiel eingeladen.<br />
Finden wir gut. Nicht so gut finden wir die Tumulte<br />
rund um diese Begegnung. Neben Spannungen zwischen<br />
den Fans kam es auch zu Unstimmigkeiten zwischen<br />
Waldhof-Fans und dem türkischen Keeper. Maurizio<br />
Gaudino, Manager bei Waldhof versuchte die Szenerie<br />
vor dem Fanblock der Waldhöfer (Pöbeleien etc.) zu<br />
beruhigen und bekam dabei vom Torwart der Gäste<br />
zwei Schläge ins Gesicht. Dies führte zu seiner Auswechslung<br />
in der Halbzeit. Ob Gaudino <strong>aus</strong> Rache nach<br />
dem Spiel den Mannschaftsbus der Türken geklaut hat,<br />
wurde nicht überliefert. Ein Experte jedoch hierzu:<br />
„Unwahrscheinlich, der Bus ist kein Ferrari.“<br />
> Mainz > Harald Strutz, Präsident des Aufsteigers<br />
FSV Mainz 05 sieht seinen Verein laut sid als eine<br />
„Mischung <strong>aus</strong> dem FC St. Pauli und dem SC Freiburg“.<br />
Aber, aber... wer wird sich denn gleich unbeliebt machen<br />
wollen?<br />
> Düsseldorf > NRW-Innenminister Fritz Behrens<br />
sagt eine Prüfung der Datei Gewalttäter Sport zu. Bei<br />
einer Gesprächsrunde am 1. Juli sagte Behrens, dass<br />
er die Bedenken zur Datei GS anerkenne und eine<br />
transparentere Handhabung in NRW prüfen werde sowie<br />
sich auf Bundesebene auch bei seinen Kollegen<br />
für eine Prüfung einsetzen werde. Zudem sagte er zu,<br />
dass alle Personen <strong>aus</strong> NRW, die in der Datei ihrer<br />
Meinung nach zu Unrecht gespeichert wurden, eine<br />
Prüfung durch sein Ministerium zu. Jürgen Scheidle<br />
vom Fanprojekt Bochum, ebenfalls Teilnehmer der<br />
Gesprächsrunde, sieht hier eine echte Chance, die<br />
transparentere Handhabung der Datei zu erreichen.<br />
Fraglich ist, wie sich die Prüfung auf die bundesweite<br />
Datei GS <strong>aus</strong>wirkt. Die ist nämlich auch in Düsseldorf<br />
beheimatet.<br />
supporters news 55<br />
tellerrand
supporters news 56<br />
tellerrand<br />
> Belgrad > Auf dem Rückflug von einem Spiel in<br />
Eindhoven haben Fans von Roter Stern Belgrad in<br />
einem Charterflugzeug randaliert. Nachdem die Kabinen<br />
komplett verwüstet wurden, warfen sich die Fans im<br />
Kollektiv von einer auf die andere Seite des Fliegers.<br />
Jedes Kippen wurde vom Mob bejubelt. „ Sie schienen<br />
die feste Absicht zu haben, uns abstürzen zu lassen“,<br />
so ein Besatzungsmitglied. Crewmitglieder, die dem<br />
nicht ganz unriskanten Spiel Einhalt gebieten wollten,<br />
wurden kurzerhand vermöbelt. Die Schadensbilanz<br />
beläuft sich auf 50.000 Euro. Die Fluggesellschaft Jat<br />
teilte mit, nie wieder einen Flug für Fans von Roter<br />
Stern anbieten zu wollen. Da beschwere sich noch<br />
einer über verdreckte Busse...<br />
> Stadtteil > Die Paaaaadiiiiiie ist vorbei. Lang<br />
genug hat es gedauert, doch endlich ist es soweit. Die<br />
Spaßgesellschaft vom Millerntor hat sich an den Rand<br />
der Abstiegszone der Regionalliga gefeiert. Vor dem<br />
Spiel gegen Union Berlin übte man sich in einer ungeübten<br />
Disziplin. Statt das Klischee des ewig feiernden<br />
Blumenkindervolkes ein weiteres Mal zu bemühen,<br />
weinte man sich in der „Welt“ <strong>aus</strong>. Von Support-Boykott<br />
erzählte man uns Lesern überregionaler Zeitungen. Viel<br />
interessanter erschien uns jedoch das Zitat von ultra<br />
st pauli: „Wir haben die bittere Erkenntnis gewonnen,<br />
dass wir nur noch die Nummer drei in der Stadt sind.<br />
Dies hat vielen tief ins Herz gestochen.“ Hat halt mit<br />
dem Checken etwas länger gedauert, da drüben am<br />
Bunker. Wenn man sich schon nicht mehr aufs Singen<br />
konzentrieren muss, kann man sich wenigstens Gedanken<br />
über die nächste Bettel-Offensive machen.<br />
> Noch mal Düsseldorf > Durch den Stadionneubau<br />
in Düsseldorf kam es zu Spannungen zwischen<br />
Fans und Arena-Betreibern. Die Fans fühlen sich benachteiligt,<br />
weil sie keine Stehplätze bekommen. Das<br />
habe man ihnen auch nie zugesichert, man könne aber<br />
darüber nachdenken, das Stadion <strong>aus</strong>zubauen, so die<br />
Betriebsgesellschaft. Außerdem halte man auf Fanseite<br />
dickköpfig am alten Block 36 fest, den man aber<br />
<strong>aus</strong> Sicherheitsgründen (getrennte Anfahrtswege) nicht<br />
anbieten könne. Naturgemäß sieht die Düsseldorfer<br />
Initiative „Pro Stehplatz“ das ganz anders. „Unsere<br />
alten Blöcke 36 und 39 hat man uns zugesichert“, so<br />
die Fans. Wir warten auf den Ausgang des ungleichen<br />
Kampfes, in dem wir „Pro Stehplatz“ natürlich die<br />
Daumen drücken.<br />
> Berlin > Nette Geste <strong>aus</strong> Berlin: Aus der Hauptstadt<br />
ging ein Schreiben an alle Bundesligavereine r<strong>aus</strong>,<br />
in dem den Auswärtsfans für Spiele im Olympiastadion<br />
alles bis auf Pyrotechnik erlaubt wird. So sind<br />
sämtliche choreographischen Aktivitäten erlaubt (teils<br />
allerdings nur auf Anfrage). Man bittet im gleichen<br />
Zuge die anderen Vereine, den Berliner Fans im gleichen<br />
Maße die Fanutensilien zu erlauben. Man darf<br />
gespannt sein, wie sich die anderen, und ganz besonders<br />
unser <strong>HSV</strong>, verhalten werden. Auf jeden Fall<br />
dürfte Berlin zumindest in dieser Hinsicht Bundesliga-<br />
Spitzenreiter sein.<br />
> Essen / Cottbus > In Essen versuchte man<br />
letztens ganz neue Wege der Gewaltprävention zu gehen.<br />
So verbot Rot-Weiß Essen den Anhängern von<br />
Energie Cottbus das Mitführen von DDR-Symbolen und<br />
Tragen von (N)ostalgie-Trikots. Der Grund war so unlogisch<br />
wie einfach: Die Ostdeutschen würden hiermit<br />
die westdeutschen Fans provozieren, was zu Gewalt<strong>aus</strong>brüchen<br />
führen könnte. Dass gerade das die Cottbusser<br />
auf die Palme bringen könnte, war hierbei egal.<br />
Wenige Tage später ruderte der Essener Sicherheitschef<br />
Uhlenbroich dann zurück. Nach einem Gespräch mit<br />
dem Cottbusser Präsidium wurde das Tragen von DDR-<br />
Devotionalien wieder erlaubt. Um aber wenigstens eine<br />
peinliche Aktion zu bringen, entschied man, eine (?)<br />
Jugendmannschaft mit einem Transparent „Essen und<br />
Cottbus – Ein starkes Stück Deutschland“ auflaufen zu<br />
lassen. Gerade nach dem vorangegangenen Hickhack<br />
dürften sich zumindest die Cottbusser schwerstens<br />
veräppelt vorgekommen sein.<br />
> Wolfsburg > Größenwahnsinnig ist man in Wolfsburg<br />
geworden. Nachdem man zwei Tage an der Tabellenspitze<br />
stand forderten die Fans einen Balkon fürs<br />
Rath<strong>aus</strong>. Man wolle schließlich die Meisterschaft gebührend<br />
feiern. Frage: Wer soll denn da bitte zum<br />
Feiern kommen?
Das <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />
Sprechzeiten des Fanprojektes:<br />
Wir sind montags bis freitags von 10.00-16.00 Uhr<br />
sowie dienstags und donnerstags bis 19.30 Uhr im<br />
Fanh<strong>aus</strong> sowie vor den <strong>HSV</strong>-Heimspielen im Fanh<strong>aus</strong><br />
und an unserem Fantreff im Stadion (Nordtribüne,<br />
Ebene 4, ca. 50m links vom <strong>Supporters</strong>-Stand) zu<br />
erreichen. Schreibt uns eine Email, ansonsten bitte<br />
euren Wunsch (inkl. eurem Namen & einer Rückrufnummer)<br />
auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.<br />
Das <strong>HSV</strong>-Fanprojekt ist eine Einrichtung der Stadt<br />
Hamburg, die jugendliche <strong>HSV</strong>-Fans betreut, begleitet<br />
und berät sowie ihnen Angebote rund um den Fußball<br />
und das Fan-Dasein macht.<br />
<strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />
Joachim Ranau<br />
Geneviève Favé<br />
Frank Steiner<br />
Martin Zajonc<br />
<strong>HSV</strong>-Fanh<strong>aus</strong><br />
Stresemannstr. 162<br />
22769 Hamburg<br />
Tel.: 040/431494<br />
Fax: 040/4322344<br />
Email & Internet:<br />
jugend-sport@mayl.de<br />
www.hsv-fanprojekt.de<br />
Unsere aktuellen Termine findet ihr nebenan.<br />
Zusätzlich bieten wir noch kurzfristig eine ganze<br />
Reihe von weiteren Veranstaltungen (Treffen mit dem<br />
Amateur-Team, Diskussionsrunden, Buchvorstellungen,<br />
Fußball-Spiele, Ausstellungsbesuche, Filmabende, etc.)<br />
an. Bei Interesse einfach mal anrufen!<br />
Die Fangruppierungen „Poptown“ (Mo und Mi im<br />
Wechsel) und „CFHH“ (jeden Do ab 19 Uhr) treffen sich<br />
zur Planung von Fanaktionen im Fanh<strong>aus</strong> (für Mitglieder<br />
und Interessierte). An jedem ersten Dienstag im<br />
Monat lädt zudem die Abteilungsleitung des „<strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong>-<strong>Club</strong>“<br />
alle interessierten Mitglieder zur öffentlichen<br />
Sitzung ab 19 Uhr ins Fanprojekt ein<br />
(02.11.+07.12.).<br />
Veranstaltungskalender des<br />
<strong>HSV</strong>-Fanprojektes<br />
Samstag, 16. Oktober<br />
12.00-14.30 Uhr Fanh<strong>aus</strong> H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Bielefeld<br />
Sonntag, 17. Oktober<br />
10.00 Uhr Rispenweg „3. <strong>HSV</strong>-Fan-Cup“ für<br />
<strong>HSV</strong>-Fans im Alter von 14-27 Jahren<br />
Dienstag, 19. Oktober<br />
18.30 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Kickerturnier, 5 Euro<br />
(U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 18.10. anmelden<br />
Sa, 23. Oktober oder So, 24. Oktober,<br />
Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour“ (U-20)<br />
nach Dortmund, 20 Euro (inkl. Ticket), bis 19.10. anmelden<br />
Di, 26. o. Mi, 27.10.<br />
Fanh.H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Freiburg<br />
Sa, 30. Oktober oder So, 31. Oktober,<br />
Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour“ (U-20)<br />
nach Bremen, 15 Euro (inkl. Ticket), bis 26.10. anmelden<br />
Mittwoch, 03. November<br />
19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Dartsturnier, 5 Euro<br />
(U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 02.11. anmelden<br />
Sa, 06. o. So, 07.11., Fanh.<br />
H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Schalke<br />
Mittwoch, 10. November<br />
19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Skatturnier,<br />
5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 09.11. anmelden<br />
Sa, 13. November oder So, 14. November,<br />
Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour” (U-20)<br />
nach Rostock, 15 Euro (inkl. Ticket), bis 09.11. anmelden<br />
Sa, 20. o. So, 21.11., Fanh.<br />
H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Wolfsburg<br />
Sa, 27. November oder So, 28. November,<br />
Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour” (U-20)<br />
nach Gladbach, 25 Euro (inkl. Ticket), bis 23.11. anmelden<br />
Sa, 04. o. So, 05.12., Fanh.<br />
H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Hannover<br />
Dienstag, 07. Dezember<br />
19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Dartsturnier,<br />
5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 06.12. anmelden<br />
Sa, 11. Dezember oder So, 12. Dezember,<br />
Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour” (U-20)<br />
nach Bochum, 20 Euro (inkl. Ticket), bis 07.12. anmelden<br />
Sa, 11. Dezember oder So, 12. Dezember,<br />
Sporthalle Hamburg „10. Indoor-Cup“ für <strong>HSV</strong>-Fans,<br />
die Mitgl. sind o. Dauerk. haben o. OFC-Teams des <strong>HSV</strong><br />
Dienstag, 14. Dezember<br />
19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Skatturnier,<br />
5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 13.12. anmelden<br />
Freitag, 17. Dezember<br />
Fan-Weihnachtsfeier (Einladungen folgen)<br />
supporters news 57<br />
famprojekt
supporters news 58<br />
famprojekt<br />
Brief an den VfB<br />
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JUGEND UND SPORT e.V. - Stresemannstraße 162 - 22769 Hamburg<br />
VfB-Geschäftsstelle<br />
z.Hd. Herrn Thomas Weyhing/ Sicherheitsbeauftragter<br />
Mercedesstr. 109<br />
70372 Stuttgart<br />
Bundesligaspiel VfB Stuttgart – Hamburger SV am 11.09.04 Hamburg, 20.09.04<br />
Sehr geehrter Herr Weyhing,<br />
Verein JUGEND UND SPORT e.V.<br />
(Trägerverein sozialpädagogischer Projekte im<br />
Rahmen der freien Jugendhilfe in Hamburg)<br />
Tel. : 040 431494, 431495<br />
Fax : 040 4322344<br />
e-mail: jugend-sport@gmx.de<br />
www.hsv-fanprojekt.de<br />
____________________________________<br />
Hamburger Sparkasse<br />
Konto-Nr. 1045/210 992<br />
BLZ 200 505 50<br />
nach zahlreichen Beschwerden von <strong>HSV</strong>-Fans, die sich anlässlich des oben genannten Spiels im<br />
Gästebereich des Gottlieb-Daimler-Stadion aufgehalten haben, möchte ich mich als zuständiger<br />
pädagogischer Mitarbeiter des <strong>HSV</strong>-Fanprojekts an Sie wenden.<br />
Während in Stuttgart außerhalb des Stadions problemlos auf eine Fantrennung verzichtet wurde<br />
und auch im Stadionumfeld sowie im angrenzenden Biergarten des Polizeisportvereins eine<br />
konfliktfreie Vermischung zwischen VfB- und <strong>HSV</strong>-Fans stattfand, hatte bereits der<br />
Zugangsbereich des Gästeblocks nichts mit einem modernen, gästefreundlichen Eingangsbereich<br />
zu tun. Das Abtrennen des Gästeeingangs zu den anderen Blöcken mit Sichtschutzwänden<br />
signalisiert den Gästefans bereits im ersten Eindruck, dass offensichtlich nicht einmal ihr Anblick<br />
den sonstigen Zuschauern zugemutet werden kann. Ein normaler menschlicher Kontakt zwischen<br />
Heim- und Gästefans erscheint also den Stuttgarter Verantwortlichen nicht vorstellbar. Dieser so<br />
von den Zuschauern empfundene erste Eindruck sorgt ganz sicher nicht für eine friedlichere<br />
Grundstimmung, insbesondere nicht bei den abgesonderten Gästefans.<br />
Ein weiteres Sicherheitsrisiko und Ärgernis ist der Zaun, der auf der rechten Seite den<br />
Gästebereich von der aktuellen Baulücke in der Gegengerade abtrennt. Selbst ihrem<br />
Ordnungsdienst, der unter den widrigen Umständen einen guten Job machte und viel Verständnis<br />
für den Ärger der <strong>HSV</strong>-Fans hatte, erschien der Zaun in seiner Stabilität nicht sicher. Bereits das<br />
Anlehnen einzelner Fans führte bei ihrer Security zu fast schon panikartigen Reaktionen. Bei<br />
einem <strong>aus</strong>verkauften Gästebereich und/oder einer massenhaften Zuschauerbewegung nach rechts,<br />
erscheint mir eine akute Absturzgefährdung nicht <strong>aus</strong>geschlossen. Desweiteren lehnten im unteren
2<br />
Bereich des Zaunes von innen etliche Baumaterialien (Bretter) dagegen, die vielen <strong>HSV</strong>-Fans die<br />
freie Sicht auf das Spielfeld nahm.<br />
Das größte Sicherheitsrisiko und Ärgernis im Gottlieb-Daimler-Stadion sind aber die<br />
Stehplatzkäfige am oberen Ende des Gästebereichs. Durch die viel zu enge Bauweise und die<br />
völlig unverhältnismäßigen Einzäunungen erhöhen diese nicht die Sicherheit, sondern fördern<br />
Aggressionen und produzieren unnötige Risiken für die anderen Zuschauer und den<br />
Ordnungsdienst spätestens dann, wenn die darin eingepferchten „Gäste“ diesen Bereich wieder<br />
verlassen dürfen. Dieser Zuschauerbereich ist nach meinen langjährigen Erfahrungen im In- und<br />
Ausland im negativen Sinne beispiellos.<br />
Auch wenn der Verein VfB Stuttgart nicht Eigentümer des Stadions ist und die aktuellen<br />
Umbaumaßnahmen im Hinblick auf die WM 2006 nicht in ihrem Auftrag umgesetzt werden, ist<br />
ihnen nach den entsprechenden DFB-Richtlinien zumindest anlassbezogen das H<strong>aus</strong>recht<br />
übertragen. Daher ist ihr Verein für einen sicheren Veranstaltungsablauf und die Sicherheit auch<br />
der Gästefans bei ihren Heimspielen zuständig. Weiterhin gehe ich davon <strong>aus</strong>, dass sie in diesem<br />
Zusammenhang einen nicht unerheblichen Einfluss bezüglich der sicherheitsrelevanten baulichen<br />
Einrichtungen des Stadions auf die zuständigen Stellen der Stadt Stuttgart haben.<br />
Von der Gesprächsrunde bezüglich des Themas „Stadionverbote“ am 10.08.04 in Frankfurt habe<br />
ich Sie als engagierten Verfechter der Rechte von Fußballfans in Erinnerung. In diesem Sinne bitte<br />
ich Sie daher, möglichst kurzfristig für eine deutliche Verbesserung des Gästebereichs einzutreten,<br />
damit dieser auch diesen Namen verdient. Ich hoffe nicht, dass der aktuelle Zustand ein<br />
Vorgeschmack auf das Sicherheitskonzept der Stadt Stuttgart im Hinblick auf die WM 2006 sein<br />
soll. Wie gerade erst die EURO in Portugal gezeigt hat, kann auch ein gastfreundlicher und<br />
serviceorientierter Umgang mit Fußballfans einen friedlichen Veranstaltungsablauf gewährleisten.<br />
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich über ihre Aktivitäten bezüglich einer Veränderung des<br />
Gästebereichs im Gottlieb-Daimler-Stadion in Kenntnis setzen. Eine Kopie dieses Schreibens<br />
geht zu Händen des zuständigen <strong>HSV</strong>-Vorstandsmitglieds Christian Reichert.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Frank Steiner, <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />
supporters news 59<br />
famprojekt
supporters news 60<br />
lesestoff<br />
Lesestoff für den Fan<br />
> VON INGO THIEL UND SVEN FREESE<br />
Hermann Rieger / Gerd Krall<br />
In Hamburg sagt man Tschüss!<br />
Paul Albrechts Verlag, 12,50 Euro<br />
Klar, wir hätten das Buch auch gekauft, wenn<br />
210 leere Seiten zwischen die Buchdeckel mit<br />
Hermanns Konterfei geklemmt worden wären.<br />
Weil Hermann Rieger draufsteht. Und weil Hermann<br />
26 Jahre jeden Tag von früh bis spät für den <strong>HSV</strong><br />
gelebt, gerackert, geschuftet und hundertfünfzigprozentigen<br />
Einsatz gebracht hat. Und dabei immer gute<br />
Laune verbreitet hat.<br />
Aber in dem Buch ist auch ganz viel Hermann drin.<br />
Neben vielen persönlichen Geschichten auch Anekdoten<br />
rund um den <strong>HSV</strong> und seine Angestellten, die nicht<br />
jeder kennt. Das Besondere daran: nie kommt dabei<br />
jemand richtig schlecht weg, meistens sind sie sogar<br />
liebevoll geschrieben. Aber natürlich hat auch Hermann<br />
die brutalen Seiten des Geschäftes Fußball mitgekriegt,<br />
wie Trainerentlassungen oder das abrupte Ende der<br />
Bundesliga-Karriere von „Chita“ Hidien, den Happel<br />
wegen zweier l<strong>aus</strong>iger Stellungsfehler innerhalb von<br />
fünf Minuten nie wieder in der 1. Liga spielen lies. Ach<br />
ja, unser erfolgreichster Trainer aller Zeiten soll die<br />
Trainingslager übrigens nach der Entfernung zur nächsten<br />
Spielbank <strong>aus</strong>gesucht haben. Und Erich Honecker<br />
hat anlässlich des EC-Cup-Spiels beim BFC Dynamo<br />
Hermann sogar beim „Piseln“ zugeschaut. Und der<br />
Pilot nach dem Gewinn der Meisterschaft ´83 auf dem<br />
Rückweg <strong>aus</strong> Schalke zwei Ehrenrunden über dem<br />
Weserstadion gedreht und die Mannschaft den armen,<br />
armen Bremern so zur Vizemeisterschaft gratuliert.<br />
So, mehr wird nicht verraten – lest einfach selbst.<br />
Zum Beispiel was Wegbegleiter wie Magath, Hrubesch,<br />
Netzer, Keegan, Hollerbach oder Barbarez über Hermann<br />
zu sagen haben. Und beeilt Euch, denn die Erstauflage<br />
von 4.000 Exemplaren hat Hermann alle handsigniert.<br />
Wer es besonders eilig hat, kann das Buch für 12,50<br />
Euro unter der Telefon-Hotline 01805 - 47 84 78 bestellen.<br />
Außerdem sollte es der Verein im Internat auf<br />
den Lehrplan setzen und zur Pflichtlektüre für jeden<br />
unserer Nachwuchsspieler machen. Hat der aktuelle<br />
Profikader das Buch eigentlich schon gelesen - von<br />
wegen Einsatz für den <strong>HSV</strong> ???<br />
Jürgen Bertram<br />
Die Helden von Bern<br />
Scherz(S. Fischer Verlag), 19,90 Euro<br />
Monatelang ist Jürgen Bertram durch Deutschland<br />
und die Schweiz gereist, hat recherchiert,<br />
sich mit den überlebenden Helden getroffen<br />
und mit den Witwen der anderen Tee getrunken. Dar<strong>aus</strong><br />
ergibt sich insgesamt ein sehr dichtes Bild über<br />
die Spieler der Weltmeister-mannschaft von ´54, nicht<br />
nur über die Elf auf dem Rasen, sondern auch über<br />
einige Ersatzspieler. Natürlich nehmen Sepp Herberger,<br />
Fritz Walter und Helmut Rahn den meisten Platz ein,<br />
aber man erfährt auch einiges über unsere Weltmeister,<br />
Stammspieler Jupp Posipal und Fritz Laband. Über<br />
den gesellschaftlichen Aufstieg der Spieler nach dem<br />
Titelgewinn und den teilweise brutalen Absturz Jahre<br />
später. Das Werk ist aber kein reines Fußball-, sondern<br />
vor allem auch ein gesellschafts- und sportpolitisches<br />
Buch. Und es enthält viele persönliche Rückblicke des<br />
Autors, der die WM in seiner Jugend erlebte. Ob dieser<br />
Teil unbedingt hätte sein müssen, ist fraglich,<br />
mancher mag das aber interessant finden. Informativ<br />
sind auf jeden Fall die Schilderungen der WM-Vorbereitung,<br />
über die WM-Spiele der Nationalelf und das
drum herum mit dem sogenannten „Geist von Spiez“.<br />
Richtig gut wird das Buch, wenn es z.B. um die nationalsozialistischen<br />
Tendenzen und die politische Tolpatschigkeit<br />
der damaligen DFB-Führung geht. Ganz<br />
hervorragend ist auch das Kapitel, wie die DDR-Führung<br />
mit dem Titelgewinn des Klassenfeindes und der Niederlage<br />
des Bruderlandes umzugehen versuchte und<br />
die Sportreporter des Landes damit in arge Nöte<br />
stürzte. Bertram beschäftigt sich nicht nur mit den<br />
Helden, sondern auch mit den Verlierern, der Wunderelf<br />
der Ungarn, deren Niederlage zu schweren Krawallen<br />
in Budapest führte. Man bekommt beim Lesen<br />
förmlich Mitleid mit den abgestürzten Stars, die bei<br />
der Heimkehr erst mal interniert und denen alle Privilegien<br />
gestrichen wurden. Und was uns noch gefallen<br />
hat: Bertram, ehemaliger ARD-Korrespondent in Südostasien,<br />
ist durch und durch <strong>HSV</strong>-er, der sich – in<br />
Vorhandyzeiten - selbst in Tibet die Finger wund wählt,<br />
um zu erfahren, wie der <strong>HSV</strong> gespielt hat.<br />
Christoph Ruf<br />
Die Untoten vom Millerntor<br />
PapyRossa Verlag, 14,80 Euro<br />
Missmanagement, Intrigen, Vetternwirtschaft,<br />
schwarze Kassen, sportliche Inkompetenz, dubiose<br />
finanzielle Transaktionen, Vergraulen von<br />
verdienten Spielern, hohe Abfindungen, teure Fehleinkäufe<br />
– dass der angebliche Mythos FC St. Pauli nur<br />
ein Marketinggag ist - nichts Neues, wissen wir doch<br />
schon lange. Neu ist aber, dass dies ein Fan und<br />
ehemaliger Mitarbeiter der Stadionzeitung des drittklassigen<br />
Hafenklubs im Detail beschreibt und <strong>aus</strong> dem<br />
Nähkästchen plaudert. Da findet man dann hübsche<br />
Episoden, die in einer Seifenoper nicht besser dargestellt<br />
werden könnten: Über einen despotischen Präsidenten<br />
mit Napoleonsyndrom, der nachts die Computer<br />
seiner Angestellten kontrolliert. Über einen<br />
Manager, der die Geschäftsführerin poppt und den<br />
etwas anderen Stellungskrieg, der nach dem anscheinend<br />
unschönen Ende <strong>aus</strong>bricht. Den Manager, von dem<br />
fast jeder ehemaliger Mitarbeiter behauptet, dass er<br />
lüge, sobald er den Mund aufmache und der beim<br />
Zweitligaabstieg mit nur einem einzigen Angestellten<br />
des Vereins einen gültigen Vertrag für die Regionalliga<br />
<strong>aus</strong>gehandelt haben soll: mit sich selbst. Von einem<br />
Ex-Präsidenten, der hoch bürgte und froh ist, wenn er<br />
von diesem Verein nichts mehr hören muss. Über<br />
dubiose Transfers, die auch das Finanzamt interessieren<br />
dürften, wie beim iranischen Spieler Mansourian,<br />
für den eine bestimmte Summe auf das Konto seines<br />
Heimatvereins überwiesen worden sein soll – obwohl<br />
der Spieler ablösefrei war.<br />
Nach dieser Lektüre wissen auch die letzten treuen<br />
Anhänger von den Modefans über die Sängerknaben<br />
bis hin zu den Klischee-Fans <strong>aus</strong> der Favela des deutschen<br />
Fußballs, dass die üblichen und altbekannten<br />
Floskeln und Formeln vom Mythos Pauli und dem<br />
„anderen Verein“ nur von Dürftigkeit und Inkompetenz<br />
ablenken. Spätestens jetzt ist klar, warum die sonst<br />
für Tofuwurst und Ökolatschen <strong>aus</strong>gegebenen Gehälter<br />
deutscher Gutmenschen, die zuhauf und mit bestem<br />
Willen und <strong>aus</strong> Überzeugung in „Retter“ -T-<strong>Shirts</strong> und<br />
Rasenstücke investiert wurden, immer noch nicht <strong>aus</strong>reichen<br />
und man schwer gespannt darauf sein darf,<br />
welche Aktionen als nächstes folgen. Höchst amüsant!<br />
Buchpräsentation beim <strong>HSV</strong><br />
Am 12. Mai 2004 fand in der VIP Raute der<br />
AOL Arena eine Buchpräsentation statt. Es wurde<br />
das Jubiläums-Buch des Weltverbandes „FIFA<br />
1904-2004 100 Jahre WELTFUSSBALL“ vorgestellt.<br />
An der Veranstaltung nahmen die Buchautoren<br />
Prof. Christiane Eisenberg und Prof.<br />
Pierre Lanfranchi, vom Verlag Die Werkstatt<br />
Dietrich Schulze-Marmeling sowie der ehemalige<br />
<strong>HSV</strong>-Nationalspieler Ditmar Jakobs. Durch die<br />
Präsentation führte Gerd Krall. Ungefähr 40<br />
Personen wollten den Erfahrungsberichten und<br />
spannenden Erzählungen der Autoren l<strong>aus</strong>chen.<br />
Das Buch ist ein toller Mix <strong>aus</strong> Fotos und<br />
Texten über die FIFA und über den Fußball der<br />
letzten hundert Jahre. Es ist über 300 Seiten<br />
stark und für jeden Fußball-Fan interessant und<br />
informativ: von der „Entstehung des Fußballspiels“<br />
über „Fußball in bildender Kunst, Literatur<br />
und Film“, „Entwicklungspolitik auf fünf<br />
Kontinenten“ bis zu „die FIFA und die Kommerzialisierung<br />
des Fußballs“. Das Vorwort stammt,<br />
wie könnte es anders sein, von Joseph S. Blatter.<br />
Zum Abschluss der Veranstaltung lobte<br />
Dietrich Schulze-Marmeling noch mal die Location<br />
und das <strong>HSV</strong>-Museum.<br />
Das Buch „FIFA 1904-2004 100 Jahre WELT-<br />
FUSSBALL“ wird es demnächst auch im <strong>HSV</strong>-<br />
Museumsshop zum Preis 39,90 Euro zu kaufen<br />
geben, wo im Übrigen weitere Fußballbücher<br />
angeboten werden sollen.<br />
supporters news 61<br />
lesestoff
supporters news 62<br />
lesestoff<br />
Fanzine-Review<br />
> VON PHILIPP MARKHARDT<br />
ERLEBNIS FUSSBALL Nr. 17 – Das A5-Heftchen<br />
<strong>aus</strong> dem Ultralager wartet wieder einmal mit<br />
vielen bunten Bildern von noch mehr Choreographien,<br />
Pyro-Aktionen und Mob-Bildern auf. Man<br />
blickt (manchmal recht lästernd) zurück auf die EM<br />
und stellt die Geschichte der Fanszene des SSC Neapel,<br />
den es ja leider nicht mehr gibt (mehr dazu im<br />
Tellerrand), vor. Die Ultras Dynamo erklären ihre<br />
(manchmal recht seltsam anmutende) Sicht der Dinge<br />
im Interview, ebenso wie die Supras Auteuil von Paris<br />
St. Germain (übrigens mit der Wilden Horde Köln befreundet),<br />
von denen der zweite Interview-Teil kommt.<br />
Ferner stellt man die Fanszene des FSV Mainz 05 vor,<br />
wohl besonders interessant für uns alteingesessene<br />
Bundesligisten, und die Protagonisten des rheinischen<br />
Derbys Leverkusen – Köln lassen die Ereignisse noch<br />
einmal Revue passieren. Das Erlebnis Fußball könnt<br />
ihr beim <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> oder direkt unter ERLEBNIS<br />
FUSSBALL, PF 1163, 63507 Hainburg (für eventuelle<br />
Nachbestellungen) konsumieren. Der Preis beträgt 3,-<br />
Euro pro Heft zzgl. 1,44 Euro Porto. Ferner vertreibt<br />
ERLEBNIS FUSSBALL auch diverse andere Zines, so<br />
als kleiner Tipp für Sammler.<br />
11 Freunde Nr. 36 – Das Titelthema der Ausgabe<br />
lautet „Macher“, und wen müssen wir auf dem<br />
Cover sehen? Richtig, Zigarren-Rudi, den Hallenfußball-König.<br />
Warum nicht mal einen von unseren<br />
Machern? Zum Beispiel unseren Team-Manager Marinus<br />
Bester! Whatever... wir schlagen das Heft, mit dem<br />
man mittlerweile jemanden erschlagen könnte, auf und<br />
finden unter anderem unseren alten Bekannten Axel<br />
„Acki for President“ Formeseyn in der Monatsrückschau<br />
(na ja, und Arnd Zeigler, den Bremer Blödmusikanten).<br />
Grandios kommt die Hooligan-Lyrik daher. Unter dem<br />
Titel „Die erste Reihe fiel gut“ wird auf das Vokabular<br />
viel zu früh dahin geschiedener Hefte <strong>aus</strong> der Hool-<br />
Szene eingegangen und im Magazin berichtet man über<br />
den Neuanfang bei Lok Leipzig sowie über einen Fan<br />
des Freiburger FC, der die Spiele seines Vereins boykottiert,<br />
seit das „Mösle“ abgerissen wurde. Das Titelthema<br />
wird mit einem Assauer-Interview und einem<br />
Bericht über die schillerndsten Personen (u.a. Dr. Peter<br />
Krohn) im Business behandelt. Gut, die Rasenbettler<br />
hätte man sich natürlich sparen können aber... ist<br />
euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass MV und<br />
der Joker <strong>aus</strong> Batman bei der Geburt getrennt wurden?<br />
Die 11 Freunde gibt’s beim Fanprojekt und in jeder<br />
guten Bahnhofsbuchhandlung. Abonnieren kann man<br />
die 11 Freunde übrigens auch, nämlich über die Homepage<br />
www.11freunde.de.<br />
Schlagstock Anal Nr. 2 – Das Heft mit dem wohl<br />
seltsamsten Namen in der Rezension dieser<br />
Ausgabe kommt <strong>aus</strong> Nürnberg, um genau zu sein<br />
<strong>aus</strong> der dortigen Ultra-Szene. Der Titel (und das Cover,<br />
hergestellt übrigens in Hamburg) sagt es schon, man<br />
ist der Polizei gegenüber durch<strong>aus</strong> kritisch eingestellt,<br />
was auch in diversen Berichten zum Tragen kommt.<br />
In dem reinen Spielberichtsheft schreiben die drei<br />
Verfasser frei von der Leber weg und informieren uns<br />
über die Spiele des „Ruhmreichen“, also des „Glubb“<br />
und dessen Amateuren. Launig geschrieben, ohne ein<br />
Blatt vor den Mund zu nehmen kriegen Fürther, Polizei<br />
und Offizielle ihr Fett weg. Besonders gut gefiel<br />
mir die akribische Aufzählung und Bewertung aller<br />
Gästezaunfahnen der letzten Saison im Frankenstadion<br />
und die teilweise handgezählten Gästemobs. Geht zwar<br />
„nur“ um den 1. FC Nürnberg aber mir gefällts. Zu<br />
Bestellen per eMail bei: Stuhl@pn97.de<br />
P.S.: Die Macher flehen um einen Kauf, damit endlich<br />
mal mehr als 2 Personen beim Quiz mitmachen.<br />
Außerdem würde man zu gern in die Gewinnzone<br />
kommen, um das Feriendomizil in Costa Rica bauen<br />
zu können.
Blickfang Ost Nr. 2 beschäftigt sich, Nomen est<br />
Omen, mit der Ultra- / Fanszene im Ostteil der<br />
Republik. So ziemlich jede relevante Gruppierung<br />
des Ostens berichtet über die Spiele seit Beginn des<br />
Jahres und natürlich besonders über das Drumherum.<br />
Außerdem gibt es einen Einblick in die polnische Szene,<br />
und die doofen Wessis dürfen sich Bilder der<br />
Ostmobs als auch ihre Graffi tis ansehen. Eigentlich<br />
ganz interessant zu lesen, auch wenn einem dieses<br />
Heft manchmal daherkommt, als diene es dem Ausleben<br />
der Profi l-Neurose. Wer trotzdem wissen möchte,<br />
warum er im Osten auf seine Zaunfahne aufpassen<br />
sollte, der schickt eine eMail an fenomen@redkaos.<br />
de.<br />
Fan geht vor Nr. 126 ist erstmalig mit farbigem<br />
Cover erschienen und befasst sich in der ebenfalls<br />
farbigen Heftmitte mit der Trikotgeschichte<br />
der Eintracht. Mir persönlich gefallen ja die Nummer<br />
59 und 60 am besten, was aber am Träger Uwe Bein<br />
liegt. Spielberichte der letzten Saison (besonders <strong>aus</strong>führlich<br />
das Spiel im <strong>Volksparkstadion</strong>) und der obligatorische<br />
EM-Bericht fehlen natürlich auch nicht.<br />
Außerdem gibt es zum Abschied von Uwe Bindewald<br />
ein Interview, in dem dieser noch mal abrechnet. Dazu<br />
fi nden wir noch 1000 weitere Sachen rund um die<br />
Eintracht. Gibt es für 1,50 Euro zzgl. 0,77 Euro Porto<br />
bei Fgv, Hanauer Landstr. 18 H, 60314 Frankfurt /<br />
Main.<br />
Der Übersteiger Nr. 69, das Meinungsmacher-<br />
Magazin (Bild Dir Deine Meinung, oder wie?)<br />
vom Lokalrivalen ärgert sich ein bisschen über<br />
Corny Littmanns Patenschaften und interviewt wie<br />
immer kritisch Geschäftsführer Fechner. Außerdem<br />
mokiert man sich über das Fotoshooting für das EM-<br />
Special eines Nackig-Blättchens sowie (Natürlich!) über<br />
die deutschen Fans beim europäischen Fußball-Großereignis.<br />
Teilweise zwar berechtigt aber im Großen und<br />
Ganzen halt „typisch Pauli“. Weniger typisch der zweite<br />
Bericht <strong>aus</strong> Portugal. Gefi el mir irgendwie besser.<br />
Ansonsten diverse berichte rund um den Verein (z.B.<br />
die „Alten“) und schlappe sieben Seiten Platten-Rezensionen.<br />
Gehört zwar eher in ein Punk-Fanzine, aber da<br />
ist ja, Klischee sei Dank, der Übergang fl ießend. Den<br />
Übersteiger gibt es für 1,60 Euro direkt im Fanladen<br />
oder postalisch über DER ÜBERSTEIGER, Brigittenstr.<br />
3, 20359 Hamburg. Hier dürfte der Preis dann 1,60<br />
Euro zzgl. 0,77 Euro Porto betragen.<br />
Schwalbe Nr. 2 sieht sich als „elfmeterreifes<br />
Fußballsatiremagazin“. Was das heißt, weiß ich<br />
nicht, würde aber gleich noch die rote Karte<br />
dazu fordern. Klar, Humor ist verschieden und Satire<br />
darf ja angeblich alles, nur frage ich mich bei diesem<br />
Heft, wo denn in einigen Artikeln die Satire sein soll.<br />
Okay, die Trainingslagerberichte und die Saisonvorschau<br />
des FC Bayern waren ganz amüsant, jedoch schießt<br />
man sich in diesem Heft einfach viel zu oft auf die<br />
alten Klischees ein, die eh schon jeder durch den<br />
Kakao gezogen hat. WM-Städte im Test ist hierfür wohl<br />
das beste Beispiel. Gnadenlos werden hier auf platteste<br />
Art und Weise Zoten gerissen, die selbst in den<br />
unterirdischen Komikerrunden auf RTL keine Chance<br />
hätten. Die 2,50 Euro wären wahrscheinlich sogar in<br />
einer Rasenpatenschaft beim Stadtteilclub besser angelegt.<br />
Um es fußballerisch <strong>aus</strong>zudrücken: Das gibt<br />
Straftraining! Wer es braucht: Den missglückten Versuch<br />
einer „Fußball-Titanic“ gibt es im Bahnhofsbuchhandel.<br />
supporters news 63<br />
lesestoff
supporters news 64<br />
nachruf<br />
Wieder ist ein großer <strong>HSV</strong>er von uns gegangen.<br />
Nur wenige Monate nach Helmut Kallmann ist<br />
am 9. August dieses Jahres der ehemalige<br />
<strong>HSV</strong>-Präsident Ernst Naumann im 83. Lebensjahr gestorben.<br />
Ernst Naumann war in seinem berufl ichen Leben<br />
ein bekannter und erfolgreicher Verlagskaufmann und<br />
Unternehmer, der sich in besonderem Maße einem<br />
persönlichen sozialen und menschlichen Engagement<br />
verpfl ichtet fühlte. Für den <strong>HSV</strong> war er, als im Fußball<br />
noch nicht das Zeitalter der großen Werbe- und Sponsorenverträge<br />
angebrochen war, ein uneigennütziger<br />
Förderer und Gönner. Sein besonderes Anliegen war<br />
die Förderung junger Sportler, besonders der Fußballjugend<br />
im <strong>HSV</strong>. Schon in der Gründungsphase wurde<br />
Ernst Naumann zusammen mit Jürgen Werner so für<br />
die Stiftung aktiv, die zu Ehren des großen <strong>HSV</strong>-Jugendmäzens<br />
den Namen „Paul Hauenschild-Stiftung“<br />
trägt. Maßgeblich war Ernst Naumann in späteren<br />
Jahren auch an der Entstehung der „Jürgen Werner-<br />
Schule“ beteiligt. Der Paul Hauenschild-Stiftung blieb<br />
er lange Jahre als Vorstandsmitglied verbunden.<br />
Ernst Naumann wurde am 19. August auf dem Alten<br />
Friedhof in Ahrensburg im Kreise seiner Familienangehörigen<br />
und Freunde beigesetzt. Auch zahlreiche<br />
Trauergäste <strong>aus</strong> Wirtschaft und Politik und viele <strong>HSV</strong>er<br />
waren nach Ahrensburg gekommen, um von Ernst<br />
Naumann Abschied zu nehmen und ihm die letzte Ehre<br />
zu erweisen. Als Ernst Naumanns Sarg <strong>aus</strong> der Kapelle<br />
zur letzten Ruhe getragen wurde, erklang auf<br />
der Orgel bewegend die Melodie von La Paloma, sicherlich<br />
auch zur Erinnerung an Ernst Naumanns<br />
große Freizeitpassion, weltweite Seereisen und Kreuzfahrten<br />
zu unternehmen.<br />
Meine persönlichen Gedanken gingen in diesem<br />
Augenblick zurück an manche Begegnungen und Gespräche<br />
mit Ernst Naumann, den ich über vierzig<br />
Jahre gekannt hatte. In den sechziger Jahren waren<br />
Zum Tode eines großen <strong>HSV</strong>ers<br />
Erinnerungen an Ernst Naumann<br />
Von Dr. Peter Krohn<br />
wir lange im selben großen Hamburger Verlagsh<strong>aus</strong><br />
berufl ich tätig. Im alten <strong>Volksparkstadion</strong> saßen wir in<br />
dieser Zeit bei den <strong>HSV</strong>-Bundesligaheimspielen häufi g<br />
auf der Tribüne nahe beieinander. Eines Tages sagte<br />
dort bei einem ziemlich tristen Spiel mein Vater zu<br />
ihm: „Lieber Herr Naumann, auch wenn Sie Mitglied<br />
beim SC Sperber sind, nun wird es aber Zeit, dass Sie<br />
auch <strong>HSV</strong>er werden!“<br />
Am 6. November 1967 trat Ernst Naumann in den<br />
<strong>HSV</strong> ein. Er war von Anfang an ein sehr engagiertes<br />
Mitglied und nahm bald Kontakt zu Günter Mahlmann<br />
und dem damaligen Präsidenten Dr. Horst Barrelet auf.<br />
Zwischen 1967 und 1970 war Ernst Naumann Ligaobmann<br />
und daran anschließend bis 1972 Vizepräsident<br />
des <strong>HSV</strong>. Diese Jahre waren auch die Zeit des legendären<br />
<strong>HSV</strong>-Jugendtalentsuchers Gerhard Heid.<br />
Auch später wieder stellte sich Ernst Naumann in<br />
seinem „<strong>HSV</strong>-Leben“ noch zweimal für Präsidiumsaufgaben<br />
zur Verfügung, 1980 bis 1984 als Vizepräsident<br />
(in diese Zeit fi elen der Europapokalsieg der Landesmeister<br />
in Athen und zwei Deutsche Fußballmeisterschaften<br />
unter Ernst Happel) und zwischen Ende 1987<br />
und Anfang 1990 als Präsident unseres Vereins.<br />
Ernst Naumann war also durch<strong>aus</strong> nicht nur ein<br />
gefragter Ratgeber im Hintergrund und von vielen<br />
<strong>HSV</strong>ern gesuchter Gesprächspartner, sondern jemand,<br />
der für den <strong>HSV</strong> in hohen Ämtern auch in schwierigen<br />
Zeiten Verantwortung übernahm. Eine Laudatio auf<br />
seine Verdienste wäre im übrigen unvollständig, wenn<br />
man nicht auch Ernst Naumanns großes Engagement<br />
für die <strong>HSV</strong>-Volleyball-Meistermannschaften der damaligen<br />
Jahre erwähnen würde.<br />
Auf der Mitgliederversammlung im November 1984<br />
wurde Enrst Naumann die höchste <strong>HSV</strong>-Auszeichnung,<br />
die Ehrennadel in Gold, verliehen. Auf Grund seiner<br />
großen Verdienste um den <strong>HSV</strong> gebührt Ernst Naumann<br />
in der langen Geschichte unseres Vereins ein her<strong>aus</strong>ragender<br />
Platz.
Der Rothenbaum:<br />
Nicht nur ein Zuh<strong>aus</strong>e für Fußball<br />
> VON JÜRGEN MORLA<br />
Die meisten Leser, denen der alte Rothenbaum-<br />
Sportplatz <strong>aus</strong> Erzählungen oder Aufzeichnungen<br />
(einige mag es auch geben, die sich noch persönlich<br />
erinnern) bekannt ist,werden ihn – logischerweise<br />
– nur mit dem Fußball verbinden.<br />
Wer aber weiß oder ahnt, dass dort auch die Leichtathleten<br />
ihre Heimat hatten, das heißt dass sie dort<br />
trainierten und auch Wettkämpfe <strong>aus</strong>richteten und dass<br />
die Handballer, die damals noch auf dem Großfeld (mit<br />
11 Spielern) spielten, dort auch diverse Spiele <strong>aus</strong>trugen<br />
?<br />
Die (damals noch richtig schwarze) Aschenbahn<br />
führte hinter der Stehtribüne auf der Rothenbaumseite<br />
hindurch und kam dann auf der Turmwegseite (Stehtribüne)<br />
wieder her<strong>aus</strong>. Die Zielgerade führte an der<br />
Sitzplatztribüne vorbei.<br />
Startblöcke (oder gar Startmaschinen wie heute) gab<br />
es anfangs noch nicht. Die Sprinter mussten sich daher<br />
ihre Startlöcher noch in die Bahn graben. Das<br />
bekannte Sprichwort mit „… <strong>aus</strong> den Startlöchern<br />
kommen“ hat also in dieser damaligen Praxis seinen<br />
Ursprung.<br />
Auf dieser Aschenbahn fand zum Beispiel nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg der überhaupt erste internationale-<br />
Wettkampf deutscher Leichtathleten (veranstaltet durch<br />
den damaligen „Motor“ der <strong>HSV</strong>-Lechtathletik, Heiner<br />
Fischer) statt. Eine hochkarätig besetzte schwedische<br />
Mannschaft –genau: <strong>aus</strong> Malmö – trat gegen die Rothosen<br />
des <strong>HSV</strong> an.<br />
Aber neben solchen spektakulären Sportfesten gab<br />
es auch weniger in der Öffentlichkeit wahrgenommene<br />
Veranstaltungen. So wurden zum Beispiel in jedem Jahr<br />
die Alsterstaffel-Teams der männlichen Jugend dort<br />
zusammengestellt.<br />
Neben bis zu 8 Mannschaften à 18 Läufern fanden<br />
sich auch die Fußball-Jugend-Mannschaften, die an der<br />
Alsterstaffel teilnahmen, dort ein. Unter anderen stellte<br />
Günter Mahlmann seine Mannschaften (auch Uwe<br />
Seeler wird sich daran bestimmt noch erinnern) im<br />
hinteren Bereich der Sitzplatz-Tribüne zusammen. Sobald<br />
er seine „Truppen“ zusammen hatte, wurden<br />
diese zu den im vorderen Bereich wartenden Leichathleten<br />
geführt und hinter diese Leichtathletik-Mannschaften<br />
gesetzt. Die 1. Mannschaft der Leichtathleten<br />
hatte die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sowohl die 7<br />
anderen Leichathletik-Mannschaften wie auch die 3 - 4<br />
Fussballmannschaften an ihre richtigen Wechselplätze<br />
kamen.<br />
Der Rothenbaum-Sportplatz wimmelte daher an<br />
solchen Alsterstaffeltagen vor dem großen Ereignis von<br />
rund 200 Läufern der männlichen Jugend, die darauf<br />
fi eberten, zu ihrem (!) Wechsel zu kommen.<br />
Nicht selten kam es vor, dass am Platz<strong>aus</strong>gang so<br />
prominente Fußballer wie zum Beispiel Jupp Posipal<br />
standen und den Läufern viel Glück wünschten. Schließlich<br />
kannte man sich ja auch von den Trainingstagen,<br />
denn es war durch<strong>aus</strong> nichts Besonderes, dass Fußballer<br />
der 1. Mannschaft und Leichtathleten zur gleichen<br />
Zeit trainierten.<br />
Und es gab auch Jahre, in denen unser Rothenbaum-<br />
Sportplatz Ziel der Alsterstaffel war.<br />
… in der nächsten Ausgabe soll dann über die Aktivitäten<br />
der Handballer an / auf / in unserer <strong>Tradition</strong>sstätte<br />
berichtet werden.<br />
supporters news 65
supporters news 66<br />
hsv museum<br />
Infos <strong>aus</strong> dem Museum<br />
Das dürft ihr nicht verpassen<br />
> VON DIRK MANSEN<br />
Schon mehr als 25.000 Besucher haben seit Februar<br />
im <strong>HSV</strong> Museum in Erinnerungen geschwelgt,<br />
viel neues <strong>aus</strong> der <strong>HSV</strong>-Geschichte<br />
erfahren und beeindruckende Exponate und Geschichten<br />
bestaunt. Anders als alle anderen europäischen<br />
Fussball-Museen setzt der <strong>HSV</strong> darauf, Geschichte<br />
fühlbar und erlebbar zu machen. Gerade die Möglichkeit<br />
Dinge selbst zu entdecken, Schubladen zu öffnen,<br />
Ton- und Bilddokumente zu durchstöbern begeistern<br />
nicht nur den <strong>HSV</strong>-Fan unter den Besuchern sondern<br />
auch Schulklasse, Sportvereine und den gnz normalen<br />
Hamburg-Touristen.<br />
Seit diesem Sommer gibt es ja nun auch die Möglichkeit<br />
den Museumsbesuch mit dem Training der<br />
Mannschaft zu verbinden. Das Stadion entwickelt sich<br />
so immer mehr zum Ausflugsziel. Gerade für <strong>aus</strong>wärtige<br />
<strong>HSV</strong>er und unsere Fanclubs sicher eine klasse<br />
Möglichkeit hier ein paar informative und abwechslungsreiche<br />
Tage zu verbringen. Vielleicht kann ja auch<br />
der ein oder andere seinen Sportverein dafür begeistern!<br />
Hier nun einige News und Vorankündigungen<br />
Sonder<strong>aus</strong>stellung Rudi Kargus<br />
Am 27.8. wurde im <strong>HSV</strong>-Museum die Sonder<strong>aus</strong>stellung<br />
Rudi Kargus: “Ballkunst - ein Leben nach dem<br />
Sport” eröffnet. Noch bis zum 31.12. ist diese Ausstellung<br />
mit mehr als 20 Bildern des Kunstmalers Rudi<br />
Kargus zu bewundern. Die Bilder drehen sich rund um<br />
den Fussball und sind auch käuflich zu erwerben.<br />
Natürlich ist die Sonder<strong>aus</strong>stellung im Museumseintritt<br />
enthalten. Am 28.10.04 gibt es um 18 Uhr eine öffent-<br />
liche Führung mit Rudi Kargus durch das Museum und<br />
durch die Sonder<strong>aus</strong>stellung. Gründer haben natürlich<br />
freien Eintritt! Das solltet ihr nicht verpassen!!<br />
Museumsführung vor den Heimspielen!<br />
Ab sofort gibt es nach Stadionöffnung (d.h. 2 Stunden<br />
vor dem Spiel) eine geführte Tour durchs Museums,<br />
jeder kann mit, Anmeldung nicht erforderlich! Nicht<br />
verpassen!<br />
Gründer werden auch weiterhin möglich<br />
Nach langen Überlegungen haben wir uns dazu<br />
entschlossen das Gründerangebot für 116,-- Euro mit<br />
Gravur, Urkunde und freiem Eintritt für ein Jahr weiter<br />
bestehen zu lassen. Die Konzeption und Ausstattung<br />
von Sonder<strong>aus</strong>stellungen, die Recherche, Bildrechte und<br />
der Unterhalt wollen natürlich bestritten werden. Im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen kultureller<br />
Art möchten wir aber nicht einfach “Subventionen” in<br />
Anspruch nehmen, sondern einen Gegenwert bieten.<br />
Die Geschichte des <strong>HSV</strong> hat es verdient!<br />
Gründerwand<br />
Die Plaketten und die Gründerwand sind komplett<br />
erneuert worden. Änderungen sind bis 15.8. einarbeitet<br />
worden, so dass sich jeder, der bis dahin Gründer<br />
geworden ist, hier auch wiederfinden sollte.<br />
Internet<br />
Auch im Internet sind unter www.hsv-museum jetzt<br />
alle Gründer aktualisiert.
<strong>HSV</strong> Museum<br />
Sylvesterallee 7<br />
22525 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 4155-1550<br />
E-Mail: museum@hsv.de<br />
www.hsv-museum.de<br />
Täglich geöffnet von 10 bis 20 Uhr*<br />
Eintrittspreise:<br />
Erwachsene: 6 Euro<br />
ermäßigt: 4 Euro<br />
Gruppentarife und Kombinationsangebote (Museum+<br />
Stadionführung) auf Anfrage. Informationen über unsere<br />
Stadionführungen durch die AOLArena erteilen wir<br />
gern. Wir haben täglich Termine. Die Führungen bieten<br />
Ihnen einen unvergesslichen Blick hinter die Kulissen<br />
und führt durch Bereiche, die der Öffentlichkeit sonst<br />
nicht zugänglich sind: Pressebereich, VIP-Area und<br />
natürlich die Mannschaftskabinen.<br />
*(bei Heimspielen ist der Zutritt ab zwei Stunden<br />
vor Spielbeginn nur mit zusätzlicher Eintrittskarte für<br />
das Spiel möglich)<br />
supporters news 67<br />
hsv museum
supporters news 68<br />
hermann<br />
Selbst der Himmel weinte ...<br />
Zum Abschiedsspiel zu Ehren Hermann Riegers am 31.08.2004<br />
> VON MILAN PEIN<br />
Burschi“ stand auf dem Programmheft<br />
dieses Abends. Und zum Servus Sagen wa-<br />
„Servus<br />
ren so viele der ehemaligen und noch aktiven<br />
Spieler des <strong>HSV</strong> gekommen, dass man sie nicht<br />
alle aufzählen kann. Dass mit Hermann Rieger das<br />
letzte noch aktive Idol des <strong>HSV</strong> den Verein verließ, war<br />
auch für über 20.000 Zuschauer Grund genug, sich ins<br />
Stadion zu begeben – und dies trotz strömenden Regens.<br />
Es schien, als wenn selbst der Himmel über<br />
Hermann Riegers Abschied weinte.<br />
Den Anfang machten die „Oldies“ und „Fußballruheständler“,<br />
die man „Legenden“ getauft hatte, was für<br />
den ganz überwiegenden Teil auch durch<strong>aus</strong> zutraf. Die<br />
Leistungen schwankten zwischen wahrhaft erstaunlich<br />
und erwartet souverän. Insgesamt war der Unterhaltungswert<br />
hoch und das Ganze eine rechte „Gaudi“.<br />
Das Spiel der noch aktiven Profis, eigentlicher<br />
Hauptpunkt des Festprogramms, litt leider unter der<br />
bierernsten Stimmung, mit der die Profis ihrem Handwerk<br />
nachgingen. Etwas weniger Verbissenheit, wäre<br />
in diesem Falle <strong>aus</strong>nahmsweise einmal mehr gewesen.<br />
Ein 1:1 war jedenfalls das Ergebnis des „Trainingsspiels“.<br />
Nicht nur Ehrungen durch den Verein und die Vereinsabteilungen<br />
wurden Hermann Rieger zu teil, auch<br />
die Zuschauer bedankten sich mit Standing Ovations<br />
und unzähligen Sprechchören. Ein würdiger Abschied<br />
wurde Hermann Rieger zum Schluss bereitet, als ihm<br />
von seinen ehemaligen Spielern das Ehrengeleit durch<br />
das Stadion gegeben wurde.<br />
Mit diesem Abschiedsspiel ist eine Ära zu Ende<br />
gegangen, die in ihrer Art sicher einzigartig in der Welt<br />
des Fußballs ist. Dass der Mann, der 26 Jahre lang<br />
die <strong>HSV</strong>-Profis als Masseur versorgte, selbst zur Vereinsikone<br />
und zum erklärten Liebling der Fans wurde,<br />
kann nur diejenigen verwundern, die meinen, Helden<br />
oder Vorbilder müssten immer selbst im Rampenlicht<br />
stehen und Übermenschliches leisten. Dass diese vermeintlichen<br />
– in der Regel von den Medien gemachten<br />
– „Helden“ indes wenig heldenhaft sind, wenn man<br />
sie einmal genauer betrachtet, wird deutlich, wenn man
sich solche „Produkte“ wie David Beckham ansieht.<br />
Dass der Junge einen tollen rechten Fuß hat, interessiert<br />
kaum, mit wem er wann, wo und wie die Nacht<br />
verbracht hat, hingegen sehr.<br />
Dagegen ist es ein äußerst befriedigendes Gefühl,<br />
Anhänger eines Vereins zu sein, dessen Idol ein Hermann<br />
Rieger ist. Ein Symbol für den Verein, dass nicht<br />
von Marketingabteilungen gemacht wurde, sondern dass<br />
die Fans und Anhänger sich selbst gesucht haben.<br />
Dabei ist das Besondere, dass man in Hermann Rieger,<br />
den einfachen Menschen schätzt. Nichts Übermenschliches<br />
oder Überirdisches (wie etwa die Selbstbezeichnung<br />
von Real Madrid als „die Galaktischen“ seinen<br />
Anhängern vorgaukelt) ist es, weshalb alle Hermann<br />
Rieger verehren und bejubeln, sondern das genaue<br />
Gegenteil – das Leise, das Normale, das Zurückhaltende<br />
und das Bescheidene.<br />
Es sage eine Menge über den Zustand einer Mannschaft<br />
<strong>aus</strong>, wenn der Masseur der einzige allseits<br />
akzeptierte Liebling der Fans sei, bemerkte vor Jahr<br />
und Tag ein bekanntes Nachrichtenmagazin sarkastisch<br />
und kritisch, nachdem der <strong>HSV</strong> mal wieder eine dieser<br />
zu oft sich wiederholenden Niederlagenserie hingelegt<br />
hatte. Ich meine, es sagt tatsächlich etwas über die<br />
Anhänger und den Verein <strong>aus</strong>, wenn ein einfacher Mann<br />
mit ehrlicher Arbeit es zum Liebling bringt. Und genau<br />
deswegen muss man diesen Verein einfach lieben.<br />
Danke Hermann.<br />
hermann
supporters news 70<br />
euro 2004<br />
Portugal 2004<br />
Was für ein Turnier ...<br />
> VON DIRK MANSEN<br />
Wohl bei keinem Turnier vorher waren die Reaktionen<br />
im Nachhinein so positiv wie nach<br />
der diesjährigen Europameisterschaft in Portugal.<br />
Alle Fans die unten waren, waren voll des Lobes<br />
über die Spielorte, das Land, die Gastgeber und so<br />
weiter. Aber der Reihe nach...<br />
Seit der Europameisterschaft in Frankreich 1984<br />
habe ich eigentlich alle Welt- und Europameisterschaften<br />
besucht, <strong>aus</strong>genommen nur die WMs in Mexiko,<br />
den USA und Japan/Südkorea. Auch mir ist diese Euro<br />
<strong>aus</strong> vielen Gründen in einer sehr angenehmen Erinnerung<br />
und diese bezieht sich, wie man sich denken kann<br />
nicht aufs Sportliche. Seit der Europameisterschaft in<br />
Belgien und Holland im Jahre 2000 bin ich als Fanbeauftragter<br />
für den DFB bei Turnieren und Länderspielen<br />
mit vor Ort und versuche natürlich soviel Input<br />
wie möglich von diesen Veranstaltungen mit nach H<strong>aus</strong>e<br />
zu nehmen. So war denn auch Portugal für mich<br />
nicht nur Urlaub, sondern auch beruflich höchst interessant.<br />
Denn neben den Fanprojekten <strong>aus</strong> diversen<br />
Städten, die die Fanbotschaft vor Ort betrieben, ist<br />
wieder ein Team <strong>aus</strong> 10 Fanbeauftragten verschiedener<br />
Vereine mit vor Ort gewesen um zum einen die eigenen<br />
Reisegruppen zu betreuen und zum anderen für<br />
die Fans der Nationalmannschaft mit Rat und Tat auch<br />
im Stadion zur Seite zu stehen. Hinzu kam, dass ich<br />
in Vorbereitung auf die WM 2006 im eigenen Land<br />
natürlich soviel Erkenntnisse und Erfahrungen wie<br />
möglich sammeln wollte. Fangen wir also mit den<br />
Spielen an. Tickets gab es für alle Begegnungen eigentlich<br />
<strong>aus</strong>reichend. Ausnahme natürlich die englischen<br />
Spiele, knapp wurde es auch bei den Spielen der holländischen<br />
Mannschaft und etwas schwerer dann bei<br />
den deutschen Spielen. Alle anderen Begegnungen,<br />
auch die der Gastgeber, stellten überhaupt kein Problem<br />
dar, ich konnte so noch einige Spiele in anderen Stadien<br />
für 10 Euro und weniger sehen (Coimbra, Guimaraes,<br />
Braga), ein erfreulicher Nebeneffekt des<br />
Verkaufs über das Internet, allerdings sehr ärgerlich<br />
für den Besteller, da er anscheinend oftmals die Katze<br />
im Sack kaufte oder überall Karten bestellte und<br />
somit nachher schlicht und einfach zu viele Tickets auf<br />
dem Markt waren.<br />
In den Stadien hielt sich der sonst übliche Sicherheitswahn<br />
in erfreulichen Grenzen, es gab neben den<br />
obligatorischen Kontrollen und einer Trennung durch<br />
verschiedene Kurven allerdings kaum Zäune, dafür aber<br />
freundliche Ordner, Eingänge, die von allen Fangruppen<br />
gleichzeitig genutzt wurden und eine völlig entspannte<br />
Polizei, die zwar präsent war, aber souverän zurückhaltend<br />
wirkte. All dies trug zu einer angenehmen<br />
Atmosphäre bei, die dazu führte, dass z.B. deutsche<br />
und holländische Fans zusammen in der Stadt feierten,<br />
friedlich die Campingplätze teilten und das Turnier<br />
wirklich zu einer gemeinsamen Party wurde. So fuhren
dann auch Fans anderer Nationen gemeinsam mit dem<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Bus zu den Spielen. In den Städten<br />
warteten aufwändig organisierte Fanzones auf die Fans<br />
aller Nationen. Neben Großbildleinwänden waren ein<br />
umfangreiches Musikprogramm, Kulinarisches und die<br />
jeweiligen, von den Fanprojekten betriebenen, Fanbotschaften<br />
vor Ort. Selbst die sonst immer anwesenden<br />
Dumpfgröhler bei den deutschen Länderspielen waren<br />
angenehm in der Minderheit.<br />
Bemerkenswert auch, dass das Preisniveau in Portugal<br />
immer noch angenehm niedrig war, einen Kaffee<br />
im Restaurant kriegte man für 40 Cent, die Campingplätze<br />
waren gut und günstig und das Essen ebenfalls.<br />
Was will man mehr...<br />
Durch diese positive Atmosphäre beschränkte sich<br />
die Tätigkeit vor Ort auch lediglich auf Hilfestellung<br />
bei diversen persönlichen Problemen. Hauptärgernis<br />
für die deutschen Fans waren sicherlich die ebenfalls<br />
in großer Zahl <strong>aus</strong> ganz Europa angereisten Taschendiebe.<br />
So hatte man stets alle einschlägigen Hilfsnummern<br />
parat.<br />
Als Erkenntnisse für die Zukunft habe ich einige<br />
Dinge mitnehmen können, die hoffentlich auch Berücksichtigung<br />
für 2006 finden werden.<br />
> Gebt den Nationen die Tickets, die sie brauchen!<br />
Nur so verhindert man leere Stadien, weil zigt<strong>aus</strong>ende<br />
Karten unverkauft auf dem Schwarzmarkt bleiben. Aus<br />
Deutschland wären mit Sicherheit ebenfalls mehr als<br />
20.000 Fans angereist, wenn man vorher mehr Tickets<br />
gehabt hätte.<br />
> Haltet die Preise im Rahmen! Die Portugiesen<br />
hatten z.T. kein Geld um die Spiele im eigenen Land<br />
anzuschauen. Und wer will schon 70 oder 80 Euro für<br />
ein Spiel der Güte Kolumbien – Saudi Arabien bei der<br />
WM <strong>aus</strong>geben?<br />
> Sicherheit muss nicht <strong>aus</strong> Hundertschaften gepanzerter<br />
Spezialeinheiten bestehen! Das Beispiel<br />
Portugal zeigt, dass Deeskalation oftmals mehr dazu<br />
beiträgt, als das öffentliche Testen von Wasserwerfen<br />
und Fanfangnetzen (siehe Japan und Korea).<br />
supporters news 71<br />
euro 2004
supporters news 72<br />
Portugal 2004<br />
Impressionen von der Euro<br />
> FOTOS VON STADIONWELT.DE
Fußballfest!<br />
Schafft Deutschland das auch?<br />
> VON JOJO LIEBNAU<br />
Was war im Vorfeld nicht alles erzählt worden. Einreiseverbote,<br />
Meldeauflagen und zu guter Letzt die seltsamen “Gefährderansprachen”.<br />
Die Befürchtungen waren groß, und das Ziel der<br />
Abschreckung funktionierte, immerhin entschied sich leider doch der<br />
ein oder andere dafür, Zuh<strong>aus</strong>e zu bleiben... Trotz allem machte sich<br />
ein vollbesetzter Bus des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> an einem Samstagmittag<br />
auf in Richtung Portugal. Spätestens als wir nach gut 40 Stunden<br />
Busfahrt den letzten der insgesamt 4 Grenzübergänge ohne schikanöse<br />
Kontrollen und “Fahrgäste-an-die-Wand-stellen” hinter uns hatten war<br />
klar: Die totale Überwachung, wie wir sie in Deutschland ja nun mittlerweile<br />
gewohnt sind, gibt es hier nicht.<br />
Der erste positive Eindruck wurde von Tag zu Tag bestärkt. Neben<br />
den schönen Landschaften, den sehr aufgeschlossenen Menschen, die<br />
trotz fast nicht vorhandener Englisch-Kenntnisse immer mit Rat und<br />
Tat zur Seite standen, überzeugte vor allem der Veranstalter. All das,<br />
was im Hinblick auf die WM 2006 bei uns als unmöglich erscheint,<br />
wurde in Portugal äußerst positiv umgesetzt.<br />
Im jeweiligen Spielort herrschte absolut friedliche Partystimmung.<br />
Die Polizei hielt sich im Hintergrund und ging nicht nur sensibel, sondern<br />
sogar freundlich vor. Auch das Aufeinandertreffen der Fans wurde<br />
nicht einfach verhindert, sondern sogar gefördert. Großbildleinwände,<br />
provisorische Kleinfußballfelder und reichlich Bierbuden mit günstigen<br />
Preisen sorgten für ein Fußballfest! Einer der Höhepunkte war<br />
sicherlich der Hafen von Porto. Hier feierten jeden Abend mehrere<br />
t<strong>aus</strong>end Fans <strong>aus</strong> den unterschiedlichsten Lagern <strong>aus</strong>gelassen und vor<br />
allem gemeinsam. Sicherlich gab es Probleme mit der Karten-Verteilung,<br />
entscheidend war aber, dass bei jedem Spiel der Fan und nicht Sponsoren,<br />
VIPs oder Neckermänner die größte Masse im Stadion stellte.<br />
Auch im Stadion konnten die Veranstalter überzeugen. Keine überzogenen<br />
Kontrollen, keine überflüssigen Zäune und freundliche Stewards<br />
die nicht nur gut informiert, sondern auch stets bemüht waren, den<br />
Fan zu unterstützen, sei es beim Fahneaufhängen oder beim Finden<br />
der richtigen Plätze.<br />
Immer wieder spürten wir die absolut fanfreundliche Organisation,<br />
die nicht VIPs oder Sponsoren in den Mittelpunkt rückte, sondern den<br />
Fan. Genau so soll es sein!<br />
Liebe Organisatoren der WM 2006: Portugal hat gezeigt, wie es geht!<br />
Portugal hat gezeigt, wie man mit Fans umgeht und Portugal hat gezeigt,<br />
wie man ein Fußballfest organisiert! Gewinner sind die Fans, der<br />
Fußball und das Land Portugal, denn viele werden sicherlich hierhin<br />
in den Urlaub zurückkehren. Nehmt euch ein Beispiel an dieser Umsetzung!<br />
Wir brauchen keine Wasserwerfer und Hundertschaften in<br />
Kampfmontur auf unseren Marktplätzen, wir brauchen keine “Null-Toleranz-Regel”.<br />
Wir brauchen Großbildleinwände, entspannte Sicherheitskräfte<br />
und <strong>aus</strong>reichend Karten für Fans - nur so kann auch Deutschland<br />
2006 ein Fußballfest garantieren!<br />
supporters news 73<br />
euro 2004
supporters news 74<br />
Demnächst:<br />
Ab sofort bei uns:<br />
Hamburger Jungs Schal<br />
(natürlich Schwarz/Weiss/Blau)<br />
T-<strong>Shirts</strong>:<br />
<strong>Volksparkstadion</strong> <strong>aus</strong> <strong>Tradition</strong><br />
(<strong>Tradition</strong> verbindet)<br />
„Tschüss Hermann“<br />
(Danke für 26 treue Jahre )<br />
Hamburger Jungs Merchandising<br />
Laden : Stadtbahnstr. 19 , 22393 Hamburg<br />
FON: 07000-HHJUNGS WWW.HAMBURGERJUNGS.DE
AUSSCHNEIDEN ODER KOPIEREN!<br />
✄<br />
Fahr mal <strong>aus</strong>wärts<br />
Kartenbestellungen für Auswärtsspiele<br />
Kartenbestellungen für Auswärtsspiele<br />
Bestellungen bitte mit Visa-oder Matsercard.<br />
Bei Mitgliedern auch per Lastschrift! Bitte kein Bargeld senden!<br />
Spiel:<br />
Spieltermin:<br />
Kartenkategorien:<br />
Stehplatz ermäßigt<br />
Stehplatz Erwachsene<br />
Sitzplatz günstige Kategorie<br />
Sitzplatz mittlere Kategorie<br />
Sitzplatz gehobene Kategorie<br />
Einzelpreis Anzahl Gesamtpreis<br />
Porto/Versand � 4,00 1 � 4,00<br />
Name:<br />
Mitgl. Nr. / Fan-<strong>Club</strong>:<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort:<br />
Telefon:<br />
Unterschrift:<br />
BEZAHLUNG<br />
O Lastschrift (nur Mitglieder) Bank:<br />
Bankverbindung angeben! BLZ:<br />
Kto.:<br />
Kto.-Inhaber:<br />
O Eurocard Nr.: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gültig bis:____<br />
O VISA-Card Nr.: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gültig bis:____<br />
Bestellungen senden Sie an: Hamburger Sport - Verein e.V.<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Sylvesterallee 7<br />
22525 Hamburg<br />
oder per Fax an: 040 / 4155-1514<br />
Unvollständig <strong>aus</strong>gefüllte Bestellungen können nicht bearbeitet werden.<br />
supporters news 75<br />
kartenbestellung
supporters news 76<br />
internet<br />
www.hsv-supporters.de<br />
www.hsv-forum.de www.hsv-chat.de<br />
> VON DIRK BOBSIN<br />
Neues <strong>aus</strong> dem Internet – Chat und Forum neu<br />
Jetzt schon 6.000 Mitglieder in der „<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
Community“!<br />
Einige aktuelle Informationen zu dem Internetangebot<br />
unserer Abteilung:<br />
<strong>HSV</strong>-Mitgliedschaft<br />
Fast 1.700 <strong>HSV</strong>-Mitglieder haben nun schon ihre<br />
Mitgliedschaft über unsere Internetseiten beantragt.<br />
Empfehlen Sie diese schnelle Möglichkeit, über unsere<br />
Internetseite Ihren Antrag direkt in die Mitgliederabteilung<br />
des <strong>HSV</strong> zu übermitteln. Wenn Sie ein Mitglied<br />
werben, können Sie vom geworbenen Mitglied direkt<br />
in das Formular eingetragen werden.<br />
<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Onlinestore<br />
Informationen sowie Eintritts- sowie Fahrkarten zu<br />
den Auswärtsspielen des <strong>HSV</strong> sowie die aktuellen <strong>HSV</strong><br />
<strong>Supporters</strong> Fanartikel erhalten Sie im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
Onlinestore. Von dieser bequemen und schnellen Art<br />
des Bestellens machen immer mehr Benutzer erfolgreich<br />
gebrauch.<br />
6.000 Community-Mitglied<br />
Am Sonntag, den 19.09.04 genau um 12:00 Uhr ist<br />
<strong>HSV</strong>-Mitglied Marco J. <strong>aus</strong> Süderlügum, das ist Nahe<br />
der Grenze zu Dänemark, unserer großen „<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
Community“ beigetreten. Marco, der sich den<br />
Nicknamen „Nordlicht1887“ <strong>aus</strong>gesucht hat, ist bereits<br />
das 6.000 Mitglied unserer stetig wachsenden <strong>HSV</strong>-<br />
Internetgemeinschaft. Dabei hatten wir erst am 19.05.04,<br />
also vor ganz genau 4 Monaten, mit Steffi B. unser<br />
5.000 Mitglied begrüßt. Damit haben wir in diesen<br />
Wochen mit Abstand den größten Mitglieder-Zulauf in<br />
der Geschichte der „<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Community“ zu<br />
verzeichnen. Besonders der technische Relaunch hat<br />
einen nochmaligen ganz deutlichen Anstieg der Neu-<br />
Anmeldungen zur Folge gehabt. Dies freut uns sehr,<br />
da wir mit 6.000 registrierten Community-Mitgliedern<br />
einen absoluten Spitzenplatz unter den Bundesliga-<br />
Foren einnehmen.<br />
Tippspiel 2003/2004<br />
Fast 850 registrierte Mitglieder der <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
Community nehmen bisher am großen <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
Tippspiel 2004/2005 teil. Es gibt pro Spieltag viele<br />
Gewinne. Ein Einstieg in die Tipprunde lohnt sich also<br />
jederzeit ! Auch das Erstellen einer neuen Tippgemeinschaft<br />
(Fanclub, Arbeitskollegen etc.) oder der Einstieg<br />
in eine schon bestehende Tippgemeinschaft ist jederzeit<br />
möglich. Es ist zudem möglich, 2 Spieltage im Vor<strong>aus</strong><br />
zu tippen. Gewinne gibt es PRO SPIELTAG und zur<br />
Hin- und Rückrunde, u.a. viele <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Warengutscheine<br />
im Wert von je 10 Euro, Polo-<strong>Shirts</strong> <strong>aus</strong><br />
der <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Kollektion sowie <strong>HSV</strong>-Trikots!<br />
Livechat<br />
Mit Lotto King Karl, Stephan Kling und zweimal<br />
Hermann Rieger konnten wir in der letzten Zeit wieder<br />
prominente Gäste im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Livechat begrüßen.<br />
Weitere Gäste sind für die nächste Zeit fest eingeplant.<br />
Zudem haben wir ein ganz neues und vor allem sehr<br />
gutes Chatsystem in unsere Community integriert. Ist<br />
ein Benutzer in der Community registriert, kann er<br />
sich ab sofort ohne zusätzliche Eingabe eines weiteren<br />
Passwortes direkt unter seinem Namen einloggen.<br />
Probleme mit JAVA oder einer Firewall gibt es mit<br />
dem neuen System kaum noch. Zudem können wir nun<br />
zahlreiche klasse Features wie z.B. „Neue Räume er
öffnen“, „Eigene User-Icons“, „Private Nachrichten“,<br />
„Buddy-Liste“, „Smilies“, „Töne“, Veränderung der Fenstergrösse“,<br />
„Moderierter Chat mit Gästen“ uvm. anbieten.<br />
Demnächst kann sogar ein Audio- und/oder Video-<br />
Chat durchgeführt werden.<br />
Mit dem neuen Chatsystem hat sich der Besuch<br />
unserer Benutzer im Chat ganz deutlich erhöht. Abends<br />
ab 21:00 Uhr und während der <strong>HSV</strong> oder <strong>HSV</strong>(A)-Spiele<br />
ist der Chat in der Regel sehr gut gefüllt.<br />
Forum<br />
Unser großes Forum (ca. 1.500 – 1.800 Beiträge<br />
täglich) ist ebenfalls erneuert worden. Eine der modernsten<br />
und beliebtesten Forensoftwares überhaupt,<br />
unterstützt durch sehr zahlreiche Zusatzprogramme,<br />
steht uns nun zur Verfügung. Der Funktionsumfang hat<br />
sich sowohl für uns Betreiber als auch für die Benutzer<br />
stark erhöht. Nur einige der neuen Features: Sehr<br />
umfangreiches Kalendersystem (3 Kalender) mit Termin-<br />
Benachrichtigung und Event-Anmelde-Funktion, stark<br />
optimierte Suchfunktion, ein neuer sehr komfortabler<br />
Editor wie <strong>aus</strong> WORD bekannt, ein großer Spiele-Bereich,<br />
mit der Möglichkeit für Benutzer 1:1 gegeneinander zu<br />
spielen, Sound-Benachrichtigung bei Eingang einer<br />
privaten Nachricht, Mini-Editierfunktion für die Beiträge<br />
und vieles mehr.<br />
Webspace für Offi zielle <strong>HSV</strong>-Fanclubs<br />
Nach einer sehr langen Test- und Probephase bieten<br />
wir nun seit einiger Zeit auf Anfrage unter gewissen<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen kostenlosen Webspace für offi zielle<br />
<strong>HSV</strong> Fanclubs an. Auch Betreibern anderer Internetseiten,<br />
die sich <strong>aus</strong>schließlich dem <strong>HSV</strong> widmen, können<br />
bei uns eine entsprechende Anfrage stellen.<br />
Die Internetgruppe der Abteilung<br />
Ich möchte auch an dieser Stelle einen ganz großen<br />
Dank für die hervorragende Zusammenarbeit an meinen<br />
Co.-Administrator Harry Hecht (Thorsten Hecht) sowie<br />
die beiden weiteren Administratoren Skyper (Jonathan<br />
Klimke) und Tanner (Alexander Mrohs) sowie die vielen<br />
weiteren Mitarbeiter der Internetgruppe richten. Eine<br />
Vorstellung aller Mitarbeiter wird demnächst im Internet<br />
verfügbar sein.<br />
Neu in der Internetgruppe sind:<br />
Bjoern 25A, Firestormer2001, Forza Hamburgo,<br />
grmpf, Krigom, Minden-<strong>HSV</strong>, Remember1983<br />
Wer Interesse an einer Mitarbeit nach dem Motto<br />
„Internet von Fans für Fans“ hat, meldet sich bitte<br />
gerne unter internet@hsv-supporters.de.<br />
supporters news 77<br />
internet
abteilungen<br />
supporters news 78<br />
Universalsportverein <strong>HSV</strong><br />
Diesmal: Karate<br />
Im Gymnasium Hochrad in Othmarschen<br />
Schnupperkurse beim <strong>HSV</strong> – Karate: Ob Jung oder<br />
Alt, ab 5 Jahren kann man im Oktober / November 04<br />
neue Kurse belegen. Für diese Monate kostet es je 5<br />
Euro, sonst sind die Quartalsbeiträge für Jugendliche<br />
bis 18 Jahren 31 Euro, für Studenten 48 Euro und für<br />
Erwachsene 59 Euro.<br />
B – Trainer und C – Prüferlizenz: Peter-John Schnaas,<br />
Tel. / Fax: 040 / 85 64 26<br />
<strong>HSV</strong> Karate im Internet: www.hsv-karate.de<br />
Einfach mal vorbeikommen und mitmachen!
Die Abteilungen des <strong>HSV</strong><br />
supporters news 79<br />
abteilungen
supporters news 80<br />
regionalbetreuer<br />
Bundesweite<br />
Regionalstellen<br />
Ansprechpartner für alle <strong>HSV</strong> Fans<br />
Soweit bekannt veröffentlichen wir regelmäßig in<br />
dieser Rubrik die aktuellen Angebote. Falls euer<br />
Fan-<strong>Club</strong> ebenfalls Busse einsetzt, Turniere veranstaltet<br />
oder mehr Leute zum feiern braucht, so lasst<br />
es uns wissen.<br />
> Berlin und Brandenburg<br />
Lars Böhler, Onkel-Bräsig-Str.97, 12359 Berlin,<br />
Tel. 030/6069424, Mobil 0172/3040536.<br />
Informationen und Buchungen der Fahrten über Bernd<br />
Fietz, <strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong> Luckauer Stiere, Tel. 03544/ 6523<br />
Bernd Fietz, Jahnstr.6, 15926. Abfahrt der Busse <strong>aus</strong><br />
Luckau über Berlin.<br />
> Bad Oldesloe/Reinfeld<br />
Daniel Bernhard, Hamburger Ch<strong>aus</strong>see 8, 23858<br />
Reinfeld. Tel. 04533/3745. Mobil 0173/8698524. Regelmäßige<br />
Stammtischabende.<br />
> Kiel/Kropp<br />
<strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong> ‘Mega Hamburger’ Kiel, Regelmäßiger<br />
Stammtisch und Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen.<br />
Arnim Becker, Berliner Ring 10, 24848 Kropp, Tel.<br />
Mobil 0171 / 3485138.<br />
> Elbe/Weser-Dreieck: Bremervörde, Bremerhaven,<br />
Altes Land<br />
Norbert Hadeler, Hauptstr. 14, 27432 Alfstedt, Tel.<br />
04765/920029, Fax 04765/232, Fan-<strong>Club</strong> Hermanns Treue<br />
Riege, Infos zu Fahrten und Treffen.<br />
> Bad Bevensen, Uelzen, Lüchow :<br />
Jürgen Eckert, Sperberring 21, 29529 Bad Bevensen<br />
Tel. 0170/5520252 und Kl<strong>aus</strong> Smolensky, Gaststätte<br />
Bodega, Bahnhofstr. 2, Tel. Mo/Do 19-21 Uhr 05821/7930,<br />
Treffen, Infos und Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen.<br />
> Winsen<br />
Matthias Munker, Brahmsallee 22, 21423 Winsen/<br />
Luhe, 04171-653591<br />
> Hannover, Ostniedersachsen<br />
Bernd Hirmke, Im Weidengrund 3, 31319 Sehnde,<br />
Tel. (gesch. 0511/358690) Fahrten und Infos.<br />
> Niedersachsen-Mitte<br />
Mitglieder <strong>aus</strong> dem Raum Nienburg, Schwarmstedt<br />
und Neustadt/Rübenberge wenden sich bitte an den<br />
<strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Blue Angels : Stefan Schierholz, Hinter<br />
der Mühle 4, 27333 Schweringen, 04257-130070, 0162-<br />
7084281<br />
Mitglieder <strong>aus</strong> dem Raum Celle wenden sich bitte<br />
an den <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Die Blauen Celler: Daniel Eglite,<br />
Postfach 13 07, 29306 Winsen/Aller, eglite@web.de, oder<br />
telefonisch an Thorsten Sühring unter 0170-499 82<br />
35<br />
> Niedersachsen - Nord<br />
<strong>HSV</strong> Fans <strong>aus</strong> der Lüneburger Heide, wenden sich<br />
Bitte an den <strong>HSV</strong> Fanclub Rautengeil Fallingbostel:<br />
Kl<strong>aus</strong> Gerken, Teichstraße 13, 29683 Bad<br />
Fallingbostel, Mo. u. Do. ab 18:00 Uhr - 05162 / 3796<br />
oder 0171 / 9493984, info@hsv-rautengeil.de und www.<br />
hsv-rautengeil.de Busfahrten zu Heim- und Auswärtsspielen<br />
> Schaumburg (Landkreis)<br />
Michael Hering, Waldstr.20, 31712 Niedernwöhren /<br />
Stadthagen, Tel.: 05726 / 921272, mobil: 0173 / 9037108.<br />
Homepage: www.hsv-fanclub-schaumburg.de. Wir bieten:<br />
Fahrten zu allen Heimspielen mit PKW oder Bus,<br />
Besuch von etlichen Auswärtsspielen, Feiern, 1x im<br />
Monat ist bei uns Fan <strong>Club</strong> Treffen usw. Nähere Infos<br />
unter der angegebenen Telefonnummer.<br />
> Ostwestfalen<br />
Bitte wendet Euch an den <strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong> Brigade<br />
Ostwestfalen, Kai Bierbaum, Hahler Dorfstr.31, 32427<br />
Minden, Tel. 0571-3884168, 0162-7914902.<br />
> Kassel<br />
Jörn Petersen, Fortunaweg 4, 34326 Morschen, Tel.<br />
05664/930960, Mobil 01725608674. Fahrten zu Heim-<br />
und Auswärtsspielen<br />
> Südost-Niedersachsen und Sachsen-Anhalt<br />
Der Regionalbetreuer von Süd-Ost-Niedersachsen<br />
und Sachsen-Anhalt bittet alle <strong>HSV</strong>-Fanclubs der Region<br />
um eine bessere Zusammenarbeit. Hierzu ist es<br />
geplant, noch im Herbst ein gemeinsames Treffen von<br />
Fanclub-Vertretern, dem Regionalbetreuer und einem<br />
Vorstandsmitglied des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> durchzuführen.
Ziel soll es sein, zukünftig viel besser miteinander zu<br />
kooperieren als bisher. Dazu sind auch Eure Ideen und<br />
Vorschläge gefragt. Denkbar sind z.B. gemeinsame<br />
Fahrten, eine bessere Koordinierung bei Kartenbestellungen,<br />
regelmäßige Stammtische, Podiumsdiskussionen<br />
mit Verantwortlichen des <strong>HSV</strong>, Gewinnung der<br />
<strong>HSV</strong>-Mitglieder etc. Bitte meldet Euch hierzu beim<br />
Regionalbetreuer Ralf Borchert unter 03944-369930<br />
oder 0171-4785320 (jeweils ab 20.00 Uhr). Ich zähle<br />
auf Euch!<br />
> Münsterland<br />
Gerhard Heitbrock, <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Uns Uwe e.V.,<br />
Buddenbaumstr. 16, 48231 Warendorf. Anmeldung und<br />
Auskunft für <strong>HSV</strong>-Spiele, Heim und Auswärts, sowie<br />
Informationen zur Mitgliedschaft unter 02581/4271 (Tel.<br />
und Fax). Zustieg möglich in Glandorf, Iburg, Georgsmarienhütte,<br />
Marktkauf Osnabrück. Anmeldung bitte<br />
bis 4 Wochen vor dem Spiel<br />
> Ansprechpartner für den ganzen Südwesten<br />
inkl. Luxemburg<br />
<strong>HSV</strong>-Freunde Südwest, c/o Edgar Reinehr, Am Meulenwald<br />
43, 54343 Föhren. Tel.: 06502-3332, 0171-<br />
6990287, e-mail: damoshsv@aol.com, oder Berni Mielke,<br />
Schulstr.18, 54331 Pellingen, Tel.: 06588-7054.<br />
Regelmäßiger Stammtisch jeden 1. Freitag im Monat,<br />
Gaststätte “zur Rebe“ Mehring Mosel, Mitfahrbörse zu<br />
Heim- und Auswärtsspielen.<br />
> Rhein-Ruhr<br />
<strong>HSV</strong>-Freunde RHEIN-RUHR, Christian Roth, Almastr.<br />
53, 46045 Oberh<strong>aus</strong>en, 0208-9697234, 0171-6307162,<br />
christianroth01@aol.com<br />
> Rheinland<br />
<strong>HSV</strong>-Fans und Mitglieder <strong>aus</strong> der Gegend melden<br />
sich bitte bei Dennis Huwer, Engersener Landstr. 62,<br />
56564 Neuwied. Dennis organisiert Fahrten zu den<br />
Heim- und Auswärtsspielen und hat selber auch eine<br />
Dauerkarte. Tel. 0179-6790341<br />
> Westfalen<br />
Peter Frank, Josef-Rissel Str. 6, 59174 Kamen, Tel.<br />
(ab 18 Uhr) 02307/235995, Mobil 0173/5324640.<br />
> Frankfurt, Wiesbaden, Mainz etc.:<br />
Rudolf Latuske, Pfi ngstweide 9, 65203 Mainz-Amöneburg<br />
(Tel. 0611/601993). Mitfahrgelegenheiten ab AB-<br />
Abfahrt Butzbach (A5), Infos.<br />
> Saarland<br />
Jörg Schmitt, Staudammstr 3, 66625 Nohfelden, Tel.<br />
06852/991928. Es werden Mitfahrgelegenheiten (8er<br />
Bus) zu den <strong>HSV</strong>-Spielen geboten!<br />
> Karlsruhe und Umgebung<br />
Horst Sorger, Pfi nztalstr. 56, 76227 Karlsruhe, Tel.<br />
0721 / 1517534, mobil: 0172 / 721 8601, E-mail:<br />
Horst<strong>HSV</strong>@aol.com. Vermittelt Auswärtsfahrten über<br />
Karlsruhe, Bruchsal, Germersheim, Speyer, Landau.<br />
Auch Mitfahrgelegenheiten mit Pkw können angeboten<br />
werden. Nachfrage über die obengenannte E-Mail<br />
Adresse.<br />
> Stuttgart und Umgebung<br />
Roland Schinkel, Bahnhofstr. 91, 71665 Vaihingen /<br />
Enz, Tel. 07042/13320. Weitere Info bei Roland (<strong>HSV</strong>-<br />
Fan-<strong>Club</strong> Baden Württemberg). Zusteigemöglichkeiten<br />
bei den Fahrten werden auf der Strecke über Frankfurt<br />
geboten.<br />
> Sachsen/Thüringen:<br />
Andre Henning, Rigaer Str. 4/24, 99098 Erfurt, 0361-<br />
7851295<br />
> Bayern und Franken<br />
Bitte wendet euch an den <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Blue Vikings<br />
Franken; Matthias (Mattsches) Schlick, Filzgasse 27,<br />
96117 Memmelsdorf, Tel. 0951-4077712 oder 0171-<br />
2686204.<br />
Außerdem veranstaltet der Fan-<strong>Club</strong> Blue Vikings<br />
Franken jeden 1. Sonntag im Monat einen <strong>HSV</strong> Frühschoppen<br />
im Gasthof Leicht in Memmelsdorf bei Bamberg.<br />
Beginn ist um 11 Uhr und jeder <strong>HSV</strong>er ist herzlich<br />
Willkommen.<br />
> Dänemark<br />
Bjarne Rasmussen, N.J. Holms Park 49, DK-6070<br />
Christiansfeld, Internetseite: www.humorbomben.cjb.<br />
net, E-mail: humorbomben@worldonline.dk<br />
supporters news 81<br />
regionalbetreuer
supporters news 82<br />
letzte seite<br />
Die letzte Seite<br />
DAS MAGAZIN DES <strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB<br />
supporters news<br />
Themen der nächsten Ausgabe u.a.:<br />
+++ Weihnachtsspezial +++ Der neue Aufsichtsrat +++ Das große Trainer-<br />
interview +++ Amateure – die besseren Profis? +++ Ahlen oder Ajax?<br />
Wohin geht der Weg?<br />
Wenn das Klischee<br />
real wird.<br />
Ausgabe 41
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