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T-Shirts: Volksparkstadion aus Tradition - HSV Supporters Club

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C 14003 GEBÜHR BEZAHLT<br />

DAS MAGAZIN DES <strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB<br />

supporters news<br />

Oktober 2004 | Ausgabe 40 I 2,00 Euro<br />

www.hsv-supporters.de<br />

Aufsichtsrat I Beiersdorfer-Interview I <strong>HSV</strong> Sonderzug I Charly Dörfel


Liebe Mitglieder,<br />

ein spannender und richtungsweisender Herbst steht<br />

uns bevor, und zwar sowohl in sportlicher als auch<br />

vereinspolitischer Hinsicht. In den Stunden, in denen<br />

ich diese Zeilen schreibe, haben wir bereits den Sieg<br />

gegen Hertha eingefahren und das nächste Auswärtsspiel<br />

in Leverkusen ist in weniger als 48 Stunden.<br />

Nach einem schwachen Saisonstart werden die<br />

nächsten Spiele zeigen, ob wir uns nur noch ( aber<br />

dann immerhin) im unteren Mittelfeld etablieren werden<br />

oder doch noch einmal internationale Luft schnuppern<br />

können.<br />

Aber auch innerhalb unseres Vereins stehen einige<br />

bedeutende Entscheidungen an. Da ist zeitlich an erster<br />

Stelle unsere unmittelbar bevorstehende Abteilungsversammlung<br />

zu nennen, an der hoffentlich viele<br />

Mitglieder teilnehmen werden. Ein Besuch lohnt sich<br />

in jedem Fall, nicht nur wegen der anstehenden Wahlen<br />

des delegierten Mitglieds in den Aufsichtsrat sowie<br />

einer Beisitzerin/eines Beisitzers für die Abteilungsleitung.<br />

Da der Redaktionsschluss vor Ablauf der Meldefrist<br />

liegt, kann hier und heute auch noch nicht die komplette<br />

Kandidatenliste vorgestellt werden. Es ist aber<br />

beabsichtigt, einige schriftliche Infos über die Kandidaten<br />

beim Einlass an alle Versammlungsteilnehmer<br />

<strong>aus</strong>zuhändigen. Eine persönliche Vorstellung erfolgt<br />

natürlich auch.<br />

Fest steht jedoch bereits heute, dass Herr Holger<br />

Criwitz nicht mehr für das Amt des Delegierten kandidieren<br />

wird. Für die geleistete Arbeit als Delegierter<br />

der Abteilung möchten wir uns im Namen aller Mitglieder<br />

der Abteilung bei Holger bedanken. Zum Trost<br />

sei schon angekündigt, dass er uns aber trotzdem<br />

erhalten bleibt (dazu unten mehr !).<br />

Schließlich möchten wir Ihnen mitteilen, dass sich<br />

die Abteilungsleitung gegenüber allen Kandidaten (für<br />

beide Ämter) neutral stellt und die Entscheidung<br />

selbstverständlich allein der Mitgliedschaft zuspricht.<br />

Wir sehen uns also zunächst am 16.10.2004, 11.00 Uhr,<br />

im Stadion!<br />

Ein paar Worte zu Beginn<br />

Bedeutende<br />

Entscheidungen<br />

Am 22.11.2004 wird dann die ordentliche Mitgliederversammlung<br />

unseres Vereins stattfinden, und zwar<br />

wieder im CCH. Auf dieser Versammlung wird bekanntlich<br />

dann unser Aufsichtsrat neu gewählt, da dessen<br />

Amtszeit satzungsgemäß nach vier Jahren endet. Für<br />

die Besetzung des nach der Mitgliederversammlung<br />

höchsten und wichtigsten Vereinsgremiums werden acht<br />

(8) Aufsichtsratsmitglieder zu wählen sein. Die Abteilungsleitung<br />

der größten Abteilung in unserem Verein<br />

hat sich nach zahlreichen Gesprächen und intensiven<br />

Überlegungen entschlossen, für diese Wahl, bei der<br />

bekanntlich acht Plätze zu vergeben sind, vier (4)<br />

Kandidatenvorschläge beim Wahl<strong>aus</strong>schuss einzureichen.<br />

Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass es<br />

nach unserer Auffassung die wohl bedachte Pflicht,<br />

aber auch das überlegte Recht unserer Abteilung ist,<br />

der gesamten Vereinsmitgliedschaft eine angemessene<br />

Zahl von kompetenten und engagierten Mitgliedern als<br />

Vorschläge zu unterbreiten.<br />

Wir schlagen folgende Vereinsmitglieder vor. Frau<br />

Anja Stäcker (37, Bankkaufrau), Herrn Axel Formeseyn<br />

(32, Lehrer), Herrn Christoph Schlösser (36, Diplom-<br />

Ingenieur) und unseren bisherigen Aufsichtsratsdelegierten,<br />

Herrn Holger Criwitz (44). Eine erste Kurzvorstellung<br />

der vorgeschlagenen Kandidaten finden sie<br />

auf den Seiten 6 bis 8.<br />

Die Abteilungsleitung ist zuversichtlich, dass sich<br />

weitere kompetente und engagierte Kandidaten für<br />

unseren Verein zur Wahl stellen, um schlussendlich<br />

am Versammlungstag allen Vereinsmitgliedern eine<br />

Auswahl für die Neubesetzung des Aufsichtsrats zu<br />

ermöglichen.<br />

Es geht um die Zukunft unseres Vereins , erscheinen<br />

sie also bitte auf der Versammlung am<br />

22.11.2004.<br />

Bis dahin,<br />

Ihr Oliver Scheel<br />

supporters news 3<br />

vorwort


supporters news 4<br />

inhalt<br />

inhaltlich gesehen ...<br />

3 Ein paar Worte zu Beginn<br />

6 Aufsichtsrat: Kandidaten-Vorstellung<br />

9 Tschüß Gerd!<br />

10 Interview mit Dietmar Beiersdorfer<br />

16 Was macht eigentlich Charly Dörfel?<br />

22 Der Zug fährt weiter!<br />

24 <strong>HSV</strong> do Brasil<br />

28 Interview mit Sven Freese<br />

31 Women & Friends<br />

32 Bethel besucht den <strong>HSV</strong><br />

33 Fußball-Kultur<br />

34 WM 2006 - Globusfestival<br />

37 Kommentar zur Mainz-Fahrt<br />

10<br />

24<br />

38 Graupen: Mladen Pralija<br />

41 Gegen den Trend<br />

42 Interview mit Lotto King Karl<br />

44 Die <strong>HSV</strong> Fußballschule<br />

45 Der <strong>HSV</strong> Ferienpass<br />

46 <strong>HSV</strong> Kids <strong>Club</strong><br />

47 Länderspiel in Wien<br />

48 Und täglich grüßt das Murmeltier<br />

51 Neues von Pro Fans<br />

52 Hamburgs 1 und 2<br />

54 Tellerrand-Storys<br />

57 Fanprojekt-Infos<br />

58 Brief an den VfB


70<br />

60 Bücher für den Fußballfan<br />

62 Fanzine-Review<br />

64 Nachruf: Ernst Naumann<br />

65 Nostalgie: Leichtathletik<br />

66 Infos <strong>aus</strong> dem <strong>HSV</strong> Museum<br />

68 Abschiedsspiel für Hermann<br />

70 Euro 2004 in Portugal<br />

75 Kartenbestellung für Auswärtsspiele<br />

76 www.hsv-supporters.de<br />

78 Die Abteilungen des <strong>HSV</strong><br />

80 Regionalbetreuer<br />

82 Die letzte Seite<br />

impressum<br />

Abteilungsleitung<br />

Oliver Scheel<br />

Jojo Liebnau<br />

Jens Wagner<br />

Dirk Bobsin<br />

p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> News, Sylvesterallee 7,<br />

22525 Hamburg<br />

Telefon 040/4155-1530, Telefax 040/4155-1510.<br />

Her<strong>aus</strong>geber: <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>,<br />

Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg im Selbstverlag<br />

Bezugspreis: 2 Euro zzgl. Porto von 1 Euro.<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich (eigentlich)<br />

V.i.s.d.P.: Oliver Scheel, p.A. Redaktion SN<br />

Auflage Nr. 40: 17.000 Exemplare<br />

Drucklegung: 05.10.04<br />

Mitgearbeitet haben diesmal: Lutz Ackermann, Dirk Bobsin,<br />

Matthias Busch, Inka Eybe, Gunhild Freese, Sven Freese, Gerd<br />

Hein, Simon Köster, Dr. Peter Krohn, Jochen Langbein, Jojo<br />

Liebnau, Kl<strong>aus</strong> Manal, Dirk Mansen, Philipp Markhardt,<br />

Jürgen Morla, Milan Pein, Konstantin Rogalla, Christian<br />

Reichert, Oliver Scheel, Jörn Spuida, Rainer Steffens, Frank<br />

Steiner, Ingo Thiel, Jens Wagner, Oliver Wittkowsky, Guido<br />

Zerbe<br />

Lektorat: Gunhild Freese (Vielen Dank!!!)<br />

Bilder von: Dirk Mansen, Archiv,<br />

www.hsv-supporters.de, www.stadionwelt.de<br />

Illustrationen: Jens Wagner<br />

Gestaltung: Thorsten Ewert, www.kreative-ader.de<br />

Druck: Albat und Hirmke GmbH, Hannover<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare<br />

geben nicht unbedingt die Meinung des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>s wieder (wirklich nicht).<br />

Die <strong>Supporters</strong> News ist erhältlich im <strong>HSV</strong> Fanstore, AOL<br />

Arena, im <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Kiosk in Ebene +2 der Nordtribüne<br />

an Spieltagen, im City Store, Schmiedestrasse 2, 20095<br />

Hamburg und im Teamstore Ochsenzoll, Ulzburger Str. 94 in<br />

Norderstedt sowie postalisch beim <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>,<br />

Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg. Unsere Verkaufsstellen<br />

werden zur nächsten Ausgabe neu organisiert und neu gelistet.<br />

Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />

danken allen Anzeigenkunden für die Treue.<br />

supporters news 5


supporters news 6<br />

aufsichtsrat<br />

Aufsichtsrat. Ihre Stimme zählt.<br />

Vorstellung der Kandidaten.<br />

> HOLGER CRIWITZ<br />

Seit wann sind Sie Mitglied im <strong>HSV</strong>?<br />

Seit 1984.<br />

Was haben Sie bisher im <strong>HSV</strong> getan?<br />

Von 1985 bis 1992 in der Abteilungsleitung Fußball Erwachsene tätig (Spielbetriebsleiter<br />

und Abteilungsleiter). Von 1992 bis 1993 Gründung des <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>. Von 1993 bis 2000 Abteilungsleitung Förderabteilung/Supportes <strong>Club</strong><br />

(Kassenwart und Abteilungsleiter). Von 2000 bis heute Delegiertes Mitglied<br />

der Abteilung Fördernde Mitglieder im Aufsichtsrat, Mitglied im Grundsatz<strong>aus</strong>schuss<br />

sowie Mitglied in der Satzungskommission.<br />

Welchen Beruf üben Sie <strong>aus</strong>?<br />

Fuhrparkleiter bei einem großen Mineralölkonzern<br />

Warum sind Sie Kandidat?<br />

Ich möchte meine Arbeit der letzten Jahre fortführen<br />

Welche Ziele haben Sie im Aufsichtsrat bzw. was würden Sie ändern?<br />

Mein großes Ziel ist, dass unser <strong>HSV</strong> wieder auf die große deutsche und<br />

europäische Ebene zurückgeführt wird und dieses so weit wie möglich auch<br />

über unsere Nachwuchsarbeit erreicht wird. Weiterhin möchte ich, dass unser<br />

Verein als ein großer Universal-Sport-Verein, so wie er seit seiner Gründung<br />

ist, auch erhalten bleibt und dieses auch in einem angemessenen Rahmen<br />

gefördert wird. Die immer wieder ins Gespräch gekommene Ausgliederung<br />

des FBL-Bereiches und Schaffung einer AG kann ich nicht vertreten.<br />

Wie beurteilen Sie Ihre bisherige Vorstands- und Aufsichtsratsarbeit?<br />

Eine Beurteilung meiner eigenen Arbeit/Tätigkeit möchte ich nicht vornehmen.<br />

Warum glauben Sie, für den AR qualifiziert zu sein?<br />

Durch meine erfolgreiche lange ehrenamtliche Tätigkeit in vielen Bereichen<br />

des Vereins kenne ich diesen genau. Hinzu kommt meine persönliche Einstellung<br />

zum <strong>HSV</strong>, die, wie jeder weis, hochgradig loyal ist. Aus diesen<br />

Gründen halte ich mich als Aufsichtsratmitglied für geeignet. Hinzu kommt<br />

noch, dass ich auch beruflich einen sehr großen Bereich leite und dadurch<br />

auch wirtschaftliche Aspekte beurteilen kann.<br />

Wie beurteilen Sie das bisherige Verhältnis Vorstand - Aufsichtsrat?<br />

Da ich selbst Mitglied im AR bin, steht mir hier keine Beurteilung zu.


AXEL FORMESEYN<br />

Name: Axel Formeseyn<br />

Alter: 32<br />

Wohnort: Hamburg-Eimsbüttel<br />

Beruf: Hauptschullehrer an der Erich Kästner-Schule in Quickborn<br />

Familienstand: noch ledig, seit zehn Jahren mit Freundin Inga zusammen, gemeinsame<br />

Tochter Marlene (ein paar Monate jung)<br />

<strong>HSV</strong>-Fan seit: 1982 (ein 0:0 gegen Bochum…)<br />

Mitglied seit: 1998<br />

<strong>HSV</strong>-Aktivitäten bisher:<br />

Mitarbeit an den Fanmagazinen „Nordtribüne“, „1887“, „<strong>Supporters</strong> News“ und<br />

am Stadion- und Vereinsmagazin „<strong>HSV</strong>LIVE“, Veröffentlichung der von einem<br />

Freund und mir zusammengestellten <strong>HSV</strong>-CD „Kult in Rothosen“ (noch 2004)<br />

Warum kandidiere ich für den Aufsichtsrat?<br />

Ich halte meine Vorstellung vom <strong>HSV</strong> als volksnaher Hamburger Sport-Verein<br />

e.V. im momentanen Aufsichtsrat für nicht <strong>aus</strong>reichend repräsentiert. Dieser<br />

benötigt dringend mehr Nähe zur Fanbasis. Darum ist es notwendig, dass auch<br />

Vereinsmitglieder <strong>aus</strong> den Reihen der „<strong>Supporters</strong>“ die <strong>HSV</strong>-Gegenwart und –Zukunft<br />

im Aufsichtsrat verantwortlich mitgestalten.<br />

Welche konkreten Ziele verfolge ich im Aufsichtsrat?<br />

Die Arbeit des Aufsichtsrates muss endlich für alle <strong>HSV</strong>-Mitglieder transparenter<br />

werden! Aufsichtsratmitglieder sollten immer auch vertrauensvolle und<br />

kompetente Ansprechpartner für alle Vereinsmitglieder sein.<br />

Es darf nicht Hauptziel des Vereins sein, immer neue Geldquellen und Publikumsschichten<br />

zu erschließen! Die <strong>Tradition</strong> muss bewahrt und die Vereinskultur<br />

noch zielstrebiger gestärkt werden!<br />

Der <strong>HSV</strong> ist nicht nur ein Fußball-, sondern ein Universalsportverein! Der<br />

Verein sollte viel stärker in das soziale und gesellschaftliche Leben der Stadt<br />

eingebunden werden.<br />

Kein Erfolg um jeden Preis! Jahrzehntelange Versäumnisse können und dürfen<br />

nicht auf Kosten der <strong>Tradition</strong> des <strong>HSV</strong> oder mit finanziellen Kraftakten<br />

aufzuholen versucht werden! Vor allem der Jugend- und Amateurbereich muss<br />

weiter gestärkt werden!<br />

Und zu guter Letzt:<br />

Ich ertrage das ewige Warten auf die nächste Meisterschaft des <strong>HSV</strong> nur unter<br />

einer Bedingung: Spieler, Trainer, Vorstand oder Aufsichtsrat sollten sich selbst<br />

nie wichtiger als den Verein nehmen. Dauerhafter Erfolg braucht Zeit und Menschen,<br />

die es ernst meinen mit dem <strong>HSV</strong>, seinen Fans und Mitgliedern. Dann<br />

wird auch die Frage „Wer IST Deutscher Meister?“ irgendwann einmal wieder<br />

entsprechend beantwortet…<br />

supporters news 7<br />

aufsichtsrat


supporters news 8<br />

aufsichtsrat<br />

> CHRISTOPH SCHLÖSSER<br />

Hallo <strong>HSV</strong>erinnen und <strong>HSV</strong>er, mein Name ist<br />

Christoph Schlösser und ich möchte hier die<br />

Gelegenheit nutzen, um mich Euch als Kandidat<br />

für den neu zu wählenden Aufsichtsrat vorzustellen.<br />

Geboren am 13.Mai 1969 bin ich mittlerweile verheiratet<br />

und Vater von zwei Kindern. Unserem Verein gehöre<br />

ich seit dem Weltmeisterschaftsjahr 1990 als förderndes<br />

und manchmal auch forderndes Mitglied an.<br />

Ich habe 1993 die inzwischen größte Abteilung des <strong>HSV</strong>,<br />

den <strong>Supporters</strong>-<strong>Club</strong>, mitgegründet. In der Folgezeit<br />

engagierte ich mich sowohl in der „Orga“ als auch als<br />

ehrenamtlicher Helfer bei den damals noch am Rothenbaum<br />

<strong>aus</strong>getragenen Spielen der Amateure. Nach<br />

zwischenzeitlicher berufsbedingter Verbannung in den<br />

Westen der Republik, möchte ich mich wieder in den<br />

Dienst des Vereins stellen.<br />

Durch meine Tätigkeit als Diplom-Ingenieur im technischen<br />

Verkauf für ein hanseatisches Unternehmen<br />

kenne ich die Spielregeln der freien Wirtschaft. Meine<br />

Empfindung des <strong>HSV</strong> als einen Sportverein möchte ich<br />

ebenfalls einbringen. Daher kandidiere ich für den neu<br />

zu wählenden Aufsichtsrat.<br />

Ich möchte dazu beitragen, daß der Aufsichtsrat<br />

wieder zu einem Gremiun wird, in dem Ihr, die Basis<br />

unseres Vereins, mehr repräsentiert seid. Dadurch<br />

besitzt Ihr die Möglichkeit über ein von Euch gewähltes<br />

Aufsichtsratmitglied in engeren Dialog mit den handelnden<br />

Personen zu treten. Daneben werde ich mich<br />

für größtmögliche Transparenz einsetzen, was die Arbeit<br />

des Aufsichtsrats betrifft. Nur so könnt Ihr wirklich<br />

beurteilen, wer in Eurem Sinne handelt. Ich bin der<br />

festen Überzeugung, daß wir mit den geeigneten Personen<br />

im Aufsichtsrat den <strong>HSV</strong> wieder auf den richtigen<br />

Weg bringen werden.<br />

Dialog und Transparenz, gepaart mit blau-weißschwarzem<br />

Herz und Kompetenz, wenn Euch an diesen<br />

Werten etwas liegt, kommt am 22.11. zur Jahreshauptversammlung<br />

und macht von Eurem Stimmrecht an der<br />

richtigen Stelle Gebrauch. Ich zähle auf Euch!<br />

> ANJA STÄCKER<br />

Mein Name ist Anja Stäcker (37<br />

Jahre). Ich möchte mich als<br />

Kandidatin für die kommende<br />

Aufsichtratswahl bei Ihnen/Euch vorstellen.<br />

Im Januar 1986 habe ich meine Ausbildung<br />

zur Bankkauffrau erfolgreich<br />

abgeschlossen und bin seit dieser Zeit<br />

in diesem Beruf tätig. Am 01. April 1995<br />

bin ich dem <strong>HSV</strong> als förderndes Mitglied<br />

beigetreten. Danach begann auch mein<br />

ehrenamtliches Engagement, überwiegend<br />

bei Auswärtsfahrten, u. a. im<br />

<strong>HSV</strong>-Express.<br />

Eine Kandidatur strebe ich an, weil<br />

ich einen Mix <strong>aus</strong> unterschiedlichen<br />

Generationen im Aufsichtsrat unseres<br />

traditionellen, aber auch modernen <strong>HSV</strong><br />

für unumgänglich halte. Ebenso wichtig<br />

ist die Weitergabe von Erfahrungen und<br />

Wissen <strong>aus</strong> den vergangenen 8 Jahren<br />

Tätigkeit im Aufsichtsrat an die nachrückende<br />

Generation.<br />

Durch meine beruflichen und persönlichen<br />

Erfahrungen sowie meine Verbundenheit<br />

zum <strong>HSV</strong> denke ich, daß ich<br />

die Vor<strong>aus</strong>setzungen erfülle, ein Teil des<br />

neuen Aufsichtsrates des <strong>HSV</strong> zu sein.


Zwischenbericht der Rechnungsprüfer des<br />

Hamburger Sportverein e.V. zur Prüfung der<br />

Unterschlagung innerhalb der Abteilung För-<br />

dernde Mitglieder.<br />

Auf Wunsch der Abteilungsleitung der Förderer im <strong>HSV</strong> berichten<br />

wir an dieser Stelle über den Stand der Dinge, soweit dieser<br />

zum jetzigen Zeitpunkt zu veröffentlichen ist, ohne die Prüfung<br />

zu behindern.<br />

Nach dem die Unterschlagungen z.L. des <strong>HSV</strong> bekannt geworden<br />

sind, wurde der Vorgang zur Veranlassung der notwendigen<br />

und möglichen Schritte an den Syndikus des Vereins, Herrn Horst<br />

W. Lehmann, abgegeben.<br />

Zur Überprüfung des Unterschlagungsfalles und der Arbeitsabläufe<br />

innerhalb der Abteilung / des <strong>HSV</strong> e.V. wurden dann wir<br />

als amtierenden Rechnungsprüfer in den Vorgang mit eingebunden.<br />

Die Abteilungsleitung, in diesem Fall vertreten durch Oliver<br />

Scheel, hat in den bisher geführten Gesprächen die Rahmenbedingungen,<br />

die zum Zeitpunkt der Unterschlagung galten, erläutert<br />

und alle greifbaren Unterlagen zur Verfügung gestellt.<br />

Wir sind zuversichtlich, den Mitgliedern in der Abteilungsversammlung<br />

am 16.10. einen umfassenden Bericht zu dem Vorgang<br />

erstatten zu können.<br />

Reimund Slany Kl<strong>aus</strong> Manal<br />

Gute Besserung<br />

Roland Schinkel, Regionalbetreuer und Fan-<strong>Club</strong> Vorsitzender<br />

in Baden Württemberg, hatte vor kurzem einen<br />

schweren Arbeitsunfall. Roland befi ndet sich derzeit auf<br />

dem langen Weg der Besserung, zu dem wir ihm von<br />

dieser Seite alles Gute wünschen wollen. Lieber Roland,<br />

lass dir Zeit bei der Genesung, auch wenn du dadurch<br />

vielleicht einige Spiele verpassen solltest, wir brauchen<br />

dich gesund.<br />

Tschüß Gerd<br />

In der Nacht vom 26. auf den 27.09.04<br />

verstarb für uns alle unerwartet Gerd Krall.<br />

Gerd war in den Jahren von 2000-2003<br />

Pressesprecher des <strong>HSV</strong> e.V.. Er arbeitete aber<br />

auch vor und nach dieser Zeit mit voller Hingabe<br />

für unseren Verein. Im Mai diesen Jahres<br />

feierte er seine 25 jährige Mitgliedschaft<br />

und war seit seiner Gründung Unterstützer<br />

des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>.<br />

Zahlreiche Publikationen über unseren <strong>HSV</strong><br />

zeigen, dass Gerd Krall <strong>HSV</strong>er mit Herz und<br />

Seele war . Wir sind erschüttert und verlieren<br />

mit ihm einen Freund und Kollegen.<br />

Die Abteilungsleitung<br />

Fördernde Mitglieder/<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

supporters news<br />

9


supporters news 10<br />

interview<br />

Interview mit Dietmar Beiersdorfer<br />

Die Kunst ist wohl, die Zeit zu haben,<br />

Dinge wachsen zu lassen.<br />

> INTERVIEW VON KONSTANTIN ROGALLA, INGO THIEL UND GUIDO ZERBE<br />

supporters news: Herr Beiersdorfer, muss Ihrer<br />

Meinung nach das Saisonziel (Platz 7 oder besser)<br />

revi-diert werden und wo sehen Sie den <strong>HSV</strong> am Ende<br />

der Saison?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Meiner Meinung nach müssen<br />

wir die Saisonziele nicht ändern. Wenn man auf die<br />

Tabelle schaut, stehen die Mannschaften noch alle<br />

relativ eng zusammen. Natürlich sind wir mit dem<br />

Saisonstart nicht zufrieden, es ist aber im Moment<br />

überhaupt keine Frage, dass wir das gesteckte Ziel<br />

noch erreichen können.<br />

supporters news: Woran liegt es denn, dass die<br />

Mannschaft ihr Potenzial bisher nicht abrufen<br />

konnte?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Verschiedene Gründe: Erst<br />

mal haben wir ja eine Anzahl neuer Spieler, die sich<br />

in der Mannschaft einleben müssen. Außerdem hatten<br />

wir auch aufgrund der UI-Cup-Spiele nicht die optimalen<br />

Trainingsbedingungen in der Vorbereitung. Dann<br />

haben wir einige Verletzte zu beklagen gehabt und so<br />

ist die Leistungsfähigkeit noch nicht so, wie ich sie<br />

mir vorstelle. Sozusagen: Die Mannschaft muss zur<br />

Mannschaft wachsen. Für die prognostizierten und<br />

erwarteten Ziele reicht die Qualität auf jeden Fall<br />

<strong>aus</strong>.<br />

supporters news: Hat der <strong>HSV</strong> noch finanzielle<br />

Möglichkeiten zur Verstärkung in der Winterp<strong>aus</strong>e?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Wir könnten noch etwas<br />

tun.<br />

supporters news: Ist Moreira denn der Spielmacher<br />

wie Cardoso früher? Er scheint die Rolle ja noch nicht<br />

ganz <strong>aus</strong>zufüllen.<br />

Dietmar Beiersdorfer: Es kann gut sein, dass er<br />

einer wird. Wir haben ihn ja auch in Lüttich schon oft<br />

gesehen, als wir Mpenza beobachtet haben. Da hat er<br />

Emile hervorragend mit Bällen gefüttert. Natürlich<br />

braucht er auch eine gewisse Eingewöhnungszeit. Ich<br />

habe ihn gegen Stuttgart auch nicht so schlecht gesehen<br />

wie die Presse.<br />

supporters news: Wieso bekommen wir nicht so<br />

einen Mann wie Micoud? Der war ablösefrei in Parma.<br />

Warum kriegen wir einen Mann dieser Güteklasse<br />

nicht?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Man muss halt eine Entscheidung<br />

treffen. Und man trifft diese Entscheidung, nachdem<br />

man den Mann in 4 oder 5 Spielen gesehen hat.<br />

Der war damals 28 und kostet 2,5 Millionen Gehalt.<br />

Die Entscheidung dafür wurde damals nicht getroffen.<br />

supporters news: Warum ist es denn für den <strong>HSV</strong><br />

so schwierig, Hochkaräter an Land zu ziehen?


supporters news 11<br />

interview


supporters news 12<br />

Dietmar Beiersdorfer: Ich bitte euch – geht mal an<br />

den Trainingsplatz. Wir haben van Buyten, Mpenza,<br />

Bouhlarouz und Moreira. Dazu Lauth. Das sind Riesenspieler.<br />

Und vergleicht das doch mal mit der Mannschaft<br />

vor zwei Jahren. Wir haben viermal voll zugelangt. Und<br />

einmal mit Chance. Damit meine ich Moreira.<br />

supporters news: Wir meinten Spieler, die schon<br />

einen Namen haben.<br />

Dietmar Beiersdorfer: Van Buyten, Mpenza, Lauth,<br />

die haben meiner Ansicht nach auch international einen<br />

Namen. Oder meint Ihr Leute wie Ibrahimovic, van<br />

der Vaart ? Hochkarätige Spieler in jungem Alter können<br />

wir uns einfach nicht leisten. Wenn die dann in<br />

einem gewissen Alter sind, in dem sie ihren Zenit<br />

überschritten haben, wollen wir sie nicht mehr. Gravesen<br />

wäre für uns ein Thema, der ist allerdings sehr<br />

teuer, und vor Januar besteht da keine Chance. Das<br />

Einzige, was mir nicht gefällt: Er wäre schon 30 Jahre<br />

alt, wenn er zu uns kommen würde.<br />

supporters news: Werden eigentlich Spieler verpflichtet,<br />

die der Trainer nicht haben will?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Eigentlich nicht, nein. Wir<br />

setzen uns zusammen und bereiten die Transfers vor.<br />

Vor dem Mpenza-Deal habe ich zum Beispiel schon als<br />

Mpenza noch bei Schalke war mit Andi Müller gesprochen,<br />

ob Mpenza zu haben ist. Wir haben ihn vor der<br />

Saison beobachtet, er hat alle Spiele in Lüttich absolviert<br />

und war kein einziges Mal verletzt. Auf Schalke<br />

war das ja eher ein psychologisches Problem. Und wie<br />

er hier marschiert, er hat eine Spielfreude – das ist<br />

unglaublich. Und Moreira sagte uns eben von seiner<br />

Art und Weise zu. Seine Art auf dem Spielfeld, die<br />

Ellenbogen hoch und fighten - die hat uns gefallen.<br />

Der Trainer hat ihn vorher nicht gekannt, aber der<br />

Co-Trainer hat ihn gesehen, ich habe ihn gesehen und<br />

die Scouts ebenfalls. Ich habe dann dem Trainer gesagt,<br />

dass Moreira ohne großes finanzielles Risiko für den<br />

Verein eine Alternative im Mittelfeld ist und gleichzeitig<br />

den Konkurrenzkampf im Team erhöht, Ich habe<br />

ihm mitgeteilt, dass wir meiner Meinung nach jemanden<br />

hinter den Spitzen brauchen, der die Stürmer mit<br />

Pässen versorgen kann. Er stimmte zu. Und deshalb<br />

haben wir Moreira verpflichtet.<br />

supporters news: Was denkt man denn dann, wenn<br />

der Trainer in der Zeitung sagt, dass er den Spieler<br />

nicht kennt und lieber einen anderen haben möchte?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Gut, er wollte Skela haben,<br />

den haben wir auch vier-, fünfmal noch extra beobachtet,<br />

waren aber der Meinung, dass er uns nicht da<br />

hinbringt, wo wir hinwollen. Damals wollte er auch<br />

noch richtig Geld haben, obwohl er ablösefrei war.<br />

Später sind Vereine abgesprungen und er spielt jetzt<br />

in Bielefeld. Wir haben jedenfalls den Moreira-Transfer<br />

mit Kl<strong>aus</strong> Toppmöller abgesprochen. Ich hätte ihn auch<br />

sonst nicht geholt, weil ich weiß, wie sich so was<br />

entwickeln kann. Das lief auch schon in Leverkusen


so, dass der Trainer nicht jeden Spieler gesehen hat.<br />

Da war es normal und so hat Kl<strong>aus</strong> das auch der<br />

Presse gesagt. Weil es für ihn ganz natürlich war.<br />

supporters news: Wie erklären Sie sich diese Leistungseinbrüche<br />

wie in Mainz?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Da sind vier, fünf Leute eingebrochen.<br />

Christian Rahn war nicht fit, Sergej Barbarez<br />

war nicht fit, hat seine Linie verloren, Stefan<br />

Beinlich war vorher krank, Stefan Kling ist eingebrochen,<br />

Mehdi auch. Da muss die Mannschaft mehr<br />

zusammenwirken, jeder muss Wege für andere gehen<br />

und das hat nach der Halbzeit komplett gefehlt.<br />

supporters news: Die Mannschaft wurde konsequent<br />

verjüngt. Woran lag es ihrer Meinung nach, dass sich<br />

hochbegabte Talente früher nicht so gut entwickeln<br />

konnten?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Grundsätzlich haben wir nicht<br />

so einen aufgeblähten Kader, wie damals in der Champions<br />

League Saison mit 33 Spielern. Vor allem trägt<br />

aber die harte Arbeit im Nachwuchsbereich und in der<br />

Spielersichtung endlich Früchte. Unsere zweite Mannschaft<br />

spielt ja sensationell. Da haben wir ja auch<br />

verjüngt. In der ersten Regionalligasaison vor zwei<br />

Jahren hatten wir da noch Spieler bei einem Altersschnitt<br />

von bestimmt 25 ohne jegliche Bundesligaperspektive<br />

dabei. Heute haben wir Spieler, die riesige<br />

Leistungsschritte gemacht haben. Charles Takyi gefällt<br />

mir sehr gut, Alexander Laas, auch René Klingbeil,<br />

Oliver Hampel und natürlich Mustafa Kucukovic. Der<br />

wird auch der nächste Nachrücker in die Bundesligamannschaft<br />

sein.. Sascha Kirschstein ist ein Riesentorwart,<br />

der wird definitiv Bundesliga-Torwart. Riesenpotenzial<br />

haben auch Herve Tchami, Rouven Hennings<br />

<strong>aus</strong> der A-Jugend, um nur einige zu nennen.<br />

supporters news: Woran lag es denn in der Vergangenheit,<br />

dass jüngere Talente so zögerlich an den<br />

Profi-Kader herangeführt wurden und selten zum Einsatz<br />

kamen? Liegt das nur am Trainer?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Das liegt nicht nur am Trainer.<br />

Ich glaube, dass das auch an der Personalplanung<br />

des Vereins liegt. Wir fragen uns schon vor einer<br />

Verpflichtung, ob wir ein Talent zumachen, wenn wir<br />

einen neuen holen, fragen andererseits aber auch, ob<br />

das Talent sich kurz-, oder mittelfristig durchsetzen<br />

kann und ob dies mit unseren aktuellen Ansprüchen<br />

konform geht. In der momentanen Situation einen<br />

Stürmer zu holen der Mucki Kucucovic den Weg zumacht,<br />

wäre dramatisch.<br />

supporters news: Der <strong>HSV</strong> hat enorme Transferverluste<br />

gemacht. Wie wollen Sie das umdrehen?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Wir müssen natürlich Spieler<br />

holen, um uns zu verstärken, dürfen aber auch nicht<br />

<strong>aus</strong> den Augen verlieren, eigene Spieler, zu fördern.<br />

Wir wollen jedoch Spieler, die, die nötige Klasse vor<strong>aus</strong>gesetzt,<br />

noch jung genug sind auch möglicherweise<br />

gewinnbringend verkauft werden können. Die Spieler,<br />

die wir gekauft haben, haben alle ihren Leistungshöhepunkt<br />

noch nicht erreicht.<br />

supporters news: Benny Lauth hat 4,3 Millionen<br />

gekostet. Für einen verletzten Spieler. Ist da das Risiko<br />

nicht zu hoch?<br />

supporters news 13<br />

interview


supporters news 14<br />

interview<br />

Dietmar Beiersdorfer: Wäre er fit gewesen und<br />

hätte das Tor geschossen, dass uns z.B. ins EM-Halbfinale<br />

gebracht hätte, wäre er für uns unbezahlbar<br />

gewesen. Wir haben das in Kauf genommen, dass er<br />

noch im planmäßigen Heilungsverlauf ist, weil wir ihn<br />

haben wollten. An Benny Lauth waren ja auch noch<br />

andere dran. Feyenoord, Berlin und Gladbach.Da hätte<br />

man also auch nicht mehr drücken können.<br />

supporters news: Wären kurzfristige Verträge nicht<br />

eigentlich ein größerer Leistungsansporn als langfristige?<br />

Der Spieler müsste sich schließlich permanent<br />

für einen neuen Vertrag empfehlen.<br />

Dietmar Beiersdorfer: Das ist richtig. Aber man<br />

versucht ja auch vorher schon, den Spieler einzuschätzen,<br />

Gespräche zu führen, Informationen einzuholen.<br />

Mpenza haben wir auch im Training beobachtet, um zu<br />

sehen, ob er auch dort arbeitet oder nur am Samstag<br />

spielt. Wir versuchen halt, das Bild über den Spieler<br />

zu verdichten.<br />

supporters news: Halten Sie das Gehaltsniveau nicht<br />

immer noch für dramatisch überzogen?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Grundsätzlich macht der Markt<br />

die Verträge. Unsere Bestrebungen sind aber natürlich,<br />

Verträge leistungsbezogen abzuschließen. Am Besten<br />

Halbe-Halbe. Allerdings ist das bei allen Spielern nicht<br />

immer möglich. Da ist das Grundgehalt dann schon<br />

mal höher als Einsatz- und Siegprämien.<br />

supporters news: Wie läuft denn so eine Vertragsverhandlung<br />

ab?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Bei Jungspielern, wie zum<br />

Beispiel Kucukovic haben wir uns nach <strong>aus</strong>reichender<br />

Sichtung eine sportliche Meinung gebildet. Wir laden<br />

die Spieler dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

nach Hamburg ein, zeigen ihnen die Stadt, die Umgebung,<br />

das Stadion und die Trainingsmöglichkeiten. Das<br />

machen wir auch schon mit B- und C-Jugendlichen,<br />

bei denen dann die Eltern dabei sind. Bei Kucukovic<br />

war es allerdings eigentlich keine Jugendentscheidung.<br />

Den haben wir schon gleich für die U23 mit Perspektive<br />

Bundesliga geholt.<br />

supporters news: Es war zu lesen, dass er nach 10<br />

Bundesligaspielen einen Profivertrag bekommt?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Das ist nicht richtig. Natürlich<br />

soll er auch nicht auf Dauer für 1500,- Euro in der<br />

Bundesliga kicken. Da haben wir auch als Anreiz eine<br />

überschaubare Steigerung des Salärs vorgesehen.<br />

supporters news: Kommen diese jungen Spieler<br />

eigentlich schon mit Beratern?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Die Eltern sind mit dabei, mit<br />

15 Jahren kommen die Spieler auch schon mal mit<br />

Beratern, ja. Die Berater kennen wir aber meistens.<br />

Es gefällt uns natürlich nicht unbedingt, wenn ein<br />

18jähriger schon mit drei Beratern zum Gespräch<br />

kommen will. Man kann allerdings daran auch schon<br />

sehen, wie er geprägt ist. Dann kommt es erst gar<br />

nicht zum Gespräch.<br />

supporters news: Welche Verhandlungen waren denn<br />

bisher am schwierigsten?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Ujfalusi, weil es meine erste<br />

„richtige“ Verhandlung war und diverse Zahlen im Raum<br />

standen. Mit allem Idealismus und Enthusiasmus, Gehaltszahlung<br />

50:50 und viele „wenn“ dabei. Nun gut,<br />

das hätte auch günstiger sein können, für meine Begriffe<br />

damals. Aktuell hat es sich natürlich <strong>aus</strong>gezahlt.<br />

Van Buyten bzw. Marseille war schwierig und zäh. Wir<br />

wollten nur ihn haben, und da war es schon schwierig,<br />

sich das nicht anmerken zu lassen und einen möglichst<br />

niedrigen Preis zu erzielen. Schön war die Verhandlung<br />

um Emile Mpenza. Sein Berater ist Halbitaliener, so<br />

dass ich die Verhandlungen auf Italienisch geführt habe.<br />

Hat Spaß gemacht.<br />

supporters news: Toppmöller spricht - anders als<br />

seine beiden Vorgänger, sehr offen und auch öffentlich<br />

die spielerischen Defizite an – selbst nach gewonnenen<br />

Spielen. Wie recht hat er?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Es ist seine Art, dieses klar<br />

anzusprechen. Natürlich muss ich mich dann auch<br />

damit <strong>aus</strong>einandersetzen, wenn dies öffentlich geschieht.<br />

Für mich bleibt wichtig, dass an Verbesserungen gearbeitet<br />

wird. Und dies geschieht auch, beispielsweise<br />

in vielen Einzelgesprächen. In Hinblick auf die körperliche<br />

Fitness haben wir zudem ein strukturiertes Training<br />

an Kraftmaschinen eingeführt. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass Krafttraining in Maßen richtig und<br />

wichtig ist. Dies gibt zudem mehr Selbstvertrauen für<br />

die Spieler, wenn er weiss das er nicht so leicht zu<br />

verrücken ist und der Gegner sich blaue Flecken<br />

holt.<br />

supporters news: Wie würden Sie sich verhalten,<br />

wenn Sie sehen, dass Ihr Konzept nicht greift? Würde<br />

das auch für Sie Konsequenzen bedeuten?


Dietmar Beiersdorfer: Die Kunst ist wohl, die Zeit zu<br />

haben, Dinge wachsen zu lassen. Mein Wunsch ist es<br />

- auch wenn es nicht immer einfach war und ist -<br />

den Spieler mehr an den Verein zu binden, eine Identifikation<br />

herzustellen und als Kultur leben zu lassen. Ich<br />

bin sicher kein patriarchalischer Manager. Ich bin aber<br />

davon überzeugt, dass wir grundsätzlich auf einem guten<br />

Weg sind, auch wenn es natürlich immer Dinge gibt, die<br />

falsch laufen können. Ich meine, dass ich meistens<br />

nachvollziehbare Entscheidungen getroffen habe und<br />

denke erst über Konsequenzen nach, wenn ich feststelle,<br />

dass ich hier nichts mehr bewegen kann. Den Eindruck<br />

habe ich aber nicht, wir setzen unsere Entwicklung sicher<br />

fort.<br />

supporters news: Der Aufsichtsrat hat Ihren Vertrag<br />

bereits jetzt verlängert, obwohl die Wahlen für den<br />

neuen Aufsichtsrat erst im November stattfinden. Gibt<br />

es hierfür besondere Gründe?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Wesentlich ist, dass der Aufsichtsrat<br />

mit meiner bislang geleisteten Arbeit und<br />

meinem Einsatz zufrieden ist. Mein alter Vertrag lief nur<br />

noch bis Ende März 2005. Ich denke, dass das vom<br />

Zeitablauf in Ordnung war, da der neue Aufsichtsrat sich<br />

wohl erst im Januar 2005 konstituiert. Ich denke, dass<br />

man gerade in einer Position in der man vorwiegend<br />

mittel- und langfristig gestaltet, strukturiert und aufbaut,<br />

auch hier langfristig denken muss.<br />

supporters news: Sieht Ihr Vorstandsvertrag eine<br />

spezielle Verzichtskl<strong>aus</strong>el für den Fall sportlicher Turbulenzen<br />

vor?<br />

Dietmar Beiersdorfer:Nein, eine solche Vertragskl<strong>aus</strong>el<br />

gibt es nicht.<br />

supporters news: Stand für Sie zur Debatte vom <strong>HSV</strong><br />

wegzugehen?<br />

Dietmar Beiersdorfer: Nein. Ich habe gesagt, dass ich<br />

meine Tätigkeit beim <strong>HSV</strong> als ideal für mich ansehe.<br />

Das ist sicher hoch gegriffen, aber ich habe dem Aufsichtsrat<br />

gesagt, dass ich meine Arbeit zur Verfügung<br />

stelle, dass ich alles gebe, dass ich reinhaue. Ich treffe<br />

gute Entscheidungen und treffe im Zeitablauf vielleicht<br />

auch schlechte Entscheidungen. Wichtig ist, dass ich<br />

nach <strong>aus</strong>reichender Auseinandersetzung mit der Entscheidung<br />

voll dahinter stehe und sie zum Zeitpunkt der<br />

Entscheidung nachvollziehbar ist. Mehr an Verantwortung<br />

und Respekt kann ich dem <strong>HSV</strong> und seinen Mitgliedern<br />

in meiner Position nicht zuteil werden lassen.<br />

supporters news 15


supporters news 16<br />

was macht eigentlich ...<br />

Was macht eigentlich<br />

CHARLY DÖRFEL?<br />

> INTERVIEW VON GUIDO ZERBE<br />

In dieser Reihe stellen wir euch verdiente <strong>HSV</strong>er vor.<br />

Diesmal: Stürmerlegende Gert Frido “Charly” Dörfel<br />

(* 18.09.1939), der gerade seinen 65. Geburtstag<br />

feierte. Wir sagen herzlichen Glückwunsch nachträglich.<br />

Gert Dörfel, von aller Welt nur “Charly” genannt,<br />

war in der ersten Hälfte der 60er Jahre eine der<br />

schillerndsten Figuren im deutschen Fußball und unbestritten<br />

einer der besten Links-Außen aller Zeiten.<br />

Zu seiner Glanzzeit wurde der älteste Sohn einer<br />

Hamburger “Fußball-Dynastie” sogar mit dem legendären<br />

Francisco Gento von Real Madrid verglichen und<br />

1965 zum besten Linksaußen Europas gewählt. Der<br />

blonde und schon früh kahlköpfige Spaßvogel - ein<br />

Original im besten Sinne, das Trainer und Mitspieler<br />

immer in Atem hielt - machte sich vor allem als Flankengeber<br />

für Uwe Seeler einen Namen. Obwohl das<br />

“Enfant terrible” jahrelang als Deutschlands bester<br />

Linksaußen galt, brachte er es gerade einmal auf elf<br />

Länderspiele. Die Bundestrainer seiner Zeit hatten ihre<br />

Probleme mit dem kantigen Hamburger, und so blieb<br />

Dörfel die vom Können her mögliche große internationale<br />

Karriere an der Seite Uwe Seelers versagt. Beim<br />

<strong>HSV</strong> bildete er von 1959 bis 1972 mit Stürmer Uwe<br />

Seeler ein kongeniales Duo.<br />

Nach Differenzen verließ “Charlie” 1972 die Rothosen<br />

und spielte anschließend in Südafrika und Kanada.<br />

Charly Dörfel ist seit dem Jahr 2000 Rentner und seit<br />

August 2004 mit seiner zweiten Frau Lydia verheiratet.<br />

Er hat <strong>aus</strong> erster Ehe 2 Kinder.<br />

Position: Links-Außen<br />

<strong>HSV</strong>-Einsätze: 406 (1958-1972)<br />

Bundesliga-Einsätze: 224 / Oberliga: 182<br />

<strong>HSV</strong>-Tore: 140<br />

Bundesliga-Tore: 58<br />

Länderspiel-Einsätze: 11


supporters news: Hallo Herr Dörfel, schön, dass es<br />

heute geklappt hat.<br />

Charly Dörfel: Sag ruhig Du, Guido. Ich bin der<br />

Charly, genannt nach dem Lied Charly Brown, ich bin<br />

ja der Fußballclown Nummer 1 gewesen, da stehe ich<br />

auch zu, aber heute muss ich ja seriöser sein, ich<br />

habe ja geheiratet...<br />

supporters news: Wie geht es Dir heute, und was<br />

machst Du so?<br />

Charly Dörfel: Ich bin seit 4 Jahren Rentner. Ich<br />

habe im Stellinger Rath<strong>aus</strong> 22 Jahre als Vollziehungsbeamter<br />

gearbeitet, auch neben dem Fußball. Der<br />

Ruhestand im Jahr 2000 war erstmal ungewohnt, kein<br />

Fußball und keine Arbeit mehr, aber ich habe hier mein<br />

H<strong>aus</strong> und meine Aufgaben.<br />

Früher hatte ich ja 2 linke Hände, zum Glück hatte<br />

ich ja einen linken Fuß....ich bin hier der sogenannte<br />

H<strong>aus</strong>meister Kr<strong>aus</strong>e, Fegen, Rasen mähen, da habe<br />

ich Spaß dran, nebenbei mache ich noch die Buchhaltung.<br />

Mein Vater war Bilanzbuchhalter, dies habe ich<br />

neben dem Fußballspielen geerbt.<br />

Meine Frau arbeitet 3 Tage bei Karstadt, da muß<br />

ich jam 3 Tage irgendwie alleine <strong>aus</strong>kommen.<br />

supporters news: Vor einiger Zeit stand im Abendblatt,<br />

dass Du einen Antrag fürs Guiness-Buch der<br />

Rekorde gestellt hast bezüglich der Dörfel Dynastie -<br />

der Einmaligkeit, dass Vater und beide Söhne Nationalspieler<br />

waren - was hat es damit auf sich, und hat<br />

es geklappt?<br />

Charly Dörfel: Das Thema muß ich ein bisschen<br />

bremsen. Wir sind ja nur 3 Nationalspieler. Wir sind<br />

zwar in Deutschland die einzige Familie, aber die Coemann-Familie<br />

in Holland, da haben auch die beiden<br />

Brüder und der Vater in der Nationalmannschaft gespielt.<br />

Das haben wir dann fallen gelassen.<br />

supporters news: Brüder sind ja oft total verschieden,<br />

wie ist es bei euch?<br />

Charly Dörfel: Als Familie halten wir zusammen.<br />

Bernd hat ja 4 Länderspiele mehr als ich, aber ich<br />

war bekannter, wahrscheinlich wegen der ganzen Anekdoten.<br />

Bernd sagt immer, Brüder sind halt verschieden.<br />

Er ist ruhiger und gemäßigter, ich eher das Gegenteil.<br />

Obwohl, er hat auch den Dörfelschen Galgenhumor<br />

von unserem Vater.<br />

Ich bin selbst über mich überrascht, dass ich solange<br />

durchgehalten habe, und da hat mein Humor mir<br />

sehr geholfen. Wir sind eine fußballbesessene Familie.<br />

Ich trage das Herz auf der Zunge, vielleicht bin ich<br />

dem einen oder anderen mal auf den Schlips getreten<br />

und bin deshalb nie ganz so groß r<strong>aus</strong>gekommen wie<br />

Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Günter Netzer, Paul<br />

Breitner oder wie mein Idol Kl<strong>aus</strong> Stürmer. Ich bin ein<br />

unbequemer Spieler und Privatmann. Man sollte immer<br />

sachlich sagen, was Sache ist. Und wenn man mal<br />

verkehrt liegt, dann entschuldigt man sich.<br />

Auf der anderen Seite habe ich ein zweites Gesicht.<br />

Ich musste seriöser sein in meinem Job, ich habe<br />

hauptsächlich KFZ- Stilllegungen gemacht, ich durfte<br />

Leuten Gegenstände wegnehmen in deren Wohnungen,<br />

das war ja halbe Polizeiarbeit. Diesen Beruf habe ich<br />

aber auch sehr ernst genommen, auf der einen Seite<br />

der Spaßvogel, auf der anderen Seite der Vollziehungsbeamte.<br />

Ich hatte ein Toupet auf und eine Brille zur Tarnung,<br />

und wenn ich mal gefragt wurde, dann habe ich erzählt,<br />

ich sei das Double vom Charly...<br />

supporters news: Bernd Dörfel sagte: „..dass ihn<br />

mit dem <strong>HSV</strong> nicht mehr viel verbindet“ , wie ist es<br />

bei Dir?<br />

Charly Dörfel: Bernd hat sich völlig <strong>aus</strong> dem Fußballgeschäft<br />

zurückgezogen. Er sagt seine Meinung und<br />

redet intern auch mehr Tacheles als ich, ich beschönige<br />

gerne.<br />

Bernd meinte mal scherzeshalber, dass der <strong>HSV</strong> mal<br />

absteigen, soll um sich zu regenerieren. Einiges stimmt<br />

ja beim <strong>HSV</strong> auch nicht. Das ist ein großes Imperium<br />

geworden, und das ist auch schwierig eine so große<br />

Firma zu führen. Insgesamt stehe ich aber zu meinem<br />

Verein. Es ist ein bisschen wie eine Hass-Liebe. Wenn<br />

man mich braucht, dann bin ich sofort da und bereit.<br />

supporters news: Wie stehst Du denn zur jetzigen<br />

Führung?<br />

Charly Dörfel: Ich sage es mal mit einem Satz:<br />

Politiker und Vollkaufleute haben in einem Fußballverein<br />

nichts zu suchen, Ausnahmen sind die Hoeneß-<br />

Brüder, weil diese Fußballerfahrung und Sachverstand<br />

haben. Ein Verein ist natürlich hauptsächlich von den<br />

Erfolgen abhängig. Ohne Fußballsachverstand ist es<br />

schwierig, einen Fußballverein zu führen, richtige Leute<br />

kaufen, aufpassen, dass die verschiedenen Spieler-<br />

Charakter zusammenpassen. Zu unserer Zeit ist das<br />

supporters news 17<br />

was macht eigentlich ...


supporters news 18<br />

mal gelungen, bei der Ära Happel, Netzer, Klein und<br />

Krohn hat dies auch funktioniert, nachher wurde es<br />

etwas weniger.<br />

supporters news: Wie oft bist Du im Jahr im Stadion?<br />

Charly Dörfel: Nur etwa 3 bis 5 mal im Jahr. Ich<br />

habe netterweise 2 Ehrenkarten untergeordneter Kategorie<br />

bekommen, da ich auf meine VIP-Karte verzichtet<br />

habe. Meist nutzen diese Karten meine Söhne<br />

Steffen und Christoph. Ich sitze lieber in meinem gesetzten<br />

Alter vor dem Fernseher mit einem Schluck<br />

Alsterwasser.Ich mache aber noch viel Werbung für<br />

den Verein, zum Beispiel im Museum, auf der Geschäftsstelle,<br />

halte mal Vorträge.<br />

supporters news: Gab es damals in fremden Stadien<br />

die Unterstützung von mitfahrenden Fans?<br />

Charly Dörfel: Nein, nicht in dieser Form. Es war<br />

nicht so lautstark wie heutzutage. Heute sind die<br />

<strong>Supporters</strong> gerade zu H<strong>aus</strong>e der 12. Mann, ich bin<br />

sogar der Meinung, dass bei schlechten Spielen, die<br />

<strong>Supporters</strong> die Spieler noch zum Sieg peitschen können.<br />

supporters news: Meines Erachtens ist aber gerade<br />

die Stimmung im Volkspark noch verbesserungswürdig.<br />

Charly Dörfel: Also, mir ist das schon fast zu laut,<br />

mir tun die Ohren schon weh, wenn ein Tor fällt, ähnlich<br />

zu vergleichen wie eine Diskothek, aber das kann<br />

auch mit meinem Alter kommen. Aber solche tollen<br />

Fans sind schon unbezahlbar. Auf diese sollten Führung<br />

und Verein öfters hören, wenn von dieser Seite Verbesserungsvorschläge<br />

kommen.<br />

supporters news: Wie hat sich die Stimmung zwischen<br />

damals und heute gewandelt?<br />

Charly Dörfel: Es ist ein Spektaktel geworden, auch<br />

wenn die Jungs öfters eine schlechte Leistung abliefern,<br />

die Leute kommen trotzdem ins Stadion. Das Stadion<br />

ist wirklich einmalig. Ich hätte gern in so einem tollen<br />

Stadion vor so einer Kulisse gespielt.<br />

supporters news: Kommen wir zur aktuellen Situation<br />

beim <strong>HSV</strong>: Was tr<strong>aus</strong>t Du der Mannschaft für die<br />

Saison noch zu?<br />

Charly Dörfel: Da in meinem Herzen natürlich der<br />

<strong>HSV</strong> schlägt, hoffe ich und würde mich freuen, wenn<br />

wir noch unter die ersten 5 kommen. Eigentlich habe


ich vor der Saison damit auch gerechnet. Zuh<strong>aus</strong>e sind<br />

wir ja eine Macht, da gewinnen wir mit Gott und den<br />

<strong>Supporters</strong>. Aber die Mannschaft muss homogener<br />

werden, dann traue ich ihnen noch einen Platz unter<br />

den ersten 5 zu. Dies ist aber eine Vermutung und ein<br />

Hoffen und Bangen. Aber wenn sie so weiter machen,<br />

besonders <strong>aus</strong>wärts, dann werden sie wohl im unteren<br />

Mittelfeld rumdümpeln. Das gönne ich ja meinem<br />

ärgsten Feind nicht.<br />

supporters news: Fehlt den heutigen Spielern der<br />

Maizena-Zucker, den der damalige Präsident Mechlen<br />

immer verteilt hat?<br />

Charly Dörfel: Ja, da kann ich mich noch gut dran<br />

erinnern. Wir wurden immer mit Maizena / Dextro<br />

Energie voll gestopft, ich habe das am Ende gar nicht<br />

mehr angefasst. Das gab es sogar in der Suppe, wir<br />

wurden mehr in Naturalien als mit barer Münze <strong>aus</strong>gezahlt.<br />

Unser Präsident Mechlen hat uns rein pädagogisch<br />

auch gut geführt, vom Fußball hatte er keine Ahnung....<br />

das ist ja fast wie heute.....J Nein, Beiersdorfer hat ja<br />

auch Fußball gespielt, aber Fußball und Kaufleute, das<br />

sind 2 Linien, die müssen zusammengeführt werden,<br />

das kann nicht jeder, und die Kritiker warten ja leider<br />

überall. Aber es werden ja auch oft Anfängerfehler<br />

gemacht, und da müssen sie aufpassen, dass der<br />

Verein in eine gute Bahn gelenkt wird. Fußballerisch<br />

sowieso, die Spieler müssen gut sein, aber sie müssen<br />

auch zusammenpassen. Der eine verdient immer mehr<br />

als der andere, da darf es keinen Neid und keine<br />

Eifersucht geben. Ein neuer Star ist immer teurer als<br />

der alte.<br />

supporters news: Heute werden Summen im Monat<br />

gezahlt, wovon du damals als Jahresgehalt geträumt<br />

hast, was sagt man als ehemaliger Nationalspieler<br />

dazu?<br />

Charly Dörfel: Das habe ich schon immer wiederholt,<br />

das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht. Die Spieler<br />

sollen soviel wie möglich verdienen, aber es muss im<br />

Rahmen bleiben. Die Vereine dürfen sich nicht so immens<br />

verschulden. Ich frage mich immer, wo das<br />

ganze Geld bleibt. Ich war ja mal als Schatzmeister<br />

beim <strong>HSV</strong> im Gespräch. Uwe meinte damals, „Der<br />

Charly wäre als geiziger Mensch ein guter Schatzmeister;<br />

die Sache hat nur einen Haken, die Spieler würden<br />

nicht mal mehr an die Privatkonten rankommen“. Damit<br />

ist viel gesagt, ich geh mit anderer Leute Geld<br />

gen<strong>aus</strong>o um. Ich bin sehr sparsam und gehe mit dem<br />

Geld vorsichtig um. Ich rauche und trinke nicht, das<br />

ist schon mal eine Basis, die für den Sport geeignet<br />

wäre. Man sollte solide sein, um große Leistung zu<br />

bringen.<br />

supporters news: Jupp Posipal soll dir immer einen<br />

Fünfziger in den Schuh gesteckt haben, wie kam es<br />

dazu?<br />

Charly Dörfel: Das war mal ein Gag mit dem 50-<br />

Mark-Schein. Ich war ein bisschen verletzt, dann hat<br />

er einen Schein in meinem Schuh reingesteckt und hat<br />

gemeint: „Versuch es mal, Charly, wie es nun geht.“<br />

Ich entgegnete: „Mensch mit dem Fuffi geht das ja<br />

wunderbar“. Ich bin dann um mein Leben gelaufen.<br />

Also, mit anderen Worten: Mit Geld konnte man mich<br />

auch locken...<br />

Ich bin ja als kleiner Amateur in die Mannschaft zu<br />

meinen Vorbildern gekommen. Zwei Jahre zuvor bin<br />

ich noch, weil wir kein Geld hatten, über den Stacheldraht<br />

geklettert, um meinen Idolen beizuwohnen. Es<br />

war im <strong>Volksparkstadion</strong> ein Spiel um die Deutsche<br />

Meisterschaft, ich bin ja in Altona groß geworden. Zwei,<br />

drei Jahre später durfte ich dann selber mitmischen<br />

mit meinen Idolen. Es war wie ein Traum, es war<br />

wunderschön, dass ich mitgewirkt habe. So schnell die<br />

Karriere begann, so schnell war es aber insgesamt<br />

auch wieder vorbei. Es war eine schöne Zeit.<br />

supporters news: Du hast in der Bundesliga zwei<br />

rote Karten bekommen, wie kam es dazu...<br />

Charly Dörfel: Eigentlich war es nur eine Karte im<br />

Spiel gegen Eintracht Frankfurt gegen den Spieler<br />

Blusch, der mich festgehalten und bespuckt hat. Irgendwann<br />

ist bei mir die Sicherung durchgegangen,<br />

und ich bin ihm hinterher gesprungen, habe ihn aber<br />

nicht getroffen. Erst betrug die Sperre 6 bis 8 Wochen,<br />

in der Revision gab es dann 14 Tage, weil ich bis dahin<br />

unbescholten war. Dazu stehe ich aber auch.<br />

Die zweite Rote Karte war eigentlich gar keine, es<br />

war ein Riesenspiel gegen 1860 München im Oktober<br />

1968 im Volkspark, dort habe ich die Note 6 (sehr<br />

gut-länderspielreif), gottseidank auf dem Platz und nicht<br />

in der Schule bekommen.<br />

Im Nachhinein musste ich den Schiedsrichter Deuschel<br />

schon bemitleiden. Also, da habe ich gegen<br />

Wagner gespielt. Da war ein klares Foul gegen mich,<br />

der Schiedsrichter hat aber gegen mich gepfiffen. Die<br />

Leute haben alle gepfiffen und sich gefragt, was dort<br />

los war. Ich meinte „Der Freistoss war doch für mich“.<br />

Er erwiderte: „Nein seien sie ruhig“ Man darf ja eigentlich<br />

dem Schiedsrichter nicht widersprechen, aber<br />

hier war die Sache so klar, also erwiderte ich: „Nein<br />

ich bin nicht ruhig. Das war für uns und nicht für<br />

supporters news 19<br />

was macht eigentlich ...


supporters news 20<br />

was macht eigentlich ...<br />

1860“ Deuschel meinte nur „Seien Sie ruhig, wie ist<br />

ihr Name?“ Ich bin an ihm vorbeigegangen und habe<br />

gemeint „Meier“. „Es reicht, gehen sie vom Platz!“<br />

Es gab 2 Wochen Sperre. Da sind wir sofort in die<br />

Revision gegangen. Deuschel durfte danach nie wieder<br />

in der Bundesliga pfeifen, er musste sich bei mir und<br />

dem <strong>HSV</strong> und dem DFB entschuldigen, denn man darf<br />

einen deutschen Nationalspieler nicht nach dem Namen<br />

fragen. Da das nächste Wochenende spielfrei war,<br />

musste ich nicht <strong>aus</strong>setzen. Im nächsten Spiel brüllte<br />

das ganze Stadion Meier, Meier... und alle Zeitungen<br />

berichteten über Charly Meier.....<br />

supporters news: Wo wir grad bei der Vergangenheit<br />

sind, wie war Dein Eindruck vom <strong>HSV</strong>-Museum?<br />

Charly Dörfel: Also das, was sie da aufgebaut haben,<br />

das finde ich toll, für unsere Verhältnisse sogar riesig,<br />

denn ich habe schon die Museen von Real Madrid und<br />

Barcelona besucht, die haben das ja schon jahrzehntelang<br />

vorgemacht. Der Verein wollte sich immer gerne<br />

mit Weltniveau behaften, da lag aber in der Vergangenheit<br />

viel im Argen.Dass Leute wie Dirk Mansen<br />

und der <strong>HSV</strong> das nun auf die Beine gestellt haben ist<br />

eine tolle Sache. Es gibt noch kleine Verbesserungen,<br />

das ist klar, dies ist Neuland, aber insgesamt ist es<br />

schon sehr gelungen.<br />

supporters news: Warum hast du damals den <strong>HSV</strong><br />

verlassen, die Perspektive in Südafrika und Kanada<br />

war es ja wohl nicht?<br />

Charly Dörfel: Es war eine tragische Situation: Kl<strong>aus</strong><br />

Ochs, der damalige Trainer, hat mir nebenbei erzählt,<br />

dass es Konkurrenz für mich gibt. Den Georg Volkert<br />

vom FC Zürich. Konkurrenz fand ich damals gut. Dann<br />

habe ich aber den klassischen Satz gesagt, der mir<br />

zum Verhängnis geworden ist: „Im Übrigen, Herr Ochs,<br />

habe ich schon 7 Trainer überlebt.“ Das war tödlich<br />

für mich. Mir blieb fast immer die Bank, obwohl Georg<br />

Volkert damals noch keine große Leuchte war, und er<br />

war die ersten beiden Jahren gar nicht tragbar für den<br />

Verein. Er wurde dann später ja ein richtig guter<br />

Fußballer und ein toller Techniker.<br />

Wir haben ja auch mal zusammen gespielt, auf einer<br />

Deutschland Tour, da habe ich in einem Spiel 5 Tore<br />

gemacht. Wir hätten uns also prima ergänzt, aber<br />

unser Trainer hat das gar nicht versucht. Ich war der<br />

Bessere zu dem Zeitpunkt, die Zuschauer und die<br />

Presse wollten mich auch sehen, aber Ochs brachte<br />

immer seinen Schützling. Ich kam immer nur für 20<br />

Minuten rein, war dann der bessere, bin um mein<br />

Leben gelaufen und musste trotzdem im nächsten Spiel<br />

wieder auf die Bank. Das war sehr frustrierend. Da<br />

kam ein Mann <strong>aus</strong> Südafrika, der hatte in Düsseldorf<br />

eine Filiale für Diamanten und Juwelen, der hat den<br />

Ärger in der Zeitung gelesen und hat mich nach Südafrika<br />

zu einem Probespiel eingeladen.<br />

Mir war das ganz recht, ich wollte auch die Tiere<br />

sehen und auf Safari gehen, meine heimliche Liebe.<br />

Nach dem Probespiel haben sie mich gleich dabehalten<br />

und haben mir einen Zwei-Jahresvertrag in Johannesburg<br />

mit H<strong>aus</strong>, Auto und gutem Gehalt angeboten. Dort<br />

habe ich dann fünf Jahre bei verschiedenen Vereinen<br />

gespielt. Es war eine wilde Liga, sie gehörte nicht der<br />

Fifa an. In der Liga haben teilweise auch die ganzen<br />

aufgrund des Bundesligaskandals gesperrten Bundesligaspieler<br />

gespielt, ich war der einzige Nicht-Skandalspieler.<br />

Ich war Publikumsliebling bei Schwarz und<br />

Weiß. Dort herrschte ja die Apartheid. Mit 38 bin ich<br />

dann noch nach Kanada gegangen. Dort sind wir Dritter<br />

geworden. Pele und Beckenbauer spielten in der<br />

Parallelliga. Ich habe in der Zeit bei Siemens im erlernten<br />

Beruf als Im- und Exportkaufmann gearbeitet.<br />

Es war eine schöne Zeit. Ich bin dann aber wieder<br />

zurück, weil mein erster Sohn geboren wurde.<br />

supporters news: Dein schönstes Tor? Zufällig das<br />

3-0 für die Nationalmannschaft in Island?<br />

Charly Dörfel: Nein, das war im Weserstadion. Wir<br />

haben eine kleine Sensation geschafft. Es war bei<br />

unserem Angstgegner Bremen. Ich schoss das 4-1 per<br />

Fallrückzieher von der Strafraumgrenze. Das war das<br />

Jahrhunderttor, den Bericht zeige ich dir gleich mal,<br />

der hängt bei mir an der Wand.<br />

supporters news: Hast du noch Kontakt zu den<br />

damaligen Mitspielern?<br />

Charly Dörfel: Klar, zu Uwe Seeler natürlich, Manni<br />

Kaltz habe ich auch neulich wieder getroffen.<br />

supporters news: Ging es um den Streit um die<br />

Bananenflanke?<br />

Charly Dörfel: Nein, wir haben zusammen geflachst.<br />

Man las immer von Kaltz, dem Erfinder der Bananenflanke.<br />

Mich haben Leute drauf aufmerksam gemacht,<br />

dass ich die Flanken doch 20 Jahre früher so geschlagen<br />

habe. Dem habe ich nur zugestimmt. Dadurch<br />

entstand das Thema, und dies wurde in der Presse<br />

natürlich reichlich <strong>aus</strong>geschlachtet.<br />

Außerdem habe ich noch Kontakt zu meiner damaligen<br />

Straßenmannschaft <strong>aus</strong> Altona, dem FC Lessing,<br />

den ich mitgegründet habe. Wir waren eine tolle Mann


schaft mit einigen Bundesligaspielern wie Hubert Stapelfeldt,<br />

meinem Bruder Bernd Dörfel, Jürgen Wähling,<br />

Harry Bähre und Heiko Kurth.<br />

Auf dem Sportplatz Max-Brauer-Allee haben wir<br />

gespielt, auf Schlacke.<br />

supporters news: Da habe ich auch oft drauf gespielt.<br />

Die haben ja nun einen neuen Rasenplatz.<br />

Charly Dörfel: Ja, da war ich auch ganz erstaunt,<br />

als ich dort neulich bei einem Klassentreffen war.<br />

So etwas Feines gab es damals natürlich da noch<br />

nicht, bei uns ging noch nach einer Grätsche auf dem<br />

Boden die Tapete vom Bein.....<br />

supporters news: Ich habe ein Zitat von dir über<br />

Uwe gefunden: „Dicker, wenn du noch länger meckerst,<br />

trete ich die Flanken 10 Zentimeter höher, dann kommst<br />

du gar nicht mehr ran!“ Wie kam es dazu?<br />

Charly Dörfel: Es war ein Europapokalspiel gegen<br />

den FC Barcelona, mein Bruder kam von den Amateuren<br />

in die Mannschaft, ich habe auf meinem Bruder<br />

Bernd geflankt, und er flankte zu mir zurück, und so<br />

ging das zwei, drei mal, da wurde der Uwe sauer,<br />

teilweise zu recht. Als er später dann wieder gemeckert<br />

hat, sagte ich: „wenn du noch länger meckerst, trete<br />

ich die Flanken 5 Zentimeter höher, und dann renkst<br />

Du dir den Kopf <strong>aus</strong>....“<br />

supporters news: Zum Abschluss: Es gab mal eine<br />

lustige Anekdote mit einem Hund auf dem Spielfeld...<br />

Charly Dörfel: Während des Spiels lief ein Hund,<br />

ein Boxer, aufs Feld. Mit 10 bis 15 Ordnern konnten<br />

sie diesen Boxer nicht des Feldes verweisen. Da ergriff<br />

ich dann die Initiative, ging auf die Knie und heulte<br />

wie ein Wolf. Der Hund lief erst quer hin und her, aber<br />

als er mich heulen hörte, kam er angewetzt, hat mich<br />

entdeckt – wohl als Gleichgesinnten, als Artgenosse.<br />

Kam zu mir, hat bei mir geschnuppert – ich habe<br />

bei ihm geschnuppert – und dann habe ich das Bein<br />

gehoben. Da gab es dann Sonderbeifall. Als der Hund<br />

auch das Bein heben wollte – haben die Ordner dann<br />

gerade noch den Hund am Halsband geschnappt und<br />

ihn ordnungsgemäß vom Feld geführt.<br />

supporters news: So, dann danke ich ganz herzlich<br />

für das freundliche und lustige Gespräch und wünsche<br />

dir und Deiner Frau für die Zukunft alles Gute!<br />

supporters news 21<br />

was macht eigentlich ...


supporters news 22<br />

Der Zug fährt weiter!<br />

> VON CHRISTIAN REICHERT<br />

Wie die meisten von Euch schon anlässlich der<br />

Fahrt nach Mainz mitbekommen haben, wird<br />

der <strong>HSV</strong>-Sonderzug auch dieses Jahr wieder<br />

zu einigen Auswärtsspielen fahren. Gemäß dem<br />

Beschluss der letzten Mitgliederversammlung der Abteilung<br />

Fördernde Mitglieder haben wir versucht,<br />

mit der SVG (Eigentümer des Sonderzuges) einen Vertrag<br />

zu schließen, der das Risiko für den <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> begrenzt. Nach tagelangen Verhandlungen<br />

haben wir ein Ergebnis erzielt, welches uns in die<br />

Lage versetzt 6-10 Fahrten in der laufenden Saison<br />

durchzuführen.<br />

Hier ein kleiner Überblick über den geplanten Saisonverlauf<br />

04/05: Grundsätzlich besteht nach wie vor<br />

die Problematik, dass wir erst sehr kurzfristig<br />

erfahren ob die Spiele an einem Samstag oder einem<br />

Sonntag stattfinden werden. Aus den schlechten<br />

Erfahrungen der letzten Saison haben wir die Entscheidung<br />

getroffen, Fahrten zu Sonntagsspielen nur noch<br />

in ganz besonderen Ausnahmefällen stattfinden<br />

zu lassen. Selbstverständlich müssen wir auch<br />

Interessen des Zugeigentümers berücksichtigen, der<br />

uns den Zug nicht das ganze Jahr reservieren kann,<br />

damit wir dann ein oder zwei Fahrten durchführen.<br />

Nach langwierigen Diskussionen haben wir uns<br />

geeinigt, dass wir mindestens sechs Fahrten<br />

durchführen werden.<br />

Wie gesagt ist zum ersten Auswärtsspiel nach Mainz<br />

der Zug gefahren und hat auch eine Auslastung gehabt,<br />

wie wir sie geplant hatten. Da zum Spiel in Stuttgart<br />

noch nie ein großes Interesse bestand, den Sonderzug<br />

fahren zu lassen, hatten wir auch dieses Jahr dort<br />

keine Zugfahrt geplant. Die geplante Fahrt nach Kaiserslautern<br />

haben wir wegen des katastrophalen Saisonstarts<br />

kurzfristig stornieren müssen. Auch zum<br />

Spiel nach Leverkusen werden wir den Sonderzug nicht<br />

einsetzen.<br />

Am 23./24.10.04 werden wir den Zug nach Dortmund<br />

einsetzen wenn das Spiel am Samstag stattfindet.<br />

Sollte das Spiel auf den Sonntag verlegt werden, werden<br />

wir je nach Interesse kurzfristig entscheiden ob<br />

der Zug fährt oder nicht.


Zum Spiel am 30./31.10.04 in Bremen, haben<br />

wir einen Entlastungszug bei der Deutschen<br />

Bahn angefragt, weil unser Sonderzug sich auf<br />

solchen Kurzstrecken auf keinen Fall rentiert.<br />

Zum Spiel am 13/.14.11.04 nach Rostock gilt<br />

dasselbe wie zum Spiel in Dortmund.<br />

Zum Spiel am 27./28.11.04 in Mönchengladbach<br />

werden wir wegen des großen Interesses<br />

den Zug auf jeden Fall (egal ob Samstag oder<br />

Sonntag) fahren lassen.<br />

Zum letzten Auswärtsspiel der Hinrunde, am<br />

11./12.12.04 in Bochum wird der Zug am Samstag<br />

fahren, findet das Spiel am Sonntag statt,<br />

ist es sehr unwahrscheinlich dass der Zug<br />

eingesetzt wird.<br />

Zum Rückrundenstart in München werden<br />

wir auf jeden Fall versuchen den Zug einzusetzen,<br />

obwohl hier zusätzlich das Risiko besteht,<br />

dass das Spiel am Freitag den 21.01.05 stattfindet.<br />

14 Tage später spielen wir in Nürnberg<br />

(05./.06.02.05). Ein Einsatz des Zuges hängt hier<br />

wohl stark von der sportlichen Entwicklung bis<br />

zu diesem Zeitpunkt ab. Das Spiel in Berlin am<br />

26./27.02.05 wird der Zug nur ansteuern wenn<br />

das Spiel am Samstag stattfindet. Gleiches gilt<br />

zwei Wochen später (12/.13.03.05) für das Spiel<br />

in Bielefeld. Damit sich ein Sonderzug nach<br />

Freiburg (02./.03.04.05) lohnen würde, müsste<br />

es schon eine sensationelle sportliche Entwicklung<br />

geben. Wir müssen also leider davon<br />

<strong>aus</strong>gehen, dass es keinen Sonderzug zu diesem<br />

Spiel gibt. Für die Spiele am 16/.17.04.05 auf<br />

Schalke und am 30.04./01.05.05 in Wolfsburg<br />

gilt dasselbe wie für die Spiele in Rostock und<br />

Dortmund, Samstag ja, Sonntag eher nein.<br />

Zum Auswärts-Saisonabschluß nach Hannover<br />

am 14.05.05 lohnt sich wegen der Kürze<br />

der Strecke der Einsatz des Sonderzuges nicht,<br />

hier werden wir wieder Entlastungszüge bei der<br />

Deutschen Bahn anfragen.<br />

Ich hoffe, dass ihr das Projekt Sonderzug<br />

durch zahlreiche Teilnahme bei den stattfindenden<br />

Fahrten unterstützt. Bitte achtet auf die<br />

Bekanntmachungen, die neben den Supporter<br />

News auch in der <strong>HSV</strong> Live und auf unseren<br />

Internetseiten (www.hsv-supporters.de und<br />

www.hsv.de) erscheinen werden.<br />

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M U S E U M


supporters news 24<br />

geschichte<br />

<strong>HSV</strong> do Brasil<br />

Von Germania Hamburg<br />

zum Esporte <strong>Club</strong>e Pinheiros<br />

> VON JENS WAGNER<br />

Bei den Olympischen Spielen in Athen wurde es wieder einmal<br />

nur allzu deutlich: Spitzensport hat im <strong>HSV</strong> keinen Platz! Da<br />

es seit langem Strategie des Vereins ist, die finanziellen Anstrengungen<br />

allein auf den Profifußball zu konzentrieren, können sich<br />

andere Abteilungen keine Spitzensportler leisten, und der <strong>HSV</strong>-Fan<br />

guckt bei Olympia in die Röhre. Erfreuliche Ausnahme waren da noch<br />

unsere beiden Beachvolleyballerinnen Stefanie Pohl und Okka Rau<br />

sowie unsere Fußballnationalspielerin Sarah Günther. Wer also aufgrund<br />

der geringen Anzahl von <strong>HSV</strong>-Athleten Motivationsprobleme<br />

gehabt hat, sich mit dem Geschehen in Athen zu identifizieren, dem<br />

kann in der Zukunft vielleicht geholfen werden. Der aufmerksame<br />

Museumsbesucher wird es bereits wissen: Wir haben in Brasilien<br />

einen Bruderverein, der es in schöner Regelmäßigkeit schafft, Athleten<br />

in den verschiedensten Disziplinen zu Olympischen Spielen und<br />

Weltmeisterschaften zu entsenden. Gemeint ist der Esporte <strong>Club</strong>e<br />

Pinheiros, benannt nach Sao Paulos gleichnamigem Stadtteil. Der EC<br />

Pinheiros ist heute einer der größten und erfolgreichsten Vereine<br />

Südamerikas, mit einer <strong>Tradition</strong>, die sich durch<strong>aus</strong> mit der des <strong>HSV</strong><br />

vergleichen lassen kann.<br />

Angefangen hatte alles im Jahre 1897, als das Germania Hamburg<br />

Vereinsmitglied Hans Nobiling nach langer Seereise in Sao Paulo<br />

angekommen war. Er hatte den Traum, in Sao Paulo einen Verein<br />

nach dem Vorbild Germania Hamburgs zu gründen. Aus der Vereinschronik<br />

Pinheiros ist überliefert, dass sich in Nobilings Gepäck<br />

unter anderem ein Fußball, ein Germania-Trikot und jeweils eine<br />

Ausgabe der Satzung von Germania Hamburg und des Hamburger<br />

Fußballverbandes befunden haben sollen. Zusammen mit dem englischstämmigen<br />

Brasilianer Charles Miller machte sich Nobiling in<br />

den folgenden Jahren daran, eine funktionierende Infrastruktur für<br />

Sao Paulos Fußball aufzubauen. Anfänglich diente eine Wiese mit<br />

provisorischen Bambustoren den Spielern als Übungsplatz. Da in der<br />

Regel nur nach Feierabend trainiert werden konnte, mußte nach<br />

Einbrechen der Dunkelheit der Platz mit Scheinwerfern der umstehenden<br />

Autos beleuchtet werden. Am 25. März 1899 kam es dann<br />

zum ersten Spiel des sogenannten „Nobiling Teams“ gegen das Ma


Germania Sao Paulo im Jahr 1903<br />

ckenzie College, das 0:0 <strong>aus</strong>ging. Im August desselben<br />

Jahres trafen sich die Spieler des „Nobiling Teams“ zu<br />

einer konstituierenden Sitzung mit dem Ziel, einen<br />

Verein nach den Statuten Germania Hamburgs zu gründen.<br />

Nach langer Diskussion wurde der Sport <strong>Club</strong><br />

Internacional ins Leben gerufen, was bei Hans Nobiling<br />

auf heftige Gegenwehr stieß. Er hatte die Idee, dass<br />

jede Emigranten-Kolonie Sao Paulos eine eigene Mannschaft<br />

stellen sollte. Nobiling sprach sich etwa für rein<br />

englische und rein deutsche Mannschaften <strong>aus</strong>, die<br />

dann in kleinen „Länderspielen“ gegeneinander antreten<br />

sollten. So gründete er dann 18 Tage später, am<br />

07. September 1899, seinen eigenen Verein, den Sport<br />

<strong>Club</strong> Germania. Als Vereinsfarben wurden in Anlehnung<br />

an den Hamburger Bruderverein blau und schwarz<br />

gewählt. Sowohl Germania als auch Internacional waren<br />

die ersten beiden Sportvereine Brasiliens und<br />

legten somit den Grundstein für die brasilianische<br />

Sportkultur.<br />

1901 gründete Nobiling zusammen mit Charles Miller<br />

und Antonio Casimiro da Costa, dem dritten Pionier<br />

des brasilianischen Fußballs, die Sao Paulo Fußballliga.<br />

Zwei Jahre später hatte Germania einen ersten<br />

echten Star. Hermann Friese war der kompletteste<br />

athletische Spieler, den der Fußball in Sao Paulo bis<br />

dahin gesehen hatte. Im Grunde wenig verwunderlich,<br />

denn Friese konnte bereits in Europa viele Titel von<br />

100 bis 1500 Meter bei internationalen Leichtathletikwettkämpfen<br />

gewinnen. Sein größter Erfolg war der<br />

Gewinn der Europameisterschaft über 1.500 Meter. Auch<br />

für Germania Sao Paulo war er nicht nur auf dem<br />

Fußballplatz erfolgreich, sondern gewann zahlreiche<br />

Titel bei diversen Leichtathletikwettbewerben in ganz<br />

Südamerika. Nicht zuletzt Frieses überragende Dynamik<br />

trug dazu bei, dass Germania 1906 zum erstenmal die<br />

Meisterschaft in Sao Paulo gewinnen konnte.<br />

Eine weitere her<strong>aus</strong>ragende Figur Germanias war<br />

Arthur Friedenreich. Friedenreich, Sohn eines deutschen<br />

Einwanderers und einer farbigen Brasilianerin, gelang<br />

es als erstem Farbigen und <strong>aus</strong> armen Verhältnissen<br />

stammenden Spielers, sich bei einem der großen Vereine<br />

durchzusetzen. Mit seiner Spielweise revolutionierte<br />

Friedenreich den europäisch geprägten Fußball<br />

dieser Epoche. Friedenreich spielte als erster das, was<br />

man heute gemeinhin unter brasilianischer Spielweise<br />

versteht. In seiner 26-jährigen Karriere durchlief er<br />

diverse Auswahlmannschaften und spielte für verschiedene<br />

brasilianische <strong>Club</strong>s. Seine bis dato einzigartige<br />

supporters news 25<br />

geschichte


supporters news 26<br />

geschichte<br />

und dazu äußerst erfolgreiche Art Fußball zu spielen,<br />

machte ihn zum ersten brasilianischen Fußball- Nationalhelden.<br />

Trotz dieser ersten großen Stars des brasilianischen<br />

Fußballs mußte Germania bis 1916 warten, bis man<br />

wieder einen Meistertitel in Sao Paulo gewinnen konnte.<br />

Germania war in der Zwischenzeit zu einem Universalsportverein<br />

angewachsen. Neben Tennis und Leichtathletik<br />

war auch Rudern als weitere Sportart hinzugekommen.<br />

Der Verein erfreute sich immer größerer<br />

Beliebtheit, und die Mitgliederzahlen stiegen stetig an.<br />

Bald waren die bestehenden Trainingsanlagen zu klein<br />

geworden, und so nahm man das Angebot der deutschstämmigen<br />

Brauerei Antarctica gerne an, auf einem<br />

von dieser Brauerei errichteten Freizeitpark, unter, für<br />

die damalige Zeit, hervorragenden Bedingungen trainieren<br />

zu können. Die Gastfreundschaft Antarcticas<br />

konnte der Verein allerdings nicht lange in Anspruch<br />

nehmen, da man es von staatlicher Seite nicht gerne<br />

sah, dass ein deutscher Verein auf einem öffentlichen<br />

Gelände der Stadt Sao Paulo beheimatet war. Grund<br />

dafür war, dass der erste Weltkrieg seinen Schatten<br />

auch nach Brasilien warf und deutsche Institutionen<br />

mit Repressalien belegt wurden. Also sah man sich<br />

kurzerhand nach einem eigenen Vereinsgelände um<br />

und wurde bei einem rund 100.000 Quadratmeter großen<br />

Grundstück am Ufer des Flusses Pinheiros fündig.<br />

Seit 1920 befindet sich die Heimat des Vereins nun an<br />

dieser Stelle. Seitdem ging es mit dem <strong>Club</strong> permanent<br />

bergauf. Das neue Vereinsgelände wurde Schritt für<br />

Schritt erweitert. Neben einer 400-Meter-Laufbahn, der<br />

ersten in Brasilien, und diversen Tennisplätzen wurde<br />

ein Schwimmbecken mit einer 50-Meter-Bahn errichtet.<br />

In den folgenden Jahren wurde die Schwimmabteilung<br />

Hans Nobiling<br />

Germanias so zur erfolgreichsten Brasiliens, und bei<br />

den Südamerikameisterschaften 1941 stellte der Verein<br />

bereits die Mehrheit der brasilianischen Mannschaft.<br />

Auch in der Leichtathletik, im Tennis, im Handball und<br />

im Rudern konnten zahlreiche nationale Titel errungen<br />

werden. Mit Lucio de Almeida Prado de Castro konnte<br />

Germania 1932 das erste Mal einen Athleten zu den<br />

Olympischen Spielen nach Los Angeles entsenden.<br />

Lediglich im Fußball ging es nicht voran. Große Erfolge<br />

blieben in der Folgezeit <strong>aus</strong>, und so verlor der<br />

Fußball nach und nach an Bedeutung und verkam<br />

innerhalb des Vereins zur reinen Freizeitbeschäftigung.<br />

Trotz der großen Erfolge, die die Sportler Germanias<br />

auch für ihr Land Brasilien erzielten, wurde die<br />

deutsche Abstammung des Vereins 1942 zum zweiten<br />

Mal zu einem Problem für den <strong>Club</strong>. Auf Druck der<br />

USA sahen sich deutsche Institutionen in Brasilien<br />

erneut starken Repressalien <strong>aus</strong>gesetzt. Deutsch durfte<br />

nicht mehr öffentlich gesprochen werden, und der<br />

Verein lief Gefahr, verboten zu werden. Um den <strong>Club</strong><br />

zu retten, entschloss man sich, den Vereinsnamen in<br />

Esporte <strong>Club</strong>e Pinheiros zu ändern. Auch gab es entscheidende<br />

Neuerungen in der Vereinssatzung. Nicht<br />

mehr deutsch, sondern portugiesisch wurde offizielle<br />

Vereinssprache, und es wurde festgelegt, dass mehr<br />

Brasilianer als Deutsche in den entscheidenden Vereinsgremien<br />

sitzen müssen. Germania Sao Paulo existierte<br />

somit immerhin 23 Jahre länger als sein Hamburger<br />

Bruderverein, der sich ja bekanntlich bereits<br />

1919 mit dem Hamburger FC und Falke 06 zum <strong>HSV</strong><br />

zusammenschloss.<br />

In den folgenden Jahren expandierte der Verein<br />

unter seinem neuen Namen weiter. Es kamen neue<br />

Sportarten hinzu, und das Vereinsgelände wurde zu<br />

einer der modernsten Sportanlagen Südamerikas <strong>aus</strong>gebaut.<br />

Aber auch in der Nachwuchsarbeit setzte der<br />

Verein Maßstäbe. Bereits 1945 errichtete der Verein<br />

einen eigenen Kindergarten und rief 1954 ein Turnier<br />

ins Leben, das Kinder und Schulen an die Leichtathletik<br />

heranführen sollte. Die Jugendarbeit bildete dann<br />

auch die Grundlage für weitere große Erfolge des<br />

Vereins. Ingrid Metzner gewann bis 1959 acht brasilianische<br />

und zwei südamerikanische Tennismeisterschaften.<br />

1970 wurde die Frauenvolleyballmannschaft südamerikanischer<br />

Meister. 1976 sprang Joao do Pulpo<br />

einen neuen Weltrekord im Dreisprung und gewann im<br />

selben Jahr die Bronzemedaille bei den Olympischen<br />

Spielen in Montreal. Acht Jahre später, in Los Angeles,


Foto: Olinger<br />

konnte der Verein eine Bronzemedaille im Judo durch<br />

Douglas Vieira erringen. Der erfolgreichste Olympionike<br />

des Vereins ist aber ohne Frage der Schwimmer<br />

Gustavo Borges, der 1992 in Barcelona die Silbermedaille<br />

über 100 Meter Freistil gewinnen konnte und 4<br />

Jahre später in Atlanta noch Silber und Bronze gewann.<br />

Zu den Olympischen Spielen nach Barcelona entsendete<br />

der Verein insgesamt acht Athleten.<br />

Trotz all dieser Erfolge betreibt der Verein seit 1981<br />

auch intensive Amateursport-Förderprogramme.<br />

Auch im architektonischen Bereich setzte der EC<br />

Pinheiros neue Maßstäbe. Mit rund 18.000 Quadratmeter<br />

baute man 1981 das größte Sportcenter Brasiliens,<br />

und das 1995 eingeweihte Fitness-Center gehört zu den<br />

modernsten des Landes. Seit 1970 verfügt Pinheiros<br />

auch über ein eigenes Vereinsmuseum. Bereits 1958<br />

errichtete der Verein eine Festhalle, die größte ihrer<br />

Art in ganz Südamerika. Seitdem findet hier das jährliche<br />

Bierfest statt, eine Variante des in Brasilien sehr<br />

bekannten Oktoberfests. Mittlerweile kann man nicht<br />

nur in 13 Abteilungen Sport betreiben (was zurzeit von<br />

über 4.500 Sportlern wahrgenommen wird), sondern<br />

es werden auch zahlreiche Kurse zur Weiterbildung<br />

angeboten. Der <strong>Club</strong> verfügt weiterhin über ein <strong>aus</strong>geprägtes<br />

Vereinsleben. In der Vereinszeitung „Pinheiros“<br />

werden zahlreiche vom Verein durchgeführte<br />

Ab sofort fi ndet Ihr uns vor allen Samstag Heimspielen<br />

im 1. Stock des <strong>HSV</strong>-Fan-H<strong>aus</strong> in der Stresemannstraße<br />

162, nahe der S-Bahnstation Holsten-<br />

Parties, Ausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen<br />

beworben. Aus dem kleinen Verein, der auf<br />

einem improvisierten Fußballplatz begann, ist heute ein<br />

florierendes Wirtschaftsunternehmen geworden, dessen<br />

Bilanz die gesamten Aktiva mit 300.000.000 Reais (rund<br />

90.000.000 Euro) <strong>aus</strong>weist.<br />

Der Verein hat den brasilianischen Sport und Fußball<br />

geprägt wie kaum ein anderer <strong>Club</strong>. Ohne Hans Nobiling<br />

und Germania Sao Paulo würde der brasilianische<br />

Fußball möglicherweise eine andere Entwicklung genommen<br />

haben, und Deutschland wäre jetzt Weltmeister!<br />

Andererseits haben wir so die Möglichkeit, in<br />

Zukunft wieder mehreren Athleten bei Olympischen<br />

Spielen die Daumen drücken zu können.<br />

straße. Ab 11 Uhr ist das Fan-H<strong>aus</strong> für Euch geöffnet.<br />

Wir freuen uns auf Euren Besuch.<br />

Euer 1887-Shop Team<br />

supporters news 27


supporters news 28<br />

interview<br />

Im Gespräch mit<br />

SVEN FREESE<br />

> INTERVIEW VON JOJO LIEBNAU<br />

Seit dem 01.08.2004 ist Sven Freese Teilzeit-Fanbeauftragter<br />

des <strong>HSV</strong>, vom 01.11.2004 dann als<br />

volle Kraft. Die ersten paar Wochen seiner Arbeit<br />

haben allerdings gezeigt, dass er eigentlich jetzt schon<br />

voll da ist! Wir trafen Sven vor dem Hertha-Heimspiel<br />

und baten ihn zum Interview, um euch „den Neuen“<br />

einmal vorzustellen.<br />

supporters news: Hallo Sven. Erzähl unseren Lesern<br />

doch einmal, wer du eigentlich bist?<br />

Sven Freese: Zu allererst bin ich <strong>HSV</strong> - Fan. Einen<br />

Namen habe ich dann aber natürlich auch: Ich heiße<br />

Sven Freese, bin 27 Jahre alt und schließe gerade<br />

mein BWL-Studium in der schönsten Stadt der Welt<br />

ab. Seit Ende der 80er besuche ich regelmäßig die<br />

Spiele unseres <strong>HSV</strong>. Meine erste Dauerkarte hatte ich<br />

im Jahre 89/90, und seit Gründung des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong>s fahre ich auch regelmäßig <strong>aus</strong>wärts. Ich bin<br />

ferner seit 1994 Mitglied im <strong>HSV</strong>.<br />

supporters news: Was machst du denn in deiner<br />

Freizeit, wenn du dich gerade nicht mit dem <strong>HSV</strong> beschäftigst?<br />

Sven Freese: Neben Studium und <strong>HSV</strong> bleibt nicht<br />

mehr allzu viel Zeit für andere Dinge. Trotzdem versuche<br />

ich gelegentlich in meiner Freizeitmannschaft<br />

Fußball zu spielen. Außerdem höre ich gerne deutschen<br />

Hip-Hop, 80er Jahre und auch ganz andere Musik wie<br />

zum Beispiel Abschlach!. Da ich momentan Single bin,<br />

freue ich mich, wenn ich an spielfreien Tagen meine<br />

Mutter (diese hatte mich damals übrigens zum Fußball<br />

gebracht) besuchen kann und endlich mal nicht nur<br />

Tiefkühlpizza essen muss. Zur Entspannung sehe ich<br />

mir gerne mal eine DVD mit Freunden an. Die James<br />

Bond Filme zählen da zu meinen absoluten Lieblingen.<br />

supporters news: Erzähl uns doch ein bisschen über<br />

deinen Werdegang als Fan?<br />

Sven Freese: Ich bin damals mit meinem Volksdorfer<br />

Freundeskreis zum Fußball gefahren. Als sich<br />

Mitte der 90er ein Teil der Szene <strong>aus</strong> der Westkurve<br />

in Richtung Block 13 bewegte, war ich dabei. Wir haben<br />

damals versucht die Stimmung von dort zu verbessern.<br />

Bald interessierte ich mich aber auch für<br />

Tätigkeiten im <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>. Das weiträumige Engagement<br />

des SC führte mich zum Bespiel an den<br />

Rothenbaum. Hier war ich Mitglied des Ordnungsdienstes.<br />

Dabei konnte ich dann auch noch Leute wie Erwin<br />

Seeler kennen lernen. Ich habe also die tollen Zeiten<br />

mit SC-Kneipe und Spielen in unser Heimat mitgekriegt.<br />

supporters news: Wie kam es zu dem Entschluss,<br />

dich als Fanbeauftragter zu bewerben?<br />

Sven Freese: In den vergangenen Jahren habe ich<br />

mich verstärkt um Tätigkeiten im <strong>HSV</strong> bemüht. Ich half<br />

Dirk Mansen bei Stadionführungen und im Museum,<br />

war Ordner im Sonderzug, half bei Choreos der CFHH<br />

und hatte das Glück, ein dreimonatiges Praktikum beim<br />

<strong>HSV</strong> machen zu können. Neben Tätigkeiten für den SC<br />

half ich bei der Fußballschule, im Kids <strong>Club</strong> und durfte<br />

unserem tollen Dino sogar schon mal beim Schuhe<br />

schnüren helfen. All das hat mir viel Freude gemacht,<br />

daher habe ich mich beworben.


supporters news: Was bedeutet es nun für dich,<br />

Fanbeauftragter zu sein?<br />

Sven Freese: Als kleines Kind habe ich immer davon<br />

geträumt für den <strong>HSV</strong> zu arbeiten, dass es als<br />

Spieler nichts wird, musste ich recht früh erkennen.<br />

Nun arbeite ich in meinem Traumjob bei einem Traumarbeitgeber.<br />

Ich konnte also mein Hobby zum Beruf<br />

machen! Das bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.<br />

supporters news: Die <strong>HSV</strong>-Fanbetreuung hat ja in<br />

Deutschland durch den SC und u.a. Dirk Mansen einen<br />

sehr guten Ruf. Bist du der Meinung, dass du dieser<br />

Her<strong>aus</strong>forderung gewachsen sein kannst?<br />

Sven Freese: Das was Leute wie Dirk bewirkt haben<br />

sind natürlich große Fußstapfen. Ich vertraue aber auf<br />

die Unterstützung von Lutz und auch Dirk – die Beiden<br />

stehen mir heute schon mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Christian Reichert, der mein direkter Vorgesetzter ist,<br />

hat ja auch Erfahrungen in diesem Bereich... Außerdem<br />

greift mir die aufgestellte Abteilungsleitung unter die<br />

Arme, das hilft natürlich sehr. Ich habe das Gefühl,<br />

dass hier beim SC alle gemeinsam an einem Strang<br />

ziehen und ständig für den Verein, die Mitglieder und<br />

die Fans da sind. Das sind also optimale Vorr<strong>aus</strong>setzungen.<br />

supporters news: Wo werden denn die Schwerpunkte<br />

deiner Arbeit liegen?<br />

Sven Freese: Die Betreuung der Fans, vor allen<br />

Dingen am Spieltag bei Heim- und Auswärtsspielen ist<br />

hierbei gen<strong>aus</strong>o wesentlich wie die Vermittlung zwischen<br />

Fans und Verein. Auch die Vermittlung zwischen Fans<br />

und Polizei gewinnt im Hinblick auf die WM 2006 ja<br />

immer mehr an Bedeutung. Ein Hauptaugenmerk wird<br />

auf Auswärtsfahrten u.a. im Sonderzug liegen, und<br />

außerdem werde ich mich verstärkt um die Mitgliederwerbung<br />

kümmern.<br />

supporters news: Was hältst du von Initiativen wie<br />

Pro Fans?<br />

Sven Freese: Ich fi nde es wichtig, dass es diese<br />

Initiative, die sich für die Rechte der Fans einsetzt gibt.<br />

(Anm. d. Red. Siehe auch www.profans.de) Es muss<br />

mehr Zusammenarbeit zwischen Vereinsvertretern und<br />

Fans geben, mein Interesse liegt darin diese Zusammenarbeit<br />

zu stärken.<br />

supporters news: Wo siehst du positive Aspekte in<br />

der <strong>HSV</strong> Fanszene?<br />

supporters news 29<br />

interview


supporters news 30<br />

interview<br />

Sven Freese: Die Massen, die trotz der andauernden<br />

sportlichen Misere gerade <strong>aus</strong>wärts immer wieder den<br />

langen Weg auf sich nehmen finde ich beeindruckend.<br />

Was mich sehr freut, ist auch der zunehmende Zuspruch<br />

in der Amateurfanszene. Toll finde ich es außerdem,<br />

dass immer mehr vor allem junge Leute sich aktiv ins<br />

Vereinsleben einbringen. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten<br />

für aktive Mitarbeit. Das mit zu koordinieren<br />

wird in Zukunft auch eine meiner Aufgaben sein.<br />

supporters news: Was ist denn noch verbesserungswürdig<br />

in unserer Szene?<br />

Sven Freese: Gut würde ich es finden, wenn sich<br />

noch mehr Leute aktiv für den Verein einbringen würden.<br />

Generell gilt, wer Ideen/Kritik hat, muss diese<br />

auch äußern und einbringen. Es bringt nichts immer<br />

nur zu meckern, man muss mit anpacken. Ich will für<br />

die Leute da sein und sie dazu motivieren. Was mir<br />

außerdem persönlich sehr auf die Nerven geht, sind<br />

die „pseudo-rechten“ Sprüche, die in unserer Szene<br />

immer mehr zu werden scheinen. Die Leute müssen<br />

endlich begreifen, dass diese Sprüche, auch wenn sie<br />

nicht ernst gemeint sind, unserem Verein und dem<br />

Zusammenhalt der Szene massiv schaden.<br />

supporters news: Was erhoffst du dir denn von<br />

deiner Zeit als Fanbeauftragter?<br />

Sven Freese: Sportlich natürlich, dass wir endlich<br />

wieder Deutscher Meister werden. Ganz im Ernst, der<br />

Gewinn der Meisterschaft ist einer meiner Kindheitsträume.<br />

Für meinen Job wünsch ich mir dass ich es<br />

schaffe die Akzeptanz der Fans im Verein zu verbessern.<br />

Außerdem möchte ich die Bereitschaft, den <strong>HSV</strong> auch<br />

Auswärts zu unterstützen, steigern und schön wäre es,<br />

wenn die Szene einen größeren Zusammenhalt entwickelt.<br />

Generell möchte ich es aber schaffen zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit für die Fans da zu sein.<br />

supporters news: Gut Sven, wir wünschen dir viel<br />

Glück dabei.


Die <strong>HSV</strong>-Frauen<br />

gehen neue Wege und starten mit WOMEN & FRIENDS<br />

> VON GERD HEIN<br />

Eine der wesentlichen Aufgaben des <strong>HSV</strong> ist es,<br />

den „Sport im <strong>HSV</strong>“ konzeptionell zu modernisieren,<br />

den Universalsportverein attraktiv zu<br />

gestalten und so den „Verein zum Anfassen“ zu schaffen.<br />

Unbestritten ist jedoch der „Fußball“ das Kerngeschäft<br />

des <strong>HSV</strong>, bei den Männern, den Frauen und der<br />

Jugend. Es ist daher das erklärte Ziel des <strong>HSV</strong>, auch<br />

den Frauenfußball weiter zu professionalisieren, um<br />

dem großen Potential der 850 000 im DFB organisierten<br />

Frauen und Mädchen Rechnung zu tragen. Auch<br />

wenn es noch einige Jahre dauern kann, ehe der<br />

Frauenfußball einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />

des <strong>HSV</strong> leistet.<br />

Als erster Schritt wird seit Juli die Vermarktung<br />

der erfolgreichen Bundesligamannschaft vom <strong>HSV</strong> in<br />

eigener Regie durch Sportmanagerin Svenja Cohn vorgenommen.<br />

Ertragssteigernde Kooperationen mit einem<br />

Marketing- und Managementpartner und der Presseagentur<br />

PublicAddress unterstützen den neuen Weg.<br />

Jetzt startet WOMEN & FRIENDS, eine Initiative zur<br />

Förderung des <strong>HSV</strong>-Frauenfußballs. Ziel dieser neuen<br />

Aktivität ist es, eine gesicherte Basis zu schaffen, um<br />

verstärkt und fundiert in die Nachwuchs<strong>aus</strong>bildung und<br />

–förderung sowie Maßnahmen zur Steigerung des<br />

sportlichen Potentials und der Medienpräsenz investieren<br />

zu können.<br />

WOMEN&FRIENDS weist namhafte Gründer auf: die<br />

<strong>HSV</strong>-Profis Benny Lauth, Sergej Barbarez und Raphael<br />

Wicky, die <strong>HSV</strong>er Uwe Seeler, Rudolfo Esteban<br />

Cardoso und Hermann Rieger, den Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Udo Bandow, Sportmoderatorin Monica Lierh<strong>aus</strong>,<br />

Musiker Lotto King Karl, Sch<strong>aus</strong>pieler Marek Ehrhardt,<br />

den <strong>HSV</strong>-Vorstand mit Katja Kr<strong>aus</strong>, Bernd Hoffmann,<br />

Dietmar Beiersdorfer und Christian Reichert sowie die<br />

Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder mit Oliver<br />

Scheel, Jojo Liebnau, Dirk Bobsin und Jens Wagner.<br />

Diese Gründungsmitglieder sind der Beweis dafür, dass<br />

eine Mitgliedschaft bei WOMEN & FRIENDS langfristig<br />

attraktiven und erfolgsorientierten Frauenfußball unterstützt<br />

und sichert.<br />

Sergej sagte vor kurzem: „Frauenfußball ist eine<br />

interessante Sportart, klar. Nicht mit den Männern und<br />

den Profis zu vergleichen. Dennoch: mir gefällt es, ich<br />

habe schon des öfteren den Frauen bei dem technisch<br />

attraktiven Sport zugesehen.“ Und Sergej machte<br />

deutlich, dass der dauerhafte Erfolg der WOMEN letztlich<br />

mit der Mitgliedschaft vieler FRIENDS unterstützt<br />

wird.<br />

Erfolg? Fußballfrau Sarah Günther gewann die erste<br />

Olympia-Medaille seit über 50 Jahren als Sportlerin<br />

des <strong>HSV</strong>. Ein beispielloser Erfolg. Mit der Unterstützung<br />

aller Freunde.<br />

WOMEN&FRIENDS wird von Svenja Cohn betreut<br />

(svenja.cohn@hsv.de). Ergänzende Informationen für<br />

Freunde und Interessierte der neuen Aktion sind unter<br />

www.hsv-frauen.de zu erhalten.<br />

Fotos: Public Address<br />

supporters news 31<br />

hsv frauen


supporters news 32<br />

special olympics<br />

„Bethel“ besucht <strong>HSV</strong><br />

> VON JÖRN SPUIDA<br />

Während der „Special Olympics“ folgten 25<br />

Teilnehmer und Betreuer der Bodelschwinghschen<br />

Anstalten in Bethel der Einladung eines<br />

Sponsors zu einer Führung durch die AOL-Arena und<br />

das Museum des Hamburger Sport-Vereins.<br />

Die „besonderen“ Gäste waren von der impulsanten<br />

Erscheinung des Stadions sehr beeindruckt und folgten<br />

interessiert den Ausführungen und Erläuterungen.<br />

Die Stadionführung begann bei den Tribünen und im<br />

VIP – Bereich. Beim Begehen der Nordkurve stellten<br />

sich einige Besucher in den Block und skandierten laut<br />

„<strong>HSV</strong>, <strong>HSV</strong>,…“ und waren von dem hallenden Echo<br />

beeindruckt. So bekamen die Gäste einen ungefähren<br />

Eindruck, was bei Heimspielen des <strong>HSV</strong> in der AOL-<br />

Arena für eine Stimmung herrschen muss, wenn über<br />

40.000 Zuschauer dem <strong>HSV</strong> zujubeln.<br />

Als nächstes wurde dem Bereich der Kabinen und<br />

des Spielfeldes ein Besuch abgestattet. Fast ehrfürchtig<br />

betraten die Gäste den Bereich der Mixed-Zone,<br />

bevor sie die Heimkabine besichtigten. Im Anschluss<br />

konnte dann der Blick von der „anderen Seite“ in einem<br />

Fußballstadion genossen werden. Bisher kannten alle<br />

nur ein Fußballstadion von der Tribüne <strong>aus</strong> und konnten<br />

sich jetzt ein ungefähres Bild davon machen, welchen<br />

Anblick die Bundesligaprofis jede zweite Woche<br />

genießen dürfen.<br />

Im Museum nutzten die Besucher das reichhaltige<br />

Angebot von zeitgenössischen Tonband- und Filmaufnahmen<br />

um sich über den <strong>HSV</strong> und seine Geschichte<br />

zu informieren.<br />

Bethel<br />

Als Europas größte diakonische Einrichtung ist<br />

dieser Name Programm für die v. Bodelschwinghschen<br />

Anstalten Bethel. 11.000 engagierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter arbeiten hier in Voll- und Teilzeit.<br />

In Bethel gilt: Jeder Mensch hat seine Würde und<br />

ist ein Geschöpf Gottes, egal ob behindert, gesund,<br />

krank, begabt oder benachteiligt. Heute werden mehr<br />

als 14.000 Menschen in Kliniken, Heimen, Schulen<br />

und Kindergärten, Wohngruppen, Werktherapien und<br />

Überrascht waren die Gäste von dem zweiten Teil<br />

der Museumstour, als es um die einzelnen Sparten der<br />

Hamburger ging. Jeder einzelne Teilnehmer der Special<br />

Olympics konnte seine Sportart in den Vitrinen wieder<br />

finden.<br />

Ein Glänzen in den Augen und großes „Ah“ und „Oh“<br />

war beim Betreten der Schatzkammer und dem Anblick<br />

der strahlenden Pokale vergangener Tage zu vernehmen.<br />

Am Ende der zweieinhalbstündigen Tour waren sich<br />

alle Teilnehmer einig, dass sie auf jeden Fall zu einem<br />

weiteren Besuch wiederkommen wollen.<br />

Also: „Auf Wiedersehen beim Hamburger SV in der<br />

AOL-Arena…“<br />

An diesem Tag hat der <strong>HSV</strong> nicht nur einige Fans<br />

hinzugewonnen, sondern konnte auch noch andere<br />

Sportler inspirieren. Die Fußballmannschaft der sportlichen<br />

Truppe <strong>aus</strong> Bethel gewann am folgenden Tag<br />

ungeschlagen die Goldmedallie bei den Special Olympics!<br />

Werkstätten für Behinderte betreut. Die zentralen<br />

Arbeitsgebiete der v. Bodelschwinghschen Anstalten<br />

Bethel sind die Behindertenhilfe, Altenhilfe, Jugendhilfe<br />

und Wohnungslosenhilfe sowie Psychiatrie, Arbeit<br />

und Rehabilitation und die medizinische Versorgung<br />

in Akutkrankenhäusern. In der Epilepsiebehandlung<br />

und -forschung gehören die v. Bodelschwinghschen<br />

Anstalten Bethel zur internationalen Spitze.


KULTUR<br />

The Football Factory · WM Globus<br />

> VON PHILIPP MARKHARDT<br />

Ja, Ihr lest richtig, es geht hier um Kultur. Um<br />

Fußball-Kultur, um genau zu sein, und da wir alle<br />

kulturell interessiert sind, hier die absolut subjektive,<br />

trotzdem aber einzig wahre Kritik an zwei<br />

kulturellen Veranstaltungen:<br />

Am 25.09.04 fand im Rahmen des Hamburger Filmfest<br />

im Grindel-Palast die Deutschland-Premiere des<br />

Films „The Football Factory“ statt. Der Film nach einem<br />

Drehbuch von Nick Love basiert auf dem gleichnamigen<br />

Buch (Deutscher Titel: Der letzte Kick) des englischen<br />

Bestsellerautors John King und hat als Thema das<br />

Leben des Chelsea-Hooligans Tommy Johnson. Der<br />

„sozialkritische Film“ (Mopo Plan 7) ist allerdings keineswegs<br />

eine Aneinanderreihung dumpfer Prügelszenen<br />

– die kann man an einer Hand abzählen. Der Film<br />

beginnt mit einem Auswärtsspiel bei Tottenham, um<br />

uns das Milieu des guten Tommy ein wenig näher zu<br />

bringen. Er ist Mitglied einer Hooligang von Chelsea,<br />

man lernt die Charaktere kennen. Auch Tommys Nacht-<br />

und Privatleben wird beleuchtet. Ja, sein Nachtleben.<br />

Dieses ist, wie im Film so schön beschrieben, der<br />

Anfang vom Ende, nämlich dergestalt, dass Tommy<br />

nach etlichen Nasen Koks und diversen Getränken eine<br />

Frau abschleppt, bzw. sie ihn. Am nächsten Morgen<br />

wacht er in ihrem Bett auf, statt dem Mädchen sitzt<br />

allerdings ein grobschlächtiger Kerl auf ihm, der ihm<br />

ein Messer an den Hals hält. Zum Glück gibt es da<br />

noch Tommys Freund Rod, der den wenig begeisterten<br />

betrogenen Freund mit einem Cricketschläger anzählt,<br />

so dass die beiden in Unterhose bekleidet flüchten<br />

können. Doof nur, dass der Typ der Bruder des Chefs<br />

der verfeindeten Millwall Crew ist. Sehr unvorteilhaft<br />

auch, dass demnächst das Pokalspiel im Den ansteht.<br />

Die Spannung steigt also und vor dem Derby wird der<br />

paranoide Tommy (aufgrund der Angstzustände möchte<br />

unser Protagonist sein Leben ändern) ordentlich<br />

zusammengetreten. Da ich aber nicht vorwegnehmen<br />

möchte, ob Tommy, wie die Mopo die Frage stellt, sein<br />

Leben ändern wird oder nicht, empfehle ich den Film<br />

anzusehen. Keine Ahnung, ob er im Kino nun noch<br />

läuft oder nur auf DVD zu haben ist. Fakt ist jedoch,<br />

dass „The Football Factory“ ohne billige Klischees,<br />

Gewaltverherrlichung oder dünne Storys <strong>aus</strong>kommt.<br />

Wertfrei wird eine Geschichte im Milieu der Hooligans<br />

erzählt und teilweise humoristisch etwas aufgemotzt.<br />

Ein absolutes Muss für jeden, der sich für die Fuß-<br />

ballkultur auf der Insel interessiert. Aber Vorsicht: Die<br />

Originalfassung läuft im übelsten Cockney-Englisch.<br />

Man sollte sich also ein wenig konzentrieren, wenn<br />

man nicht nur die bekannten englischen Kraft<strong>aus</strong>drücke<br />

verstehen will.<br />

Am 29.09.04 ging es dann in den WM-Globus. Dieser<br />

Fußball, der der Weltkugel nachempfunden ist (oder<br />

umgekehrt), steht noch bis zum 07.11. in unserer schönen<br />

Stadt und bietet neben dem täglichen Programm<br />

auch Abendveranstaltungen zum Thema Fußball und<br />

Kultur. So kam es, dass am Tag des 117. Geburtstages<br />

des <strong>HSV</strong> (zufällig) der Vortragsabend „Glorreiches <strong>aus</strong><br />

dem <strong>HSV</strong>-Museum“ im Globus geboten wurde. Für nen<br />

Fünfer war man dabei und saß in einem leider nur zu<br />

2/3 gefüllten Raum zwischen weiteren Interessierten.<br />

Auf der Bühne saßen Dirk Mansen, Bernd Hoffmann<br />

(als Überraschungsgast) sowie der Journalist Daniel<br />

Meuren, der die Aufgabe hatte den Abend zu moderieren.<br />

Dirk hatte ein paar Schätze <strong>aus</strong> dem Museum<br />

dabei und erzählte in kurzweiligen 90 Minuten Anekdoten<br />

zum Schmunzeln und tragische Geschichten zum<br />

Betretensein. Weiterhin las er diverse Briefe <strong>aus</strong> Vorkriegszeiten<br />

vor, die durch<strong>aus</strong> zum Lachen animierten.<br />

Die mitgebrachten Ausstellungsstücke wurden ebenfalls<br />

(inklusive Randgeschichten) erläutert. Durch<strong>aus</strong> gelungen,<br />

wie ich finde, da zumindest ich solche Geschichten<br />

sehr interessant finde, gerade weil sie den Horizont<br />

bezüglich unseres heiligen Vereins erweitern helfen.<br />

Auch Bernd Hoffmann gab einiges zum Besten, zum<br />

Beispiel, welche Rolle das Museum bei Spielerverpflichtungen<br />

spielt, zeigte bei „Erkennen Sie das Trikot“<br />

allerdings noch leichte Schwächen. Wer schon immer<br />

mal wissen wollte, wem die Meisterschale auf den<br />

Mannschaftsfotos des SV Werder gehört, hätte sicherlich<br />

ebenso seine Freude an besagtem Abend gehabt,<br />

wie wissbegierige Fans, Mitglieder und Freunde des<br />

<strong>HSV</strong>. Tja, schade, ihr habt was verpasst. So bleibt euch<br />

doch nur der Gang ins Museum und die Hoffnung auf<br />

ein paar Storys <strong>aus</strong> der guten alten Zeit im Zuge einer<br />

Führung. Wer den Globus bis zum 07.11. allerdings<br />

noch besuchen möchte und Mitglied ist, kann sich<br />

glücklich schätzen: Die Veranstalter gewähren allen<br />

Mitgliedern des <strong>HSV</strong> gegen Vorlage des Mitglieds<strong>aus</strong>weises<br />

freien Eintritt. Auf den nächsten Seiten findet<br />

ihr die restlichen Veranstaltungen.<br />

supporters news 33<br />

fußball-kultur


supporters news 34<br />

fußball-kultur<br />

Kulturfestival des<br />

FUSSBALL GLOBUS<br />

FIFA WM 2006<br />

Der FUSSBALL GLOBUS ist Teil des Kunst- und<br />

Kulturprogramms der Bundesregierung zur WM<br />

2006 und bereits nach knapp einem Jahr sichtbares<br />

Erkennungszeichen für die Weltmeisterschaften<br />

in Deutschland. Er tourt bis 2006 durch alle WM-Austragungsorte.<br />

Hamburg ist nach Berlin, Frankfurt/ Main,<br />

Köln und Leipzig fünfte Station. Bis zum 7. November<br />

ist der Globus noch Anziehungspunkt auf dem Rath<strong>aus</strong>markt<br />

in Hamburg.<br />

“Der FUSSBALL GLOBUS ist bisher in allen Städten<br />

ein großer Erfolg,” so Staatssekretär Wewer. “Noch bei<br />

keiner der vorigen Weltmeisterschaften hat es ein solch<br />

breites Kunst- und Kulturprogramm zur Vorbereitung<br />

auf das Großereignis gegeben, wie es Deutschland im<br />

Vorfeld der FIFA WM 2006 realisiert.”<br />

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 20.30 Uhr<br />

im Fussball Globus am Rath<strong>aus</strong>markt.<br />

MONTAG, 11. OKTOBER<br />

DAS ENDSPIEL-SPEKTAKEL DER F.A.Z.<br />

Napoleons Niederlage bei Waterloo, Richard Wagners<br />

„Götterdämmerung“ und Samuel Becketts „Endspiel“<br />

sind nur drei Beispiele des Finalen, von denen die<br />

F.A.Z.-Feuilletonisten Rose-Maria Gropp, Patrick Bahners<br />

und Andreas Platth<strong>aus</strong> handeln. Mit von der<br />

Partie in dieser fulminanten Wort- und Bildcollage: der<br />

Cartoonist Volker Reiche.<br />

Dienstag // 12. OKTOBER<br />

LIVE –GIG von und mit Radio ENERGY 97.1<br />

DJs des Senders kommen zum Live-Gig am Rath<strong>aus</strong>markt.<br />

Wer auflegt, wird noch nicht verraten. Also:<br />

ENERGY 97.1 einschalten!


supporters news 36<br />

fußball-kultur<br />

MITTWOCH // 13. OKTOBER<br />

<strong>HSV</strong>-STARS BEI WELTMEISTERSCHAFTEN<br />

Klingende Namen: Uwe Seeler, Willi Schulz, Manfred<br />

Kaltz, Horst Hrubesch, Christian Rahn. Moderiert von<br />

Wolfgang Klein, dem Ex-Präsidenten des <strong>HSV</strong>, erzählen<br />

Hamburgs Fußballgrößen von ihren Erlebnissen bei den<br />

Weltmeisterschaften Ein Globus-Abend von BILD-Hamburg.<br />

FREITAG // 15. OKTOBER<br />

BALL, IMMER WIEDER BALL<br />

Ein Abend der Stadt Hamburg: Das Ensemble Resonanz<br />

tritt mit sechs bis acht jungen Streichern an<br />

und bietet einen musikalisches Feuerwerk unter dem<br />

„Titel BallBallBall“.<br />

MONTAG // 18. OKTOBER<br />

OLE VON BEUST, BORIS CAPLA, MICHALE GREEN<br />

„Sport zwischen <strong>Tradition</strong> und Event“ lautet das<br />

Thema, über das Hamburgs Erster Bürgermeister mit<br />

dem Hockeystar Michael Green und dem Eishockey-<br />

Manager Boris Capla diskutiert. Moderation: Jochen<br />

Hieber<br />

DIENSTAG // 19. OKTOBER<br />

WO STEHT HAMBURGS FUSSBALL?<br />

Friedel Gütt ist Präsident des Hamburger Fußball-<br />

Verbandes und Chef der WM-Außenstelle in der Stadt.<br />

Mit dem Trainer Andreas Bergmann (FC St. Pauli) und<br />

Thomas Doll (<strong>HSV</strong>-Amateure) diskutiert er die aktuelle<br />

Situation des Fußballs an der Elbe. Ein Abnd von<br />

BILD-Hamburg<br />

MITTWOCH // 20. Oktober<br />

TIM PARKS, WELTAUTOR UND FUSSBALLFAN<br />

Tim Parks, einer der wichtigsten englischen Autoren<br />

der Gegenwart, lebt in Verona und ist geschworener<br />

Fan des Fußballclubs Hellas. Sein Fußball-Buch „Eine<br />

Saison mit Verona“ ist eine Italienische Reise der ganz<br />

besonderen Art. Tim Parks liest <strong>aus</strong> dem Original, der<br />

Hamburger Sch<strong>aus</strong>pieler Uli Plessmann <strong>aus</strong> der Übersetzung.<br />

MONTAG // 25. OKTOBER<br />

BREUCKMANN, SKIBBE, POTT, SCHMID<br />

„Kinder stark machen“ ist ein zentrales Ziel des<br />

Wettbewerbs „Klub 2006“.Welche Chancen bieten sich<br />

für engagierte Vereine? Wie wichtig ist die Vorbildfunktion<br />

der Stars? Darüber diskutieren Manfred Breuckmann<br />

(WDR), Michael Skibbe (DFB), Elisabeth Pott (BZgA)<br />

und der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet Harald<br />

Schmid. Ein Abend der Bundeszentrale für gesundheitli-che<br />

Aufklärung (BZgA).<br />

DIENSTAG // 26. OKTOBER<br />

JÜRGEN LEINEMANN & TINA THEUNE-MEYER<br />

Der SPIEGEL-Redakteur Jürgen Leinemann hat eine<br />

profunde Biographie über Sepp Herberger geschrieben.<br />

Zusammen mit Tina Theune-Meyer, der Bundestrainerin<br />

der Frauen-Nationalmannschaft, diskutiert er über<br />

die Leiden und Freuden dieses ziemlich einzigartigen<br />

Amts. Moderation: Jochen Hieber<br />

MITTWOCH // 27. OKTOBER<br />

EIN VEREIN UND SEIN IDOL: UWE SEELER<br />

Zweiter Hamburger Globus-Abend der Wochenzeitung<br />

DIE ZEIT. Moritz Müller-Wirth und HANNS-BRUNO<br />

KAMMERTOENS ERWARTEN Hamburgs Fußball-Idol<br />

Uwe Seeler und weitere Repräsentanten des Vereins<br />

zu Gespräch und Diskurs.<br />

FREITAG // 28. OKTOBER<br />

ERÖFFNUNG DES FESTIVALS „EIGENARTEN“<br />

Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck eröffnet<br />

im Globus das 5. Interkulturelle Festival „Eigenart“.<br />

Dabei treten u.a. Telat Yurtserver und seine Company<br />

Hamburg auf.<br />

MONTAG // 1. NOVEMBER<br />

FRANZ BECKENBAUER & FELIX MAGATH<br />

Abschluss und Höhepunkt der Abende von BILD-<br />

Hamburg im Globus: Unter dem Motto „Die WM<br />

2006 – Deutschlands größtes Sportfest des Jahrhunderts“<br />

stehen Franz Beckenbauer und Felix Magath<br />

Rede und Antwort. Moderation: Fedor Rad-mann.<br />

DIENSTAG // 2. NOVEMBER<br />

EL DIEGO – DIE WELT DES MARDONA<br />

Aufstieg und Fall eines Superstars des grünen Rasens,<br />

dargestellt in einer szenischen Revue. Unter der<br />

Regie von Branko Simic schlüpft Sigfried Terpoorten<br />

in Maradonas Rolle. Ein Globus-Abend der Kampnagel-<br />

Fabrik.<br />

MITTWOCH // 3. NOVEMBER<br />

MICHAEL NAUMANN & ANDRÉ HELLER<br />

Das Hamburger Globus-Finale bietet ein Podiumsgespräch<br />

zwischen Michael Naumann, dem Her<strong>aus</strong>geber<br />

der Wochenzeitung DIE ZEIT, und André Heller,<br />

dem künstlerischen Leiter des Kulturprogramms der<br />

WM 2006. Es schlägt den Ton sinnlicher Vorfreude<br />

an.


Mainz, wie es singt und lacht und<br />

Hamburg, wie es Scheiße macht.<br />

> VON PHILIPP MARKHARDT<br />

Ja genau, Hamburg baut nur Scheiße! Warum<br />

müssen eigentlich diese ganzen Idioten immer mit<br />

unserem Verein <strong>aus</strong>wärts fahren? Und warum<br />

müssen sie auch noch zeigen, dass sie ihren Kopf<br />

offenbar nur haben, damit es nicht in den Hals regnet?!<br />

Die ganze Nerverei ging schon im Sonderzug los, wo<br />

wieder irgendwelche zensiert Flaschen <strong>aus</strong> dem fahrenden<br />

(!) Zug werfen mussten. Hallo!? Erde an beliebigen<br />

Kraft<strong>aus</strong>druck einsetzen! Das ist lebensgefährlich!<br />

Nicht nur für den Autofahrer, den man bei<br />

langsamer Fahrt von einer Brücke <strong>aus</strong> bewirft, sondern<br />

auch für die Mitreisenden! Schon mal erlebt, dass eine<br />

Flasche aufgrund der Sogwirkung eines Zuges durch<br />

ein geöffnetes Fenster wieder in den Zug fliegt? Nein?<br />

Ich aber! Jetzt, wo ich diesen Bericht schreibe, sind<br />

bereits zwei Wochen seit Mainz vergangen und ich habe<br />

immer noch was von dem Treffer, den irgendein besoffener,<br />

hirnloser abschätzige Beschreibung des verlängerten<br />

Rückens einsetzen, der sich Fan schimpft,<br />

gelandet hat. 5 cm Platzwunde am Ellenbogen bis zur<br />

Haut zwischen Muskel und Knochen, Entzündung im<br />

Ellenbogen, herzlichen Dank! Wäre die Flasche nur 20<br />

cm höher angeflogen gekommen, hätte ich diese Zeilen<br />

vielleicht nicht mehr schreiben können! Kommen wir<br />

zur Konsequenz, die <strong>aus</strong> dem Fenster geflogene Flaschen<br />

haben: Mitfahrverbot und unter Umständen eine<br />

Strafanzeige. Jeder Zug-Ordner wird darauf achten, ob<br />

jemand Gegenstände <strong>aus</strong> dem Fenster wirft. Für den<br />

jeweiligen Täter ist die Fahrt beim nächsten Halt beendet.<br />

Wer die Unversehrtheit anderer in diesem Maße<br />

gefährdet, hat kein Recht in einem Zug des SC mit zu<br />

fahren. Ihr tretet die Tätigkeiten ehrenamtlicher Helfer<br />

mit Füßen! Doch das war ja nur der Anfang dieser<br />

Fahrt, die ich gern vergessen würde. Als nächstes<br />

behinderten geistige Tiefflieger dann eine Rettungsaktion<br />

der Sanis und machten sich über die junge Frau<br />

lustig, die zusammengeklappt war.<br />

Danach dann der Stadionbesuch: Oben steht alles,<br />

keiner kann mehr in den Block, unten ist aber alles<br />

frei. Kennt man, soll auch nicht weiter diskutiert werden.<br />

Nur mal so als Wink mit dem Zaunpfahl. Reden<br />

wir doch lieber über die Spezialisten, die nicht nur in<br />

der 72. Minute (wie es im Spielbericht vermerkt wurde)<br />

Flaschen und Feuerzeuge auf den Linienrichter<br />

warfen, sondern die gesamte zweite Halbzeit über.<br />

Hallohooo! Setzt bei euch am Wochenende die Denkfähigkeit<br />

<strong>aus</strong>? Hat man euer Hirn vielleicht durch eine<br />

Scheibe Toastbrot ersetzt? Pöbeln gut und schön, aber<br />

ein Wurf mit einer Bierflasche (Guten Morgen übrigens,<br />

Mainzer Ordnungsdienst!) oder auch nur mit einem<br />

Feuerzeug ist versuchte gefährliche Körperverletzung!<br />

Eine Straftat, ihr Kraft<strong>aus</strong>druck einsetzen! Der Linienrichter<br />

wurde übrigens in besagter 72. Spielminute von<br />

einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Das hat der Schiri<br />

vermerkt, genau wie die Flaschenwürfe und weiteren<br />

Feuerzeuge. Dankeschön! Jetzt darf „euer“ <strong>HSV</strong> ordentlich<br />

blechen. Im Wiederholungsfall erwartet uns<br />

dann eine Platzsperre. Suuuuper Sache! Soll sich jeder<br />

Gedanken machen, ob er sich angesprochen fühlen<br />

muss. Wollte ich nur mal loswerden, und auch genau<br />

in diesem Pöbel-Tonfall. Das geht mir nämlich tierisch<br />

auf den Senkel - und nicht erst, seit ich selbst<br />

b(g)etroffen war.<br />

supporters news 37<br />

kommentar


supporters news 38<br />

Galerie der größten Graupen:<br />

Mladen Pralija –<br />

der Fliegenfänger (1)<br />

> VON INGO THIEL<br />

Es waren leider nicht immer nur Helden, Idole<br />

und Stars, die beim <strong>HSV</strong> Geschichte geschrieben<br />

haben. Meistens sind die Geschichten der Fehleinkäufe<br />

im Nachhinein betrachtet aber sogar viel<br />

erheiternder als die Erfolgsstories der großen und<br />

bekannten Namen. In loser Reihenfolge erinnern wir<br />

Euch an Pechvögel, enttäuschende Hoffnungsträger und<br />

andere Luschen, denen beim <strong>HSV</strong> einfach überhaupt<br />

nichts gelingen wollte.<br />

Es wäre unfair, den Anfang des unaufhaltsamen<br />

Niedergangs des <strong>HSV</strong> von einer europäischen Top-<br />

Mannschaft zum grauen Bundesliga-Mittelmaß in den<br />

End-Achtziger und Neunziger Jahren am Beispiel Mladen<br />

Pralija festzumachen. Aber der umstrittene Pechvogel,<br />

der in nur 14 Spielen 35 Gegentore kassierte<br />

und zur Lachnummer der Liga wurde, steht stellvertretend<br />

für die meist völlig verfehlte Transferpolitik der<br />

vergangenen 15 Jahre.<br />

Der <strong>HSV</strong> hatte sich zu Beginn der Saison 87 / 88<br />

selbst in eine missliche Lage manövriert, nachdem der<br />

Verein den bisherigen Stammtorhüter Uli Stein r<strong>aus</strong>geschmissen<br />

hatte, bloß weil der unbedingt einmal sein<br />

Können in einer anderen Sportart zeigen wollte: In der<br />

87. Minute konterte Stein den Torjubel von Jürgen<br />

Wegmann nach dessen zweiten Treffer zum 2:1 Endstand<br />

mit einer trockenen Rechten, bei der die selbsternannte<br />

„Kobra“ eher das Reaktionsvermögen einer Blindschleiche<br />

zeigte und nur von Glück sagen konnte, dass<br />

nach Ulis Uppercut noch alle Giftzähne in der Knabberleiste<br />

blieben. Das Unterhaltungs-Highlight beim<br />

ansonsten eher langweiligen Super-Cupfinale gegen<br />

Bayern München im Frankfurter Waldstadion sorgte für<br />

einen handfesten Eklat und viel Aufregung. Stein wurde<br />

vom DFB zehn Wochen gesperrt und konnte sich<br />

in Hamburg seine Papiere abholen. Da nützten auch<br />

Fanproteste wie der offene Brief der „Initiative der<br />

<strong>HSV</strong>-Dauerkarten-Besitzer“ nichts, die schrieben: „Die<br />

Rote Karte für Uli Stein musste sein. Ein R<strong>aus</strong>schmiss<br />

vom <strong>HSV</strong> war und ist unangemessen.“ Und auch die<br />

Solidarität der Mannschaft, von Kapitän von Heesen<br />

beim Präsidium mündlich vorgetragen, verpuffte wirkungslos.<br />

Die Frankfurter Eintracht, die sich im eigenen<br />

Stadion davon überzeugen konnte, wie sich Uli im<br />

Strafraum Respekt verschaffte, nutzte die Gunst der<br />

Stunde und verpflichtete Stein. Da Ersatzmann Jupp<br />

Koitka verletzt war, blieb Trainer Josip Skoblar am<br />

ersten Bundesliga-Spieltag gegen Schalke 04 nichts<br />

anderes übrig, als ein damals ganz junges, unbeschriebenes<br />

Blatt ins Tor zu stellen: den 19-jährigen Richard<br />

Golz. Obwohl der „Lange“ beim 5:2 Sieg nach einhelliger<br />

Meinung ein ganz passables Spiel hinlegte, mochte<br />

der Jugoslawe ihm keine Bewährungschance geben.<br />

Statt dessen wollte Skoblar einen Bekannten <strong>aus</strong> Jugoslawien<br />

und so flog Manager Felix Magath in einer<br />

Nacht- und Nebelaktion nach Spanien. Von Rayo Vallecano<br />

<strong>aus</strong> der 2. Liga nahm Magath Mladen Pralija<br />

mit nach Hamburg. Der 29-jährige war erst 3 Wochen<br />

zuvor von Hajduk Split nach Spanien gegangen, nachdem<br />

er schon in Jugoslawien eine recht wechselhafte<br />

Karriere hinter sich hatte: der 1,85 Meter-Mann verdiente<br />

sein Geld vorübergehend in der 3. jugoslawischen


Liga bei Sibenik, denn bei seinem ersten Hajduk-Gastspiel<br />

1980/81 hatten seine Mitspieler nach einem 1:5<br />

im UEFA-Cup gegen Valencia Pralija die Schuld an dem<br />

Debakel gegeben.<br />

Trotzdem genoss der Skoblar-Intimus, der bei Hajduk<br />

Split unter Joschi trainiert hatte, große Vorschusslorbeeren.<br />

„Der beste Torwart Jugoslawiens. Wenn der<br />

<strong>HSV</strong> den holt, hat er keine Probleme mehr“ meinte Ivo<br />

Buljan (77-81 beim <strong>HSV</strong>). „Ein Kandidat für die Nationalmannschaft“,<br />

versprach Nationaltrainer Ivica Osim.<br />

„Ein Wundermann mit Super-Refl exen“ schwärmte Aachens<br />

Torwart-Denkmal Vladimir Beara. „Er ist der<br />

beste, der zur Zeit zu haben ist“, urteilte <strong>HSV</strong>-Präsident<br />

Wolfgang Klein. Dabei gab es mit Pralija von Anfang<br />

ein anderes kleines Problem. Mit Okonski und Caligiuri<br />

hatte der <strong>HSV</strong> bereits zwei Nicht-EG-Ausländer unter<br />

Vertrag, Pralija wäre der dritte gewesen. Die damalige<br />

Ausländerkl<strong>aus</strong>el des DFB ließ aber nur die Verpfl ichtung<br />

von zwei Spielern außerhalb der EG zu. Okonski<br />

war gesetzt, also musste Caligiuri so schnell wie<br />

möglich verkauft oder <strong>aus</strong>geliehen werden. Caligiuri<br />

stimmte einer Vertragsaufl ösung anstandslos zu und<br />

tauchte schließlich zur Saison 95 /96 wieder in Hamburg<br />

auf: Bei St. Pauli. Mit dem Verzicht des Amerikaners<br />

war der Weg für eine Verpfl ichtung Pralijas frei, er<br />

unterschrieb einen Zwei-Jahres Vertrag für 200.000<br />

Mark im Jahr, 250.000 Mark Ablöse waren fällig. Bei<br />

seinem ersten Training hatte Pralija einen ganz starken<br />

Auftritt, hielt schärfste Schüsse <strong>aus</strong> kürzester Distanz<br />

und wurde sofort von der Mannschaft akzeptiert. Die<br />

<strong>HSV</strong>-Spieler waren vom Neuen beeindruckt, Vorstopper<br />

Dietmar Beiersdorfer meinte: “Körperlich ein ganz<br />

schönes Tier. Der geht zur Sache.“ Und Co-Trainer<br />

Schock, der mit dem neuen Torwart Sonderschichten<br />

schob, befand gar: „Er macht den besten Eindruck.“<br />

Wie Trainerstab und Mannschaft zu diesem Eindruck<br />

kommen konnten, war für viele Fans, die das Debut<br />

des neuen Hoffnungsträgers im Auswärtsspiel bei den<br />

Bayern live im Olympiastadion oder in der Sportschau<br />

verfolgen durften, schlicht ein Rätsel: Der Keeper erlebte<br />

den wohl berühmtesten Negativ-Einstand der<br />

Bundesliga-Geschichte. Von Minute zu Minute wurde er<br />

unsicherer, machte dabei des öfteren eine <strong>aus</strong>gesprochen<br />

unglückliche Figur und griff kräftig daneben: bei<br />

der 0:6 Niederlage wurden ihm gleich drei Treffer als<br />

persönliche Fehler angekreidet. Der Auftritt geriet zur<br />

totalen Lachnummer, was sich auch im Presse-Echo<br />

niederschlug: „Pralija schien den Ball als unbekanntes<br />

Flugobjekt zu betrachten“ (Süddeutsche Zeitung), „Selbst<br />

die harmlosesten Aktionen gingen daneben“ (Welt),<br />

„Pralija machte falsch, was man nur falsch machen<br />

kann“ (Mopo), „Ein Sicherheitsrisiko“ (Münchner tz).<br />

Auch Beobachter <strong>aus</strong> dem Ausland konnten sich vor<br />

Lachen kaum mehr einkriegen: „Eines kann ich versprechen:<br />

Wir haben auf jeden Fall den besseren<br />

Torwart“ spottete Michel Clement vom ersten Europapokal-Gegner<br />

des <strong>HSV</strong> im Cup der Pokalsieger.<br />

Clement trainierte Avenir Beggen – Freizeitfußballer<br />

<strong>aus</strong> Luxemburg. Und auch die Fans protestierten beim<br />

nächsten Heimspiel massiv: Sprechchöre für Stein<br />

schallten bis zum Abpfi ff durch den Volkspark und<br />

eines der harmlosesten Plakate, die die Westkurve<br />

zierten war: „Kein Uli – keine Fans!“ Das unschöne<br />

Wort „Fliegenfänger“ klebte an Pralija.<br />

Obwohl dem unglücklichen Keeper schon nach seiner<br />

ersten Partie höchstens Oberliganiveau nachgesagt<br />

wurde, stellte Skoblar seinen Landsmann ungerührt<br />

weiter auf. Doch „Pale“ hatte fast immer ein böses<br />

Ding drin und blieb ein Sicherheits-Risiko: Nach sehr<br />

durchwachsenen Auftritten beim 3:3 am 3. Spieltag<br />

supporters news 39<br />

graupen


supporters news 40<br />

graupen<br />

gegen Hannover 96 und dem 2:2 Unentschieden bei<br />

Waldhof, folgte die unterirdische Leistung bei der 0:4<br />

Niederlage gegen den KSC. Nach einem wiederum<br />

katastrophalen Auftritt des Keepers, der beim 5:1 Sieg<br />

gegen Kaiserlautern das Glück hatte, dass seine Fehlgriffe<br />

nicht zu Gegentoren führten, steigerte sich Pralija<br />

erstmals. Beim Spiel in Nürnberg avancierte er<br />

zum besten Mann auf dem Platz und Manager Magath<br />

war überzeugt: „Pralija wird sich durchsetzen, ich bin<br />

überzeugt davon, dass wir einen Spitzenmann verpfl ichtet<br />

haben.“ Jugoslawiens Verband nominierte den<br />

Torwart sogar für die EM-Qualifi kationsspiele gegen<br />

Nordirland und England. In der Liga aber zeigte sich,<br />

dass die Leistung von Nürnberg leider nur eine Ausnahme<br />

war. Auch das Ausscheiden im Europa-Cup bei<br />

Ajax Amsterdam wurde in erster Linie seinem Patzer<br />

zu Beginn der Partie zugeschrieben. Es folgten weitere<br />

Klatschen, unter anderem ein 2:8 in Mönchengladbach,<br />

bei der Pralija nach 27. Minute beim Stand von<br />

0:3 gar seinen Platz für Richard Golz räumen musste.<br />

Die Fan-Proteste mit der – allerdings sinnlosen - Forderung<br />

nach einer Rückkehr von Uli Stein nahmen<br />

zu.<br />

Nach einem knappen halben Jahr als Trainer des<br />

<strong>HSV</strong> hatte Skoblar dann ein Einsehen und kündigte<br />

Anfang November – Wunschkandidat Willi Reimann<br />

wurde neuer Übungsleiter. Was bei Reimanns erstem<br />

Auftritt als Cheftrainer am 12. November geschah, ist<br />

folgendermaßen überliefert: Pralija hatte sich gerade<br />

zum Training umgezogen, da kam Willi Reimann in die<br />

Kabine und sagte etwas zu Sascha Jusufi – auf Deutsch,<br />

und das konnte Pralija noch nicht verstehen. So wirklich<br />

begriff er dann auch nicht, als Jusufi sich zu ihm<br />

umdrehte und zögernd auf kroatisch wiederholte, was<br />

Reimann ihm gesagt hatte: „Du sollst Dich wieder<br />

umziehen. Der Trainer meint, Du kannst nach H<strong>aus</strong>e<br />

gehen.“ Der unglückliche Torwart war fortan kaltgestellt,<br />

nach knapp vier Monaten war damit das Gastspiel von<br />

Mladen Pralija beendet. Für den geschassten Keeper<br />

brach eine Welt zusammen: „Ich verstehe nicht, warum<br />

es mir verboten wird, meinen Beruf <strong>aus</strong>zuüben. Der<br />

neue Trainer kennt mich nicht, weder menschlich noch<br />

als Fußballer. Für mich ist das der Höhepunkt einer<br />

Hetzkampagne, die nichts mit Sport zu tun hat, das<br />

richtet sich gegen mich als Mensch. Und als Ausländer.“<br />

Reimann setzte fortan auf den 35-jährigen Jupp Koitka<br />

und auf Richie Golz; Pralija durfte noch nicht einmal<br />

mehr mittrainieren. Wochenlang hing der Unglücksrabe<br />

völlig in der Luft, denn der <strong>HSV</strong> forderte eine<br />

Ablösesumme, die kein Verein bezahlen wollte. Sein<br />

Mentor Skoblar holte ihn schließlich zum jugoslawischen<br />

Tabellenletzten Celik Senica – völlig kostenlos,<br />

ohne einen Pfennig Leihgebühr. Von dort wechselte er<br />

zurück zu Hajduk Split, der <strong>HSV</strong> kassierte immerhin<br />

noch 50.000 Mark Ablösesumme. Nach seiner aktiven<br />

Zeit wurde Pralija Trainer in Singapur und ist derzeit<br />

Co-Trainer bei seinem Stammverein Hajduk Split. In<br />

Hamburg machte er nur noch einmal Schlagzeilen: Bei<br />

einem Weihnachtsbesuch 1989 bot er in der BILD-Zeitung<br />

sein Ferien-H<strong>aus</strong> bei Sibenik mit Blick auf die<br />

Adria feil. Das Kapital Pralija war für beide Seiten ein<br />

großes, trauriges Missverständnis – geblieben ist nur<br />

die Bezeichnung „Fliegenfänger“ für grottige Torwart-<br />

Leistungen.<br />

Fragen und Kritik? ingo.thiel@hsv-supporters.de


Gegen den Trend<br />

Neue Stehplätze auf der Südtribüne<br />

> VON PATRICK GRÜTZNER<br />

Ich musste mich schon fragen, ob ich das, was auf<br />

der Versammlung am 02.06.2004 bekannt gegeben<br />

wurde, so richtig verstanden habe. Hatte ich richtig<br />

gehört? Wurde eben erwähnt, dass der Verein erwägt,<br />

die Sitzplätze im A-Rang der Südtribüne durch Stehplätze<br />

zu ersetzen? Mein Sitznachbar hatte anscheinend<br />

auch dasselbe gehört, wie ich auf Nachfrage erfuhr.<br />

Sollte es doch noch einen Fan-Gott geben, der ein<br />

Herz für Stehplätze hat? Na ja, mal im Ernst: Etwas<br />

verwundert hat mich diese Ankündigung schon, da<br />

diese völlig im Gegensatz zu dem allgemeinen Trend<br />

in Deutschland steht. Wenn man mal bedenkt, dass<br />

fast alle Stadionneubauten reine Sitzplatzstadien (Berlin<br />

lässt grüßen) sind, ist es schon überraschend, dass<br />

der Vorstand gerade einmal 6 Jahre nach Beginn der<br />

Umbauarbeiten am Stadion die zweite größere Umbaumaßnahme<br />

am Stadion plant. Nachdem ein Teil des<br />

A-Rangs der Westtribüne mit „Business-Seats” bepfl astert<br />

und ein neuer Logenbereich gebaut wurde, sollen<br />

nun also die Sitzplätze des A-Rangs Stehplätzen weichen.<br />

Soweit so gu, dachte ich, bei näherer Betrachtung<br />

ergeben sich jedoch zwei weitere wichtige Fragen,<br />

> Wo sollen die Dauerkarteninhaber<br />

dieses Bereichs hin?<br />

> Was passiert mit dem Gästeblock?<br />

Zum Ersten Punkt wird es vom Verein her sicherlich<br />

ein Angebot geben, dass den Personen, die bisher ihre<br />

Plätze im A-Rang der Südtribüne hatten, einen Platz<br />

auf der Süd im B-Rang oder auf der Nord im A-Rang<br />

offeriert, da diese der gleichen Preiskategorie entsprechen,<br />

auch wenn die Sicht eine etwas andere ist. Auf<br />

die verbleibenden „normalen“ Sitzplätze im A-Rang der<br />

Ost- und Westtribüne werden wohl nicht so viele <strong>aus</strong>weichen,<br />

da diese zwischen 144,- und 326,- Euro pro<br />

Saison teurer sind, als die Dauerkarte im A-Rang der<br />

Südtribüne. Der Verein sollte angehalten sein, den<br />

bisherigen Dauerkarteninhabern rechtzeitig die Möglichkeit<br />

zu geben, sich einen neuen Platz zu suchen.<br />

Die zweite Frage betrifft zwar nicht uns <strong>HSV</strong>-Fans<br />

primär, sollte uns aber dennoch am Herzen liegen, da<br />

auch <strong>aus</strong>wärtige Fans von anderen Vereinen die Sicht<br />

auf die großartigen Leistungen unserer Mannschaft<br />

nicht verwehrt bleiben soll. So sollte man sich jetzt<br />

schon Gedanken machen, wo der Gästeblock positioniert<br />

werden soll. Ein Gästeblock direkt neben dem neuen<br />

Stehplatzbereich ist <strong>aus</strong> Sicherheitsgründen wohl eher<br />

nicht möglich, auch die Verlagerung des Blocks in den<br />

B-Rang ist nicht anzunehmen, da ein Stehplatzbereich<br />

im B-Rang eher unwahrscheinlich ist (Jedem Gastverein<br />

stehen laut DFL/DFB-Regeln 10 Prozent von jeder<br />

Kategorie zu). Eine Lösung bietet sich jedoch <strong>aus</strong> der<br />

Ankündigung, die neuen Stehplätze nur zu 50 Prozent<br />

mit Dauerkarten zu belegen. Geplant ist nämlich, die<br />

restlichen 50 Prozent in den freien Verkauf zu geben,<br />

damit auch für Leute mit kleinem Geldbeutel ein Spiel<br />

des <strong>HSV</strong> erschwinglich ist. Man könnte zum Beispiel<br />

die Dauerkartenplätze auf die Seite der Osttribüne<br />

legen und den Block für die restlichen 50 Prozent<br />

zwischen Dauerkartenblock und Gästeblock positionieren.<br />

Somit wäre rein theoretisch das Problem des<br />

Gästeblocks gelöst, da man den Stehplatzbereich der<br />

Gäste im A-Rang lassen könnte. Das hierfür sicherlich<br />

weitere sicherheitsrelevante Fragen geklärt werden<br />

müssen ist selbstverständlich. Jedoch sollten sich die<br />

Planer dieses Vorhabens nicht darauf einlassen, den<br />

Gästeblock zu einer Festung verkommen zu lassen.<br />

Gerade die räumliche Freiheit unseres Stadions ist<br />

etwas ganz Besonderes, auf das jeder stolz sein sollte.<br />

Wir mussten ja gerade selber feststellen, dass es<br />

auch andere „Gäste“-Blöcke (Stuttgart) gibt, die eher<br />

einer modernen Legebatterie entsprechen als einem<br />

Fanblock. Hier steht der Verein in der Verantwortung,<br />

den Gästen einen Fanblock zur Verfügung zu stellen,<br />

den sich der <strong>HSV</strong>-Fan <strong>aus</strong>wärts auch wünscht.<br />

Wie schon oben erwähnt, ist die geplante Umbaumaßnahme<br />

die zweite nach Umbau des Stadions. Im<br />

Sommer wurde hinter den Sitzlätzen der Westtribüne<br />

ein neuer Logenbereich gebaut. Der neue Logenbereich<br />

bietet etwa 840 Zuschauern auf Business-Seats Platz.<br />

Was jedoch gleich auffällt ist, dass innerhalb des „Cateringbereichs“<br />

nicht sehr viel an den <strong>HSV</strong> erinnert,<br />

so ist ein Bild der Hansestadt Hamburg zu sehen und<br />

eine <strong>HSV</strong>-Fahne hängt einsam in der Ecke, hier haben<br />

die Planer es versäumt, etwas Besonderes zu gestalten.<br />

Es kann ja nicht zu viel verlangt sein, trotzdem<br />

eine <strong>HSV</strong> Atmosphäre aufkommen zu lassen. Der Raum<br />

wirkt leider etwas neutral, und wenn der Blick ins<br />

Stadion nicht wäre, könnte man auch denken, man<br />

befi nde sich auf einer Hochzeit.<br />

supporters news 41<br />

stadion


supporters news 42<br />

interview<br />

Interview mit dem neuen Stadionsprecher des <strong>HSV</strong><br />

LOTTO KING KARL<br />

> INTERVIEW VON JOJO LIEBNAU<br />

Lotto King Karl macht nicht erst seit gestern<br />

Musik. Mit seinen frechen, lokalpatriotischen<br />

Texten hat er gerade unter den <strong>HSV</strong>-Fans eine<br />

große Fangemeinde. Seit einiger Zeit zeigt die Erfolgskurve<br />

des bekennenden Dosenbierfans und <strong>HSV</strong>-Mitgliedes<br />

steil nach oben. Seit Anfang dieser Saison<br />

moderiert er gemeinsam mit Marek Erhardt die Stadionshow<br />

bei Heimspielen unseres <strong>HSV</strong>. Vor dem<br />

Hertha-Spiel zwischen Regiebesprechung und Programmbeginn<br />

baten wir ihn zum Gespräch.<br />

supporters news: Moin Lotto, danke, dass du dir<br />

Zeit genommen hast.<br />

Lotto: Moin, moin, sehr gerne.<br />

supporters news: Warum ist es etwas Besonderes<br />

für Dich, Stadionsprecher zu sein?<br />

Lotto: Für mich ist es etwas Besonderes, da es<br />

immer mein Traum war. Ich bin seit Jahrzehnten Fan<br />

des <strong>HSV</strong>, und deshalb ist es für mich natürlich eine<br />

besondere Ehre, die Show hier gemeinsam mit Marek<br />

leiten zu dürfen. Wir hatten nach der vierwöchigen<br />

P<strong>aus</strong>e echt schon Entzugserscheinungen, weil es so<br />

viel Spaß macht.<br />

supporters news: Gerüchten zufolge bekommst du<br />

eine ganze Menge Geld für deine Arbeit beim <strong>HSV</strong>.<br />

Auch das <strong>HSV</strong>-Fan-Sein lässt sich doch bestimmt ganz<br />

gut verkaufen, oder?<br />

Lotto: <strong>HSV</strong>-Fan-Sein hat mit Geld nichts zu tun.<br />

Mein Geld verdiene ich sicher auch nicht hier im Stadion,<br />

und da ich kein Spieler bin (lacht), auch nicht<br />

mit dem <strong>HSV</strong>. Das Ganze war auch nie Bestandteil der<br />

Überlegungen. Für uns war klar, wenn Radio Hamburg<br />

die Stadionshow macht, dann sind wir dabei, da gab<br />

es nur Verhandlungen über Inhalte, nicht über Geld.<br />

supporters news: Du willst doch sicher Musik für<br />

alle Hamburger machen. Kommt es da dann nicht zu<br />

Anfeindungen anderer Fans, zum Beispiel der kleinen<br />

unbedeutenden Masse des...<br />

Lotto: ... du meinst die Fans des Viertligisten?<br />

supporters news: Naja, noch Drittligisten.<br />

Lotto: Nein, eigentlich nicht, ich habe festgestellt,<br />

dass die Fans, die andere Vereine oder auch Sportarten<br />

toll finden, es akzeptieren, wenn man auf etwas<br />

anderes fixiert ist. Fakt ist doch: In zwei Jahren stehen<br />

wir hier im Stadion und freuen uns neben einem<br />

Typen im Bayern Trikot über ein Tor von Kuranyi, der<br />

in Brasilien geboren ist. Fan sein heißt auch, mal über<br />

sich selber lachen zu können und einem Fan eines<br />

anderen Vereins sagen zu können: „Eigentlich sind wir<br />

alle Hamburger“.<br />

supporters news: Ist „Hamburg meine Perle“ eigentlich<br />

ein <strong>HSV</strong>-Lied?<br />

Lotto: Die Urversion war einfach ein Lied über<br />

Hamburg. Die Stadionversion ist natürlich ein <strong>HSV</strong>-Lied.<br />

Die Erstaufführung war damals beim Derby. Wir haben


es damals vermieden, eine Passage über Pauli einzubauen,<br />

weil wir es erstens nicht richtig finden, einen<br />

anderen Hamburger Verein blöd nieder zu machen und<br />

weil sich zweitens der Text ein bisschen halten sollte.<br />

Es war klar, dass die in der ersten Liga nichts mehr<br />

zu melden hatten.<br />

supporters news: Wie kommt es eigentlich, dass<br />

man dich trotz deiner zahlreichen Bekenntnisse nicht<br />

auch mal beim Auswärtsspiel antrifft?<br />

Lotto: Ich würde das sicher machen, wenn ich mehr<br />

Zeit hätte. Gerade auch durch die Stadionshow ist mein<br />

Zeitplan noch enger geworden. Wir spielen mittlerweile<br />

jedes Wochenende, da schaffe ich es noch nicht mal<br />

mehr, Premiere zu gucken.<br />

supporters news: Die Stadionshow und vor allem<br />

die Moderation hat sich ja wirklich verbessert. Was ist<br />

denn dein Ziel hier als Stadionsprecher?<br />

Lotto: Das freut mich zu hören, denn genau das<br />

wollten wir. Aber wichtiger ist doch unser aller Ziel,<br />

endlich wieder Deutscher Meister zu werden. Marek<br />

und ich können da leider nur sehr wenig beitragen,<br />

auch die Kurve kann letztendlich die Tore nicht schießen.<br />

Die Fans haben es hier aber geschafft, ein Ambiente<br />

zu schaffen, das sagt: „Jungs, wenn ihr hier<br />

über den Ball tretet, dann liegt das nicht am Stadion<br />

und seinen Fans!“ Mehr geht nicht.<br />

supporters news: Du hast ja schon mal im Lotto<br />

gewonnen. Wenn du morgen den Jackpot knacken<br />

würdest, wie würdest du dem <strong>HSV</strong> dann mit deinen<br />

Millionen weiterhelfen?<br />

Lotto: Ich glaube, Geld schießt wirklich keine Tore.<br />

Ich glaube an Jugendarbeit und daran, dass man Spielern<br />

die <strong>aus</strong> anderen Kulturen zu uns kommen, klarmachen<br />

muss, was der <strong>HSV</strong> für eine großartige <strong>Tradition</strong><br />

hat, was hier für ein Umfeld ist und was das<br />

Ganze für die Stadt bedeutet. Da sind wir auf einem<br />

guten Weg. Dortmund und Schalke haben gezeigt, dass<br />

Geld allein nicht alles ist.<br />

supporters news: Was möchtest du den <strong>HSV</strong>-Fans<br />

denn noch mit auf den Weg geben?<br />

Lotto: Weiter so! Ich denke auch an die Vorbehalte<br />

von damals: „Am Millerntor wird im Gegensatz zu der<br />

Schüssel noch richtig gesoffen und gefeiert“ - das<br />

stimmt alles nicht. Spätestens seit dieses Stadion hier<br />

steht, können wir wirklich stolz auf das sein, was bei<br />

uns läuft, es gilt aber auch, das Ganze weiter zu festigen.<br />

Also: Auf geht’s!<br />

supporters news: Danke. Wir wünschen dir und<br />

Marek natürlich alles Gute.<br />

supporters news 43<br />

interview


supporters news 44<br />

fussballschule<br />

<strong>HSV</strong>-Fußballschule<br />

7 Wochen Freude in Ochsenzoll<br />

> VON SIMON KÖSTER<br />

In den Sommerferien war auf dem Trainingsgelände<br />

in Norderstedt ordentlich was los, jeweils 60 Jungen<br />

und Mädchen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren<br />

trainierten 7 Wochen unter Anleitung von Rodolfo Cardoso<br />

sowie den <strong>HSV</strong>-Jugendtrainern und Spielerinnen<br />

der Frauen-Bundesligamannschaft.<br />

Alle Beteiligten zeigten sich mit den abgelaufenen<br />

7 Wochen sehr zufrieden.<br />

Rodolfo Cardoso: „Mein Job als sportlicher Leiter<br />

gefällt mir sehr gut. Es macht mir großen Spaß, mit<br />

den Jungen und Mädchen zu arbeiten. Unter den Teilnehmern<br />

waren tolle Fußballer dabei, die werden wir<br />

demnächst noch einmal zu einem Jugendtraining beim<br />

<strong>HSV</strong> einladen. Es haben bereits drei Spieler <strong>aus</strong> der<br />

Fußballschule den Sprung in eine Jugendmannschaft<br />

des <strong>HSV</strong> geschafft!“<br />

Insbesondere freut man sich bei den Organisatoren,<br />

dass Jung-Profis <strong>aus</strong> ganz Deutschland an den Übernachtungskursen<br />

teilgenommen haben.<br />

Jugendtrainer Peter Roggensack:“ Es ist wirklich<br />

unglaublich. Wir hatten Teilnehmer <strong>aus</strong> Bayern und<br />

Baden Württemberg, die kamen zum Teil extra angeflogen,<br />

um eine Woche in Hamburg zu trainieren.“<br />

Übernachtet wurde im Jugendpark Langenhorn. Nach<br />

dem Frühstück kam ein Bus der Pinneberger Verkehrsgesellschaft<br />

(PVG) und brachte die Kids zum Trainingsgelände<br />

nach Norderstedt. Nach einem aufregenden<br />

Trainingstag kamen die Teilnehmer gegen 16.30 Uhr<br />

zurück in den Jugendpark.<br />

Auch dort standen natürlich der Fußball und der<br />

<strong>HSV</strong> im Vordergrund. Es gab abends noch Kicker- und<br />

Fußballturniere, wo es die begehrten Autogrammkarten<br />

von Mpenza, Lauth und van Buyten zu gewinnen gab.<br />

Außerdem wurde am Lagerfeuer gegrillt und über<br />

Fußball philosophiert.<br />

Der Spaß stand in der Fußballschule im Vordergrund.<br />

Dino Hermann kam vorbei und machte mit den Kindern<br />

seine Späße. Außerdem gab es eine Witzrunde. Die<br />

Teilnehmer lagen zum Teil auf vor Lachen dem Boden.<br />

Für den glücklichen Gewinner gab es jeweils einen<br />

kompletten Autogrammkartensatz zu gewinnen, was<br />

gleichbedeutend mit leuchtenden Kinderaugen war.<br />

Die meisten Teilnehmer hätten am liebsten gleich<br />

um eine Woche verlängert, wie der 9 jährige Alex: „Ich<br />

kann mir keine schöneren Ferien vorstellen. Den gan-<br />

zen Tag spielen wir Fußball. Alle Trainer sind total nett<br />

und bringen mir tolle Tricks bei. Außerdem habe ich<br />

hier schon viele neue Freunde kennen gelernt. Nächstes<br />

Jahr möchte ich auf jeden Fall wiederkommen.“<br />

Doch nicht nur Jungen waren von der Fußballschule<br />

begeistert. Das erste Mädchencamp vom 19.07. bis<br />

23.07. begeisterte 60 junge Kickerinnen.<br />

Bundesliga-Spielerin Claudia Choinowski:“ Ich freue<br />

mich, dass die Mädchen so eine Begeisterung für den<br />

<strong>HSV</strong> mitbringen. Die Teilnehmerinnen können sich bei<br />

diesem Mädchencamp besser entwickeln als bei einer<br />

gemischten Fußballschule.“<br />

Egal ob Jungen oder Mädchen, lautstark waren sie<br />

alle! Dies bewiesen die Teilnehmer nicht nur auf dem<br />

Weg zur AOL Arena.<br />

Die Busfahrt in die AOL Arena wurde dazu genutzt,<br />

die Mannschaft kräftig anzufeuern. Im Stadion wurde<br />

dann zunächst gegrillt. Als Grillmeister taten sich<br />

insbesondere die Jugendtrainer Marcel Lettmann und<br />

Jasmin Bajramovic hervor.<br />

Anschließend wurden dann die Arena und das Museum<br />

bewundert.<br />

Zum Abschluss der aufregenden Woche erhielten die<br />

Teilnehmer für ihre gebrachten Leistungen das „<strong>HSV</strong><br />

Fußball-Abzeichen“. Dann hieß es Abschied nehmen.<br />

Aber keine Angst, nächstes Jahr geht die <strong>HSV</strong>-Fußballschule<br />

in die nächste Runde!


Die Ferienpass-Aktion beim <strong>HSV</strong><br />

> VON INKA EYBE<br />

Wer in den Hamburger Sommerferien den Weg<br />

in die AOL-Arena antrat, um das Museum, den<br />

Fan-Shop oder das Training zu besuchen, wird<br />

sich möglicherweise über Horden von Kindern gewundert<br />

haben, die augenscheinlich Zugang zu allen Bereichen<br />

des Stadions hatten. Diese Horden von Kindern<br />

bestanden zumeist <strong>aus</strong> ca. 60 Hamburger Schülern<br />

zwischen 8 und 13 Jahren, die durch die Ferienpass-<br />

Aktion der Stadt Hamburg zum <strong>HSV</strong> gekommen sind.<br />

Den Ferienpass erhält jeder Hamburger Schüler und<br />

hat damit die Möglichkeit, verschiedene Veranstaltungen<br />

zu besuchen oder Ermäßigungen für Schwimmbäder<br />

etc. zu erhalten. Diese Aktion richtet sich hauptsächlich<br />

an Schüler, die in den Ferien nicht in den Urlaub<br />

fahren, um ihnen attraktive Angebote für Tages<strong>aus</strong>flüge<br />

zu machen. In diesem Jahr bot der <strong>HSV</strong> erstmals<br />

ein Tagesprogramm für „Daheimgebliebene“<br />

an:<br />

Nachdem die Schüler<br />

durch eine spezielle Zeitschrift<br />

über die Angebote<br />

informiert wurden, zeichnete<br />

sich schnell ab, dass das<br />

Interesse der Kids am <strong>HSV</strong><br />

riesengroß war. Kurzerhand<br />

wurden weitere Termine angeboten,<br />

die eigentlich geplanten<br />

Gruppengrößen wurden<br />

erweitert und Wartelisten für Nachzügler wurden<br />

angelegt. An zwei bis drei Tagen pro Woche von 11 bis<br />

16 Uhr sollten die Jungs und Mädels von den jeweils<br />

2 Betreuern pro Aktionstag reichlich geboten bekommen:<br />

Nach einer Stadionführung zu Beginn, bei der alle die<br />

Gelegenheit hatten, den Presse- und VIP-Bereich, die<br />

Kabinen und den Innenraum zu erkunden, folgte ein<br />

Mittagessen als Stärkung für Teil 2 des „Abenteuers<br />

<strong>HSV</strong>“. Zum Nachtisch wurde kein Geringerer als Dino<br />

Hermann „serviert“, den die Kinder sofort in Beschlag<br />

nahmen. Bis auf „Am-Schwanz-ziehen“ war das volle<br />

Kuschelprogramm erlaubt. Hermann ließ es sich auch<br />

nicht nehmen, die Kinder mit Autogrammen zu versorgen.<br />

Interessant war hier zu beobachten, dass die<br />

älteren und „abgeklärteren“ Kinder zu Anfang immer<br />

wissen wollten, wer in Hermann „drin“ ist und warum<br />

er einen Reißverschluss auf dem Rücken hat. Die Antworten<br />

der Betreuer, dass Hermann keinen Reißver-<br />

„Eigentlich bin ich ja<br />

Bayern-Fan, aber hier<br />

beim <strong>HSV</strong> ist es irgendwie<br />

viel schöner...“<br />

schluss sondern eine Narbe von einer Sportverletzung<br />

auf dem Rücken trägt, brachte die Kids dann doch<br />

wieder ins Grübeln...<br />

Beim anschließenden Malwettbewerb konnten die<br />

Teilnehmer ihr künstlerisches Geschick unter Beweis<br />

stellen. Es entstanden Gemälde mit Meisterschalen,<br />

dem Champions-League-Pokal, Auswärtssiegen etc....<br />

Kinder haben eben ähnliche Träume wie die Großen.<br />

Zum krönenden Abschluss ging es dann mit der<br />

ganzen Truppe ins <strong>HSV</strong>-Museum, das die Kinder durch<br />

eine <strong>HSV</strong>-Rallye für sich entdeckten. Bei den Fragen<br />

zu Spielstätten, Weltmeistern und Torjägern des <strong>HSV</strong><br />

rauchten oftmals mehr die Köpfe der begleitenden<br />

Eltern, während die Kleinen mit großen, leuchtenden<br />

Augen im Kino oder vor dem Trophäenschrank standen.<br />

Hier wurde dem Beobachter dann endgültig klar: Wer<br />

morgens nicht schon als <strong>HSV</strong>-<br />

Fan gekommen war, hatte<br />

spätestens jetzt die blau-weißschwarze<br />

Brille auf. Nicht<br />

selten flüsterten Kinder mir<br />

bei der Verabschiedung, zu der<br />

jedes Kind noch eine <strong>HSV</strong>-<br />

Überraschungstüte erhielt,<br />

fast verschämt zu: „Du, eigentlich<br />

bin ich ja Bayern-Fan,<br />

aber hier beim <strong>HSV</strong> ist es<br />

irgendwie viel schöner.“<br />

Aufgrund des großen Erfolges findet die Ferienpass-<br />

Aktion in den Hamburger Herbstferien vom 4.10. bis<br />

15.10. täglich von Montag bis Freitag statt. Zwischen<br />

10:30 und 16 Uhr kommt für die kleinen <strong>HSV</strong>-Fans ein<br />

weiteres Highlight zum gewohnten Programm hinzu:<br />

Durch den Umzug des Trainingszentrums der Profis an<br />

die AOL-Arena bekommen die Kids die Gelegenheit,<br />

ihre Idole beim Training hautnah zu erleben.<br />

supporters news 45<br />

ferienpass


supporters news 46<br />

hsv kids-club<br />

Der <strong>HSV</strong> Kids-<strong>Club</strong> stellt sich vor<br />

> VON JOCHEN LANGBEIN<br />

Am 24. August vergangenen Jahres wurde zeitgleich<br />

mit der Geburt unseres Dinos „Hermann“<br />

der <strong>HSV</strong> Kids-<strong>Club</strong> gegründet. Mitglied im <strong>HSV</strong><br />

Kids-<strong>Club</strong> kann jedes Kind bis 14 Jahre werden. Mit<br />

dem Kids-<strong>Club</strong> werden Kinder schon in jungen Jahren<br />

für den <strong>HSV</strong> begeistert. Kids-<strong>Club</strong>-Mitglieder sind<br />

gleichzeitig Mitglied im <strong>HSV</strong> und genießen somit alle<br />

Vorteile eines „normalen“ <strong>HSV</strong>-Mitgliedes. Um den<br />

kleinen <strong>HSV</strong>ern noch mehr zu bieten, veranstalten wir<br />

über das Jahr verteilt viele verschiedene zusätzliche<br />

Aktionen wie Kinobesuche, Weihnachtsfeiern, Besuche<br />

von Bundesligaspielen oder Verlosungen mit Preisen<br />

wie „Auflaufen mit der Bundesliga-Mannschaft des<br />

<strong>HSV</strong>“.<br />

Im September hatten wir dank des Rasenwechsels<br />

in der AOL Arena die einmalige Möglichkeit, ein Training<br />

auf dem „heiligen“ Rasen zu veranstalten. Über 600<br />

Kinder reisten - teilweise über Strecken von mehreren<br />

hundert Kilometern - ins Stadion.<br />

Außerdem bekommt jedes Mitglied neben einem<br />

Kids-<strong>Club</strong>-Shirt und einem <strong>HSV</strong>-Schlüsselanhänger ein<br />

eigenes Schild an der Kids-<strong>Club</strong> Wand in der AOL<br />

Arena, auf dem es mit seinem Namen, Eintrittsdatum<br />

und Lieblingsspieler verewigt ist. Mittlerweile haben<br />

sich schon über 900 Kinder für den <strong>HSV</strong> Kids-<strong>Club</strong><br />

entschieden. Noch in diesem Jahr soll das 1.000ste<br />

Mitglied begrüßt werden. Mit dem 15. Geburtstag haben<br />

unsere Kids-<strong>Club</strong>-Mitglieder dann ihre „Reifeprüfung“<br />

bestanden und wechseln in den <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>.


Länderspiel-Reise des<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> nach Wien<br />

> VON SVEN FREESE<br />

Acht Wochen nach dem EURO-Debakel der Nationalmannschaft<br />

kam es am Mittwoch, dem 18.<br />

August zum ersten Länderspiel der Klinsmann-<br />

Ära. Insgesamt nahmen an der Reise 20 <strong>Supporters</strong>-<br />

Mitglieder teil, darunter auch Anhänger der Arminia<br />

<strong>aus</strong> Bielefeld. Der Reisebeginn erfolgte am frühen<br />

Mittwochmorgen am Hamburger Flughafen, von dort<br />

ging es mit Air Berlin in die Hauptstadt Österreichs.<br />

Dort angekommen fuhr man per Charter-Bus zum<br />

Suite Hotel – hervorragend! Im Hotel traf man viele<br />

bekannte Gesichter von anderen Vereinen, nach kurzem<br />

Pl<strong>aus</strong>ch ging es zum Sightseeing in die Innenstadt.<br />

Dort traf man viele Hamburger, die andere Reisemöglichkeiten<br />

genutzt hatten.<br />

Später am Abend versammelten sich viele Hamburger<br />

und andere Deutschland-Fans am Prater, die Kopie<br />

des Hamburger Doms. Kurze Zeit später machte man<br />

sich auf in Richtung des Ernst Happel Stadions. Hier<br />

angekommen, bekam man erstmal die Feierlichkeit zum<br />

100jährigen Bestehen des österreichischen Fußballverbands<br />

mit. Das Stadion war sehr gut gefüllt, insgesamt<br />

37.900 Zuschauer, wobei nur im deutschen Block noch<br />

Plätze frei waren, etwa 3.000 Deutsche waren wohl<br />

vor Ort.<br />

Das Spiel verlief ganz nach unserem Plan, Kevin<br />

Kuranyi traf schon nach 2 Minuten zum 1:0, Österreich<br />

glich allerdings nach einigen Minuten <strong>aus</strong>, so dass es<br />

zur Halbzeit 1:1 stand. Kuranyi war es auch, der in<br />

der 61. und in der 73. Minute den Endstand von 3:1<br />

für Deutschland herstellte. Ein recht gelungener Einstand<br />

von Klinsmann, auf also zum WM Titel!<br />

Am Donnerstag folgt das eigentliche Highlight der<br />

Reise, man machte sich am späten Vormittag auf und<br />

besuchte das Grab des erfolgreichsten Trainers der<br />

Vereinsgeschichte, Ernst Happel. Sein Grab befindet<br />

sich auf dem Friedhof Hernals. Wir nahmen natürlich<br />

Blumen und Kerzen mit und legten sie am Grab nieder,<br />

was einige <strong>HSV</strong>er schon vor uns getan. Die Momente<br />

am Grab waren sehr bewegend.<br />

Nach dem Besuch ging es zurück in die Stadt, dort<br />

wurde sich gleich mit der Ernst-Happel-Briefmarke<br />

eingedeckt. Am späten Abend erfolgt dann auch der<br />

Rückflug nach Hamburg.<br />

Insgesamt mal wieder eine hervorragend organisierte<br />

Reise, mit tollem Rahmenprogramm. Der <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

<strong>Club</strong> bietet zu vielen Länderspiele Reiseangebot<br />

an, einfach im Internet unter www.hsv-supporters.<br />

de gucken oder unter 040 / 41 55 15 30 das Infoband<br />

abhören.<br />

supporters news 47<br />

länderspiel


supporters news 48<br />

spiele<br />

Und täglich<br />

grüßt das Murmeltier<br />

> VON PHILIPP MARKHARDT<br />

FC Thun – <strong>HSV</strong> 2:2<br />

Internationaler Fußball! Mit dem <strong>HSV</strong>! Ich dreh durch!<br />

Total geil! Dachte man sich jedenfalls so und buchte<br />

beim <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> einen Busplatz. Freitagabend<br />

sollte es losgehen, und nach einem Bierchen im Nagel’s<br />

wurden auch schon die Busse in Beschlag genommen.<br />

Im Bus 2 fanden sich dann hauptsächlich bekannte<br />

Nasen ein, deren Ziel es war, die Fahrt feuchtfröhlich<br />

zu verkürzen. Hat zumindest auf der Hinfahrt hervorragend<br />

geklappt, weshalb man morgens um halb acht<br />

am Stadion leicht angeschlagen den Bus verließ und<br />

den 20minütigen Fußweg in die Innenstadt des beschaulichen<br />

Ortes antrat. Hier trafen nach und nach<br />

wohl alle Hamburger ein und „an der Brücke“ entwickelte<br />

sich bei bestem Wetter eine angenehme <strong>HSV</strong>-<br />

Party, die von der Bevölkerung des Berner Oberlandes<br />

verwundert zur Kenntnis genommen wurde. So war es<br />

auch viel zu schnell Zeit das Stadion aufzusuchen und<br />

dort empört die saftigen Preise für Verpflegung zur<br />

Kenntnis zu nehmen. Das Spiel ist schnell erzählt:<br />

Hamburg geriet peinlicher Weise in Rückstand, und<br />

hätte Romeo nicht noch zwei mal getroffen, die Stimmung<br />

wäre auf der Rückreise sicherlich gedrückt<br />

gewesen. So endete das Spiel aber mit einem 2:2<br />

Unentschieden und, wie schon zu Spielbeginn, fackelte<br />

der Hamburger Anhang ein wenig rum ( nur doof, dass<br />

ein Uefa-Beobachter anwesend war) und stürmte halbwegs<br />

das Spielfeld, um noch der Mannschaft „Tschüß“<br />

zu sagen. Pünktlich zur Rückreisezeit setzte dann auch<br />

der Regen ein, der allerdings nicht dafür sorgte, dass<br />

die stickig-heiße Luft im Bus sich verbesserte. Nach<br />

13 qualvollen Stunden Rückfahrt betrat man wieder<br />

Hamburger Boden und wartete aufs Rückspiel.<br />

<strong>HSV</strong> – FC Thun 3:1<br />

Das Heimspiel gegen Thun begann mit einem Paukenschlag.<br />

Schon kurz nach dem Anpfiff netzte der<br />

<strong>HSV</strong>. Thun, geschockt durch den frühen Rückstand<br />

bekam in der Folge nichts mehr hin und verlor verdient.<br />

Die Stimmung auf Seiten des <strong>HSV</strong> möchte ich mal als<br />

„in Ordnung“ bezeichnen. Der Sieg machte Appetit auf<br />

mehr, allerdings wusste man in Hamburg auch, dass<br />

es gegen Villareal nicht ganz so einfach werden soll-<br />

te. Da ich weder Zeit noch Geld für die Tour hatte,<br />

folgt ein Fremdbericht von niemandem, da die angesprochenen<br />

Herren es leider nicht geschafft haben mir<br />

bis 2 Tage nach Redaktionsschluss einen Fahrtbericht<br />

zu übermitteln..<br />

CF Villareal – <strong>HSV</strong> 1:0<br />

Grottenkick und eine beachtliche Zahl von reisenden<br />

Hanseaten.<br />

<strong>HSV</strong> – CF Villareal 0:1<br />

Gut 35.000 Zuschauer glaubten an das Weiterkommen<br />

gegen die Spanier, kein Wunder, war doch deren Stürmerstar<br />

nicht mit dabei. Doch das Hamburger Publikum<br />

wurde enttäuscht. Trotz über weite Strecken lauter<br />

Anfeuerung, das Publikum stand wie ein Mann hinter<br />

dem Team, gelang es nicht, den Ball im spanischen<br />

Tor zu versenken. Dazu kam dann der Knock Out durch<br />

Mari in der 69. Minute. Mit dem 0:1 waren Hamburgs<br />

Finalhoffnungen begraben, und einige fragten sich, wie<br />

man mit so einer Leistung drei Tage später gegen<br />

Bayern München bestehen wolle.<br />

<strong>HSV</strong> – FC Bayern München 0:2<br />

Ja, ich gebe es zu: Es ist immer etwas Besonderes,<br />

gegen die Bayern zu spielen. Wenn sie auch nicht mehr<br />

der große Rivale des <strong>HSV</strong> sind... Leider liegt das nicht<br />

an den Misserfolgen der Bayern. Diese brachten natürlich<br />

auch heute wieder T<strong>aus</strong>ende von Mode-, Schönwetter-<br />

und was weiß ich nicht noch für Fans mit, die<br />

leider, leider auch noch zweimal Grund zum Jubeln<br />

hatten. Ballack und Deisler hatten dem <strong>HSV</strong> ordentlich<br />

eingeschenkt, bei Deislers Freistoß in der 72. Minute<br />

unter freundlicher Hilfe van Buytens und Romeos.<br />

Trotzdem spielte die Mannschaft keineswegs schlecht.<br />

Von den Fans nach vorn geschrieen wurden durch<strong>aus</strong><br />

gute Ansätze gezeigt, nur der Abschluss... Das Spiel<br />

ging verloren und es folgte der alljährliche Kommentar:<br />

„Gegen die Bayern kann man verlieren.“<br />

Muss man aber nicht. Finde ich jedenfalls.


FSV Mainz 05 – <strong>HSV</strong> 2:1<br />

Das einzige neue Stadion in dieser Saison steht am<br />

Mainzer Bruchweg. Man sollte meinen, dass das Grund<br />

genug ist, im Sonderzug einzubuchen. Offenbar habe<br />

ich mich da getäuscht, den auch auf dieser Fahrt war<br />

der Zug nicht ganz <strong>aus</strong>verkauft. Trotzdem hatten wir<br />

eine ganze Menge Schwachköpfe, Intelligenzallergiker<br />

und Idioten im Zug, die es sich natürlich nicht nehmen<br />

ließen, Gegenstände <strong>aus</strong> dem Fenster zu werfen, Sanitäter<br />

zu behindern oder einfach nur blöde rumzuhupen.<br />

Warum können solche Leute nicht einfach zuh<strong>aus</strong>e<br />

bleiben? Zum Spiel: Die erste Halbzeit war der <strong>HSV</strong><br />

überlegen, und eigentlich hätte Mainz 0:3 zurück liegen<br />

müssen. Wir wissen alle, dass dem nicht so war. In<br />

der zweiten dann zwei dusselige Gegentore und die<br />

Erkenntnis, dass es wieder nichts mit der Meisterschaft<br />

wird. Die Fahrt zurück dauerte mal wieder endlos,<br />

daran änderte auch die Anwesenheit von Hermann<br />

Rieger nichts, der sich als „Fan-Azubi“ mit in den Zug<br />

gesetzt hatte.<br />

SC Paderborn 07 – <strong>HSV</strong> 4:2<br />

Hurra, welch attraktiver Gegner! Fahren wir ja nicht<br />

ständig mit den Amateuren hin! Nun ja, SC-Wochenendtickettour<br />

nach Paderborn, angekommen und das<br />

freundliche Angebot der zivilen Beamten <strong>aus</strong>geschlagen,<br />

doch gleich zum Stadion zu fahren. Schließlich liegt<br />

das Hermann-Löns-Stadion ca. 8 Kilometer außerhalb<br />

Symbolisch: Dunkle Wolken über dem Mannschaftsbus nach dem Spiel in Paderborn<br />

im Stadtteil Schloss Neuh<strong>aus</strong>, der absolut keine Beschäftigung<br />

bietet, außer durch die Heide zu trampeln<br />

(Hermann Löns, die Heide, Heide brennt!). Der Hinweis,<br />

dass „später aber kein Shuttle-Bus mehr fährt“ wurde<br />

grinsend mit einem „Der fährt schon“ beantwortet.<br />

Wusste man doch, dass sich ein Platzproblem ergeben<br />

würde, wenn über 100 Personen in den bereits besetzten<br />

Linienbus steigen würden. So fuhr man also per<br />

Shuttle zum Stadion, unwissend, dass man heute endlich<br />

(?) wieder Zeuge einer Pokal - Blamage werden<br />

sollte. Der <strong>HSV</strong> führte zwar anfangs mit 2:0, jedoch<br />

fing man sich noch vier selten dämliche Tore ein. Das<br />

brachte den ohnehin schon von einem Verpflegungsengpass<br />

gestressten Anhang nicht wenig in Rage,<br />

weshalb sich die Mannschaft noch einiges anhören<br />

musste. Mit Recht, jedoch sollten Spuckattacken hier<br />

noch mal aufs Schärfste verurteilt werden. Ebenso<br />

übrigens, wie die Anwesenheit diverser Bremer, die<br />

kurz vor der Heimfahrt noch mal darauf hin gewiesen<br />

wurden, dass ihr Auftauchen nicht gerade begrüßt wird.<br />

Naja... jetzt können wir uns ganz auf die Meisterschaft<br />

konzentrieren.<br />

<strong>HSV</strong> – 1. FC Nürnberg 4:3<br />

Was soll man sagen? Ein Spiel, dass wohl an Dramatik<br />

kaum zu überbieten war. Einige graue Haare<br />

mehr konnte man bei einigen Personen nach diesem<br />

4:3 jedenfalls sehen. Nachdem Nürnberg zum 3:3<br />

supporters news 49<br />

spiele


supporters news 50<br />

spiele<br />

<strong>aus</strong>geglichen hatte, war die Enttäuschung nämlich nicht<br />

gerade klein. Schließlich hatte man vorher 3:1 geführt.<br />

Zum Glück traf Benny Lauth zum Sieg, so dass man<br />

etwas optimistischer in die Zukunft blicken kann. Zur<br />

Stimmung: Erste Halbzeit war in Ordnung, in der zweiten<br />

hörte man nur die Nürnberger (Sahneauftritt übrigens).<br />

Wegen Abwesenheit meinerseits (ich weiß,<br />

toller Fan), schreibt Peppi über die nächsten beiden<br />

Spiele.<br />

Stuttgart – <strong>HSV</strong> 2:0<br />

Um 05:00 Uhr traf man sich am Hauptbahnhof um<br />

per Surf & Rail und Wochenendticket in die Stadt von<br />

Mercedes Benz und Porsche zu fahren. Um 11:00 traf<br />

man ein und begab sich direkt in Sophies Brauh<strong>aus</strong>.<br />

Hier stießen ca. eine Stunde später ca. 20 Leute dazu<br />

die mit der SC Tour gefahren sind (u.a. auch Hermann<br />

Rieger). Um ca.13:45 begab man sich dann in Richtung<br />

Stadion. Im „Auswärtsblock“ staunte man nicht schlecht<br />

als man den Stehplatzblock erblickte. Dieser Befand<br />

sich im oberen Teil des Blocks, war ca. 5 Reihen „hoch“<br />

und komplett eingezäunt. Sichtverhältnisse 6 !!! Naja,<br />

man hat’s dann halt nicht ganz zum Stehplatzbereich<br />

geschafft und sich die 90 Minuten vom Sitzplatz <strong>aus</strong><br />

reingezogen. Im Gästeblock waren ca. 500 <strong>HSV</strong>er, so<br />

wenige wie seit Jahren nicht mehr. Aufgrund der andauernden<br />

„Auswärtsleistungen“ wohl aber nicht ganz<br />

unverständlich, Das Spiel gab eigentlich nicht viele<br />

aufregende Szenen her, und so kassierte man dann<br />

nach 16 Minuten das 1:0. Nachdem der <strong>HSV</strong> in der 2.<br />

Halbzeit eine etwas bessere Leitung bot, steigerte sich<br />

auch die Stimmung im Block. Hätte Herr Barbarez<br />

dann 10 Minuten vor Schluss nicht versucht noch 3-<br />

4Spieler im Strafraum <strong>aus</strong>zuspielen und einfach mal<br />

abgezogen wäre sogar ein Punkt drin gewesen. In der<br />

Nachspielzeit kassierte man dann noch das 2:0. Ein<br />

ganz normales Auswärtsspiel also...<br />

Kaiserslautern – <strong>HSV</strong> 2:1<br />

Eine der schrecklichsten Touren jedes Jahr, aber<br />

der <strong>HSV</strong> verschlägt einen halt doch immer wieder hin…..<br />

Man traf sich am Freitagabend im Nagels am HBF und<br />

stimmte sich schon mal auf den Bus der CFHH ein,<br />

die Tour stand unter dem Motto „Strand“ und so fanden<br />

sich dann um ca. 1:00 Uhr am ZOB 50 Badegäste<br />

ein. Unter ihnen Melonenverkäufer und diverse<br />

Ballermannbesucher. Auf der Hinfahrt gab es dann u.a.<br />

(wie sollte es auch anders sein) Sangria <strong>aus</strong> Eimern.<br />

Außerdem hatte man einige alte Videos dabei (Mann,<br />

waren die Dortmunder und Schalker schlecht), um<br />

10:00 Uhr morgen traf man dann mehr oder minder<br />

fit in Kaiserlautern ein. In der Innenstadt (falls man<br />

das so nennen darf) wurde erst mal bei ein zwei<br />

Bierchen die Dorfgemeinschaft begutachtet. Um 13:00<br />

Uhr ging es Richtung Stadion wo sich zum Anpfiff ca.<br />

700 <strong>HSV</strong>er ein. Zum Intro bot man diverse Doppelhalter<br />

und 4 Schwenkfahnen. Das Spiel war von beiden<br />

Seiten nicht sehr ber<strong>aus</strong>chend, und so kassierte man<br />

nach einem völlig unberechtigten Elfer in der 17. Minute<br />

das 1:0. In Halbzeit Zwei wurde das Spiel auch<br />

nicht viel besser, folgerichtig kassierte man in der 55.<br />

Minute das 2:0. Selber schuld wenn man versucht den<br />

Ball ständig um den Strafraum herum zu spielen,<br />

anstatt Mpenza mal mit einem Pass zu schicken oder<br />

mal <strong>aus</strong> der 2. Reihe abzuziehen. Im der 64. Minute<br />

konnte man dann durch Wickys Knaller auf 2:1 verkürzen,<br />

der <strong>HSV</strong> drückte danach noch etwas ohne aber<br />

eine wirklich zwingende Chance zu haben. So verlor<br />

man wieder mal <strong>aus</strong>wärts. Und täglich grüßt das Murmeltier...<br />

<strong>HSV</strong> – Hertha BSC 2:1<br />

Toppmöllers Abschiedsspiel verkündete die Hamburger<br />

Medienlandschaft schon mal vorschnell und verkalkulierte<br />

sich um ein weiteres Mal gar heftig. Der<br />

<strong>HSV</strong> gewann zwar nicht souverän, aber immerhin gewann<br />

er. Naohiro Takahara netzte nach langer Durststrecke<br />

mal wieder und sollte diesen Sonntagabend<br />

später als schönsten Tag in seiner Zeit beim <strong>HSV</strong><br />

bezeichnen. Wir hingegen atmeten lediglich erleichtert<br />

auf und traten den Heimweg an. Am nächsten Tag war<br />

nämlich Maloche angesagt und da wir alle wissen, dass<br />

der <strong>HSV</strong> als auch Hertha im internationalen Wettbewerb<br />

vertreten sind wurde Sonntag gespielt. Remember<br />

350km-Regel? Nein? Der DFB und die DFL auch nicht.<br />

Ach ja: Zum Spielbeginn gab es eine von Pro Fans<br />

organisierte Aktion gegen Stadionverbote.


Neues von PRO FANS<br />

> VON PHILIPP MARKHARDT<br />

Während die Bundesliga Sommerp<strong>aus</strong>e hatte,<br />

war Pro Fans nicht untätig. In Mönchengladbach<br />

trafen sich die Vertreter der verschiedenen<br />

Vereine und beschlossen zur besseren Zusammenarbeit<br />

Regionalgruppen zu bilden. In der Nord-<br />

Gruppe befinden sich Kiel, Rostock, Hamburg, St.<br />

Pauli, Bremen, Hannover, Osnabrück, Wolfsburg und<br />

Braunschweig. Die regionale Einteilung soll dazu führen,<br />

dass Pro Fans schneller reagieren kann und regionale<br />

Probleme besser behandelt werden können. Das<br />

erste Regionaltreffen fand, <strong>aus</strong>gerichtet von der CFHH,<br />

am 04.09.2004 im Fanh<strong>aus</strong> an der Stresemannstraße<br />

statt. Das Hauptthema war natürlich die vom DFB<br />

angestrebte Neu-Regelung der Stadionverbot-Vergabe,<br />

die zu einem gerechteren Umgang mit der bei Fans<br />

und Fanprojekten umstrittenen Sanktion führen soll.<br />

Demnächst wird auf einer Sitzung des DFB wohl über<br />

die Änderung des Reglements entschieden werden. Um<br />

das Interesse von Pro Fans an einer Lockerung der<br />

wohl härtesten Strafe für Fußballfans noch einmal<br />

vorher zu kommunizieren, wurde eine bundesweite<br />

Aktion vorgeschlagen, die von den Vertretern der anderen<br />

Regionalgruppen auch angenommen wurde. So<br />

gab es am letzten Septemberwochenende und am<br />

ersten Oktoberwochenende in vielen Stadien der ersten<br />

drei Ligen Spruchbänder mit dem Wortlaut „Jeder<br />

Kriminelle hat mehr Rechte – Für Anhörungsrecht bei<br />

Stadionverbot“ zu sehen. Eine Forderung, die zu den<br />

wichtigsten von Pro Fans gehört. Momentan ist es<br />

nämlich noch Usus, dem vermeintlichen Delinquenten<br />

ein solches Recht zu verweigern. Ganz nach dem Motto<br />

„Die Polizei hat immer Recht“. Dass dem nicht so<br />

ist, kann sich jeder selbst denken oder musste es<br />

vielleicht sogar schon am eigenen Leib erfahren. Man<br />

denke hierbei nur einmal an die H<strong>aus</strong>besuche, die von<br />

den „Szenekundigen Beamten“ kurz vor Saisonbeginn<br />

bei unbescholtenen <strong>HSV</strong>-Fans vorgenommen wurden.<br />

So saß einer dieser Fans in einem Bus, der auf Schalke<br />

in eine Polizeikontrolle geriet, ein weiterer wurde<br />

lediglich im Zuge des Länderspiels in Basel beim<br />

Grenzübertritt in die Schweiz vom BGS kontrolliert. Die<br />

Daten der Personalien- bzw. Grenzkontrollen wurden<br />

an die Hamburger Polizei weitergegeben. Diese reagierte<br />

wie üblich: H<strong>aus</strong>besuch mit der Intention der<br />

Einschüchterung und Informationsgewinnung über die<br />

„Delinquenten“. Ein solches Willkürverhalten kann und<br />

darf nicht toleriert werden und zeigt, wie notwendig<br />

es auch weiterhin ist, sich für die Belange der Fans<br />

einzusetzen. Pro Fans bleibt am Ball und fordert euch<br />

auf, ungerechtfertigte Aktionen von Sicherheitsorganen<br />

nicht einfach hinzunehmen!<br />

supporters news 51<br />

fanszene


supporters news 52<br />

amateure<br />

Tabellenführer der Regionalliga Nord<br />

Hamburgs 1 und 2<br />

>VON RAINER STEFFENS<br />

Die Saison 04/05:<br />

Neu zum Kader der U23 sind gekommen:<br />

Adrian Horn (SC Victoria) Tobias Zott (SF Siegen)<br />

Oliver Hampl (Herta BSC A) Charles Takyi (Schalke A)<br />

und Mustafa Kucukovic (VFL Bochum A-Jugend)<br />

Aus der A-Jugend des <strong>HSV</strong> kamen noch Andre Zick<br />

und Martin Stahlberg.<br />

Verlassen haben uns:<br />

Michael Frech (VFB Lübeck) Felix Hörrlein (J. Regensburg)<br />

Marco Grote ( Co-Trainer VFB Lübeck)<br />

Christopher Fernandez (Charleroi) Paul Manthey (VFB<br />

Lübeck 2) Marcus Steegmann (BVB A) Christian Streit<br />

( VFB Lübeck) und Sebastian Siemers (?)<br />

Vorbereitungsspiele:<br />

Kickers Emden vs. <strong>HSV</strong>(A) 2:1<br />

In der Seehafenstadt merkte man dem Nachwuchs<br />

des <strong>HSV</strong> die harte Vorbereitung an, das Tor für die<br />

Amas erzielte Fabian Bröcker. Bei Emden spielen die<br />

Ex-Amateure Spahic und Berwecke und das Publikum<br />

nervt ziemlich, könnte lustig werden, wenn die aufsteigen.<br />

5 Gäste-Fans.<br />

Malchin vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:9<br />

In der Heimat von Thomas Doll traten die Amateure<br />

zu einem Jubiläumsspiel an. Aus Hamburg hatten<br />

sich 7 Fans auf die 270 km lange Strecke gemacht.<br />

Oddsetpokal:<br />

Victoria Hamburg vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:4<br />

Durch Tore von Kucukovic, Takyi und Stahlberg<br />

(2) siegte der <strong>HSV</strong> locker beim Oberligisten.<br />

Rugenbergen 2 vs. <strong>HSV</strong>(A) 0:13<br />

Ohne Gefahr in Runde drei<br />

TUS Hamburg vs. <strong>HSV</strong> (A) 0:7<br />

Altenwerder vs. <strong>HSV</strong>(A) 0:7<br />

Zwei Landesligisten mit dem gleichen Ergebnis besiegt<br />

und jetzt wartet Altona 93<br />

Die Liga:<br />

Holstein Kiel vs. <strong>HSV</strong>(A) 0:2<br />

Ca. 100 Fans der Amateure feierten den Auswärtssieg<br />

beim selbst ernannten Favoriten. Mamoum und<br />

Kucukovic schossen die Tore, die zu Platz 1 langten.<br />

Spitzenreiter, Spitzenreiter Hey, hey!<br />

<strong>HSV</strong>(A) vs. 1 FC Köln (A) 2:0<br />

Wieder sorgtenTreffer von Kucukovic und Leo Haas<br />

für den Erhalt der Tabellenspitze.<br />

VFL Osnabrück vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:1<br />

Kucukovic brachte den <strong>HSV</strong> in Führung, der Gastgeber<br />

glich in der zweiten Halbzeit <strong>aus</strong> und Volker<br />

Schmidt verletzte sich. Er sollte für 39 Tage <strong>aus</strong>fallen.<br />

DAS DERBY<br />

HAMBURGER SPORT VEREIN AMATEURE: Eins<br />

Jedes-Jahr-um-die-Lizenz-Bettler: Null<br />

Mustafa Kucukovic sorgte mit seinem Treffer in der<br />

Zweiten Minute schon für den Endstand. Damit sind<br />

die Amateure seit drei Derbys nach Regulärerspielzeit<br />

ungeschlagen. Der Support der anderen ließ auch<br />

wieder sehr zu wünschen übrig, so das dass Duell<br />

auch klar an uns ging. Wenigstens haben sie diesmal<br />

nicht versucht das Stadion abzubrennen.


Union Berlin vs. <strong>HSV</strong>(A) 1:2<br />

Stephan Hanke bestrafte die selbsternannten Bettler-<br />

Blutsbrüder mit seinen Treffer in der 90. Minute im<br />

Vor<strong>aus</strong> für den Fahnendiebstahl. Aber was will man<br />

auch von Leuten erwarten, die eine Freundschaft mit<br />

den Zecken haben sollen oder wollen? Wie diese musste<br />

Union auch auf die Spendenfreude der Fans hoffen<br />

um die Lizenz zu bekommen. 70 Fans des <strong>HSV</strong> sahen<br />

diesen Sieg, den ersten Treffer für uns erzielte wie in<br />

den anderen Spielen auch Mustafa Kucukovic. Liegt auf<br />

einem 34-Tore Kurs zum Saisonende, der Mann. Falls<br />

er nicht dauerhaft bei den Profis spielen sollte.<br />

<strong>HSV</strong>(A) vs. Paderborn 0:1<br />

Kucukovic hat nicht getroffen und schon wird das<br />

nichts mit dem Sieg, die anderen Spieler dürfen aber<br />

auch gern mal treffen.<br />

A.Bielefeld (A) vs. <strong>HSV</strong> (A) 3:4<br />

Drei zu Null und Vier zu Eins geführt, trotzdem<br />

wurde es doch noch mal eng. Trotzdem ein interessantes<br />

Spiel mit einem verdienten Sieger. 350 Fans,<br />

davon gut 40 auf Seiten der Amateure sahen die Treffer<br />

von, und nun Ratet mal, natürlich Kucukovic mit 2<br />

Treffern, weil er letzte Woche nicht getroffen hat,<br />

Alexander Laas und die Profi-Leihgabe Takahara.<br />

<strong>HSV</strong> (A) vs. BVB (A) 3:1<br />

Auch die Amateure des BVB konnten die U23 nicht<br />

stoppen. Mit 3:1 setzte man sich überlegen durch und<br />

eroberte die Tabellenspitze. 700 Zuschauer freuten sich<br />

ne Runde und Kucukovic hat schon wieder getroffen...<br />

Irgendwie ein bisschen unheimlich.<br />

Fortuna Düsseldorf vs. <strong>HSV</strong> (A) 2:3<br />

Tja... fast schon Routine, die ganze Siegerei. In<br />

Düsseldorf musste man zweimal den Ausgleich hinnehmen,<br />

ehe mit dem 3:2 der Sack zu gemacht wurde.<br />

Vor und nach dem Spiel gab es keinerlei Probleme<br />

mit den Düsseldorfern (hatte man auch ein wenig<br />

anders erwartet), dafür provozierte die nordrhein-westfälische<br />

Polizei mal wieder aufs Derbste (Schubsereien,<br />

Beschimpfungen). Zwar blieb der Großteil der Hamburger<br />

besonnen, doch ging die Eskalationstaktik der<br />

Polizei zumindest teilweise auf, so dass man noch die<br />

Quotenfestnahmen machen konnte.<br />

Fazit bis jetzt:<br />

Gelungener Start in die neue Saison und immer oben<br />

dabei sowas wünscht man sich mal von den zu gut<br />

bezahlten „Profis“. Seit 8 Auswärtsspielen ungeschlagen<br />

(6 Siege, 2 Unentschieden) Hallo, Profis! Bitte nachmachen!<br />

Mit Kucukovic und Takyi zwei gute neue<br />

Spieler geholt. Platz eins oder zwei wäre am Ende<br />

übrigens die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal.<br />

Schön wär’s ja.<br />

(letzter und vorletzter Bericht von Philipp)<br />

supporters news 53<br />

amateure


supporters news 54<br />

tellerrand<br />

Tellerrand-Storys<br />

> VON PHILIPP MARKHARDT<br />

> Neapel > „Ihr wisst ja nicht, was ihr verpasst<br />

habt!“ sprayten die Fans des SSC Neapel an die Friedhofsmauern<br />

des süditalienischen Molochs, als der bis<br />

dato nicht gerade erfolgsverwöhnte <strong>Club</strong> zwischen 1987<br />

und 1991 fast alles gewann, was zu gewinnen war.<br />

Doch diese Zeiten sind nun unwiederbringlich vorbei.<br />

Der Ex-Klub von kleines dickes Maradona ist in Konkurs<br />

gegangen. Den SSC Neapel gibt es einfach nicht mehr.<br />

Der Niedergang hatte wie überall auf dem Zenit begonnen,<br />

als Maradona mit der halben Mannschaft zum<br />

Kokser wurde, als Sexpartys mit Prostituierten gefeiert<br />

wurden und sich die Bosse der Camorra im Glanz der<br />

Fußballstars zu sonnen begannen. Filme sind darüber<br />

gedreht, Bücher geschrieben worden, am spektakulärsten<br />

die Memoiren des gewieften Vereinspräsidenten<br />

Corrado Ferlaino, der nachträglich rückhaltlos den<br />

Sündenpfuhl beschrieb, in dem er jahrelang auch sein<br />

tägliches Bad zu nehmen pflegte. Allerdings wird ein<br />

direkter Nachfolgeverein gegründet, der alle Titel des<br />

SSC behält und sofort wieder in der Serie C, der dritten<br />

italienischen Liga, mit dem Spielbetrieb beginnt.<br />

Das alles ist zurückzuführen auf ein Gesetz, das im<br />

vergangnen Jahr verabschiedet wurde. Ansonsten hätte<br />

Napoli noch drei Ligen tiefer wieder beginnen müssen.<br />

Wer der neue Präsident des Klubs werden soll<br />

ist bisher unklar.<br />

> Kapstadt > In Südafrika hat ein Schiedsrichter<br />

einen Fußballtrainer erschossen. Der Coach war ganz<br />

offenbar nicht sehr angetan von der Entscheidung des<br />

Referees, einem seiner Spieler Gelb zu geben. Als sich<br />

die Mannschaft des verwarnten Spielers dem Unparteiischen<br />

näherte habe dieser sich bedroht gefühlt und<br />

seine Waffe gezogen (Seit wann gehört so was zur<br />

Schiedsrichter<strong>aus</strong>rüstung?). Nachdem er den Trainer<br />

erschossen hatte, flüchtete der Mann. Die Polizei in<br />

Kapstadt ließ verlauten, dass man guter Dinge sei, den<br />

Mann zu fassen, so das Nachrichtenmagazin „Der<br />

Spiegel“ in seiner Online-Ausgabe.<br />

> Düsseldorf > In der Stadt mit der längsten<br />

Theke der Welt macht sich Unmut breit. Bei einem<br />

Spiel der Fortuna beim KFC Uerdingen (Da war doch<br />

was?) kam es zu Ausschreitungen im Stadion. Beim<br />

Spiel Fortuna gegen Kleve, welches <strong>aus</strong> Sicherheitsgründen<br />

nach Uerdingen verlegt worden war, bekamen<br />

mehrere Anhänger des Klubs vom Flinger Broich nun<br />

die Quittung – Stadionverbot. Die Ordner des KFC (Da<br />

war doch was?) meinten, einige Fans wieder erkannt<br />

zu haben. Allerdings waren unter den so „Ertappten“<br />

auch mindestens zwei Fans, die nachweislich nichts<br />

mit den Ausschreitungen zu tun hatten, einer war<br />

sogar auf einer Videoaufnahme im freundlichen Gespräch<br />

mit einem Polizisten zu sehen. Dem KFC ist das allerdings<br />

egal. Er unterschrieb die beliebten Einschreiben.<br />

Uerdingen... da war doch was?<br />

> Frankfurt > Der DFB und die DFL, beide <strong>aus</strong>gewiesene<br />

Freunde und Kenner der Fankultur, haben<br />

ein Video zum Thema Pyrotechnik im Stadion her<strong>aus</strong>gebracht.<br />

Ein Aufklärungsvideo. Wir sind begeistert,<br />

wussten wir doch immer schon, dass es nicht ganz<br />

ungefährlich ist, sich einen brennenden Bengalo unter<br />

die Jacke zu schieben oder Silvesterknaller für mindestens<br />

40 Personen im Kofferraum seines Wagens zu<br />

lagern. Das absolut realitätsnahe und überhaupt nicht<br />

bescheuerte Video des DFB und der DFL, beide <strong>aus</strong>gewiesene<br />

Freunde und Kenner der Fankultur, soll bei<br />

Informationsveranstaltungen mit Fanbeauftragten und<br />

Fanprojektlern zum Einsatz kommen, um die Gefahren<br />

des Abbrennens von Bengalos und Rauch zu verdeutlichen.<br />

Na dann... wir freuen uns!<br />

> Genf > Sommerzeit ist Testspielzeit. Auch in der<br />

Schweiz. Bei einem Spiel von Benfica Lissabon bei<br />

Etoile Carouge kam es zu Ausschreitungen, nachdem<br />

ein portugiesischer Fan mit einem Doppelhalter aufs<br />

Spielfeld gelaufen war. Sicherheitsleute rangen ihn<br />

nieder und bearbeiteten den wehrlosen Mann mit einem<br />

Tonfa-Schlagstock. Aus diesem Grund stürmten weitere<br />

Portugiesen das Feld und griffen die vier Mitarbeiter<br />

des bei Schweizer Fans wohl auch nicht gerade<br />

beliebten „Protectas“-Sicherheitsdienstes an. Die Polizei<br />

musste eingreifen und die Gegend um das Stadion<br />

La Fontenette absichern.<br />

> Altensteig > Wieder der DFB, der Verfechter des<br />

Rechts und der Sittlichkeit. Der Deutsche Fußballbund<br />

verbietet seinen Spielern nun auch, sich das Trikot über<br />

den Kopf zu ziehen. Die Gründe sind kulturelle Probleme<br />

(zum Beispiel bei Menschen islamischen Glaubens)<br />

und die Gefahr von Tumulten, wenn ein Spieler<br />

sein Trikot in die Menge wirft. Absolut nachvollziehbar,<br />

wie wir meinen. Was sagt eigentlich Mehdi-hier-Mehdida-Mehdi-Mahdavikia<br />

dazu? Wo wir gerade dabei sind:<br />

Sportartikelhersteller PUMA hat eine Millionenklage<br />

gegen den Fußball-Weltverband FIFA (das sind die, die<br />

sich mit Kuckucks-Uhren beschenken lassen) einge-


Neue Heimat der Fortuna <strong>aus</strong> Düsseldorf - bitte setzen!<br />

reicht, weil dieser die PUMA-Trikots der Nationalmannschaft<br />

Kameruns verboten hatte. Diese seien nicht<br />

satzungskonform, weil einteilig. PUMA-Sprecher Ulf<br />

Santjer bezifferte den Streitwert auf runde 2 Millionen<br />

Euro.<br />

> Mannheim > Der SV Waldhof, seines Zeichens<br />

Arbeitgeber von Maurizio Gaudino, hat in der Sommerp<strong>aus</strong>e<br />

Fenerbahce Istanbul zum Testspiel eingeladen.<br />

Finden wir gut. Nicht so gut finden wir die Tumulte<br />

rund um diese Begegnung. Neben Spannungen zwischen<br />

den Fans kam es auch zu Unstimmigkeiten zwischen<br />

Waldhof-Fans und dem türkischen Keeper. Maurizio<br />

Gaudino, Manager bei Waldhof versuchte die Szenerie<br />

vor dem Fanblock der Waldhöfer (Pöbeleien etc.) zu<br />

beruhigen und bekam dabei vom Torwart der Gäste<br />

zwei Schläge ins Gesicht. Dies führte zu seiner Auswechslung<br />

in der Halbzeit. Ob Gaudino <strong>aus</strong> Rache nach<br />

dem Spiel den Mannschaftsbus der Türken geklaut hat,<br />

wurde nicht überliefert. Ein Experte jedoch hierzu:<br />

„Unwahrscheinlich, der Bus ist kein Ferrari.“<br />

> Mainz > Harald Strutz, Präsident des Aufsteigers<br />

FSV Mainz 05 sieht seinen Verein laut sid als eine<br />

„Mischung <strong>aus</strong> dem FC St. Pauli und dem SC Freiburg“.<br />

Aber, aber... wer wird sich denn gleich unbeliebt machen<br />

wollen?<br />

> Düsseldorf > NRW-Innenminister Fritz Behrens<br />

sagt eine Prüfung der Datei Gewalttäter Sport zu. Bei<br />

einer Gesprächsrunde am 1. Juli sagte Behrens, dass<br />

er die Bedenken zur Datei GS anerkenne und eine<br />

transparentere Handhabung in NRW prüfen werde sowie<br />

sich auf Bundesebene auch bei seinen Kollegen<br />

für eine Prüfung einsetzen werde. Zudem sagte er zu,<br />

dass alle Personen <strong>aus</strong> NRW, die in der Datei ihrer<br />

Meinung nach zu Unrecht gespeichert wurden, eine<br />

Prüfung durch sein Ministerium zu. Jürgen Scheidle<br />

vom Fanprojekt Bochum, ebenfalls Teilnehmer der<br />

Gesprächsrunde, sieht hier eine echte Chance, die<br />

transparentere Handhabung der Datei zu erreichen.<br />

Fraglich ist, wie sich die Prüfung auf die bundesweite<br />

Datei GS <strong>aus</strong>wirkt. Die ist nämlich auch in Düsseldorf<br />

beheimatet.<br />

supporters news 55<br />

tellerrand


supporters news 56<br />

tellerrand<br />

> Belgrad > Auf dem Rückflug von einem Spiel in<br />

Eindhoven haben Fans von Roter Stern Belgrad in<br />

einem Charterflugzeug randaliert. Nachdem die Kabinen<br />

komplett verwüstet wurden, warfen sich die Fans im<br />

Kollektiv von einer auf die andere Seite des Fliegers.<br />

Jedes Kippen wurde vom Mob bejubelt. „ Sie schienen<br />

die feste Absicht zu haben, uns abstürzen zu lassen“,<br />

so ein Besatzungsmitglied. Crewmitglieder, die dem<br />

nicht ganz unriskanten Spiel Einhalt gebieten wollten,<br />

wurden kurzerhand vermöbelt. Die Schadensbilanz<br />

beläuft sich auf 50.000 Euro. Die Fluggesellschaft Jat<br />

teilte mit, nie wieder einen Flug für Fans von Roter<br />

Stern anbieten zu wollen. Da beschwere sich noch<br />

einer über verdreckte Busse...<br />

> Stadtteil > Die Paaaaadiiiiiie ist vorbei. Lang<br />

genug hat es gedauert, doch endlich ist es soweit. Die<br />

Spaßgesellschaft vom Millerntor hat sich an den Rand<br />

der Abstiegszone der Regionalliga gefeiert. Vor dem<br />

Spiel gegen Union Berlin übte man sich in einer ungeübten<br />

Disziplin. Statt das Klischee des ewig feiernden<br />

Blumenkindervolkes ein weiteres Mal zu bemühen,<br />

weinte man sich in der „Welt“ <strong>aus</strong>. Von Support-Boykott<br />

erzählte man uns Lesern überregionaler Zeitungen. Viel<br />

interessanter erschien uns jedoch das Zitat von ultra<br />

st pauli: „Wir haben die bittere Erkenntnis gewonnen,<br />

dass wir nur noch die Nummer drei in der Stadt sind.<br />

Dies hat vielen tief ins Herz gestochen.“ Hat halt mit<br />

dem Checken etwas länger gedauert, da drüben am<br />

Bunker. Wenn man sich schon nicht mehr aufs Singen<br />

konzentrieren muss, kann man sich wenigstens Gedanken<br />

über die nächste Bettel-Offensive machen.<br />

> Noch mal Düsseldorf > Durch den Stadionneubau<br />

in Düsseldorf kam es zu Spannungen zwischen<br />

Fans und Arena-Betreibern. Die Fans fühlen sich benachteiligt,<br />

weil sie keine Stehplätze bekommen. Das<br />

habe man ihnen auch nie zugesichert, man könne aber<br />

darüber nachdenken, das Stadion <strong>aus</strong>zubauen, so die<br />

Betriebsgesellschaft. Außerdem halte man auf Fanseite<br />

dickköpfig am alten Block 36 fest, den man aber<br />

<strong>aus</strong> Sicherheitsgründen (getrennte Anfahrtswege) nicht<br />

anbieten könne. Naturgemäß sieht die Düsseldorfer<br />

Initiative „Pro Stehplatz“ das ganz anders. „Unsere<br />

alten Blöcke 36 und 39 hat man uns zugesichert“, so<br />

die Fans. Wir warten auf den Ausgang des ungleichen<br />

Kampfes, in dem wir „Pro Stehplatz“ natürlich die<br />

Daumen drücken.<br />

> Berlin > Nette Geste <strong>aus</strong> Berlin: Aus der Hauptstadt<br />

ging ein Schreiben an alle Bundesligavereine r<strong>aus</strong>,<br />

in dem den Auswärtsfans für Spiele im Olympiastadion<br />

alles bis auf Pyrotechnik erlaubt wird. So sind<br />

sämtliche choreographischen Aktivitäten erlaubt (teils<br />

allerdings nur auf Anfrage). Man bittet im gleichen<br />

Zuge die anderen Vereine, den Berliner Fans im gleichen<br />

Maße die Fanutensilien zu erlauben. Man darf<br />

gespannt sein, wie sich die anderen, und ganz besonders<br />

unser <strong>HSV</strong>, verhalten werden. Auf jeden Fall<br />

dürfte Berlin zumindest in dieser Hinsicht Bundesliga-<br />

Spitzenreiter sein.<br />

> Essen / Cottbus > In Essen versuchte man<br />

letztens ganz neue Wege der Gewaltprävention zu gehen.<br />

So verbot Rot-Weiß Essen den Anhängern von<br />

Energie Cottbus das Mitführen von DDR-Symbolen und<br />

Tragen von (N)ostalgie-Trikots. Der Grund war so unlogisch<br />

wie einfach: Die Ostdeutschen würden hiermit<br />

die westdeutschen Fans provozieren, was zu Gewalt<strong>aus</strong>brüchen<br />

führen könnte. Dass gerade das die Cottbusser<br />

auf die Palme bringen könnte, war hierbei egal.<br />

Wenige Tage später ruderte der Essener Sicherheitschef<br />

Uhlenbroich dann zurück. Nach einem Gespräch mit<br />

dem Cottbusser Präsidium wurde das Tragen von DDR-<br />

Devotionalien wieder erlaubt. Um aber wenigstens eine<br />

peinliche Aktion zu bringen, entschied man, eine (?)<br />

Jugendmannschaft mit einem Transparent „Essen und<br />

Cottbus – Ein starkes Stück Deutschland“ auflaufen zu<br />

lassen. Gerade nach dem vorangegangenen Hickhack<br />

dürften sich zumindest die Cottbusser schwerstens<br />

veräppelt vorgekommen sein.<br />

> Wolfsburg > Größenwahnsinnig ist man in Wolfsburg<br />

geworden. Nachdem man zwei Tage an der Tabellenspitze<br />

stand forderten die Fans einen Balkon fürs<br />

Rath<strong>aus</strong>. Man wolle schließlich die Meisterschaft gebührend<br />

feiern. Frage: Wer soll denn da bitte zum<br />

Feiern kommen?


Das <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />

Sprechzeiten des Fanprojektes:<br />

Wir sind montags bis freitags von 10.00-16.00 Uhr<br />

sowie dienstags und donnerstags bis 19.30 Uhr im<br />

Fanh<strong>aus</strong> sowie vor den <strong>HSV</strong>-Heimspielen im Fanh<strong>aus</strong><br />

und an unserem Fantreff im Stadion (Nordtribüne,<br />

Ebene 4, ca. 50m links vom <strong>Supporters</strong>-Stand) zu<br />

erreichen. Schreibt uns eine Email, ansonsten bitte<br />

euren Wunsch (inkl. eurem Namen & einer Rückrufnummer)<br />

auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.<br />

Das <strong>HSV</strong>-Fanprojekt ist eine Einrichtung der Stadt<br />

Hamburg, die jugendliche <strong>HSV</strong>-Fans betreut, begleitet<br />

und berät sowie ihnen Angebote rund um den Fußball<br />

und das Fan-Dasein macht.<br />

<strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />

Joachim Ranau<br />

Geneviève Favé<br />

Frank Steiner<br />

Martin Zajonc<br />

<strong>HSV</strong>-Fanh<strong>aus</strong><br />

Stresemannstr. 162<br />

22769 Hamburg<br />

Tel.: 040/431494<br />

Fax: 040/4322344<br />

Email & Internet:<br />

jugend-sport@mayl.de<br />

www.hsv-fanprojekt.de<br />

Unsere aktuellen Termine findet ihr nebenan.<br />

Zusätzlich bieten wir noch kurzfristig eine ganze<br />

Reihe von weiteren Veranstaltungen (Treffen mit dem<br />

Amateur-Team, Diskussionsrunden, Buchvorstellungen,<br />

Fußball-Spiele, Ausstellungsbesuche, Filmabende, etc.)<br />

an. Bei Interesse einfach mal anrufen!<br />

Die Fangruppierungen „Poptown“ (Mo und Mi im<br />

Wechsel) und „CFHH“ (jeden Do ab 19 Uhr) treffen sich<br />

zur Planung von Fanaktionen im Fanh<strong>aus</strong> (für Mitglieder<br />

und Interessierte). An jedem ersten Dienstag im<br />

Monat lädt zudem die Abteilungsleitung des „<strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong>-<strong>Club</strong>“<br />

alle interessierten Mitglieder zur öffentlichen<br />

Sitzung ab 19 Uhr ins Fanprojekt ein<br />

(02.11.+07.12.).<br />

Veranstaltungskalender des<br />

<strong>HSV</strong>-Fanprojektes<br />

Samstag, 16. Oktober<br />

12.00-14.30 Uhr Fanh<strong>aus</strong> H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Bielefeld<br />

Sonntag, 17. Oktober<br />

10.00 Uhr Rispenweg „3. <strong>HSV</strong>-Fan-Cup“ für<br />

<strong>HSV</strong>-Fans im Alter von 14-27 Jahren<br />

Dienstag, 19. Oktober<br />

18.30 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Kickerturnier, 5 Euro<br />

(U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 18.10. anmelden<br />

Sa, 23. Oktober oder So, 24. Oktober,<br />

Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour“ (U-20)<br />

nach Dortmund, 20 Euro (inkl. Ticket), bis 19.10. anmelden<br />

Di, 26. o. Mi, 27.10.<br />

Fanh.H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Freiburg<br />

Sa, 30. Oktober oder So, 31. Oktober,<br />

Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour“ (U-20)<br />

nach Bremen, 15 Euro (inkl. Ticket), bis 26.10. anmelden<br />

Mittwoch, 03. November<br />

19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Dartsturnier, 5 Euro<br />

(U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 02.11. anmelden<br />

Sa, 06. o. So, 07.11., Fanh.<br />

H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Schalke<br />

Mittwoch, 10. November<br />

19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Skatturnier,<br />

5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 09.11. anmelden<br />

Sa, 13. November oder So, 14. November,<br />

Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour” (U-20)<br />

nach Rostock, 15 Euro (inkl. Ticket), bis 09.11. anmelden<br />

Sa, 20. o. So, 21.11., Fanh.<br />

H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Wolfsburg<br />

Sa, 27. November oder So, 28. November,<br />

Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour” (U-20)<br />

nach Gladbach, 25 Euro (inkl. Ticket), bis 23.11. anmelden<br />

Sa, 04. o. So, 05.12., Fanh.<br />

H<strong>aus</strong>öffnung <strong>HSV</strong>-Hannover<br />

Dienstag, 07. Dezember<br />

19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Dartsturnier,<br />

5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 06.12. anmelden<br />

Sa, 11. Dezember oder So, 12. Dezember,<br />

Start und Ziel am Fanh<strong>aus</strong> „Young-Supp.-Tour” (U-20)<br />

nach Bochum, 20 Euro (inkl. Ticket), bis 07.12. anmelden<br />

Sa, 11. Dezember oder So, 12. Dezember,<br />

Sporthalle Hamburg „10. Indoor-Cup“ für <strong>HSV</strong>-Fans,<br />

die Mitgl. sind o. Dauerk. haben o. OFC-Teams des <strong>HSV</strong><br />

Dienstag, 14. Dezember<br />

19.00 Uhr im Fanh<strong>aus</strong> Skatturnier,<br />

5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 13.12. anmelden<br />

Freitag, 17. Dezember<br />

Fan-Weihnachtsfeier (Einladungen folgen)<br />

supporters news 57<br />

famprojekt


supporters news 58<br />

famprojekt<br />

Brief an den VfB<br />

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JUGEND UND SPORT e.V. - Stresemannstraße 162 - 22769 Hamburg<br />

VfB-Geschäftsstelle<br />

z.Hd. Herrn Thomas Weyhing/ Sicherheitsbeauftragter<br />

Mercedesstr. 109<br />

70372 Stuttgart<br />

Bundesligaspiel VfB Stuttgart – Hamburger SV am 11.09.04 Hamburg, 20.09.04<br />

Sehr geehrter Herr Weyhing,<br />

Verein JUGEND UND SPORT e.V.<br />

(Trägerverein sozialpädagogischer Projekte im<br />

Rahmen der freien Jugendhilfe in Hamburg)<br />

Tel. : 040 431494, 431495<br />

Fax : 040 4322344<br />

e-mail: jugend-sport@gmx.de<br />

www.hsv-fanprojekt.de<br />

____________________________________<br />

Hamburger Sparkasse<br />

Konto-Nr. 1045/210 992<br />

BLZ 200 505 50<br />

nach zahlreichen Beschwerden von <strong>HSV</strong>-Fans, die sich anlässlich des oben genannten Spiels im<br />

Gästebereich des Gottlieb-Daimler-Stadion aufgehalten haben, möchte ich mich als zuständiger<br />

pädagogischer Mitarbeiter des <strong>HSV</strong>-Fanprojekts an Sie wenden.<br />

Während in Stuttgart außerhalb des Stadions problemlos auf eine Fantrennung verzichtet wurde<br />

und auch im Stadionumfeld sowie im angrenzenden Biergarten des Polizeisportvereins eine<br />

konfliktfreie Vermischung zwischen VfB- und <strong>HSV</strong>-Fans stattfand, hatte bereits der<br />

Zugangsbereich des Gästeblocks nichts mit einem modernen, gästefreundlichen Eingangsbereich<br />

zu tun. Das Abtrennen des Gästeeingangs zu den anderen Blöcken mit Sichtschutzwänden<br />

signalisiert den Gästefans bereits im ersten Eindruck, dass offensichtlich nicht einmal ihr Anblick<br />

den sonstigen Zuschauern zugemutet werden kann. Ein normaler menschlicher Kontakt zwischen<br />

Heim- und Gästefans erscheint also den Stuttgarter Verantwortlichen nicht vorstellbar. Dieser so<br />

von den Zuschauern empfundene erste Eindruck sorgt ganz sicher nicht für eine friedlichere<br />

Grundstimmung, insbesondere nicht bei den abgesonderten Gästefans.<br />

Ein weiteres Sicherheitsrisiko und Ärgernis ist der Zaun, der auf der rechten Seite den<br />

Gästebereich von der aktuellen Baulücke in der Gegengerade abtrennt. Selbst ihrem<br />

Ordnungsdienst, der unter den widrigen Umständen einen guten Job machte und viel Verständnis<br />

für den Ärger der <strong>HSV</strong>-Fans hatte, erschien der Zaun in seiner Stabilität nicht sicher. Bereits das<br />

Anlehnen einzelner Fans führte bei ihrer Security zu fast schon panikartigen Reaktionen. Bei<br />

einem <strong>aus</strong>verkauften Gästebereich und/oder einer massenhaften Zuschauerbewegung nach rechts,<br />

erscheint mir eine akute Absturzgefährdung nicht <strong>aus</strong>geschlossen. Desweiteren lehnten im unteren


2<br />

Bereich des Zaunes von innen etliche Baumaterialien (Bretter) dagegen, die vielen <strong>HSV</strong>-Fans die<br />

freie Sicht auf das Spielfeld nahm.<br />

Das größte Sicherheitsrisiko und Ärgernis im Gottlieb-Daimler-Stadion sind aber die<br />

Stehplatzkäfige am oberen Ende des Gästebereichs. Durch die viel zu enge Bauweise und die<br />

völlig unverhältnismäßigen Einzäunungen erhöhen diese nicht die Sicherheit, sondern fördern<br />

Aggressionen und produzieren unnötige Risiken für die anderen Zuschauer und den<br />

Ordnungsdienst spätestens dann, wenn die darin eingepferchten „Gäste“ diesen Bereich wieder<br />

verlassen dürfen. Dieser Zuschauerbereich ist nach meinen langjährigen Erfahrungen im In- und<br />

Ausland im negativen Sinne beispiellos.<br />

Auch wenn der Verein VfB Stuttgart nicht Eigentümer des Stadions ist und die aktuellen<br />

Umbaumaßnahmen im Hinblick auf die WM 2006 nicht in ihrem Auftrag umgesetzt werden, ist<br />

ihnen nach den entsprechenden DFB-Richtlinien zumindest anlassbezogen das H<strong>aus</strong>recht<br />

übertragen. Daher ist ihr Verein für einen sicheren Veranstaltungsablauf und die Sicherheit auch<br />

der Gästefans bei ihren Heimspielen zuständig. Weiterhin gehe ich davon <strong>aus</strong>, dass sie in diesem<br />

Zusammenhang einen nicht unerheblichen Einfluss bezüglich der sicherheitsrelevanten baulichen<br />

Einrichtungen des Stadions auf die zuständigen Stellen der Stadt Stuttgart haben.<br />

Von der Gesprächsrunde bezüglich des Themas „Stadionverbote“ am 10.08.04 in Frankfurt habe<br />

ich Sie als engagierten Verfechter der Rechte von Fußballfans in Erinnerung. In diesem Sinne bitte<br />

ich Sie daher, möglichst kurzfristig für eine deutliche Verbesserung des Gästebereichs einzutreten,<br />

damit dieser auch diesen Namen verdient. Ich hoffe nicht, dass der aktuelle Zustand ein<br />

Vorgeschmack auf das Sicherheitskonzept der Stadt Stuttgart im Hinblick auf die WM 2006 sein<br />

soll. Wie gerade erst die EURO in Portugal gezeigt hat, kann auch ein gastfreundlicher und<br />

serviceorientierter Umgang mit Fußballfans einen friedlichen Veranstaltungsablauf gewährleisten.<br />

Ich würde mich freuen, wenn Sie mich über ihre Aktivitäten bezüglich einer Veränderung des<br />

Gästebereichs im Gottlieb-Daimler-Stadion in Kenntnis setzen. Eine Kopie dieses Schreibens<br />

geht zu Händen des zuständigen <strong>HSV</strong>-Vorstandsmitglieds Christian Reichert.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Frank Steiner, <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />

supporters news 59<br />

famprojekt


supporters news 60<br />

lesestoff<br />

Lesestoff für den Fan<br />

> VON INGO THIEL UND SVEN FREESE<br />

Hermann Rieger / Gerd Krall<br />

In Hamburg sagt man Tschüss!<br />

Paul Albrechts Verlag, 12,50 Euro<br />

Klar, wir hätten das Buch auch gekauft, wenn<br />

210 leere Seiten zwischen die Buchdeckel mit<br />

Hermanns Konterfei geklemmt worden wären.<br />

Weil Hermann Rieger draufsteht. Und weil Hermann<br />

26 Jahre jeden Tag von früh bis spät für den <strong>HSV</strong><br />

gelebt, gerackert, geschuftet und hundertfünfzigprozentigen<br />

Einsatz gebracht hat. Und dabei immer gute<br />

Laune verbreitet hat.<br />

Aber in dem Buch ist auch ganz viel Hermann drin.<br />

Neben vielen persönlichen Geschichten auch Anekdoten<br />

rund um den <strong>HSV</strong> und seine Angestellten, die nicht<br />

jeder kennt. Das Besondere daran: nie kommt dabei<br />

jemand richtig schlecht weg, meistens sind sie sogar<br />

liebevoll geschrieben. Aber natürlich hat auch Hermann<br />

die brutalen Seiten des Geschäftes Fußball mitgekriegt,<br />

wie Trainerentlassungen oder das abrupte Ende der<br />

Bundesliga-Karriere von „Chita“ Hidien, den Happel<br />

wegen zweier l<strong>aus</strong>iger Stellungsfehler innerhalb von<br />

fünf Minuten nie wieder in der 1. Liga spielen lies. Ach<br />

ja, unser erfolgreichster Trainer aller Zeiten soll die<br />

Trainingslager übrigens nach der Entfernung zur nächsten<br />

Spielbank <strong>aus</strong>gesucht haben. Und Erich Honecker<br />

hat anlässlich des EC-Cup-Spiels beim BFC Dynamo<br />

Hermann sogar beim „Piseln“ zugeschaut. Und der<br />

Pilot nach dem Gewinn der Meisterschaft ´83 auf dem<br />

Rückweg <strong>aus</strong> Schalke zwei Ehrenrunden über dem<br />

Weserstadion gedreht und die Mannschaft den armen,<br />

armen Bremern so zur Vizemeisterschaft gratuliert.<br />

So, mehr wird nicht verraten – lest einfach selbst.<br />

Zum Beispiel was Wegbegleiter wie Magath, Hrubesch,<br />

Netzer, Keegan, Hollerbach oder Barbarez über Hermann<br />

zu sagen haben. Und beeilt Euch, denn die Erstauflage<br />

von 4.000 Exemplaren hat Hermann alle handsigniert.<br />

Wer es besonders eilig hat, kann das Buch für 12,50<br />

Euro unter der Telefon-Hotline 01805 - 47 84 78 bestellen.<br />

Außerdem sollte es der Verein im Internat auf<br />

den Lehrplan setzen und zur Pflichtlektüre für jeden<br />

unserer Nachwuchsspieler machen. Hat der aktuelle<br />

Profikader das Buch eigentlich schon gelesen - von<br />

wegen Einsatz für den <strong>HSV</strong> ???<br />

Jürgen Bertram<br />

Die Helden von Bern<br />

Scherz(S. Fischer Verlag), 19,90 Euro<br />

Monatelang ist Jürgen Bertram durch Deutschland<br />

und die Schweiz gereist, hat recherchiert,<br />

sich mit den überlebenden Helden getroffen<br />

und mit den Witwen der anderen Tee getrunken. Dar<strong>aus</strong><br />

ergibt sich insgesamt ein sehr dichtes Bild über<br />

die Spieler der Weltmeister-mannschaft von ´54, nicht<br />

nur über die Elf auf dem Rasen, sondern auch über<br />

einige Ersatzspieler. Natürlich nehmen Sepp Herberger,<br />

Fritz Walter und Helmut Rahn den meisten Platz ein,<br />

aber man erfährt auch einiges über unsere Weltmeister,<br />

Stammspieler Jupp Posipal und Fritz Laband. Über<br />

den gesellschaftlichen Aufstieg der Spieler nach dem<br />

Titelgewinn und den teilweise brutalen Absturz Jahre<br />

später. Das Werk ist aber kein reines Fußball-, sondern<br />

vor allem auch ein gesellschafts- und sportpolitisches<br />

Buch. Und es enthält viele persönliche Rückblicke des<br />

Autors, der die WM in seiner Jugend erlebte. Ob dieser<br />

Teil unbedingt hätte sein müssen, ist fraglich,<br />

mancher mag das aber interessant finden. Informativ<br />

sind auf jeden Fall die Schilderungen der WM-Vorbereitung,<br />

über die WM-Spiele der Nationalelf und das


drum herum mit dem sogenannten „Geist von Spiez“.<br />

Richtig gut wird das Buch, wenn es z.B. um die nationalsozialistischen<br />

Tendenzen und die politische Tolpatschigkeit<br />

der damaligen DFB-Führung geht. Ganz<br />

hervorragend ist auch das Kapitel, wie die DDR-Führung<br />

mit dem Titelgewinn des Klassenfeindes und der Niederlage<br />

des Bruderlandes umzugehen versuchte und<br />

die Sportreporter des Landes damit in arge Nöte<br />

stürzte. Bertram beschäftigt sich nicht nur mit den<br />

Helden, sondern auch mit den Verlierern, der Wunderelf<br />

der Ungarn, deren Niederlage zu schweren Krawallen<br />

in Budapest führte. Man bekommt beim Lesen<br />

förmlich Mitleid mit den abgestürzten Stars, die bei<br />

der Heimkehr erst mal interniert und denen alle Privilegien<br />

gestrichen wurden. Und was uns noch gefallen<br />

hat: Bertram, ehemaliger ARD-Korrespondent in Südostasien,<br />

ist durch und durch <strong>HSV</strong>-er, der sich – in<br />

Vorhandyzeiten - selbst in Tibet die Finger wund wählt,<br />

um zu erfahren, wie der <strong>HSV</strong> gespielt hat.<br />

Christoph Ruf<br />

Die Untoten vom Millerntor<br />

PapyRossa Verlag, 14,80 Euro<br />

Missmanagement, Intrigen, Vetternwirtschaft,<br />

schwarze Kassen, sportliche Inkompetenz, dubiose<br />

finanzielle Transaktionen, Vergraulen von<br />

verdienten Spielern, hohe Abfindungen, teure Fehleinkäufe<br />

– dass der angebliche Mythos FC St. Pauli nur<br />

ein Marketinggag ist - nichts Neues, wissen wir doch<br />

schon lange. Neu ist aber, dass dies ein Fan und<br />

ehemaliger Mitarbeiter der Stadionzeitung des drittklassigen<br />

Hafenklubs im Detail beschreibt und <strong>aus</strong> dem<br />

Nähkästchen plaudert. Da findet man dann hübsche<br />

Episoden, die in einer Seifenoper nicht besser dargestellt<br />

werden könnten: Über einen despotischen Präsidenten<br />

mit Napoleonsyndrom, der nachts die Computer<br />

seiner Angestellten kontrolliert. Über einen<br />

Manager, der die Geschäftsführerin poppt und den<br />

etwas anderen Stellungskrieg, der nach dem anscheinend<br />

unschönen Ende <strong>aus</strong>bricht. Den Manager, von dem<br />

fast jeder ehemaliger Mitarbeiter behauptet, dass er<br />

lüge, sobald er den Mund aufmache und der beim<br />

Zweitligaabstieg mit nur einem einzigen Angestellten<br />

des Vereins einen gültigen Vertrag für die Regionalliga<br />

<strong>aus</strong>gehandelt haben soll: mit sich selbst. Von einem<br />

Ex-Präsidenten, der hoch bürgte und froh ist, wenn er<br />

von diesem Verein nichts mehr hören muss. Über<br />

dubiose Transfers, die auch das Finanzamt interessieren<br />

dürften, wie beim iranischen Spieler Mansourian,<br />

für den eine bestimmte Summe auf das Konto seines<br />

Heimatvereins überwiesen worden sein soll – obwohl<br />

der Spieler ablösefrei war.<br />

Nach dieser Lektüre wissen auch die letzten treuen<br />

Anhänger von den Modefans über die Sängerknaben<br />

bis hin zu den Klischee-Fans <strong>aus</strong> der Favela des deutschen<br />

Fußballs, dass die üblichen und altbekannten<br />

Floskeln und Formeln vom Mythos Pauli und dem<br />

„anderen Verein“ nur von Dürftigkeit und Inkompetenz<br />

ablenken. Spätestens jetzt ist klar, warum die sonst<br />

für Tofuwurst und Ökolatschen <strong>aus</strong>gegebenen Gehälter<br />

deutscher Gutmenschen, die zuhauf und mit bestem<br />

Willen und <strong>aus</strong> Überzeugung in „Retter“ -T-<strong>Shirts</strong> und<br />

Rasenstücke investiert wurden, immer noch nicht <strong>aus</strong>reichen<br />

und man schwer gespannt darauf sein darf,<br />

welche Aktionen als nächstes folgen. Höchst amüsant!<br />

Buchpräsentation beim <strong>HSV</strong><br />

Am 12. Mai 2004 fand in der VIP Raute der<br />

AOL Arena eine Buchpräsentation statt. Es wurde<br />

das Jubiläums-Buch des Weltverbandes „FIFA<br />

1904-2004 100 Jahre WELTFUSSBALL“ vorgestellt.<br />

An der Veranstaltung nahmen die Buchautoren<br />

Prof. Christiane Eisenberg und Prof.<br />

Pierre Lanfranchi, vom Verlag Die Werkstatt<br />

Dietrich Schulze-Marmeling sowie der ehemalige<br />

<strong>HSV</strong>-Nationalspieler Ditmar Jakobs. Durch die<br />

Präsentation führte Gerd Krall. Ungefähr 40<br />

Personen wollten den Erfahrungsberichten und<br />

spannenden Erzählungen der Autoren l<strong>aus</strong>chen.<br />

Das Buch ist ein toller Mix <strong>aus</strong> Fotos und<br />

Texten über die FIFA und über den Fußball der<br />

letzten hundert Jahre. Es ist über 300 Seiten<br />

stark und für jeden Fußball-Fan interessant und<br />

informativ: von der „Entstehung des Fußballspiels“<br />

über „Fußball in bildender Kunst, Literatur<br />

und Film“, „Entwicklungspolitik auf fünf<br />

Kontinenten“ bis zu „die FIFA und die Kommerzialisierung<br />

des Fußballs“. Das Vorwort stammt,<br />

wie könnte es anders sein, von Joseph S. Blatter.<br />

Zum Abschluss der Veranstaltung lobte<br />

Dietrich Schulze-Marmeling noch mal die Location<br />

und das <strong>HSV</strong>-Museum.<br />

Das Buch „FIFA 1904-2004 100 Jahre WELT-<br />

FUSSBALL“ wird es demnächst auch im <strong>HSV</strong>-<br />

Museumsshop zum Preis 39,90 Euro zu kaufen<br />

geben, wo im Übrigen weitere Fußballbücher<br />

angeboten werden sollen.<br />

supporters news 61<br />

lesestoff


supporters news 62<br />

lesestoff<br />

Fanzine-Review<br />

> VON PHILIPP MARKHARDT<br />

ERLEBNIS FUSSBALL Nr. 17 – Das A5-Heftchen<br />

<strong>aus</strong> dem Ultralager wartet wieder einmal mit<br />

vielen bunten Bildern von noch mehr Choreographien,<br />

Pyro-Aktionen und Mob-Bildern auf. Man<br />

blickt (manchmal recht lästernd) zurück auf die EM<br />

und stellt die Geschichte der Fanszene des SSC Neapel,<br />

den es ja leider nicht mehr gibt (mehr dazu im<br />

Tellerrand), vor. Die Ultras Dynamo erklären ihre<br />

(manchmal recht seltsam anmutende) Sicht der Dinge<br />

im Interview, ebenso wie die Supras Auteuil von Paris<br />

St. Germain (übrigens mit der Wilden Horde Köln befreundet),<br />

von denen der zweite Interview-Teil kommt.<br />

Ferner stellt man die Fanszene des FSV Mainz 05 vor,<br />

wohl besonders interessant für uns alteingesessene<br />

Bundesligisten, und die Protagonisten des rheinischen<br />

Derbys Leverkusen – Köln lassen die Ereignisse noch<br />

einmal Revue passieren. Das Erlebnis Fußball könnt<br />

ihr beim <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> oder direkt unter ERLEBNIS<br />

FUSSBALL, PF 1163, 63507 Hainburg (für eventuelle<br />

Nachbestellungen) konsumieren. Der Preis beträgt 3,-<br />

Euro pro Heft zzgl. 1,44 Euro Porto. Ferner vertreibt<br />

ERLEBNIS FUSSBALL auch diverse andere Zines, so<br />

als kleiner Tipp für Sammler.<br />

11 Freunde Nr. 36 – Das Titelthema der Ausgabe<br />

lautet „Macher“, und wen müssen wir auf dem<br />

Cover sehen? Richtig, Zigarren-Rudi, den Hallenfußball-König.<br />

Warum nicht mal einen von unseren<br />

Machern? Zum Beispiel unseren Team-Manager Marinus<br />

Bester! Whatever... wir schlagen das Heft, mit dem<br />

man mittlerweile jemanden erschlagen könnte, auf und<br />

finden unter anderem unseren alten Bekannten Axel<br />

„Acki for President“ Formeseyn in der Monatsrückschau<br />

(na ja, und Arnd Zeigler, den Bremer Blödmusikanten).<br />

Grandios kommt die Hooligan-Lyrik daher. Unter dem<br />

Titel „Die erste Reihe fiel gut“ wird auf das Vokabular<br />

viel zu früh dahin geschiedener Hefte <strong>aus</strong> der Hool-<br />

Szene eingegangen und im Magazin berichtet man über<br />

den Neuanfang bei Lok Leipzig sowie über einen Fan<br />

des Freiburger FC, der die Spiele seines Vereins boykottiert,<br />

seit das „Mösle“ abgerissen wurde. Das Titelthema<br />

wird mit einem Assauer-Interview und einem<br />

Bericht über die schillerndsten Personen (u.a. Dr. Peter<br />

Krohn) im Business behandelt. Gut, die Rasenbettler<br />

hätte man sich natürlich sparen können aber... ist<br />

euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass MV und<br />

der Joker <strong>aus</strong> Batman bei der Geburt getrennt wurden?<br />

Die 11 Freunde gibt’s beim Fanprojekt und in jeder<br />

guten Bahnhofsbuchhandlung. Abonnieren kann man<br />

die 11 Freunde übrigens auch, nämlich über die Homepage<br />

www.11freunde.de.<br />

Schlagstock Anal Nr. 2 – Das Heft mit dem wohl<br />

seltsamsten Namen in der Rezension dieser<br />

Ausgabe kommt <strong>aus</strong> Nürnberg, um genau zu sein<br />

<strong>aus</strong> der dortigen Ultra-Szene. Der Titel (und das Cover,<br />

hergestellt übrigens in Hamburg) sagt es schon, man<br />

ist der Polizei gegenüber durch<strong>aus</strong> kritisch eingestellt,<br />

was auch in diversen Berichten zum Tragen kommt.<br />

In dem reinen Spielberichtsheft schreiben die drei<br />

Verfasser frei von der Leber weg und informieren uns<br />

über die Spiele des „Ruhmreichen“, also des „Glubb“<br />

und dessen Amateuren. Launig geschrieben, ohne ein<br />

Blatt vor den Mund zu nehmen kriegen Fürther, Polizei<br />

und Offizielle ihr Fett weg. Besonders gut gefiel<br />

mir die akribische Aufzählung und Bewertung aller<br />

Gästezaunfahnen der letzten Saison im Frankenstadion<br />

und die teilweise handgezählten Gästemobs. Geht zwar<br />

„nur“ um den 1. FC Nürnberg aber mir gefällts. Zu<br />

Bestellen per eMail bei: Stuhl@pn97.de<br />

P.S.: Die Macher flehen um einen Kauf, damit endlich<br />

mal mehr als 2 Personen beim Quiz mitmachen.<br />

Außerdem würde man zu gern in die Gewinnzone<br />

kommen, um das Feriendomizil in Costa Rica bauen<br />

zu können.


Blickfang Ost Nr. 2 beschäftigt sich, Nomen est<br />

Omen, mit der Ultra- / Fanszene im Ostteil der<br />

Republik. So ziemlich jede relevante Gruppierung<br />

des Ostens berichtet über die Spiele seit Beginn des<br />

Jahres und natürlich besonders über das Drumherum.<br />

Außerdem gibt es einen Einblick in die polnische Szene,<br />

und die doofen Wessis dürfen sich Bilder der<br />

Ostmobs als auch ihre Graffi tis ansehen. Eigentlich<br />

ganz interessant zu lesen, auch wenn einem dieses<br />

Heft manchmal daherkommt, als diene es dem Ausleben<br />

der Profi l-Neurose. Wer trotzdem wissen möchte,<br />

warum er im Osten auf seine Zaunfahne aufpassen<br />

sollte, der schickt eine eMail an fenomen@redkaos.<br />

de.<br />

Fan geht vor Nr. 126 ist erstmalig mit farbigem<br />

Cover erschienen und befasst sich in der ebenfalls<br />

farbigen Heftmitte mit der Trikotgeschichte<br />

der Eintracht. Mir persönlich gefallen ja die Nummer<br />

59 und 60 am besten, was aber am Träger Uwe Bein<br />

liegt. Spielberichte der letzten Saison (besonders <strong>aus</strong>führlich<br />

das Spiel im <strong>Volksparkstadion</strong>) und der obligatorische<br />

EM-Bericht fehlen natürlich auch nicht.<br />

Außerdem gibt es zum Abschied von Uwe Bindewald<br />

ein Interview, in dem dieser noch mal abrechnet. Dazu<br />

fi nden wir noch 1000 weitere Sachen rund um die<br />

Eintracht. Gibt es für 1,50 Euro zzgl. 0,77 Euro Porto<br />

bei Fgv, Hanauer Landstr. 18 H, 60314 Frankfurt /<br />

Main.<br />

Der Übersteiger Nr. 69, das Meinungsmacher-<br />

Magazin (Bild Dir Deine Meinung, oder wie?)<br />

vom Lokalrivalen ärgert sich ein bisschen über<br />

Corny Littmanns Patenschaften und interviewt wie<br />

immer kritisch Geschäftsführer Fechner. Außerdem<br />

mokiert man sich über das Fotoshooting für das EM-<br />

Special eines Nackig-Blättchens sowie (Natürlich!) über<br />

die deutschen Fans beim europäischen Fußball-Großereignis.<br />

Teilweise zwar berechtigt aber im Großen und<br />

Ganzen halt „typisch Pauli“. Weniger typisch der zweite<br />

Bericht <strong>aus</strong> Portugal. Gefi el mir irgendwie besser.<br />

Ansonsten diverse berichte rund um den Verein (z.B.<br />

die „Alten“) und schlappe sieben Seiten Platten-Rezensionen.<br />

Gehört zwar eher in ein Punk-Fanzine, aber da<br />

ist ja, Klischee sei Dank, der Übergang fl ießend. Den<br />

Übersteiger gibt es für 1,60 Euro direkt im Fanladen<br />

oder postalisch über DER ÜBERSTEIGER, Brigittenstr.<br />

3, 20359 Hamburg. Hier dürfte der Preis dann 1,60<br />

Euro zzgl. 0,77 Euro Porto betragen.<br />

Schwalbe Nr. 2 sieht sich als „elfmeterreifes<br />

Fußballsatiremagazin“. Was das heißt, weiß ich<br />

nicht, würde aber gleich noch die rote Karte<br />

dazu fordern. Klar, Humor ist verschieden und Satire<br />

darf ja angeblich alles, nur frage ich mich bei diesem<br />

Heft, wo denn in einigen Artikeln die Satire sein soll.<br />

Okay, die Trainingslagerberichte und die Saisonvorschau<br />

des FC Bayern waren ganz amüsant, jedoch schießt<br />

man sich in diesem Heft einfach viel zu oft auf die<br />

alten Klischees ein, die eh schon jeder durch den<br />

Kakao gezogen hat. WM-Städte im Test ist hierfür wohl<br />

das beste Beispiel. Gnadenlos werden hier auf platteste<br />

Art und Weise Zoten gerissen, die selbst in den<br />

unterirdischen Komikerrunden auf RTL keine Chance<br />

hätten. Die 2,50 Euro wären wahrscheinlich sogar in<br />

einer Rasenpatenschaft beim Stadtteilclub besser angelegt.<br />

Um es fußballerisch <strong>aus</strong>zudrücken: Das gibt<br />

Straftraining! Wer es braucht: Den missglückten Versuch<br />

einer „Fußball-Titanic“ gibt es im Bahnhofsbuchhandel.<br />

supporters news 63<br />

lesestoff


supporters news 64<br />

nachruf<br />

Wieder ist ein großer <strong>HSV</strong>er von uns gegangen.<br />

Nur wenige Monate nach Helmut Kallmann ist<br />

am 9. August dieses Jahres der ehemalige<br />

<strong>HSV</strong>-Präsident Ernst Naumann im 83. Lebensjahr gestorben.<br />

Ernst Naumann war in seinem berufl ichen Leben<br />

ein bekannter und erfolgreicher Verlagskaufmann und<br />

Unternehmer, der sich in besonderem Maße einem<br />

persönlichen sozialen und menschlichen Engagement<br />

verpfl ichtet fühlte. Für den <strong>HSV</strong> war er, als im Fußball<br />

noch nicht das Zeitalter der großen Werbe- und Sponsorenverträge<br />

angebrochen war, ein uneigennütziger<br />

Förderer und Gönner. Sein besonderes Anliegen war<br />

die Förderung junger Sportler, besonders der Fußballjugend<br />

im <strong>HSV</strong>. Schon in der Gründungsphase wurde<br />

Ernst Naumann zusammen mit Jürgen Werner so für<br />

die Stiftung aktiv, die zu Ehren des großen <strong>HSV</strong>-Jugendmäzens<br />

den Namen „Paul Hauenschild-Stiftung“<br />

trägt. Maßgeblich war Ernst Naumann in späteren<br />

Jahren auch an der Entstehung der „Jürgen Werner-<br />

Schule“ beteiligt. Der Paul Hauenschild-Stiftung blieb<br />

er lange Jahre als Vorstandsmitglied verbunden.<br />

Ernst Naumann wurde am 19. August auf dem Alten<br />

Friedhof in Ahrensburg im Kreise seiner Familienangehörigen<br />

und Freunde beigesetzt. Auch zahlreiche<br />

Trauergäste <strong>aus</strong> Wirtschaft und Politik und viele <strong>HSV</strong>er<br />

waren nach Ahrensburg gekommen, um von Ernst<br />

Naumann Abschied zu nehmen und ihm die letzte Ehre<br />

zu erweisen. Als Ernst Naumanns Sarg <strong>aus</strong> der Kapelle<br />

zur letzten Ruhe getragen wurde, erklang auf<br />

der Orgel bewegend die Melodie von La Paloma, sicherlich<br />

auch zur Erinnerung an Ernst Naumanns<br />

große Freizeitpassion, weltweite Seereisen und Kreuzfahrten<br />

zu unternehmen.<br />

Meine persönlichen Gedanken gingen in diesem<br />

Augenblick zurück an manche Begegnungen und Gespräche<br />

mit Ernst Naumann, den ich über vierzig<br />

Jahre gekannt hatte. In den sechziger Jahren waren<br />

Zum Tode eines großen <strong>HSV</strong>ers<br />

Erinnerungen an Ernst Naumann<br />

Von Dr. Peter Krohn<br />

wir lange im selben großen Hamburger Verlagsh<strong>aus</strong><br />

berufl ich tätig. Im alten <strong>Volksparkstadion</strong> saßen wir in<br />

dieser Zeit bei den <strong>HSV</strong>-Bundesligaheimspielen häufi g<br />

auf der Tribüne nahe beieinander. Eines Tages sagte<br />

dort bei einem ziemlich tristen Spiel mein Vater zu<br />

ihm: „Lieber Herr Naumann, auch wenn Sie Mitglied<br />

beim SC Sperber sind, nun wird es aber Zeit, dass Sie<br />

auch <strong>HSV</strong>er werden!“<br />

Am 6. November 1967 trat Ernst Naumann in den<br />

<strong>HSV</strong> ein. Er war von Anfang an ein sehr engagiertes<br />

Mitglied und nahm bald Kontakt zu Günter Mahlmann<br />

und dem damaligen Präsidenten Dr. Horst Barrelet auf.<br />

Zwischen 1967 und 1970 war Ernst Naumann Ligaobmann<br />

und daran anschließend bis 1972 Vizepräsident<br />

des <strong>HSV</strong>. Diese Jahre waren auch die Zeit des legendären<br />

<strong>HSV</strong>-Jugendtalentsuchers Gerhard Heid.<br />

Auch später wieder stellte sich Ernst Naumann in<br />

seinem „<strong>HSV</strong>-Leben“ noch zweimal für Präsidiumsaufgaben<br />

zur Verfügung, 1980 bis 1984 als Vizepräsident<br />

(in diese Zeit fi elen der Europapokalsieg der Landesmeister<br />

in Athen und zwei Deutsche Fußballmeisterschaften<br />

unter Ernst Happel) und zwischen Ende 1987<br />

und Anfang 1990 als Präsident unseres Vereins.<br />

Ernst Naumann war also durch<strong>aus</strong> nicht nur ein<br />

gefragter Ratgeber im Hintergrund und von vielen<br />

<strong>HSV</strong>ern gesuchter Gesprächspartner, sondern jemand,<br />

der für den <strong>HSV</strong> in hohen Ämtern auch in schwierigen<br />

Zeiten Verantwortung übernahm. Eine Laudatio auf<br />

seine Verdienste wäre im übrigen unvollständig, wenn<br />

man nicht auch Ernst Naumanns großes Engagement<br />

für die <strong>HSV</strong>-Volleyball-Meistermannschaften der damaligen<br />

Jahre erwähnen würde.<br />

Auf der Mitgliederversammlung im November 1984<br />

wurde Enrst Naumann die höchste <strong>HSV</strong>-Auszeichnung,<br />

die Ehrennadel in Gold, verliehen. Auf Grund seiner<br />

großen Verdienste um den <strong>HSV</strong> gebührt Ernst Naumann<br />

in der langen Geschichte unseres Vereins ein her<strong>aus</strong>ragender<br />

Platz.


Der Rothenbaum:<br />

Nicht nur ein Zuh<strong>aus</strong>e für Fußball<br />

> VON JÜRGEN MORLA<br />

Die meisten Leser, denen der alte Rothenbaum-<br />

Sportplatz <strong>aus</strong> Erzählungen oder Aufzeichnungen<br />

(einige mag es auch geben, die sich noch persönlich<br />

erinnern) bekannt ist,werden ihn – logischerweise<br />

– nur mit dem Fußball verbinden.<br />

Wer aber weiß oder ahnt, dass dort auch die Leichtathleten<br />

ihre Heimat hatten, das heißt dass sie dort<br />

trainierten und auch Wettkämpfe <strong>aus</strong>richteten und dass<br />

die Handballer, die damals noch auf dem Großfeld (mit<br />

11 Spielern) spielten, dort auch diverse Spiele <strong>aus</strong>trugen<br />

?<br />

Die (damals noch richtig schwarze) Aschenbahn<br />

führte hinter der Stehtribüne auf der Rothenbaumseite<br />

hindurch und kam dann auf der Turmwegseite (Stehtribüne)<br />

wieder her<strong>aus</strong>. Die Zielgerade führte an der<br />

Sitzplatztribüne vorbei.<br />

Startblöcke (oder gar Startmaschinen wie heute) gab<br />

es anfangs noch nicht. Die Sprinter mussten sich daher<br />

ihre Startlöcher noch in die Bahn graben. Das<br />

bekannte Sprichwort mit „… <strong>aus</strong> den Startlöchern<br />

kommen“ hat also in dieser damaligen Praxis seinen<br />

Ursprung.<br />

Auf dieser Aschenbahn fand zum Beispiel nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg der überhaupt erste internationale-<br />

Wettkampf deutscher Leichtathleten (veranstaltet durch<br />

den damaligen „Motor“ der <strong>HSV</strong>-Lechtathletik, Heiner<br />

Fischer) statt. Eine hochkarätig besetzte schwedische<br />

Mannschaft –genau: <strong>aus</strong> Malmö – trat gegen die Rothosen<br />

des <strong>HSV</strong> an.<br />

Aber neben solchen spektakulären Sportfesten gab<br />

es auch weniger in der Öffentlichkeit wahrgenommene<br />

Veranstaltungen. So wurden zum Beispiel in jedem Jahr<br />

die Alsterstaffel-Teams der männlichen Jugend dort<br />

zusammengestellt.<br />

Neben bis zu 8 Mannschaften à 18 Läufern fanden<br />

sich auch die Fußball-Jugend-Mannschaften, die an der<br />

Alsterstaffel teilnahmen, dort ein. Unter anderen stellte<br />

Günter Mahlmann seine Mannschaften (auch Uwe<br />

Seeler wird sich daran bestimmt noch erinnern) im<br />

hinteren Bereich der Sitzplatz-Tribüne zusammen. Sobald<br />

er seine „Truppen“ zusammen hatte, wurden<br />

diese zu den im vorderen Bereich wartenden Leichathleten<br />

geführt und hinter diese Leichtathletik-Mannschaften<br />

gesetzt. Die 1. Mannschaft der Leichtathleten<br />

hatte die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sowohl die 7<br />

anderen Leichathletik-Mannschaften wie auch die 3 - 4<br />

Fussballmannschaften an ihre richtigen Wechselplätze<br />

kamen.<br />

Der Rothenbaum-Sportplatz wimmelte daher an<br />

solchen Alsterstaffeltagen vor dem großen Ereignis von<br />

rund 200 Läufern der männlichen Jugend, die darauf<br />

fi eberten, zu ihrem (!) Wechsel zu kommen.<br />

Nicht selten kam es vor, dass am Platz<strong>aus</strong>gang so<br />

prominente Fußballer wie zum Beispiel Jupp Posipal<br />

standen und den Läufern viel Glück wünschten. Schließlich<br />

kannte man sich ja auch von den Trainingstagen,<br />

denn es war durch<strong>aus</strong> nichts Besonderes, dass Fußballer<br />

der 1. Mannschaft und Leichtathleten zur gleichen<br />

Zeit trainierten.<br />

Und es gab auch Jahre, in denen unser Rothenbaum-<br />

Sportplatz Ziel der Alsterstaffel war.<br />

… in der nächsten Ausgabe soll dann über die Aktivitäten<br />

der Handballer an / auf / in unserer <strong>Tradition</strong>sstätte<br />

berichtet werden.<br />

supporters news 65


supporters news 66<br />

hsv museum<br />

Infos <strong>aus</strong> dem Museum<br />

Das dürft ihr nicht verpassen<br />

> VON DIRK MANSEN<br />

Schon mehr als 25.000 Besucher haben seit Februar<br />

im <strong>HSV</strong> Museum in Erinnerungen geschwelgt,<br />

viel neues <strong>aus</strong> der <strong>HSV</strong>-Geschichte<br />

erfahren und beeindruckende Exponate und Geschichten<br />

bestaunt. Anders als alle anderen europäischen<br />

Fussball-Museen setzt der <strong>HSV</strong> darauf, Geschichte<br />

fühlbar und erlebbar zu machen. Gerade die Möglichkeit<br />

Dinge selbst zu entdecken, Schubladen zu öffnen,<br />

Ton- und Bilddokumente zu durchstöbern begeistern<br />

nicht nur den <strong>HSV</strong>-Fan unter den Besuchern sondern<br />

auch Schulklasse, Sportvereine und den gnz normalen<br />

Hamburg-Touristen.<br />

Seit diesem Sommer gibt es ja nun auch die Möglichkeit<br />

den Museumsbesuch mit dem Training der<br />

Mannschaft zu verbinden. Das Stadion entwickelt sich<br />

so immer mehr zum Ausflugsziel. Gerade für <strong>aus</strong>wärtige<br />

<strong>HSV</strong>er und unsere Fanclubs sicher eine klasse<br />

Möglichkeit hier ein paar informative und abwechslungsreiche<br />

Tage zu verbringen. Vielleicht kann ja auch<br />

der ein oder andere seinen Sportverein dafür begeistern!<br />

Hier nun einige News und Vorankündigungen<br />

Sonder<strong>aus</strong>stellung Rudi Kargus<br />

Am 27.8. wurde im <strong>HSV</strong>-Museum die Sonder<strong>aus</strong>stellung<br />

Rudi Kargus: “Ballkunst - ein Leben nach dem<br />

Sport” eröffnet. Noch bis zum 31.12. ist diese Ausstellung<br />

mit mehr als 20 Bildern des Kunstmalers Rudi<br />

Kargus zu bewundern. Die Bilder drehen sich rund um<br />

den Fussball und sind auch käuflich zu erwerben.<br />

Natürlich ist die Sonder<strong>aus</strong>stellung im Museumseintritt<br />

enthalten. Am 28.10.04 gibt es um 18 Uhr eine öffent-<br />

liche Führung mit Rudi Kargus durch das Museum und<br />

durch die Sonder<strong>aus</strong>stellung. Gründer haben natürlich<br />

freien Eintritt! Das solltet ihr nicht verpassen!!<br />

Museumsführung vor den Heimspielen!<br />

Ab sofort gibt es nach Stadionöffnung (d.h. 2 Stunden<br />

vor dem Spiel) eine geführte Tour durchs Museums,<br />

jeder kann mit, Anmeldung nicht erforderlich! Nicht<br />

verpassen!<br />

Gründer werden auch weiterhin möglich<br />

Nach langen Überlegungen haben wir uns dazu<br />

entschlossen das Gründerangebot für 116,-- Euro mit<br />

Gravur, Urkunde und freiem Eintritt für ein Jahr weiter<br />

bestehen zu lassen. Die Konzeption und Ausstattung<br />

von Sonder<strong>aus</strong>stellungen, die Recherche, Bildrechte und<br />

der Unterhalt wollen natürlich bestritten werden. Im<br />

Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen kultureller<br />

Art möchten wir aber nicht einfach “Subventionen” in<br />

Anspruch nehmen, sondern einen Gegenwert bieten.<br />

Die Geschichte des <strong>HSV</strong> hat es verdient!<br />

Gründerwand<br />

Die Plaketten und die Gründerwand sind komplett<br />

erneuert worden. Änderungen sind bis 15.8. einarbeitet<br />

worden, so dass sich jeder, der bis dahin Gründer<br />

geworden ist, hier auch wiederfinden sollte.<br />

Internet<br />

Auch im Internet sind unter www.hsv-museum jetzt<br />

alle Gründer aktualisiert.


<strong>HSV</strong> Museum<br />

Sylvesterallee 7<br />

22525 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 4155-1550<br />

E-Mail: museum@hsv.de<br />

www.hsv-museum.de<br />

Täglich geöffnet von 10 bis 20 Uhr*<br />

Eintrittspreise:<br />

Erwachsene: 6 Euro<br />

ermäßigt: 4 Euro<br />

Gruppentarife und Kombinationsangebote (Museum+<br />

Stadionführung) auf Anfrage. Informationen über unsere<br />

Stadionführungen durch die AOLArena erteilen wir<br />

gern. Wir haben täglich Termine. Die Führungen bieten<br />

Ihnen einen unvergesslichen Blick hinter die Kulissen<br />

und führt durch Bereiche, die der Öffentlichkeit sonst<br />

nicht zugänglich sind: Pressebereich, VIP-Area und<br />

natürlich die Mannschaftskabinen.<br />

*(bei Heimspielen ist der Zutritt ab zwei Stunden<br />

vor Spielbeginn nur mit zusätzlicher Eintrittskarte für<br />

das Spiel möglich)<br />

supporters news 67<br />

hsv museum


supporters news 68<br />

hermann<br />

Selbst der Himmel weinte ...<br />

Zum Abschiedsspiel zu Ehren Hermann Riegers am 31.08.2004<br />

> VON MILAN PEIN<br />

Burschi“ stand auf dem Programmheft<br />

dieses Abends. Und zum Servus Sagen wa-<br />

„Servus<br />

ren so viele der ehemaligen und noch aktiven<br />

Spieler des <strong>HSV</strong> gekommen, dass man sie nicht<br />

alle aufzählen kann. Dass mit Hermann Rieger das<br />

letzte noch aktive Idol des <strong>HSV</strong> den Verein verließ, war<br />

auch für über 20.000 Zuschauer Grund genug, sich ins<br />

Stadion zu begeben – und dies trotz strömenden Regens.<br />

Es schien, als wenn selbst der Himmel über<br />

Hermann Riegers Abschied weinte.<br />

Den Anfang machten die „Oldies“ und „Fußballruheständler“,<br />

die man „Legenden“ getauft hatte, was für<br />

den ganz überwiegenden Teil auch durch<strong>aus</strong> zutraf. Die<br />

Leistungen schwankten zwischen wahrhaft erstaunlich<br />

und erwartet souverän. Insgesamt war der Unterhaltungswert<br />

hoch und das Ganze eine rechte „Gaudi“.<br />

Das Spiel der noch aktiven Profis, eigentlicher<br />

Hauptpunkt des Festprogramms, litt leider unter der<br />

bierernsten Stimmung, mit der die Profis ihrem Handwerk<br />

nachgingen. Etwas weniger Verbissenheit, wäre<br />

in diesem Falle <strong>aus</strong>nahmsweise einmal mehr gewesen.<br />

Ein 1:1 war jedenfalls das Ergebnis des „Trainingsspiels“.<br />

Nicht nur Ehrungen durch den Verein und die Vereinsabteilungen<br />

wurden Hermann Rieger zu teil, auch<br />

die Zuschauer bedankten sich mit Standing Ovations<br />

und unzähligen Sprechchören. Ein würdiger Abschied<br />

wurde Hermann Rieger zum Schluss bereitet, als ihm<br />

von seinen ehemaligen Spielern das Ehrengeleit durch<br />

das Stadion gegeben wurde.<br />

Mit diesem Abschiedsspiel ist eine Ära zu Ende<br />

gegangen, die in ihrer Art sicher einzigartig in der Welt<br />

des Fußballs ist. Dass der Mann, der 26 Jahre lang<br />

die <strong>HSV</strong>-Profis als Masseur versorgte, selbst zur Vereinsikone<br />

und zum erklärten Liebling der Fans wurde,<br />

kann nur diejenigen verwundern, die meinen, Helden<br />

oder Vorbilder müssten immer selbst im Rampenlicht<br />

stehen und Übermenschliches leisten. Dass diese vermeintlichen<br />

– in der Regel von den Medien gemachten<br />

– „Helden“ indes wenig heldenhaft sind, wenn man<br />

sie einmal genauer betrachtet, wird deutlich, wenn man


sich solche „Produkte“ wie David Beckham ansieht.<br />

Dass der Junge einen tollen rechten Fuß hat, interessiert<br />

kaum, mit wem er wann, wo und wie die Nacht<br />

verbracht hat, hingegen sehr.<br />

Dagegen ist es ein äußerst befriedigendes Gefühl,<br />

Anhänger eines Vereins zu sein, dessen Idol ein Hermann<br />

Rieger ist. Ein Symbol für den Verein, dass nicht<br />

von Marketingabteilungen gemacht wurde, sondern dass<br />

die Fans und Anhänger sich selbst gesucht haben.<br />

Dabei ist das Besondere, dass man in Hermann Rieger,<br />

den einfachen Menschen schätzt. Nichts Übermenschliches<br />

oder Überirdisches (wie etwa die Selbstbezeichnung<br />

von Real Madrid als „die Galaktischen“ seinen<br />

Anhängern vorgaukelt) ist es, weshalb alle Hermann<br />

Rieger verehren und bejubeln, sondern das genaue<br />

Gegenteil – das Leise, das Normale, das Zurückhaltende<br />

und das Bescheidene.<br />

Es sage eine Menge über den Zustand einer Mannschaft<br />

<strong>aus</strong>, wenn der Masseur der einzige allseits<br />

akzeptierte Liebling der Fans sei, bemerkte vor Jahr<br />

und Tag ein bekanntes Nachrichtenmagazin sarkastisch<br />

und kritisch, nachdem der <strong>HSV</strong> mal wieder eine dieser<br />

zu oft sich wiederholenden Niederlagenserie hingelegt<br />

hatte. Ich meine, es sagt tatsächlich etwas über die<br />

Anhänger und den Verein <strong>aus</strong>, wenn ein einfacher Mann<br />

mit ehrlicher Arbeit es zum Liebling bringt. Und genau<br />

deswegen muss man diesen Verein einfach lieben.<br />

Danke Hermann.<br />

hermann


supporters news 70<br />

euro 2004<br />

Portugal 2004<br />

Was für ein Turnier ...<br />

> VON DIRK MANSEN<br />

Wohl bei keinem Turnier vorher waren die Reaktionen<br />

im Nachhinein so positiv wie nach<br />

der diesjährigen Europameisterschaft in Portugal.<br />

Alle Fans die unten waren, waren voll des Lobes<br />

über die Spielorte, das Land, die Gastgeber und so<br />

weiter. Aber der Reihe nach...<br />

Seit der Europameisterschaft in Frankreich 1984<br />

habe ich eigentlich alle Welt- und Europameisterschaften<br />

besucht, <strong>aus</strong>genommen nur die WMs in Mexiko,<br />

den USA und Japan/Südkorea. Auch mir ist diese Euro<br />

<strong>aus</strong> vielen Gründen in einer sehr angenehmen Erinnerung<br />

und diese bezieht sich, wie man sich denken kann<br />

nicht aufs Sportliche. Seit der Europameisterschaft in<br />

Belgien und Holland im Jahre 2000 bin ich als Fanbeauftragter<br />

für den DFB bei Turnieren und Länderspielen<br />

mit vor Ort und versuche natürlich soviel Input<br />

wie möglich von diesen Veranstaltungen mit nach H<strong>aus</strong>e<br />

zu nehmen. So war denn auch Portugal für mich<br />

nicht nur Urlaub, sondern auch beruflich höchst interessant.<br />

Denn neben den Fanprojekten <strong>aus</strong> diversen<br />

Städten, die die Fanbotschaft vor Ort betrieben, ist<br />

wieder ein Team <strong>aus</strong> 10 Fanbeauftragten verschiedener<br />

Vereine mit vor Ort gewesen um zum einen die eigenen<br />

Reisegruppen zu betreuen und zum anderen für<br />

die Fans der Nationalmannschaft mit Rat und Tat auch<br />

im Stadion zur Seite zu stehen. Hinzu kam, dass ich<br />

in Vorbereitung auf die WM 2006 im eigenen Land<br />

natürlich soviel Erkenntnisse und Erfahrungen wie<br />

möglich sammeln wollte. Fangen wir also mit den<br />

Spielen an. Tickets gab es für alle Begegnungen eigentlich<br />

<strong>aus</strong>reichend. Ausnahme natürlich die englischen<br />

Spiele, knapp wurde es auch bei den Spielen der holländischen<br />

Mannschaft und etwas schwerer dann bei<br />

den deutschen Spielen. Alle anderen Begegnungen,<br />

auch die der Gastgeber, stellten überhaupt kein Problem<br />

dar, ich konnte so noch einige Spiele in anderen Stadien<br />

für 10 Euro und weniger sehen (Coimbra, Guimaraes,<br />

Braga), ein erfreulicher Nebeneffekt des<br />

Verkaufs über das Internet, allerdings sehr ärgerlich<br />

für den Besteller, da er anscheinend oftmals die Katze<br />

im Sack kaufte oder überall Karten bestellte und<br />

somit nachher schlicht und einfach zu viele Tickets auf<br />

dem Markt waren.<br />

In den Stadien hielt sich der sonst übliche Sicherheitswahn<br />

in erfreulichen Grenzen, es gab neben den<br />

obligatorischen Kontrollen und einer Trennung durch<br />

verschiedene Kurven allerdings kaum Zäune, dafür aber<br />

freundliche Ordner, Eingänge, die von allen Fangruppen<br />

gleichzeitig genutzt wurden und eine völlig entspannte<br />

Polizei, die zwar präsent war, aber souverän zurückhaltend<br />

wirkte. All dies trug zu einer angenehmen<br />

Atmosphäre bei, die dazu führte, dass z.B. deutsche<br />

und holländische Fans zusammen in der Stadt feierten,<br />

friedlich die Campingplätze teilten und das Turnier<br />

wirklich zu einer gemeinsamen Party wurde. So fuhren


dann auch Fans anderer Nationen gemeinsam mit dem<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Bus zu den Spielen. In den Städten<br />

warteten aufwändig organisierte Fanzones auf die Fans<br />

aller Nationen. Neben Großbildleinwänden waren ein<br />

umfangreiches Musikprogramm, Kulinarisches und die<br />

jeweiligen, von den Fanprojekten betriebenen, Fanbotschaften<br />

vor Ort. Selbst die sonst immer anwesenden<br />

Dumpfgröhler bei den deutschen Länderspielen waren<br />

angenehm in der Minderheit.<br />

Bemerkenswert auch, dass das Preisniveau in Portugal<br />

immer noch angenehm niedrig war, einen Kaffee<br />

im Restaurant kriegte man für 40 Cent, die Campingplätze<br />

waren gut und günstig und das Essen ebenfalls.<br />

Was will man mehr...<br />

Durch diese positive Atmosphäre beschränkte sich<br />

die Tätigkeit vor Ort auch lediglich auf Hilfestellung<br />

bei diversen persönlichen Problemen. Hauptärgernis<br />

für die deutschen Fans waren sicherlich die ebenfalls<br />

in großer Zahl <strong>aus</strong> ganz Europa angereisten Taschendiebe.<br />

So hatte man stets alle einschlägigen Hilfsnummern<br />

parat.<br />

Als Erkenntnisse für die Zukunft habe ich einige<br />

Dinge mitnehmen können, die hoffentlich auch Berücksichtigung<br />

für 2006 finden werden.<br />

> Gebt den Nationen die Tickets, die sie brauchen!<br />

Nur so verhindert man leere Stadien, weil zigt<strong>aus</strong>ende<br />

Karten unverkauft auf dem Schwarzmarkt bleiben. Aus<br />

Deutschland wären mit Sicherheit ebenfalls mehr als<br />

20.000 Fans angereist, wenn man vorher mehr Tickets<br />

gehabt hätte.<br />

> Haltet die Preise im Rahmen! Die Portugiesen<br />

hatten z.T. kein Geld um die Spiele im eigenen Land<br />

anzuschauen. Und wer will schon 70 oder 80 Euro für<br />

ein Spiel der Güte Kolumbien – Saudi Arabien bei der<br />

WM <strong>aus</strong>geben?<br />

> Sicherheit muss nicht <strong>aus</strong> Hundertschaften gepanzerter<br />

Spezialeinheiten bestehen! Das Beispiel<br />

Portugal zeigt, dass Deeskalation oftmals mehr dazu<br />

beiträgt, als das öffentliche Testen von Wasserwerfen<br />

und Fanfangnetzen (siehe Japan und Korea).<br />

supporters news 71<br />

euro 2004


supporters news 72<br />

Portugal 2004<br />

Impressionen von der Euro<br />

> FOTOS VON STADIONWELT.DE


Fußballfest!<br />

Schafft Deutschland das auch?<br />

> VON JOJO LIEBNAU<br />

Was war im Vorfeld nicht alles erzählt worden. Einreiseverbote,<br />

Meldeauflagen und zu guter Letzt die seltsamen “Gefährderansprachen”.<br />

Die Befürchtungen waren groß, und das Ziel der<br />

Abschreckung funktionierte, immerhin entschied sich leider doch der<br />

ein oder andere dafür, Zuh<strong>aus</strong>e zu bleiben... Trotz allem machte sich<br />

ein vollbesetzter Bus des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> an einem Samstagmittag<br />

auf in Richtung Portugal. Spätestens als wir nach gut 40 Stunden<br />

Busfahrt den letzten der insgesamt 4 Grenzübergänge ohne schikanöse<br />

Kontrollen und “Fahrgäste-an-die-Wand-stellen” hinter uns hatten war<br />

klar: Die totale Überwachung, wie wir sie in Deutschland ja nun mittlerweile<br />

gewohnt sind, gibt es hier nicht.<br />

Der erste positive Eindruck wurde von Tag zu Tag bestärkt. Neben<br />

den schönen Landschaften, den sehr aufgeschlossenen Menschen, die<br />

trotz fast nicht vorhandener Englisch-Kenntnisse immer mit Rat und<br />

Tat zur Seite standen, überzeugte vor allem der Veranstalter. All das,<br />

was im Hinblick auf die WM 2006 bei uns als unmöglich erscheint,<br />

wurde in Portugal äußerst positiv umgesetzt.<br />

Im jeweiligen Spielort herrschte absolut friedliche Partystimmung.<br />

Die Polizei hielt sich im Hintergrund und ging nicht nur sensibel, sondern<br />

sogar freundlich vor. Auch das Aufeinandertreffen der Fans wurde<br />

nicht einfach verhindert, sondern sogar gefördert. Großbildleinwände,<br />

provisorische Kleinfußballfelder und reichlich Bierbuden mit günstigen<br />

Preisen sorgten für ein Fußballfest! Einer der Höhepunkte war<br />

sicherlich der Hafen von Porto. Hier feierten jeden Abend mehrere<br />

t<strong>aus</strong>end Fans <strong>aus</strong> den unterschiedlichsten Lagern <strong>aus</strong>gelassen und vor<br />

allem gemeinsam. Sicherlich gab es Probleme mit der Karten-Verteilung,<br />

entscheidend war aber, dass bei jedem Spiel der Fan und nicht Sponsoren,<br />

VIPs oder Neckermänner die größte Masse im Stadion stellte.<br />

Auch im Stadion konnten die Veranstalter überzeugen. Keine überzogenen<br />

Kontrollen, keine überflüssigen Zäune und freundliche Stewards<br />

die nicht nur gut informiert, sondern auch stets bemüht waren, den<br />

Fan zu unterstützen, sei es beim Fahneaufhängen oder beim Finden<br />

der richtigen Plätze.<br />

Immer wieder spürten wir die absolut fanfreundliche Organisation,<br />

die nicht VIPs oder Sponsoren in den Mittelpunkt rückte, sondern den<br />

Fan. Genau so soll es sein!<br />

Liebe Organisatoren der WM 2006: Portugal hat gezeigt, wie es geht!<br />

Portugal hat gezeigt, wie man mit Fans umgeht und Portugal hat gezeigt,<br />

wie man ein Fußballfest organisiert! Gewinner sind die Fans, der<br />

Fußball und das Land Portugal, denn viele werden sicherlich hierhin<br />

in den Urlaub zurückkehren. Nehmt euch ein Beispiel an dieser Umsetzung!<br />

Wir brauchen keine Wasserwerfer und Hundertschaften in<br />

Kampfmontur auf unseren Marktplätzen, wir brauchen keine “Null-Toleranz-Regel”.<br />

Wir brauchen Großbildleinwände, entspannte Sicherheitskräfte<br />

und <strong>aus</strong>reichend Karten für Fans - nur so kann auch Deutschland<br />

2006 ein Fußballfest garantieren!<br />

supporters news 73<br />

euro 2004


supporters news 74<br />

Demnächst:<br />

Ab sofort bei uns:<br />

Hamburger Jungs Schal<br />

(natürlich Schwarz/Weiss/Blau)<br />

T-<strong>Shirts</strong>:<br />

<strong>Volksparkstadion</strong> <strong>aus</strong> <strong>Tradition</strong><br />

(<strong>Tradition</strong> verbindet)<br />

„Tschüss Hermann“<br />

(Danke für 26 treue Jahre )<br />

Hamburger Jungs Merchandising<br />

Laden : Stadtbahnstr. 19 , 22393 Hamburg<br />

FON: 07000-HHJUNGS WWW.HAMBURGERJUNGS.DE


AUSSCHNEIDEN ODER KOPIEREN!<br />

✄<br />

Fahr mal <strong>aus</strong>wärts<br />

Kartenbestellungen für Auswärtsspiele<br />

Kartenbestellungen für Auswärtsspiele<br />

Bestellungen bitte mit Visa-oder Matsercard.<br />

Bei Mitgliedern auch per Lastschrift! Bitte kein Bargeld senden!<br />

Spiel:<br />

Spieltermin:<br />

Kartenkategorien:<br />

Stehplatz ermäßigt<br />

Stehplatz Erwachsene<br />

Sitzplatz günstige Kategorie<br />

Sitzplatz mittlere Kategorie<br />

Sitzplatz gehobene Kategorie<br />

Einzelpreis Anzahl Gesamtpreis<br />

Porto/Versand � 4,00 1 � 4,00<br />

Name:<br />

Mitgl. Nr. / Fan-<strong>Club</strong>:<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

Unterschrift:<br />

BEZAHLUNG<br />

O Lastschrift (nur Mitglieder) Bank:<br />

Bankverbindung angeben! BLZ:<br />

Kto.:<br />

Kto.-Inhaber:<br />

O Eurocard Nr.: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gültig bis:____<br />

O VISA-Card Nr.: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gültig bis:____<br />

Bestellungen senden Sie an: Hamburger Sport - Verein e.V.<br />

<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />

Sylvesterallee 7<br />

22525 Hamburg<br />

oder per Fax an: 040 / 4155-1514<br />

Unvollständig <strong>aus</strong>gefüllte Bestellungen können nicht bearbeitet werden.<br />

supporters news 75<br />

kartenbestellung


supporters news 76<br />

internet<br />

www.hsv-supporters.de<br />

www.hsv-forum.de www.hsv-chat.de<br />

> VON DIRK BOBSIN<br />

Neues <strong>aus</strong> dem Internet – Chat und Forum neu<br />

Jetzt schon 6.000 Mitglieder in der „<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

Community“!<br />

Einige aktuelle Informationen zu dem Internetangebot<br />

unserer Abteilung:<br />

<strong>HSV</strong>-Mitgliedschaft<br />

Fast 1.700 <strong>HSV</strong>-Mitglieder haben nun schon ihre<br />

Mitgliedschaft über unsere Internetseiten beantragt.<br />

Empfehlen Sie diese schnelle Möglichkeit, über unsere<br />

Internetseite Ihren Antrag direkt in die Mitgliederabteilung<br />

des <strong>HSV</strong> zu übermitteln. Wenn Sie ein Mitglied<br />

werben, können Sie vom geworbenen Mitglied direkt<br />

in das Formular eingetragen werden.<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Onlinestore<br />

Informationen sowie Eintritts- sowie Fahrkarten zu<br />

den Auswärtsspielen des <strong>HSV</strong> sowie die aktuellen <strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> Fanartikel erhalten Sie im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

Onlinestore. Von dieser bequemen und schnellen Art<br />

des Bestellens machen immer mehr Benutzer erfolgreich<br />

gebrauch.<br />

6.000 Community-Mitglied<br />

Am Sonntag, den 19.09.04 genau um 12:00 Uhr ist<br />

<strong>HSV</strong>-Mitglied Marco J. <strong>aus</strong> Süderlügum, das ist Nahe<br />

der Grenze zu Dänemark, unserer großen „<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

Community“ beigetreten. Marco, der sich den<br />

Nicknamen „Nordlicht1887“ <strong>aus</strong>gesucht hat, ist bereits<br />

das 6.000 Mitglied unserer stetig wachsenden <strong>HSV</strong>-<br />

Internetgemeinschaft. Dabei hatten wir erst am 19.05.04,<br />

also vor ganz genau 4 Monaten, mit Steffi B. unser<br />

5.000 Mitglied begrüßt. Damit haben wir in diesen<br />

Wochen mit Abstand den größten Mitglieder-Zulauf in<br />

der Geschichte der „<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Community“ zu<br />

verzeichnen. Besonders der technische Relaunch hat<br />

einen nochmaligen ganz deutlichen Anstieg der Neu-<br />

Anmeldungen zur Folge gehabt. Dies freut uns sehr,<br />

da wir mit 6.000 registrierten Community-Mitgliedern<br />

einen absoluten Spitzenplatz unter den Bundesliga-<br />

Foren einnehmen.<br />

Tippspiel 2003/2004<br />

Fast 850 registrierte Mitglieder der <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

Community nehmen bisher am großen <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />

Tippspiel 2004/2005 teil. Es gibt pro Spieltag viele<br />

Gewinne. Ein Einstieg in die Tipprunde lohnt sich also<br />

jederzeit ! Auch das Erstellen einer neuen Tippgemeinschaft<br />

(Fanclub, Arbeitskollegen etc.) oder der Einstieg<br />

in eine schon bestehende Tippgemeinschaft ist jederzeit<br />

möglich. Es ist zudem möglich, 2 Spieltage im Vor<strong>aus</strong><br />

zu tippen. Gewinne gibt es PRO SPIELTAG und zur<br />

Hin- und Rückrunde, u.a. viele <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Warengutscheine<br />

im Wert von je 10 Euro, Polo-<strong>Shirts</strong> <strong>aus</strong><br />

der <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Kollektion sowie <strong>HSV</strong>-Trikots!<br />

Livechat<br />

Mit Lotto King Karl, Stephan Kling und zweimal<br />

Hermann Rieger konnten wir in der letzten Zeit wieder<br />

prominente Gäste im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Livechat begrüßen.<br />

Weitere Gäste sind für die nächste Zeit fest eingeplant.<br />

Zudem haben wir ein ganz neues und vor allem sehr<br />

gutes Chatsystem in unsere Community integriert. Ist<br />

ein Benutzer in der Community registriert, kann er<br />

sich ab sofort ohne zusätzliche Eingabe eines weiteren<br />

Passwortes direkt unter seinem Namen einloggen.<br />

Probleme mit JAVA oder einer Firewall gibt es mit<br />

dem neuen System kaum noch. Zudem können wir nun<br />

zahlreiche klasse Features wie z.B. „Neue Räume er


öffnen“, „Eigene User-Icons“, „Private Nachrichten“,<br />

„Buddy-Liste“, „Smilies“, „Töne“, Veränderung der Fenstergrösse“,<br />

„Moderierter Chat mit Gästen“ uvm. anbieten.<br />

Demnächst kann sogar ein Audio- und/oder Video-<br />

Chat durchgeführt werden.<br />

Mit dem neuen Chatsystem hat sich der Besuch<br />

unserer Benutzer im Chat ganz deutlich erhöht. Abends<br />

ab 21:00 Uhr und während der <strong>HSV</strong> oder <strong>HSV</strong>(A)-Spiele<br />

ist der Chat in der Regel sehr gut gefüllt.<br />

Forum<br />

Unser großes Forum (ca. 1.500 – 1.800 Beiträge<br />

täglich) ist ebenfalls erneuert worden. Eine der modernsten<br />

und beliebtesten Forensoftwares überhaupt,<br />

unterstützt durch sehr zahlreiche Zusatzprogramme,<br />

steht uns nun zur Verfügung. Der Funktionsumfang hat<br />

sich sowohl für uns Betreiber als auch für die Benutzer<br />

stark erhöht. Nur einige der neuen Features: Sehr<br />

umfangreiches Kalendersystem (3 Kalender) mit Termin-<br />

Benachrichtigung und Event-Anmelde-Funktion, stark<br />

optimierte Suchfunktion, ein neuer sehr komfortabler<br />

Editor wie <strong>aus</strong> WORD bekannt, ein großer Spiele-Bereich,<br />

mit der Möglichkeit für Benutzer 1:1 gegeneinander zu<br />

spielen, Sound-Benachrichtigung bei Eingang einer<br />

privaten Nachricht, Mini-Editierfunktion für die Beiträge<br />

und vieles mehr.<br />

Webspace für Offi zielle <strong>HSV</strong>-Fanclubs<br />

Nach einer sehr langen Test- und Probephase bieten<br />

wir nun seit einiger Zeit auf Anfrage unter gewissen<br />

Vor<strong>aus</strong>setzungen kostenlosen Webspace für offi zielle<br />

<strong>HSV</strong> Fanclubs an. Auch Betreibern anderer Internetseiten,<br />

die sich <strong>aus</strong>schließlich dem <strong>HSV</strong> widmen, können<br />

bei uns eine entsprechende Anfrage stellen.<br />

Die Internetgruppe der Abteilung<br />

Ich möchte auch an dieser Stelle einen ganz großen<br />

Dank für die hervorragende Zusammenarbeit an meinen<br />

Co.-Administrator Harry Hecht (Thorsten Hecht) sowie<br />

die beiden weiteren Administratoren Skyper (Jonathan<br />

Klimke) und Tanner (Alexander Mrohs) sowie die vielen<br />

weiteren Mitarbeiter der Internetgruppe richten. Eine<br />

Vorstellung aller Mitarbeiter wird demnächst im Internet<br />

verfügbar sein.<br />

Neu in der Internetgruppe sind:<br />

Bjoern 25A, Firestormer2001, Forza Hamburgo,<br />

grmpf, Krigom, Minden-<strong>HSV</strong>, Remember1983<br />

Wer Interesse an einer Mitarbeit nach dem Motto<br />

„Internet von Fans für Fans“ hat, meldet sich bitte<br />

gerne unter internet@hsv-supporters.de.<br />

supporters news 77<br />

internet


abteilungen<br />

supporters news 78<br />

Universalsportverein <strong>HSV</strong><br />

Diesmal: Karate<br />

Im Gymnasium Hochrad in Othmarschen<br />

Schnupperkurse beim <strong>HSV</strong> – Karate: Ob Jung oder<br />

Alt, ab 5 Jahren kann man im Oktober / November 04<br />

neue Kurse belegen. Für diese Monate kostet es je 5<br />

Euro, sonst sind die Quartalsbeiträge für Jugendliche<br />

bis 18 Jahren 31 Euro, für Studenten 48 Euro und für<br />

Erwachsene 59 Euro.<br />

B – Trainer und C – Prüferlizenz: Peter-John Schnaas,<br />

Tel. / Fax: 040 / 85 64 26<br />

<strong>HSV</strong> Karate im Internet: www.hsv-karate.de<br />

Einfach mal vorbeikommen und mitmachen!


Die Abteilungen des <strong>HSV</strong><br />

supporters news 79<br />

abteilungen


supporters news 80<br />

regionalbetreuer<br />

Bundesweite<br />

Regionalstellen<br />

Ansprechpartner für alle <strong>HSV</strong> Fans<br />

Soweit bekannt veröffentlichen wir regelmäßig in<br />

dieser Rubrik die aktuellen Angebote. Falls euer<br />

Fan-<strong>Club</strong> ebenfalls Busse einsetzt, Turniere veranstaltet<br />

oder mehr Leute zum feiern braucht, so lasst<br />

es uns wissen.<br />

> Berlin und Brandenburg<br />

Lars Böhler, Onkel-Bräsig-Str.97, 12359 Berlin,<br />

Tel. 030/6069424, Mobil 0172/3040536.<br />

Informationen und Buchungen der Fahrten über Bernd<br />

Fietz, <strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong> Luckauer Stiere, Tel. 03544/ 6523<br />

Bernd Fietz, Jahnstr.6, 15926. Abfahrt der Busse <strong>aus</strong><br />

Luckau über Berlin.<br />

> Bad Oldesloe/Reinfeld<br />

Daniel Bernhard, Hamburger Ch<strong>aus</strong>see 8, 23858<br />

Reinfeld. Tel. 04533/3745. Mobil 0173/8698524. Regelmäßige<br />

Stammtischabende.<br />

> Kiel/Kropp<br />

<strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong> ‘Mega Hamburger’ Kiel, Regelmäßiger<br />

Stammtisch und Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen.<br />

Arnim Becker, Berliner Ring 10, 24848 Kropp, Tel.<br />

Mobil 0171 / 3485138.<br />

> Elbe/Weser-Dreieck: Bremervörde, Bremerhaven,<br />

Altes Land<br />

Norbert Hadeler, Hauptstr. 14, 27432 Alfstedt, Tel.<br />

04765/920029, Fax 04765/232, Fan-<strong>Club</strong> Hermanns Treue<br />

Riege, Infos zu Fahrten und Treffen.<br />

> Bad Bevensen, Uelzen, Lüchow :<br />

Jürgen Eckert, Sperberring 21, 29529 Bad Bevensen<br />

Tel. 0170/5520252 und Kl<strong>aus</strong> Smolensky, Gaststätte<br />

Bodega, Bahnhofstr. 2, Tel. Mo/Do 19-21 Uhr 05821/7930,<br />

Treffen, Infos und Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen.<br />

> Winsen<br />

Matthias Munker, Brahmsallee 22, 21423 Winsen/<br />

Luhe, 04171-653591<br />

> Hannover, Ostniedersachsen<br />

Bernd Hirmke, Im Weidengrund 3, 31319 Sehnde,<br />

Tel. (gesch. 0511/358690) Fahrten und Infos.<br />

> Niedersachsen-Mitte<br />

Mitglieder <strong>aus</strong> dem Raum Nienburg, Schwarmstedt<br />

und Neustadt/Rübenberge wenden sich bitte an den<br />

<strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Blue Angels : Stefan Schierholz, Hinter<br />

der Mühle 4, 27333 Schweringen, 04257-130070, 0162-<br />

7084281<br />

Mitglieder <strong>aus</strong> dem Raum Celle wenden sich bitte<br />

an den <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Die Blauen Celler: Daniel Eglite,<br />

Postfach 13 07, 29306 Winsen/Aller, eglite@web.de, oder<br />

telefonisch an Thorsten Sühring unter 0170-499 82<br />

35<br />

> Niedersachsen - Nord<br />

<strong>HSV</strong> Fans <strong>aus</strong> der Lüneburger Heide, wenden sich<br />

Bitte an den <strong>HSV</strong> Fanclub Rautengeil Fallingbostel:<br />

Kl<strong>aus</strong> Gerken, Teichstraße 13, 29683 Bad<br />

Fallingbostel, Mo. u. Do. ab 18:00 Uhr - 05162 / 3796<br />

oder 0171 / 9493984, info@hsv-rautengeil.de und www.<br />

hsv-rautengeil.de Busfahrten zu Heim- und Auswärtsspielen<br />

> Schaumburg (Landkreis)<br />

Michael Hering, Waldstr.20, 31712 Niedernwöhren /<br />

Stadthagen, Tel.: 05726 / 921272, mobil: 0173 / 9037108.<br />

Homepage: www.hsv-fanclub-schaumburg.de. Wir bieten:<br />

Fahrten zu allen Heimspielen mit PKW oder Bus,<br />

Besuch von etlichen Auswärtsspielen, Feiern, 1x im<br />

Monat ist bei uns Fan <strong>Club</strong> Treffen usw. Nähere Infos<br />

unter der angegebenen Telefonnummer.<br />

> Ostwestfalen<br />

Bitte wendet Euch an den <strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong> Brigade<br />

Ostwestfalen, Kai Bierbaum, Hahler Dorfstr.31, 32427<br />

Minden, Tel. 0571-3884168, 0162-7914902.<br />

> Kassel<br />

Jörn Petersen, Fortunaweg 4, 34326 Morschen, Tel.<br />

05664/930960, Mobil 01725608674. Fahrten zu Heim-<br />

und Auswärtsspielen<br />

> Südost-Niedersachsen und Sachsen-Anhalt<br />

Der Regionalbetreuer von Süd-Ost-Niedersachsen<br />

und Sachsen-Anhalt bittet alle <strong>HSV</strong>-Fanclubs der Region<br />

um eine bessere Zusammenarbeit. Hierzu ist es<br />

geplant, noch im Herbst ein gemeinsames Treffen von<br />

Fanclub-Vertretern, dem Regionalbetreuer und einem<br />

Vorstandsmitglied des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> durchzuführen.


Ziel soll es sein, zukünftig viel besser miteinander zu<br />

kooperieren als bisher. Dazu sind auch Eure Ideen und<br />

Vorschläge gefragt. Denkbar sind z.B. gemeinsame<br />

Fahrten, eine bessere Koordinierung bei Kartenbestellungen,<br />

regelmäßige Stammtische, Podiumsdiskussionen<br />

mit Verantwortlichen des <strong>HSV</strong>, Gewinnung der<br />

<strong>HSV</strong>-Mitglieder etc. Bitte meldet Euch hierzu beim<br />

Regionalbetreuer Ralf Borchert unter 03944-369930<br />

oder 0171-4785320 (jeweils ab 20.00 Uhr). Ich zähle<br />

auf Euch!<br />

> Münsterland<br />

Gerhard Heitbrock, <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Uns Uwe e.V.,<br />

Buddenbaumstr. 16, 48231 Warendorf. Anmeldung und<br />

Auskunft für <strong>HSV</strong>-Spiele, Heim und Auswärts, sowie<br />

Informationen zur Mitgliedschaft unter 02581/4271 (Tel.<br />

und Fax). Zustieg möglich in Glandorf, Iburg, Georgsmarienhütte,<br />

Marktkauf Osnabrück. Anmeldung bitte<br />

bis 4 Wochen vor dem Spiel<br />

> Ansprechpartner für den ganzen Südwesten<br />

inkl. Luxemburg<br />

<strong>HSV</strong>-Freunde Südwest, c/o Edgar Reinehr, Am Meulenwald<br />

43, 54343 Föhren. Tel.: 06502-3332, 0171-<br />

6990287, e-mail: damoshsv@aol.com, oder Berni Mielke,<br />

Schulstr.18, 54331 Pellingen, Tel.: 06588-7054.<br />

Regelmäßiger Stammtisch jeden 1. Freitag im Monat,<br />

Gaststätte “zur Rebe“ Mehring Mosel, Mitfahrbörse zu<br />

Heim- und Auswärtsspielen.<br />

> Rhein-Ruhr<br />

<strong>HSV</strong>-Freunde RHEIN-RUHR, Christian Roth, Almastr.<br />

53, 46045 Oberh<strong>aus</strong>en, 0208-9697234, 0171-6307162,<br />

christianroth01@aol.com<br />

> Rheinland<br />

<strong>HSV</strong>-Fans und Mitglieder <strong>aus</strong> der Gegend melden<br />

sich bitte bei Dennis Huwer, Engersener Landstr. 62,<br />

56564 Neuwied. Dennis organisiert Fahrten zu den<br />

Heim- und Auswärtsspielen und hat selber auch eine<br />

Dauerkarte. Tel. 0179-6790341<br />

> Westfalen<br />

Peter Frank, Josef-Rissel Str. 6, 59174 Kamen, Tel.<br />

(ab 18 Uhr) 02307/235995, Mobil 0173/5324640.<br />

> Frankfurt, Wiesbaden, Mainz etc.:<br />

Rudolf Latuske, Pfi ngstweide 9, 65203 Mainz-Amöneburg<br />

(Tel. 0611/601993). Mitfahrgelegenheiten ab AB-<br />

Abfahrt Butzbach (A5), Infos.<br />

> Saarland<br />

Jörg Schmitt, Staudammstr 3, 66625 Nohfelden, Tel.<br />

06852/991928. Es werden Mitfahrgelegenheiten (8er<br />

Bus) zu den <strong>HSV</strong>-Spielen geboten!<br />

> Karlsruhe und Umgebung<br />

Horst Sorger, Pfi nztalstr. 56, 76227 Karlsruhe, Tel.<br />

0721 / 1517534, mobil: 0172 / 721 8601, E-mail:<br />

Horst<strong>HSV</strong>@aol.com. Vermittelt Auswärtsfahrten über<br />

Karlsruhe, Bruchsal, Germersheim, Speyer, Landau.<br />

Auch Mitfahrgelegenheiten mit Pkw können angeboten<br />

werden. Nachfrage über die obengenannte E-Mail<br />

Adresse.<br />

> Stuttgart und Umgebung<br />

Roland Schinkel, Bahnhofstr. 91, 71665 Vaihingen /<br />

Enz, Tel. 07042/13320. Weitere Info bei Roland (<strong>HSV</strong>-<br />

Fan-<strong>Club</strong> Baden Württemberg). Zusteigemöglichkeiten<br />

bei den Fahrten werden auf der Strecke über Frankfurt<br />

geboten.<br />

> Sachsen/Thüringen:<br />

Andre Henning, Rigaer Str. 4/24, 99098 Erfurt, 0361-<br />

7851295<br />

> Bayern und Franken<br />

Bitte wendet euch an den <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Blue Vikings<br />

Franken; Matthias (Mattsches) Schlick, Filzgasse 27,<br />

96117 Memmelsdorf, Tel. 0951-4077712 oder 0171-<br />

2686204.<br />

Außerdem veranstaltet der Fan-<strong>Club</strong> Blue Vikings<br />

Franken jeden 1. Sonntag im Monat einen <strong>HSV</strong> Frühschoppen<br />

im Gasthof Leicht in Memmelsdorf bei Bamberg.<br />

Beginn ist um 11 Uhr und jeder <strong>HSV</strong>er ist herzlich<br />

Willkommen.<br />

> Dänemark<br />

Bjarne Rasmussen, N.J. Holms Park 49, DK-6070<br />

Christiansfeld, Internetseite: www.humorbomben.cjb.<br />

net, E-mail: humorbomben@worldonline.dk<br />

supporters news 81<br />

regionalbetreuer


supporters news 82<br />

letzte seite<br />

Die letzte Seite<br />

DAS MAGAZIN DES <strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB<br />

supporters news<br />

Themen der nächsten Ausgabe u.a.:<br />

+++ Weihnachtsspezial +++ Der neue Aufsichtsrat +++ Das große Trainer-<br />

interview +++ Amateure – die besseren Profis? +++ Ahlen oder Ajax?<br />

Wohin geht der Weg?<br />

Wenn das Klischee<br />

real wird.<br />

Ausgabe 41


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