200 Jahre - Klinikum Landshut
200 Jahre - Klinikum Landshut
200 Jahre - Klinikum Landshut
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AAKTUELL KTUELL<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Sonderausgabe Jubiläum<br />
Die Zeitung der <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> gemeinnützige GmbH<br />
Sonderausgabe Juni 2010 Auflage: 10.000 Stück, kostenlos<br />
Herzlich Willkommen in Ihrem medizinischen Hochleistungszentrum in Niederbayern:<br />
Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen<br />
Der Sonntag der 6. Juni<br />
2010 ist ein besonderer<br />
Tag für alle <strong>Landshut</strong>er:<br />
Das KLINIKUM feiert mit<br />
einem Tag der offenen<br />
Tür seine Geschichte und<br />
zeigt, wie gut vernetzt das<br />
medizinische Hochleistungszentrum<br />
in Niederbayern<br />
ist.<br />
Schirmherrin der Veranstaltung<br />
ist Staatssekretärin<br />
Melanie Huml vom Bayerischen<br />
Staatsministerium<br />
für Umwelt und Gesundheit.<br />
Ihr Grußwort lesen Sie<br />
auf der folgenden Seite. Als<br />
Festredner zum offiziellen<br />
Festakt der Veranstaltung<br />
tritt Oberbürgermeister und<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Hans Rampf ab 14.00 Uhr im<br />
Festzelt auf.<br />
„Wir wollen mit dem großen<br />
Tag der offenen Tür nicht<br />
nur unsere hervorragenden<br />
Leistungen darstellen, sondern<br />
vor allem auch bei den<br />
Menschen die Angst vor<br />
einem Krankenhaus abbauen“,<br />
so Dietmar Bönsch, Geschäftsführer<br />
der <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Landshut</strong> gemeinnützige<br />
GmbH. Das Jahr 2010 habe<br />
sich hier besonders angeboten,<br />
so Bönsch, da sich drei<br />
besondere Jubiläen aus der<br />
Geschichte ergeben: Seit<br />
45 <strong>Jahre</strong>n ist das KLINIKUM<br />
an der Robert-Koch-Straße<br />
angesiedelt, seit 35 <strong>Jahre</strong>n<br />
ist das städtische Krankenhaus<br />
auch Akademisches<br />
Jubiaeumslogo_11052010.indd 1<br />
2010<br />
45 <strong>Jahre</strong> KLINIKUM<br />
35 <strong>Jahre</strong> Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> städtisches Krankenhaus<br />
Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München und schließlich sei<br />
2010 auch das Jahr, in dem<br />
<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> städtisches Krankenhaus<br />
in <strong>Landshut</strong> gefeiert<br />
werden könne.<br />
Die Fachkliniken im KLINI-<br />
KUM - von Anästhesiologie<br />
bis Urologie - öffnen Ihre<br />
Türen für die Besucher. Besonders<br />
interessant: Der<br />
OP-Bereich ist offen. Drei<br />
Operationssäle inklusive<br />
Vorräume sind für die Besucher<br />
zugänglich. Hier<br />
können zum Beispiel Operationsgeräte<br />
selbst ausprobiert<br />
werden bzw. werden<br />
modernste Operationsmethoden<br />
anschaulich an Modellen<br />
und Beispielen erklärt.<br />
Die Neurochirurgen zeigen<br />
Ihren „Spezialbohrer“, mit<br />
dem können die Besucher<br />
eine Kokosnuss „operieren“.<br />
Dass die Niederbayern auf<br />
„ihr <strong>Landshut</strong>er“ KLINIKUM<br />
stolz sind, wird sich am Tag<br />
der offenen Tür auch zeigen,<br />
so Oberbürgermeister und<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Hans Rampf (siehe Grußwort<br />
auf Seite 3). Längst sei<br />
das KLINIKUM ein fester<br />
Bestandteil der Stadt <strong>Landshut</strong><br />
für die <strong>Landshut</strong>er. Das<br />
Netzwerk rund um das Krankenhaus<br />
spreche dafür, dass<br />
hier Patienten nicht nur medizinisch<br />
auf höchstem Niveau<br />
behandelt würden, sondern<br />
auch vor, während und<br />
nach der Krankheit physisch<br />
wie psychisch nicht allein gelassen<br />
werden.<br />
Der Tag der offenen Tür im<br />
gesamten KLINIKUM war<br />
auch ein Wunsch aller Chefärzte<br />
des Hauses. Offene<br />
Kommunikation mit den Patienten<br />
sei das Ziel der Ärzte<br />
und mit einem solchen Aktionstag<br />
könnten sich alle Kliniken<br />
mit ihrem Leistungsspektrum<br />
darstellen und<br />
zeigen, dass jede Frage an<br />
die Ärzte jederzeit willkommen<br />
ist. „Wir freuen uns sehr,<br />
dass alle Fachkliniken des<br />
<strong>Klinikum</strong>s beim Tag der offenen<br />
Tür vertreten sind und<br />
so ein Gesamteinblick in das<br />
medizinische Hochleistungszentrum<br />
in <strong>Landshut</strong> möglich<br />
wird“, so Prof. Dr. med. Axel<br />
Holstege, Ärztlicher Leiter<br />
des KLINIKUMs.<br />
Der Tag der offenen Tür beginnt<br />
am Sonntag den 6. Juni<br />
2010 um 9.00 Uhr mit einem<br />
Festgottesdienst in der Kapelle<br />
des KLINIKUMs. Ab<br />
10.00 Uhr bis 16.00 Uhr öffnen<br />
die Klinikbereiche zum<br />
Rundgang, im Ausstellerzelt<br />
präsentieren sich die Partner.<br />
Um 14.00 Uhr ist der offizielle<br />
Festakt mit Festrednern<br />
im Bierzelt. Für Musik im Zelt<br />
sorgen die <strong>Landshut</strong>er Talente<br />
und die Radio Trausnitz<br />
Bühne. (Programm- und Geländeübersicht<br />
im Innenteil).
Externe Ausgabe Seite 2 Sonderausgabe Juni 2010<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Staatssekretärin vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit<br />
Grußwort der Schirmherrin Melanie Huml<br />
Zu den beiden Jubiläen<br />
„45 <strong>Jahre</strong> <strong>Klinikum</strong> und<br />
35 <strong>Jahre</strong> Akademisches<br />
Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München“ übermittle<br />
ich Ihnen meine besten<br />
Grüße.<br />
Gerne habe ich die Schirmherrschaft<br />
über diese Festveranstaltung<br />
des <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Landshut</strong> übernommen.<br />
Dass die beiden Jubiläen in<br />
Form eines Tags der offenen<br />
Tür gefeiert werden, bringt<br />
das <strong>Klinikum</strong> den Menschen<br />
näher. Krankenhäuser sind<br />
schließlich für die Menschen<br />
da, auch wenn sich mit Ausnahme<br />
der werdenden Mütter,<br />
die sich auf die Geburt<br />
ihres Kindes freuen, wahrscheinlich<br />
die allermeisten<br />
wünschen, sie nicht als Patient<br />
in Anspruch nehmen zu<br />
müssen.<br />
Weil dieser Wunsch leider<br />
nicht immer in Erfüllung<br />
geht, ist es für unsere Bürgerinnen<br />
und Bürger wichtig,<br />
auf moderne und leistungsfähige<br />
Kliniken vertrauen zu<br />
können. Vor über 50 <strong>Jahre</strong>n<br />
haben die Verantwortlichen<br />
der Stadt <strong>Landshut</strong><br />
die richtige und notwendige<br />
Entscheidung getroffen, die<br />
bis dahin vorhandenen vier<br />
städtischen Krankenhäuser<br />
durch einen Neubau abzulösen.<br />
Das vor 45 <strong>Jahre</strong>n in Betrieb<br />
genommene neue Städtische<br />
Krankenhaus brachte<br />
eine deutliche Steigerung<br />
der Qualität der stationären<br />
Versorgung für die Stadt<br />
<strong>Landshut</strong> und das Umland,<br />
die nur zehn <strong>Jahre</strong> später<br />
durch die Anerkennung als<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
ihre Bestätigung fand.<br />
Seither wurde das <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Landshut</strong> immer wieder modernisiert<br />
und verändert, da-<br />
mit es mit den stetigen Fortentwicklungen<br />
in Medizin<br />
und Medizintechnik Schritt<br />
halten konnte. Entsprechend<br />
wurde auch das Versorgungsangebot<br />
ausgebaut. Heute<br />
verfügt es über das breite<br />
Leistungsspektrum eines <strong>Klinikum</strong>s<br />
der überregionalen<br />
Schwerpunktversorgung mit<br />
elf Fachausrichtungen, die<br />
sich auf 18 Kliniken, Institute<br />
und Belegabteilungen aufteilen.<br />
Mehr als 20.500 stationäre<br />
Patienten und rd. 28.000 ambulante<br />
Patienten haben das<br />
<strong>Klinikum</strong> mit seinen 526 Bet-<br />
ten und Tagesklinikplätzen<br />
im letzten Jahr in Anspruch<br />
genommen. Damit wurde<br />
der bisherige Höchststand in<br />
den vergangenen 45 <strong>Jahre</strong>n<br />
erreicht.<br />
Dem <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> mit<br />
all seinen Mitarbeitern wünsche<br />
ich auch für die kommenden<br />
<strong>Jahre</strong> alles Gute<br />
und vor allem viel Erfolg bei<br />
dem Bemühen, den Patienten<br />
durch ärztliche Kunst<br />
und pflegerische Zuwendung<br />
zu helfen. Allen Besuchern,<br />
die den Tag der offenen Tür<br />
nutzen, um sich über die<br />
vielfältigen Möglichkeiten<br />
der modernen Medizin zu<br />
informieren, wünsche ich interessante<br />
Einblicke in das<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong>.<br />
Melanie Huml<br />
Staatssekretärin im bayerischen<br />
Staatsministerium<br />
für Umwelt und Gesundheit
Sonderausgabe Juni 2010 Externe Ausgabe Seite 3<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Rampf<br />
Grußwort des Oberbürgermeisters Hans Rampf<br />
Sehr geehrte Besucherinnen<br />
und Besucher des<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>Landshut</strong>,<br />
zum Tag der offenen Tür<br />
heiße ich Sie herzlich willkommen.<br />
Ich freue mich, dass sich<br />
zu diesem Tag erstmals alle<br />
Bereiche des <strong>Klinikum</strong>s sowie<br />
alle Partner gemeinsam<br />
präsentieren. Als Besucher<br />
haben Sie die Möglichkeit,<br />
sich umfassend über die einzelnen<br />
Abteilungen des <strong>Klinikum</strong>s,<br />
alle Dienstleister, die<br />
Berufsfachschule und zahlreiche<br />
Selbsthilfegruppen zu<br />
informieren. An Infoständen,<br />
bei geführten Rundgängen<br />
oder auf eigene Faust können<br />
Sie sich ein Bild machen,<br />
von der Ausstattung<br />
der Räume, den Leistungen<br />
des medizinischen Personals<br />
und der Versorgung.<br />
Dabei werden Sie feststellen,<br />
dass die Betreuung nicht<br />
endet, wenn man die Klinik<br />
verlässt.<br />
In den 45 <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens<br />
ist das <strong>Klinikum</strong><br />
ein fester Bestandteil der<br />
Stadt geworden. Es ist ein<br />
Netz entstanden, das die<br />
Patienten vor, während<br />
und nach dem Aufenthalt<br />
in der Klinik begleitet. Und<br />
dies ist ein wichtiges Anliegen<br />
aller Beteiligten: Medizinische<br />
Versorgung auf<br />
höchstem Niveau, aber nah<br />
am Menschen. Das ist nicht<br />
nur räumlich gemeint, also<br />
wohnortnahe Versorgung,<br />
sondern das meint auch Ausrichtung<br />
auf die speziellen<br />
Bedürfnisse der Patienten.<br />
Es zeigt sich, dass die Entscheidung<br />
Anfang der 60er<br />
<strong>Jahre</strong>, die ehemals vier<br />
<strong>Landshut</strong>er Krankenhäuser,<br />
deren Geschichte <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />
zurückreicht, an einem<br />
Standort zusammen zu fassen,<br />
die richtige war: Nur so<br />
konnte ein medizinisches<br />
Zentrum geschaffen werden,<br />
dessen Bereiche selbstverständlichzusammenarbeiten<br />
und wo alle Kräfte, einschließlich<br />
der finanziellen<br />
Mittel, in gebündelter Form<br />
modernste Ausstattung und<br />
medizinische Versorgung<br />
auf hohem Niveau gewährleisten.<br />
Ein solches Haus steht und<br />
fällt mit den Menschen, die<br />
dort arbeiten. In diesem Zusammenhang<br />
möchte ich<br />
dem hervorragenden Ärzteteam<br />
mit Ärztlichem Direktor<br />
Prof. Dr. Axel Holstege an<br />
der Spitze, dem gesamten<br />
Pflegedienst und dem Geschäftsführer<br />
des <strong>Klinikum</strong>s<br />
Dietmar Bönsch mit seinem<br />
Team ganz herzlich für ihren<br />
Einsatz danken.<br />
Nicht nur am heutigen Tag<br />
sind alle in einem Boot zum<br />
Wohle der Patienten. Ich<br />
wünsche Ihnen einen Tag in<br />
angenehmer Atmosphäre,<br />
nutzen Sie die Gelegenheit,<br />
das <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> mit<br />
all seinen Facetten kennen<br />
zu lernen.<br />
Ihr<br />
Hans Rampf<br />
Oberbürgermeister
Externe Ausgabe Seite 4 Sonderausgabe Juni 2010<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Geschäftsführer des <strong>Klinikum</strong>s und Diplom-Ökonom Dietmar Bönsch<br />
Grußwort des Geschäftsführers Dietmar Bönsch<br />
Verehrte Patienten und Patientinnen,<br />
liebe Festtagsgäste,<br />
die Wurzeln des KLINIKUMS<br />
liegen nunmehr <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />
zurück. Hierauf kann die<br />
<strong>Landshut</strong>er Bevölkerung wie<br />
auch die kommunale Trägerschaft<br />
sehr stolz sein.<br />
Auch besteht das <strong>Klinikum</strong><br />
nunmehr 45 <strong>Jahre</strong> und kann<br />
als guter und reifer Wein bezeichnet<br />
werden. Dies gilt<br />
auch für unsere 35 jährigen<br />
Erfahrungen in der hochwertigen<br />
Ausbildung von<br />
Ärztinnen und Ärzten als<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Ludwig-Maximilian-<br />
Universität in München.<br />
Ein kommunales Krankenhaus<br />
in Ihrer Nähe, das<br />
über solch langjährige und<br />
tiefe Wurzeln verfügt und<br />
erfolgreich auf dem Gesundheitssektor<br />
agiert, muss<br />
Potentiale haben, die zum<br />
Nutzen der Patienten zur Anwendung<br />
kommen. Dies ist<br />
hier und heute der Fall und<br />
hierüber freue ich mich im<br />
Besonderen. Vor allem auf<br />
die hochwertigen diagnostischen<br />
und therapeutischen<br />
Leistungen in mittlerweile<br />
15 Haupt- und 3 Belegabteilungen<br />
mit vielfach schon<br />
universitärer Medizin können<br />
wir alle sehr stolz sein.<br />
Gerade durch die Gesundheitsreformen<br />
seit 1996 haben<br />
sich die Krankenhäuser<br />
sehr mit sich selbst beschäftigen<br />
müssen, um den wirtschaftlichen<br />
Druck stand zu<br />
halten. Auch wenn Krankenhäuser<br />
weiterhin unter dem<br />
engen Mantel der Fallpauschalen<br />
arbeiten müssen, so<br />
bin ich dennoch davon überzeugt,<br />
dass dies dem KLINI-<br />
KUM auch weiterhin erfolgreich<br />
und gemeinschaftlich<br />
gelingen wird.<br />
Über das KLINIKUM könnte<br />
ich bereits in meiner kurzen<br />
Betriebszugehörigkeit einige<br />
lesenswerte Bücher schreiben<br />
oder Dokumentarfilme<br />
drehen. Ich bin mir aber sicher,<br />
dass das KLINIKUM<br />
selbst das Drehbuch für eine<br />
weiterhin gute Entwicklung<br />
schreiben wird. Ich wünsche<br />
dem KLINIKUM dabei weiterhin<br />
viel Erfolg als erste<br />
Adresse in der Region.<br />
Ihr<br />
Dietmar Bönsch<br />
Geschäftsführer<br />
KLINIKUM<br />
Meilensteine von <strong>200</strong>8 bis 2010<br />
<strong>200</strong>8<br />
Bestellung eines neuen Geschäftsführers und Aufbau eines neuen Führungsteams;<br />
Erarbeiten und Festlegen eines Zukunftsprogramms; Anschaffen<br />
eines 128-Zeilen-CTs im Rahmen der radiologischen Diagnostik;<br />
Anerkennung des KLINIKUMS als onkologisches Zentrum nach §<br />
17b KHG; Re-Zertifizierung des KLINIKUMS als Brust-, Darm- und Prostatakarzinomzentrum;<br />
Anerkennung einer Stroke Unit (Neurologisches<br />
Schlaganfallzentrum) und der Akutgeriatrie.<br />
<strong>200</strong>9<br />
Gründung eines ambulanten Medizinischen Diagnostik- und Versorgungszentrums<br />
im Rahmen der integrativen Tumorbehandlung; Anerkennung<br />
einer neurochirurgischen Hauptabteilung (u.a. operative Behandlung<br />
von Kopftumoren); Erreichen eines positiven Wirtschaftsergebnisses von<br />
mehr als 400.000 Euro; Installieren von DRG-Codierbüros zur administrativen<br />
Unterstützung der Ärzte; Inbetriebnahme eines zentralen Patiententransportdienstes<br />
und Optimierung des OPManagements; Installierung<br />
einer Thoraxchirurgie; Schaffen der Chirurgischen Straße als zentrale<br />
Organisationseinheit; Einführen der mediterranen Küche und einer dezentralen<br />
Kaffeeversorgung; Installierung eines Schlaflabors und der teilstationären<br />
multimodalen Schmerztherapie; Optimierung des ärztlichen<br />
Fortbildungsmanagements mit Kooperationspartnern.<br />
2010<br />
Fertigstellen des neuen Zentrallabors (inkl. Mikrobiologie); Inbetriebnahme<br />
der neuen Aufnahmestation und der neuen Intermediate-Care-<br />
Station sowie des Medizinischen Diagnostik- und Versorgungszentrums;<br />
Planung eines ambulanten Gesundheitszentrums; Inbetriebnahme neuer<br />
Kreissäle; Anschaffung eines PET-CTs in der nuklearmedizinischen Tumordiagnostik<br />
und eines neuen Linearbeschleunigers; Ausbau der HNO-<br />
Belegabteilung um HNO-Tumoroperationen; Re-Zertifizierung des KLINI-<br />
KUMS als Brust-, Darm- und Prostatakarzinomzentrums.
Sonderausgabe Juni 2010 Externe Ausgabe Seite 5<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Ärztlicher Direktor und Chefarzt Prof. Dr. med. Axel Holstege<br />
Grußwort von Prof. Dr. med. Axel Holstege<br />
Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> hat<br />
sich in den 45 <strong>Jahre</strong>n seiner<br />
Neugründung an jetziger<br />
Stelle einen hervorragenden<br />
Ruf in der Region geschaffen.<br />
An erster Stelle ist dies den<br />
vielen ausgezeichneten Mitarbeitern<br />
zu verdanken, die<br />
sich mit großem Engagement<br />
und fachlichem Können<br />
um die ihnen anvertrauten<br />
Patienten kümmern.<br />
Hierzu gehören nicht nur die<br />
unmittelbar am Patienten<br />
tätigen Berufsgruppen wie<br />
Ärzte, Schwestern und Pfleger<br />
sondern auch die vielen<br />
technischen Dienste, die im<br />
Hintergrund für einen hochqualifizierten,<br />
reibungslosen<br />
Ablauf des Klinikalltags sorgen.<br />
Exzellente Mediziner prägen<br />
bis auf den heutigen Tag die<br />
Erfolgsgeschichte dieses in<br />
der Region größten Krankenhaues<br />
mit der zweithöchsten<br />
Versorgungsstufe. Die Geschichte<br />
des <strong>Klinikum</strong>s geht<br />
wesentlich weiter zurück<br />
als das Jahr des Umzugs in<br />
die Robert-Koch-Straße, da<br />
es sich aus den <strong>Landshut</strong>er<br />
Krankenhäusern des 19.<br />
Jahrhunderts und der in dieser<br />
Stadt gegründeten Ludwigs-<br />
Maximilian Universität<br />
mit seiner medizinischen Fakultät<br />
entwickelt hat. Diese<br />
lange Tradition verpflichtet<br />
auch in der Zukunft zu größ-<br />
ten Anstrengungen, unseren<br />
Patienten auch weiterhin die<br />
bestmögliche Diagnostik und<br />
Therapie zu bieten.<br />
Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> unterscheidet<br />
sich von anderen<br />
Häusern in der Umgebung<br />
nicht nur durch seine Bettenzahl<br />
sondern auch durch<br />
die Vielfalt der angebotenen<br />
medizinischen Fächer sowie<br />
die Schwere und Komplexität<br />
der operativen Eingriffe.<br />
Insbesondere Patienten mit<br />
Tumorerkrankungen können<br />
ambulant in einem medizinischenVersorgungszentrum<br />
und stationär in mehreren<br />
onkologisch tätigen<br />
Hauptabteilungen nach dem<br />
neuesten Stand der Medizin<br />
und Empfehlungen der einzelnen<br />
Fachgesellschaften<br />
versorgt werden. Einzelne<br />
Chefärzte sind wesentlich an<br />
der Entwicklung nationaler<br />
Leitlinien zur Tumordiagnostik<br />
und Therapie beteiligt. Die<br />
heute mit Recht geforderte<br />
interdisziplinäre Versorgung<br />
von Tumorerkrankungen<br />
setzt das Vorhandensein<br />
einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
medizinischer Experten<br />
voraus. Neben den<br />
üblichen Fächern wie Gynäkologie,<br />
Chirurgie, Gastroenterologie<br />
mit allen Möglichkeiten<br />
zur endoskopischen<br />
Therapie gehören hierzu die<br />
Pathologie, die Onkologie,<br />
die Strahlentherapie, eine interventionell<br />
aktive Radiologie,<br />
eine Nuklearmedizin mit<br />
zukünftig verfügbarer PET<br />
(Positronen Emissionstomographie)<br />
- Computertomographie<br />
und eine Schmerztagesklinik.<br />
Das <strong>Klinikum</strong> besitzt zudem<br />
als einziges Krankenhaus<br />
in der Region ein nach dem<br />
Standard der Deutschen<br />
Krebsgesellschaft zertifiziertes<br />
onkologisches Darmzentrum,<br />
Brustzentrum und<br />
Prostatakarzinomzentrum.<br />
Als eines der wenigen an-<br />
erkannten Tumorzentren in<br />
Deutschland gilt das <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Landshut</strong> als Vorbild für<br />
viele andere Häuser.<br />
Weitere nur am <strong>Klinikum</strong> verfügbare<br />
Hauptabteilungen<br />
sind die Neurochirurgie, die<br />
Neurologie mit Schlaganfalleinheit<br />
(Stroke Unit), ein<br />
pathologisches Institut und<br />
die Urologie. In der chirurgischen<br />
Klinik werden neben<br />
der großen Bauchchirurgie<br />
und sämtlichen Schilddrüseneingriffen<br />
auch thoraxchirurgische<br />
Operationen auf<br />
höchsten Niveau angeboten.<br />
Als unfallchirurgisches<br />
Zentrum mit Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie, einer leistungsfähigen<br />
Anästhesie<br />
und Neurochirurgie verfügt<br />
das <strong>Klinikum</strong> über alle Voraussetzungen<br />
für eine umgehende<br />
und kompetente<br />
Versorgung Schwerverletzter.<br />
Die geburtshilfliche Klinik<br />
bietet in gerade modernisierten<br />
Räumlichkeiten alle<br />
Voraussetzungen und Möglichkeiten<br />
für eine komplikationsfreie<br />
Geburt.<br />
Eine große Innere Medizin<br />
mit drei Hauptabteilungen<br />
versorgt Patienten mit Erkrankungen<br />
des Brustkorbs,<br />
des Bauchraumes, der endokrinen<br />
Drüsen, der Gelenke<br />
und Gefäße. Hierzu gehören<br />
eine internistische Intensivstation,<br />
ein Schlaflabor,<br />
ein Herzkatheterlabor, eine<br />
kardiologische Funktionseinheit,<br />
eine Dialysestation,<br />
eine endoskopische Funktionseinheit<br />
und eine onkologische<br />
Tagesklinik. Ältere<br />
Patienten werden im Rahmen<br />
der Akutgeriatrie noch<br />
während ihrer Akutbehandlung<br />
in ein Rehabilitationsprogramm<br />
eingeschlossen.<br />
Das <strong>Klinikum</strong> hat gerade in<br />
den letzten <strong>Jahre</strong>n eine enorme<br />
und rasante Entwicklung<br />
genommen. Dies ist<br />
nicht zuletzt der Geschäfts-<br />
führung zu verdanken, die<br />
die schwierige Aufgabe<br />
hatte, neue Entwicklungen<br />
im laufenden Betrieb eines<br />
großen Hauses umzusetzen<br />
und alte überholte Strukturen<br />
aufzubrechen.<br />
Wie erfolgreich die ergriffenen<br />
Maßnahmen sind,<br />
zeigt sich nicht nur daran,<br />
dass das <strong>Klinikum</strong> als einziges<br />
Unternehmen in der<br />
Region schwarze Zahlen<br />
schreibt, sondern auch bayernweit<br />
zum Vorbild für<br />
viele andere Krankenhäuser<br />
geworden ist.<br />
Die Mitarbeiter sind diesen<br />
nicht immer einfachen Weg<br />
mitgegangen und haben engagiert<br />
die Modernisierung<br />
des <strong>Klinikum</strong>s mitgetragen.<br />
Hierfür danke ich allen von<br />
Herzen. Sämtliche Mitarbeiter<br />
und Patienten haben<br />
guten Grund „ihr <strong>Klinikum</strong>“<br />
zu feiern und stolz auf das<br />
bisher Erreichte zu sein.<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Axel Holstege<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik 1
Externe Ausgabe Seite 6 Sonderausgabe Juni 2010<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Patientengarten<br />
Onkologie<br />
Nuklearmedizin<br />
Strahlentherapie<br />
Öffentliches<br />
Kapelle<br />
B - Stationen<br />
28<br />
A - Stationen<br />
C - Stationen<br />
29<br />
26<br />
24<br />
27<br />
25<br />
23<br />
30<br />
H<br />
Parkplatz<br />
Dialyse<br />
4<br />
Café/Kiosk<br />
Germowitz<br />
2<br />
i<br />
Untersuchung<br />
Glasdachhalle<br />
HAUPTEINGANG<br />
MVZ<br />
1<br />
Einfahrt<br />
Tiefgarage<br />
Eiswagen Hüpfburg<br />
BRK Wagen<br />
32<br />
Ausstellung<br />
5 6<br />
10 11<br />
9<br />
3<br />
Förderkreis<br />
Café<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
8<br />
7<br />
12<br />
18<br />
Notaufnahme<br />
Gelände und Programmübersicht<br />
Tag der offenen Tür<br />
06. Juni 2010<br />
10.00 - 16.00 Uhr<br />
22<br />
34<br />
31<br />
21<br />
20<br />
MeDVZ (in Planung)<br />
Aussteller<br />
Partnerzelt<br />
Untersuchung<br />
19<br />
13<br />
Gesundheitszentrum<br />
Festzelt<br />
33<br />
WC<br />
i<br />
H<br />
Sonderausgabe Juni 2010 Externe Ausgabe Seite 7<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
BRK<br />
35<br />
BKH<br />
Lehrgebäude<br />
ZEICHENERKLÄRUNG<br />
Information<br />
Hubschrauberlandeplatz<br />
Parkhaus<br />
Parkplatz<br />
Bushaltestelle<br />
Aufzug<br />
Notaufnahme<br />
22<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
24<br />
23<br />
30<br />
25<br />
26<br />
21<br />
27<br />
28<br />
29<br />
Ebene 0 /Glasdachhalle / Wirtshaftshof / Ausstellerzelt<br />
Glasdachhalle : Modellhubschrauber Christoph von Modellbau Zacherl <strong>Landshut</strong> , Ausstellung<br />
„<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> städt. Krankenhausgeschichte <strong>Landshut</strong>“, Physikalische Therapie geöffnet 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Förderkreis Café: Kaffee-Kuchen-Pavillon des Förderkreis <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> e.V.<br />
BRK Wagen: Vorführung des neuen Adipositas-Rettungswagen des BRK<br />
Ausstellerzelt unserer Partner: Bezirkskrankenhaus, RehaZentrum Passauer Wolf, Bad<br />
Gögging: Vorstellung der Krankengymnastikschule und Kurtherme Bad Gögging, Malteser:<br />
Ergotherapie Laborn, Hospizverein <strong>Landshut</strong>, Seelsorge und Ethikforum, Selbsthilfegruppen<br />
„Hand in Hand“, Azurit Seniorenzentren, Opferschutz WEISSER RING, Selbsthilfekontaktstelle<br />
der Diakonie, Die Johanniter mit Hundestaffel, Lapper Reformhaus, Belegarzt<br />
- Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Dr. Dr. Meier mit Informationen zu Zahnimplantaten.<br />
Hüpfburgen und Kindermaltisch, Eiswagen Germowitz<br />
BRK Kindergarten: Führungen, Fuhrpark BRK, Spielplatz mit Kinderbetreuung<br />
Ebene 1 / Eingangshalle / Funktionsbau / Chirurgische Straße<br />
MVZ: Medizinisches Diagnostik- und Versorgungszentrum geöffnet mit Informationen zur<br />
Strahlentherapie und zum PET-CT<br />
Cafeteria und Kiosk Germowitz geöffnet ab 10.00 Uhr<br />
Kostenloser Gesundheitscheck: Blutdruck-, Blutzuckermessung, Information zu Pflegepraktika<br />
Berufsfachschule für Krankenpflege: Wohltuende Handmassage mit Duftölen inkl. Information,<br />
Dufträtsel mit Gewinnen, Informationen zur Ausbildung<br />
Bayerische Krebsgesellschaft<br />
Grüne Damen und Herren: Informationen zum ehrenamtlichen Krankenhausdienst<br />
Vorstellung des Baukonzepts Gesundheitszentrum der Schützgruppe<br />
Sozialdienst: Informationen zum Sozialdienst im <strong>Klinikum</strong><br />
Friseur im <strong>Klinikum</strong>: geöffnet von 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Orthopädie und Unfallchirurige<br />
Letzgus & Lang Orthopädietechnik: LRR-Venenmessungen<br />
Deutsche Herzstiftung: Information und Beratung zur Mediterranen Küche<br />
Medizinische Klinik II: Informationsstand Herzinfarkt<br />
BRK: Reanimationsübung an einer Puppe<br />
Prostata-Selbsthilfegruppe <strong>Landshut</strong><br />
ESWL-Raum der Urologie: Präsentation der Nierensteinzertrümmerung am Modell<br />
VHS: Informationen zu gesunde Ernährung und Bewegung, Altenpflegeschule<br />
Hygienefachkräfte: Aufklärung Händedesinfektion mit Live-Test-Gerät<br />
Schlaganfallbüro: Informationen für Betroffene und Angehörige<br />
Neurologie: Ultraschall der Halsschlagader mit Oberarzt Dr. Hock<br />
Radiologie: Präsentationen Angiographie und Fischertisch 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Kardiologie: Echountersuchung/Herz; Pneumologie: Lungenspiegelung und -funktionsprüfung<br />
Nuklearmedizin: Wollen Sie mehr über Ihre Schilddrüse wissen? Ultraschalluntersuchung<br />
der Schilddrüse 11.00 - 13.00 Uhr<br />
Chirurgische Straße: Informationen zu Rektoskopie, Proktologie, Endoskopischen Ultraschall,<br />
Schilddrüsenchirurgie<br />
Endoskopie: Führungen durch die Endoskopie, Videopräsentationen<br />
Ebene 2 / Eingangsbereich oben / Frauenklinik / OP-Bereich<br />
Patientenbücherei des Förderkreis <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> e.V. geöffnet 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Ebene 2/Frauenklinik / Brustzentrum 10.00 - 14.00 Uhr: Vorführung am Modell: Wie wird<br />
eine Gewebeprobe entnommen? Sonographie Oberärztin Dr. Runge, Infostand Study<br />
Nurse: Studienteilnahme Brustzentrum, Infostand MammaCare Trainerinnen<br />
Geburtshilfe: Kreißsaalführungen mit Ärzten und Hebammen, Gebärpuppe, Kinderreanimation,<br />
„Babyfernsehen“ Profilbild Ihres Babys im Ultraschall mit Oberärztin Dr. Weber<br />
von 10.00 - 14.00 Uhr<br />
OP-Bereich, 10.00 - 14.00 Uhr: Führung durch drei Operationssäle, „Operieren“ Sie eine<br />
Kokosnuss bei den Neurochirurgen, Laparoskopisches Operieren, Informationen von der<br />
Anästhesie, Gefäßchirurgie, Chirurgie, Gynäkologie, Urologie und Neurochirurgie<br />
Ebene 9 / Onkologische Tagesklinik<br />
Kunstausstellung der <strong>Landshut</strong>er Künstler in der Tagesklinik für Onkologie, 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Führungen durch die Tagesklinik, 10.00 - 16.00 Uhr<br />
lebensmut e.V. - Leben mit Krebs: Informationsstand<br />
Ebene 10 / Tagesklinik für Schmerztherapie / Schlaflabor<br />
Führungen durch die Tagesklinik für Schmerztherapie, Biofeedbackmessungen 10.00 - 15.00 Uhr<br />
Führungen durch das Schlaflabor, Informationsstand Deutsche Atemswegsliga e.V.
Externe Ausgabe Seite 8 Sonderausgabe Juni 2010<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Autorenbeitrag von: Prof. Dr. med. Rolf-Dieter Filler<br />
35 <strong>Jahre</strong> Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong><br />
ist seit 35 <strong>Jahre</strong>n akademisches<br />
Lehrkrankenhaus<br />
der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München. Mehr<br />
als 130 <strong>Jahre</strong> nach Abzug<br />
der Universität aus der<br />
Stadt nahm das Krankenhaus<br />
1975 wieder die akademische<br />
Ausbildung angehender<br />
Ärzte auf.<br />
<strong>Landshut</strong> hatte 26 <strong>Jahre</strong> lang<br />
(1800-1826) eine Universität,<br />
und die Medizinstudenten<br />
konnten in der UniversitätsklinikLiebsbundkrankenhaus<br />
(Magdalenenheim),<br />
später im Krankenhaus an<br />
der Länd, das bis 1965 als<br />
Städt. Krankenhaus diente,<br />
ihr Studium absolvieren.<br />
Während dieser Zeit lehrten<br />
und forschten dort berühmte<br />
Mediziner wie Prof. Walther<br />
(Chirurgie, Augenheilkunde),<br />
Prof. Röschlaub (Innere Medizin),<br />
Prof. Buchner (Arzneimittelkunde,<br />
entdeckte das<br />
Paraffin) und Prof. Schmidtmüller<br />
(Geburtshilfe).<br />
Mit der Verlegung der Universität<br />
nach München und<br />
dem Ende der Chirurgenschule<br />
bzw. der nachfolgenden<br />
Baderschule (1843)<br />
hörte jegliche Lehrtätigkeit<br />
und universitäre Ausbildung<br />
von Medizinstudenten in<br />
<strong>Landshut</strong> auf. Der Abbau<br />
fachlicher Abteilungen war<br />
die Folge, sodaß sogar die<br />
Medizinische und Geburtshilfliche<br />
Klinik aufgelöst wurden.<br />
Der damalige Chirurg<br />
übernahm letztendlich 1873<br />
die Behandlung in allen Fächern.<br />
Ein ganz wesentlicher Wandel<br />
trat erst ein, als Prof.<br />
Landes als Chefarzt der Medizinischen<br />
Abteilung (1948)<br />
und Prof. Zschau als Chefarzt<br />
der Chirurgischen Abteilung<br />
(1952) nach <strong>Landshut</strong><br />
berufen wurden und eine<br />
selbständige Röntgenabteilung<br />
(1948) und eine Apotheke<br />
(1950) eingerichtet waren.<br />
Die erste Lehrtätigkeit<br />
Die Unterzeichnung der Vereinbarung zum Lehrkrankenhaus der<br />
Ludwig-Maximilians-Univeristät am 13. Juli 1975.<br />
begann erst wieder mit der<br />
Errichtung der Krankenpflegeschule<br />
1952.<br />
Prof. Landes konnte den<br />
Stadtrat schon bald davon<br />
überzeugen, daß ein neues<br />
zentrales Krankenhaus anstelle<br />
der bisher vier getrennten<br />
Krankenhäuser<br />
notwendig war. 1965 war es<br />
dann soweit, daß das heutige<br />
Haus, allerdings in wesentlich<br />
kleinerem Umfang,<br />
eröffnet wurde.<br />
Im Jahr 1970 vertrat der damalige<br />
OB Josef Deimer vor<br />
dem Stadtrat die Auffassung,<br />
daß das Städt. Krankenhaus<br />
wieder in die Universität einbezogen<br />
werden sollte, da<br />
alle Voraussetzungen gegeben<br />
seien. Ein Jahr später<br />
führte der Ärztliche Direktor,<br />
Prof. Spechter, mit dem<br />
Kanzler der LMU München<br />
Gespräche, die darin mündeten,<br />
daß die Universität<br />
Interesse und Einverständnis<br />
mit der Einbeziehung als<br />
Lehrkrankenhaus bekundete.<br />
1972 begründete Dr. Schlittmeier<br />
im Landtagsausschuß<br />
den Antrag der Stadt, das<br />
Städt. Krankenhaus als<br />
Lehrkrankenhaus anzuerkennen.<br />
Ähnliche Anträge<br />
lagen damals nur von Augsburg,<br />
Schweinfurt, Bayreuth<br />
und Bamberg vor.<br />
1973 erreichte dann schließlich<br />
OB Josef Deimer, Prof.<br />
Spechter, Baureferent<br />
Herrschmann und der Krankenhausreferent<br />
Wiesbeck<br />
die konkrete schriftliche Zu-<br />
sage des Innenministeriums.<br />
Mit der Vereinbarung zwischen<br />
dem Freistaat Bayern<br />
(LMU München) und der<br />
Stadt <strong>Landshut</strong> (Oberbürgermeister)<br />
vom 13. Juli 1975<br />
– wirksam am 1. August<br />
1975 – war erreicht worden,<br />
daß das Städt. Krankenhaus<br />
an der Ausbildung von Studierenden<br />
der Medizin als<br />
Lehrkrankenhaus teilnimmt.<br />
Das dazu notwendige Lehrgebäude<br />
mit Hörsaal, Unterrichtsräumen<br />
und Labors<br />
wurde bald darauf in Betrieb<br />
genommen. Zur wissenschaftlichen<br />
und fachlichen<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
Universität und Krankenhaus<br />
erhielten die Leitenden Ärzte<br />
der Fachabteilungen Chirurgie<br />
und Innere Medizin einen<br />
Lehrauftrag von der Universität.<br />
Seitdem wurde das <strong>Klinikum</strong><br />
ständig baulich erweitert, saniert<br />
und funktionell den Anforderungen<br />
eines Schwerpunktkrankenhauses<br />
mit<br />
überregionaler Bedeutung<br />
angepaßt. Das Krankenhaus<br />
spezialisierte sich weiter,<br />
und neue Fachabteilungen<br />
– über die nur wenige Krankenhäuser<br />
verfügen – wurden<br />
eingerichtet. Damit kann<br />
das heutige Krankenhaus<br />
allen Anforderungen, die an<br />
die Ausbildung der Medizinstudenten<br />
gestellt werden,<br />
gerecht werden. Inzwischen<br />
werden neben der Chirurgie<br />
und der Inneren Medizin<br />
längst auch die anderen Abteilungen<br />
in die Lehrtätigkeit<br />
einbezogen, was den Studenten<br />
nur zugute kommt.<br />
Die Aufgabe als Lehrkrankenhaus<br />
ist für alle Beteiligten<br />
(Studenten, Ärzte,<br />
nichtärztliches Personal,<br />
Patienten) von nicht zu unterschätzendem<br />
Vorteil. Alle<br />
werden ständig mit den modernen<br />
Methoden der Diagnostik<br />
und Therapie, die an<br />
der „Mutteruniversität“ angewendet<br />
werden, konfrontiert.<br />
Der Wissensstand muß stetig<br />
aktualisiert und angepaßt<br />
werden und Eingang in den<br />
klinischen Alltag finden. Dies<br />
alles ist am besten in engem<br />
Kontakt mit der LMU München<br />
möglich, wie es beim<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> als Lehrkrankenhaus<br />
der Fall ist.<br />
Eine kontinuierliche kritische<br />
Auseinandersetzung untereinander<br />
und in regelmäßigen<br />
klinischen, arzneitherapeutischen<br />
und klinisch-pathologischen<br />
Besprechungen gehört<br />
zum Lehrkrankenhaus<br />
ebenso wie der engagierte<br />
Arzt im klinischen und theoretischen<br />
Unterricht. Die Medizinstudenten<br />
werden nach<br />
und nach in die Behandlung<br />
der Patienten einbezogen<br />
und erhalten durch fundierte<br />
Anleitung eine breite Ausbildung<br />
in vielen Abteilungen<br />
und Instituten des <strong>Klinikum</strong>s.<br />
Angepaßt an universitäre<br />
Strukturen ist auch im jetzigen<br />
<strong>Klinikum</strong> die weitere<br />
Spezialisierung und Neueinrichtung<br />
von Abteilungen<br />
eingeleitet und zum Teil abgeschlossen<br />
worden. Damit<br />
können die Patienten der<br />
Region <strong>Landshut</strong> umfassend<br />
auf dem neuesten Stand der<br />
Medizin versorgt und die<br />
Studenten der Medizin nach<br />
dem heutigen Stand der<br />
Wissenschaft ausgebildet<br />
werden.<br />
Prof. Dr. med.<br />
Rolf-Dieter Filler,<br />
in Ruhestand,<br />
ehemaliger<br />
Ärztlicher Direktor
Sonderausgabe Juni 2010 Externe Ausgabe Seite 9<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Autorenbeitrag von Anton Mößmer, Arzt und Autor von Büchern zur Geschichte der Medizin<br />
<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> städtische Krankenhausgeschichte<br />
Anton Mößmer ist gebürtiger<br />
<strong>Landshut</strong>er und<br />
machte seine Fachausbildung<br />
am Städt. Krankenhaus<br />
<strong>Landshut</strong> unter Prof.<br />
Dr. Georg Landes. Von<br />
1957 bis 1992 führte er die<br />
väterliche Arztpraxis.<br />
Anno 1673 richtet der Magistrat<br />
im Hl. Geist-Spital das<br />
sogenannte Stadtkrankenhaus<br />
mit 12 Betten ein. Die<br />
meisten Kranken werden<br />
nach wie vor in und von der<br />
Familie betreut. Im <strong>Jahre</strong><br />
1808 wird das im ehemaligenLandschafts-Präsidenten-Gebäude<br />
etablierte<br />
Städt. Krankenhaus in der<br />
Länd Nr. 42 zum Lehrkrankenhaus<br />
der Universität bestimmt.<br />
1835 übernehmen<br />
die Barmherzigen Schwestern<br />
die Krankenpflege.<br />
1894 beurteilen sowohl die<br />
Stadtverwaltung als die Regierung<br />
den Zustand des<br />
Wovon hängen Entwicklungen<br />
im Gesundheitswesen<br />
ab? Sicher werden<br />
sie nicht vom sog. medizinischen<br />
Fortschritt alleine,<br />
sondern auch von Veränderungen<br />
der Gesellschaft,<br />
wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />
und dem aktuellen<br />
Wertekanon beeinflußt.<br />
60 Betten standen für die<br />
Disziplinen Innere, Chirurgie<br />
und Geburtshilfe zur Verfügung.<br />
1873 übernimmt der<br />
Chirurg gar alle Disziplinen.<br />
Am 5.7.1965 wird das Städtische<br />
Krankenhaus mit 324<br />
Betten Innere Medizin, 137<br />
Betten Chirurgie, 87 Betten<br />
Gynäkologie&Geburtshilfe<br />
sowie 9 Intensivbetten eröffnet.<br />
18 <strong>Jahre</strong> später wird<br />
die Urologische Klinik mit 41<br />
Betten als vierte Fachklinik<br />
gegründet. Heute gliedert<br />
sich das <strong>Klinikum</strong> bei ähnlicher<br />
Gesamtbettenzahl<br />
Hauses als unhaltbar. 1915<br />
werden vom damaligen Regierungspräsidenten<br />
von Bacher<br />
die Zustände im Krankenhaus<br />
wiederum als nicht<br />
mehr tragbar erklärt. 1919<br />
hat der Innenhof noch offene<br />
Galerien, die Holzscheiter<br />
zum Heizen liegen auf dem<br />
Boden vor den Krankenzimmern;<br />
das größte Zimmer<br />
(Nummer 18 im 1. Stock) hat<br />
vierzehn Betten, aber nur ein<br />
einziges Waschbecken, und<br />
nur ein einziges WC, ohne<br />
ein Fenster ins Freie. 1922<br />
Ausbau von Separatzimmern<br />
zur Erhöhung der Rentierlichkeit<br />
und im 2. Stock der<br />
Op.-Räume. 1938 Ausbau<br />
der Adelmannschloßes zum<br />
Schwesternwohnheim. 1948<br />
wird eine eigene Röntgen-<br />
Abteilung installiert. 1960<br />
Baubeginn des <strong>Klinikum</strong>s.<br />
Hauptproblem ist die Essensversorgung;<br />
Vorbild<br />
sind die Krankenhäuser in<br />
in drei Internistische, drei<br />
Chirurgische, eine Gynäkologisch-geburtshilfliche,<br />
Urologische, Orthopädische<br />
(inkl. Unfallchirurgie), Neurologische,Nuklearmedizinische,<br />
Anästhesiologische<br />
Intensiv Kliniken und Belegkliniken<br />
(Augen, HNO,<br />
Mund-Kiefer-Gesicht) und<br />
die nichtbettenführenden<br />
Institute wie Pathologie und<br />
Radioonkologie.<br />
Beispielhaft sei hier die Entwicklung<br />
der Urologie gezeigt.<br />
Vorbildlich auf dem<br />
neuesten Stand der Technik<br />
wurde die Klinik mit Ultraschall,<br />
einem interventionellen<br />
Röntgenarbeitsplatz,<br />
Urodynamischen Meßplatz<br />
und einem cytologischen<br />
Labor ausgestattet. Zur Therapie<br />
standen ein Operationssaal<br />
für endoskopische<br />
Eingriffe sowie ein Operationssaal<br />
für offenchirurgische<br />
Eingriffe zur Verfügung. Die<br />
Rotterdam und Tilburg/Holland.<br />
Eine logistische Meisterleistung<br />
im heutigen Sinn<br />
ist die Integration der vier<br />
bestehenden Krankenhäuser<br />
in das neue <strong>Klinikum</strong>.<br />
26.2.1965: Das Adelmannschloß<br />
mit mehr oder weniger<br />
chronischen und geriatrischen<br />
Patienten macht<br />
den Anfang. 18.3.1965: Das<br />
Laser Therapie wurde eingeführt.<br />
In den 80ern des<br />
letzten Jahrhunderts wurden<br />
kontinente Blasenersatzoperationen<br />
weiterentwickelt<br />
und in <strong>Landshut</strong> als Standardverfahren<br />
durchgeführt.<br />
Eingeführt wurde die Video-<br />
TUR, d.h. minimal invasive<br />
Eingriffe wurden über einen<br />
Monitor entsprechend verbessert.<br />
Nierensteine wurden<br />
über die neu entwickelten<br />
perkutanen Techniken schonend<br />
ohne Bauchschnitt entfernt.<br />
In den 90ern wurde das<br />
modernste ESWL-Gerät zur<br />
Nierensteinzertrümmerung<br />
installiert. Mit ihm werden<br />
auch Gallen- und Pankreasganggsteine<br />
erfolgreich interdisziplinär<br />
behandelt. Unsere<br />
Klinik war weltweit das<br />
erste Haus, das die Fluoreszenzzystoskopie<br />
zur Früherkennung<br />
von Blasentumoren<br />
einführte. Der Einsatz von<br />
Bändern in der Inkontinenz-<br />
Der Bettenplan<br />
des neuen<br />
Krankenhauses<br />
an<br />
der Robert-<br />
Koch-Straße<br />
aus einer<br />
Chronik:<br />
Ausstellung<br />
„<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />
städt. Krankenhausgeschichte“<br />
in<br />
der Glasdachhalle,<br />
täglich 8.00<br />
- 20.00 Uhr.<br />
Ottonianum mit den Infektionsabteilungen<br />
nebst Geräten<br />
wie die „Eiserne Lunge“,<br />
folgt. 19./20.5.1965: Die Innere<br />
Abteilung des Elisabeth-Krankenhauses<br />
(Chefarzt<br />
Dr. Gierster) wird ins <strong>Klinikum</strong><br />
verlegt. Nach 5.7.1965:<br />
Das alte Krankenhaus in der<br />
Länd zieht um.<br />
Autorenbeitrag von Prof. Dr. med. Karlheinz Rothenberger<br />
Fünf Jahrzehnte medizinische Entwicklung<br />
therapie wurde aktiv begleitet,<br />
als Beratungsstelle der<br />
Deutschen Gesellschaft für<br />
Inkontinenz sind wir etabliert.<br />
Im neuen Jahrtausend<br />
führten wir die laparoskopische<br />
radikale Prostatektomie<br />
als erste Klinik in Bayern<br />
ein und führen heute nahezu<br />
alle großen Operationen<br />
minimal invasiv durch. Vor<br />
drei <strong>Jahre</strong>n wurden wir von<br />
der Deutschen Krebsgesellschaft<br />
als Prostatakarzinomzentrum<br />
zertifiziert und<br />
waren in Bayern das zweite<br />
Zentrum, mit erfolgreichen<br />
Folgeaudits. Die zunehmende<br />
Zahl von Leistungen<br />
führte zu Verbesserungen<br />
im Op-Bereich: zwei endoskopische<br />
und ein offenchirurgischer<br />
Operationssaal<br />
stehen uns ständig zur Verfügung.<br />
Mit Spannung sehen<br />
wir den Entwicklungen des<br />
nächsten Jahrzehnts entgegen.
Externe Ausgabe Seite 10 Sonderausgabe Juni 2010<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Autorenbeitrag von Josef Deimer, Senator h.c. und Altoberbürgermeister (1.1.1970-31.12.<strong>200</strong>4)<br />
Grünes Licht für eine gemeinnützige GmbH<br />
Eine interessante Facette<br />
in der <strong>200</strong>-jährigen Geschichte<br />
des städtischen<br />
Krankenhauses stellt die<br />
Entscheidung für eine <strong>Klinikum</strong>s<br />
- gGmbH dar.<br />
Sie fällt mitten in das Geschehen<br />
der Strukturveränderungen<br />
und der damit<br />
verbundenen großen<br />
Baumaßnahmen und ist ein<br />
Spiegelbild für die Lage der<br />
Kommunen zu Beginn des 3.<br />
Jahrtausends.<br />
Zu Beginn des <strong>Jahre</strong>s <strong>200</strong>0<br />
mussten die deutschen<br />
Städte und Gemeinden gewaltige<br />
Steuerausfälle hinnehmen,<br />
so auch die Stadt<br />
<strong>Landshut</strong> und dies obendrein<br />
in ganz besonderem Maße.<br />
Verzögerungen im Baufortschritt<br />
waren somit vorprogrammiert<br />
und selbstredend<br />
auch Sparmaßnahmen. Zudem<br />
war es aus zweierlei<br />
Gründen höchstes Gebot,<br />
die finanzielle Belastung des<br />
städtischen Haushalts durch<br />
das <strong>Klinikum</strong> zu begrenzen.<br />
Zum einen war es auf Dauer<br />
nicht mehr zu verkraften,<br />
das jährliche Betriebsdefizit<br />
über den Kämmereihaushalt<br />
abzudecken, zum anderen<br />
standen mit der Einführung<br />
der Fallpauschalen und<br />
der Budgetdeckelung bei<br />
gleichzeitiger Tariferhöhung<br />
enorme Mindereinnahmen<br />
ins Haus. Der anstehende<br />
Bedarf an Neu- und Ersatz -<br />
Investitionen und die daraus<br />
resultierenden Verpflichtungen<br />
taten ein übriges.<br />
Diese Situation führte zu den<br />
Überlegungen für ein zunächst<br />
hausinternes Fitness-<br />
Programm, das zu einer<br />
nachhaltigen Effizienzsteigerung<br />
und Zukunftssicherung<br />
des <strong>Klinikum</strong>s beitragen<br />
sollte. Die dafür einberufene<br />
Projektgruppe befasste sich<br />
alsbald in ausgewählten<br />
Arbeitskreisen mit der Erstellung<br />
eines Maßnahmenplans,<br />
der seine Wirkung<br />
schon im Vorfeld der Ent-<br />
scheidung über die evtl. Aufnahme<br />
eines strategischen<br />
Partners, zu erreichen hatte.<br />
Ein reduziertes Engagement<br />
der Stadt als Träger des <strong>Klinikum</strong>s<br />
sollte durch die neue<br />
Rechtsform offen bleiben;<br />
man erwartete neuen Spielraum<br />
für originäre kommunale<br />
Aufgaben.<br />
Die Stadt <strong>Landshut</strong> zählt ja<br />
zu den wenigen kreisfreien<br />
Städten, die seit Jahr und Tag<br />
ein eigenes Krankenhaus<br />
betreiben und in der Summe<br />
der <strong>Jahre</strong> einen Zuschuss<br />
leisten, der zusammen mit<br />
dem Finanzierungsanteil bei<br />
den Investitionen längst die<br />
100 Mio Euro - Grenze überschritten<br />
hat. Dies ist auch<br />
ein Argument, dass man in<br />
Josef Deimer am Rednerpult,<br />
vermutlich Richtfest Wäscherei.<br />
der Schuldenstatistik nicht<br />
alle Städte in einen Topf<br />
werfen und nur Gleiches mit<br />
Gleichem vergleichen darf.<br />
Mit Eifer, aber auch mit beachtlichem<br />
Erfolg, wurde der<br />
Maßnahmen-Katalog aufgearbeitet.<br />
Im Mittelpunkt<br />
standen Einkaufsoptimierung,<br />
Reduzierung des Wartungsaufwands,<br />
Senkung<br />
der Finanzierungskosten,<br />
aber auch die Patientenperspektive,<br />
Verbesserung des<br />
Arbeitsumfeldes und die<br />
demokratische Entscheidungsfindung.<br />
Die Effizienzsteigerung,<br />
aber auch die<br />
Änderung von Rechts- und<br />
Betriebsformen und die künf-<br />
tige Partnersuche waren<br />
wichtige Themen.<br />
Nun legte der Stadtrat in<br />
den Beschlüssen des <strong>Klinikum</strong>ssenats<br />
die weiteren<br />
Handlungsweisen fest. Es<br />
waren Schritte notwendig,<br />
die das Überleben des <strong>Klinikum</strong>s<br />
sichern und neue<br />
Perspektiven aufzeigen. Im<br />
Mittelpunkt stand somit eine<br />
zukünftige Gesellschaftsform,<br />
die eine ökonomische<br />
Führung des Hauses garantieren<br />
kann. Die ganze Breite<br />
der Alternativen wurde sorgfältig<br />
geprüft und mit Gutachten<br />
belegt. Die kontroversen<br />
Ansichten reduzierten sich<br />
bald auf die Wahl zwischen<br />
Kommunalunternehmen<br />
und gemeinnütziger GmbH.<br />
Das Plenum des Stadtrates<br />
entschied schließlich am<br />
11.12.02 als Betriebsform/<br />
Rechtsform für das <strong>Klinikum</strong><br />
die gemeinnützige Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung.<br />
In der Folge ging es zunächst<br />
um die aufsichtliche<br />
Genehmigung des Unterfangens,<br />
aber dazu auch um<br />
die Vorbereitung einer Erklärung<br />
für die Ausgliederung.<br />
Das <strong>Klinikum</strong> musste ja aus<br />
dem Vermögen der Stadt<br />
herausgenommen und in die<br />
wirtschaftliche Selbständigkeit<br />
entlassen werden. Ein<br />
Spaltungsplan weist die wesentlichen<br />
Grundlagen aus:<br />
Stammkapital der GmbH<br />
als Sacheinlage, Übertragung<br />
der Grundstücke zum<br />
Teilwert, Übernahme der<br />
Verbindlichkeiten des alten<br />
Regiebetriebs in Höhe von<br />
9,3 Mio €, Rückstellungen<br />
für Pensionen und Altersteilzeit<br />
von insgesamt 7,7 Mio<br />
€. usw.<br />
Als Musterbeispiel für ganz<br />
Bayern wurde ein Personalüberleitungsvertrag,<br />
- mein<br />
Herzensanliegen - für rd.<br />
1400 Mitarbeiter beschlossen,<br />
der für jeden einzelnen<br />
sein bisher im Dienst der<br />
Stadt Erreichtes abzusi-<br />
chern in der Lage war. Im<br />
Vollzug der Entscheidungen<br />
des Stadtrates erfolgte am<br />
1.August <strong>200</strong>3 im Rathaus<br />
die Unterzeichnung des<br />
Spaltungs- und Ausgliederungsplans<br />
mit Notar Robert<br />
Schmidmeister. Damit wurde<br />
der einstige Regiebetrieb<br />
der Stadt als gemeinnützige<br />
GmbH, schuldenfrei und mit<br />
Startkapital versehen, in die<br />
wirtschaftliche Selbständigkeit<br />
entlassen.<br />
Im Rückblick auf die Vergangenheit<br />
war es wohl richtig,<br />
die organisatorische und<br />
strategische Neuausrichtung<br />
des <strong>Klinikum</strong>s vorzunehmen.<br />
Ich meine, dass meine Entscheidung<br />
- mit Stadtrat und<br />
Personalrat identisch - auf<br />
eine dynamische Besitzstandswahrung<br />
für unsere<br />
Beschäftigten zu setzen,<br />
menschlich richtig und damit<br />
auch politisch nicht falsch<br />
sein konnte.<br />
Die weitere Entwicklung bestätigt<br />
natürlich nicht alle<br />
Erwartungen. Ich denke an<br />
die für mich nicht besonders<br />
überraschende Verweigerung<br />
des Landkreises, sich<br />
auf Aufgaben der Versorgungsstufe<br />
1 zu beschränken,<br />
wie sie doch im Krankenhausbedarfsplan<br />
des<br />
Freistaates Bayern vorgesehen<br />
sind. Hier kann man<br />
sich nur wundern, wie der<br />
Gesetzgeber, aber auch die<br />
Kostenträger in der Vergangenheit<br />
dieses Verhalten<br />
dennoch honorierten.<br />
Ich wünsche unserem <strong>Klinikum</strong>,<br />
dass es auch in der Zukunft<br />
für unsere Stadt in der<br />
Mitte des Handelns steht und<br />
als Zeichen menschlicher<br />
Solidarität Hoffnung und Zuversicht<br />
für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger zum Ausdruck<br />
bringen kann.<br />
Josef Deimer<br />
<strong>Landshut</strong>, 2010
Sonderausgabe Juni 2010 Externe Ausgabe Seite 11<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Autorenbeitrag von Josef Deimer, Senator h.c., Altoberbürgermeister der Stadt <strong>Landshut</strong><br />
Krankenhauswesen mit wechselvoller Tradition<br />
Das Krankenhauswesen in<br />
unserer Stadt hat eine wechselvolle<br />
Tradition hinter sich.<br />
Ein markanter Punkt in dieser<br />
langjährigen Geschichte<br />
war die Verlegung der Bayerischen<br />
Landesuniversität<br />
im Jahr 1800 von Ingolstadt<br />
nach <strong>Landshut</strong>. So wurde<br />
am 18.3.1803 ein klinisches<br />
Institut der Universität im<br />
sog. Liebesbundkrankenhaus<br />
(Magdalenheim) eröffnet,<br />
dem vor <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
das erste städtische Krankenhaus<br />
am 10.5.1810, ab<br />
1824 Poliklinik der Universität,<br />
in der Ländgasse 41<br />
-42 (heute VHS-Gebäude)<br />
folgte. Mit der Verlegung der<br />
Universität in die Landeshauptstadt<br />
München ging die<br />
Schließung der Poliklinik einher<br />
und verursachte so den<br />
Absturz auf ein provinzielles<br />
Niveau. In den folgenden<br />
<strong>Jahre</strong>n, weit in das 20. Jahrhundert<br />
hinein, fasste der<br />
Stadtrat immer wieder Beschlüsse<br />
für einen dringend<br />
notwendigen Neubau, um<br />
sich dann aber doch wieder<br />
auf Hilfslösungen einzulassen.<br />
So waren eine Vielzahl<br />
städtischer Krankenhäuser,<br />
verteilt auf das ganze Stadtgebiet<br />
entstanden.<br />
Der entscheidende Schritt<br />
für eine rationelle und zeitgemäße<br />
Neuordnung der medizinischen<br />
Versorgung für die<br />
Bürger der Stadt und eines<br />
weiten Umlandes erfolgte mit<br />
dem Neubau des <strong>Klinikum</strong>s<br />
im Jahr 1965. Oberbürgermeister<br />
Albin Lang und der<br />
seinerzeitige Chefarzt Prof.<br />
Dr. Landes waren die treibenden<br />
Kräfte, die das Ziel<br />
nie aus den Augen verloren.<br />
Galt es doch erst die unterschiedlichen<br />
Auffassungen<br />
über den Standtort und vor<br />
allem die Frage eines gemeinsamen<br />
Neubaus mit<br />
dem Kreiskrankenhaus Achdorf<br />
zu klären. Nach über 10<br />
<strong>Jahre</strong>n Planung und fast 5<br />
<strong>Jahre</strong>n Bauzeit war es dann<br />
endlich soweit. Die Inbetriebnahme<br />
des neuen Krankenhauses<br />
mit 501 Planbetten,<br />
bei gleichzeitiger Auflösung<br />
der vier alten Häuser mit insgesamt<br />
510 Betten brachte<br />
aber nur für sehr kurze Zeit<br />
Beruhigung. Der rasante<br />
medizinische Fortschritt lö-<br />
ste neue Bedürfnisse und<br />
Wünsche aus; eine Strukturänderung<br />
stand sehr bald ins<br />
Haus.<br />
In dem Wissen um die auch<br />
im Freistaat anstehenden<br />
Reformen - damals war ich<br />
Stimmkreisabgeordneter des<br />
Bayer. Landtags -, habe ich<br />
am 18.10.1968 als 3. Bürgermeister<br />
zusammen mit<br />
der CSU - Fraktion einen<br />
Antrag in den Stadtrat eingebracht,<br />
die Notwendigkeit<br />
eines Erweiterungsbaues zu<br />
klären. Die ersten Veränderungen<br />
erfolgten 1972 mit<br />
der Teilung der 6 - Bettzimmer<br />
in 3 - Bettzimmer und<br />
einer Umfunktionierung der<br />
Aufenthaltsräume zu Patientenzimmer<br />
und damit einer<br />
Erhöhung der Zahl der Planbetten<br />
auf 563.<br />
Im Jahr 1973 kam es zu einer<br />
Einigung mit dem Sozialministerium<br />
über den<br />
Ausbau des städt. Krankenhauses<br />
zu einem Haus der<br />
Hauptversorgung.<br />
Die Durchführung der 1.Baustufe<br />
im Rahmen der Strukturänderungen<br />
und der Neubaumaßnahmen<br />
begann<br />
1976. Die Aktualisierung des<br />
Projekts mit der Reduzierung<br />
der künftigen Planbettenzahl<br />
auf 603 Betten, gegenüber<br />
der ursprünglich vorgesehenen<br />
Zahl von 690 Betten,<br />
erfolgte im Jahr 1977.<br />
Die Gesamtkosten für alle<br />
Bauabschnitte waren auf<br />
rund 385 Mio DM geschätzt<br />
und sie blieben wie sich inzwischen<br />
zeigt, auch im<br />
Rahmen. Die örtliche Beteiligung<br />
wurde nach vielen<br />
Interventionen, schließlich<br />
vom damaligen Finanzminister<br />
Max Streibl, sowohl für<br />
den Anteil der Stadt beim<br />
Achdorfer Krankenhaus, als<br />
auch beim eigenen Haus<br />
ab der Baustufe 2 von ursprünglich<br />
16 % auf 10 %<br />
reduziert. Ein weiteres wichtiges<br />
Ziel war - insbesondere<br />
im Zusammenhang mit dem<br />
Wunsch eine Universität,<br />
oder auch eine Fakultät der<br />
LMU für <strong>Landshut</strong> zu erreichen<br />
- Lehrkrankenhaus<br />
zu werden. Die Unterzeichnung<br />
eines diesbezüglichen<br />
Vertrags mit der Uni kam<br />
1975 zustande; der Lehrtrakt<br />
konnte bereits 1977 bezogen<br />
werden.<br />
In den weiteren <strong>Jahre</strong>n, natürlich<br />
nach Maßgabe vorhandener<br />
Mittel des Freistaates,<br />
wurden die im Krankenhausbedarfsplan<br />
Bayern vorgesehenen<br />
Bauphasen des<br />
<strong>Klinikum</strong>s realisiert. Darun-<br />
ter das Bettenhaus 3 und<br />
die Baumaßnahmen für die<br />
Fachkliniken. Dazu führte<br />
der Neubau des Bezirks in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zu einer weiteren Kooperation.<br />
Schließlich sei noch in<br />
Erinnerung gerufen, dass<br />
das städt. Krankenhaus seit<br />
1990 die Bezeichnung “<strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Landshut</strong>” führt.<br />
Ihr<br />
Josef Deimer<br />
Eines von<br />
vielen Baustellenbildern:<br />
Hier redeten<br />
die Ärzte mit.
Externe Ausgabe Seite 12 Sonderausgabe Juni 2010<br />
AAKTUELL KTUELL<br />
Wir danken unseren Unterstützern und Anzeigenkunden der <strong>Klinikum</strong> Aktuell herzlich:<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Zum 45. Jubiläum<br />
des <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong><br />
gratulieren wir ganz herzlich<br />
und danken für das uns<br />
entgegengebrachte Vertrauen!<br />
AZURIT<br />
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Wir bedanken uns bei allen Partnern, Unterstützern<br />
und Förderern, die auch die Sonderseiten<br />
in der <strong>Landshut</strong>er Zeitung und im Wochenblatt<br />
möglich gemacht haben und bei allen <strong>Landshut</strong>er<br />
Unternehmen, die den Tag der offenen<br />
Tür aktiv unterstützt haben.<br />
Besonders erwähnen möchten wir: <strong>Landshut</strong>er<br />
Zeitung, Wochenblatt, Regionalfernsehen, Radio<br />
Trausnitz, Stadt <strong>Landshut</strong>, Verkehrsverein<br />
<strong>Landshut</strong>, Bezirkskrankenhaus, Festwirt Ossner,<br />
Brauerei Wittmann, Bäckerei Hundhammer, Bayerisches<br />
Rotes Kreuz, Berufsfachschule für Krankenpflege,<br />
Bezirkskrankenhaus, Passauer Wolf<br />
/ Bad Gögging, Azurit Seniorenzentren, Schützgruppe,<br />
Selbsthilfegruppen „Hand in Hand“, Lapper<br />
Reformhaus, Friseur im <strong>Klinikum</strong>, Cafeteria<br />
im <strong>Klinikum</strong>, Förderkreis <strong>Klinikum</strong> <strong>Landshut</strong> e.V.,<br />
Deutsche Herzstiftung, Malteser, Ergotherapie<br />
Laborn, Hospizverein, WEISSER RING, Mund-<br />
Kiefer-Gesichtschirurgie Dr. Dr. Meier, Letzgus &<br />
Lang, Volkshochschule <strong>Landshut</strong>, lebensmut e.V.,<br />
Seelsorge, Ethikforum, Sozialdienst, Selbsthilfekontaktstelle<br />
der Diakonie, Die Johanniter, Bayerische<br />
Krebsgesellschaft, Modellbau Zacherl, Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München, Deutsche<br />
Atemwegsliga e.V., Regierung von Niederbayern<br />
u.v.m..<br />
Herzlichen Dank auch an alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter aus dem KLINIKUM, die den Tag der<br />
offenen Tür aktiv unterstützt haben, an alle Chefärzte<br />
und Ärzte, die das Programm für die Besucher<br />
gestaltet haben, an alle Helferinnen und Helfer<br />
an den Ständen und an die Hauswirtschaft, den<br />
Technischen Dienst, den Einkauf sowie die Küche.<br />
Wir freuen uns sehr, dass Sie das KLINIKUM zum<br />
Tag der offenen Tür besucht haben.<br />
Bleiben Sie gesund!