01 | 2012 NEWS
Emotional oder rational
Emotional oder rational
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Business t<br />
Unternehmenssteuerung t<br />
Dazu muss untersucht werden, wie das historisch ermittelte<br />
Mischungsverhältnis und gegebenenfalls weitere mögliche Mischungsverhältnisse<br />
des Produktes auf unterschiedlich starke<br />
Zinsveränderungen reagieren. Eine Betrachtung zu einem einzigen<br />
Zeitpunkt ist hierbei nicht ausreichend, um die Qualität eines<br />
Mischungsverhältnisses zu beurteilen – es muss stets eine<br />
Betrachtung im Zeitverlauf erfolgen. Eine zentrale Anforderung<br />
an diesen Zeitverlauf ist, dass ein vollständiger Zinszyklus untersucht<br />
wird, da nur dieser alle relevanten Risiken für das Institut<br />
beinhaltet. Bei variablen Passivprodukten sind dies insbesondere<br />
Phasen stark steigender Zinsen. Steigende Zinsen beinhalten das<br />
Risiko, dass sich die Differenz zwischen Kunden- und Marktzins<br />
derart ausweitet, dass größere Teile des Anlagevolumens abgezogen<br />
werden. Bei fallenden Zinsen ist die Aktivseite entsprechend<br />
betroffen. Die Datenquelle, aus der der Zinszyklus für die Analyse<br />
stammt, ist hierbei nebensächlich. Herangezogen werden können<br />
> > Szenarien, die als kritisch angesehen werden,<br />
> > Ergebnisse aus einem Zinsstrukturmodell oder<br />
> > die historisch beobachteten Marktzinsentwicklungen.<br />
die historisch beobachteten Zinsverläufe ergänzen. Auf Basis dieser<br />
Zinsszenarien können unterschiedliche Gleitzins- und Kursentwicklungen<br />
für die Zukunft ermittelt werden. Hierüber kann<br />
das gefundene Mischungsverhältnis zusätzlich unter Szenarien<br />
validiert und – darüber hinaus – gemeinsam mit einer Volumenprognose<br />
auch das zukünftig erwartete Gesamtergebnis (inklusive<br />
Kurs- / Ausgleichszahlungen) ermittelt werden.<br />
Zukunftsorientierte Ermittlung von<br />
Mischungsverhältnissen in VARAN<br />
Die Funktionalität zur Analyse unterschiedlicher Produktcharakteristika<br />
auf Basis zukünftiger oder historisch beobachteter<br />
Marktzinsentwicklungen ist in VARAN im Punkt Zukunftsanalyse<br />
/ Produktzinssimulation umgesetzt. Hier können beliebige Mischungsverhältnisse<br />
im Zeitverlauf auf ihre Zinsreagibilität untersucht<br />
werden. Diese Auswertung kann außerdem dazu genutzt<br />
werden, den Produktkatalog auf Überschneidungsfreiheit hin zu<br />
untersuchen (Stichwort: Vermeidung der „Selbstkannibalisierung“<br />
zwischen Produkten).<br />
Vereinfachend wird in der Regel auf historische Zinszyklen zurückgegriffen.<br />
Nachdem auf Basis dieser Simulationen der Produktcharakter<br />
herausgearbeitet und ein Vorschlag für das zukünftige Mischungsverhältnis<br />
erarbeitet wurde, stellt sich im zweiten Schritt die Frage<br />
nach den zukünftig zu erwartenden Ergebnissen aus dem<br />
variablen Produkt. Hierbei ist neben der Entwicklung des Kundenzinses<br />
bei möglichst konstanter Marge auch die Frage der möglichen<br />
zukünftigen Kursentwicklung der Gleitzinsen von Interesse,<br />
da diese einen starken Einfluss auf das Gesamtergebnis hat. Durch<br />
Betrachtung dieser beiden Informationen kann abgeschätzt werden,<br />
wie sich eine mögliche Änderung des Volumens in einzelnen<br />
Produkten auf das Gesamtergebnis der Bank auswirken würde.<br />
Somit ist dies die zentrale Auswertungsfunktion innerhalb<br />
VARAN, um eine zukunftsorientierte Abbildung variabler Produkte<br />
zu ermitteln.<br />
Um eine solche Betrachtung durchführen zu können, werden konkrete<br />
Annahmen für zukünftige Zinsentwicklungen benötigt, die<br />
Abbildung 1: Aktuelle Zukunftsanalyse in VARAN<br />
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