01 | 2012 NEWS
Emotional oder rational
Emotional oder rational
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Financial Business Intelligence<br />
Ein anderer Optimierungsansatz stellt Business Process Reengineering<br />
– kurz: BPR – dar. Hierbei wird der Prozess von Grund auf<br />
neu gestaltet, unter der Prämisse, dies ohne Abhängigkeiten von<br />
bestehenden Strukturen und Systemen zu tun.<br />
Wie kann Operational BI das<br />
Prozessmanagement unterstützen?<br />
Operational BI kann das Prozessmanagement in vielerlei Hinsicht<br />
unterstützen. Ein Anwendungsbeispiel für Operational BI stellen<br />
strategisch oder operativ abgeleitete Prozesskennzahlen dar, die<br />
sehr zeitnah erhoben werden. Beispiele für Prozesskennzahlen<br />
sind die „durchschnittliche Prozessdauer“, die „durchschnittlichen<br />
Prozesskosten“ oder aber der „durchschnittlicher Energieverbrauch“<br />
für ein bestimmtes Prozessmodell. Diese Kennzahlen<br />
können anschließend für die Prozessoptimierung verwendet werden<br />
und zeigen, wo das meiste Optimierungspotenzial vorhanden<br />
ist. Zudem wird dadurch eine direkte Vergleichbarkeit zwischen<br />
dem neuen und dem alten Prozessmodell ermöglicht. Letzten Endes<br />
lässt sich damit der Optimierungserfolg eines neu gestalteten<br />
Prozesses messen, um so den BPM-Lifecycle möglichst gut zu unterstützen<br />
oder aufzuzeigen, ob das Business Process Reengineering<br />
eine tatsächliche Verbesserung des Prozesses bewirkt hat.<br />
erstellte Sonderangebote mit besonders guten Konditionen, die<br />
nur bestimmten Kunden unter gewissen Voraussetzungen angeboten<br />
werden. Oder die Auswahl zwischen zwei Prozessmodellen<br />
anhand bestimmter geforderter Merkmale, wie ein möglichst<br />
schneller Prozessdurchlauf oder ein möglichst kostengünstiger<br />
Prozessdurchlauf.<br />
BI-Architektur und Operational BI<br />
An die Architektur zur Umsetzung von Operational BI werden<br />
komplexe Anforderungen gestellt. Zum einen muss diese Architektur<br />
mit einer hohen Menge an Daten zurechtkommen, um möglichst<br />
alle Geschäftsprozesse unterstützen zu können. Zum anderen<br />
sollte sie in der Lage sein, Informationen Realtime / Neartime<br />
zur Verfügung zu stellen und die gewonnenen Informationen für<br />
die Prozessoptimierung zu historisieren. Abbildung 3 zeigt hierfür<br />
eine beispielhafte Architektur.<br />
Die dargestellte Architektur beinhaltet eine „Business Process Execution<br />
Engine“, die für die IT-technische Ausführung der Prozesse<br />
zuständig ist und während der Prozessausführung Event-Nachrichten<br />
erzeugt. Man kann sich diese als automatisch generierte<br />
Weiterhin kann Operational BI dazu genutzt werden, um den Prozessfluss<br />
ad hoc zu beeinflussen. Hier werden die Bedingungen an<br />
den Transitionen des Prozesses anhand aktueller und historischer<br />
Daten berechnet und somit dynamisch bei jedem Prozessdurchlauf<br />
ermittelt. In dem vereinfachten Kreditvergabebeispiel ist es<br />
so möglich, die Grenze des Kreditbetrages, ab der eine Risikobewertung<br />
erfolgt, dynamisch je nach Kunde während der Prozessausführung<br />
zu berechnen. Diese Grenze kann somit für bestimmte<br />
Kunden höher ausfallen und dadurch Kosten und Zeit für die Risikobewertung<br />
einsparen.<br />
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die dynamische Berechnung<br />
von Bedingungen der Transitionen, wie automatisiert<br />
Web User Interface<br />
Complex Event<br />
Processing Engine<br />
Process<br />
Execution Engine<br />
Messaging Middleware<br />
(Messaging Services)<br />
Data Warehouse<br />
ETL<br />
(Data Insertion & Calculate Routine)<br />
Event Manager<br />
(Measurement Logic)<br />
Abbildung 3: Beispielhafte BI-Architektur zur Umsetzung von Operational BI<br />
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