Glasenweiher-Kurier Ausgabe Sommer 2010 - Jean-Paul-Verein ...
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Seite 9 - Öffentlichkeitsarbeit<br />
Kunstausstellung: Generation 50 + KUNST<br />
„ I ch habe viele Talente kennengelernt; es ist wahrlich Überraschendes entstanden. “<br />
sagt Angelika Jakobi, die nun ihre Arbeit an Dr. Beatrice Trost übergeben hat.<br />
An den Wänden der hellen Flure des Senioren-Stifts<br />
am <strong>Glasenweiher</strong> hängen<br />
viele Bilder, doch die neuen, die sich erst<br />
seit Ende April dort befinden, sind etwas<br />
ganz Besonderes: wahre Kunstwerke<br />
von eigentlichen Laien, nämlich von Bewohnern<br />
der Einrichtung.<br />
„Anfangs habe ich mich etwas gewundert,<br />
was unsere Bewohner einmal im<br />
Monat am Mittwochnachmittag da eigentlich<br />
machen“, sagt die Leiterin des Senioren-Stifts.<br />
Sie fand schnell heraus, was<br />
da vor sich geht.<br />
Und auch die Skepsis<br />
von Ergotherapeutin<br />
Maria<br />
Scherz („Ich habe<br />
anfangs schon etwas<br />
gezweifelt, ob<br />
das was wird“) wandelte<br />
sich rasch in<br />
begeisternde Zustimmung<br />
und motivierendesMitmachen.<br />
23 Senioren haben sich in den vergangenen<br />
knapp drei Jahren beteiligt; die Idee,<br />
die Werke im Stift in einer Ausstellung zu<br />
präsentieren, gab es recht bald. Verwirklicht<br />
wurde sie jetzt dort zum ersten Mal,<br />
nachdem die Bilder bereits im Rahmen<br />
des Projekts „Generation 50 + KUNST“<br />
im Kunstmuseum zu bewundern waren.<br />
Dr. Angelika Jakobi vom Kunstmuseum<br />
Bayreuth war die treibende Kraft bei diesem<br />
Projekt. Einmal im Monat kam sie in<br />
die Prieserstraße 8. „Ich bin meist angerückt<br />
mit einer Plastiktüte, in der sich ein<br />
Katalog befand von einer gerade laufen-<br />
den Ausstellung in unserem Kunstmuseum“,<br />
erinnert sie sich. Die Ausstellung<br />
sollte inspirieren. „Nicht nachahmen war<br />
das Ziel unserer Arbeit, vielmehr wollten<br />
wir Anregungen bekommen.“ Und die<br />
gab es dank der im Museum gezeigten<br />
Werke bekannter Künstler, wie z.B. von<br />
Franz Radziwill, Max Ernst, Günther Uecker,<br />
Diet Sayler und Henri Toulouse-<br />
Lautrec zuhauf.<br />
Dass die Kurse mit rund zehn Teilnehmern<br />
stets gut besucht waren, zeuge von<br />
dem Bedürfnis der<br />
Stift-Bewohner, sich<br />
künstlerisch auszudrücken.<br />
„Ihnen wurde<br />
die Möglichkeit<br />
gegeben, und die unterschiedlichenWerke<br />
zeigen, wie unterschiedlich<br />
auch die<br />
Persönlichkeiten ihrer<br />
Schöpfer auch sind.“<br />
Enorm wichtig für die<br />
Hobby-Künstler – fast<br />
alle im Alter jenseits der 80 Jahre - war,<br />
dass ihre Arbeiten durch die Bank Anerkennung<br />
fanden. „Durch die wunderbare<br />
Art von Frau Dr. Jakobi haben unsere<br />
Senioren viel Wertschätzung erfahren“,<br />
lobte Maria Scherz bei der „Vernissage“<br />
im Senioren-Stift. „Wir haben viele humorvolle<br />
Stunden voller gegenseitiger<br />
Anerkennung und Achtung gehabt. Wer<br />
die leuchtenden Augen der Damen und<br />
Herren nach ihren Kunststunden sah,<br />
weiß, wie sehr sie es genossen.“<br />
Jürgen Schott, freier Redakteur