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Berlin – Einwanderungsstadt ‚under construction'? Von der ...

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318 Frank Gesemann<br />

3.4 Räumliche Konzentration und soziale Segregation von Migranten<br />

Die Konzentration von Zuwan<strong>der</strong>ern in den Altbauquartieren <strong>der</strong> westlichen Innenstadt, die<br />

seit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung im Jahr 1991 durch eine wachsende Arbeitslosigkeit, hohe<br />

Armutsquoten und selektive Wan<strong>der</strong>ungen geprägt sind, gehört zu den zentralen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Stadt- und Quartierspolitik. Die höchsten Konzentrationen von<br />

mel<strong>der</strong>echtlich registrierten Auslän<strong>der</strong>n wiesen am 31. Dezember 2007 die Gebiete Neukölln-Nord<br />

(35,0 %), Wedding (33,9 %), Kreuzberg (31,3 %), Tiergarten (29,3 %) und<br />

Schöneberg-Nord (26,2 %) auf. In diesen Gebieten lebt je<strong>der</strong> zweite Auslän<strong>der</strong>, aber nur<br />

je<strong>der</strong> vierte Deutsche. In den übrigen Gebieten von Westberlin liegt <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteil nur<br />

bei etwa zehn Prozent. Im Ostteil <strong>der</strong> Stadt werden Werte von über zehn Prozent nur in<br />

Mitte (17,7 %), Prenzlauer Berg (12,7 %) und Friedrichshain (12,6 %) erreicht. In den<br />

meisten Gebieten von Ostberlin liegt <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteil nach wie vor nur zwischen zwei<br />

und fünf Prozent (siehe Schaubild 1). 23 Im Hinblick auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund<br />

ist <strong>der</strong> Anteil mit 44,5 Prozent am höchsten in Mitte (mit den alten Bezirken<br />

Mitte, Tiergarten und Wedding), gefolgt von Neukölln mit 38,7 Prozent und Friedrichshain-Kreuzberg<br />

mit 36,6 Prozent. In 34 von 447 Planungsräumen liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />

mit Migrationshintergrund bei über 50 Prozent (vgl. Bömermann et al. 2008: 27).<br />

Schaubild 1:<br />

Ausländische Einwohner nach (ehemaligen) Bezirken und Gebieten in<br />

<strong>Berlin</strong> (in Prozent <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung), Stand: 31. Dezember 2007<br />

<strong>Berlin</strong>-West<br />

Neukölln-Nord<br />

Wedding<br />

Kreuzberg<br />

Tiergarten<br />

Schöneberg-Nord<br />

Charlottenburg<br />

Wilmersdorf<br />

Sonstige West<br />

<strong>Berlin</strong>-Ost<br />

Mitte<br />

Friedrichshain<br />

Prenzlauer Berg<br />

Lichtenberg<br />

Sonstige Ost<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />

Quelle: Amt für Statistik <strong>Berlin</strong>-Brandenburg; eigene Berechnungen<br />

Im Gegensatz zum öffentlichen Diskurs, in dem die räumliche Konzentration von Migranten<br />

häufig als Zeichen einer gescheiterten Integration wahrgenommen o<strong>der</strong> als Gettoisierung<br />

stigmatisiert wird, werden in <strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen Debatte auch die Chancen<br />

o<strong>der</strong> positiven Funktionen ethnischer Konzentrationen hervorgehoben (vgl. Heckmann<br />

23<br />

Die Angaben beziehen sich mit Ausnahme <strong>der</strong> Gebiete Neukölln-Nord und Schöneberg-Nord auf die Gebiete<br />

<strong>der</strong> alten Bezirke.

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