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BUND Apfelsaftprojekt Oberschwaben, komprimiert

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20 Jahre <strong>Apfelsaftprojekt</strong><br />

Bodensee-<strong>Oberschwaben</strong><br />

Rückblick und Ausblick<br />

Manfred Walser, <strong>BUND</strong> Ravensburg<br />

Zwischenzeit Nehmen – Naturjuwele in Gemeinden, Röthis, 3. Nov. 2009


Projektgebiet


Oberschwäbische<br />

Streuobstwiesen<br />

Grünland: Mahd + Weide<br />

• Im Kreis Ravensburg<br />

250.000 Hochstämme<br />

auf 3.500 ha (4 % LN)<br />

• durchschnittlich<br />

70 Bäume/ha<br />

• jeder Landwirt hat<br />

1 ha Streuobst


Sorten- und Artenvielfalt<br />

Kickacher Sämling<br />

Im Kreis RV über<br />

250 verschiedene<br />

Apfel- und Birnensorten<br />

Neufund: Bradysia<br />

ravensburgensis


Akteure im <strong>Apfelsaftprojekt</strong><br />

• <strong>BUND</strong> Bodenseekreis und Ravensburg<br />

• NABU Bezirksverband Bodensee<br />

• vier Fruchtsaftkeltereien in Ravensburg, Bodman-<br />

Ludwigshafen und im Deggenhausertal<br />

Unterstützung durch Bodensee-Stiftung, Modellprojekt<br />

Konstanz, Landkreise und Kommunen


Fakten zum <strong>Apfelsaftprojekt</strong><br />

• Aufpreis 17,90 €/dt statt 11-13 €/dt; 1-10 Tonnen,<br />

Landwirte erhalten 179.000 € statt 110.000 €<br />

• 260 Landwirte – bis 1.000 to Äpfel – bis 700.000 l<br />

• 185 Verkaufstellen, 6 Brauereien, 40<br />

Gastronomen – 8 Schulen – 6 Kantinen<br />

• 28.000 Hochstämme auf 410 ha gesichert


Am Anfang war ein LKW<br />

• Beginn 1987 in Markdorf,<br />

Überlingen und<br />

Ravensburg<br />

• 17,50 bis 20 €/dt<br />

• 10 Landwirte, 70 Saftkunden<br />

in Ravensburg


Keltereien wittern Konkurrenz<br />

• Großes Presseecho – Landwirte und<br />

Händler sprechen Keltereien an<br />

• Keltereien gehen auf Naturschutzverbände<br />

<strong>BUND</strong> + NABU zu und schlagen Arbeitsteilung<br />

vor<br />

• Verbände sollen Öffentlichkeitsarbeit (Presse,<br />

Ausschank) und Kontrollen übernehmen


Die Zusammenarbeit beginnt<br />

• Regionale Kooperation Landwirte -<br />

Keltereien - Handel + Gastronomie -<br />

Naturschutzverbände<br />

• Nur Streuobst (Zusatznutzen Naturschutz)<br />

• Aufpreis, Pflanzenschutz, Düngung und<br />

Kontrollen nach Wunsch Naturschutzverbände


Erste Marketingkonzeption<br />

• Berufsakademie Ravensburg;1991-1992<br />

• Verbraucherbefragung, Monitoring im<br />

Handel, Verkostung und Etikettentest<br />

• Basis für andere Streuobstprojekte<br />

• Viele Empfehlungen umgesetzt


Gemeinsamer regionaler<br />

Marktauftritt<br />

• 4 Keltereien<br />

• Gemeinsames Etikett, Flyer, Marktstand<br />

• Preise für Landwirte und Händler einheitlich<br />

• Kontrollen durch <strong>BUND</strong> und NABU einheitlich


Gemeinsames Marketing<br />

• Gemeinsamer Außendienstler der Keltereien<br />

ist erfolgreich – aber ungleiche Verteilung<br />

der neuen Händler<br />

• Werbeaktion Gastronomie floppt (16.500 €)<br />

• Vermarktungs-GmbH mehrerer Keltereien kommt<br />

nicht zustande: Konkurrenz um Landwirte und<br />

Händler


Kooperation mit<br />

dritte welt partner Ravensburg<br />

• seit September 2001 Zusammenarbeit mit<br />

der Fairhandelsorganisation dwp<br />

• dwp sucht Saftpartner für Mangos aus<br />

philippinischem Projektgebiet<br />

• Fruchtfleisch aus Herstellung von Trockenfrüchten,<br />

Aufpreisprojekt für PREDA


Mango-Bauer<br />

Flaschen-Etikett


Mango-Baum<br />

• bis 25 Meter hoch<br />

• Pflanzenschutz<br />

durch Papiertüten<br />

• Trockenfrüchte<br />

und Püree


Apfel-Maracuja -<br />

neu und fruchtig<br />

• Frucht der Passionsblume,<br />

Plantagenanbau<br />

• neue Mischung Apfel-<br />

Maracuja 90 : 10<br />

• Sieger bei Geschmackstest,<br />

aber zu wenig Kunden


Birne-Calamansi –<br />

süß-sauer und erfrischend<br />

Birnen-Hochstamm<br />

Calamansi-Strauch


Birne-Calamansi –<br />

unser Ladenhüter<br />

• strauchartige Citrusfrucht<br />

• Birnenhochstämme von 10 Landwirten<br />

• Mischung 90 : 10, Türöffner Birnensaft<br />

• wenige leidenschaftliche Befürworter


Was bringen unsere<br />

Tropenmischungen ?<br />

• Apfelsaft 352.000 Liter<br />

• Apfel-Mango-Saft 36.700 Liter<br />

• Apfel-Maracuja-Saft 5.200 Liter<br />

• Birne-Calamansi-Saft 1.300 Liter


Was haben die Projektpartner<br />

von der Kooperation?<br />

• Keltereien neues Produkt neuer Geschmack,<br />

+ dwp neue Händler, Marketing-Impuls,<br />

Werbung (Preise), mehr Absatz<br />

• Landwirte 10 weitere Bauern einbezogen,<br />

15 Landwirte gesichert<br />

• Naturschutz 2.500 Bäume auf 35 ha sicher


Entwicklung Apfelsaftverkauf<br />

2006<br />

1996<br />

1992<br />

1988<br />

Reg. Zusammenschluß<br />

235<br />

60<br />

Streuobst-Tropenmischungen<br />

Umsetzung Emfehlung Marketingstudie<br />

530<br />

in 1000 Litern<br />

600<br />

0 100 200 300 400 500 600 700


Nachahmer und<br />

Eigendynamik<br />

• Keltereien bauen zweite Streuobstschiene<br />

auf – ohne Verbände. Bag in Box .<br />

• Bio-Schiene Streuobst entsteht (v.a. EU-Bio)<br />

• Apfelradler – erhält Regioschmecker-Preis<br />

• Landzunge-Projekt gewinnt 80 Gastronomen


Ergebnis (1)<br />

• Fachhandel ist wichtigster Partner. In jeder<br />

Gemeinde mindestens eine Verkaufsstelle für<br />

Streuobstsäfte<br />

• Nur etwa 5% der Gastronomen machen mit<br />

und bringen leider wenig Saftmenge.<br />

• Tropenmix bringt 10 % Absatz. Apfel-Mango<br />

reicht.


Ergebnis (2)<br />

• hohes Vertrauen der Verbraucher in<br />

Naturschutzverbände (Kriterien, Kontrollen,<br />

Glaubwürdigkeit)<br />

• höherer Marktpreis für Streuobst etabliert –<br />

trotz Importangebot – Konkurrenz ums<br />

heimische Streuobst (Aufpreis, Bio, Brennerei)


Ergebnis (3)<br />

• ca. 20% bis 30% durch Eigenkonsum und Selbstvermarktung,<br />

ca. 25 % durch Schnapsbrennerei<br />

• 10% der regionalen Streuobstbestände sind<br />

über das <strong>Apfelsaftprojekt</strong> gesichert<br />

• mindestens 10% durch „Nachahmer“<br />

• ca. 10% über Bio-Saft (EU, bioland, demeter)


Ausblick (1)<br />

Raus aus der Nische<br />

Limits:<br />

• Billigkonkurrenz Streuobst (auch im eigenen<br />

„Lager“). Nachhaltigkeit erfordert 20 €/dt!<br />

• mittelständische Keltereien und Fachhändler<br />

rückläufig. Mobile Moschte als Alternative?


Ausblick (2)<br />

Neue Ideen und Produkte<br />

• vergorene Premiumprodukte mit Marketing<br />

(Mostviertel, Rhön)<br />

• regionale Produkte in öffentl. und kirchlichen<br />

Einrichtungen, bei Heimat- und Vereinsfesten<br />

• Grünlandaufwuchs (energetisch?) nutzen


Ausblick (3)<br />

Unterstützung durch Politik<br />

• Baumpflege und Auflesemaschinen fördern<br />

• Nachpflanzungen fördern (Sponsoring ?)<br />

• Vermarktungsprojekte fördern (Bsp. Ba-Wü)<br />

allerdings klare Kriterien erforderlich


Weitere Infos<br />

• www.bund.net/ravensburg<br />

• www.dwp-rv.de<br />

• www.streuobst-ravensburg.de<br />

• www.streuobst-bodensee.de<br />

• <strong>BUND</strong> - Naturschutzzentrum Ravensburg<br />

Leonhardstraße 1, 88212 Ravensburg,<br />

Telefon 0751-21451

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