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Leitfaden und Materialsammlung, Lesebuch und ... - (EBZ) Irland

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henden Sonne? Vielleicht ist Newgrange<br />

der Versuch, die Toten in der dunklen<br />

Anderswelt mit einer Botschaft aus Licht<br />

zu erreichen; der Versuch, die Kluft<br />

zwischen Leben <strong>und</strong> Tod mit einem<br />

Sonnenstrahl zu überbrücken.<br />

(aus dem irland journal 4/92)<br />

Fairerweise fügen wir hinzu, dass es<br />

heute schwierig geworden ist, an einer<br />

Führung durch das Ganggrab von<br />

Newgrange teilzunehmen - die Wartelisten<br />

sind lang.<br />

Mehr als 3000 Jahre nach den neolithischen Bauern,<br />

die Newgrange bauten, hinterließen auch irische<br />

Mönche ihre Spuren im Boyne-Tal.<br />

Ein paar Kilometer von Drogheda entfernt liegt in samtiggrünen<br />

Hügeln die alte Klosteranlage von Monasterboice, die im<br />

späten 5. oder frühen 6. Jhdt. gegründet wurde. Die frühen<br />

irischen Klöster bestanden meist aus einer kleinen einschiffigen<br />

Steinkirche, einem nicht mit anderen Gebäuden verb<strong>und</strong>enen<br />

R<strong>und</strong>turm, einem monumentalen Hochkreuz <strong>und</strong> einem umschließenden<br />

ovalen oder r<strong>und</strong>en Wall. Diese Bauweise stammt<br />

von den cashels, ringforts oder raths her, bei denen immer eine<br />

Umfriedung anzutreffen ist. Zu den Hauptgebäuden der Anlage<br />

von Monasterboice zählten zwei kleine Kirchen, deren Ruinen<br />

noch zu sehen sind, <strong>und</strong> ein hervorragend erhaltener 35 m<br />

hoher R<strong>und</strong>turm. Die charakteristischen R<strong>und</strong>türme waren zwar<br />

auch Glockentürme, hatten aber in den unruhigen Zeiten von<br />

Clankriegen <strong>und</strong> Wikingerüberfällen auch noch eine andere<br />

Funktion: Hier wurden die Wertgegenstände der Klöster aufbewahrt:<br />

Kelche, edelsteinbesetzte Bucheinbände oder Glockenbehälter<br />

- vor allem aber der größte Schatz der irischen Mönche:<br />

illuminierte Handschriften wie z.B. das Book of Kells. Die<br />

schießschartenartigen Fenster <strong>und</strong> der nur über eine Leiter<br />

erreichbare Einstieg zeigen nur zu deutlich, dass es sich hier um<br />

frühe Tresore handelt.<br />

<strong>EBZ</strong> <strong>Irland</strong>-Studien- <strong>und</strong> Programmleiter<br />

Eckhard Ladner erläutert einer Gruppe<br />

die Bildersprache des Muiredach-<br />

Kreuzes in Monasterboice.<br />

Siehe Programmbeispiele ab Seite 49ff<br />

In Monasterboice steht heute noch bestens erhalten vielleicht<br />

das irische Hochkreuz, das 5,5 Meter hohe Muiredach Cross. An<br />

keinem anderen Kreuz wird so deutlich, dass hier die Geschichten<br />

der Bibel für alle die dargestellt wurden, die nicht lesen<br />

konnten. 22 Szenen stellen wichtige Episoden aus dem Alten<br />

<strong>und</strong> dem Neuen Testament dar - unter anderem Kreuzigung,<br />

Auferstehung <strong>und</strong> Jüngstes Gericht.

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