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Leitfaden und Materialsammlung, Lesebuch und ... - (EBZ) Irland

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Busfahrer <strong>und</strong> Reiseleiter streichen sich<br />

Provisionen ein, wenn im Geschäft X<br />

Andenken gekauft werden oder bei der<br />

mittäglichen Luncheinkehr genügend<br />

verzehrt wird. Es ist nachweisbar, daß<br />

selbst harmlose Tagesrouten von beiden<br />

oft so gefahren werden, daß man<br />

dreimal kassieren kann: im Andenkengeschäft,<br />

beim Lunch – <strong>und</strong> trotzdem<br />

beim Trinkgeld, um das man zum Tagesende<br />

dreist bittet …<br />

U n s e r Busfahrer hält nicht an,<br />

wenn die siebenkommafünfte St<strong>und</strong>e<br />

angebrochen ist (Lenkzeit). Er würde<br />

es tun, wenn er müde wäre, weil er<br />

weiß, dass unsere Gruppen das akzeptierten.<br />

Nein, er legt einen Zahn zu,<br />

weil er weiß, dass das Irische Nationaltheater<br />

Siamsa Tíre gerade dienstags<br />

immer so voll ist, <strong>und</strong> dass die besseren<br />

Plätze nur kriegt, wer bis 20.15<br />

Uhr eingetroffen ist. Denn bis dahin<br />

werden sie für unsere Gruppe freigehalten<br />

… Und das ist nur eins von vielen<br />

möglichen Beispielen.<br />

BUS&BUSFAHRER-INFO:<br />

Mit dem hier gecharterten Reisebus nach<br />

<strong>Irland</strong>?<br />

Natürlich, das geht. In manchen Fällen verstehen<br />

wir sogar die Motive, die guten wie<br />

die schlechten. Ein herausragender Gr<strong>und</strong><br />

für die lange Busanreise kann in der Überlegung<br />

bestehen, schon die eher beschwerliche<br />

Reise in eine andere (Kultur-)Welt als<br />

Erfahrung vermitteln zu wollen. Denn es gibt<br />

diese „Schwierigkeit“: morgens noch im heimischen<br />

Büro, drei St<strong>und</strong>en später steht<br />

man vor dem Book of Kells in Dublin. Oder<br />

in der St. Patrick’s Kathedrale. Nicht jede<br />

Seele kommt so schnell „mitgefahren“.<br />

Ein anderer, sehr banaler Gr<strong>und</strong> für Busfahrten<br />

nach <strong>Irland</strong> kann darin liegen, daß<br />

es überhaupt Busunternehmer gibt. Busse<br />

müssen ausgelastet werden. Und wenn die<br />

Konkurrenz <strong>Irland</strong> anbietet, möchte oder<br />

muß man das vielleicht auch. 99% aller<br />

Busunternehmer kaufen diese Reise entweder<br />

„direkt“ bei einer irischen Incoming-<br />

Agentur ein (siehe oben) – weniger oft bei<br />

einem der wenigen Veranstalter hierzulande.<br />

Diese Reisen werden quasi nur über den<br />

Preis verkauft. Weil so preiswert wie möglich,<br />

beinhalten sie oft sogar die Reiseleitung<br />

nur gegen Aufpreis. Und noch nicht das<br />

abendliche Dinner. Und viele andere wichtige<br />

sogenannte „Nebenleistungen“ auch<br />

nicht. Vor allem aber basieren sie selten auf<br />

einem Wunschprogramm, das bei uns ja<br />

erst am Ende eines längeren Konsultationsprozesses<br />

steht. Aber – zu diesem System<br />

(<strong>und</strong> wie es funktioniert) hatten wir weiter<br />

Und damit sind wir dann erneut bei den Inhalten …<br />

8) Irische Fachleute<br />

… ziehen wir bei fast jeder Reise zusätzlich hinzu. Sei es ganz allgemein der „iri-<br />

schen Authentizität“ wegen oder weil ein ganz besonderes Fachthema einfach<br />

des Spezialisten bedarf. Das meinen jedenfalls wir. Auch ein solcher Mann oder<br />

eine solche Frau müssen in unsere Kostenkalkulation einfließen. Und wir bezahlen<br />

dafür einen fairen irischen Preis oder hinterlassen einer Gemeinwohlorganisation<br />

eine entsprechende Spende. (Keine Sorge, in diese Verlegenheit kommen<br />

andere Anbieter nicht …). Um unser Netzwerk von Kontakten mit Personen <strong>und</strong><br />

Institutionen beneidet uns ein jeder im Land. Das ist nicht übertrieben.<br />

Aber wir gehen ja längst <strong>und</strong> seit Jahren einen Schritt weiter, weil wir unsere<br />

„Programmpunkte“ <strong>und</strong> ihre Abfolgen immer wieder ändern, verfeinern oder<br />

ausgestalten, weil wir positive Erfahrungen mit einbauen. Nur ein einziges Beispiel:<br />

die Musik. Musik wird im Bus gehört – es wird auch mal was zur Musik gesagt.<br />

Überall. Von jedem Reiseleiter, der in <strong>Irland</strong> mit einer Gruppe unterwegs ist.<br />

Der eine begnügt sich schlußendlich mit einem Besuch im „Singing Pub“. Nett –<br />

<strong>und</strong> besser als gar nichts. Wir hingegen laden immer wieder Musiker (manchmal<br />

auch Tänzer) zu uns ins Hotel ein. Auf dass sie in der lebendigen Konversation<br />

mit der Gruppe viel mehr von der „Irischen Identität <strong>und</strong> Musikalität“ herüberbringen<br />

können. Da darf jeder mal die irische Ziegentrommel, die Bodhrán, pro-<br />

oben schon genügend Ausführungen gemacht.<br />

Wir wollen lieber auf die Erfahrungen<br />

aufmerksam machen, die wir selbst (bzw.<br />

Volkshochschulen, Kirchengruppen <strong>und</strong> andere)<br />

in den letzten r<strong>und</strong> 17, 18 Jahren mit<br />

Busanreisen gemacht haben. Quintessenz:<br />

die Reise wird dadurch natürlich länger – <strong>und</strong><br />

leider selten preiswerter:<br />

* Wenn die Busanreise leidlich komfortabel<br />

vonstatten gehen soll, nimmt man meist die<br />

Nachtstrecke von Rotterdam oder Zeebrügge<br />

nach Hull. (Oder die von Amsterdam nach<br />

Newcastle oder von Zeebrügge nach Rosyth<br />

– was Sinn macht, wenn man in den Norden<br />

<strong>Irland</strong>s möchte). Weil Nachtfähre, kommen die<br />

relativ hohen Kosten für Abendessen/Frühstück<br />

hinzu, vor allem aber der Preis der Kabine.<br />

Z. B. Abfahrt am Montagabend gegen<br />

21.00 Uhr, Ankunft in Hull (Mittelengland) am<br />

Dienstag um 8.00 Uhr morgens. Dann weiter<br />

nach Holyhead (Nord Wales), von dort Überfahrt<br />

nach Dublin; Ankunft: gegen 18.30 Uhr.<br />

Ungünstiger die Rückfahrt, weil sie schon frühmorgens<br />

um 9.00 Uhr sein muss, um die<br />

Nachtfähre von Hull erneut pünktlich zu erreichen<br />

(Abfahrt gegen 21.00 Uhr). Rückkehr in<br />

Rotterdam/Zeebrügge: 8.00 Uhr – Glück, wer<br />

nach 4,5 St<strong>und</strong>en zu Hause ist, Pech, wer in<br />

München oder im Osten von Deutschland<br />

wohnt. Man muss somit durchschnittlich vier<br />

ganze Bus-Reisetage rechnen – <strong>und</strong> wir meinen,<br />

dass dazu 6 oder auch 8 eigentliche<br />

Aufenthaltstage in <strong>Irland</strong> in einem schlechten<br />

Verhältnis stehen.<br />

* Der Preis ist der zweite Gr<strong>und</strong>, warum wir<br />

der Busanreise eher skeptisch, wenn auch<br />

Hauptteil – Äpfel oder Birnen …<br />

78<br />

nicht gr<strong>und</strong>sätzlich ablehnend gegenüber<br />

stehen. Wenn unsere K<strong>und</strong>en einen Busunternehmer<br />

nicht nach einem <strong>Irland</strong>programm,<br />

sondern nach den Kosten eines<br />

Busses (mit Fahrer) für die eigene, selbst<br />

(oder mit uns) zusammengestellte Reise fragen,<br />

wären 400 bis 450 Euro pro Tag ein<br />

sehr günstiger Preis. Multipliziert mit 12 ergibt<br />

das eine „Busrechnung“ von 5.000 bis<br />

6.000 Euro – meistens sogar deutlich mehr.<br />

Geteilt durch 30 Personen ergibt das einen<br />

Betrag von bis zu 200 Euro pro Teilnehmer.<br />

Der eigentliche Fährpreis auf der genannten<br />

Strecke – der ja dann noch hinzukommt<br />

– lag in der Hochsaison 2004 bei<br />

200 bis 240 Euro pro Person (alles Beschriebene<br />

inklusive; abhängig vom Wochentag,<br />

in der Nebensaison niedriger. Zum<br />

Vergleich: Der unseren Preisen zugr<strong>und</strong>eliegende<br />

Linienflugpreis liegt (ab Frankfurt<br />

oder Düsseldorf) zum gleichen Zeitpunkt<br />

(Hochsaison, inkl. Gebühren <strong>und</strong> Tax, ebenso<br />

abhängig vom Wochentag) zwischen 200<br />

<strong>und</strong> 260 Euro pro Person. Der in <strong>Irland</strong><br />

etwas niedrigere Buspreis kommt hinzu.<br />

Das heißt: In vielen Fällen ist die Anreise<br />

per Linienflug von vornherein preiswerter.<br />

Mal vollkommen abgesehen davon, daß<br />

weniger Urlaubstage für die 8-Tagesreise<br />

benötigt werden, die bei uns i. d. R.<br />

auch 8 Tage netto „Programm“ bedeuten.

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