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uropathogener Bakterien dar. Diese Biofilme<br />

sind aufgrund rasch aufkeimender<br />

Antibiotikaresistenzen schwer zu bekämpfen<br />

und treten schließlich persistent oder<br />

gar chronisch auf. Derzeit müssen Katheter<br />

nach spätesten 4 Wochen erneuert werden,<br />

was sowohl für die Patienten als auch für<br />

das Pflegepersonal eine erhebliche Belastung<br />

darstellt. Man ging bisher davon aus,<br />

dass Katheter­Biofilme von einzelnen Pathogenen,<br />

darunter P. aeruginosa, Escherichia<br />

coli und Enterococcus faecalis, dominiert<br />

werden. Jüngste Untersuchungen<br />

haben jedoch gezeigt, dass Katheterbiofilme<br />

hoch komplex sind und aus vielen<br />

verschiedenen Spezies bestehen.<br />

Im Rahmen des vom BMBF geförderten<br />

UroGenOmics Konsortiums untersuchen<br />

wir regulatorische und metabolische Strategien<br />

uropathogener Mikroorganismen.<br />

Derzeit analysieren wir Zusammensetzung<br />

und Funktionen gemischter Katheterbiofilme<br />

mittels so genannter Metaproteomanalysen,<br />

die es uns erlauben, die Gesamtheit<br />

aller Proteine der mikrobiellen<br />

Gemeinschaft auf den Kathetern, aber auch<br />

menschliche Proteine zu erfassen. Dabei<br />

interessieren uns insbesondere zeitliche<br />

und räumliche Veränderungen, stammspezifische<br />

Strategien zur Anpassung an spezielle<br />

Bedingungen im Harntrakt und<br />

Abwehrstrategien des menschlichen Immunsystems.<br />

Das hierbei gewonnene Wissen<br />

soll dazu bei tragen, alternative Angriffspunkte<br />

für Pharmaka zu identifizieren,<br />

neue diagnostische Werkzeuge zu entwickeln<br />

und biofilmabweisende Katheteroberflächen<br />

zu designen.<br />

Struktur und Funktion mikrobieller Gemeinschaften<br />

in der Umwelt [4]. Im Fokus<br />

eines interdisziplinären Verbundprojektes<br />

mit mehreren Wiener Forschungsgruppen<br />

untersuchen wir, inwieweit die biogeochemische<br />

Zusammensetzung des Bodens und<br />

die klimatischen Verhältnisse verschiedener<br />

Standorte die Struktur mikrobieller<br />

Gemeinschaften sowie deren metabolische<br />

Aktivitäten beim Abbau von hochmolekularen<br />

organischen Substanzen im Laub beeinflussen.<br />

Mithilfe von Proteomanalysen<br />

konnte gezeigt werden, dass Pilze die<br />

Hauptabbauleistung bei der Mineralisierung<br />

von Laub erbringen, während Bakterien<br />

lediglich als Nutznießer fungieren und<br />

von den Abbauprodukten der Pilze profitieren<br />

[5]. Ähnliche Analysen werden derzeit<br />

verwendet, um symbiotische Interaktionen<br />

in Flechten aufzuklären und die<br />

molekulare Grundlage der Virulenz bestimmter<br />

pflanzenpathogener Pilze zu untersuchen.<br />

> katharina.riedel@helmholtz-hzi.de<br />

Literatur<br />

Eberl, L. & Riedel, K. (2011). Proteomics, in press.<br />

Hentzer, M. et al. (2003) EMBO 22, 3803-3815<br />

Riedel, K. et al. (2006) Antimicrob. Agents Chemother. 50,<br />

318-323<br />

Schneider, T. & Riedel, K. (2010) Proteomics 10, 785-798<br />

Schneider, T. et al. (2010) Proteomics 10, 1819-1830<br />

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Umweltproteomik –<br />

das „Who is Who“ mikrobieller<br />

Ökosysteme<br />

Mikroorganismen leisten einen wesentlichen<br />

Beitrag zu biogeochemischen Kreisläufen,<br />

da sie alle natürlichen Polymere<br />

abbauen und dadurch langfristig Biosphäre<br />

und Klima beeinflussen. Die rapide zunehmenden<br />

Sequenzinformationen verschiedenster<br />

Habitate sowie die enormen Fortschritte<br />

im Bereich der Proteinanalytik und<br />

Bioinformatik eröffnen faszinierende neue<br />

Möglichkeiten zur Untersuchung der molekularen<br />

Grundlagen komplexer Umweltprozesse.<br />

Die Analyse aller aus einem bestimmten<br />

Ökosystem isolierten Proteine<br />

(die so genannte „Umweltproteomik“)<br />

ermög licht erstmals die Verknüpfung von<br />

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Quantifizierung:<br />

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