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terer LSD sind derzeit am Laufen. Ein Nachteil<br />
der ERT besteht allerdings darin, dass<br />
angenommen wird, dass rekombinante lysosomale<br />
Enzmye die Blut-Hirn-Schranke<br />
nicht passieren können, was die Effizienz<br />
einer Behandlung von LSD mit neuronaler<br />
Beteiligung stark einschränkt.<br />
Präklinische ERT an einem Mausmodell<br />
für alpha-Mannosidose<br />
Genetisch veränderte Mäuse werden weltweit<br />
z.T. sehr erfolgreich als Krankheitsmodelle<br />
zur Erforschung und Therapieentwicklung<br />
genetischer Erkrankungen<br />
eingesetzt wie z.B. Morbus Alzheimer, da<br />
an ihnen – im Gegensatz zum Menschen –<br />
gewebespezifische Untersuchungen zur<br />
Effizienz einer präklinischen Therapie erfolgen<br />
können – auch für die alpha-Mannosidose<br />
existieren Mausmodelle, die die<br />
humane Erkrankung in vielen Aspekten<br />
widerspiegeln [7, 8]. Das Speichermaterial<br />
lässt sich in Mausgeweben sowohl biochemisch<br />
über chromatografische Methoden<br />
als auch morphologisch nachweisen (siehe<br />
Abb.1–2).<br />
Mithilfe dieser Mausmodelle konnten<br />
eine präklinische ERT mit rekombinant<br />
hergestelltem humanen LAMAN (rhLA-<br />
MAN) etabliert und die Wirkung dieser<br />
Therapie auf den Krankheitsverlauf der<br />
Mäuse untersucht werden [9, 10]. Diese<br />
Studien haben gezeigt, dass bereits eine<br />
kurzfristige Therapie (4 Injektionen innerhalb<br />
von 2 Wochen) von rhLAMAN zu einer<br />
massiven Reduktion von Speichermaterial<br />
sowohl in viszeralen (siehe Abb. 2) als<br />
auch überraschenderweise in nervösen<br />
Strukturen des peripheren und zentralen<br />
Nervensystems führt, was sogar mit einer<br />
Verbesserung der in den Mäusen beobachteten<br />
Ataxie einherging [8–10]. Fokus der<br />
momentanen Forschung am Mausmodell<br />
ist zum einen die Entwicklung einer effektiven<br />
Langzeittherapie mit einer minimal im<br />
zentralen Nervensystem wirkenden Dosierung<br />
von rhLAMAN und zum anderen die<br />
Aufklärung des Mechanismus des Transportes<br />
von rhLAMAN über die Blut-Hirn-<br />
Schranke. Letztere Studien sind nicht nur<br />
für die Behandlung von alpha-Mannosidose,<br />
sondern aller neurodegenerativen Erkrankungen<br />
von großem Interesse.<br />
Die Erforschung seltener<br />
Erkrankung –<br />
ein Schwerpunkt der EU<br />
Die weltweite Verbreitung von LSD unter<br />
Lebendgeborenen wird mit 11–15 Betroffenen<br />
pro 100.000 angegeben. Nach der Verordnung<br />
der EU wird eine Krankheit als<br />
selten bezeichnet, wenn sie weniger als<br />
5 Menschen auf 10.000 betrifft. Fasst man<br />
alle seltenen Erkrankungen zusammen, so<br />
kommt man auf eine Gruppe von etwa<br />
20 – 30 Mio. Europäern, die von einer seltenen<br />
Erkrankung betroffen sind. Da viele<br />
der seltenen Erkrankungen lebensbedrohlich<br />
bzw. in ihrem Verlauf chronisch<br />
sind, haben sie einen dramatischen Einfluss<br />
auf die Lebenserwartung und -qualität<br />
sowohl der Betroffenen als auch ihrer<br />
Familien. Darüber hinaus fallen durch die<br />
langjährige intensive medizinische Betreuung<br />
der Patienten hohe Kosten im Gesundheitswesen<br />
an.<br />
Ein großes Problem bei der Behandlung<br />
seltener Erkrankungen ist das Fehlen effektiver<br />
Therapien. Aufgrund ihrer Seltenheit<br />
und des Fehlens lukrativer Absatzmöglichkeiten<br />
ist das Interesse von Pharmafirmen<br />
gering, Geld für die Entwicklung von<br />
Medikamenten in die Behandlung seltener<br />
Erkrankungen zu investieren. Deshalb hat<br />
die Europäische Union in den letzten Jahren<br />
hohe Fördermittel für wissenschaftliche<br />
Projekte zur Erforschung und Behandlung<br />
seltener Erkrankungen zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Das europäische<br />
Netzwerk ALPHA-MAN<br />
Diese von der EU bereitgestellten Fördermittel<br />
wurden von einem europäischen<br />
Netzwerk, bestehend aus Wissenschaftlern,<br />
Ärzten und mittelständischen biotechnologischen<br />
Unternehmen, verwandt, um eine<br />
Enzymersatztherapie für die sehr seltene<br />
alpha-Mannosidose zu entwickeln. Das<br />
erste Netzwerk EURAMAN (2001– 2005),<br />
das unter der Führung von Prof. Dr. Kurt<br />
von Figura (Universität Göttingen) im Rahmenprogramm<br />
5 der EU vor 10 Jahren ins<br />
Leben gerufen wurde, bildete die Basis, auf<br />
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