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Herne - Gesundheit vor Ort

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Der Hausarzt rät<br />

Unterbringung in entsprechenden<br />

Einrichtungen. - Gute Heime haben<br />

eine speziell ausgerichtete Pflege für<br />

demente Patienten. Diese Leistungen<br />

sind in ihrer Professionalität im späteren<br />

Stadium der Krankheit nicht zu<br />

Hause zu leisten.<br />

Sich mit dieser Thematik zu beschäftigen,<br />

so schmerzhaft es auch zunächst<br />

sein man, hilft später Leid und Belastung<br />

zu verringern. Ansprechpartner<br />

sind Wohlfahrtsverbände wie Caritas,<br />

Arbeiterwohlfahrt oder Diakonie,<br />

auch viele Kommunen bieten Beratung<br />

an.<br />

Forschung<br />

Die Alzheimerforschung arbeitet mit<br />

Hochdruck, nicht zuletzt weil in unserer<br />

immer älter werdenden Gesellschaft<br />

heute bis zu 70 Prozent aller<br />

Demenzkranken unter Alzheimer<br />

leiden. Leider ist das, auch volkswirtschaftlich<br />

gesehen, eine enorme<br />

Belastung für die Gesellschaft. Jede<br />

Meldung zum Thema trifft auf großes<br />

öffentliches Interesse. So auch im November<br />

vergangenen Jahres die Tatsache,<br />

dass Prof. Dieter Willbold vom<br />

Forschungszentrum Jülich und der<br />

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

eine Substanz entwickelt hat, die die<br />

krankhaften Veränderungen im Gehirn<br />

zumindest im Tierversuch wirksam<br />

bekämpfen kann. Wie genau<br />

Alzheimer entsteht, wissen wir heute<br />

nicht. Wir kennen die Symptome, wir<br />

wissen über die Veränderungen des<br />

Gehirns, die Ablagerungen amyloider<br />

Plaques, ein Schrumpfen um bis zu 20<br />

Prozent der Gehirnmasse, - aber wie<br />

genau sie zustande kommen, ist nicht<br />

geklärt. Dennoch gibt die intensive<br />

Buchtipp:<br />

Manfred Spitzer<br />

Lernen – Gehirnforschung und die<br />

Schule des Lebens<br />

Spektrum Akademischer Verlag<br />

20,00 Euro<br />

Forschungsleistung auf diesem Gebiet<br />

weltweit Anlass zur Hoffnung, die<br />

Situation Betroffener zu erleichtern<br />

oder, im besten Fall, die Krankheit<br />

eines Tages aufhalten oder sogar heilen<br />

zu können.<br />

Eine gute und eine schlechte Nachricht.<br />

Wir alle träumen vom Nürnberger<br />

Trichter, der uns ein Lernen ohne<br />

Mühen verspricht. Die schlechte Nachricht:<br />

Es gibt diesen Trichter nicht.<br />

Die gute Nachricht: Wir brauchen ihn<br />

auch überhaupt nicht, denn unser Gehirn<br />

lernt immer, ob wir wollen oder<br />

nicht. Es kann gar nicht anders. Es<br />

ist so geschaffen. Warum macht uns<br />

dann manchmal das Lernen so große<br />

Probleme? Wir alle können uns erinnern,<br />

was wir am Nachmittag des<br />

11. September 2001 gemacht haben,<br />

aber – Hand aufs Herz – von sieben<br />

Zutaten auf einem zu Hause liegen<br />

gelassenen Einkaufszettel haben wir<br />

beim Obstmann vier schon wieder<br />

vergessen. Manchmal lernen wir also<br />

rasch, manchmal tun wir uns ein<br />

wenig schwer. Warum? Gibt es eine<br />

Gebrauchsanweisung für die Lernmaschine<br />

in unserem Kopf?<br />

Zugegeben, den Inhalt des Buches<br />

habe ich nur zur Hälfte verstanden -<br />

wurde es zu wissenschaftlich, habe<br />

ich abgeschaltet. Das, was ich verstanden<br />

habe, habe ich merkwürdigerweise<br />

aber auch behalten.<br />

Manfred Spitzer ist Diplompsychologe,<br />

Philosoph und Psychiater an der<br />

Universität Ulm. Er wurde <strong>vor</strong> einigen<br />

Jahren gebeten, die Erkenntnisse der<br />

Neurobiologie der letzten zwanzig<br />

Jahre auf optimales Lernen zu übertragen.<br />

Und das hat er getan. Wissenschaftlich<br />

fundiert, aber gleichzeitig<br />

so verständlich geschieben, mit so<br />

vielen Beispielen und Anekdoten am<br />

Rande unterlegt, dass es eine große<br />

Freude war, das Buch zu lesen.<br />

Thomas Schmitz<br />

schmitz. die buchhandlung<br />

Grafenstr. 44<br />

45239 Essen<br />

0201 - 494640<br />

schmitzbuch.de<br />

schmitzjunior.de<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 13

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