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S T A D T G E S C H I C H T E<br />

Rahnsdorfer Straße<br />

Lin<strong>de</strong>nallee<br />

Sie führt von <strong>de</strong>r Scharnweber- zur Werlseestraße. Rahnsdorf,<br />

Ortsteil <strong>de</strong>s Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Im Jahre 1375<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r als Sackgassendorf angelegte Ort im Landbuch Kaiser<br />

Karls IV. erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf unterstand damals<br />

<strong>de</strong>r Burg Köpenick. Seine Bewohner besaßen anfänglich keinerlei<br />

Acker, son<strong>de</strong>rn lebten ausschließlich vom Fischfang. Für das Jahr<br />

1541 sind 18 Fischerstellen nachgewiesen; im Jahre 1885 hatte<br />

Rahnsdorf nur 318 Einwohner. Erst mit <strong>de</strong>r Eingemeindung <strong>de</strong>r<br />

Villenkolonien Hessenwinkel und Wilhelmshagen sowie <strong>de</strong>r Anlage<br />

eines Siedlungsgebiets um die Rahnsdorfer Mühle setzte ein<br />

beachtlicher Bevölkerungszuwachs ein. Kurz vor <strong>de</strong>r Entstehung<br />

<strong>de</strong>r Einheitsgemein<strong>de</strong> Groß-Berlin 1920, in die Rahnsdorf eingemein<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>, konnten über 2 800 Einwohner gezählt wer<strong>de</strong>n.<br />

1920 kam Rahnsdorf als ein Ortsteil zum Verwaltungsbezirk Köpenick.<br />

Seit <strong>de</strong>r Bezirksfusion 2001 gehört es zum Bezirk Treptow-<br />

Köpenick.1927 wur<strong>de</strong> die Straße 28 a in die Rahnsdorfer Straße<br />

einbezogen.<br />

Peter-Hille-Straße<br />

Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen. Sie verläuft zwischen<br />

Fürstenwal<strong>de</strong>r Damm und Bölschestraße und trägt ihren Namen<br />

seit etwa 1881. Lin<strong>de</strong>, Familie <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>ngewächse mit rund 30<br />

meist formenreichen Arten in <strong>de</strong>n nördlichen gemäßigten Zonen.<br />

Bis 40 m hohe, zum Teil bis 1 000 Jahre alt wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, sommergrüne<br />

Bäume. Die Blüten sind gelbweißlich, meist in hängen<strong>de</strong>n,<br />

kleinen Trugdol<strong>de</strong>n mit flügelartig vergrößertem unterem Vorblatt.<br />

Das Holz wird für Schnitz- und Drechselarbeiten verwen<strong>de</strong>t, auch<br />

als Brennholz. Der Lin<strong>de</strong>nblütenhonig ist sehr wohlschmeckend,<br />

Lin<strong>de</strong>nblütentee wird bei Erkältungen gereicht. Die in Mitteleuropa<br />

sehr verbreitete Sommerlin<strong>de</strong> wird häufig an Alleen angepflanzt.<br />

Bei Germanen und Slawen spielte die Lin<strong>de</strong> im Volksbrauchtum<br />

und in Sagen eine große Rolle: Feste, Veranstaltungen, Hochzeiten<br />

und Gerichtstage fan<strong>de</strong>n unter Lin<strong>de</strong>n statt. Ursprünglich ein Feldweg,<br />

<strong>de</strong>r bis 1856 die Ortsgrenze Friedrichshagen bil<strong>de</strong>te, wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Weg um 1873 als neue Straße bis zur Cöpenicker Straße (heute<br />

Fürstenwal<strong>de</strong>r Damm) verlängert.<br />

Klutstraße<br />

Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen. Sie führt vom Müggelseedamm<br />

zur Lin<strong>de</strong>nallee. Sie führt ihren Namen ab 10.5.1951.<br />

Von 1881 bis 1951 hieß sie Wilhelmstraße. Hille, Peter, geboren<br />

am 11.9.1854 Erwitzen (Westfalen), gestorben am 7.5.1904 in Lichterfel<strong>de</strong><br />

bei Berlin, Schriftsteller. Hille besuchte in Warburg und<br />

Münster das Gymnasium, absolvierte eine Lehre bei einem Rechtsanwalt<br />

in Höxter und führte nach Aufenthalten in Bremen (bei <strong>de</strong>n<br />

Brü<strong>de</strong>rn Hart) und 1877 in Leipzig (um zu studieren) ein unstetes<br />

Wan<strong>de</strong>rleben, das ihn nach England, Ungarn, Holland, in die<br />

Schweiz, nach Italien und in seinem letzten Lebensjahrzehnt nach<br />

Berlin führte, wo er, befreun<strong>de</strong>t unter an<strong>de</strong>rem mit Else Lasker-<br />

Schüler, Mühsam, Bierbaum und Schlaf, zur Kultfigur <strong>de</strong>r Berliner<br />

Bohème wur<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn Hart, die <strong>de</strong>m Unbehausten<br />

oft aus Notlagen halfen, verband ihn seit <strong>de</strong>r Schulzeit eine enge<br />

Freundschaft; zuletzt lebte er in <strong>de</strong>ren „Neuer Gemeinschaft“ in<br />

Schlachtensee. Unstet wie sein Leben war auch Hilles dichterische<br />

Produktion. Achtlos schrieb er auf je<strong>de</strong> Art von Papierschnitzel,<br />

die er in einem großen Sack mit sich herumschleppte, Gedichte,<br />

Aphorismen, Glossen, Szenen und kurze Erzählungen. Seiner Fe<strong>de</strong>r<br />

entstammen außer<strong>de</strong>m zwei Romane: „Die Sozialisten“ (1886)<br />

und „Die Hassenburg“ (postum 1904/1905). Seine gesammelten<br />

und nachgelassenen Werke, von <strong>de</strong>nen durch seine Sorglosigkeit<br />

offenbar viele verlorengingen, wur<strong>de</strong>n nach seinem Tod von seinen<br />

Freun<strong>de</strong>n herausgegeben.<br />

Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen Sie verläuft zwischen<br />

<strong>de</strong>r Scharnweber- und <strong>de</strong>r Bruno-Wille-Straße. Sie trägt diesen<br />

Namen seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 1911, früher hieß sie Polland’sche<br />

Privatstraße Klut, Wilhelm, geboren am 24.8.1848, gestorben am<br />

3.8.1909, Kommunalpolitiker. Klut war von 1893 bis 1909 Amts- und<br />

Gemein<strong>de</strong>vorsteher von Friedrichshagen. Während seiner Amtszeit<br />

erlebte Friedrichshagen einen großartigen Aufschwung: Es wur<strong>de</strong>n<br />

unter an<strong>de</strong>rem das Rathaus und drei Schulen gebaut, die neue Kirche<br />

geweiht, die Kanalisation eingerichtet und ein Bebauungsplan<br />

konzipiert. Klut wohnte zuletzt in <strong>de</strong>r Waldowstraße 1.

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