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Videoformate: DVB-H, DVB-T, DVB-C, DVB-S, DVB ... - HTL Wien 10

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die automatisch das jeweils stärkste Signal auswählen oder kombiniert arbeiten (Antennen-Diversität<br />

76 , 77 ). In weiter entfernten Gebieten sind große Außenantennen erforderlich, wie sie z. B. aus dem<br />

analogen Betrieb bekannt sind. 78 , 79 In jedem Falle bedarf es eines Receivers (Set-Top-Box, TV-<br />

Karte), der die empfangenen Signale verarbeiten kann.<br />

Die Verbreitung von <strong>DVB</strong>-T gestaltet sich in Europa sehr unterschiedlich. In Ländern wie<br />

Großbritannien, Schweden und Spanien, die bereits 1998 / 99 mit der Umrüstung der Sendeanlagen<br />

und Einführung von <strong>DVB</strong>-T starteten, konnten bereits vor mehreren Jahren z. T. über 90 % der<br />

Haushalte das digitale terrestrische Fernsehen empfangen. Am weitesten zurück liegen die neuen<br />

EU-Mitgliedsländer in Mittel- und Osteuropa. 80 In Deutschland sollen bis Ende 2008 90 % aller<br />

Haushalte <strong>DVB</strong>-T nutzen können, allerdings ist die Akzeptanz gering. Eine Infratest-Umfrage aus dem<br />

Jahr 2007 ermittelte, dass nur etwa 1,7 Mio. deutsche Haushalte ausschließlich <strong>DVB</strong>-T empfangen,<br />

wobei die meisten Zuschauer nur durch die Abschaltung des analogen Fernsehens auf diese<br />

Möglichkeit auswichen, laut Statistik überwiegend ältere Alleinlebende mit geringem Einkommen. Das<br />

entspricht nicht der Zielgruppe der Privatsender. Demgegenüber stehen im Vergleich mit z. B.<br />

digitalem Kabelfernsehen sechsmal höhere Kosten für die TV-Anbieter, um auch ländliche Gebiete mit<br />

<strong>DVB</strong>-T zu versorgen. 81 Trotz des Verzichts vieler Privatsender, ihr digitales Angebot auch außerhalb<br />

von Ballungszentren über den für den Endkunden kostenlosen terrestrischen Verbreitungsweg<br />

auszustrahlen, dürfen die freien Kapazitäten nicht für weitere Angebote der öffentlich rechtlichen<br />

Sender genutzt werden, da diesen in Deutschland nur etwa die Hälfte aller verfügbaren Frequenzen<br />

zustehen 82 . Somit verfügt der deutsche Zuschauer in einigen Regionen nur über eine äußerst<br />

begrenzte Programmauswahl.<br />

<strong>DVB</strong>-T2 a<br />

Damit ist auch die Bedeutung von <strong>DVB</strong>-T2 für den deutschen Markt vorerst weiterhin fraglich, zumal<br />

auch eine Einführung von HDTV für die terrestrische Übertragung nicht geplant ist, wie dies z. B. in<br />

Großbritannien der Fall ist 83 . Der neue Standard, für den erste Geräte 2009 erwartet werden, wird<br />

durch eine deutlich erhöhte Datenübertragungsrate HDTV-Sendungen ermöglichen 84 . Er soll vor<br />

allem der Signalverbesserung, einer erweiterten Kanalkapazität, kürzeren Umschaltzeiten und der<br />

Optimierung des mobilen und portablen Empfangs dienen. Hierzu werden neben der MPEG-4-<br />

Kompression neue Modulationsverfahren (256-QAM, Offset QAM), der Einsatz von MIMO-Techniken<br />

(Multiple Input Multiple Output: mehrere Sende- und Empfangsantennen), eine bessere Anpassung an<br />

das Internet Protocol (IP) mittels GSE (Generic Stream Encapsulation) sowie neuere<br />

Fehlerschutzverfahren (Turbocodes, LDPC), die einen zusätzlichen Kapazitätsgewinn bewirken,<br />

diskutiert. 85 , 86<br />

a ) ETSI-Norm: EN 302 755, Digital Video Broadcasting (<strong>DVB</strong>); Frame structure channel coding and<br />

modulation for a second generation digital terrestrial television broadcasting system (<strong>DVB</strong>-T2)<br />

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