Reflexives Entwerfen I Reflexive Design
ISBN 978-3-86859-298-6
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Prozessgestalt<br />
Gedanken und Ideen zu Formen des <strong>Entwerfen</strong>s<br />
Manuel Scholl<br />
„Generell bin ich der Auffassung, dass ein Denken, das unserer Zeit sich stellen – nicht<br />
über sie hinwegreden – will, sich Phänomenen der Unübersichtlichkeit und Ambivalenz<br />
zuwenden und mit Denkfiguren des Umschlags, der Verflechtung, der Divergenz operieren<br />
muss.“ 1 Diese vom Philosophen Wolfgang Welsch formulierte Haltung zu grundlegenden<br />
Fragen passt sehr gut zum spezifischen Feld des architektonischen <strong>Entwerfen</strong>s. Fragen<br />
nach den Formen des <strong>Entwerfen</strong>s stehen unter dieser Prämisse im Mittelpunkt der nachfolgenden<br />
Ausführungen.<br />
F O K U S 1 In der Ausbildung junger Architekten soll die Fähigkeit, Architektur zu entwickeln,<br />
im Vordergrund stehen. Demzufolge steht meist im Fokus, was zu entwerfen ist.<br />
Dazu wird vermittelt, was gut entworfen ist respektive was nicht gut entworfen ist. Dies<br />
zu tun, benötigt seitens der Lehrenden viel Engagement. Dies zu erlernen, braucht seitens<br />
der Studierenden viel Aufnahmefähigkeit.<br />
Dabei sind vielerlei Ansprüche zu befriedigen aus dem spannungsreichen Feld von Themen<br />
um die Begriffe Tauglichkeit, Festigkeit und Anmut. Ein Themenfeld, das von Vitruv in eine<br />
Formel gegossen wurde, die genügend abstrakt formuliert die Jahrtausende überlebte. 2<br />
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