Evangelisch im Daadetal Juli/August/September 2012

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Inhaltsangabe Angedacht 03 Neues aus dem Presbyterium 04 Abendmahl mit Wein 05 Allianzgebetswoche 06 Winterspielnachmittage 06 Aus dem Kindergarten Daaden 07 „Die Orgelmaus“ 07 Reformation und Musik 08 Willow Creek Leitungskongress 09 Passionsandachten / Frauenfahrt 10 Orgel Schutzbach / Posaunenkonzert 11 Konfi rmanden unterer Pfarrbezirk 12 Die Kinderseite 13 Berichte aus Niederdreisbach 14 Termine / Veranstaltungen 16 Termine Gruppen und Kreise 18 Gottesdienstplan 19 IMPRESSUM „HahnEngel – Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Daaden“ wird kostenlos an alle Haushalte im Gebiet der Ev. Kirchengemeinde verteilt. Ausgabe Juli/August/September 2012 Herausgeber: Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Daaden, Vorsitzender Pfr. Seim, Redaktion: G. Henrich (Grafi k und Layout: G. Haberzettl), S. Luckenbach, Pfr. Sorgatz, Pfr.i.R. R. Steege, E. Becker, P. Stahl, B. Buchner, D. Kessler, S. Waldow, M. Duisenberg Kirchplatz 1, Daaden; Tel. 02743 / 2375, e-mail: daaden@ekir.de Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, der Verfasserin wieder. Druck: Druckhaus Wittich KG, Europaallee, 54343 Föhren. Aufl age dieser Ausgabe: 3.600. Der nächste Gemeindebrief erscheint voraussichtlich zum 28.09.2012 Redaktionsschluss: 10. September 2012 Aus der Redaktion An dieser Stelle ist es mal wieder an der Zeit, sich für die vielen netten Menschen in unserer Gemeinde zu bedanken, die das Material für den Gemeindebrief liefern. Seien es Berichte und Ankündigungen, Fotos, Gedichte oder Einladungen aus allen Bereichen und Orten der Gemeinde, ohne viele fl eißige Schreiberlinge und Fotografen wäre es nicht möglich, einen so tollen Gemeindebrief herauszubringen. Aber auch in der Redaktion, wo die Fäden zusammenlaufen und alles aufbereitet und gesetzt wird, ist viel Arbeit von Nöten, damit es eine runde Sache wird. Allen, die mithelfen, unsere lebendige Gemeinde und die vielfältigen Aktivitäten zu Papier zu bringen, sagen wir noch einmal ganz herzlichen Dank. Auch unserem Herrn, der uns die Gaben schenkt, die wir hier einsetzten können, sagen wir Danke, dass er uns alle zu einem so guten Team zusammengeführt hat. Natürlich sind wir auch weiterhin auf seinen Segen angewiesen und auch auf die Beiträge von Euch und Ihnen. Aber wie man in dem aktuellen Brief lesen kann ist wieder jede Menge los in unserer Gemeinde, daher dürfte uns der Stoff nicht ausgehen. Ich wünsche Euch und Ihnen viel Spaß beim Lesen. Samy Luckenbach
Ein Vater ist mit seinem 3-jährigen Sohn auf einem einsamem Friedhof in einem kleinen Dorf auf einer Urlaubsinsel. Sie suchen den Grabstein eines Kinderbuchautoren. Als sie an einer Bronzestatue vorbeikommen, fragt der Sohn: „Papa, wer sitzt denn da?“ Eine menschengroße Statue zeigt dort an diesem Ort der Trauer einen gebückten Menschen, der einen Umhang über sich geworfen hat und sich darunter verbirgt. Wenn man näher hinsieht, wird deutlich, dass die Statue eigentlich nur aus diesem Umhang besteht. Das Innere ist leer. Die Statue heißt: „Die Trauernde.“ Wenn liebe Menschen sterben, zerbricht etwas in uns. Ein Teil dessen, an das wir uns in dieser Welt geklammert haben, ist verschwunden. In solchen Momenten fühlen wir uns innerlich leer, sind nur noch eine Hülle unseres Selbst, sind schwach und verletzlich. Das lese ich aus dieser Statue heraus, und etwas Ähnliches ist auch gemeint, wenn der Beter in Psalm 147,3 von einem „zerbrochenen Herzen“ spricht. Im Hebräischen ist das Herz in erster Linie nicht der Mittelpunkt der romantischen Liebe zweier Menschen, woher wir den Begriff des „zerbrochenen Herzens“ und sogar des „Herzensbrechers“ kennen. Sondern im alten Israel ist das Herz das Innerste des Menschen, der Sitz seines Willens, seines Verstandes und auch seines Gefühls – letztendlich steht das Herz stellvertretend für die ganze Persönlichkeit. Wenn Gott also die mit einem „zerbrochenen Herzen“ heilt, dann heißt das, dass er denen nahe ist, deren ganzes Leben zusammengebrochen ist, die ihren ganzen Halt verloren haben, und ihnen neues Leben schenkt. Gott heilt die, die zerbrochenen Herzens sind, weil sein eigenes Herz zerbrochen ist. Sein Verlust betrifft das Liebste, was er hat – seine Menschen – Sie und mich. Durch unser Denken, Reden und Handeln leben wir unser Leben so, als ob Gott für uns tot wäre. Wir weisen Gottes Liebe zurück und zeigen ihm die kalte Schulter. Damit schneiden wir uns aber selbst von der Quelle des Lebens ab, und das bricht Gott sein Herz. Seine Liebe geht uns nach, und sie erreicht als An(ge)dacht Titelfoto: Pixelio ( Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Psalm 147,3 erstes die, die selbst die Erfahrung eines zerbrochenen Herzens machen. In den Predigten von Jesus fi ndet sich diese nachgehende Liebe Gottes, sein besonderer Blick für die Einsamen und Verzweifelten wieder. Die Menschen, die oft vergessen werden, oder denen wir aus dem Weg gehen, bekommen bei Jesus einen besonderen Stellenwert. Er spricht denen, die Gott nichts bringen können, den Traurigen, den Demotivierten, denen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, Gottes besondere Nähe und seinen Segen zu (Matthäus 5,3-12). Jesus macht den Verlorenen Mut, dass Gott sich auf die Suche macht, sie wiederzufi nden (Lukas 15). Und er selbst durchlebt den Zerbruch des eigenen Lebens mit der größtmöglichen inneren Leere: Jesus erlebt die Verlassenheit von Gott am Kreuz. (Markus 15,34). Warum betreibt Gott einen solchen Aufwand? Indem er zerbrochene Herzen heilt, füllt er seine eigene innere Leere. Denn Gott kann ohne seine Menschen nicht sein. Um sein eigenes zerbrochenes Herz zu heilen, schafft er etwas Neues: Eine Hoffnung für die Verzweifelten, ein Ziel für die Perspektivlosen, Vergebung für die schuldig Gewordenen, Glauben für die Zweifelnden, Liebe für die innerlich Abgestumpften. Seine Liebe konzentriert sich in Jesus am Kreuz, denn dort hängt nicht nur ein Unschuldiger, sondern dort hängt der liebende Gott selbst. Und seine Liebe geht vom Kreuz aus – dort werden Bruchstellen geheilt und Wunden verbunden. Auch Ihre. Auch meine. Immer wieder. „Wie sonst als durch ein gebrochenes Herz könnte der Herr Christus eintreten?“ fragt Oscar Wilde. Ein gebrochenes Herz ist also eine offene Tür für Gott. Deshalb ist es keine Schande, Schwäche zu zeigen. Wer Gott gegenüber Schwäche zeigt, der wird geheilt. Dann tritt er ins Leben und füllt es neu aus! Und wer mit einem Kind dieser traurigen Statue auf Sylt begegnet, der freut sich, wenn das Kind in das hohle Innere der Statue hinein schaut, ruft und singt und so ihr Innerstes wieder ausfüllt mit Leben. Herzlichst, Ihr Pfarrer Steffen Sorgatz Seite 3
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