âNeue Wege gehenâ als PDF - DEKU Dienstleistungen GmbH
âNeue Wege gehenâ als PDF - DEKU Dienstleistungen GmbH
âNeue Wege gehenâ als PDF - DEKU Dienstleistungen GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hh<br />
2<br />
Einführung und Umsetzung<br />
eines Kennzahlensystems<br />
im infrastrukturellen<br />
Gebäudemanagement:<br />
Baumarkt<br />
Autor: Jochen Reichert<br />
Betriebswirt . Fachwirt Facility-Management .<br />
Gebäudereinigungsmeister . Desinfektor<br />
REFA - Qualitätsmanager/Auditor<br />
für DIN EN ISO 9001; 14001; 50001 & TQM<br />
- 1 -
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Einleitung ........................................................................................................................................... - 2 -<br />
Kapitel 1: Einführung eines Kennzahlensystems ..........................................................................- 4 -<br />
1.1. Auswahl an Kennzahlen ......................................................................................................- 4 -<br />
1.1.1 Was sind Kennzahlen? ....................................................................................................- 5 -<br />
1.1.2 Die Kausalität zwischen Unternehmensstrategie-Kennzahlen ........................................- 6 -<br />
1.2. Auswahl der relevanten Kennzahlen/Benchmarks ..............................................................- 8 -<br />
1.2.1 FM-Teilprozess: Vergabe ................................................................................................- 9 -<br />
1.2.2 FM-Hauptprozess: Leistungserbringung .......................................................................- 10 -<br />
Kapitel 2: Umsetzung eines Kennzahlensystems ........................................................................- 12 -<br />
2.1 Vertragswesen ...................................................................................................................- 12 -<br />
2.1.1 Bestimmung der KPI und SLA für einen Baumarkt .......................................................- 13 -<br />
2.1.2 Qualitätsmesssystem ....................................................................................................- 14 -<br />
2.1.3 Bonus Malus-System .....................................................................................................- 15 -<br />
2.1.4 Vertragszusatz Baumarkt: KPI-SLA Performance Pool und Penalities......................... - 16 -<br />
Kapitel 3: Ergänzende Maßnahmen ............................................................................................... - 17 -<br />
3.1 Strategy Maps.................................................................................................................... - 17 -<br />
3.2 Kennzahlen-Cockpit ........................................................................................................... - 19 -<br />
Resumee ........................................................................................................................................... - 20 -<br />
Literaturverzeichnis ........................................................................................................................ - 20 -<br />
- 2 -
EINLEITUNG<br />
Kennzahlen sind in der heutigen Welt der Ökonomie nicht mehr weg zudenken. Sie bestimmen unsere<br />
individuellen Arbeitswelten, das Privatleben und ganze Volkswirtschaften. Vor allen sind Kennzahlen<br />
das bestimmende Werkzeug eines verantwortungsvollen Managers.<br />
Im Zuge der Durchdringung und Implementierungen von diversen Managementsystemen - einige<br />
sollen kurz <strong>als</strong> Beispiel hier genannt sein: QM-, Energie-, Umwelt- und das Facilitymanagement - in<br />
eine moderne Unternehmensstruktur, sind auch deren wichtigsten Steuerungs- und Kontrollinstrumentarien<br />
„die Kennzahlen“ notwendigerweise mit eingeflossen.<br />
Meine Aufgabe ist es, <strong>als</strong> ein fiktiv verantwortlicher Facilitymanager eines national agierenden<br />
Baumarktkonzerns mit circa 100 Baumärkten aus der Vielzahl der betriebswirtschaftlich relevanten<br />
Zahlenmaterialien, die mir durch eine ERP-Software, einer KLR und eines CAFM (GEFMA zertifiziert)<br />
mit Flächenmanagement, in dem betrieblichen Alltag zu Verfügung gestellt wird, ein Kennzahlensystem<br />
aufzubauen, das folgende Funktionen beinhalten soll:<br />
• Steuerung und Controlling von FM-Prozesszielen nach Vorgabe normativer Visionen und<br />
Strategien im Sinne eines QM-Systems<br />
• übersichtlich und einfach in der Pflege und in der Erhebung von Daten<br />
• prägnant in einer eindeutigen Aussage<br />
• Verwendung <strong>als</strong> KPI und SLA im Vertragsmanagement<br />
• anwendungsfähig für Benchmarking innerhalb der Branche<br />
• ausbaufähig für das Balanced Scorecardmanagement<br />
• zukünftige Bestimmung für eine Prozess-Potenzialanalyse<br />
• Frühindikator für Prozessfehlentwicklung im Facilitymanagement mit Ampelfunktion<br />
Folgende Faktoren sind in dem Baumarktkonzern gegeben:<br />
• Der Konzern hat eine Verwaltungs-Zentrale mit flacher Hierarchie-Struktur.<br />
• Es bestehen klare kommunizierte Zielvorgaben durch ein Qualitätsmanagement.<br />
• Die Baumärkte werden <strong>als</strong> Profit-Center geführt.<br />
• Betriebsleiter sind eigenverantwortlich mit einer hohen Entscheidungsgewalt.<br />
• Existierend sind Localized Sites Models im Facility Management.<br />
• Betriebsleiter/Property-Manager werden in Personal-Union geführt.<br />
• Die infrastrukturelle FM-<strong>Dienstleistungen</strong> Gebäudereinigung, Grünpflege und Bewachung<br />
werden durch Externe ausgeführt.<br />
• Das Corporate Design in der Baumarkt-Architektur wird unterteilt in drei baugleiche<br />
Kategorien.<br />
• Die Umstellung bestehender Dienstleistungs- auf Werksverträge wird ergebnisorientiert<br />
geplant.<br />
- 3 -
KAPITEL 1: EINFÜHRUNG EINES KENNZAHLENSYSTEMS<br />
1.1 AUSW AHL AN KENNZAHLEN<br />
In diesem Kapitel werde ich erläutern, für welche Kennzahlen ich mich entscheiden werde und dabei<br />
aufzeigen, welche Problemsituationen dabei in der Umsetzung und Handhabung vor Ort auftreten.<br />
Wenn wir im Facility Management über Kennzahlen sprechen, fokussieren wir die relevanten<br />
Hauptprozesse und deren spezifisches Kennzahlensystem. In unserem fiktiven Baumarkt sind es die<br />
infrastrukturellen Facilityservices:<br />
• Gebäudereinigung<br />
• Grünpflege<br />
• Bewachung<br />
Diese drei Hauptprozesse setzen sich aus jeweils verschiedenen Teilprozessen zusammen, die nach<br />
GEFMA 230 einem FM-Prozess untergeordnet sind. Das Ergebnis eines Hauptprozesses mündet in<br />
einem FM-Produkt, welches vorher durch eine Bedarfsanalyse ermittelt werden konnte. Diese<br />
interaktiven Prozessabläufe münden in einem FM-System. Das bedeutet, dass die Prozesse, die<br />
Anforderungsbedürfnisse und das fertige FM-Produkt mit Soll und IST in einer bestehenden<br />
Management-Verfahrensanweisung kontrolliert und durch einen KVP (kontinuierlichen<br />
Verbesserungs-prozess) durchlaufen wird.<br />
Abbildung 1:<br />
Quelle: Prof. Dr. Ing. Jörn Krimmling. Script 2.1 Prozessmanagement/Fachwirt<br />
Gebäudemanagement. Handwerksakademie Dresden: s.n., 2011/12.<br />
- 4 -
1.1.1 W AS SIND KENNZAHLEN?<br />
Kennzahlen sind Stellschrauben eines Managementsystems. Normative Führungsebenen bedienen<br />
sich der Kennzahlen, um durch Benennungen von Zielvorgaben direkt oder indirekt die Visionen und<br />
Strategien innerhalb einer komplexen Unternehmensstruktur steuern und kontrollieren zu können.<br />
Erfülle ich die Sollvorgaben eines Kennzahlensystems, so erfülle ich die Vorgaben eines Teil- oder<br />
Hauptprozesses.<br />
Bei einem hohen Grad der Erfüllung ist davon ausgehen, dass das Unternehmen <strong>als</strong> Ganzes<br />
wirtschaftlich, produktiv, liquide und rentabel sich am Markt behaupten wird - unabhängig ob der<br />
Prozess ein Unterstützungs- oder Kernprozess ist.<br />
A) Man unterscheidet das klassische betriebswirtschaftliche System, in dem monetäre, exakt<br />
quantifizierbare Kennzahlen vorherrschen, z. B. die eine pyramidenförmige Struktur aufweisen<br />
(mit ROI an der Spitze z. B. Abb. 1, Du Pont Schema).<br />
Diese findet auch heute noch im Facility Management in der Praxis bei den Anwendern die<br />
größte Zustimmung für die eigene Beurteilung Ihrer FM-Leistungen (siehe Abb. 2).<br />
Abbildung 2:<br />
Quelle: Probs, Hans-Jürgen. wikipedia. Du pont schema. [Online]<br />
- 5 -
Abbildung 3:<br />
Quelle:. Karsten Hoffmann, Christian-Andreas Schumann,Rolf-Jürgen Merz. Leistungsmessung und<br />
Kennzahlensysteme im FM. FM-Markt. Juli/August 2010.<br />
B) Und in seiner Bedeutung zunehmend, wurde das Modell um die immateriellen Kennzahlen, die<br />
Kunden-, die interne- und die Mitarbeiterperspektive erweitert. Diese Tendenz entspricht einer<br />
ganzheitlichen Betrachtung vieler Einflussgrößen. Die Verbreitung dieser mehrdimensionalen<br />
Leistungsmessung firmiert sich z. B. <strong>als</strong> Balance Scorecard-Management oder <strong>als</strong><br />
Performance Measurement-System (siehe Abbildung 3).<br />
Abbildung 4:<br />
Quelle: Karsten Hoffmann, Christian-Andreas Schumann, Rolf-Jürgen Merz. Leistungsmessung und<br />
Kennzahlensysteme im FM. FM-Markt. Juli/August 2010.<br />
- 6 -
1.1.2 DIE KAUSALITÄT ZWISCHEN UNTERNEHMENSSTRATEGIE-KENNZAHLEN<br />
Die in dem Managementhandbuch von der Geschäftsführungsebene formulierten und niedergelegten<br />
Qualitätsregeln erstrecken sich auf alle Anwendungsbereiche innerhalb des Baumarktkonzerns.<br />
Die wichtigsten Qualitätsziele sind:<br />
• Kundenorientierung<br />
• Qualitätssicherheit<br />
• effiziente Organisation<br />
• kompetente Fachleute<br />
• Kundenzufriedenheit<br />
• Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Diese sind verbindlich und werden auf allen Führungsebenen von den Mitarbeitern im Konzern gelebt.<br />
Mit der alleinigen Anwendung des klassischen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen-Systems <strong>als</strong><br />
Werkzeug von FM-Prozessen bezüglich der subjektiv geprägten Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit<br />
sind diese Singel-Tools unzulänglich. Als Mess-Indikator für die Bewertung eines objektiven<br />
Istzustands eines FM-Produktes muss eine weitere Messreichweite erzielt werden.<br />
Infrastrukturelle Facility Serviceprozesse werden von Menschen für Menschen bereitgestellt. Das FM-<br />
Produkt unterliegt einer sehr großen Bandbreite an subjektiver Wahrnehmung, gespeist aus einer<br />
Vielzahl von Erfahrung, Erwartung und ganz persönlicher Empfindungen.<br />
Um diese subjektiven Anforderungen innerhalb eines FM-Systems gerecht werden zu können, werden<br />
Hinweiszeichen in das Kennzahlensystem mit aufgenommen, die dies auch in Zahlen abbilden.<br />
„FM-Perspektive = Kundenzufriedenheit“ wird erzeugt, wenn der Baumarktkunde durch qualitative<br />
Aspekte wie Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung profitieren kann.<br />
„FM-Perspektive = Mitarbeiterzufriedenheit“ wird erzeugt, wenn die Mitarbeiter in einer gepflegten<br />
und optimierten Umgebung die Kernprozesstätigkeiten - hier das Beraten und Verkaufen von<br />
Baumarktartikeln - verrichten können.<br />
Um sichere Antworten auf diese sehr wichtige Zufriedenheitsperspektive zu erlangen, bedarf es einer<br />
Kunden-Mitarbeiterbefragung. Deren Auswertung ist dann unsere Kennzahlengröße, mit der wir<br />
arbeiten.<br />
Der Befragungsprozess unterliegt einer hohen Fehlerquote, abhängig von folgenden Faktoren:<br />
• Art der formulierten Fragestellung<br />
• Auswahl der Personen<br />
• Anzahl der Befragten<br />
Um eine empirisch belastbare Kennzahl zu erhalten, ist der Aufwand nicht wirtschaftlich und damit im<br />
Alltag nicht praktikabel. Diese gewonnene Kennzahl ist daher nur bedingt interpretiertbar. Das<br />
Ergebnis ist trotz aller Mängel ein wichtiges Indiz für entstehende Fehlentwicklungen.<br />
- 7 -
1.2 AUSWAHL DER RELEVANTEN KENNZAHLEN/BENCHMARKS<br />
Wie ich in Kapital 1.1 schon angedeutet habe, ist es schwierig, alltagstaugliche und praxisrelevante<br />
Kennzahlensysteme für ein nachhaltiges Facility Management für den Baumarktkonzern zu<br />
entwickeln, die sowohl die infrastrukturellen Prozesse im Unternehmen widerspiegeln, <strong>als</strong> auch die<br />
Interessen der Shareholder (Eigentümer, Geschäftsleitung).<br />
Diesen spezifischen Kennzahlen sollen zudem Attribute zugeordnet werden, wie Transparenz,<br />
Vergleichbarkeit und Messbarkeit.<br />
Die Frage der Messbarkeit habe ich bei der Beantwortung der Aufgabenstellung „Kundenzufriedenheit<br />
und Mitarbeiterzufriedenheit“ schon aufgezeigt. Alleine die triviale Untersuchung nach der<br />
Produktivität meiner FM-Anbieter innerhalb der Auswertung der Angebotspaletten lässt den externen<br />
Benchmarking-Vergleich an seine Grenzen stoßen.<br />
Häufig basieren die Kennzahlen auf unterschiedlichen Bezugsgrößen mit unterschiedlichen<br />
Qualitätsstufen.<br />
Als Beispiel möchte ich die Kosten der Reinigung auf die Fläche spezifizieren. Ist die Bezugsgröße<br />
meiner FM-Hauptprozesskosten auf die Bruttogeschossfläche bezogen, so sind die Kosten/qm<br />
deutlich niedriger, <strong>als</strong> bei der Bezugsgröße Nettoreinigungsfläche.<br />
Eine Abhilfe verspricht das Prozessnummernsystem im Facility Management der GEFMA 240. “<br />
Bei konsequenter Anwendung des standardisierten Nummernsystems können die vielfältigen<br />
<strong>Dienstleistungen</strong> im Facility Management strukturiert sowie nach objektiven Kriterien bewertet und<br />
verglichen werden.“ (1)<br />
Das GEFMA zertifizierte CAFM vom Baumarktkonzern kann diese Daten erst in naher Zukunft liefern.<br />
Nach fertiger Implementierung ist es möglich, GEFMA 250 anzuwenden. Diese Benchmarking-<br />
Analysekennzahlen werden jährlich erhoben und erstrecken sich auf:<br />
• Technisches Gebäudemanagement<br />
• Infrastrukturelles Gebäudemanagement<br />
• Kaufmännisches Gebäudemanagement<br />
• Ver- und Entsorgung<br />
- 8 -
1.2.1 FM-TEILPROZESS: VERGABE<br />
Bisher konnte ein Zusammenspiel von zwei Kennzahlen bei der Auswertung der Angebote eine<br />
verlässliche Größe darstellen.<br />
• Die Produktivitätskennzahl = Output ./. Input<br />
• Die Wirtschaftlichkeitskennzahl = Erlös ./. Aufwand<br />
Abgeleitet auf unsere spezifischen infrastrukturellen Leistungsprozesse am Beispiel der<br />
Gebäudereinigung bedeutet das:<br />
• Produktivität qm/Std. = Gesamt-QM-Tag ./. Gesamt-Std-Tag (Abbildung 4)<br />
• 838qm/Std = 16396,98qm/Tag/Gesamt ./. 19,56Std/Tag/Gesamt<br />
Abbildung 5:<br />
Fläche m²<br />
Dienst<br />
leistung<br />
durchschn.<br />
Std.pro Tag<br />
Turnus<br />
Stunden<br />
pro Monat<br />
Stundenverrechnungss<br />
atz<br />
Preis pro<br />
Monat in<br />
Euro<br />
193,37 n.Leistungsv. 0,94 25,98 24,42 15,75 € 384,62<br />
9.648,61 n.Leistungsv. 5,44 25,98 141,33 17,13 € 2.420,98<br />
n.Leistungsv. 2,31 25,98 60,01 15,75 € 945,16<br />
n.Leistungsv. 6,50 25,98 168,87 15,75 € 2.659,70<br />
6.555,00 n.Leistungsv. 4,37 25,98 113,53 15,75 € 1.788,10<br />
16.396,98 19,56 508,16 8.198,56<br />
Quelle: Selbst erstellte Excel-Tabelle<br />
Abbildung 6: Wirtschaftlichkeitskennzahl = Stundenverrechnungssatz des Anbieters<br />
Quelle: Selbst erstellte Excel-Tabelle<br />
- 9 -
Durch den Einsatz eines CAFM-Systems und der beabsichtigten Umstellung auf GEFMA 240 werden<br />
die bestehenden und zukünftigen Verträge auf Basis eines Werkvertrages aufgestellt. Das bedeutet in<br />
der jetzigen Vergabepraxis eine Abkehr der Betrachtung über die Frage der vorgegebenen<br />
Reinigungshäufigkeit und die Bestimmung über die Anzahl der zu leistenden Produktivstunden.<br />
Nicht die Leistungserbringung ist unsere Kenngröße, sondern das Ergebnis. Die Gewichtung<br />
unserer zukünftigen Lieferanten-Audits und deren Auswahl sind eine entscheidende Größe über den<br />
zukünftigen Erfolg.<br />
Die Verantwortung der Prozessgestaltung wird dem Leistungserbringer übertragen mit der Maßgabe,<br />
dass der gewonnene Spielraum auch zu schlankeren und effizienteren Prozess-Strukturen führen<br />
wird.<br />
Als Ergebnis der Umstellung wird sein, das die Kennzahl Wirtschaftlichkeit im Bereich der<br />
betriebswirtschaftlichen Kennzahlen-Matrix einen singulären Entscheidungswert für die Vergabe inne<br />
hat.<br />
Natürlich werden bei der Entscheidung; im Sinne der Verfahrensanweisung; andere Faktoren<br />
mitberücksichtigt. Ich weise noch einmal auf die Wichtigkeit der Lieferanten-Audits hin und auf weitere<br />
QM-Normen mit den entsprechenden Verfahrensanweisungen.<br />
Dies ist im Einklang mit GEFMA 240.<br />
1.2.2 FM-HAUPTPROZESS: LEISTUNGSERBRINGUNG<br />
Die Absicht, infrastrukturelle FM-Prozesse über die Qualität eines FM-Produktes alleine bewerten zu<br />
wollen, bedarf eines genauen Kennzahlensystems - spezifisch abgestimmt auf die jeweiligen zu<br />
bewertenden FM-Produkte.<br />
Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Verwendung eines SLA und das dazu mitzuverwendende<br />
Qualitätsmesssystem für die Beurteilung der empfangenen Qualität eines Facility Management-<br />
Produktes. Erläuternde Ausführungen werden in dem Hauptgliederungspunkt “3 Umsetzung eines<br />
Kennzahlensystems“ gegeben.<br />
Die Zahlengrößen heben sich in der Terminologie von den Kennzahlen ab. Es sind die<br />
• KPI = Key Performans Indicator,<br />
die Schlüsselkennzahl für kritische Erfolgsfaktoren. Die Kennzahl beschreibt den Fortschritt oder den<br />
Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder vereinbarter Leistungen. Sie müssen einfach,<br />
klar und objektiv die Leistung messen.<br />
Für die Auswahl der drei Hauptprozesse können wir prozessübergreifende Gültigkeiten von KPI<br />
definieren:<br />
- 10 -
• Kundenzufriedenheit<br />
• Mitarbeiterzufriedenheit<br />
• Einhaltung gesetzlicher Normen und Arbeitsschutzverordnungen<br />
• Häufigkeit der zu erbringenden FM-Produkte<br />
• Fluktuation<br />
Spezifizierende Erfolgsfaktoren für den FM-Service Gebäudereinigung:<br />
• Ausfallzeit Reinigungsautomat<br />
• Reaktionszeit<br />
• Abklatschtest<br />
Spezifizierende Erfolgsfaktoren für den FM-Service Objektschutz:<br />
• Fachausbildung<br />
Spezifizierende Erfolgsfaktoren für den FM-Service Grünflächen:<br />
• Vermeidung einer Verwendung von Pestiziden<br />
• Neuanpflanzungs-Kennzahl<br />
SLA = Service Level Agreement<br />
Bezeichnet man auch <strong>als</strong> eine Dienstgütevereinbarung zwischen einem Auftraggeber und einem<br />
Dienstleister mit wiederkehrenden Services. Die SLA legen fest, mit welcher Qualität ständige oder<br />
wiederkehrende Services zu erbringen sind - und was passiert, wenn diese Qualität nicht dem<br />
vereinbarten Standard entspricht.<br />
Über die Verwendung der SLA hat der Auftraggeber <strong>als</strong>o die Möglichkeit, individuelle Vereinbarungen<br />
mit einem Dienstleister zu treffen, das heißt: eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende<br />
Servicequalität einzufordern, deren Einhaltung zu überprüfen und gegebenenfalls eine Entschädigung<br />
bei Nichteinhaltung zu verlangen.<br />
In der Summe bilden SLA die Grundlage für ein Bonus-/Malus-System. Dazu ist es notwendig, dass<br />
die vertraglich geschuldeten Leistungen (Werksvertrag mithilfe eines Qualitätsmesssystems) exakt<br />
formuliert und vor allem messbar sind. SLA haben sich sinnvoll in ein Gesamtvertragswerk<br />
einzugliedern. Was das SLA fordert, hängt immer vom individuellen Bedarf des Servicenehmers ab.<br />
Eine wichtige Voraussetzung ist es, dass der Facility-Manager und der Dienstleister eine genaue Ist-<br />
Analyse der bestehenden Prozesse vornehmen, den Qualitätszustand durch regelmäßiges und<br />
gemeinsames Begehen und anhand eines Qualitätsmesssystems überprüfen.<br />
- 11 -
KAPITEL 2: UMSETZUNG EINES KENNZAHLENSYSTEMS<br />
2.1 VERTRAGSWESEN<br />
Mit der Entscheidung über eine Abkehr einer verrichtungsorientierten Vergabe von infrastrukturellen<br />
FM-Services zu einer ergebnisorientierten Vergabegrundlage ist somit auch eine Teil-Neuausrichtung<br />
der bestehenden FM-Verträge verbunden.<br />
Das bestehende Vertragswesen ist weiterhin gültig.<br />
Es reicht aus, dass die Qualitätssicherungsvereinbarungen (SLA) <strong>als</strong> Unterabschnitt in einem FM-<br />
Vertrag eingearbeitet wird. „Bei der Formulierung des Vertragsinhaltes ist zu gewährleisten, dass der<br />
partnerschaftliche Charakter der Vertragsgestaltung nicht verloren geht und der Vertrag frei von<br />
Widersprüchen ist und möglichst jeder Leistung ein operational messbares Ergebnisziel zugeordnet<br />
werden muss.“ (2)<br />
Bei der rechtlichen Würdigung muss sichergestellt sein, dass ich <strong>als</strong> Auftraggeber und Gläubiger die<br />
SLA genau beschreibe und dass meine Auswahl der eingesetzten Qualitäts-Messmethoden/Systeme<br />
eine tragfähige Rechtsgrundlage hat.<br />
Diese versprochenen und vertraglich fixierten Qualitätssicherungseigenschaften, die der Servicepartner<br />
in einem zweiseitigen Rechtsgeschäft dem Auftraggeber zusichert, bekommen dann rechtliche<br />
Relevanz, wenn Verkehrssicherungspflichten dem Betreiber von Seiten Dritter zur Last gelegt werden.<br />
Sind die SLA unsauber und nicht eindeutig bezüglich der Leistungsumfänge definiert, so kann die<br />
Pflichtverantwortung über den Mangel des Dienstleistungsproduktes dem Betreiber zugeschrieben<br />
werden und somit die Gewährleistung und Haftungsseite.<br />
Obwohl die Rechtsprechung keine gesetzlich normierter Haftungstatbestand für einen Verstoß gegen<br />
Verkehrssicherungspflichten kennt, besteht ein allgemeines Deliktrecht. Dieses Deliktrecht kann bei<br />
einem Verstoß von Betreiberpflichten das FM-Prozessprodukt nach Stand von Wissenschaft und<br />
Technik beurteilen.<br />
Im Übrigen verweise ich auf meine weiterführenden Ausführungen bezüglich der SLA (2.1.1 II).<br />
- 12 -
2.1.1 BESTIMMUNG DER KPI UND SLA FÜR EINEN BAUM ARKT<br />
I. Infrastrukturelle Services: Gebäudereinigung<br />
KPI Ort SLA Qualitätsmesssystem<br />
Reaktionszeit<br />
Einhaltung gesetzlicher Tatbestände Baumarkt Keine Verletzung von<br />
Gesetzesnormen<br />
1 Verletzung 90 %<br />
2 Verletzung 80 %<br />
Einhaltung Reinigungsintervalle NGF Baumarkt 100 % Erfüllung 1 Verletzung 90 %<br />
2 Verletzung 80 %<br />
Abklatschtest Nasszellen Keine Pathogene 0 Verletzung 100 %<br />
Keime<br />
1 Verletzung 80 %<br />
2 Verletzung 65 %<br />
Kundenzufriedenheit Baumarkt 100 % Erfüllung 20 % unzufrieden 90 %<br />
25 % unzufrieden 75 %<br />
Mitarbeiterzufriedenheit Baumarkt 100 Erfüllung 20 % unzufrieden 90 %<br />
25 % unzufrieden 75 %<br />
Standzeit Reinigungsautomat Baumarkt 0 Tage 24 Std. 90 %<br />
48 Std. 70 %<br />
Quelle: Selbst erstellte Excel-Tabelle<br />
II.<br />
Infrastrukturelle Services: Grünpflege<br />
KPI Ort SLA Qualitätsmesssystem<br />
Reaktionszeit<br />
Einhaltung<br />
gesetzlicher<br />
Tatbestände<br />
Einhaltung<br />
Pflegeintervalle<br />
Baumarkt<br />
Außenanlage<br />
Baumarkt<br />
E<br />
Quelle: Selbst erstellte Excel-Tabelle<br />
Keine Verletzung<br />
von<br />
Gesetzesnormen<br />
Anpflanzerfolg Pflanzenbeet 0 % Verlust<br />
1 Verletzung 90 %<br />
2 Verletzung 80 %<br />
100 % Erfüllung 1 Verletzung 90 %<br />
Neupflanzung<br />
2 Verletzung 80 %<br />
10 % Verlust 100 %<br />
20 % Verlust 80 %<br />
25 % Verlust 70 %<br />
Kundenzufriedenheit Baumarkt 100 % Erfüllung 20 % unzufrieden 90 %<br />
25 % unzufrieden 75 %<br />
Standzeit Mähwerk Baumarkt Tage 24 Std. 90 %<br />
48 Std. 70 %<br />
III.<br />
Infrastrukturelle Services: Objektschutz<br />
- 13 -
KPI Ort SLA Qualitätsmesssystem<br />
Reaktionszeit<br />
Einhaltung gesetzlicher<br />
Tatbestände<br />
Einhaltung<br />
Kontrollintervalle<br />
Einhaltung<br />
Stichprobenintervalle<br />
Personal<br />
Baumarkt<br />
Keine Verletzung<br />
der<br />
Gesetzesnormen<br />
1Verletzung 90%<br />
2Verlezung 80%<br />
Baumarktgelände 100% Erfüllung 1Verletzung 90%<br />
2Verlezung 80%<br />
Baumarktgelände 100%Erfüllung 0Verletzung 100%<br />
1Verletzung 80%<br />
2Verletzung 65%<br />
Mitarbeiterzufriedenheit Baumarkt 100% Erfüllung 20% unzufrieden 90%<br />
25% unzufrieden 75%<br />
Personalfluktuation Baumarkt O Fluktuation 10% 90%<br />
E<br />
i<br />
15% 70%<br />
Quelle: Selbst erstellte Excel-Tabelle<br />
2.1.2 QUALITÄTSMESSSYSTEM<br />
Eine ergebnisorientierte Prozessgestaltung braucht die Benennung der KPI und SLA aus Gründen wie<br />
ausgeführt. Auftraggeber und der jeweilige prozessverantwortliche Manager sind angehalten, die<br />
Qualitätserwartungen für das Objekt vorher detailliert zu bestimmen, damit über den erwarteten<br />
Leistungsstandards Klarheit und Transparenz besteht.<br />
Das zu verwendende Qualitätsmesssystem muss die vereinbarten KPI und SLA in einem FM-Vertrag<br />
objektiv bezüglich folgender Kriterien messen:<br />
• qualitative und quantitative Prüfmerkmale<br />
• Prüfverfahren<br />
• Grenzwerte<br />
“Die Einhaltung dieser Schlüsselindikatoren, welche <strong>als</strong> integrale Größe einzelner detaillierter<br />
feststellbarer Parameter zu verstehen sind, wird mit Hilfe von Checklisten festgestellt. Dabei wird eine<br />
zufällige ausgewählte Anzahl von Räumen oder Gebäudebereichen (repräsentative Stichproben)<br />
untersucht“. (3)<br />
Grundlage für den Einsatz eines Qualitätsmesssystems ist das Vorhandensein von bestehenden<br />
Flächenmanagements mit dem entsprechenden Raumbuchverzeichnis.<br />
Durch das Corperate Designs, das Ausrichten der Architektur von Baukörpern auf drei Kategorien und<br />
durch Moderation der FM-Abteilung ab der ersten Planungsphase (von 9 Lebenszyklusphasen),<br />
haben alle Baumärkte gleiche Raumbezeichnungen.<br />
- 14 -
Durch eine Arbeitsanweisung (normative Ebene) sind alle Marktleiter angehalten, diese Qualitätsmessung<br />
nach Verfahrensanweisung (4x monatlich, die Tage und Raumbezeichnungen werden<br />
kurzfristig von der FM-Abteilung angegeben) mit dem entsprechenden Prozessmanager im Objekt zu<br />
begehen und das Ergebnis mit einer digitalen Kamera (Datum, Uhrzeit) zu dokumentieren und der<br />
CAFM-Datenbank zeitnah zu übermitteln.<br />
Rechtlich ist zu beachten, dass die Umgebungsbedingungen von großer Bedeutung sind. Die<br />
Prüfzeitpunktkette muss kausal in einer Zeitlinie erfolgen.<br />
2.1.3 BONUS M ALUS-SYSTEM<br />
Mit der Entscheidung einen Service Level Agreement in den FM-Vertrag zu implementieren ist auch<br />
ein Fahrplan für Streitvermeidung, Deeskalation und der Kompensation für eingetretenen Schaden<br />
gültig.<br />
Sanktionen bei Rechtsverletzungen innerhalb des Verpflichtungs- oder Erfüllungsgeschäftes sollten in<br />
dem Agreement genannt sein:<br />
• Auftraggeber kann die Bezahlung des vereinbarten Entgeltes verweigern.<br />
• Auftragnehmer kann die Leistung aussetzen.<br />
• Strafzahlungen (Pönalen) kann vereinbart werden.<br />
• Verschiedene Service Level Verstöße bedingen unterschiedliche Sanktionen.<br />
• Mehrfachbestrafung kann ausgeschlossen werden.<br />
Sind diese Sanktionen nicht vereinbart, kommt die allgemeine Schadensersatzregelung zum Einsatz<br />
mit Nachweispflicht.<br />
Das Bonus Malus-System ist durch die Struktur des Baumarktkonzerns (dezentrale Auftragsvergabe<br />
für infrastrukturelle Services) zu ergänzen, mit der Implementierung einer Reklamationsdatenbank für<br />
die Services Anbieter. Angesiedelt ist die Datenbank in der FM-Zentrale.<br />
Alle Reklamationen/Leistungsprozessstörungen, die das Innenverhältnis Mitarbeiter und<br />
Außenverhältnis Kunden betreffen, werden dokumentiert und in drei Kategorien eingeteilt.<br />
Zeitperspektive ist ein Jahr mit der Ermittlung der “ Benchmarks“ in den spezifischen<br />
Hauptprozessen. „Beste Practice“ ist der mit den wenigsten Eintragungen <strong>als</strong> Kennzahl.<br />
Die identifizierten „Benchmarks“ im Baumarktkonzern dürfen sich in einer Roadshow mit ihren<br />
erfolgreich gestalteten FM-Prozessen auf entsprechenden Marktleiter-Meetings präsentieren.<br />
- 15 -
2.1.4 VERTRAGSZUSATZ BAUM ARKT: KPI-SLA PERFORM ANCE POOL UND<br />
PENALITIES<br />
Beispiel Reinigungsservice<br />
Penalities<br />
Reaktionszeit Baumarkt 6 Std. 12 Std. 80 % 15 % 100 % < 80 %<br />
Pönele 5 %<br />
KPI Ort SLA Qualitätsmesssystem Wichtung<br />
Indikator<br />
Einhaltung<br />
Baumarkt Keine<br />
1 Verletzung 90 %<br />
gesetzlicher<br />
Tatbestände<br />
Verletzung von<br />
Gesetzesnormen<br />
2 Verletzung 80 %<br />
Einhaltung<br />
NGF 100 % Erfüllung 1 Verletzung 90 %<br />
Reinigungsintervalle Baumarkt<br />
2 Verletzung 80 %<br />
Abklatschtest Nasszellen<br />
Keine<br />
0 Verletzung 100 %<br />
pathogene 1 Verletzung 80 %<br />
Keime<br />
2 Verletzung 65 %<br />
Kundenzufriedenheit Baumarkt 100 % Erfüllung 20 % unzufrieden 90 %<br />
25 % unzufrieden 75 %<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Baumarkt 100 % Erfüllung 20 % unzufrieden 90 %<br />
25 % unzufrieden 75 %<br />
Standzeit<br />
Baumarkt 0 Tage 24 Std. 90 %<br />
Reinigungsautomat<br />
48 Std. 70 %<br />
15 % 100 % < 80 %<br />
Pönele 5 %<br />
40 % 100 % < 80 %<br />
Pönele 5 %<br />
15 % 100 % < 65 %<br />
Pönele 15 %<br />
5 % 100 % < 75 %<br />
Pönele 5 %<br />
5 % 100 % < 75 %<br />
Pönele 5 %<br />
5 % 100 % < 70 %<br />
Pönele 10 %<br />
Quelle: Selbst erstellte Excel-Tabelle<br />
- 16 -
KAPITEL 3: ERGÄNZENDE MASSNAHMEN<br />
3.1 STRATEGY M APS<br />
Wie in der Einleitung beschrieben, hat der verantwortliche Facility Manager die Aufgabe, seine<br />
Prozesse und deren FM-Produkte innerhalb eines FM-Managementsystems so zu steuern, das seine<br />
Unterstützungsprozesse im Ganzen den Visionen und Strategien der Eigentümer und Geschäftsleitung<br />
entsprechen und somit fördern.<br />
Wir haben erfahren, dass die Tools (Kennzahlen oder KPI in Verbindung mit den Service Level<br />
Agreement) für die Steuerung der Prozesse verantwortlich zeichnen. Wir wissen, dass die<br />
Geschäftsführung in den einzelnen Teilbereich mit entsprechenden Zielvereinbarungen diese steuern<br />
und dass die bereichsverantwortlichen Manager mit der Verwendung der Strategy Maps die<br />
nachhaltige Steigerung des Shareholder Value eines Baumarktkonzerns in ihrem Aufgabenbereich<br />
verbessern.<br />
Dabei achten Sie streng auf das Ursache-Wirkungs-Prinzip.<br />
Das Prinzip beinhaltet folgende Kausalität: Mit der Erreichung jeder einzelnen Messgröße innerhalb<br />
unseres immateriellen und materiellen Kennzahlensystems wird das Wachstum und die Produktivität<br />
eines gesamten Konzern ermöglicht.<br />
“Strategie Maps beschreiben somit den Umwandlungsprozess von immateriellen Vermögenswerten zu<br />
materiellen Werten im Hinblick auf Kunden und Finanzen.“ (4)<br />
Das Strategy Map/Facility Management, hier die infrastrukturellen Services, definiert sein Ziel wie<br />
folgt:<br />
• Ursache = Verbesserung von Dienstleistungsprodukten hinsichtlich Qualität und<br />
Verfügbarkeit durch Indikatoren wie z. B. Mitarbeiterzufriedenheit, Weiterbildungsquote,<br />
Einhaltung der KPI/SLA und weitere.<br />
• Wirkung = Kundenzufriedenheit steigt - Umsatz steigt<br />
- 17 -
Abbildung 7:<br />
EBENEN<br />
Finanzen<br />
Wachstum/Produktivität<br />
Kunde<br />
Verfügbarkeit<br />
Service<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Intern<br />
Einkaufmacht für FM-<br />
Produkte<br />
Einkaufserlebnis im Baumarkt<br />
Lernen<br />
entwickeln<br />
Zielausrichtung Marktleiterkompetenz Prozesse Strategisches-Bewusstsein<br />
Quelle: Selbst erstellte Grafik<br />
Das Kennzahlensystem hat auch in der Anwendung eines Strategy Maps und Balanced Scorgard die<br />
entscheidende Bedeutung, um aus der Ebene „Lernen und Endwicklung“ auch ein späteres<br />
rentables Wachstum auf der Ebene “ Finanzen“ für den gesamten Baukonzern generieren zu können<br />
(siehe Abbildung oben).<br />
- 18 -
3.2 KENNZAHLEN-COCKPIT<br />
Ein FM-Manager sollte diesen schnellen Überblick im Alltag mithilfe eines MIS-Cockpit visualisiert<br />
haben. Selten haben CAFM solche Informationen in verdichteter Form, die Ziel und<br />
adressatenabhängig aufgebaut sind.<br />
Abbildung 8:<br />
Quelle: Web.de, Jedox. Jedox web. [Online].<br />
Je nach Qualifizierung der KPI-Kennzahlen überprüft der verantwortliche FM-Manager in der<br />
Gesamtheit die Einhaltung der vorgegebenen Zielstrategien, am besten in Echtzeit (siehe<br />
Abbildung 8).<br />
- 19 -
RESUMEE<br />
Kennzahlen haben, trotz der aufgezeigten Mängel, wie<br />
• erheblicher Zeit und Kostenaufwand.<br />
• die unzureichende Eindeutigkeit in der Wahrheitsaussage bei immateriellen Frühindikatoren,<br />
• Akzeptanzprobleme bei der Einhaltung der Genauigkeit in der Phase der Erhebung bei den<br />
entsprechenden Personenkreisen (Marktleiter und weitere),<br />
• andere Einwände innerhalb der begrenzten Human- und Zeitressourcen des<br />
Alltagsgeschäftes,<br />
eine Kontrollfunktion <strong>als</strong> Indikator für die Entscheider in der Frage: „Ist das Unternehmen auf dem<br />
angedachten Kurs“.<br />
Wichtiger Nebeneffekt mit der täglichen Beschäftigung der Mitarbeiter über die Einhaltung der<br />
Kennzahlen, ist das Erlangen eines Problembewusstseins über die Vielfältigkeit von Interaktion eines<br />
Unternehmens nach innen und nach außen.<br />
Mit jeder diesbezüglichen Kommunikation wird das Prozessdenken intern, in einem offenen<br />
Organismus wie die eines Unternehmens, dieses fördern und für zukünftige KVP (kontinuierlicher<br />
Verbesserungsprozesse) vorbereiten.<br />
Jeder Mitarbeiter auf jeder Funktions-Ebene wird angesprochen und in die Verantwortung mit<br />
einbezogen.<br />
Das Übertragen der Verantwortung auf Angestellte vor Ort, z. B. bei der Begehung <strong>als</strong><br />
Qualitätsauditor mit einem Servicemanager, wird das Problembewusstsein auch bei der Sauberkeit<br />
seines Baumarktes steigern und seine persönliche Motivation stärken.<br />
Wichtig dabei ist, dass die Erfüllung von Kennzahlen-Vorgaben auf der normativen Entscheidungsebene<br />
nicht nur zu Kenntnis genommen wird, sondern bei Erfolgen auch intern <strong>als</strong> Marketing- und<br />
Personalführungsinstrument eingesetzt werden.<br />
Mit dieser Doppelfunktion der Kennzahlen und bei der richtigen Einsetzung aller Möglichkeiten, die<br />
das Zahlensystem fachübergreifend <strong>als</strong> Führungsinstrument innehat, sollte man zielführend dieses in<br />
einen Konzern implementieren.<br />
Mitarbeiter, gut ausgebildete und motivierte, sind der entscheiden Garant für das Fortbestehen eines<br />
Unternehmens mit zukünftigen steigenden Absatzzahlen, mit klar definierten Deckungsbeiträgen und<br />
Gewinnen.<br />
Dazu gehören auch die Facility Management-Kennzahlenvorgaben in den Unterstützungsprozessen.<br />
Geringe variable Kosten im Kernprozess und geringe Gemeinkosten (Einordnung der<br />
Facilityprozesskosten = unechte Gemeinkosten, BWL) mit hohen Erlösen ist der richtige Weg für<br />
einen nachhaltigen Unternehmenserfolg.<br />
LITERATURVERZEICHNIS<br />
- 20 -
1. GEFMA. Prozessnummersystem im Facility Management GEFM240.<br />
2. Michel, RA Dr.Lutz H. http://www.radrmichel.de. [Online]<br />
3. Krimmling, Prof. Dr. Ing. Jörn. Facility Management - Strukturen und methodische Instrumente.<br />
s.l: Frauenhofer IRB Verlag.<br />
4. Norten, Robert S. Kaplan und David P. Die Strategie-Fokussierte Organisation. s.l: Schäffer<br />
Poeschel.<br />
5. Prof. Dr. Ing. Jörn Krimmling. Script 2.1 Prozessmanagement/fachwirt Gebäudemanagement.<br />
Handwerksakademie Dresden: s.n., 2011/12.<br />
6. Karsten Hoffmann, Christian-Andreas Schumann, Rolf-Jürgen Merz. Leistungsmessung und<br />
Kennzahlensysteme im FM. FM-Markt. Juli/August 2010.<br />
7. Probs, Hans-Jürgen. wikipedia. Du pont schema. [Online]<br />
8. Web.de, Jedox. Jedox web. [Online] Jedox.<br />
- 21 -
- 22 -