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Implantiertes Hörsystem DACS Makro- und Mikrochirurgie ... - Co-Me

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INTERVIEW<br />

„Das ‚Hobby’ Schnarchen<br />

fasziniert mich auch<br />

noch als Pensionär“<br />

Prof. Wolfgang Pirsig lernte ich vor ein paar Jahren anlässlich<br />

einer Ausstellung über „Getreide <strong>und</strong> Brot im alten<br />

Ägypten“ im Museum der Brotkultur in Ulm kennen. Da<br />

hatte er eine ägyptische Kornmumie (eine kleine Figur aus Nilschlamm<br />

in einem Miniatur-Sarkophag als Grabbeigabe) mit dem<br />

Spiral-<strong>Co</strong>mputertomographen untersucht <strong>und</strong> in der Figur aus<br />

Schlamm tatsächlich keimende Gerstekörner nachweisen<br />

können. Ganz beiläufig erfuhr ich, dass er Leitender Oberarzt an<br />

der HNO-Klinik der Universität Ulm war. Als ich dann dieser<br />

ungewöhnlichen Kombination von Interessen im Internet ein<br />

wenig nachspürte, kam ich aus dem Staunen kaum noch<br />

heraus... Jedenfalls fand sich da Anlass genug, Wolfgang Pirsig<br />

um ein Gespräch für FMCH direct zu bitten.<br />

Er lud uns zu sich in sein Haus am Abhang über der Stadt Ulm. Und<br />

zeigte uns zuallererst eines seiner Büchergestelle, das sich vom<br />

Keller bis unters Dach durch das ganze Treppenhaus zieht, fast neun<br />

<strong>Me</strong>ter hoch. Ein Regal voll literarischer Schätze, die zum roten Faden<br />

unseres Gesprächs werden sollten.<br />

Wolfgang Pirsig, 1937 in Neustrelitz/<strong>Me</strong>cklenburg geboren, studierte<br />

<strong>Me</strong>dizin in Göttingen <strong>und</strong> nach den Gr<strong>und</strong>fächer-Prüfungen <strong>Me</strong>dizin<br />

<strong>und</strong> Philosophie in Hamburg mit medizinischem Staatsexamen 1962.<br />

An der Universität Hamburg bildete er sich wissenschaftlich in Neuroanatomie<br />

<strong>und</strong> Physiologie der Hörbahnen weiter, Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Habilitation. 1967 verheiratete er sich mit der Berufskollegin Hildburg<br />

Hoffmann, die später eine phoniatrische Praxis führte, <strong>und</strong> bildete<br />

sich zum Spezialarzt für HNO weiter. In diesem Fach erlangte er 1971<br />

die Venia legendi; 1979 wechselte er als Professor <strong>und</strong> Leitender<br />

Oberarzt an die Universität Ulm.<br />

FMCH direct: In Ulm war einer Ihrer fachlichen Schwerpunkte<br />

die Behandlung von Schnarchern – wie kamen Sie zu diesem<br />

eher ausgefallenen Gebiet ?<br />

„Als HNO-Arzt habe ich gelernt, dass man Schnarchen behebt,<br />

indem man die Nase gut operiert, die Mandeln herausnimmt, die<br />

Adenoide bei Kindern, <strong>und</strong> dass man dann schon viel geschafft hat.<br />

Bei den Pickwickern half nur die Tracheotomie, meist irgendwo auf<br />

einer <strong>Me</strong>dizinischen Station am Bett. Ich habe mich früh für Nasenchirurgie<br />

interessiert <strong>und</strong> merkte bald, dass diese bei Schnarchern<br />

nicht so klappt; die Leute schnarchen häufig weiter, das Operative<br />

allein reicht nicht. – Hier in Ulm wurde ich 1985 vom Hippokrates-<br />

Verlag angefragt, ob ich nicht ein Buch über Schnarchen schreiben<br />

könnte, da es kein deutschsprachiges Buch zu diesem Thema gab<br />

auf dem Markt. Bis dahin hatte ich mich wissenschaftlich nicht sehr<br />

damit beschäftigt. Aber in Amerika, Frankreich <strong>und</strong> Spanien gab es<br />

eine erhebliche Vorarbeit in Publikationen, besonders zur obstruktiven<br />

Schlafapnoe, die seit 1973 von Guilleminault beschrieben war.<br />

Das Thema hat mich fasziniert <strong>und</strong> ich erkannte rasch, warum die<br />

Nasenoperation allein nicht hilft. Wir waren übrigens die einzigen,<br />

die das später wissenschaftlich an einer grösseren Patientengruppe<br />

nachkontrolliert haben; nur 19 % der obstruktiven Schlafapnoiker<br />

2006 / 2 19

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