Kirchen - Evangelische Kirche in Freising

THEMA: ZEICHEN
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Wieviel Lüge
braucht (und verträgt?)
ein Kind?
Was soll das bedeuten......?
Apfel, Nuss und Mandelkern
Das Kirchenjahr und die Bedeutung seiner Feste sind in unserer säkularisierten
Gesellschaft nicht mehr fraglos im öffentlichen Bewusstsein verankert. Aber
Brauchtum und Rituale für zwei der großen Feste – Ostern und Weihnachten -
sind lebendig geblieben und können eine Ahnung vom Sinn der Feste über ihre
bloße Vermarktungsfähigkeit hinaus geben. An Weihnachten stellen wir einen
Baum ins Zimmer, hängen Kugeln, Sterne, Äpfel und Nüsse daran. An Ostern suchen
wir Eier. Rituale und Symbole können helfen, etwas von der Bedeutung
der Feste ganz handfest zu „begreifen“.
In der Bibel gibt es im 13. Kapitel des 2. Buch Mose einen konkreten Hinweis
für den Umgang mit Ritualen. Die Bräuche für den Gedenktag an die Befreiung
des Volkes werden beschrieben und explizit hinzugefügt: „Wenn dich heute
oder morgen dein Kind fragen wird: Was bedeutet das?, sollst du ihm sagen:
Der Herr hat uns mit mächtiger Hand aus der Knechtschaft geführt.“ Die Verknüpfung
von Symbol und Bedeutung wird bei der jüdischen Passahmahl-Feier
aufgenommen und selbst wieder ritualisiert: Durch ein alljährliches Frage- und
Antwortspiel zwischen Hausvater und Kindern wird das Fest, sein Sinn und die
Bedeutung der verschiedenen Speisen erklärt.
Auf dem Fensterbild von György Lehoczky, das auf dem Titelbild unserer Ausgabe
abgebildet ist, sieht man gut, wie die Weihnachtsgeschichte selbst schon
voller Zeichen steckt: Das Kind, Stroh und Krippe, Engel, Stern, Ochs und Esel.
Kinder zu haben bedeutet für
mich unter anderem Vorbild
zu sein, im Idealfall ein Gutes.
Dabei sind mir Ehrlichkeit und
Aufrichtigkeit besonders wichtig.
Vor allem möchte ich, dass
meine Kinder sich auf mich verlassen
können und darauf, dass
ich ihnen die Wahrheit sage.
Aber wieviel ungeschminkte
Wahrheit kann ein Kind vertragen?
Wenn es um die vielen
schrecklichen Dinge geht, die
in der Welt geschehen, versuche
ich einen Weg zu finden,
solche Ereignisse auf kindgerechte
Art zu erklären.
Aber was ist mit dem Christkind?
Warum kann ich an
Weihnachten nicht einfach sagen:
Wir feiern den Geburtstag
von Gottes Sohn. Wir schenken
denen, die uns wichtig sind
und die wir lieben, etwas und
nehmen auch Geschenke an.
Worin liegt der Sinn der
Aussage, dass das Christkind
die Geschenke bringt? Und der
Nikolaus genau weiß, welche
Kinder brav waren und welche
nicht? Sind das nicht überlieferte
Druckmittel aus einer Zeit, als
Kinder noch mit Zuckerbrot und
Peitsche erzogen wurden anstatt
mit Liebe und Verständnis?