Das ForschungsfeldForschungsfeld 37: Eigentümer<strong>standort</strong><strong>gemeinschaften</strong> <strong>im</strong> <strong>Stadtumbau</strong>Zentrale Ergebnisse aus der Vorbereitungsphasewaren unter anderem dieklare Ausrichtung auf ESG, die dieAufwertung von Wohn<strong>standort</strong>en zumGegenstand haben, wobei gewerblicheFunktionen nicht ausgeschlossensind. Eine weitere Ausrichtung lagauf innerstädtischen Quartieren ohneandere Gebietskulissen grundsätzlichauszuschließen und die Einbeziehungvon Klein- und Mittelstädtenin das Forschungsfelddesign. Um dieVerknüpfungsmöglichkeiten von ESGmit der Städtebauförderung untersuchenzu können, wurde empfohlen,nach Möglichkeit sowohl ESG in Fördergebietender Städtebauförderung(<strong>Stadtumbau</strong>, Soziale Stadt, Sanierungsgebiete),als auch außerhalb derGebietskulissen zu beachten. Weiterhinergab die Vorbereitungsphase,dass die Konstruktion der ESG vorrangigauf freiwillige, aber verbindlicheKooperationen abzielt und von denModellvorhaben eine entsprechendehinreichende Formalisierung (allerdingsohne weitere Vorgaben) erwartetwird. Ausdrücklich erwünscht istein Zusammenschluss verschiedenerEigentümergruppen in den ESG, sodass neben den in erster Linie adressiertenprivaten Einzeleigentümernauch Wohnungsunternehmen undandere Akteure gemeinsam arbeitenkönnen.Der Projektaufruf wurde <strong>im</strong> Sommer2008 veröffentlicht und erbrachteeinen hohen Rücklauf von 50 eingereichtenProjektskizzen. Es zeigtesich, dass fast alle Projektskizzen vonKommunen eingereicht wurden, ohnedass bisher schon eine Eigentümergemeinschaftexistierte. Letztlich wurdendie Projekte als Modellvorhabenausgewählt, die aufgrund bereitsvorhandener Eigentümerbeteiligung,gut durchdachter Konzepte und Verinnerlichungdes ESG-Grundgedankens(vgl. ESG-Charta) am Erfolg versprechendstensind.Mit der Auswertung des Projektaufrufswurde das eigentliche Forschungsfeldeingerichtet. empiricabetreut hierbei die Modellvorhabenals wissenschaftliche und organisatorischeForschungsassistenz. DasForschungsfeld umfasst insgesamtdrei Projektphasen: In der ersten Phasebis Februar 2009 wurden vor allemdie zu fördernden Modellvorhabenausgewählt und das Forschungsfeldweiter konkretisiert. In der zweitenProjektphase (März 2009 bis August2011) werden die Modellvorhabenkontinuierlich von der Forschungsassistenzwissenschaftlich begleitet.Parallel hierzu werden alle Modellvorhabenvon Experten vor Ort inhaltlichund organisatorisch unterstütztund beraten. Das Forschungsfeldist so konzipiert, dass <strong>im</strong> Idealfalldie ESG selbst Projektträger ist undmit den jeweiligen Kommunen kooperiert.Da sich viele ESG noch inder Aufbauphase befinden, haben dieKommunen – oder andere Akteure wiez.B. Haus&Grund, Sanierungsträger– die offizielle Projektträgerschaftübernommen. Es ist vorgesehen, dasssich jede ESG regelmäßig in Arbeitssitzungenund Workshops trifft, umgemeinsam über Ziele zu diskutieren,Handlungsfelder festzulegen und anschließenderste Maßnahmen umzusetzen.Zur Unterstützung dieseskomplexen Diskussionsprozesses innerhalbder ESG gibt es in jedem Modellvorhabeni.d.R. einen „externen“Moderator. Neben der Beratungsteht auch der Erfahrungsaustauschzwischen den Modellvorhaben <strong>im</strong>Vordergrund, wozu unter anderemdrei Projektwerkstätten für die amForschungsfeld beteiligten Akteuredurchgeführt werden.In der dritten abschließenden Phasewerden die Modellvorhaben <strong>im</strong> Querschnittausgewertet und die Forschungsleitfragenbeantwortet. Daraufaufbauend werden schließlichEmpfehlungen für die Initiierungund Durchführung von Eigentümer<strong>standort</strong><strong>gemeinschaften</strong><strong>im</strong> <strong>Stadtumbau</strong>erarbeitet. Wichtige, über dieModellvorhaben hinausgehende Spezial-und Vertiefungsthemen werdendurch Sondergutachten bearbeitet(das Sondergutachten „Leitfadenzum Einsatz von Rechtsinstrumentenbe<strong>im</strong> Umgang mit verwahrlosten Immobilien(“Schrott<strong>im</strong>mobilien”) ist inder Reihe Werkstatt: Praxis Heft 65,Hrsg.: BMBVS/BBSR, Bonn 2009 erschienen,kostenfrei zu beziehen bei:forschung.wohnen@bbr.bund.de,Stichwort: Werkstatt: Praxis 65).Die Ergebnisse werden in einer Abschlussveranstaltung<strong>im</strong> Jahr 2011 derFachöffentlichkeit vorgestellt und diskutiert.ModellvorhabenInsgesamt umfasst das Forschungsfeld15 Modellvorhaben. Dabei werdendie Modellvorhaben Hamburg undBraunschweig als sogenannte Referenzprojektemit einer etwas geringerenFörder- und Maßnahmenintensitätbezeichnet.8ExWoSt-Informationen 37/1 - 11/2009
Forschungsfeld 37: Eigentümer<strong>standort</strong><strong>gemeinschaften</strong> <strong>im</strong> <strong>Stadtumbau</strong>Das ForschungsfeldEigentümer<strong>standort</strong><strong>gemeinschaften</strong> <strong>im</strong> <strong>Stadtumbau</strong>: Modellvorhaben (Quelle: BBSR)Die ausgewählten Modellvorhabenbefinden sich etwa zur Hälfte in denalten und neuen Bundesländern. Essind überwiegend Groß- und Mittelstädtemit innerstädtischen undinnenstadtnahen Quartieren ausgesuchtworden. Zwar liegt derSchwerpunkt auf gründerzeitlichenQuartieren, jedoch gibt es auchmehrere Modellvorhaben mit historischenAltstadtquartieren oder1950er- bis 1970er-Jahre-Bebauung.Die meisten Modellvorhaben liegeninnerhalb der Gebietskulisse derStädtebauförderung. Dabei handeltes sich überwiegend um <strong>Stadtumbau</strong>gebieteund Sanierungsgebiete.Die Modellvorhaben befinden sichaus <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlicherSicht in schwierigen Quartieren mitmittlerer bis schlechter Marktperspektiveund <strong>Stadtumbau</strong>bedarf.Im Frühjahr 2009 sind die Modellvorhabenan den Start gegangen underhalten, orientiert an den zu bewältigendenAufgaben, Zuwendungen desBundes. Die Endergebnisse aus den15 Modellvorhaben werden Ende2011 vorliegen.ExWoSt-Informationen 37/1 - 11/2009 9