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Neue Kindertagesstätte „Marienkäfer“ am Katholischen Klinikum ...

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BBT e.V.<br />

Kommentar zum neuen<br />

Krankenhausfinanzierungs-<br />

reformgesetz Seite 6<br />

Bonn<br />

Grüne D<strong>am</strong>en und Herren<br />

feiern Jubiläum Seite 14<br />

Marsberg<br />

Wohnortnahe Versorgung<br />

darf kein Luxus sein! Seite 19<br />

Trier<br />

Sonderbeilage: „Mit Kompetenz und<br />

Nächstenliebe im Dienst für die Menschen“ –<br />

Die Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen<br />

der BBT-Gruppe<br />

Forum<br />

Fairer Kaffee<br />

für Trier<br />

Seite 41<br />

Koblenz<br />

magazin des Barmherzige Brüder Trier e. V.<br />

19. Jahrgang | nr. 1-2009 | issn 1863-4230 | g 25203<br />

<strong>Neue</strong> Kindertagesstätte<br />

„Marienkäfer“ <strong>am</strong><br />

<strong>Katholischen</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

Koblenz Seite 16


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Gesundheitsreform ohne Ende? Kaum ist der neue Gesundheitsfonds<br />

gestartet, schon gibt’s den nächsten Ärger, diesmal um die<br />

Ärztehonorare. Wer soll da noch den Überblick behalten? Ein weiteres<br />

Gesetz, das für die Finanzierung der Krankenhäuser und d<strong>am</strong>it für<br />

die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung<br />

in Deutschland besonders wichtig ist, ist im März <strong>am</strong>tlich geworden.<br />

Wir haben Andreas Latz, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands<br />

des BBT e.V. und einer von drei Geschäftsführen der Krankenhäuser<br />

in der BBT-Gruppe, gebeten, die wichtigsten Änderungen des neuen<br />

„Krankenhausfinanzierungsreformgesetz“ für Sie vorzustellen und<br />

zu kommentieren. Seinen Beitrag finden Sie in diesem FORUM ab<br />

Seite 6.<br />

Bei allen Diskussionen über die Gesundheitspolitik in unserem<br />

Land sollte man nicht vergessen, dass Deutschland nach wie vor<br />

über eines der patientenfreundlichsten Gesundheitssysteme Europas<br />

verfügt. Das belegt ein aktueller Vergleich von 31 europäischen<br />

Gesundheitssystemen durch das europäische Beratungs- und Analyseunternehmen<br />

Health Consumer Powerhouse (HCP). Zufriedener<br />

können nur dänische Patienten sein. Kritik wird allerdings an den<br />

mangelnden Informationsangeboten geübt. Was die Krankenhäuser<br />

und Sozialeinrichtungen der BBT-Gruppe betrifft, kann Abhilfe<br />

geschaffen werden: In dieser FORUM-Ausgabe finden Sie aktuelle<br />

Berichte aus den Einrichtungen der BBT-Gruppe und unsere neue<br />

Informations-Broschüre „Mit Kompetenz und Nächstenliebe im<br />

Dienst für die Menschen“.<br />

Ihnen eine kurzweilige und informative Lektüre wünscht<br />

Ihr<br />

Martin Fuchs<br />

Chefredakteur<br />

2<br />

Editorial<br />

1-09<br />

Bad Mergentheim<br />

Sechs neue Chefärzte<br />

offiziell eingeführt<br />

9<br />

Ausgabe 1-2009<br />

News & Facts<br />

Aktuelle Meldungen ................................................. S. 4, 13, 25, 36<br />

Kommentar<br />

Ein Gesetz zwischen Hoffen und Bangen? .................................... S. 5<br />

Hintergrund<br />

(K)ein Grund zur Zufriedenheit .................................................. S. 8<br />

Caritas-Krankenhaus<br />

Bad Mergentheim<br />

Chefarzt der Zukunft als Mediziner und Manager gefordert •<br />

Ein Vermittler zwischen den Kulturen ......................................... S. 9-12<br />

Gemeinschaftskrankenhaus Bonn<br />

<strong>Neue</strong> Intermediate Care-Betten entlasten die Intensivstation •<br />

„Sie sind wohl für die gute Stimmung verantwortlich“ .......... S. 13-15<br />

Katholisches <strong>Klinikum</strong> Koblenz<br />

Die Kindertagesstätte „Marienkäfer“ kommt! • Jüngste<br />

Rekordhalterin • Klinisches Ethikkomitee <strong>am</strong> <strong>Katholischen</strong><br />

<strong>Klinikum</strong> • „Wir bewegen uns“ ................................................ S. 16-18<br />

St.-Marien-Hospital Marsberg<br />

„Wohnortnahe medizinische Versorgung darf nirgendwo in<br />

Deutschland Luxus sein“ ........................................................... S. 19-20


<strong>Neue</strong> Räume für<br />

Onkologische<br />

Tagesklinik<br />

24<br />

Rilchingen<br />

Fit im Job: Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement<br />

hat sich bewährt<br />

Paderborn<br />

28<br />

Schönfelderhof<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Montabaur<br />

„Fürs Leben lernen“ • ÖKH – ein Qualitätsmerkmal <strong>am</strong><br />

Krankenhaus in Montabaur • Den Teufelskreis durchbrechen •<br />

„Aufatmen und Aufleben“ • Ehrfurcht vor dem Leben<br />

und Sterben • Ausbildungsinitiative <strong>am</strong> Krankenhaus<br />

Montabaur ................................................................................. S. 21-23<br />

Brüderkrankenhaus<br />

St. Josef Paderborn<br />

Hohe Resonanz macht Erweiterung nötig • Auf den Spuren<br />

Peter Friedhofens • Mehr Platz für Kinder • Mit neuem<br />

Konzept gegen chronische Schmerzen ..................................... S. 24-27<br />

Barmherzige Brüder Rilchingen<br />

Fit im Job • Gewusst wo: VHS und Sparkasse übergeben<br />

Titelbild-Preis • Altenheime im Saarland für mehr Transparenz<br />

in der Pflege • Eine Spende, die bewegt ................................... S. 28-30<br />

Barmherzige Brüder Saffig<br />

Ein Segen für das Altenheim Maria vom Siege •<br />

Gute Beratung für psychisch Beeinträchtigte und ihre<br />

Angehörigen ............................................................................... S. 31-32<br />

1-09<br />

Inhalt<br />

IHR KONTAKT zuR REDAKTION<br />

FORUM<br />

Kardinal-Krementz-Straße 1-5<br />

56073 Koblenz<br />

Telefon: 0261/496-6464<br />

Fax: 0261/496-6470<br />

e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Die nächste Ausgabe von FORUM<br />

erhalten Sie im Juli 2009.<br />

Gutachten<br />

sorgt für Ärger:<br />

Kommentar<br />

zum Abschlussbericht<br />

des<br />

Steinbeiss-<br />

Transferzentrums<br />

34<br />

Barmherzige Brüder<br />

Schönfelderhof<br />

<strong>Neue</strong> Herausforderung an die Gemeindepsychiatrie •<br />

Gutachten sorgt für Ärger • Trotz Handicap <strong>am</strong> Arbeitsleben<br />

teilhaben .................................................................................... S. 33-37<br />

Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder Trier<br />

Für eine Kultur des Friedens • 7. internationaler Endoskopie-<br />

Ausbildungskurs • Patientenschulung – Betroffene zu Experten<br />

machen • Jubiläum – 30 Jahre KfH-Nierenzentrum <strong>am</strong><br />

Brüderkrankenhaus Trier • Wenn das Herz aus dem Takt<br />

gerät! • Kaffee-Genuss weitergedacht ........................................ S. 38-41<br />

Seniorenzentrum der<br />

Barmherzigen Brüder Trier<br />

Ein großes Plus für die Bewohner .................................................. S. 42<br />

Service<br />

Vorgestellt • Musiktipp • Rätsel .............................................. S. 43-44<br />

Impressum ........................................................................................ S. 5<br />

3


News & Facts<br />

K<strong>am</strong>pagne des Deutschen<br />

Caritasverbandes 2009 für<br />

Menschen <strong>am</strong> Rand<br />

soziale manieren für eine bessere gesellschaft: Caritas fordert<br />

gesellschaft und Politik zu respektvollem umgang auf<br />

unter der Überschrift „Soziale<br />

Manieren für eine bessere Gesellschaft“<br />

will der Deutsche<br />

Caritasverband (DCV) in diesem Jahr die<br />

Aufmerks<strong>am</strong>keit der Öffentlichkeit auf die<br />

Menschen lenken, die <strong>am</strong> Rande der Gesellschaft<br />

leben. Zum K<strong>am</strong>pagnen-Auftakt im Januar<br />

in Berlin machte Caritas-Präsident Peter<br />

Neher vor Journalisten deutlich, dass sich in<br />

den vergangenen Jahren die Armut verfestigt<br />

habe. „Es ist zunehmend schwieriger geworden,<br />

sich selbst aus materieller Armut oder<br />

sozialer Isolation zu befreien.“ Die Caritas<br />

habe dabei Menschen im Blick, die durch<br />

Arbeitslosigkeit, eine Suchterkrankung, Überschuldung<br />

oder psychische Probleme in materielle<br />

Not geraten seien und ein Leben <strong>am</strong><br />

Existenzminimum führten. Neher warnte davor,<br />

dass die Spaltung zwischen den Bürgern,<br />

die eine gesicherte Existenz hätten und denen,<br />

die „<strong>am</strong> Rande“ leben, größer werden und<br />

sich verfestigen könne. Nötig seien unter anderem<br />

sozialpolitische Rahmenbedingungen,<br />

die dazu beitrügen, Menschen wieder in die<br />

Gesellschaft zu integrieren. Dazu zählten<br />

ganz wesentlich Investitionen in Bildung und<br />

Qualifizierung, Ausbildung und Arbeitsplätze<br />

für gering Qualifizierte. „Wenn über sieben<br />

Millionen Menschen im Grundsicherungssystem<br />

des Arbeitslosengeldes II sind, dann ist<br />

die Frage des Existenzminimums eine Frage<br />

höchster Relevanz“, so Neher.<br />

Doch Gesetze allein reichten nicht aus,<br />

um Armut, Ausgrenzung und Isolation zu<br />

bekämpfen. Gefordert seien auch die Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

jedes Einzelnen für die Situation<br />

des Anderen und ein sensibler Blick im<br />

Umgang miteinander. Auch dazu fordere die<br />

Caritas-K<strong>am</strong>pagne auf. „Soziale Manieren<br />

Weitere Informationen:<br />

Weitere Informationen zur K<strong>am</strong>pagne<br />

finden Sie unter<br />

www.soziale-manieren.de<br />

und www.caritas.de.<br />

4 1-09<br />

für eine bessere Gesellschaft“ müssten sich jedoch<br />

nicht nur im täglichen Umgang zeigen,<br />

sondern seien wesentlicher Bestandteil demokratischen<br />

Handelns. So werde die Caritas im<br />

Bundestagswahlk<strong>am</strong>pf darauf achten, wie<br />

sich die Parteien über Menschen in benachteiligten<br />

Situationen äußerten. „Wir wissen, dass<br />

die Stimmen von Menschen <strong>am</strong> Rande nicht<br />

Wahl entscheidend sind. Deswegen setzen wir<br />

uns engagiert für deren Rechte ein und werden<br />

Respektlosigkeit und Missachtung kritisieren<br />

und einen respektvollen Umgang einfordern“,<br />

machte Neher deutlich.<br />

Grenzen akzeptieren<br />

Katholische und evangelische Kirche<br />

laden ein zur „Woche für das Leben“<br />

Sie wird von 25. April bis 2. Mai 2009 stattfinden. Auch wenn in der Gesellschaft<br />

häufig nur der Leistungsgedanke zähle, werde häufig vergessen, dass es den perfekten<br />

Menschen nicht gebe. „Menschsein bedeutet: Grenzen haben“, betonten<br />

der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang<br />

Huber, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch,<br />

bei einem Pressegespräch. Das Leitwort der diesjährigen<br />

„Woche für das Leben“ heißt „Gesund oder<br />

krank – von Gott geliebt. Gemeins<strong>am</strong> mit Grenzen<br />

leben“. Bischof Huber forderte dazu auf, Menschen<br />

mit Behinderung nicht auszugrenzen: „Mangelnde<br />

Teilhabe gehört zu den großen Problemen unserer<br />

Gesellschaft und wir werden darauf zu achten haben,<br />

dass sich der Riss im Zuge der jetzigen Wirtschafts-<br />

und Finanzkrise nicht verschärft. Gerade<br />

in einer solchen Krisenzeit ist besonders darauf zu<br />

achten, dass bei künftigen Sparmaßnahmen nicht<br />

die Mobilität und ärztliche Versorgung behinderter<br />

Menschen eingeschränkt werden, dass die Hilfen<br />

für Demenzkranke verbessert werden oder Blinde<br />

auch weiterhin die nötige Unterstützung.“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.woche-fuer-das-leben.de


Kirchliche Krankenhäuser<br />

sind gut aufgestellt<br />

Die 700 evangelischen und katholischen<br />

Krankenhäuser in<br />

Deutschland sehen sich angesichts<br />

der anstehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen<br />

gut aufgestellt. Die traditionell<br />

hohe Wirtschaftlichkeit bildet dafür die<br />

selbstverständliche Basis. Im Rahmen einer<br />

gemeins<strong>am</strong>en Vorstandsklausur beider Krankenhausverbände<br />

Anfang April in Flensburg<br />

wurde eine noch intensivere Kooperation und<br />

politische Einflussnahme vereinbart. Sie werden<br />

sich weiterhin für die Erhaltung und Ver-<br />

Spitzengespräch evangelischer und<br />

katholischer Krankenhausverbände fordert<br />

bessere Rahmenbedingungen für<br />

Krankenhäuser im strukturschwachen<br />

Regionen.<br />

besserung der wohnortnahen Versorgung der<br />

Patienten einsetzen. Die konsequente Zuwendung<br />

zum Patienten bleibt oberstes Ziel.<br />

Vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Entwicklung wird der von Politik und Kostenträgern<br />

ausgeübte Druck zur Konzentration<br />

auf immer weniger Krankenhausstandorte im<br />

ländlichen Raum als unverantwortlich beurteilt.<br />

Vielmehr müssen Kliniken, die in strukturschwachen<br />

Regionen eine umfassende<br />

medizinische und pflegerische Versorgung<br />

gewährleisten, gestärkt werden.<br />

Die kirchlichen Krankenhäuser sind attraktive<br />

Arbeitgeber für Ärzte und Pflegende,<br />

nicht zuletzt auf Grund ihrer Ausrichtung an<br />

christlichen Werten und ihrer Gemeinwohlorientierung,<br />

die wiederum den Patienten zugutekommen.<br />

Um die Qualität ihrer Leistungen transparent<br />

zu machen, starten die kirchlichen<br />

Krankenhausverbände ein gemeins<strong>am</strong>es Projekt<br />

zur Messung der Patientenzufriedenheit.<br />

Dabei soll die Ausrichtung der ärztlichen und<br />

pflegerischen Prozesse im Krankenhaus an<br />

den Bedürfnissen der Patienten im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

Verabredet wurde die Veröffentlichung<br />

eines gemeins<strong>am</strong>en Positionspapiers für die<br />

Bundestagswahlen im Herbst.<br />

Quelle: KKVD. Freiburg<br />

Patientenbefragung in den<br />

Krankenhäusern der BBT-Gruppe<br />

In den Monaten April und Mai 2009 findet<br />

eine Befragung stationärer Patienten in<br />

allen Krankenhäusern der BBT-Gruppe<br />

statt. Mit dieser Befragung soll überprüft werden,<br />

wie die Patientinnen und Patienten die<br />

Leistungen der Krankenhäuser einschätzen.<br />

Mit der Befragung wurde ein externes Institut<br />

Als erstes der vier stationären Altenhilfeeinrichtungen<br />

der BBT-<br />

Gruppe beginnt das Seniorenzentrum<br />

der Barmherzigen Brüder Trier, alle<br />

beauftragt. Auch hierdurch ist sichergestellt,<br />

dass die Befragung anonym erfolgt und die<br />

befragten Patienten offen und ehrlich ihre<br />

Meinung sagen können. Für Rückfragen und<br />

weitere Informationen stehen die Verantwortlichen<br />

des Qualitätsmanagements in den Krankenhäusern<br />

der BBT-Gruppe zur Verfügung.<br />

pflegerelevanten Daten und Informationen<br />

auf EDV-Basis zu dokumentieren. In der<br />

einjährigen Testphase soll evaluiert werden,<br />

inwieweit diese Dokumentationsform zu<br />

News & Facts<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Barmherzige Brüder Trier (BBT)<br />

e. V., Trier<br />

Redaktion: Ute Emig-Lange (Bad Mergentheim),<br />

Yvonne Antoine (Paderborn + Marsberg), Martin<br />

Fuchs (Chefredakteur, verantwortlich), Andreas Hilgenstock<br />

(Rätsel), Stefanie Kilian (Sekretariat), Alfred<br />

Klopries (Rilchingen), Hans-Peter Loch (Trier),<br />

Otmar Lohner (Saffig), Frank Mertes (Saffig),<br />

Peter Mossem (Schönfelderhof), Katharina Müller-<br />

Stromberg (Bonn), Renate Sillich (Montabaur), Dr.<br />

Harald Stotz (Koblenz), Eva Thielmann (Koblenz)<br />

Redaktion FORUM, Kardinal-Krementz-Str. 1-5,<br />

56073 Koblenz, Telefon: 0261/496-6464, Fax:<br />

0261/496-6470, e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Artdirektion: Christoph de Haar, Mathias Klüver<br />

– PR-Beratung, Rosastr. 58, 45130 Essen<br />

Layout: Christoph de Haar<br />

Verlag: Barmherzige Brüder Trier e.V.,<br />

Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz,<br />

Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470,<br />

e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Erscheinungsweise: vier Mal jährlich<br />

Redaktionsschluss: 6. April 2009<br />

Bestellungen, Zahlungen, Adressänderungen:<br />

FORUM wird kostenfrei in den Einrichtungen<br />

der BBT-Gruppe ausgelegt. Auf Wunsch senden<br />

wir FORUM auch per Post zu. Für Bestellungen<br />

und Adressänderungen wenden Sie sich bitte direkt<br />

an den Verlag.<br />

Preis: FORUM ist für Mitarbeitende, Patienten und<br />

Bewohner der Einrichtungen und der BBT-Gruppe kostenfrei.<br />

Für den Postversand erbitten wir eine Spende<br />

an die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Brüder<br />

von Maria-Hilf, Spendenkonto 100 3821 bei der Sparkasse<br />

Trier (BLZ 585 501 30). Vielen Dank!<br />

Anzeigen: Barmherzige Brüder Trier e. V.,<br />

Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz;<br />

Telefon: 0261/496 -6464, Fax: 0261/496-6470,<br />

e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2006 vom 1.1.2006<br />

Druck: Rautenberg Media & Print Verlag KG, Troisdorf<br />

Gerichtsstand: Koblenz<br />

N<strong>am</strong>entlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht<br />

die Meinung der Redaktion und des Herausgebers<br />

wiedergeben. Anregungen, Ideen und Vorschläge<br />

für Beiträge sind willkommen! Bitte wenden Sie sich<br />

direkt an die Redaktion Ihrer Einrichtung oder die<br />

Ges<strong>am</strong>tredaktion in Koblenz.<br />

ISSN 1863-4230<br />

Seniorenzentrum Trier startet Pilotprojekt zur<br />

Einführung EDV-gestützter Pflegedokumentation<br />

einer qualitativen und effizienten Datenerfassung,<br />

Bearbeitung und Kommunikation<br />

beiträgt.<br />

1-09<br />

5


Kommentar<br />

Ein Gesetz zwischen<br />

Hoffen und Bangen?<br />

seit dem 25. märz 2009 ist das neue Krankenhausfinanzierungsreformgesetz<br />

<strong>am</strong>tlich.<br />

Lange diskutiert und mit spannung erwartet: das neue Krankenhausfinanzierungsreformgesetz<br />

(Khrg) ist mit der Veröffentlichung<br />

im Bundesgesetzblatt seit 25. märz 2009 nun <strong>am</strong>tlich.<br />

andreas Latz, mitglied des geschäftsführenden Vorstands des<br />

Barmherzige Brüder Trier e.V. und einer der drei geschäftsführer<br />

der Beteiligungsgesellschaften der Krankenhäuser in der BBTgruppe,<br />

kommentiert, welche erwartungen mit dem gesetz erfüllt<br />

und welche erwartungen leider enttäuscht wurden.<br />

Das Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege bietet unseren<br />

Patientinnen und Patienten spürbare Vorteile.<br />

Mit dem Krankenhausfinanzierungsreformgesetz<br />

(KHRG) ist<br />

ein Gesetz auf dem Weg, das<br />

erstmals seit vielen Jahren anteilige Finanzmittel<br />

für die Tarifsteigerungen 2008 und 2009<br />

oberhalb der Grundlohnsummenentwicklung<br />

bereitstellt. Das bedeutet, vereinfacht gesagt,<br />

dass mehr Mittel für die Krankenhausfinanzierung<br />

zur Verfügung stehen, als bisher über<br />

eine reine Beitragsfinanzierung zur Verfügung<br />

standen. Der Konjunkturaufschwung der Jahre<br />

2006 und 2007 ist zeitversetzt nun auch bei den<br />

Krankenhäusern angekommen. Doch dass wir<br />

mit Inkrafttreten des Gesetzes heute mit einer<br />

der größten globalen Wirtschaftskrisen seit 80<br />

Jahren konfrontiert sind, zeigt das Schicksal<br />

dieses Gesetzgebungsverfahrens: Wir wissen<br />

schon heute, dass das neue KHRG die Folgen<br />

der derzeitigen Krise nicht überleben wird!<br />

Doch sollen uns die Herausforderungen<br />

von Morgen heute nicht die Laune verderben:<br />

6 1-09<br />

Foto: BBT e. V.<br />

Die Tatsache, dass mehr Mittel für die<br />

Krankenhausfinanzierung (und d<strong>am</strong>it<br />

für die optimale Versorgung unserer<br />

Patientinnen und Patienten) zur Verfügung<br />

stehen, führt, zumindest in den<br />

nächsten zwei Jahren, zu spürbaren<br />

Entlastungen.<br />

Dazu gehört unbedingt, dass die<br />

mit den überfälligen Tariferhöhungen<br />

im vergangenen Jahr verbundenen<br />

Steigerungen der Personalkosten wenigstens<br />

teilweise durch den Gesetzgeber<br />

aufgefangen wurden. Schade ist,<br />

dass es an der Konsequenz mangelte,<br />

eine angemessene Finanzierung der<br />

Personalkosten auf Dauer sicherzustel-<br />

len. Die Sprengkraft, die in diesem Versäumnis<br />

liegt, wird uns schneller einholen, als wir uns<br />

heute über die Entlastung freuen können.<br />

„Die Einschätzbarkeit der<br />

mittelfristigen Entwicklung<br />

ist eine Menge wert, um die<br />

Krankenhäuser entsprechend<br />

zu entwickeln und zu steuern“<br />

Erinnert man den eigentlichen Anlass des<br />

Gesetzes, nämlich die Krankenhausfinanzierung<br />

nach dem Ende der sogenannten Konvergenzphase<br />

zu regeln (mit der verpflichtenden<br />

Einführung des DRG-Systems für alle Krankenhäuser<br />

im Jahr 2004 verlief der Umstieg auf das<br />

neue Abrechungssystem für die Krankenhäuser<br />

ja budgetneutral, um die krankenhausindividuellen<br />

Basisfallwerte an den landeseinheitlichen<br />

Basisfallwert heranzuführen. Diese<br />

Phase endete 2008 mit dem Ziel, nun gleiche<br />

Bedingungen für alle Krankenhäuser zu schaf-<br />

Andreas Latz<br />

fen), dann muss man dem neuen KHRG neidlos<br />

bescheinigen, hier ganze Arbeit geleistet zu haben:<br />

Das Gesetz bietet nun eine eindeutige und<br />

verlässliche Regelung, wie der Weg zu einem<br />

einheitlichen Bundesbasisfallwert aussehen<br />

wird. D<strong>am</strong>it verbunden ist auch eine weitgehende<br />

Rechtssicherheit für die Krankenhäuser<br />

zunächst bis 2014. Diese Einschätzbarkeit der<br />

mittelfristigen Entwicklung ist eine Menge wert,<br />

um die Krankenhäuser entsprechend zu entwickeln<br />

und zu steuern.<br />

„Die Politik hat den ,Schwarzen<br />

Peter‘ einer flächendeckendenGesundheitsversorgung<br />

den Krankenhäusern<br />

zugeschoben. Es wäre mehr<br />

als dumm, würden wir<br />

Krankenhäuser diesen auch<br />

annehmen.“<br />

Welche Auswirkungen diese Regelung nun<br />

insges<strong>am</strong>t auf die Krankenhauslandschaft haben<br />

wird – die Auguren sagen ja von der nächsten<br />

Fusions- und Privatisierungswelle bis zum<br />

großen Krankenhaussterben alle möglichen<br />

Szenarien voraus – wird nur im Einzelfall zu<br />

sagen sein. Das Finanzierungsniveau ist historisch<br />

bedingt in den einzelnen Bundesländern<br />

äußerst unterschiedlich. Von daher werden<br />

Krankenhäuser in den Bundesländern, die<br />

unterhalb eines Bundesbasisfallwertes liegen,<br />

natürlich profitieren, weil sie nun über ein höheres<br />

Budget verfügen können. Andere Bundesländer,<br />

die wie insbesondere Rheinland-Pfalz<br />

über dem Wert liegen, müssen dagegen das<br />

Budget abschmelzen, um sich diesem einheitlichen<br />

Wert zu nähern.<br />

Foto: Michael Kohlhaas


Klar ist auch, dass die größeren Krankenhäuser,<br />

die ihre Leistungen ausbauen und neue<br />

Leistungsbereiche erschließen können, deutlich<br />

profitieren. Für die kleinen Krankenhäuser wird<br />

sich die angespannte Situation nicht abmildern.<br />

Hier ist im Gegenteil d<strong>am</strong>it zu rechnen, dass<br />

durch eine nicht angemessene Finanzierung<br />

von erforderlichen Mindestbesetzungen die<br />

Versorgungssituation in ländlichen Gebieten<br />

weiter in eine Schieflage gerät. Die Politik hat<br />

den „Schwarzen Peter“ einer flächendeckenden<br />

Gesundheitsversorgung den Krankenhäusern<br />

zugeschoben. Es wäre mehr als dumm, würden<br />

wir Krankenhäuser diesen auch annehmen.<br />

Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung<br />

auch im ländlichen Bereich wird umso<br />

fragwürdiger, als das „Wie“ und „Wer“ der<br />

Finanzierung von Investitionen – bisher Ländersache<br />

– offengeblieben ist. Eine Regelung,<br />

ob diese nun aus einer Hand („Monistik“) über<br />

den Gesundheitsfonds (sprich: Kassenbeiträge)<br />

erfolgt oder aber, wie bisher, weiter in der Verantwortung<br />

der Länder verbleibt („Dualistik“),<br />

erfolgte nicht. Die politischen Ansätze und Lösungsvorschläge<br />

im Gesetzgebungsverfahren<br />

sind leider zu einer Absichtserklärung verkümmert,<br />

so dass wir hier in der Zukunft auf weitere<br />

Überraschungen gefasst sein müssen.<br />

Vollkommen ausgeblendet wurden die demografische<br />

Entwicklung und ihre Folgen für<br />

die Versorgung und die erforderlichen Versorgungsstrukturen.<br />

Wer sich zu diesen zentralen<br />

Fragen und Herausforderungen der Daseinsfürsorge<br />

– immerhin sind Krankenhäuser<br />

nicht nur „Kostenverursacher“, sondern in erster<br />

Linie als Dienstleister im staatlichen Auftrag<br />

für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung<br />

unterwegs – Perspektiven erhoffte,<br />

wird vergeblich nach Regelungen suchen, die<br />

in die Zukunft weisen.<br />

„Das Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege<br />

bietet unseren Patientinnen<br />

und Patienten spürbare<br />

Vorteile.“<br />

Eine wirklich zukunftsweisende Regelung<br />

bietet das Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege, das wir natürlich<br />

auch in den Krankenhäusern der BBT-<br />

Gruppe intensiv nutzen werden. Schon im zurückliegenden<br />

Jahr 2008 konnten wir in unseren<br />

Häusern eine deutliche Zunahme stationärer<br />

Patientinnen und Patienten verzeichnen. Vielfach<br />

konnte diese Leistungsausweitung schon<br />

in den Entgeltverhandlungen 2008 berücksichtigt<br />

werden. Somit ist ein höherer Bedarf an<br />

Mitarbeitenden im Pflegedienst vorhanden,<br />

welcher nun über das Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege<br />

angemessen refinanziert werden kann. In Anwendung<br />

der gesetzlich definierten Rahmenkriterien<br />

ergibt sich hieraus allein im Jahr<br />

2009 trägerweit ein Stellenaufbau in Höhe<br />

von mehr als 40 Vollkräften im Pflegedienst.<br />

Zur Finanzierung dieser zusätzlichen Stellen<br />

stehen aus dem Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege fast<br />

1,6 Mio. Euro zur Verfügung. Der Eigenanteil<br />

unserer Häuser beläuft sich dabei auf 170.000<br />

Euro. D<strong>am</strong>it werden die pflegerische Behandlung<br />

und die Möglichkeiten der individuellen<br />

Zuwendung und Betreuung unserer Patienten<br />

deutlich gestützt. Gleichzeitig kann überprüft<br />

werden, inwiefern zusätzliche pflegerische Betätigungsfelder<br />

eröffnet werden können. Hier<br />

bietet das neue KHRG unseren Patientinnen<br />

und Patienten wirklich spürbare Vorteile.<br />

„Die Krankenhäuser der BBT-<br />

Gruppe werden auch mit dem<br />

neuen KHRG die Herausforderung<br />

einer flächendeckenden<br />

und leistungsstarken Gesundheitsversorgung<br />

annehmen.“<br />

Zur BBT-Gruppe gehören Krankenhäuser<br />

in drei Bundesländern und wir werden von daher<br />

alle Facetten aus dem neuen Recht erleben:<br />

In Rheinland-Pfalz werden wir uns „von oben“<br />

an den Bundesbasisfallwert heranbewegen und<br />

die d<strong>am</strong>it verbundenen Budgetabsenkungen<br />

verkraften müssen. In Nordrhein-Westfalen<br />

profitieren wir von der niedrigen Ausgangslage,<br />

aber nicht in der gleichen Größenordnung, wie<br />

in Rheinland-Pfalz eine Absenkung wirkt. Für<br />

Baden-Württemberg ist derzeit<br />

noch davon auszugehen, dass<br />

hier der Schutz des sogenanntenBundesbasisfallwert-Korridors<br />

greift. Die Psychiatrie in<br />

der Fachklinik Saffig wird sich<br />

ab 2013 auch auf ein DRG-<br />

System einstellen müssen, das<br />

bis dahin vorliegen wird.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

sind die Leistungszahlen in fast<br />

allen unseren Krankenhäusern<br />

deutlich angestiegen. Wir haben<br />

erfolgreich in Ausbau und<br />

Entwicklung von Leistungsbereichen<br />

investiert. Dazu gehören<br />

auch die Gründungen der<br />

verschiedenen Medizinischen<br />

Versorgungszentren (MVZ)<br />

Foto: BBT e. V.<br />

Kommentar<br />

in Trier, Koblenz und demnächst Paderborn.<br />

Deshalb sind wir gut aufgestellt, ohne die besondere<br />

Risikolage für einzelne Bereiche schönzureden<br />

oder aus dem Blick zu nehmen. In diesem<br />

Sinne nehmen wir auch das neue KHRG<br />

sportlich als Herausforderung, die vorhandenen<br />

Potenziale zu erschließen und umzusetzen. Auf<br />

diesem Weg wollen wir alles dafür tun, dass unsere<br />

Mitarbeiter angemessene Rahmenbedingungen<br />

für ihre Arbeit und die Patientenversorgung<br />

vorfinden und sich die Patienten auf eine<br />

kompetente und menschliche Behandlung und<br />

Betreuung verlassen können.<br />

Fazit<br />

Zus<strong>am</strong>menfassend gehe ich davon aus,<br />

dass wir mit dem KHRG keine langfristige<br />

Regelung zur Sicherstellung der flächendeckenden<br />

Versorgung erhalten haben. Schon<br />

nach der Bundestagswahl wird sich schnell<br />

zeigen, ob der im Jahr 2009 eingeführte Gesundheitsfonds<br />

zur Finanzierung der Krankenversorgung<br />

ausreicht – wobei dies von<br />

den Krankenkassen von Anfang an bezweifelt<br />

wurde. Wenn sich die Befürchtungen der<br />

Krankenkassen bewahrheiten – und mit der<br />

Finanzkrise und ihrer Dauer scheint dies<br />

wahrscheinlich – rechne ich d<strong>am</strong>it, dass weitere<br />

gesetzgeberische Eingriffe folgen werden<br />

und der Krankenhausbereich davon nicht<br />

ausgenommen wird. Das heißt für uns heute<br />

wie schon in den vergangenen Jahren: die<br />

vorhandenen Potenziale und Möglichkeiten<br />

kompetent nutzen und unseren Auftrag im<br />

Dienst für die Menschen konsequent in die<br />

Zukunft führen! Andreas Latz<br />

Auch ein Grund zur Freude: Neben den Möglichkeiten,<br />

die das KHRG bietet, beteiligt sich auch der Bund mit 75<br />

Prozent an den zusätzlichen Investitionen der Länder für<br />

die Sanierung der Kliniken. Dafür stehen Finanzhilfen<br />

aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung zur<br />

Verfügung.<br />

1-09<br />

7


(K)ein Grund zur<br />

Zufriedenheit<br />

ergebnisse der mitarbeiterbefragung<br />

vorgestellt<br />

nach den Vorbereitungen und der durchführung einer Pilotphase<br />

in den Krankenhäusern der BBT-gruppe in Bonn und<br />

Paderborn wurde im august und september 2008 erstmal eine<br />

mitarbeiterbefragung mit einem einheitlichen Frageraster durchgeführt.<br />

Bereits im dezember lagen die ersten ergebnisse vor<br />

und wurden anfang dieses Jahres in allen einrichtungen der BBTgruppe<br />

vorgestellt. dr. heinrich Lippert, Leiter der stabsstelle Personalmanagement<br />

der zentrale der BBT-gruppe und Projektleiter<br />

der mitarbeiterbefragung, gibt für Forum einen überblick zu<br />

den wichtigsten aussagen der Befragung.<br />

Insges<strong>am</strong>t haben sich 45 Prozent der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter über alle<br />

Einrichtungen hinweg an der Mitarbeiterbefragung<br />

beteiligt. Mit über 50 Prozent<br />

Rücklauf konnten die Einrichtungen der Altenhilfe<br />

die höchste Beteiligung verzeichnen.<br />

Mit dieser Rücklaufquote sind fundierte Auswertungsmöglichkeiten<br />

aus der Mitarbeiterbefragung<br />

gegeben.<br />

Vergleich zeigt positiveren<br />

zufriedenheitsindex in der<br />

BBT-Gruppe<br />

Ein Grund für die neue Systematik und<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit einem externen Dienstleister<br />

war die Möglichkeit, die Ergebnisse<br />

nicht nur intern, sondern auch mit anderen<br />

Krankenhäusern zu vergleichen. Positiv fällt<br />

hier allgemein auf, dass der Zufriedenheitsindex<br />

in den Krankenhäusern der BBT-Gruppe<br />

in nahezu allen Bereichen besser ausfällt als<br />

der Zufriedenheitsindex in der Vergleichsgruppe<br />

von 50 Krankenhäusern. Insbesondere bei<br />

den Fragen zu „Führung“ und „Arbeitsplatz“<br />

liegen die Krankenhäuser der BBT-Gruppe<br />

über den Bestmarken der Vergleichsgruppe.<br />

Gleiches gilt für die Fragen nach „Gehalt“<br />

und „weiteren Leistungen des Dienstgebers“,<br />

bei denen die BBT-Gruppe im Vergleich bessere<br />

Ergebnisse erzielt.<br />

8<br />

1-09<br />

Bei einer differenzierten Betrachtung zwischen<br />

den Berufsgruppen „Pflegepersonal“<br />

und „Ärzte“ ist feststellbar, dass auch hier alle<br />

Ergebnisse besser sind als der Durchschnitt der<br />

anderen Krankenhäuser. Abweichungen gibt<br />

es jedoch im Hinblick auf „Zufriedenheit mit<br />

der Aus- und Weiterbildung“, mit der „interdisziplinären<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit“ und mit dem<br />

„Arbeitsplatz“. Pflegekräfte sind bedeutend<br />

unzufriedener mit der Arbeitszeit und mit den<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

im Vergleich zu den Ärzten. Dagegen sind die<br />

Ärzte wiederum unzufriedener mit dem Arbeitsplatz<br />

und mit der interdisziplinären Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

als die Pflegekräfte.<br />

Führung und<br />

Wertorientierung<br />

Über 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in den Krankenhäusern der BBT-<br />

Gruppe meinen, dass der direkte Vorgesetzte<br />

fachlich kompetent ist. Dagegen meinen nur<br />

60 Prozent der Mitarbeitenden, vom direkten<br />

Vorgesetzten genügend Anerkennung für die<br />

Arbeit zu bekommen.<br />

Über die Standardfragen hinaus wurden<br />

auch BBT-spezifische Fragen gestellt, insbesondere<br />

nach den gelebten Werten. Sehr<br />

erfreulich ist, dass nahezu 90 Prozent der<br />

Befragten angegeben haben, der christliche<br />

Auftrag des Trägers sei von großer Wichtigkeit.<br />

Bei der Nachfrage nach den eingesetzten<br />

Managementinstrumenten wurden von<br />

nahezu 90 Prozent der Mitarbeitenden die<br />

Zielvereinbarungsgespräche als bekannt<br />

und nützlich beurteilt. In der Abschlussfrage<br />

„Würden Sie unsere Einrichtung Ihren Verwandten<br />

und Bekannten weiterempfehlen?“<br />

haben dies die Mitarbeitenden mit über 95<br />

Prozent bestätigt.<br />

Alten- und Behindertenhilfe<br />

der BBT-Gruppe<br />

Wie im Vergleich der Krankenhäuser der<br />

BBT-Gruppe mit externen Krankenhäusern<br />

gilt auch für die Alten- und Behinderteneinrichtungen,<br />

dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden<br />

bis auf ein Kriterium die jeweiligen<br />

Bestmarken übertreffen. Insbesondere bei<br />

Lohnfragen und bei weiteren Leistungen des<br />

Dienstgebers sind die Zufriedenheitsmessungen<br />

extrem hoch. Allerdings wird die interdisziplinäre<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit kritischer bewertet.<br />

Auch bei den gelebten Werten ist im Alten- und<br />

Behindertenbereich ein ähnlich hoher Zufriedenheits-<br />

und Akzeptanzbereich feststellbar,<br />

wie in den Krankenhäusern. Hinsichtlich der<br />

Abschlussfrage nach der Weiterempfehlung<br />

würden über 95 Prozent der Mitarbeitenden die<br />

Einrichtungen weiterempfehlen.<br />

(K)ein Grund zur zufriedenheit<br />

In fast allen Einrichtungen wurden bereits<br />

Arbeitsgruppen gebildet, um die Ergebnisse<br />

aus der Mitarbeiterbefragung zu bewerten und<br />

in entsprechende Maßnahmen umzusetzen.<br />

„Kein Grund, nun die Hände in den Schoß<br />

zu legen“, findet auch der Geschäftsführende<br />

Vorstand und die Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaften<br />

der BBT-Gruppe. Letztlich<br />

zeigen die Ergebnisse als Momentaufnahme,<br />

wo man „richtig“ und wo man „falsch“<br />

unterwegs sei. Es geht eben nicht darum, sich<br />

zufrieden zurückzulehnen, sondern die Ergebnisse<br />

erst recht als Motivation zu sehen, den<br />

erreichten Standard zu halten – und offen für<br />

Anregungen und Feedback zu bleiben.<br />

Ob und wie das gelingt, werden die Ergebnisse<br />

der nächsten Mitarbeiter-Befragung<br />

zeigen, die für 2012 vorgesehen ist.<br />

Dr. Heinrich Lippert


Feierliche Einführung: (v.l.) Dr. Thomas Prätz, Dr. Thomas<br />

Lorey, PD Dr. ulrich Baum, PD Dr. Bernd Straub,<br />

PD Dr. Mathias Mäurer, PD Dr. Matthias Woenckhaus.<br />

Chefarzt der Zukunft<br />

als Mediziner und<br />

Manager gefordert<br />

hohe erwartungen an die sechs neuen<br />

Klinik- und institutsleiter – offizielle<br />

einführung im Caritas-Krankenhaus<br />

das hat es in der gut 60-jährigen geschichte des Caritas-Krankenhauses<br />

noch nicht gegeben: gleich sechs neue Chefärzte<br />

haben in den vergangenen monaten ihren dienst angetreten<br />

und wurden <strong>am</strong> 14. Januar in einer Feierstunde im Foyer offiziell<br />

eingeführt. in einer kurzweiligen Talkrunde stellten sich die sechs<br />

neuen den mehr als 300 gästen vor und präsentierten ihre<br />

Perspektiven für die jeweilige abteilung.<br />

Der Hausobere Thomas Wigant begrüßte<br />

die neuen Chefärzte mit<br />

ihren F<strong>am</strong>ilien. Dass das Caritas-<br />

Krankenhaus sechs hoch qualifizierte Mediziner<br />

für die Chefarztpositionen gewonnen habe,<br />

unterstreiche die Attraktivität des Hauses. „Wir<br />

sind froh, mit Ihnen sechs Persönlichkeiten<br />

an Bord zu haben, die die medizinische Entwicklung<br />

des Hauses weiter vorantreiben“, betonte<br />

er und wünschte ihnen Gottes Segen bei<br />

der neuen Aufgabe.<br />

Werner Hemmes, Geschäftsführer des<br />

„Barmherzige Brüder Trier e.V.“, zuständig<br />

für Recht, Personal und Unternehmensentwicklung,<br />

ging in seiner Rede auf die geän-<br />

derten Anforderungen an die Rolle des Chefarztes<br />

ein. Der dr<strong>am</strong>atische Strukturwandel<br />

im Gesundheitswesen der vergangenen Jahre<br />

erfordere Chefärzte moderner Prägung, die<br />

sich als „Te<strong>am</strong>player und Mitunternehmer“<br />

verstünden. Die Erwartungen an die Chefärzte<br />

seien hoch, so Hemmes: Voraussetzung sei<br />

natürlich die fachliche Kompetenz auf dem<br />

jeweiligen medizinischen Gebiet. Darüber<br />

hinaus erwarte man hohe kommunikative<br />

Kompetenz sowie betriebswirtschaftliche und<br />

Managementkompetenz. Führungskraft und<br />

Vorbildfunktion seien entscheidend. „Mitarbeiter<br />

zu führen, bedeutet, durch gutes Beispiel<br />

voranzugehen“, betonte Hemmes und wandte<br />

Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim<br />

KuRzVITA<br />

Dr. Thomas Lorey (geb. 1965)<br />

leitet seit 1. Januar 2009 als Chefarzt<br />

das Institut für Pathologie <strong>am</strong> Caritas-<br />

Krankenhaus. Nach einer Ausbildung zum<br />

Bauschlosser absolvierte der gebürtige<br />

Bad Homburger sein Medizinstudium<br />

an der Universität Frankfurt/Main und<br />

kehrte nach einer Zwischenstation in<br />

der Kurparkklinik Bad Nauheim nach<br />

Frankfurt zurück. Seit 2001 war er als<br />

Leitender Oberarzt <strong>am</strong> Pathologischen<br />

Institut der Städtischen Kliniken Frankfurt/<br />

Main-Höchst tätig, in den letzten beiden<br />

Jahren als kommissarischer Leiter des<br />

Instituts. Zugleich arbeitete er als niedergelassener<br />

Pathologe in einer dem Institut<br />

assoziierten Gemeinschaftspraxis und<br />

nahm <strong>am</strong> M<strong>am</strong>mographie-Screening teil.<br />

Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegen in der<br />

gynäkologischen, gastro-enterologischen<br />

und urologischen Diagnostik.<br />

sich direkt an die neuen Chefärzte: „Das Caritas-Krankenhaus<br />

benötigt Sie als Arzt und als<br />

Manager. Wir sind überzeugt, mit Ihnen solche<br />

Persönlichkeiten gefunden zu haben.“<br />

In einer Gesprächsrunde, moderiert vom<br />

Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Christoph Eingartner<br />

und dem Kaufmännischen Direktor<br />

Christian Kuhl, stellten die neuen Chefärzte<br />

anschließend ihre Beweggründe und Perspektiven<br />

zum Wechsel nach Bad Mergentheim<br />

KuRzVITA<br />

PD Dr. ulrich Baum (geb. 1966)<br />

ist seit 15. Dezember 2008 Chefarzt des<br />

Instituts für Radiologie und Nuklearmedizin<br />

<strong>am</strong> Caritas-Krankenhaus. Zuvor war<br />

er elf Jahre lang <strong>am</strong> Radiologischen Institut<br />

des Universitätsklinikums Erlangen tätig,<br />

seit 2002 als Oberarzt im nichtoperativen<br />

Zentrum der Klinik, seit 2005 als radiologischer<br />

Oberarzt für die Chirurgischen<br />

Kliniken. Die ges<strong>am</strong>te radiologische Diagnostik<br />

sowie die angiographisch-interventionelle<br />

Radiologie sind die Schwerpunkte<br />

seiner klinischen Tätigkeit. Sein Medizinstudium<br />

absolvierte der gebürtige Münchner<br />

an der Technischen Universität München<br />

und arbeitete danach <strong>am</strong> <strong>Klinikum</strong> rechts<br />

der Isar. Dem Facharzt für Diagnostische<br />

Radiologie folgte 2005 die Habilitation für<br />

das Fach Radiologie und die Ernennung<br />

zum Privatdozenten an der Universität<br />

Erlangen.<br />

1-09<br />

9


PD Dr. Bernd Straub erläutert den Besuchern die Diagnosemöglichkeiten<br />

in der urologischen Ambulanz.<br />

vor. Den Gästen gaben sie kurze Einblicke in<br />

die aktuelle Entwicklung der jeweiligen Fachgebiete<br />

und vermittelten überzeugend ihre<br />

Begeisterung für das eigene Fach.<br />

Die gute Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Kinderklinik<br />

lobte Dr. Thomas Prätz, seit Juni 2008<br />

neuer Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe. Sie biete, gerade für den Ausbau<br />

des Perinatalzentrums, hervorragende Möglichkeiten<br />

und verstärke die überregionale<br />

Bedeutung des Hauses. So sei die Geburtenzahl<br />

im Caritas-Krankenhaus 2008 um vier<br />

Prozent gestiegen. „Für den Sommer erwarten<br />

wir außerdem die Zertifizierung des Brust-<br />

KuRzVITA<br />

PD Dr. Bernd Straub (geb. 1965)<br />

ist seit 1. Juli 2008 Chefarzt der Klinik für<br />

Urologie <strong>am</strong> Caritas-Krankenhaus. Zuvor<br />

war er als leitender Oberarzt an der Urologischen<br />

Klinik und Poliklinik der FU Berlin<br />

(Charité) tätig. In Nürnberg aufgewachsen,<br />

begann er zunächst das Studium der Physik<br />

in Erlangen und wechselte dann zur<br />

Humanmedizin. Nach der Assistenzarztzeit<br />

<strong>am</strong> Universitätsklinikum Erlangen und<br />

<strong>am</strong> Rhönklinikum Bad Neustadt/Saale zog<br />

es ihn in die Hauptstadt Berlin, wo er seit<br />

1998 an der Charité zunächst als Assistenzarzt,<br />

später als Oberarzt und Vertreter des<br />

Direktors der Urologischen Klinik umfassende<br />

medizinische und wissenschaftliche<br />

Kompetenzen erwarb. Schwerpunkt seiner<br />

Tätigkeit ist unter anderem die operative<br />

und medik<strong>am</strong>entöse Behandlung bösartiger<br />

Tumore. „Molekulare Diagnostik des<br />

Prostatakarzinoms“ lautet der Titel seiner<br />

Habilitationsschrift.<br />

10 1-09<br />

krebszentrums, eine deutliche Verbesserung<br />

bei der Therapie von M<strong>am</strong>makarzinomen.“<br />

Vom „großen Charme des engen Kontakts<br />

mit den klinischen Kollegen“ sprach Dr. Thomas<br />

Lorey, seit 1. Januar 2009 Chefarzt des Instituts<br />

für Pathologie. Der direkte Dialog, auch<br />

die enge Rückkopplung mit Patienten, sei für<br />

die Diagnostik sehr hilfreich. Pathologie bedeute<br />

weit mehr, als „nur Einsendezettel zu<br />

bearbeiten“. Hier in Bad Mergentheim habe er<br />

ein „gut vorbereitetes Feld“ vorgefunden und<br />

man werde das Institut weiter als Dienstleister<br />

für andere Häuser und Praxen ausbauen.<br />

Privatdozent Dr. Ulrich Baum, seit 15.<br />

Dezember 2008 Chefarzt des Instituts für Radiologie<br />

und Nuklearmedizin, lobte den hervorragenden<br />

technischen Stand der medizintechnischen<br />

Geräte <strong>am</strong> Caritas-Krankenhaus.<br />

Der Radiologe sei aber längst nicht mehr nur<br />

der „Hoffotograf“ für die anderen Abteilungen,<br />

der mithilfe der bildgebenden Verfahren rein<br />

diagnostisch tätig sei. „Die Radiologie entwickelt<br />

sich in den vergangenen Jahren auch zu<br />

einem therapeutischen Fach, etwa bei Gefäßinterventionen<br />

oder der Therapie von Lebererkrankungen.“<br />

Begeistert von seinem Fachgebiet zeigte<br />

sich auch der neue Te<strong>am</strong>-Chefarzt <strong>am</strong> Institut<br />

für Pathologie, Privatdozent Dr. Matthias<br />

Woenckhaus. Die Pathologie sei „eines der<br />

großen Querschnittsfächer“ und lebe vom<br />

Dialog mit den Fachkliniken. Sie vereine diagnostische,<br />

interoperative und postoperative<br />

Aufgaben und beeinflusse zunehmend die<br />

Therapie. „Es gibt ständig neue Verfahren<br />

wie etwa die Antikörper-Diagnostik oder die<br />

Molekularbiologie“, schwärmte er. Das neue<br />

Chefarzt-Kooperations-Modell biete erweiterte<br />

KuRzVITA<br />

Dr. Thomas Prätz (geb. 1956)<br />

leitet seit 1. Juli 2008 die Klinik für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe <strong>am</strong> Caritas-Krankenhaus.<br />

Zuvor war er acht Jahre Chefarzt<br />

der Frauenklinik des Städtischen Krankenhauses<br />

Wertheim und baute dort das<br />

kooperative Brustzentrum Main-Tauber<br />

auf. Der gebürtige Duisburger arbeitete<br />

zunächst als Krankenpfleger, bevor er an<br />

der Universität Heidelberg sein Medizinstudium<br />

absolvierte. Nach der Promotion<br />

folgten Stationen als Assistenzarzt <strong>am</strong> St.<br />

Josef-Krankenhaus in Essen sowie als Oberarzt<br />

in der Frauenklinik der Städtischen<br />

Kliniken Düsseldorf und als Oberarzt an<br />

der Frauenklinik St. Antonius Wuppertal.<br />

Neben der Geburtshilfe liegen seine Schwerpunkte<br />

in der gynäkologischen Onkologie<br />

speziell der Therapie von Brustkrebs sowie<br />

in der diagnostischen und therapeutischen<br />

Urogynäkologie und der Therapie von<br />

Deszensuserkrankungen.<br />

Möglichkeiten. Die Schwerpunkte ergänzten<br />

sich gut und er selbst wolle neue Ansätze der<br />

Molekularbiologie vorantreiben.<br />

Privatdozent Dr. Bernd Straub, seit 1.<br />

Juli Chefarzt der Klinik für Urologie, fühlt<br />

sich <strong>am</strong> Caritas-Krankenhaus „sehr positiv“<br />

aufgenommen und sieht sich auch vonseiten<br />

des Direktoriums unterstützt: „Wichtige<br />

Investitionen in die medizintechnische Ausstattung<br />

der Urologie wurden in kurzer Zeit<br />

verwirklicht – zum Wohl der Patienten“. Auf<br />

dem eingeschlagenen Weg weitermachen und<br />

noch besser werden, laute seine Devise. Dabei<br />

verwies PD Dr. Straub auf erste Erfolge: Die<br />

Zahl der großen Prostata-OPs habe sich im<br />

vergangenen Jahr verdoppelt.<br />

Mit hohen Erwartungen geht auch Privatdozent<br />

Dr. Mathias Mäurer, seit 15. November<br />

Chefarzt der Klinik für Neurologie, an seine<br />

neue Aufgabe. Er plane den Ausbau der Akutversorgung<br />

speziell bei Schlaganfallpatienten<br />

sowie die Versorgung von MS-Patienten auf hohem<br />

Niveau. „Die Neurologie ist heute ein dyn<strong>am</strong>isches<br />

Fach und längst kein medizinisches<br />

Randgebiet mehr“, betonte der Neurologe.<br />

Schlaganfall sei inzwischen die dritthäufigste<br />

Krankheit in Deutschland. Konkrete Erwartungen<br />

formulierte er an die Adresse der niedergelassenen<br />

Mediziner: „Mein Ziel ist der Aufbau<br />

eines gemeins<strong>am</strong>en neurologischen Netzwerks<br />

mit Neurologen und anderen Disziplinen.“


KuRzVITA<br />

PD Dr. Matthias Woenckhaus<br />

(geb.1965)<br />

ist seit dem 1. November 2008 als Te<strong>am</strong>-<br />

Chefarzt <strong>am</strong> Institut für Pathologie des<br />

Caritas-Krankenhauses tätig. Nach dem<br />

Medizinstudium an der Universität Freiburg<br />

führte ihn seine Facharztausbildung<br />

zunächst ans Pathologische Institut der<br />

Universität Heidelberg/Mannheim, später<br />

an das Institut für Pathologie der Universität<br />

Regensburg. Dort war er nach seiner<br />

Facharztanerkennung 2001 bis 2008 als<br />

Oberarzt <strong>am</strong> Institut für Pathologie tätig.<br />

Der Habilitation folgte 2008 die Erteilung<br />

der Lehrbefugnis an der Universität<br />

Regensburg. Zuletzt arbeitete er einige<br />

Monate in einem niedergelassenen Institut.<br />

In seinen wissenschaftlichen Arbeiten zur<br />

Entstehung des Lungenkarzinoms hat er<br />

sich die modernen Methoden der Molekularbiologie<br />

angeeignet. Schwerpunkte<br />

seiner klinisch-pathologischen Tätigkeit<br />

liegen in der onkologischen Diagnostik.<br />

Um die kurz angerissenen Themen<br />

weiter zu vertiefen, luden die Chefärzte im<br />

Anschluss zu Führungen in die jeweiligen<br />

Abteilungen ein und stellten sich den zahlreichen<br />

Fragen der interessierten Gäste. Bei<br />

süd<strong>am</strong>erikanischer Musik und Leckereien<br />

aus der Küche klang der Abend in lockerer<br />

Atmosphäre aus. Ute Emig-Lange<br />

KuRzVITA<br />

PD Dr. Mathias Mäurer (geb. 1967)<br />

ist seit 15. November 2008 Chefarzt der<br />

Klinik für Neurologie <strong>am</strong> Caritas-Krankenhaus.<br />

Zuletzt war er <strong>am</strong> Universitätsklinikum<br />

Erlangen als Geschäftsführender<br />

Oberarzt tätig. Der gebürtige Wormser<br />

durchlief den Großteil seiner medizinischen<br />

Ausbildung – mit einem Abstecher an<br />

die Johns Hopkins University School of<br />

Medicine in Baltimore – an der Universität<br />

Würzburg. Nach Studium und Promotion<br />

erwarb er an der Neurologischen Klinik<br />

der Universität Würzburg den Facharzt<br />

für Neurologie. Im Jahr 2004 folgte die<br />

Habilitation. Als Oberarzt der Neurologischen<br />

Intensivstation leitete er zugleich<br />

das Ultraschall-Labor. Die Schwerpunkte<br />

seiner klinischen Tätigkeit liegen in der<br />

Akutneurologie und der Neurologischen Intensivmedizin,<br />

speziell der Versorgung des<br />

akuten Schlaganfalls sowie der Diagnostik<br />

und Therapie der Multiplen Sklerose.<br />

Bei der Ausstellungseröffnung <strong>am</strong> 21.<br />

Januar begrüßte der Hausobere Thomas<br />

Wigant den Künstler und dessen<br />

Frau sowie zahlreiche Gäste in der Galerie des<br />

Caritas-Krankenhauses. Mit dieser Ausstellung<br />

wolle man Türen und Horizonte des Krankenhauses<br />

öffnen und Einblicke in andere Facetten<br />

des Hauses geben, so Wigant. „Mit der Retrospektive<br />

auf Ihr Lebenswerk geben Sie uns eine<br />

sehr persönliche Geschichtsstunde“, wandte<br />

sich der Hausobere direkt an Harry Elsner und<br />

dankte ihm, dass er das Caritas-Krankenhaus<br />

als Ausstellungsort gewählt habe.<br />

Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim<br />

Begegnungen, Ägypten 1987.<br />

Ein Vermittler<br />

zwischen den Kulturen<br />

harry elsner zeigt retrospektive<br />

seiner Werke im Caritas-Krankenhaus<br />

Begegnungen mit fremden menschen und Kulturen, mit anderen<br />

religionen und fernen Lebenswelten – dies sind die Themen,<br />

die das Werk von harry elsner durchziehen. in einer ausstellung<br />

im Caritas-Krankenhaus stellte der Künstler von Januar bis april<br />

40 Werke aus allen schaffensperioden aus.<br />

Prof. Dr. Hans-Dieter Bundschu, früher<br />

Chefarzt und Mitinitiator der Kunstausstellungen<br />

im Caritas-Krankenhaus, erläuterte<br />

die Bedeutung von Kunst im Krankenhaus.<br />

Der Ausstellungstitel „Begegnung“ beziehe<br />

sich nicht nur auf die Bilder Harry Elsners.<br />

„Begegnung ist auch das Ziel, das wir mit unseren<br />

Ausstellungen im Caritas-Krankenhaus<br />

initiieren“, so Bundschu. „Die Ausstellungen<br />

sollen ein Forum der Begegnung sein für unsere<br />

Mitarbeiter in den Arbeitspausen, aber<br />

auch auf ihren Wegen; für unsere Patienten in<br />

Zeiten des Nachdenkens auf der Suche nach<br />

1-09<br />

11


Der Hausobere Thomas Wigant, das Ehepaar Anny und Harry Elsner<br />

sowie Prof. Dr. Hans-Dieter Bundschu bei der Vernissage (v.l.).<br />

Trost und Freude, aber auch für Besucher und<br />

Gäste.“ Kunst im Krankenhaus könne so neue<br />

Perspektiven eröffnen, andere und neue Eindrücke<br />

vermitteln, zum Nachdenken anregen,<br />

aber auch erfreuen.<br />

Das Thema „Begegnung“ nahm auch<br />

Carl Gibson in seiner Einführung in das<br />

künstlerische Werk Harry Elsners auf. „Begegnungen<br />

schaffen, Menschen zus<strong>am</strong>menbringen,<br />

versöhnen, interkulturell wirken,<br />

das sind die Wesenselemente, denen Harry<br />

Elsner mit seiner Kunst zum Durchbruch<br />

verhelfen wollte“, betonte Gibson. Den Anstoß<br />

für dieses Streben sieht Gibson in der<br />

Biographie des Künstlers begründet. 1926 im<br />

oberschlesischen Sohrau geboren, erlebte der<br />

junge Soldat das Kriegsende als Gefangener<br />

in der Festung von Verdun. Für ihn ein Tag<br />

der Befreiung von der allumfassenden Gängelung<br />

durch den NS-Staat, als Chance zum<br />

<strong>Neue</strong>ntwurf in allen Lebensbereichen. Die<br />

Eindrücke aus jener Zeit habe Elsner erstmals<br />

in expressionistischen Bildern, in einer Explo-<br />

Redaktion Bad Mergentheim:<br />

verantwortlich: Ute Emig-Lange<br />

Kontakt: Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim,<br />

Uhlandstr. 7, 97980 Bad Mergentheim<br />

www.ckbm.de, Telefon: 07931/58-2009, Fax:<br />

07931/58-2090, e-Mail: ute.emig-lange@ckbm.de<br />

12 1-09<br />

sion von Farben und bestimmt von blutroten<br />

Tönen verarbeitet, so Gibson.<br />

Nach dem Krieg habe sich Harry Elsner in<br />

Bad Mergentheim eine bürgerliche Existenz als<br />

Lehrer und F<strong>am</strong>ilienvater aufgebaut. „Doch<br />

immer suchte er den Kontakt mit fremden<br />

Kulturen speziell dem Nahen Osten, Elsner ist<br />

ein Orientbegeisterter“, betonte Gibson in seiner<br />

Einführung. Von seinen 25 Reisen von der<br />

arabischen Halbinsel quer durch Nordafrika<br />

habe Elsner „farbige Geschichten mitgebracht,<br />

originelle und fremdartige wie jene aus den<br />

Märchen von Tausend und einer Nacht.“ Seine<br />

Orient-Begeisterung habe er so durch seine Bilder<br />

vermittelt. Dies jedoch immer in „dem Bewusstsein,<br />

uns für interkulturelle Phänomene<br />

zu sensibilisieren und um Verständnis für andere<br />

Sichtweisen und Werte zu werben.“ Gibson:<br />

„Elsner setzt auf den interkulturellen Dialog,<br />

indem er das Gespräch zwischen den Kulturen<br />

praktiziert.“ Das schaffe Verständnis füreinander,<br />

Versöhnung und führe zus<strong>am</strong>men, statt zu<br />

trennen und zu spalten. Durch seine Kunst sei<br />

Elsner ein „Vermittler zwischen den Kulturen“,<br />

ein „Brückenbauer“ und Weltenversöhner im<br />

Sinne Goethes geworden. Dies zeigten auch die<br />

im Caritas-Krankenhaus ausgestellten Werke.<br />

„Diese letzte große Ausstellung Elsners ist ein<br />

Spiegelbild auch der konsequent gelebten<br />

Existenz zwischen den Kulturen, zwischen Ost<br />

und West, als Oberschlesier zwischen Polen<br />

und Deutschland und nicht zuletzt zwischen<br />

Okzident und dem uns immer noch fremden<br />

Orient.“ Ute Emig-Lange<br />

Sahara 1987


Intermediate Care Station im<br />

Haus St. Elisabeth.<br />

Als Zwischenstufe zwischen Intensiv-<br />

und Normalstation nimmt<br />

sie nun die Patienten der Inneren<br />

Medizin, Chirurgie und Geriatrie auf,<br />

die kontinuierlich überwacht, aber nicht<br />

beatmet werden müssen. „Hier können wir<br />

die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />

behandeln, ältere Patienten mit Herz-Rhythmus-Störungen<br />

mit EKG überwachen, aber<br />

auch Intensivpatienten weiterbetreuen, ehe<br />

sie auf die Normalstation kommen“, erläutert<br />

der Chefarzt der Inneren Abteilung, Prof.<br />

Dr. Franz Ludwig Dumoulin. Er verspricht<br />

Gemeinschaftskrankenhaus Bonn<br />

<strong>Neue</strong> Intermediate Care-Betten<br />

entlasten die Intensivstation<br />

mehr Flexibilität und eine spürbare entlastung der intensiv-<br />

station verschafft die neue überwachungsstation im haus<br />

st. elisabeth des Bonner gemeinschaftskrankenhauses. dort<br />

wurde jetzt durch einen umbau in nachbarschaft zur<br />

intensivstation mit sechs Betten zusätzlich eine überwachungsstation<br />

mit vier intermediate Care-Betten mit einer zentralen<br />

monitoreinheit eingerichtet.<br />

sich dadurch auch eine Entlastung für den<br />

Patienten, der bereits auf dem Weg der Besserung<br />

ist.<br />

Im Haus St. Petrus, wo neben der Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie auch das Interdisziplinäre<br />

Herz- und Gefäßzentrum des Gemeinschaftskrankenhauses<br />

untergebracht ist,<br />

besteht eine weitere Intensivstation mit zehn<br />

interdisziplinären Intensivbetten sowie eine<br />

Überwachungsstation mit acht Intermediate<br />

Care-Betten. Mit den neuen Überwachungsplätzen<br />

schafft das Gemeinschaftskrankenhaus<br />

auch Entlastung angesichts des Mangels<br />

Werte und Ökonomie in einklang bringen:<br />

Tagung zu Folgen der Gesundheitspolitik<br />

<strong>am</strong> 10. März 2009 in der <strong>Katholischen</strong><br />

Akademie Trier<br />

Christliche Krankenhausträger müssen<br />

die komplexen Herausforderungen<br />

im Gesundheitswesen annehmen<br />

und den Wandel aktiv mitgestalten,<br />

sonst verfehlen sie ihren christlichen Auftrag.<br />

Das hat Schwester Basina Kloos, Generaloberin<br />

der Waldbreitbacher Franziskanerinnen<br />

und Geschäftsführende Gesellschafterin der<br />

Marienhaus GmbH Waldbreitbach, während<br />

der Tagung „Die Folgen der Gesundheitspolitik<br />

– Von der Kultur des Heilens zu einer<br />

Kultur des Zahlens?“ <strong>am</strong> 10. März im Robert-<br />

Schuman-Haus in Trier betont. Die Tagung<br />

wurde organisiert vom Diözesan-Caritasverband<br />

Trier, der <strong>Katholischen</strong> Akademie Trier<br />

und der Göttinger Akademie für Ethik in der<br />

Medizin.<br />

Im Spannungsfeld zwischen der Logik der<br />

Ökonomie und der Logik christlicher Werte<br />

liege der Schlüssel zur Gestaltung dieser Veränderungen.<br />

Die Krankenhäuser sollten sich<br />

daher in die ethischen Fragestellungen, die<br />

in der Gesellschaft diskutiert werden, einmischen<br />

und immer wieder die Würde des Menschen<br />

in den Blickpunkt stellen. Schwester<br />

Basina betonte, dass Wertehaltungen gerade<br />

in der heutigen Zeit und aktuell vor dem Hintergrund<br />

der Wirtschaftskrise gefordert seien.<br />

Besonders im Krankenhaus könnten sie einen<br />

Kontrapunkt zur Ökonomie setzen. Es dür-<br />

an Intensivbetten, der nach der Schließung<br />

einiger Krankenhäuser im Bonner Raum aufgetreten<br />

ist. Brigitte Linden<br />

Redaktion Bonn:<br />

Katharina Müller-Stromberg (verantwortlich)<br />

Kontakt: Gemeinschaftskrankenhaus Bonn,<br />

Haus St. Petrus, Bonner Talweg 4-6, 53113 Bonn,<br />

Haus St. Elisabeth, Prinz-Albert-Str. 40, 53113 Bonn,<br />

www.gk-bonn.de,<br />

Telefon: 0228/506-0, Fax: 0228/506-2150,<br />

e-Mail: k.mueller-stromberg@gk-bonn.de<br />

News & Facts<br />

fe nicht nur um die wirtschaftliche, sondern<br />

müsse auch um die menschliche Bilanz der<br />

katholischen Einrichtungen gehen, sagte sie.<br />

Der „Dominanz der einseitigen Wertschöpfung“<br />

unter finanziellen Aspekten müsse eine<br />

Haltung entgegengesetzt werden, die die Würde<br />

des Menschen sehe. Schließlich müssten<br />

sich die katholischen Träger auch selbst verändern<br />

und Kooperationen prüfen. Sr. Basina<br />

nannte als Beispiel die Zus<strong>am</strong>menarbeit der<br />

Marienhaus GmbH mit sieben anderen Ordensgemeinschaften.<br />

Weitere Schlaglichter<br />

auf das Thema Ethik und Ökonomie warfen<br />

Dr. Ernst Bruckenberger, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, und Privatdozent Dr. Arne<br />

Manzeschke, Universität Bayreuth, der unter<br />

anderem forderte, ethische Kompetenzen in<br />

den Krankenhäusern auszubauen: So könnten<br />

Mitarbeiter, die unter enormem Arbeitsdruck<br />

und der Spannung zwischen Anspruch und<br />

Realität leiden, neu motiviert werden<br />

(Quelle: Pressedienst des Bistums Trier)<br />

1-09<br />

13


Gemeinschaftskrankenhaus Bonn<br />

St. Elisabeth · St. Petrus · St. Johannes gGmbH<br />

„Sie sind wohl für die<br />

Ich komme vom Besuchsdienst der Grünen<br />

D<strong>am</strong>en. Kann ich etwas für Sie<br />

tun?“, diese Frage stellt Hanna Hühne<br />

an diesem Vormittag unzählige Male und fast<br />

jedes Mal zaubert sie d<strong>am</strong>it ein Lächeln auf<br />

die Gesichter der Patienten. Hanna Hühne<br />

arbeitet seit anderthalb Jahren ehren<strong>am</strong>tlich<br />

bei den Grünen D<strong>am</strong>en des Gemeinschaftskrankenhauses<br />

St. Elisabeth/St. Petrus/St.<br />

Johannes mit. Mitte Oktober feierten sie ihr<br />

25-jähriges Bestehen.<br />

„Ich suchte eine neue<br />

Aufgabe“<br />

Jeden Dienstag von 9:00 Uhr bis 12:00<br />

Uhr macht Hanna Hühne ihre Runde durch<br />

14 1-09<br />

gute stimmung<br />

verantwortlich“<br />

„<strong>Neue</strong> Mitstreiter sind immer willkommen, denn wir wollen ja weitere 25 Jahre den Patienten helfen“, so die Leiterin der Krankenhaushilfe<br />

ute Schumacher (zweite von rechts) bei der Talkrunde anlässlich des 25-jährigen Bestehens.<br />

gemeinschaftskrankenhaus st. elisabeth/st. Petrus/st. Johannes:<br />

Krankenhaushilfe „grüne d<strong>am</strong>en und herren“ feiert 25-jähriges Bestehen.<br />

die Patientenzimmer. „Ich habe schon früher<br />

viel von den Grünen D<strong>am</strong>en gehört“, erzählt<br />

sie. Und vor anderthalb Jahren suchte sie<br />

eine neue Aufgabe: „Meine Enkel waren nun<br />

alle in der Schule und ich wollte meine freien<br />

Vormittage nutzen.“ D<strong>am</strong>als fiel ihr ein<br />

Zeitungsartikel über die Grünen D<strong>am</strong>en <strong>am</strong><br />

Gemeinschaftskrankenhaus in die Hände.<br />

„Ich habe es ausprobiert und es hat mir so<br />

viel Spaß gemacht, dass ich dabeigeblieben<br />

bin“, berichtet Hühne von ihren Anfängen<br />

bei den Grünen D<strong>am</strong>en. Die erste Patientin<br />

heute kennt sie schon. Nach einer schwierigen<br />

Beinoperation hat die alte D<strong>am</strong>e einen<br />

langwierigen Genesungsprozess vor sich.<br />

„Ich habe den Eindruck, dass es Ihnen heute<br />

schon viel besser geht“, sagt Hühne. Und die<br />

Patientin erzählt ihr stolz, dass sie gestern<br />

zum ersten Mal wieder allein ein wenig im<br />

Rollstuhl sitzen konnte.<br />

Besorgungen, zuhören und<br />

auch mal die Hand halten<br />

„Der Mensch braucht den Menschen“, sagt<br />

Hühne und das merkt man bei dem nächsten<br />

Patienten. Auch diesen kennt sie schon von<br />

ihren wöchentlichen Rundgängen. Nach zwei<br />

Wochen auf der Intensivstation erholt er sich<br />

nun allmählich. Freudig berichtet er, dass er<br />

langs<strong>am</strong> zu Kräften komme und auch schon<br />

wieder mit Appetit essen könne. „Soll ich Ihnen<br />

wieder die Zeitung besorgen?“, fragt sie.


Fotos: Anja Loudovici<br />

Solche kleinen Besorgungen oder auch mal das<br />

Telefon anmelden gehören zu ihren Aufgaben.<br />

Wichtiger aber seien die Gespräche, das Zuhören<br />

oder einfach das Dasein und auch mal die Hand<br />

zu halten, berichtet Hühne. Es passiere auch<br />

schon mal, dass man in ein Zimmer komme<br />

und jemand weinend vorfinde. „Das sind dann<br />

Situationen, die auch für mich schwierig sind“,<br />

erzählt sie.<br />

Marianne Forster erklärt einer Patienten<br />

das Aufnahmeprozedere.<br />

Empfangsservice<br />

der Grünen D<strong>am</strong>en<br />

„Sie sind wohl für die gute Stimmung<br />

verantwortlich“, stellt ein Patient, der an<br />

der zentralen Aufnahme wartet, fest. Hier<br />

kümmert sich Marianne Forster um die<br />

Patienten, die auf ihre Aufnahme warten.<br />

Sie ist seit 2002 bei den Grünen D<strong>am</strong>en und<br />

arbeitet seit Ende 2007 im Empfangsservice<br />

mit. Sobald ein Patient mit suchenden<br />

Augen im Krankenhaus-Foyer steht, geht<br />

Forster auf ihn zu und bietet ihm ihre Hilfe<br />

an. Sie erklärt, wo er sich anmelden muss.<br />

„Sie müssen erst im Computer erfasst werden<br />

– ohne das sind Sie niemand“, sagt Forster<br />

lachend und versucht dem Patienten d<strong>am</strong>it<br />

ein wenig die Anspannung und Angst zu<br />

nehmen, die ein Krankenhausaufenthalt mit<br />

sich bringt. Anschließend begleitet sie den<br />

Patienten auf seine Station.<br />

„Ich habe es immer gern,<br />

wenn was los ist“<br />

„Möchte jemand ein Glas Wasser?“, fragt<br />

Forster, als sie kurz im Wartezimmer der orthopädischen<br />

Ambulanz vorbeigeht, um dort<br />

zu schauen, ob ihre Hilfe benötigt wird. Auch<br />

hier beantwortet sie bereitwillig die Fragen der<br />

Patienten. Und wenn dann noch Zeit bleibt,<br />

unterstützt sie die Pflegekräfte dabei, die Pa-<br />

Gemeinschaftskrankenhaus Bonn<br />

ihn eingehen – das war es, was die Arbeit bei<br />

den Grünen D<strong>am</strong>en für mich so spannend<br />

machte“.<br />

Talkrunde anlässlich des<br />

25-jährigen Bestehens<br />

„Sie als Grüne D<strong>am</strong>en bereichern unser<br />

Krankenhaus auf einmalige Weise“, betonte<br />

Krankenhausoberer Christoph Bremek<strong>am</strong>p<br />

„Soll ich Ihnen wieder die zeitung besorgen?“, fragt Hanne Hühne und lässt sich von<br />

dem Patienten Geld geben.<br />

tienten von den Stationen zur Physiotherapie<br />

zu begleiten. „Ich habe es immer gern, wenn<br />

was los ist“, erzählt sie. Sie überlegt deshalb<br />

auch, ihr Engagement von einem Tag in der<br />

Woche auf zwei auszuweiten.<br />

Grüne D<strong>am</strong>e der<br />

ersten Stunde<br />

Zufällig treffen wir an diesem Vormittag<br />

noch eine Grüne D<strong>am</strong>e der ersten Stunde.<br />

Waltraud Kiepenheuer ist mittlerweile über<br />

80 Jahre alt und nicht mehr aktiv tätig. Aber<br />

gern erinnert sie sich an ihre Vormittage<br />

im Gemeinschaftskrankenhaus. „Ich habe<br />

immer versucht, die Patienten aufzuheitern<br />

und habe meine Späßchen gemacht“,<br />

erzählt sie. Sie habe viele unterschiedliche<br />

Lebensentwürfe und Lebensgeschichten kennengelernt,<br />

berichtet sie weiter. „Jeder Patient<br />

ist anders und man muss individuell auf<br />

bei der Feierstunde anlässlich des 25-jährigen<br />

Bestehens der Krankenhaushilfe. Und<br />

deswegen feierten die Grünen D<strong>am</strong>en ihr Jubiläum<br />

auch auf ganz besondere Art. In einer<br />

Talkrunde ließen sie ihre Erinnerungen und<br />

Erlebnisse Revue passieren. Die eine erzählte<br />

davon, dass sie aus Dankbarkeit oft als grüner<br />

Engel bezeichnet wird. Aber auch ernstere<br />

Themen wurden angesprochen. So wollen<br />

sich die Grünen D<strong>am</strong>en als Unterstützung zu<br />

den Pflegekräften verstanden wissen. „Sie tun<br />

das, wofür den Pflegekräften oft keine Zeit<br />

bleibt“, lobte auch Pflegedirektorin Ingrid<br />

Petschick.<br />

Zurzeit arbeiten 30 Grüne D<strong>am</strong>en ehren<strong>am</strong>tlich<br />

im Gemeinschaftskrankenhaus. „<strong>Neue</strong><br />

Mitstreiter sind immer willkommen“, so die<br />

Leiterin der Krankenhaushilfe Ute Schumacher,<br />

„denn wir wollen ja weitere 25 Jahre den Patienten<br />

helfen“. Anja Loudovici<br />

1-09<br />

15


Die Kindertagesstätte<br />

„Marienkäfer“ kommt!<br />

Katholisches <strong>Klinikum</strong> stärkt F<strong>am</strong>ilienorientierung<br />

mit dem ersten spatenstich für die Betriebskindertagesstätte<br />

beginnen die Bauarbeiten <strong>am</strong> marienhof.<br />

Mehr F<strong>am</strong>ilienorientierung und<br />

d<strong>am</strong>it auch mehr Attraktivität<br />

für jetzige und zukünftige Mitarbeitende<br />

des <strong>Katholischen</strong> <strong>Klinikum</strong>s Koblenz<br />

sind die Hauptziele der neuen Kindertagesstätte<br />

„Marienkäfer“. „Unsere KITA wird von 7<br />

bis 18 Uhr geöffnet sein. Diese Öffnungszeiten<br />

sind sowohl f<strong>am</strong>ilien- als auch kindgerecht.<br />

Die Arbeitszeit der Mitarbeitenden, die ihre<br />

Kinder unserem ,Marienkäfer‘ anvertrauen,<br />

werden, so gut es geht, an diese Öffnungszeiten<br />

angepasst“, betont Hausoberin Renate<br />

Brest, die das Projekt federführend leitet. Dazu<br />

gehört ein pädagogisches Konzept, das an die<br />

christliche Wertorientierung der Ordensgründer<br />

der beiden Trägerorden des <strong>Klinikum</strong>s, der<br />

Schwestern vom Heiligen Geist und der Barmherzigen<br />

Brüder von Maria Hilf, anknüpft.<br />

Bürgermeisterin Marie-Theres H<strong>am</strong>mes-<br />

Rosenstein wies auf die professionelle Durchführung<br />

der Planung und die Einbindung<br />

in das Koblenzer Bündnis für F<strong>am</strong>ilien hin.<br />

„Koblenz ist eine f<strong>am</strong>ilienfreundliche Kommune<br />

und diese KITA ist ein wichtiger Baustein<br />

dabei.“ Die Vertreter der beiden Kooperationspartner,<br />

Jörg Perscheid, Personalleiter der<br />

Sparkasse, und Manfred Meder, Personalchef<br />

von Lotto, lobten die gute Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit dem <strong>Klinikum</strong>.<br />

16 1-09<br />

Investitionskosten von 1,2 Millionen Euro,<br />

für die es einen Zuschuss vom Land Rheinland-Pfalz<br />

geben wird, müssen aufgebracht<br />

werden. Die Betriebskindertagesstätte ist im<br />

Kindertagesstätten-Bedarfsplan der Stadt Koblenz<br />

eingebunden. D<strong>am</strong>it übernimmt die<br />

Stadt den größten Teil der Personalkosten.<br />

„Eine solche Einrichtung wird immer Geld<br />

kosten. Deshalb gilt der Dank unseren Trägern,<br />

die unser Projekt in diesen wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten möglich machen“, so<br />

Renate Brest im N<strong>am</strong>en des Direktoriums und<br />

der Mitarbeiter des <strong>Klinikum</strong>s.<br />

(v.l.n.r.) Manfred Meder, Personalchef<br />

Lotto, Marie-Theres H<strong>am</strong>mes-Rosenstein,<br />

Bürgermeisterin, Sr. Sapientia,<br />

Generaloberin der Schwestern vom<br />

Heiligen Geist, Br. Peter Berg, Generaloberer<br />

der Barmherzigen Brüder von<br />

Maria Hilf, Tom Naujack, Architekt, Jörg<br />

Perscheid, Personalleiter Sparkasse<br />

INFO<br />

• 2 Gruppen<br />

Krippenplätze (20<br />

Plätze)<br />

• 1 altersgemischte<br />

Kindergartengruppe<br />

(15 Plätze)<br />

• Öffnungszeiten von 7 bis 18 Uhr<br />

• pädagogisches Konzept mit<br />

christlicher Werteorientierung<br />

• Inbetriebnahme voraussichtlich<br />

im September 2009<br />

• Eine Erweiterung um<br />

1 bis 3 Gruppen möglich<br />

Die Kita wird im Personalwohnheim<br />

Marienhof angesiedelt. Sie wird zur<br />

Hälfte in die bereits vorhandene<br />

Raumstruktur (Räume der jetzigen<br />

Logopädieschule) integriert und um<br />

die drei Gruppenräume in Pavillonstruktur<br />

erweitert. Die Kita ist in<br />

Südausrichtung geplant, was eine<br />

helle, lichtdurchflutete Gestaltung<br />

ermöglicht, ein großzügig bemessener<br />

Spielflur sorgt innerhalb der Kita für<br />

die nötigen Bewegungsmöglichkeiten.<br />

Einzelne Gruppen werden mit einer<br />

2. Ebene als Spielempore ausgestattet.<br />

Durch terassenförmige Spielbereiche,<br />

Gerätespielplatz und Flächen für das<br />

freie Spiel sind alle Möglichkeiten zur<br />

Entfaltung gegeben.


Jüngste Rekordhalterin<br />

Lorenza ist das 1000. neugeborene 2008<br />

im marienhof<br />

Am Silvestermorgen erblickte Lorenza<br />

im Kreißsaal des Marienhofs das<br />

Licht der Welt. Ein großer Augenblick<br />

für die glückliche F<strong>am</strong>ilie Keßler-Link,<br />

aber auch ein besonderer Moment für das<br />

Klinisches Ethikkomitee<br />

<strong>am</strong> <strong>Katholischen</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

In einem Krankenhaus mit hoch spezialisierten<br />

medizinischen Fachbereichen<br />

werden täglich Entscheidungen getroffen,<br />

die zum Teil weitreichende<br />

Konsequenzen mit ethischen<br />

Dimensionen für die Patienten<br />

und ihre Behandler mit sich<br />

bringen. Gerade in einem konfessionellen<br />

Krankenhaus hat ethisches Handeln<br />

ein besonderes Gewicht. Nach knapp<br />

einjähriger Vorbereitungszeit ist Prof. Dr. Johannes<br />

C. Wöhrle, unterstützt unter anderem<br />

von Brunhilde Östermann, die Bildung des<br />

Klinischen Ethikkomitees gelungen.<br />

„Mit der Einrichtung des Klinischen Ethik-<br />

komitees hat das Direktorium des <strong>Katholischen</strong><br />

<strong>Klinikum</strong>s ein Gremium geschaffen, das für<br />

eine nachvollziehbare und im Ablauf geregelte<br />

ethische Reflexion in konfliktreichen medizinischen<br />

Entscheidungssituationen Forum<br />

und Moderator sein soll. Dabei<br />

bleibt die Verantwortung für die<br />

medizinische Handlungsweise<br />

beim behandelnden Arzt. Das<br />

Ethikkomitee kann von den<br />

betroffenen Mitarbeitern oder den Patienten<br />

und deren Vertretern angerufen werden“, beschreibt<br />

Wöhrle, Leiter des Ethikkomitees, die<br />

Aufgabenstellung. Das Klinische Ethikkomitee<br />

setzt sich aus Vertretern der Berufsgruppen Medizin,<br />

Pflege, Seelsorge und soziale Bereiche<br />

des Hauses zus<strong>am</strong>men. Es wird vom Direktorium<br />

berufen und ist ihm direkt unterstellt.<br />

Eva Thielmann<br />

Katholisches <strong>Klinikum</strong> Koblenz<br />

Foto: Werner Rey<br />

Te<strong>am</strong> der Geburtshilfe um Chefarzt Dr. Jan<br />

Dünnebacke. „Wir sind sehr stolz, dass wir in<br />

diesem Jahr so viele Geburten begleiten konnten“,<br />

freut sich die leitende Heb<strong>am</strong>me Stani<br />

Farber. Die Zahl der Neugeborenen im Marien-<br />

„Wir wollen diese Rekordzahl zus<strong>am</strong>men<br />

mit der jungen F<strong>am</strong>ilie feiern. Lorenza<br />

bekommt vom <strong>Katholischen</strong> <strong>Klinikum</strong> ein<br />

Sparbuch mit 1.000 Euro zum Start ins Leben“,<br />

freut sich Hausoberin Renate Brest.<br />

hof konnte 2008 um 133 im Vergleich zu 2007<br />

gesteigert werden. „Das Konzept der Geburt in<br />

Geborgenheit, der moderne Kreißsaal, die Kooperation<br />

mit der Kinderklinik im Kemperhof,<br />

die schöne Mutter-Kind-Station und nicht zuletzt<br />

unser Te<strong>am</strong> haben dazu geführt, dass wir<br />

die Geburtenzahl erneut um etwa 15 Prozent<br />

steigern konnten“, begründet Chefarzt Dr. Jan<br />

Dünnebacke das Geburtenhoch im Katho-<br />

lischen <strong>Klinikum</strong>. Dr. Harald Stotz<br />

KuRz uND KNAPP<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Claudia Atherley Karin Renda<br />

Sabine Kaufmann Marlene Spang<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Ruth Pistono<br />

Die Mitglieder des Ethikkomitees: v. li.: Renate<br />

Brest, Hausoberin Marienhof, Prof. Dr. Malte Silomon,<br />

Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin,<br />

ulrike Bergmann, PDL Neurologie, Pfarrer<br />

Martin Saurbier, Krankenhausseelsorger, Prof.<br />

Dr. Johannes C. Wöhrle, Chefarzt der Neurologie/Stroke<br />

unit, Lydia Glöckner, Stationsleitung<br />

Pneumologie. Auf dem Foto fehlen: Heribert<br />

Michaely, Patientenfürsprecher Marienhof, und<br />

Katharina Basinki-Leubecher, Sozialdienst.<br />

INFO<br />

Welche Fragen bearbeitet das<br />

Klinische Ethikkomitee?<br />

Ethische Fragestellungen, welche aus der<br />

medizinischen Versorgung des Patienten<br />

entstehen und sich als konfliktreich erweisen,<br />

sollen unter Moderation des Klinischen<br />

Ethikkomitees bearbeitet werden. Auch kann<br />

eine Beratung in ethischen Grundsatzfragen<br />

auf Antrag des Direktoriums erfolgen.<br />

Zusätzlich fördert das Klinische Ethikkomitee<br />

die Bearbeitung ethischer Fragestellungen<br />

in der Dienstgemeinschaft.<br />

Die Ethik (griechisch: ēthike) gehört zu den<br />

Teilgebieten der Philosophie und setzt sich<br />

mit der Moral auseinander. Da der Gegenstand<br />

der wissenschaftlichen Disziplin das<br />

Reflektieren über das menschliche Handeln<br />

und moralisch richtige Verhalten, vor allem<br />

bezüglich bedeuts<strong>am</strong>er Entscheidungen ist<br />

(Kerres et al., 2001, S. 2), bezeichnet man<br />

die Ethik auch als „praktische Philosophie”.<br />

1-09<br />

17


„Wir bewegen uns“ –<br />

Ausstellungseröffnung der Integrativen<br />

Kulturtage im <strong>Katholischen</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

integrative Kulturtage des herz-Jesu-hauses Kühr in diesem<br />

Jahr in Kooperation mit dem <strong>Katholischen</strong> <strong>Klinikum</strong><br />

Jugendliche und erwachsene mit und ohne Behinderungen treffen zus<strong>am</strong>men,<br />

um sich in Workshops wie Kunst oder musik, Tanz und Pantomime zu<br />

begegnen und gemeins<strong>am</strong> kreativ zu sein: seit neun Jahren führt das herz-<br />

Jesus-haus gemeins<strong>am</strong> mit dem Bischöflichen Cusanus-gymnasium dieses<br />

Projekt durch. Präsentiert wurden die ergebnisse in der halle des marienhofes.<br />

18 1-09<br />

Foto: Dr. Harald Stotz<br />

Die Verantwortlichen freuen sich<br />

über dieses gelungene Projekt:<br />

v. re.: Hans Ternes, Studiendirektor<br />

im Bischöflichen Cusanus-Gymnasium,<br />

Vera Wagner-Weiser,<br />

Geschäftsführerin im Herz-<br />

Jesu-Haus Kühr, Hausoberin<br />

Renate Brest und die Leiterinnen<br />

der Workshops Angelika<br />

Laub und Sandra Theiß-Reuter.<br />

Großformatige Bilder mit Acrylfarben<br />

oder Buntstiften, ein kunstvoll<br />

gestalteter Wandbehang, originelle<br />

Skulpturen und Musik: Das waren nur einige<br />

der Ergebnisse der Integrativen Kulturtage.<br />

Der besondere Höhepunkt war eine Aufführung<br />

der Teilnehmer des Musikworkshops, die<br />

das Publikum mitriss.<br />

Hausoberin Renate Brest konnte zahlreiche<br />

Gäste aus Lokalpolitik und Sozialverbänden<br />

begrüßen und freute sich, den<br />

Patienten des <strong>Klinikum</strong>s mit den farbstarken<br />

Bildern und Skulpturen eine Abwechslung<br />

zum doch oft langweiligen Klinikalltag bieten<br />

zu können. Vera Wagner-Weiser, Geschäftsführerin<br />

im Herz-Jesu-Haus Kühr, betonte das<br />

Motto, unter dem die Workshops stattfanden.<br />

Die Bewegung der Teilnehmer auch aufeinander<br />

zu verändere schließlich ein wenig<br />

die Welt in Richtung Toleranz und Integration.<br />

Hans Ternes, Studiendirektor im Bischöflichen<br />

Cusanus-Gymnasium, zog schließlich<br />

sogar den Vergleich mit der Präsidentenwahl<br />

in den USA. Wenn Menschen etwas bewegen<br />

wollten, dann fange das im Kleinen an und<br />

die Integrativen Kulturtage seien dafür ein<br />

wunderbares Beispiel.<br />

Redaktion Koblenz:<br />

verantwortlich: Dr. Harald Stotz, Eva Thielmann<br />

Kontakt: Katholisches <strong>Klinikum</strong> Koblenz,<br />

Marienhof, Rudolf-Virchow-Straße 7, 56073<br />

Koblenz, Brüderhaus, Kardinal-Krementz-Straße<br />

1-5, 56073 Koblenz, www.kk-koblenz.de, Telefon:<br />

0261/496-3145 (Dr. Stotz), -4035 (Thielmann),<br />

Fax: 0261/406-3149 (Dr. Stotz), e-Mail: h.stotz@<br />

kk-koblenz.de, e.thielmann@kk-koblenz.de


St.-Marien-Hospital Marsberg<br />

„Wohnortnahe medizinische<br />

Versorgung darf nirgendwo<br />

in Deutschland Luxus sein“<br />

dr. med. ulrich Pannewick, Ärztlicher direktor des<br />

st.-marien-hospitals im Forum-interview<br />

der gesundheitspolitische sparkurs zwingt Krankenhäuser zu<br />

einer immer strafferen organisation ihrer medizinischen wie<br />

administrativen Bereiche. Belastbarkeitsgrenzen seien dabei<br />

besonders für die mitarbeiter längst überschritten, warnt das<br />

aktionsbündnis zur rettung der Krankenhäuser. Vor einer besonderen<br />

herausforderung stehen kleinere häuser der grund- und<br />

regelversorgung. ihr auftrag ist es, wohnortnah eine allgemeine<br />

medizinische Versorgung sicherzustellen. Lukrativ hingegen sind<br />

gerade Behandlungen in seltenen disziplinen, die nur spezialisierte<br />

Kliniken vorhalten können. dr. med. ulrich Pannewick,<br />

Ärztlicher direktor und Chefarzt der abteilung für innere medizin<br />

des st.-marien-hospitals marsberg, stand im interview zum allgemeinen<br />

gesundheitspolitischen geschehen und der situation in<br />

marsberg rede und antwort.<br />

FORUM: Dr. Pannewick, als Ärztlicher<br />

Direktor sind Sie verantwortlich für<br />

die medizinische Entwicklung des St.-<br />

Marien-Hospitals Marsberg. In Zeiten<br />

knapper Kassen bedarf es einer gezielten<br />

Strategie, um ein Krankenhaus optimal<br />

im Wettbewerb zu positionieren. Welchen<br />

Weg haben Sie gemeins<strong>am</strong> mit dem<br />

Direktorium eingeschlagen?<br />

Dr. Pannewick: Wir haben unser Haus so aufgestellt,<br />

dass wir die Lücken in der lokalen<br />

medizinischen Versorgung schließen.<br />

Dabei legen wir hohen Wert auf eine enge<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Haus- und Fachärzten<br />

vor Ort. Unser gemeins<strong>am</strong>es Ziel ist,<br />

<strong>am</strong>bulante und stationäre Strukturen eng<br />

zus<strong>am</strong>menzuführen, um in der ländlichen<br />

1-09<br />

19


Dr. med. ulrich Pannewick ist Chefarzt<br />

der Inneren Medizin und verantwortet<br />

als Mitglied des Direktoriums im<br />

St.-Marien-Hospital Marsberg das<br />

medizinische Profil des Hauses.<br />

Region die ärztliche Betreuung der Bevölkerung<br />

sicherstellen zu können. Wohnortnahe<br />

medizinische Versorgung darf nirgendwo in<br />

Deutschland Luxus sein.<br />

Das Leistungsspektrum im<br />

St.-Marien-Hospital reicht weit<br />

über das eines Hauses der<br />

Regelversorgung hinaus.<br />

FORUM: Als Haus der Grund- und Regelversorgung<br />

stehen Sie in einem besonders<br />

starken Wettbewerb mit vielen anderen<br />

Häusern der Umgebung, die ein<br />

ähnliches Leistungsspektrum anbieten.<br />

Wie können Sie sich hier abgrenzen?<br />

Dr. Pannewick: Neben der Grund- und Regelversorgung<br />

für die Region Marsberg haben<br />

wir gezielt Schwerpunkte aufgebaut und<br />

uns auf diese konzentriert. In der Abteilung<br />

für Innere Medizin haben wir den Bereich<br />

der Gastroenterologie mit vier Fachärzten<br />

hochwertig besetzen und ausbauen können.<br />

Zudem haben wir eine eigene Diabetes- und<br />

Ernährungsberatung, die unsere Patienten<br />

berät und über ihren Aufenthalt im Krankenhaus<br />

hinaus betreuen kann. Ebenso ist<br />

das Zentrum für Chirurgie breit aufgestellt.<br />

Mit der Allgemein- und Visceralchirurgie,<br />

der Unfallchirurgie, der Endoprothetik und<br />

der Wirbelsäulenchirurgie bieten wir im<br />

20 1-09<br />

St.-Marien-Hospital ein Leistungsspektrum<br />

an, das weit über ein Haus der Grund- und<br />

Regelversorgung hinausgeht.<br />

FORUM: Malu Dreyer, Landesministerin<br />

in Rheinland-Pfalz, hat in der vorigen<br />

FORUM-Ausgabe erläutert, wie die Verstärkung<br />

des Wettbewerbs in der Krankenhauslandschaft<br />

dazu führen könnte,<br />

dass mehr Krankenhausverbünde entstehen.<br />

Können Sie sich solch einen zusätzlichen<br />

regionalen Verbund auch für<br />

das St.-Marien-Hospital vorstellen?<br />

Dr. Pannewick: Als Krankenhaus im Trägerbverbund<br />

des Barmherzige Brüder Trier e.V.<br />

sind wir bereits Teil einer starken Gemeinschaft.<br />

Darüber hinaus fühlen wir uns<br />

mit den niedergelassenen Ärzten in einem<br />

engen Verbund. Aus diesen Verbindungen<br />

können wir eine Menge Synergien schöpfen<br />

und uns sicherlich gegenseitig unterstützen.<br />

Weitere Zus<strong>am</strong>menschlüsse in der<br />

Region sind darüber hinaus für mich weder<br />

in Sicht noch erscheinen sie mir für das St.-<br />

Marien-Hospital sinnvoll.<br />

FORUM: Bei aller medizinisch-fachlicher<br />

Höchstleistung entscheidet letztlich die<br />

finanzielle Situation eines Hauses über<br />

seine Zukunft. Wie geht das St.-Marien-<br />

Hospital mit dem Finanzdruck um?<br />

Dr. Pannewick: Wir haben mit den gleichen<br />

finanziellen Zwängen wie alle anderen<br />

Krankenhäuser zu kämpfen. Im St.-<br />

Marien-Hospital haben wir uns dafür<br />

entschieden, nicht an den medizinischen<br />

Leistungen zu sparen, sondern unsere<br />

internen Strukturen kritisch zu überprüfen.<br />

Konkret bedeutet das, Kostensenkung<br />

durch Prozessoptimierung, Straffung der<br />

Betriebsstrukturen und durch die enge Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit dem Brüderkrankenhaus<br />

St. Josef Paderborn, in den Bereichen<br />

der Verwaltung, EDV, Küche oder auch<br />

Einkauf doppelte Arbeitsschritte zu vermeiden.<br />

So ist es uns gelungen, Arbeitsabläufe<br />

effizienter zu gestalten und dadurch<br />

an vielen Stellen Kosten zu sparen.<br />

FORUM: Ende vergangenen Jahres waren<br />

Sie angesichts des Geburtenrückgangs<br />

und der politischen Situation gezwungen,<br />

die Abteilung für Geburtshilfe zu<br />

schließen. Das Städtische Krankenhaus<br />

Maria-Hilf in Brilon hingegen baut diesen<br />

Bereich weiter aus. Haben Sie mit<br />

der Schließung die richtige Entscheidung<br />

getroffen?<br />

Dr. Pannewick: Eine Hauptfachabteilung Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe wie in Brilon<br />

kann man nicht mit unserer Belegabteilung<br />

vergleichen. Es herrschen ganz andere<br />

Strukturen und Leistungen vor. Selbst wenn<br />

wir diese Unterschiede außer Acht lassen,<br />

bleiben die Fakten bestehen: Mit 130 Geburten<br />

im Jahr ist eine Geburtshilfe nicht<br />

kostendeckend zu führen. Der für Marsberg<br />

und die Region, aber auch für ganz<br />

Deutschland prognostizierte demografische<br />

Wandel wird noch zu einem weiteren<br />

Geburtenrückgang führen. Unter dieser<br />

Maßgabe war eine Quersubventionierung<br />

nicht vertretbar. Um auf Ihre Frage zurück-<br />

zukommen: Ja, wir haben mit der Schließung<br />

der Geburtshilfe eine ausgesprochen<br />

schmerzhafte, aber richtige Entscheidung<br />

getroffen. Brilon hat einen Schwerpunkt in<br />

der Gynäkologie, den es weiter ausbaut. Wir<br />

konzentrieren uns auf unsere Schwerpunkte<br />

in der Inneren Medizin und Chirurgie.<br />

FORUM: Christliche Werte haben schon<br />

aufgrund des Trägers, der Barmherzige<br />

Brüder Trier e.V., im St.-Marien-Hospital<br />

einen besonderen Stellenwert. Wie leben<br />

Sie das christliche Selbstverständnis in<br />

Ihrer täglichen Arbeit?<br />

Dr. Pannewick: In erster Linie lebe und erlebe<br />

ich dies im Umgang mit meinen Mitmenschen.<br />

Jeden Patienten individuell in<br />

seiner Krankheit anzunehmen, ist täglich<br />

aufs <strong>Neue</strong> eine große Herausforderung.<br />

Immer wieder stößt man an Grenzen, die<br />

moralisch, ethisch und christlich motivierte<br />

Fragen aufwerfen. Ich schätze es sehr, dass<br />

wir uns als konfessionelles Haus gemeins<strong>am</strong><br />

diesen Fragen kritisch und weltoffen stellen.<br />

So haben wir beispielsweise zus<strong>am</strong>men mit<br />

dem Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn<br />

ein Ethikkomitee eingerichtet. „Mit<br />

Kompetenz und Nächstenliebe im Dienst<br />

für die Menschen“ lautet unser Auftrag.<br />

Dem möchte ich im medizinischen wie im<br />

christlichen Sinne gleichermaßen gerecht<br />

werden. Dies bemühe ich mich, in meiner<br />

täglichen Arbeit zu leben.<br />

Yvonne Antoine<br />

Redaktion Marsberg:<br />

Yvonne Antoine (verantwortlich)<br />

Kontakt: St.-Marien-Hospital Marsberg,<br />

Marienstr. 2, 34431 Marsberg, www.bk-marsberg.de,<br />

Telefon: 05251/702-22 55<br />

e-Mail: y.antoine@bk-paderborn.de


„Fürs Leben lernen“<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder montabaur<br />

investiert in die ausbildung junger menschen<br />

Nach den guten Erfahrungen in<br />

der Vergangenheit, hat sich das<br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur<br />

Brüder Montabaur wieder entschieden, zwei<br />

jungen Menschen die Chance auf eine Berufsausbildung<br />

im kaufmännischen Bereich<br />

ÖKH – ein Qualitätsmerkmal<br />

<strong>am</strong> Krankenhaus in Montabaur<br />

die ökumenische Krankenhaushilfe (ÖKh) ist das Werk von<br />

Brigitte schröder, das nach dem Volunteer service in den usa<br />

(„pink ladies“) 1969 gegründet und in deutschland unter dem<br />

n<strong>am</strong>en „grüne d<strong>am</strong>en und herren“ bekannt geworden sind.<br />

Grüne D<strong>am</strong>en und Herren im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur.<br />

Mehr Informationen zur Arbeit der ÖKH erhalten Sie im Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder in Montabaur unter der Telefonnummer 02602/122-701 oder unter<br />

www.bk-montabaur.de<br />

Foto: Otmar Faust<br />

zu bieten. Mit diesem Schritt möchte das<br />

Krankenhaus jungen Menschen aus der<br />

Region eine qualifizierte berufliche Perspektive<br />

ermöglichen.<br />

So haben Vanessa Mohr und Fatih Isler<br />

schon <strong>am</strong> 1. August 2008 ihre Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau bzw. zum Bürokaufmann<br />

im Montabaurer Krankenhaus begonnen.<br />

Während der dreijährigen Ausbildung<br />

durchlaufen die „Azubis“ alle kaufmännischen<br />

Abteilungen des Krankenhauses.<br />

Ebenso erhalten die beiden Einblicke in<br />

Abläufe eines modernen Unternehmens im<br />

Gesundheitswesen, die auf den ersten Blick<br />

vielleicht nicht im direkten Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit dem zu erlernenden Beruf stehen, wie<br />

beispielsweise im Bereich der Pflege und der<br />

Ambulanz.<br />

Schon heute kann das Krankenhaus ein<br />

äußerst positives Fazit ziehen und möchte<br />

auch andere Unternehmen in der Region –<br />

auch oder gerade in der derzeit schwierigen<br />

ges<strong>am</strong>twirtschaftlichen Situation – zur<br />

Nachahmung im kommenden Ausbildungsjahr<br />

animieren. Frank Keller<br />

Die heute bundesweit in Krankenhäusern<br />

und Altenhilfe-Einrichtungen<br />

tätigen Gruppen haben<br />

sich in einer Arbeitsgemeinschaft zus<strong>am</strong>mengeschlossen,<br />

die – ein eingetragener Verein –<br />

als gemeinnützig anerkannt ist.<br />

Die Frauen und Männer der ÖKH, die im<br />

Krankenhaus in Montabaur im Einsatz sind,<br />

sind Laien, die ehren<strong>am</strong>tlich, unabhängig<br />

und in eigener Verantwortung persönliche<br />

Wünsche von Patienten und älteren Menschen<br />

erfüllen. Ihr Anliegen ist es, sich Zeit zu nehmen<br />

für Gespräche, zum Zuhören und zur<br />

Erledigung kleiner Besorgungen und Hilfeleistungen.<br />

Sie tun also Dinge, zu denen das Pflegepersonal<br />

in den Einrichtungen nicht immer<br />

die nötige Ruhe und Zeit hat. Dabei ist die ÖKH<br />

stets darum bemüht, in gutem Verhältnis zu<br />

den Fachleuten in den Häusern tätig zu sein<br />

und die Kooperation zu suchen. Von montags<br />

bis freitags sind stets zwei bis drei Frauen und<br />

ein Mann auf den Stationen unterwegs. Inzwischen<br />

konnten einige bereits ihr zehnjähriges<br />

Jubiläum in unserem Haus feiern. Einige Male<br />

im Jahr werden Fortbildungen oder einfach<br />

Treffen zum gemeins<strong>am</strong>en Austausch angeboten.<br />

Hans-Jürgen Koller<br />

1-09<br />

21


Den Teufelskreis<br />

durchbrechen<br />

selbsthilfegruppe lädt seit Januar zur Lungensportstunde im<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder montabaur ein<br />

Viele Patienten mit einer chronischen<br />

Atemwegserkrankung kommen unter<br />

körperlicher Belastung schnell in<br />

Atemnot. Das veranlasst sie oftmals zu starker<br />

22 1-09<br />

Zurückhaltung gegenüber körperlicher Bewegung<br />

und Aktivität. Die Belastungsreduzierung<br />

bewirkt aber, dass nun die Atemnot schon unter<br />

noch geringer Belastung auftritt und die<br />

„aufatmen und aufleben“<br />

Ein Tag zum „Aufatmen und Aufleben“,<br />

so war dieser Tag überschrieben.<br />

Acht Teilnehmer hatten<br />

sich auf dem Weg gemacht, um mit Pfarrer<br />

Michael Schweitzer und Dipl. Theologe<br />

Klaus-Peter Giersch das Gewohnt-Alltägliche<br />

zurückzulassen. Mit unterschiedlichen Impulsen<br />

aus der Natur, aus Gesprächen, aus<br />

der Beschäftigung mit einem Bibeltext und<br />

in gemeins<strong>am</strong>en Liedern und Gebeten ging<br />

es darum, sich zur Besinnung und zur Ruhe<br />

führen zu lassen; d<strong>am</strong>it neue Gedanken in<br />

allen Teilnehmern wachsen konnten und so<br />

Stärkung für den Alltag möglich wurde. Das<br />

Zisterzienserkloster in Marienstatt und die<br />

Umgebung haben dazu einen guten Rahmen<br />

gegeben.<br />

Nach einer Einstimmung ins Thema mit<br />

Bildern und Alltagsgegenständen waren erste<br />

Begegnungen möglich, die gut taten. Der Weg<br />

an der Nister entlang, mit offenen Augen, dann<br />

blind geführt und sehend berührt, halfen, zu<br />

sich selbst zu finden und mit allen Sinnen sich<br />

selbst und die anderen neu erleben zu können.<br />

In der Mittagszeit, beim gemeins<strong>am</strong>en Essen<br />

und anschließenden Spaziergang im Kräutergarten<br />

des Klosters k<strong>am</strong> auch Entspannung<br />

nicht zu kurz.<br />

Das meditative, lebendige Bibelgespräch<br />

<strong>am</strong> Nachmittag, das eingeleitet wurde durch<br />

eine Fantasiereise nach Israel und an den See<br />

Genezareth über eine Blindenheilung in Bethsaida<br />

hat im anschließenden Gespräch manche<br />

Erkenntnis für den beruflichen und privaten<br />

Foto: Lungensportgruppe<br />

Kondition dieser Patienten Schritt für Schritt<br />

abnimmt. Regelmäßige körperliche Aktivität<br />

kann diesen Teufelskreis durchbrechen, denn<br />

angemessene Bewegung verbessert die körperliche<br />

Belastbarkeit, die Alltagsbewältigung<br />

und d<strong>am</strong>it die Lebensqualität.<br />

Um sicherzugehen, dass Sport und Bewegung<br />

dem Körper etwas Gutes tun, sollten sich<br />

die Betroffenen einer Lungensportgruppe anschließen.<br />

Hier lernen die Patienten, sich täglich<br />

entsprechend den eigenen Möglichkeiten<br />

angemessen zu bewegen.<br />

Die Selbsthilfegruppe Atemwegserkrankungen<br />

Montabaur/Westerwald lud im Januar<br />

2009 zu einer Lungensportstunde ein.<br />

Andrea Kaiser, ausgebildete Therapeutin,<br />

zeigte in anderthalb Stunden gezielt Atemtherapie-Übungen<br />

nach Middendorf. Durch<br />

die Selbsterfahrung mit speziellen Entspannungstechniken<br />

soll eine Verbesserung des<br />

körperlichen Wohlbefindens erreicht werden.<br />

Die Teilnehmer waren von den Übungen sehr<br />

angetan. Begleitet werden die Treffen von Dr.<br />

med. Markus Reuter, Chefarzt der Inneren<br />

Medizin, und Dr. Georg Geißler, die die Fragen<br />

der Teilnehmenden kompetent beantworten.<br />

Marese Lohr<br />

oasentag für mitarbeiterinnen und mitarbeiter im september 2008<br />

Alltag aufleben lassen. Nach dem gemeins<strong>am</strong>en<br />

Kaffeetrinken konnten die Teilnehmenden<br />

in einer Dankfeier mit gottesdienstlichen<br />

Elementen in Liedern, Musik und<br />

Gebet vor Gott und einander aussprechen, was<br />

dankbar sein lässt, an diesem Tag und darüber<br />

hinaus.<br />

Rückmeldungen wie „dieser Tag sollte<br />

für alle ermöglicht werden: Ruhe, Entspannung,<br />

Austausch“ – „freier, heller Kopf wurde<br />

mir geschenkt“ – „der gehaltvolle Text<br />

aus der Bibel hat berührt“ – „mich hat heute<br />

gefreut, dass ich lebe“ – „nachdenken über<br />

sich selbst, z. B. Blindheit, Eigensinn“ – „eine<br />

Verschnaufpause im Berufsalltag“ – zeigten,<br />

dass es bei einem Oasentag nicht bleiben<br />

sollte. Klaus-Peter Giersch


Ehrfurcht vor dem<br />

Leben und Sterben<br />

Im November 2008 trafen sich mehrere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

Krankenhauses der Barmherzigen Brüder<br />

Montabaur zu einem Workshop zum Thema<br />

Sterbebegleitung.<br />

„Wir haben Ehrfurcht vor dem Leben und<br />

dem Sterben“, so heißt es in den Grundsätzen<br />

und Leitlinien der Barmherzigen Brüder und<br />

zugleich der Auftrag an die Mitarbeitenden,<br />

sich Zeit zu nehmen, d<strong>am</strong>it Patienten auch in<br />

der letzten Lebensphase spüren können, was<br />

dieser Auftrag bedeutet. In einem eintägigen<br />

Workshop, der gemeins<strong>am</strong> mit Brunhilde<br />

Oestermann von der Stabsstelle Ethik, Spiritualität,<br />

Seelsorge des BBT e.V. durchgeführt<br />

wurde, arbeiteten die Teilnehmenden folgende<br />

Leitsätze als Fazit heraus: Wir begleiten Sterbende<br />

und deren Angehörige so gut wie möglich,<br />

denn Sterben ist Teil des Lebens. Um den<br />

d<strong>am</strong>it verbundenen Anforderungen gerecht<br />

zu werden, ist Fachkompetenz unverzichtbare<br />

Ausbildungsinitiative <strong>am</strong><br />

Krankenhaus Montabaur<br />

Ausbildung ist ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt für die Weiterentwicklung<br />

des Krankenhauses Montabaur.<br />

Deshalb wurde von Direktorium und Schulleitung<br />

gemeins<strong>am</strong> das Projekt eines „Schüler-<br />

Informations-Zentrums“ ins Leben gerufen. Es<br />

soll den Schülern die Möglichkeit geben, sich<br />

autodidaktisch Fachwissen anzueignen, bei-<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur<br />

Grundlage und es liegt in der Verantwortung<br />

jedes Einzelnen wie der Dienstgemeinschaft,<br />

sich diese Kompetenz anzueignen.<br />

Begleiten in der letzten Phase<br />

Allen Teilnehmenden wurde bewusst, dass<br />

Sterbende zu begleiten nicht einfach ist. Doch<br />

konnten viele Formen und Möglichkeiten benannt<br />

und reflektiert werden, wie Sterbende<br />

und Angehörige begleitet werden können und<br />

durch Gespräche, Rituale, Handreichungen<br />

der letzte Weg erleichtert werden kann.<br />

spielsweise sich mit der im Krankenhaus gängigen<br />

Software (Patienteninformationssystem)<br />

auseinander zu setzten oder pflegerisches Wissen<br />

aus dem Internet zu nutzen. Hierbei wird Wert<br />

darauf gelegt, dass Schüler ihren Schülerkollegen<br />

beim Erwerben von Wissen helfen. Zudem<br />

wird den jungen Leuten ein Forum eröffnet, in<br />

dem sie sich mit Themen aus dem Gesundheits-<br />

INFO<br />

„Ich bin bei<br />

Euch alle Tage“ –<br />

Eine Arbeitshilfe zum<br />

Thema „Sterbebegleitung“<br />

DIN A4, 52 Seiten,<br />

1. Auflage 2007<br />

Diese Broschüre steht als Download auf<br />

der Homepage des BBT e. V.<br />

www.bb-trier.de (im Bereich „Mitarbeitende“,<br />

Downloads) zur Verfügung<br />

oder kann als Einzelexemplar direkt bei:<br />

BBT e.V.,<br />

Stabsstelle Marketing/<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Kardinal-Krementz-Str. 1-5<br />

56073 Koblenz, Tel. 0261/494 6464<br />

E-Mail: s.kilian@bb-trier.de<br />

bezogen werden.<br />

Auch in diesem Jahr wird deshalb ein weiterer<br />

Workshop im Rahmen des Fortbildungsprogr<strong>am</strong>ms<br />

des Krankenhauses der Barmherzigen<br />

Brüder Montabaur angeboten.<br />

Renate Sillich<br />

Freundliche Farben laden zum (Selbst-)<br />

Lernen ein: Günter und Michael Kreuzberg,<br />

Malerfirma Kreuzberg, Simone<br />

Müller-Boldt, Hans-Jürgen Koller, Frank<br />

Keller, Andreas Birk und Stefan Haase<br />

von der Firma Lück/Pulte bei der Präsentation<br />

des Anstrichs.<br />

bereich befassen, Bewerbungen zeitgemäß gestalten<br />

und dadurch einen Kompetenzzuwachs<br />

erreichen können. Ende des Jahres 2008 konnte<br />

nun dieses Projekt zum Abschluss gebracht werden.<br />

Die dafür vorgesehenen Räumlichkeiten<br />

im Aufenthaltsbereich des Schülerwohnheims<br />

wurden renoviert und die nötigen Computer<br />

einschließlich der benötigten Hard- und Software<br />

sowie eines DSL-Zugangs zur Verfügung<br />

gestellt. Nicht unwesentlich zum Gelingen<br />

dieses Projekts haben Spenden des Fördervereins,<br />

der Firma Lück/Pulte Elektrotechnik und<br />

der Malerfirma Kreuzberg, beide aus Montabaur,<br />

beigetragen. Hans-Jürgen Koller<br />

Redaktion Montabaur:<br />

Renate Sillich (verantwortlich)<br />

Kontakt: Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Montabaur, Koblenzer Straße 11-13,<br />

56410 Montabaur, www.bk-montabaur.de,<br />

Telefon: 02602/122-701, Fax: 02602/122-737,<br />

e-Mail: info@bk-montabaur.de<br />

1-09<br />

23


Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn<br />

Das Direktorium und die Ärzte des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn freuen sich über die Eröffnung der neuen Räume in<br />

der Tagesklinik: (vorn) Dr. Susanne Horstmeyer, Oberärztin der Klinik für Hämatologie/Onkologie; (hinten v.l.): Dr. Martin Meyer,<br />

Kaufmännischer Direktor; Dr. Horst Leber, Ärztlicher Direktor, Dr. Thomas Wolff, Chefarzt der Klinik für Hämatologie/Onkologie,<br />

Klaus Niggemann, Pflegedirektor, Bruder Rainer Hellinger, Hausoberer.<br />

Hohe Resonanz macht<br />

Erweiterung nötig<br />

Te<strong>am</strong> der onkologischen Tagesklinik<br />

freut sich über neue räume<br />

Bereits seit einem Jahr gibt es <strong>am</strong> Brüderkrankenhaus<br />

St. Josef die Möglichkeit,<br />

sich in der onkologischen<br />

Tagesklinik teilstationär bzw. seit sechs Monaten<br />

auch <strong>am</strong>bulant behandeln zu lassen.<br />

Die moderne Medizin hat besonders in den<br />

vergangenen fünf Jahren durch verbesserte<br />

Präparate und orale Behandlungsmethoden<br />

die Grundlage dafür geschaffen. Viele Patienten<br />

sind froh, einerseits das Wissen und die<br />

Fachkompetenz onkologisch tätiger Klinik-<br />

ärzte nutzen zu können und andererseits<br />

nicht auf die häusliche Umgebung verzichten<br />

zu müssen.<br />

„Die Diagnose Krebs ist für jeden Patienten<br />

einschneidend und birgt Ängste und<br />

Unsicherheiten. Mit der onkologischen Tagesklinik<br />

setzen wir darauf, die Patienten in<br />

der Sicherheit und Stabilität ihres gewohnten<br />

Lebensumfeldes zu belassen und auch für die<br />

24 1-09<br />

Dauer ihrer Behandlungen im Krankenhaus<br />

eine entspannte Atmosphäre zu schaffen“,<br />

erläutert Dr. Thomas Wolff, Chefarzt der Klinik<br />

für Hämatologie/Onkologie, das Konzept.<br />

Entsprechend einladend und offen ist die Station<br />

gehalten. In Räumen mit warmen Höl-<br />

zern und Lichtquellen erhalten die Patienten<br />

Infusionen und medik<strong>am</strong>entöse Behandlung.<br />

Dabei können sie von F<strong>am</strong>ilienangehörigen<br />

oder Freunden begleitet werden.<br />

Aufgrund der starken Auslastung wurde<br />

die Tagesklinik räumlich erweitert. „Mit dieser<br />

Maßnahme und der interdisziplinären Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

im Brüderkrankenhaus haben<br />

wir der aktuellen Tendenz Rechnung getragen<br />

und die Versorgungssituation für die Menschen<br />

in Ostwestfalen-Lippe entscheidend verbessert“,<br />

so Dr. Horst Leber, Chefarzt der Klinik<br />

für Strahlentherapie und Ärztlicher Direktor<br />

<strong>am</strong> Brüderkrankenhaus. Yvonne Antoine


Auf den Spuren<br />

Peter Friedhofens<br />

Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn<br />

40 Mitarbeiter des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn<br />

pilgerten auf den Spuren Peter Friedhofens<br />

Spiritualität, Gemeinschaftsgefühl und<br />

Humor als Kraftquellen, um sich den<br />

Herausforderungen des Arbeits- und<br />

Lebensalltags zu stellen – so lautete das Ziel<br />

der 40 Pilger des Brüderkrankenhauses St.<br />

Josef Paderborn. Im Herbst begab sich daher<br />

die aus allen Abteilungen und Fachbereichen<br />

zus<strong>am</strong>mengesetzte Gruppe an die Mosel und<br />

wanderte sieben Tage entlang der Stationen<br />

Trier, Mehring, Klüsserath, Lieser, Traben-<br />

Trabach und Zell. Unterwegs auf den Spuren<br />

Peter Friedhofens standen der Glaube und<br />

seine Umsetzung im alltäglichen Leben sowohl<br />

im Rahmenprogr<strong>am</strong>m als auch in den<br />

Gesprächen während der Wanderetappen im<br />

Zentrum. Der Dienst <strong>am</strong> kranken Menschen<br />

ist in seiner täglichen Umsetzung oft eine<br />

große Herausforderung. „Mit Kollegen aus<br />

unterschiedlichen Abteilungen den Anspruch<br />

an die eigene Arbeit und unseren christlichen<br />

Auftrag jenseits des Krankenhauses reflektieren<br />

zu können, hat uns allen neue Impulse,<br />

aber auch neue Kraft gegeben. Natürlich k<strong>am</strong><br />

im täglichen Miteinander auch der Spaß<br />

nicht zu kurz“, so Thomas Schäfers, Mitglied<br />

des Organisationste<strong>am</strong>s der Pilgerreise.<br />

Yvonne Antoine<br />

News & Facts<br />

<strong>Neue</strong> Online-Plattform für Ehren<strong>am</strong>t<br />

Die Bereitschaft<br />

der Menschen in<br />

Deutschland, sich<br />

freiwillig zu engagieren, ist<br />

groß. Immer mehr suchen im<br />

Internet gezielt nach Angeboten,<br />

die ihren Vorstellungen<br />

entsprechen. Diesem Wunsch<br />

wird die Caritas mit einer neuen<br />

Online-Plattform gerecht.<br />

Auf www.caritas-ehren<strong>am</strong>t.de<br />

finden Interessierte die Aufgaben<br />

und Projekte der Caritas-<br />

Einrichtungen, bei denen sich<br />

Ehren<strong>am</strong>tliche oder Freiwillige<br />

einbringen können. Aktuell sind das bundesweit<br />

rund 2.000 freie Stellen. Durch die<br />

Eingabe ihrer Postleitzahl oder die Auswahl<br />

eines Engagementfeldes können die Nutzer<br />

die Suche eingrenzen und erhalten die Kontaktdaten<br />

der Ansprechpartner vor Ort. Neben<br />

der Suchmaschine liefert www.<br />

caritas-ehren<strong>am</strong>t.de viele Informationen<br />

für Menschen, die<br />

sich freiwillig engagieren wollen.<br />

Dazu gehören ein Ratgeber<br />

für <strong>Neue</strong>insteiger, die Vorstellung<br />

unterschiedlicher Freiwilligendienste,<br />

Einblicke in das bürgerschaftliche<br />

Engagement von<br />

Unternehmen sowie ein A bis Z<br />

des Ehren<strong>am</strong>tes. Die Internetseiten<br />

stellen auch das Angebot der<br />

Freiwilligen-Zentren der Caritas<br />

vor und verlinken auf die Online-Engagementberatung<br />

des<br />

Deutschen Caritasverbandes. Bundesweit engagieren<br />

sich derzeit mehr als eine halbe Million<br />

Menschen ehren<strong>am</strong>tlich bei der Caritas.<br />

1-09<br />

25


Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn<br />

Gemeins<strong>am</strong> stark für F<strong>am</strong>ilien: vorne von links: Dr. Martin Meyer, Kaufmännischer Direktor, Heike Seele, Leiterin des Kinderservices<br />

Lummerland, und Bruder Rainer Hellinger, Hausoberer, haben zehn Betreuungsplätze geschaffen.<br />

Mehr Platz für Kinder<br />

Kindergartenplätze sind mangelware. Trotz massiver Bemühungen<br />

seitens der Politik ist der Betreuungsbedarf, besonders<br />

für Kinder unter drei Jahren, höher als das angebot.<br />

das Brüderkrankenhaus st. Josef Paderborn hat sich des<br />

Themas angenommen und konnte in einer bestehenden<br />

einrichtung zehn zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder<br />

von mitarbeiterinnen und mitarbeitern schaffen.<br />

Gerade im Gesundheitswesen ist es<br />

oft schwierig, F<strong>am</strong>ilie und Beruf<br />

unter einen Hut zu bekommen.<br />

Die Arbeitszeiten in einem Krankenhaus<br />

decken sich leider nicht mit den gängigen<br />

Betreuungszeiten“, erläutert Bruder Rainer<br />

Hellinger, Hausoberer des Brüderkrankenhaus<br />

St. Josef Paderborn, die Not seiner<br />

Mitarbeiter. „Für uns war es daher ganz<br />

entscheidend, eine Kindertagesstätte zu<br />

finden, die sowohl unseren pädagogischen<br />

Vorstellungen als auch dem Umfang unseres<br />

Betreuungsbedarfes entsprach.“ Mit der pri-<br />

26 1-09<br />

vaten Einrichtung „Lummerland“ hat das<br />

Brüderkrankenhaus den richtigen Kooperationspartner<br />

gefunden. Hervorgegangen ist die<br />

Einrichtung unter der Leitung von Heike Seele<br />

aus dem ehemaligen Hort <strong>am</strong> Abdinghof:<br />

„Zu uns kommen F<strong>am</strong>ilien und Unternehmen,<br />

die für die Vereinbarkeit von Beruf und<br />

F<strong>am</strong>ilie eine besondere Plattform brauchen.<br />

Wir geben den Kindern ein sehr gemütliches<br />

Zuhause, während die Eltern arbeiten.“ Auf<br />

dem großzügig angelegten Areal tummeln<br />

sich nun auch die Mitarbeiterkinder des Brüderkrankenhauses<br />

und kommen in den Ge-<br />

nuss eines umfangreichen Angebots, das von<br />

Theatergruppen über Kochkurse bis hin zu<br />

Informatikangeboten für Schulkinder reicht.<br />

„Kinderbetreuung ist immer auch eine Kostenfrage“,<br />

gibt Dr. Martin Meyer, Kaufmännischer<br />

Direktor des Brüderkrankenhauses,<br />

zu bedenken. „Ich bin sehr froh, dass wir es<br />

trotz der angespannten Finanzlage geschafft<br />

haben, unseren Mitarbeitern diese Betreuungsmöglichkeit<br />

anbieten zu können.“<br />

Diese Einschätzung bestätigt auch Simone<br />

Yousef, junge Mutter und Mitarbeiterin des<br />

Hauses: „Einen Krippenplatz zu ergattern, ist<br />

ein großer Glücksfall. Ohne die Hilfe meines<br />

Arbeitgebers, würde ein Wiedereinstieg in<br />

den Beruf sicher nicht ohne Weiteres möglich<br />

sein.“ Yvonne Antoine<br />

Redaktion Brüderkrankenhaus<br />

St. Josef Paderborn:<br />

Yvonne Antoine (verantwortlich)<br />

Kontakt: Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn,<br />

Husener Str. 46, 33098 Paderborn, www.bkpaderborn.de,<br />

Telefon: 05251/702-2255,<br />

e-Mail: y.antoine@bk-paderborn.de


Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn<br />

Mit neuem Konzept gegen<br />

Rund 600.000 Menschen leiden<br />

in Deutschland an chronischen<br />

Schmerzen. Kopf- und Rückenschmerzen<br />

sind dabei die Hauptleiden. Zudem<br />

stellen tumorbedingte Schmerzen einen<br />

erheblichen Leidensdruck für die Betroffenen<br />

dar. Bereits seit 1983 versorgt das Brüderkrankenhaus<br />

<strong>am</strong>bulant Schmerzpatienten und<br />

blickt somit auf eine 25-jährige Erfahrung<br />

zurück. Mit der Eröffnung der stationären<br />

Schmerztherapie in eigens dafür errichteten<br />

Räumlichkeiten wird die Fortführung und<br />

Weiterentwicklung der bisherigen erfolgreichen<br />

Arbeit garantiert.<br />

„Die alltägliche Belastung für Menschen<br />

mit chronischen Schmerzen ist extrem hoch.<br />

Oft führt das beständige Leiden zu weitergehenden<br />

physischen wie psychischen Beeinträchtigungen“,<br />

erläutert Dr. med. Franz<br />

Josef Schlüter, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie,<br />

operative Intensivmedizin und<br />

Schmerztherapie. Der Mediziner weiter: „Die<br />

Ziele der stationären Behandlung sind, dass<br />

Schmerzauslöser vom Patienten erkannt und<br />

Techniken zur Schmerzlinderung erlernt<br />

werden. Außerdem stehen die Verminderung<br />

und bessere Bewältigung der Schmerzen mit<br />

Optimierung und gegebenenfalls Reduktion<br />

der Schmerzmedikation zur Förderung<br />

der individuellen Lebensqualität im Vordergrund.“<br />

Erreicht wird dies mit einem interdisziplinären<br />

Behandlungskonzept, das sowohl<br />

Schmerzmediziner als auch Physiotherapeuten<br />

und Psychologen sowie alle weiteren<br />

Fachdisziplinen, falls erforderlich, mit einbezieht.<br />

Zudem hat das Brüderkrankenhaus<br />

chronische Schmerzen<br />

sternsinger helfen bei der einweihung der neuen<br />

stationären schmerztherapie <strong>am</strong> Brüderkrankenhaus<br />

im Brüderkrankenhaus st. Josef Paderborn wurden mit tatkräftiger<br />

unterstützung der sternsinger die neu gebauten räume<br />

der stationären schmerztherapie eingeweiht. menschen mit<br />

chronischen schmerzen können in Paderborn nun von einem<br />

umfassenden stationären Therapiekonzept profitieren.<br />

eine eigene Stelle für eine Schmerztherapeutin<br />

eingerichtet und mit Dr. med. Joanna Anna<br />

Seidel eine erfahrene Medizinerin für die Paderstadt<br />

gewinnen können. „Mein Ziel ist, eine<br />

Abteilung für Schmerztherapie zu etablieren,<br />

die jedem Menschen in seinem individuellen<br />

Schmerzerleben Rechnung trägt. Unser Behandlungsprogr<strong>am</strong>m<br />

berücksichtigt körperliche,<br />

seelische und soziale Faktoren, die das<br />

Schmerzgeschehen beeinflussen können. Hier<br />

im Brüderkrankenhaus können wir diesen<br />

Therapieansatz aufgrund der starken Vernetzung<br />

der einzelnen medizinischen Fachbereiche<br />

und der erfolgreich praktizierten interdisziplinären<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit hervorragend<br />

umsetzen“, so Seidel. Yvonne Antoine<br />

Dr. Martin Terstesse, Assistenzarzt, Dr. Joanna Anna Seidel, leitende Oberärztin der<br />

stationären Schmerztherapie, Bruder Rainer Hellinger, Hausoberer, und Dr. Franz Josef<br />

Schlüter, Chefarzt, danken den Sternsingern für ihren Segensspruch zur Eröffnung.<br />

KuRz uND KNAPP<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Marion Culley<br />

Ulrike Teerling<br />

Anton Dittrich<br />

40-jähriges Jubiläum:<br />

Waltraud Thull<br />

1-09<br />

27


KuRz uND KNAPP<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Patricia Schilt<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Mireille Dartevelle<br />

35-jähriges Jubiläum:<br />

Brigitte Probst<br />

28 1-09<br />

Fit imJob<br />

Barmherzige Brüder rilchingen<br />

s<strong>am</strong>meln seit zwei Jahren gute<br />

erfahrungen mit dem betrieblichen<br />

gesundheitsmanagement<br />

Ein gutes und funktionierendes Gesundheitsmanagement<br />

(GM) ist<br />

heutzutage ein Muss für alle „gesunden“<br />

Unternehmen und Einrichtungen.<br />

Und dafür gibt es viele gute Gründe:<br />

Aus Sicht der Arbeitgeber ist eine Reihe<br />

von Herausforderungen zu bewältigen, um<br />

wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben:<br />

n Der wachsenden Fluktuation <strong>am</strong> Arbeitsmarkt<br />

begegnen<br />

n Mit steigenden Krankenstands- und<br />

Arbeitsunfallzahlen umgehen<br />

n Verbesserungen beim Image der Einrichtung<br />

und bei der Kundenzufriedenheit<br />

erreichen<br />

n Die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft<br />

der Mitarbeiter stärken<br />

n Die Qualitätsstandards der Dienstleistungen<br />

ausbauen<br />

n Verlängerung der (Lebens-)arbeitszeit:<br />

Auch wegen der demographischen Entwicklung<br />

sind Betriebe darauf angewiesen,<br />

dass die Mitarbeiter lange gesund und leistungsfähig<br />

bleiben.<br />

Aus Sicht der Arbeitnehmer bedeutet das<br />

Gesundheitsmanagement mehr Lebensqualität<br />

durch:<br />

n Größere Arbeitszufriedenheit<br />

n Abbau von Stress<br />

n Verbesserung des Betriebsklimas


n Ausgleich für gesundheitliche Belastungen<br />

durch die Arbeit (körperlich wie auch psychisch).<br />

Nicht zuletzt ist auch daran zu denken,<br />

dass sich in naher Zukunft – ebenfalls aufgrund<br />

der demographischen Entwicklung –<br />

qualifizierte Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz unter<br />

mehreren Angeboten aussuchen können.<br />

Dass sie dabei eher eine Einrichtung wählen,<br />

die mehr Lebensqualität <strong>am</strong> Arbeitsplatz bietet,<br />

liegt auf der Hand.<br />

Aus diesen Gründen haben Ges<strong>am</strong>teinrichtungsleitung<br />

und Mitarbeitervertretung<br />

(MAV) der Barmherzigen Brüder Rilchingen<br />

schon im Januar 2007 einen Steuerungskreis<br />

„Gesundheitsmanagement“ gebildet, dem die<br />

Ges<strong>am</strong>teinrichtungsleitung, die Mitarbeitervertretung,<br />

der Schwerbehindertenvertreter,<br />

der Betriebsarzt, die Sicherheitsfachkraft und<br />

die beiden Bereichsleitungen der Alten- und<br />

Behindertenhilfe angehören. Außerdem wird<br />

die Arbeitsgruppe durch externe Fachkräfte<br />

aus dem Bereich der Krankenkassen, der Berufsgenossenschaften,<br />

der Unfallkassen und<br />

der Rententräger unterstützt.<br />

ziele:<br />

Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen zu optimieren<br />

und die Mitarbeiter bei einer aktiven<br />

und gesunden Lebensführung zu unterstützen.<br />

Nach Dr. Claus Mollenkopf (Bayerisches<br />

Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz, 2003) kann dies<br />

mit zwei Maßnahmeschwerpunkten erreicht<br />

werden: „Gute Arbeitsbedingungen“ und<br />

„Förderung der persönlichen Ressourcen der<br />

Mitarbeiter“.<br />

Zum Schwerpunkt „Arbeitsbedingungen“<br />

gehören beispielsweise transparente und nachvollziehbare<br />

Arbeitsabläufe, Anerkennung und<br />

Respekt gegenüber allen Mitarbeitern, gegenseitige<br />

Unterstützung in den Te<strong>am</strong>s, Schaffung<br />

von individuellen Entscheidungs- und Gestaltungsräumen,<br />

Schaffung von ergonomischen<br />

Arbeitsplätzen, Verbesserung der technischen<br />

Arbeitssicherheit und Vereinbarkeit von F<strong>am</strong>ilie<br />

und Beruf.<br />

Zum Schwerpunkt „Persönliche Ressourcen“<br />

zählen die Stärkung der sozialen<br />

und fachlichen Kompetenz des Einzelnen,<br />

Hilfen für die Verbesserung der psychischen<br />

Barmherzige Brüder Rilchingen<br />

Ausgeglichenheit und der körperlichen Leistungsfähigkeit<br />

und die Wertschätzung der<br />

(eigenen) Arbeit. Dies führt in der Folge zu<br />

einem besseren Selbstwertgefühl des Einzelnen<br />

und entwickelt auch ein hohes Gemeinschaftsgefühl.<br />

Maßnahmen:<br />

Schon im März 2007 wurden Maßnahmen<br />

wie Rückenschulkurse, Hebeschulungen <strong>am</strong><br />

Arbeitsplatz, Nordic-Walking-Kurse, Gesundheitstage<br />

in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der AOK,<br />

Stressbewältigungskurse, Gesundes Frühstück<br />

aus der hauseigenen Küche oder Oasentage<br />

für Mitarbeiter initiiert. Maßnahmen, die<br />

auch mit wenig Aufwand durchgeführt werden<br />

konnten und schnell einen guten Zuspruch<br />

erfuhren. Ulrike Burghard<br />

Redaktion Rilchingen:<br />

Alfred Klopries (verantwortlich)<br />

Kontakt: Barmherzige Brüder Rilchingen,<br />

Peter-Friedhofen-Straße 1, 66271 Kleinblittersdorf/<br />

Rilchingen, www.bb-rilchingen.de,<br />

Telefon: 06805/960-1131, Fax: 06805/960-1134<br />

e-Mail: a.klopries@bb-rilchingen.de<br />

Gewusst wo: VHS und<br />

Sparkasse übergeben<br />

Titelbild-Preis<br />

„Wo im regionalverband saarbrücken ist der<br />

auf dem Titelbild des herbst-Vhs-Progr<strong>am</strong>ms<br />

abgebildete historische Turm zu sehen?“<br />

Dies war die Preisfrage, mit der die Volkshochschule des<br />

Regionalverbandes und die Sparkasse Saarbrücken die<br />

Bürgerinnen und Bürger dazu animierten, sich neben<br />

dem progr<strong>am</strong>mlichen Angebot der VHS auch mit den Sehenswürdigkeiten<br />

in der Region auseinanderzusetzen. Das Titelbild des<br />

vergangenen VHS-Semesters zeigte einen der beiden Quelltürme<br />

im „Kurpark“ der Barmherzigen Brüder in Rilchingen-Hanweiler.<br />

Dorthin hatten die VHS und die Sparkasse die drei Gewinner der von<br />

der Sparkasse Saarbrücken ausgelobten Sparbücher mit Einlagen<br />

von 250 Euro, 150 Euro und 100 Euro eingeladen. Sparkassen-<br />

Marketing-Direktor Harald Reininghaus und VHS-Direktor Wilfried<br />

Schmidt überreichten die Preise im Rahmen einer kleinen Feierstunde.<br />

Zu den Gratulanten zählten auch Alfred Klopries, Leiter der<br />

Einrichtung der Barmherzigen Brüder, Reiner Braun, Ortsvorsteher<br />

von Rilchingen-Hanweiler, und Peter Lupp von der Bereichsentwicklung<br />

des Regionalverbandes. Helmuth Bock<br />

1-09<br />

29


Altenheime im Saarland für<br />

mehr Transparenz in der Pflege<br />

Freiwillige Qualitätsberichte von einrichtungen<br />

der altenhilfe auch im internet recherchierbar<br />

Im Sommer 2008 hat die Saarländische<br />

Pflegegesellschaft e.V. und das Ministerium<br />

für Justiz, Arbeit, Gesundheit und<br />

Soziales – Heimaufsicht – den Freiwilligen<br />

Qualitätsbericht (FQB) entwickelt.<br />

Hier haben die stationären Pflegeeinrichtungen<br />

die Möglichkeit, ihre Leistungen<br />

und Qualität darzustellen mit dem Ziel, den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern stationärer<br />

Altenhilfeeinrichtungen, ihren Angehörigen<br />

und Betreuern sowie der interessierten Öffentlichkeit<br />

größtmögliche Transparenz über die<br />

Qualität sowie das Leistungsangebot der stationären<br />

Altenhilfeeinrichtungen im Saarland<br />

zu verschaffen.<br />

Dabei geben die Einrichtungen den eigenen<br />

Stand mittels eines standardisierten Kriterienkataloges<br />

in drei Versionen ein.<br />

30 1-09<br />

Für alle Interessierten gibt es eine „Sofortübersicht“<br />

und eine „Kurz-Version“ zum<br />

Nachlesen und auch zum Ausdrucken. Für<br />

alle fachlich Interessierten, die wissen wollen,<br />

wie die Leistungen über das Qualitätsmanagement<br />

gesichert und dokumentiert werden, gibt<br />

es eine weitergehende „Lang-Version“.<br />

Die Einrichtungen sind für die FQB verantwortlich<br />

und erstellen diese selbst. Das<br />

Raster zum FQB besteht aus Punkt 1 mit<br />

allgemeinen Angaben wie beispielsweise Außenanlage,<br />

Lage der Einrichtung und Ausstattung,<br />

Leistungsangebote und Mitarbeiter. In<br />

Punkt 2 „Hilfe zum Leben“ werden Informationen<br />

über Pflege und Betreuung dargestellt.<br />

Qualitätsbezogene Ergebnisse wie Audits und<br />

Ergebnisse externer Prüfungen können in<br />

Punkt 3 hinterlegt werden. Punkt 4 bietet die<br />

Eine Spende, die bewegt<br />

Fotos: Doris Schwaben<br />

Möglichkeit, die Weiterentwicklung der Einrichtung<br />

darzustellen.<br />

Des Weiteren gibt es eine Verknüpfung dieser<br />

im Internet sichtbaren Qualitätsberichterstattung<br />

mit dem „Saarländischen Pflegequalitätssiegel“.<br />

Dieses Pflegequalitätssiegel wird<br />

denjenigen Einrichtungen verliehen, welche<br />

nachweislich die Qualitätskriterien erfüllen,<br />

die vom Ministerium als maßgeblich für die<br />

Lebensqualität im Alten- und Pflegeheim angesehen<br />

werden.<br />

Saarländische Pflegeeinrichtungen können<br />

hier mit finanzieller Unterstützung des<br />

Saarlands ihre Einrichtungen nach den vom<br />

MiJuGS (Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales) entwickelten Qualitätskriterien<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

zertifizieren lassen. Sigrid Jost<br />

Weitere Informationen:<br />

www.pflegeheime-saar.de<br />

Hausoberer und Heimleiter Alfred<br />

Klopries (linkes Foto) freut sich<br />

über die Spende des Sparvereins<br />

Saarland in Kooperation mit der Volksbank<br />

Dudweiler und der Sparkasse Saarbrücken<br />

von je einem Fahrzeug für die Einrichtung<br />

der Barmherzigen Brüder Rilchingen.<br />

Doris Schwaben


Ein Segen für<br />

das Altenheim<br />

Maria vom Siege<br />

Förderverein besteht seit 20 Jahren<br />

Der Förderverein „Altenheim Maria<br />

vom Siege Plaidt“ beging im Dezember<br />

den 20. Jahrestag seiner<br />

Gründung. Das war für die Ges<strong>am</strong>teinrichtung<br />

Barmherzige Brüder Saffig, zu der das<br />

Altenheim Maria vom Siege zählt, Anlass, in<br />

einer Feierstunde „Herzlichen Dank“ zu sagen.<br />

Der Einladung waren viele gefolgt, so dass<br />

die Hauskapelle bei der adventlichen Einstimmung<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt war.<br />

Mehr als 350.000 Euro<br />

investiert<br />

Nachdem der Kaufmännische Direktor<br />

Werner Mayer die Gäste begrüßt hatte – da-<br />

runter die Bürgermeister der Verbands- und<br />

der Ortsgemeinde, Klaus Bell und Wilhelm<br />

Anheier, und natürlich viele Mitglieder und<br />

den Vorstand des Fördervereins –, beleuchtete<br />

er das außerordentliche Engagement<br />

zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner:<br />

die Überlassung des Baugrundstücks<br />

zu günstigen Konditionen, den Kauf eines<br />

Kleinbusses, die Ausstattung der Hauskapelle,<br />

den Anbau des Margarethengartens<br />

und viele weitere Anschaffungen, die sich<br />

mittlerweile auf weit mehr als 350.000 Euro<br />

belaufen. Darüber hinaus engagieren sich<br />

viele Ehren<strong>am</strong>tliche bei täglich anfallenden<br />

Aufgaben in der Einrichtung. „Alles in allem<br />

Foto: Otmar Lohner<br />

Barmherzige Brüder Saffig<br />

Besondere Gäste waren die Initiatoren<br />

der Vereinsgründung, Pfarrer Egon<br />

Helmes (l.) und Robert Weiler.<br />

ein Segen für das Altenheim und seine Bewohner“,<br />

so Mayer.<br />

Fördervereinsvorsitzender Christian Wagner<br />

ließ Gründung und Anfangsjahre Revue<br />

passieren und freute sich besonders, dass die<br />

Initiatoren der Vereinsgründung, der ehemalige<br />

Plaidter Pfarrer Egon Helmes und Robert<br />

Weiler anwesend waren. Erwähnenswert fand<br />

Wagner auch die hervorragende Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit den Verantwortlichen und Mitarbeitern<br />

des Altenheimes.<br />

Gedenktafel für langjährigen<br />

Vorsitzenden enthüllt<br />

Zum Höhepunkt der Feierstunde enthüllten<br />

Christian Wagner und Günter Mosen,<br />

Geschäftsführender Vorstand des Trägers<br />

Barmherzige Brüder Trier e.V., eine Tafel zum<br />

Gedenken an Dr. Peter Josef Wilkes, der von der<br />

Gründung bis zu seinem Tod 2007 dem Verein<br />

mit einzigartigem Engagement vorstand. Beim<br />

abschließenden Imbiss wurden noch viele Erinnerungen<br />

und Anekdoten ausgetauscht. Am<br />

Tag darauf gedachte der Förderverein in einer<br />

Abendmesse in der Pfarrkirche St. Willibrord<br />

seiner Lebenden und Verstorbenen.<br />

Otmar Lohner<br />

KuRz uND KNAPP<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Reiner Müller<br />

Hedwig Raab<br />

Bernd Nachtsheim<br />

Heike Raab<br />

Bernd Kobusch<br />

Redaktion Saffig: Otmar Lohner<br />

(verantwortlich), Frank Mertes, Jörg Nagel<br />

Kontakt: Barmherzige Brüder Saffig,<br />

Pöschstraße 18, 56648 Saffig, www.bb-saffig.de,<br />

Telefon: 02625/31-124, Fax: 02625/31-100,<br />

e-Mail: o.lohner@bb-saffig.de<br />

1-09<br />

31


Beratung finden psychisch beeinträchtige<br />

Menschen und deren Angehörige<br />

in Mayen und Umgebung<br />

nun an einem zusätzlichen Standort. Neben<br />

dem Gemeindepsychischen Betreuungszentrum<br />

wurde ab Mitte Januar im Mehrgenerationenhaus<br />

St. Mathias in Mayen eine neue<br />

Anlaufstelle eingerichtet. Anliegen rund um<br />

die <strong>am</strong>bulante Beratung und Begleitung psychisch<br />

kranker Menschen sowie geeignete<br />

Beschäftigungsangebote oder eine passende<br />

stationäre Behandlung und Versorgung stellen<br />

dabei Kernaufgaben des Angebots dar.<br />

Besonders das gesetzlich neu geregelte „Persönliche<br />

Budget“ als <strong>am</strong>bulante Unterstützung<br />

bietet vielen Menschen die Möglichkeit,<br />

trotz einer vorübergehenden oder dauerhaften<br />

psychischen Beeinträchtigung Teil der Gesellschaft<br />

zu sein. Hierin besteht ein weiterer<br />

Schwerpunkt der Beratungsarbeit.<br />

32 1-09<br />

Fotos: Klemens Hundeslhausen<br />

Gute Beratung für<br />

psychisch Beeinträchtigte<br />

und ihre Angehörigen<br />

Barmherzige Brüder saffig erweitern angebot<br />

Angebote dem individuellen<br />

Bedarf angepasst<br />

„Das Persönliche Budget ermöglicht einer<br />

wachsenden Zahl psychisch beeinträchtigter<br />

Menschen in Deutschland die Chance, Fähigkeiten<br />

im Alltag zu erhalten oder wieder<br />

zu erlangen und dabei weiter selbstbestimmt<br />

und unabhängig zu leben. Die Beratungs-<br />

und Vermittlungsmaßnahmen werden dabei<br />

maßgeschneidert an den Bedarf der Person<br />

angepasst, die mit uns Kontakt aufnimmt“,<br />

beschreibt Manfred Nelius, Leiter des Sozialen<br />

Zentrums der Barmherzigen Brüder Saffig.<br />

Hilfen bei der Kontaktfindung, Vermittlung<br />

in geeignete Beschäftigungsangebote in<br />

der Umgebung von Mayen und beispielsweise<br />

Beratung bei der Suche nach einer geeigneten<br />

<strong>am</strong>bulanten oder stationären Behandlung<br />

sind nur einzelne Punkte aus einer Vielfalt<br />

von denkbaren Hilfen. Interessierte erhalten<br />

In diesem stilvollen Gebäude der Caritas<br />

liegt das Büro der Beratungsstelle.<br />

Ansprechpartnerin in der neuen<br />

Beratungsstelle ist Diplom-Sozialarbeiterin<br />

Silke Wiss.<br />

dabei eine grundsätzlich kostenfreie Beratung<br />

im Büro des Mehrgenerationenhauses.<br />

„Wir sind sehr froh, dass wir das Beratungsangebot<br />

in dem neuen, zentral gelegenen<br />

Mehrgenerationenhaus erbringen können. Hier<br />

werden Beratungs-, Kultur- und Freizeitangebote<br />

für Jung und Alt an einem Ort nach dem<br />

Bedarf in der Bevölkerung gestaltet. Viele Menschen<br />

haben in Zukunft einfachen und schnellen<br />

Zugang zu einer wirks<strong>am</strong>en Unterstützung<br />

durch verschiedene Träger der sozialen und<br />

kulturellen Arbeit. Das Mehrgenerationenhaus<br />

eröffnet auch gute Chancen für trägerübergreifende<br />

Angebote. Kooperation zum Wohle der<br />

Bürger wird einfacher“, erläutert Werner Mayer,<br />

Kaufmännischer Direktor der Barmherzigen<br />

Brüder Saffig. Nicht zuletzt ist das Mehrgenerationenhaus<br />

eine Plattform für Bürger jeden<br />

Alters, die Spaß an einem ehren<strong>am</strong>tlichen Engagement<br />

haben. Klemens Hundelshausen


<strong>Neue</strong> Herausforderung<br />

an die Gemeindepsychiatrie<br />

ministerin besucht schönfelderhof<br />

die ministerin für arbeit, soziales, gesundheit, F<strong>am</strong>ilie und<br />

Frauen malu dreyer informierte sich über die momentane Versorgungsstruktur<br />

der Barmherzigen Brüder schönfelderhof und<br />

über eine aktuelle herausforderung an die gemeindepsychiatrie:<br />

die Betreuung junger psychisch kranker menschen.<br />

Ministerin Malu Dreyer (links): „Der Schönfelderhof ist eine tragende Säule in der gemeindepsychiatrischen<br />

Versorgung.“<br />

Seit geraumer Zeit muss sich der<br />

Schönfelderhof einer neuen Herausforderung<br />

stellen: der vermehrten<br />

Aufnahme von psychisch erkrankten jungen<br />

Menschen mit einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörung<br />

oder einer drogeninduzierten<br />

Psychose sowie von Menschen mit der Doppeldiagnose<br />

Psychose und Sucht.<br />

Ein junges Klientel, im Alter von zirka 18<br />

bis 25 Jahren, für deren Belange das bisherige<br />

therapeutische Setting im stationären Betreuungsbereich<br />

– in dem sie in der Regel betreut<br />

werden – nicht ausreichend ist.<br />

Sensibel und sorgs<strong>am</strong><br />

reagieren<br />

Wolfgang Michaely, stellv. Leiter der Gemeindepsychiatrischen<br />

Angebote (GPA),<br />

verdeutlichte anhand einer fiktiven Falldar-<br />

stellung den Weg eines Klienten mit einer<br />

Persönlichkeitsstörung und einer Suchtproblematik.<br />

Über erste Krankheitssymptome,<br />

Klinikaufenthalte und dem Leben in einer Jugendhilfeeinrichtung,<br />

bis hin zur stationären<br />

Aufnahme auf dem Schönfelderhof und dem<br />

schwierigen Betreuungsverlauf.<br />

Das Konsumieren von Alkohol und illegalen<br />

Drogen, schon mit zehn bis zwölf Jahren,<br />

setzt oftmals bei diesen Menschen einen hirnorganischen<br />

Veränderungsprozess in Gang, der<br />

u.a. im jungen Erwachsenalter geprägt ist von:<br />

n Gleichgültigkeit im Umgang mit der eigenen<br />

Person und anderen Menschen<br />

n Ignorieren von Absprachen und Vereinbarungen<br />

n Desinteresse an eigener Lebensplanung<br />

n Kognitive Einschränkungen<br />

n Auto- und fremdaggressives Verhalten.<br />

Barmherzige Brüder Schönfelderhof<br />

Foto: Peter Mossem<br />

Bei Klienten mit einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörung<br />

steigt die Symptomatik<br />

massiver Selbstverletzung. Ein Schutz davor<br />

ist kaum leistbar. „In unserer Einrichtung<br />

in Saffig wurde 2007 eine erste Wohngruppe<br />

für dieses Klientel eröffnet“, so Günter<br />

Mosen, Geschäftsführender Vorstand Ressort<br />

IV, Barmherzige Brüder Trier e.V. „Eine<br />

neue Zielgruppe, die die Kliniken und komplementären<br />

Einrichtungen vor eine neue<br />

Aufgabe stellt. Wir müssen sehr sensibel und<br />

sorgs<strong>am</strong> darauf reagieren. Wir benötigen<br />

neue Konzepte, sonst bekommen wir zunehmend<br />

Probleme in der Gemeindepsychiatrie“,<br />

äußerte sich die Ministerin Malu Dreyer.<br />

Der Leiter der GPA, Albert Mandler ergänzte:<br />

„Wir müssen uns auf das neue Klientel einlassen<br />

und dann müssen wir alle im System<br />

Tätigen, Mitarbeiter und Bevölkerung, mitnehmen,<br />

d<strong>am</strong>it keine Ängste auf- kommen.<br />

Diese Menschen können nicht ein Leben<br />

lang in der Klinik verweilen und die Betreuung<br />

außerhalb der Klinik kann nur in personalintensiven<br />

Strukturen erfolgreich sein.<br />

Dies geht nur mit der geeigneten fachlichen<br />

Man-Power und Infrastruktur.“<br />

Erweiterung des Betreuungsangebots<br />

angestrebt<br />

Der Schönfelderhof strebt an sein Betreuungsportfolio,<br />

um den Baustein der Versorgung<br />

junger psychisch kranker Menschen mit<br />

der geschilderten Symptomatik zu erweitern.<br />

Das konkrete Umsetzungskonzept wird im<br />

Jahre 2009 erarbeitet. Malu Dreyer wies darauf<br />

hin, sich in der Versorgungsregion mit<br />

Anbietern und Kommunen abzusprechen und<br />

ergänzte „ein gemeins<strong>am</strong>es Konzept für dieses<br />

Klientel zu unterstützen“. Peter Mossem<br />

INFO<br />

Der Schönfelderhof betreut zurzeit<br />

426 psychisch kranke Menschen in den<br />

Bereichen Leben, Wohnen und Arbeit.<br />

Davon werden 117 stationär in Zemmer<br />

und 55 in intensiv betreuten Wohngruppen<br />

in den Gemeinden individuell und<br />

personenzentriert betreut. 254 leben gemeindenah<br />

in <strong>am</strong>bulanten Wohnformen<br />

und erhalten in ihrem sozialen Umfeld<br />

die notwendigen Unterstützungen, die<br />

sie benötigen, um <strong>am</strong> Leben teilhaben<br />

zu können.<br />

1-09<br />

33


Gutachten<br />

sorgt für Ärger<br />

abschlussbericht des steinbeiss-Transferzentrums<br />

Vom Eifelkreis Bitburg-Prüm erhielt<br />

das Steinbeiss-Transferzentrum<br />

(STZ) Kommunales Management<br />

Heidelberg den Auftrag, die Steuerungsmöglichkeiten<br />

und d<strong>am</strong>it Potenziale der Kostendämpfung<br />

in der Eingliederungshilfe für<br />

behinderte Menschen zu untersuchen. Insbesondere<br />

sollten dabei die Grundsätze „<strong>am</strong>bulant<br />

vor stationär“, bedarfsgerechte Hilfegewährung<br />

und die Selbstbestimmung der<br />

behinderten Menschen beachtet werden. Es ist<br />

auch ein erklärtes Ziel in Rheinland-Pfalz, bei<br />

der Eingliederungshilfe weg von der Angebotsorientierung<br />

hin zur adressaten- und bedarfsorientierten<br />

Hilfegewährung zu kommen.<br />

Die Ziele des Projektes waren:<br />

n die Qualität der fachlichen und finanziellen<br />

Steuerung durch das Sozial<strong>am</strong>t zu verbessern,<br />

n die Qualität der Eingliederung durch die<br />

Leistungserbringer zu erhöhen und<br />

34 1-09<br />

n die Kosten in der Eingliederungshilfe zu<br />

senken.<br />

Nun übten bei einer Kreistagssitzung in<br />

Bitburg einige Träger beziehungsweise Leistungserbringer<br />

wie die Lebenshilfe und die<br />

Barmherzigen Brüder Schönfelderhof starke<br />

Kritik an dem Papier sowie an der Kreisverwaltung,<br />

in deren Verlauf der Eifelkreis-Behindertenbeauftragte<br />

Karl-Heinz Thommes von seinem<br />

Amt zurücktrat. Aus ihrer Sicht gehe es<br />

lediglich um Kosteneinsparungen, außerdem<br />

seien die direkt mit den behinderten Menschen<br />

Konfrontierten nicht zeitig gefragt worden.<br />

Stellungnahme Barmherzige<br />

Brüder Schönfelderhof<br />

Der Aufbau verlässlicher gemeindepsychiatrischer<br />

Betreuungsangebote im Eifelkreis<br />

Bitburg-Prüm unter Federführung der Barmherzigen<br />

Brüder Schönfelderhof wurde nach<br />

der Novellierung des PsychKG im Januar 1996<br />

vom Kreistag bereits im Dezember 1996 verabschiedet.<br />

Das vom Schönfelderhof erarbeitete<br />

und gemeins<strong>am</strong> mit der Sozialabteilung<br />

inhaltlich diskutierte, abgestimmte und im<br />

Konsens letztlich an den Standorten Prüm<br />

(1999) und Bitburg (2002) umgesetzte landesweit<br />

fachlich anerkannte Konzept der gemeindepsychiatrischen<br />

Betreuungszentren,<br />

festigt seither die gemeindenahe Versorgung<br />

psychisch erkrankter Bürger des Eifelkreises<br />

Bitburg-Prüm auf der Grundlage einer Versorgungsverpflichtung.<br />

Die fachlichen Grundsätze von Selbstbestimmung,<br />

Empowerment, Personenzentrierung,<br />

Ressourcenorientierung und stete<br />

Enthospitalisierungsbemühungen bilden für<br />

den Schönfelderhof den tragenden Gestaltungsrahmen<br />

zur Umsetzung dieses sozialpsychiatrischen<br />

Auftrages.


Der vorliegende Bericht negiert auf der<br />

Basis von Verallgemeinerungen und Polarisierung<br />

die aus unserer Sicht bis dato konstruktiv<br />

zu bewertende Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />

Eifelkreis Bitburg-Prüm und das beschriebene<br />

Selbstverständnis in unserer Arbeit mit Klienten.<br />

Vor dem Hintergrund des von uns fachlich<br />

und organisatorisch zuverlässig umgesetzten<br />

Versorgungsauftrages ist diese Botschaft nicht<br />

nachzuvollziehen.<br />

Kennzahlen<br />

Die in den tatsächlichen Fallzahlen des<br />

Schönfelderhofes abgebildete Zuordnung von<br />

Hilfen für Menschen mit psychischer Erkrankung<br />

aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm unterstreicht<br />

nachhaltig den personenzentrierten<br />

Umsetzungsansatz:<br />

Stationäre Betreuung<br />

Schönfelderhof 16<br />

Stationäre Betreuung<br />

Außenwohngruppen 11<br />

Ambulante Betreuung im<br />

Rahmen Betreutes Wohnen 42<br />

Ambulante Betreuung im<br />

Rahmen Persönlichen Budgets 24<br />

Teilstationäre Betreuung in<br />

Tagesstätte GPBZ 22<br />

Betreuung in WfbM 49<br />

Budget für Arbeit 1<br />

Laut „STZ Bericht“ werden von 242 Fällen<br />

der Hilfe für psychisch erkrankte Menschen<br />

insges<strong>am</strong>t in Kostenträgerschaft des<br />

Eifelkreises nur 58 also 23,9 Prozent stationär<br />

betreut, und 65 Menschen also 26,8 Prozent<br />

<strong>am</strong>bulant betreut. Bezogen auf den Schönfelderhof<br />

sehen die Zahlen folgendermaßen<br />

aus: 16,3 Prozent aller Klienten werden im Betreuungsbaustein<br />

Wohnen stationär betreut,<br />

40,6 Prozent <strong>am</strong>bulant.<br />

Albert Mandler, Leiter der Gemeindepsychiatrischen Dienste des Schönfelderhofs.<br />

Hilfeplanung<br />

Der Bericht verbreitet hier eine vollkommen andere<br />

Botschaft, indem er sich ausschließlich an<br />

der Mutmaßung orientiert, dass die Umsetzung<br />

personen- und bedarfsorientierter Hilfen bis<br />

dato von den Leistungserbringern zugunsten<br />

institutioneller Überlegungen unzureichend<br />

oder nur zögerlich umgesetzt sei. Ohne Angaben<br />

wissenschaftlich fundierter Quellen wird<br />

weiter behauptet, dass etwa ein Drittel aller<br />

Leistungen in der Eingliederungshilfe grundsätzlich<br />

umgesteuert werden könnten und dass<br />

sich nach dem Studium von insges<strong>am</strong>t nur 10<br />

Fallakten (um welche Klienten es sich hierbei<br />

handelt, ist unklar) im Eifelkreis Bitburg-Prüm<br />

ableiten lässt, dass von Anfang an Weichen für<br />

behinderte Menschen falsch gestellt worden<br />

seien und werden.<br />

Diese Bewertung lässt sich vor dem Hintergrund<br />

der im Eifelkreis Bitburg-Prüm seit<br />

dem 5. Februar 2002 unter Vorsitz der Sozi-<br />

Barmherzige Brüder Schönfelderhof<br />

alabteilung umgesetzten Teilhabeplanung<br />

auf der Plattform des individuellen Teilhabeplanes<br />

(THP) und des Entscheidungsforums<br />

„Teilhabekonferenz“ nicht nachvollziehen.<br />

Der Schönfelderhof hat die individuelle Hilfeplanung<br />

immer als Prozess gesehen, mit<br />

seinen Klienten so vereinbart und auch so<br />

umgesetzt. Das Szenario durch Leistungserbringer<br />

inhaltlich „über den Tisch gezogener<br />

unerfahrener Sachbearbeiter“ ist vor dem<br />

Hintergrund der bis dato bekanntermaßen<br />

differenziert geführten Diskussionsprozesse in<br />

den Konferenzen absurd.<br />

Fallsteuerung<br />

Das derzeitige Verfahren zur Umsetzung der<br />

Teilhabeplanung in RLP basiert auf gültiger<br />

Vereinbarung zwischen dem Ministerium, der<br />

LIGA, dem Bundesverband privater Anbieter,<br />

der Selbsthilfeverbände und der Kommunalen<br />

Spitzenverbände, zu denen auch der Eifelkreis<br />

Bitburg-Prüm gehört. Die hier landesweit vereinbarten<br />

Vorgehensweisen decken sich nicht<br />

mit den im Bericht abgeleiteten geplanten<br />

Steuerungsmaßnahmen (z.B. Anforderungsprofil<br />

sozialpädagogische/medizinische Gutachten,<br />

Erstberatung nur durch Leistungsträger<br />

etc.).<br />

Grundlage der individuellen ressourcenorientierten<br />

Hilfeplanung bildet der mit dem<br />

Klienten erarbeitete THP und keine Hilfebedarfsermittlung<br />

nach Metzler.<br />

1-09<br />

35


Die für den abgeleitenden kommunalen<br />

Steuerungsprozess geforderte personelle Aufstockung<br />

auf der Ebene der Sachbearbeitung<br />

und der qualifizierten sozialmedizinischen/pädagogischen<br />

Begutachtung steht im Mittelpunkt<br />

des vorliegenden Kataloges. Einer<br />

fachlichen Qualifizierung der Mitarbeiter<br />

und einer sachlichen Ablaufoptimierung<br />

widersprechen wir grundsätzlich nicht, vorausgesetzt<br />

die Fachdiskussionen finden<br />

mit entsprechendem fachlichem Know-how<br />

statt. Die entstehenden Mehrpersonalkosten<br />

sind allerdings dem Ges<strong>am</strong>tbudget der Eingliederungshilfe<br />

zuzuordnen und reduzieren<br />

keineswegs die Sozialausgaben des Eifel-<br />

kreises.<br />

Insbesondere psychisch erkrankte Menschen<br />

können dem Druck nicht standhalten,<br />

wenn Erfolgsbezogenheit oberste Zielsetzung<br />

der Eingliederungshilfe ist. Auch wäre es für<br />

uns als christlichem Träger ethisch nicht vertretbar,<br />

wenn Betroffene letztlich Hilfen ableh-<br />

News & Facts<br />

36 1-09<br />

nen, da sie das formale Planungsverfahren als<br />

zu kompliziert und fordernd erleben.<br />

Kooperation mit<br />

dem Eifelkreis<br />

Wir halten eine zukunftsorientierte Sozialplanung<br />

unter Beteiligung aller Schnittstellen im<br />

System für unabdingbar, um die gesellschaftlichen<br />

und finanziellen Herausforderungen der<br />

Eingliederungshilfe zukünftig zu meistern.<br />

Der vorliegende Bericht blockiert diese<br />

Grundhaltung durch eine nicht hinzunehmende<br />

Frontenbildung.<br />

Die Barmherzigen Brüder Schönfelderhof<br />

stehen für gemeindepsychiatrische Versorgung<br />

mit einem der niedrigsten Vergütungssätze im<br />

stationären Bereich in RLP.<br />

Wir haben die bestehenden Versorgungsstrukturen,<br />

finanziert durch Privatinvestoren,<br />

gemeins<strong>am</strong> mit dem Eifelkreis entwickelt, haben<br />

Personenorientierung in den Vordergrund<br />

gestellt, sind bei zukunftsorientierten Modell-<br />

Sozialeinrichtungen der BBT-<br />

Gruppe erfolgreich rezertifiziert<br />

Als einer der ersten Träger in Deutschland<br />

hat die BBT-Gruppe im März<br />

dieses Jahres ihre Einrichtungen für<br />

alte und behinderte Menschen im Geschäftsbereich<br />

soziale und berufliche Rehabilitation,<br />

Psychiatrie und Altenhilfe erfolgreich nach der<br />

neuen Qualitätsmanagement-Norm DIN EN<br />

ISO 9001:2008 rezertifiziert. Auch die Fachklinik<br />

für Psychiatrie und Psychotherapie der<br />

Barmherzigen Brüder Saffig wurde dabei erstmalig<br />

in die Zertifizierung aufgenommen.<br />

Vom 2. bis 6. März 2009 fanden in den Einrichtungen<br />

für behinderte Menschen der BBT-<br />

Gruppe die externen Audits im Rahmen der sogenannten<br />

Wiederholungsbegutachtung nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008 statt. Dabei wurden an<br />

den Standorten Rilchingen, Schönfelderhof<br />

und Saffig die verschiedenen Leistungsbereiche<br />

im Geschäftsbereich soziale und berufliche<br />

Rehabilitation, Psychiatrie und Altenhilfe<br />

gemäß den neuen Normanforderungen<br />

überprüft. Erstmals wurde die Fachklinik für<br />

Psychiatrie und Psychotherapie der Barmherzigen<br />

Brüder Saffig in das DIN-Verfahren mit<br />

aufgenommen. Die Auditoren der proCum Cert<br />

GmbH bescheinigten allen Bereichen ein sehr<br />

und Pilotprojekten mit im Boot und sehen aus<br />

den genannten Gründen keine Notwendigkeit<br />

in Prozesse einzusteigen, die ein Umsteuern<br />

auf allen Ebenen bedeuten.<br />

Der Abschlussbericht des „STZ“ suggeriert<br />

in grob fahrlässiger Art und Weise,<br />

dass die steigende finanzielle Belastung des<br />

Eifelkreises Bitburg-Prüm im Hinblick auf<br />

Leistungen der Eingliederungshilfe durch einen<br />

systematisierten intensiven kommunalen<br />

Umsteuerungsprozess von Einzelhilfen zufrieden<br />

stellend reduziert werden kann.<br />

Der Bericht bleibt eine wissenschaftliche<br />

Auswertung und die Ableitung kausaler Zus<strong>am</strong>menhänge<br />

in der Fallzahlentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe schuldig und unterstreicht<br />

lediglich den hypothetischen Charakter<br />

der Aussagen.<br />

Wie eine fundierte Sozialplanung mit<br />

allen Kooperationspartnern in einer Region<br />

stattfinden kann, erarbeitet der Schönfelderhof<br />

derzeit mit seiner WfbM St. Bernhards<br />

Werkstätten zus<strong>am</strong>men mit dem Institut für<br />

Technologie und Arbeit (ITA) der Universität<br />

Kaiserslautern und weiteren 16 Werkstätten<br />

in Rheinland-Pfalz in einem Modellprojekt.<br />

Hierbei ist deutlich hervorzuheben,<br />

dass es um ein Miteinander aller Partner<br />

in der Eingliederungshilfe geht. Das „ITA“<br />

hat in Person von Dr. Harald Weber eine Stellungnahme<br />

zum vorliegenden Bericht verfasst.<br />

Diese haben wir gerne als Handreichung zur<br />

Verfügung gestellt. Albert Mandler<br />

pCC zertifiziert nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

hohes und gefestigtes Niveau des Qualitätsmanagementsystems.<br />

Im Jahr 2010 werden<br />

die Einrichtungen Seniorenzentrum St. Josef<br />

Münstermaifeld und das Seniorenzentrum der<br />

Barmherzigen Brüder Trier als letzte in das<br />

Ges<strong>am</strong>tzertifikat übernommen.


Foto: Peter Mossem, Schönfelderhof, Oktober 2008<br />

Trotz Handicap <strong>am</strong><br />

Arbeitsleben teilhaben<br />

dienstbesprechung der regionalen<br />

rehaberater der agenturen für arbeit<br />

Günter Mosen<br />

Günter Mosen, Geschäftsführender<br />

Vorstand Ressort IV beim<br />

Barmherzige Brüder Trier e.V.<br />

und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Werkstätten für behinderte Menschen<br />

e.V. (BAG:WfbM), eröffnete die Dienstbesprechung<br />

der Rehaberater der Arbeitsagenturen<br />

von Koblenz, Neuwied, Montabaur und Mayen<br />

mit einem ausführlichen Blick auf die<br />

momentane Werkstattpolitik.<br />

Organisiert wurde die zweitägige Veranstaltung<br />

von Bernd Gard, Mitarbeiter der<br />

Arbeitsagentur Trier. Zwei Ziele hat Gard bei<br />

der Planung der Veranstaltung konkret ins<br />

Auge gefasst: Zum einen fand er es wichtig,<br />

die Veranstaltung in einer Einrichtung der<br />

Behindertenhilfe durchzuführen, und zum<br />

anderen war ihm sehr daran gelegen als Input<br />

ein Statement von Günter Mosen, dem<br />

Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Werkstätten, zu erhalten. Es sollte hierdurch<br />

verdeutlicht werden, dass aktuelle Fragestellungen<br />

von beiden Seiten beleuchtet werden<br />

müssen und dass man darauf gemeins<strong>am</strong>e<br />

Antworten finden muss. Danach fand ein<br />

gemeins<strong>am</strong>er Erfahrungsaustausch zu den<br />

Themen Persönliches Budget, Budget für Arbeit,<br />

Job-Budget, DIA-AM und Eingangsverfahren<br />

statt. Peter Mossem<br />

Barmherzige Brüder Schönfelderhof<br />

Die Positionen der<br />

BAG:WfbM sind in den<br />

Aussagen von Günter<br />

Mosen ersichtlich.<br />

„Bis heute ist es aus Sicht unserer Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

nicht nachvollziehbar,<br />

warum die Bestrebungen nicht<br />

verstärkt wurden, das gemeins<strong>am</strong>e<br />

Rahmenprogr<strong>am</strong>m für das Eingangsverfahren<br />

und den Berufsbildungsbereich<br />

bundesweit einheitlich in der Praxis<br />

umzusetzen.“<br />

„Wir organisieren die Bildungsarbeit individuell.<br />

Das ist unsere Aufgabe! Dazu<br />

haben wir einen Auftrag! Individualität<br />

zu bilden, zu fördern, zu entwickeln.<br />

Und wenn sich Individualität ausprägt,<br />

dann sprechen wir von Erfolg.“<br />

„Persönlichkeit. Das ist ein Ziel der Berufsförderung<br />

in der Werkstatt. Persönlichkeit,<br />

die stark genug ist, jeden Tag<br />

trotz eines Handicaps <strong>am</strong> Arbeitsleben<br />

teilzuhaben. Das allein ist es, was uns<br />

vom sogenannten Allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

unterscheidet.“<br />

„Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich stehe<br />

nicht vor Ihnen, weil ich das System<br />

bewahren will. Im Gegenteil ist es die<br />

volle Absicht unserer BAG:WfbM, die Bestrebungen<br />

zu unterstützen, das System<br />

Werkstatt weiterzuentwickeln. Aber ich<br />

wünsche eine Versachlichung der Diskussion.<br />

Ich wünsche mir, dass Erfahrung<br />

wieder etwas zählt und nicht das Primat<br />

der Controller den Vorrang hat.“<br />

„Nicht alle Länder sind so progressiv wie<br />

Rheinland-Pfalz und ermöglichen ein<br />

Budget für Arbeit, das wir selbst gegenüber<br />

der Politik ständig bewerben. In<br />

diese Richtung ziehen wir alle gemeins<strong>am</strong><br />

<strong>am</strong> gleichen Strang.“<br />

Redaktion Schönfelderhof:<br />

Peter Mossem (verantwortlich)<br />

Kontakt: Barmherzige Brüder Schönfelderhof,<br />

54313 Zemmer, www.bb-schoenfelderhof.de,<br />

Telefon: 06580/912-117, Fax: 06580/912-111,<br />

e-Mail: p.mossem@bb-schoenfelderhof.de<br />

1-09<br />

37


Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder Tr ier<br />

Erzbischof Abastoflor, Oberhirte<br />

von La Paz.<br />

Fotoausstellung im rahmen<br />

des Partnerschaftsbesuchs der<br />

Bolivianischen Bischofs-<br />

konferenz in der diözese Trier<br />

Die Fotoausstellung „por una cultura<br />

de paz – für eine Kultur des<br />

Friedens“ im Cafeteriabereich<br />

„Domus Culinae“ des Brüderkrankenhauses<br />

Trier zeigt den facettenreichen bolivianischen<br />

Alltag aus bolivianischer Sicht. Drei Pressefotografen<br />

des Landes haben die Ausstellung gestaltet:<br />

Menschen, die von schl<strong>am</strong>migen Fluten<br />

bedroht sind, Menschen, die Verbrechen<br />

oder Verkehrsunfällen zum Opfer gefallen<br />

sind und auffallend martialisch gerüstete Polizisten<br />

mit Helmen, Schlagstöcken und Schil-<br />

Vom 12. bis 14. November 2008 fand<br />

der 7. internationale Ausbildungskurs<br />

für endoskopische Schädelbasischirurgie<br />

in der Neurochirurgischen Abteilung<br />

des Krankenhauses der Barmherzigen<br />

Brüder Trier (Chefarzt Prof. Dr. M. Bettag)<br />

statt.<br />

Der Kurs wurde von Prof. Bettag in Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit Dr. Schäfer (Oberarzt Hals-<br />

Nasen-Ohren-Abteilung der Kliniken Mutterhaus<br />

der Borromäerinnen) geleitet.<br />

31 Neurochirurgen und Hals-Nasen-<br />

Ohren-Ärzte aus elf verschiedenen Ländern<br />

nahmen teil. Die Ärzte k<strong>am</strong>en unter anderem<br />

aus den USA, Süd<strong>am</strong>erika, Asien, dem mittleren<br />

Osten und verschiedenen europäischen<br />

Ländern. Selbst aus dem Iran nahmen drei<br />

Ärzte teil. Prof. Bettag hat mit Dr. Schäfer ein<br />

für den Patienten schonendes und minimal<br />

38 1-09<br />

Für eine Kultur des Friedens<br />

den. Doch genauso unbekümmert spielende<br />

Kinder, feiernde Anhänger von Sportvereinen<br />

oder fröhlich tanzende Menschen. Laut Ludwig<br />

Kuhn, Leiter des Referats Weltkirche im<br />

Bistum Trier und Mitorganisator der Ausstellung,<br />

kein Zufall: „Es sind Bilder, die die<br />

Spannungen im Land zeigen.“ Spannungen<br />

zwischen Stadt und Land, zwischen traditioneller<br />

ländlicher Lebensweise und Moderne<br />

und vor allem zwischen Arm und Reich. „In der<br />

momentanen Situation sind die Fotos von Protesten<br />

und gewalts<strong>am</strong>en Konflikten besonders<br />

aufrüttelnd“, sagt Bolivien-Kenner Kuhn mit<br />

Blick auf die jüngsten Auseinandersetzungen<br />

zwischen Demonstranten und Staatsmacht im<br />

Partnerland des Bistums Trier. Solidarität mit<br />

den Menschen dort sei jetzt wichtiger denn je.<br />

Eröffnung mit 22 Bischöfen<br />

Am 17. November fand die feierliche Ausstellungseröffnung<br />

im Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder in Trier in Anwesenheit von 22<br />

bolivianischen Bischöfen der Bolivianischen<br />

Bischofskonferenz mit ihrem Vorsitzenden<br />

Kardinal Julio Terazzas CSsR, Erzbischof von<br />

Santa Cruz de la Sierra statt. Die Gruppe besuchte<br />

nach ihrem ad limina Besuch bei<br />

Papst Benedikt XVI Trier, unter anderem zur<br />

Vorbereitung des 50-jährigen Partnerschafts-<br />

jubiläums mit dem Bistum Trier im Jahr<br />

2010. Bruder Benedikt Molitor, Generalsekretär<br />

und Novizenmeister seiner Kongregation,<br />

begrüßte im N<strong>am</strong>en der Ordensgemeinschaft<br />

und des Krankenhauses die Gäste und dankte<br />

den Vertretern der bolivianischen Kirche für<br />

die Begegnungsmöglichkeit.<br />

Wegkreuzung für Frieden und<br />

Gerechtigkeit<br />

Als Vertreter der Hausleitung wies Wolfgang<br />

Leinen auf den besonderen Ort des Zus<strong>am</strong>mentreffens<br />

hin: an der Schnittstelle zwischen<br />

Ordensgemeinschaft und Krankenhaus, in der<br />

Mitte als verbindendes Glied die Kirche. Den<br />

Ort könne man auch als große belebte Wegkreuzung<br />

beschreiben – mitten im Alltag des<br />

Brüderkrankenhauses.<br />

Nach kurzer Zeit des Beis<strong>am</strong>menseins<br />

und des persönlichen Austauschs hieß es für<br />

die Bischöfe und ihre Partner vorerst Abschied<br />

nehmen von den Bildern ihrer Heimat: Im<br />

Saal Maria-Martha wartete schon die nächste<br />

Arbeitseinheit. Wolfgang Leinen<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bistum-trier.de/weltkirche<br />

7. internationaler Endoskopie-Ausbildungskurs<br />

invasives Operationsverfahren entwickelt,<br />

bei dem bestimmte Hirntumore ohne jeden<br />

äußerlichen Hautschnitt unter rein endoskopischer<br />

Kontrolle durch die Nase erfolgreich<br />

entfernt werden können. Dies erspart dem<br />

Patienten aufwändige Kopfoperationen mit<br />

entsprechenden Folgen.<br />

Beide Ärzte führen diese Operationstechnik<br />

seit einigen Jahren durch und haben sie<br />

auf ein weltweit hoch angesehenes Niveau gebracht.<br />

Die Technik wird im Experten-Sprachgebrauch<br />

bereits als „Trierer Technik“ oder<br />

„Bettag/Schäfer-Technik“ bezeichnet. Folge:<br />

Bettag und Schäfer halten neben den beiden<br />

jährlichen Trierer Operationskursen auch<br />

Ausbildungskurse in mehreren ausländischen<br />

Kliniken.<br />

Mit der indischen Gesellschaft für Neurochirurgie<br />

besteht sogar ein Ausbildungspro-<br />

Prof. Dr. Martin Bettag (links)<br />

und Dr. Peter Schäfer.<br />

gr<strong>am</strong>m, bei dem jährlich ein indischer Neurochirurg<br />

<strong>am</strong> Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Trier angelernt wird.<br />

Prof. Dr. M. Bettag


Patientenschulung –<br />

Betroffene zu Experten machen<br />

Seit 2001 gibt es das Netzwerk „Patienten-<br />

und F<strong>am</strong>ilienedukation in der<br />

Pflege e.V.“. Seit Gründung sind zwölf<br />

Einrichtungen und mehrere Einzelpersonen<br />

dem Verein beigetreten – das Krankenhaus<br />

der Barmherzigen Brüder Trier ist mit seinem<br />

Patienten-Informationszentrum (PIZ) seit<br />

2006 Mitglied. Regelmäßige Netzwerktreffen<br />

haben sich als wichtiges Forum für die kreative<br />

Auseinandersetzung im Bereich Information,<br />

Schulung und Beratung in der Pflege<br />

etabliert.<br />

Am 10. und 11. November 2008 tagte das<br />

Netzwerk im Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder in Trier. Insges<strong>am</strong>t elf Einrichtungen<br />

nahmen <strong>am</strong> Treffen teil.<br />

Der Rückblick auf die vergangenen Aktivitäten<br />

der einzelnen Zentren und des Netzwerks<br />

fiel positiv aus:<br />

n Der Bekanntheitsgrad der Patienten-Informationszentren<br />

nimmt zu<br />

n Immer mehr Krankenhausträger überlegen<br />

die Einrichtung eines Zentrums in ihrer<br />

Klinik<br />

n Ein Schwerpunkt des Netzwerks und der<br />

Zentren liegt in der Überarbeitung und<br />

Entwicklung von Broschüren, Schulungskonzepten<br />

und Mikroschulungen.<br />

n Aktionstage zur Gesundheitsförderung, beispielsweise<br />

„Bevor der Job krank macht“<br />

des PIZ aus Trier, wurden gut besucht und<br />

erhielten positive Rückmeldungen<br />

n Für 2009 ist ein Aktionstag zum Thema<br />

„Gesund im Alter“ geplant<br />

n Das Thema „Pflegende Angehörige“ war<br />

2008 ein Arbeitsschwerpunkt beispielsweise<br />

mit Kursen wie „Pflege bei Schlaganfall“,<br />

„Pflege bei Demenz“<br />

n Gründung der Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung<br />

von Datenbanken verschiedener<br />

Einrichtungen.<br />

Durch die Verkürzung der Verweildauern in<br />

den Krankenhäusern wird eine individuelle<br />

Schulung und Beratung immer wichtiger, um<br />

Betroffenen Hilfen in der Alltagsbewältigung<br />

zu geben. Die Zahl der Hochbetagten wächst.<br />

Unser Gesundheitssystem wird zunehmend<br />

darauf angewiesen sein, die betroffenen Menschen<br />

und ihre pflegenden Angehörige in ihren<br />

Selbstpflegekompetenzen zu stärken.<br />

Für unser Krankenhaus stellt sich die<br />

Frage: „Wie können wir pflegebezogene Beratungs-<br />

und Schulungskonzepte in den pflegerischen<br />

Alltag implementieren?“ Zu klären<br />

ist dabei:<br />

n Wie können Rahmenbedingungen für Patientenschulungen<br />

geschaffen werden?<br />

n Wer schult die Patienten bzw. die Bezugspersonen<br />

(Pflegefachkräfte der Stationen<br />

und/oder Pflegefachkräfte PIZ)?<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier<br />

n Welche Anforderungen werden an die schulende<br />

Pflegefachkraft gestellt?<br />

n Wie werden die theoretischen Inhalte der<br />

Schulungskonzepte vermittelt?<br />

n Muss weiteres Schulungsmaterial im Rahmen<br />

der Einführung der „Expertenstandards<br />

in der Pflege“ entwickelt werden?<br />

n Wo fügen wir die Dokumentation der<br />

Schulung und die Evaluation des Lernerfolgs<br />

in unsere bestehende Patientendokumentation<br />

ein?<br />

Zukünftig erhalten Schulung, Information<br />

und Beratung höheren Stellenwert im Pflegealltag,<br />

da diese in besonderem Maß die<br />

Eigenverantwortlichkeit, Unabhängigkeit und<br />

Selbstständigkeit des betroffenen Menschen<br />

fördern und so ein weitestgehend selbst bestimmtes<br />

Leben ermöglichen.<br />

Ausblick: Im Frühjahr 2009 bietet das<br />

PIZ <strong>am</strong> Krankenhaus der Barmherzigen Brüder<br />

Trier erstmalig einen Kurs für pflegende<br />

Angehörige an. An sieben Terminen können<br />

Betroffene die Kinästhetik (rückenschonende<br />

Lagerungs- und Transfertechniken) erlernen,<br />

um die Pflege der Angehörigen im häuslichen<br />

Bereich zu erleichtern.<br />

Annette Loercks und Gudrun Adler<br />

INFO<br />

Weitere Informationen zum Netzwerk<br />

Patienten- und F<strong>am</strong>ilienedukation in der<br />

Pflege e.V. und Aktivitäten im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit der Entwicklung von<br />

Schulungskonzepten finden Sie unter:<br />

Netzwerk Patienten- und F<strong>am</strong>ilienedukation<br />

in der Pflege e.V.<br />

Institut für Pflegewissenschaft<br />

58453 Witten, Stockumerstr. 10-12<br />

Telefon: 02302-669358<br />

e-mail: verein@patientenedukation.de<br />

Internet: www.patientenedukation.de<br />

1-09<br />

39


Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder Tr ier<br />

Jubiläum – 30 Jahre<br />

KfH-Nierenzentrum <strong>am</strong><br />

Brüderkrankenhaus Trier<br />

Im KfH-Nierenzentrum Trier werden in<br />

Kooperation mit dem Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder Trier (BKT) seit<br />

1978 Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen<br />

behandelt. Der Schwerpunkt des<br />

Nierenzentrums liegt sowohl in der Förderung<br />

der Heimdialyseverfahren, insbesondere der<br />

Bauchfelldialyse und der Heim-Hämodialyse,<br />

als auch in der Nachbetreuung nach Nierentransplantation.<br />

Darüber hinaus wird<br />

angestrebt, durch eine verstärkte fachüber-<br />

40 1-09<br />

greifende Zus<strong>am</strong>menarbeit besonders mit<br />

Hausärzten und Diabetologen, aber auch mit<br />

Ernährungsberatern, zur Verbesserung der<br />

präventiv-medizinischen Versorgung der Bevölkerung<br />

beizutragen. „Nur so ist erreichbar,<br />

dass sich in Zukunft weniger Menschen als<br />

bisher infolge ihrer Nieren-, Hochdruck- oder<br />

Diabeteserkrankung der Dialyse-Behandlung<br />

unterziehen müssen“, so PD Dr. med. Stefan<br />

M. Weiner, leitender Arzt des KfH-Nierenzentrums.<br />

Wenn das Herz aus dem Takt gerät!<br />

einweihung des neuen<br />

elektrophysiologischen arbeits-<br />

platzes im Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder Trier<br />

Plötzlich holpert und stolpert es in der<br />

Brust, die Luft wird knapp und Ängste<br />

kommen auf. Wird das Herz weiterschlagen?<br />

Droht ein Herzinfarkt?<br />

Herzrhythmusstörungen sind häufig ungefährlich,<br />

auch wenn sie eine Vielzahl von<br />

Beschwerden hervorrufen können. Vorboten<br />

eines Herzinfarktes sind sie jedoch nicht.<br />

Ernst genommen werden müssen Rhythmusstörungen,<br />

wenn plötzliche Bewusstlosigkeiten<br />

oder Kollapszustände auftreten oder gar es in<br />

der F<strong>am</strong>ilie ungeklärte Todesfälle in der Vergangenheit<br />

gab. Hier gilt es zu prüfen, ob eine<br />

Schrittmacherimplantation den Patienten vor<br />

weiteren Ereignissen schützen kann. Bei Herzrasen<br />

muss grundsätzlich zwischen schnellen<br />

regelmäßigen Pulsschlägen von unregelmäßigen<br />

in der Krankheitsgeschichte unterschie-<br />

den werden.<br />

Die Rhythmologie als Spezialgebiet der<br />

Herz- und Kreislaufmedizin befasst sich mit<br />

allen Störungen der Herzelektrik.<br />

Eine Vielzahl von Herzrhythmusstörungen<br />

kann heutzutage über einen einfachen Eingriff<br />

mittels Katheter endgültig beseitigt und<br />

der Patient geheilt werden. Hochfrequenzströme<br />

wie auch Kälteenergiequellen werden zur<br />

Vernichtung von diesen Rhythmusstörungen<br />

benutzt. Neben der bekannten Röntgendurchleuchtung<br />

stehen mittlerweile auch dreidimensionale<br />

Rekonstruktionsverfahren zur<br />

Orientierung im Herzen zur Verfügung und<br />

lassen eine sichere Steuerung im Herzen und<br />

Behandlung zu.<br />

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder<br />

Trier wurde hierzu nun in der Inneren<br />

Medizin III mit einem Investitionsvolumen<br />

von mehr als drei Millionen Euro ein Elektrophysiologischer<br />

Arbeitsplatz in rund zehnwöchiger<br />

Bauzeit realisiert. Der Arbeitsplatz ist<br />

mit der modernsten Technik ausgestattet und<br />

ermöglicht alle diagnostischen und interven-<br />

(v.l.n.r.) Prof. Dr. Ing. Jörg Vienken,<br />

Prof. Dr. Wolf Boesken,<br />

Christoph Haake, Christian Weiskopf,<br />

Priv. Doz. Dr. Stefan M. Weiner<br />

Knapp 3.700 Menschen sind in Rheinland-<br />

Pfalz wegen chronischen Nierenversagens auf<br />

die Hämo- oder Peritonealdialyse angewiesen<br />

– etwa 70.000 Dialysepatienten leben insges<strong>am</strong>t<br />

in Deutschland.<br />

Bei der Jubiläumsfeier, <strong>am</strong> 27. November<br />

2008 im Albertus-Magnus-Saal des BKT,<br />

überbrachte Christoph Haake, Regionalleiter<br />

West des KfH-Kuratorium für Dialyse und<br />

Nierentransplantation e.V., seine Grußworte.<br />

Anschließend referierte Christian Weiskopf,<br />

Kaufmännischer Direktor des BKT, über die<br />

30-jährige Kooperation mit dem KfH. In seiner<br />

Festrede ging Prof. Dr. med. Wolf Boesken,<br />

Chefarzt i. R. und ehem. leitender Arzt des KfH-<br />

Nierenzentrums <strong>am</strong> BKT, auf die Geschichte des<br />

KfH-Nierenzentrums <strong>am</strong> BKT ein.<br />

Mit einem historischen Abriss zur Entwicklung<br />

der Dialysemembran beendete Prof.<br />

Dr. Ing. Jörg Vienken, Fresenius Medical Care,<br />

den offiziellen Teil der Veranstaltung. Abgerundet<br />

wurde die Feierstunde mit Musik des<br />

Pianisten Ray Martin. Hans-Peter Loch<br />

Dr. Gerd Bürkle<br />

tionellen Maßnahmen.<br />

Mit seinem Te<strong>am</strong> kann der leitende Arzt<br />

der Rhythmologie, Dr. med. Gerd Bürkle,<br />

nun unter Zuhilfenahme neuer Technologien<br />

sämtliche Herzrhythmusstörungen behandeln.<br />

Die offizielle Einweihung und Übergabe<br />

an Chefarzt Dr. med. Karl Eugen Hauptmann<br />

und seine Mitarbeiter erfolgte <strong>am</strong> 8. Dezember<br />

2008 im Rahmen einer Feierstunde durch<br />

den Hausoberen Dr. Michael Mager.<br />

Dr. Gerd Bürkle


Kaffee-Genuss<br />

weitergedacht<br />

zum neuen Jahr haben das Krankenhaus<br />

der Barmherzigen Brüder<br />

Trier und das Seniorenzentrum der<br />

Barmherzigen Brüder auf fair gehandelten<br />

Kaffee umgestellt. Partner ist die GEPA, die<br />

<strong>am</strong> 14. Mai 1975 gegründete „Gesellschaft<br />

zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten<br />

Welt“, die auch schon den Schönfelderhofladen<br />

<strong>am</strong> Krankenhaus an der Nordallee<br />

und den Kiosk im Domus Culinae mit fair gehandelten<br />

und hochwertigen Köstlichkeiten<br />

versorgt, wie auch die EineWeltKioske im<br />

Gästehaus der Barmherzigen Brüder und im<br />

seniorenzentrumseigenen Cafe Klatsch in der<br />

Bruchhausenstrasse.<br />

KuRz uND KNAPP<br />

Jubilare<br />

25-jähriges Jubiläum:<br />

Silvia Jelassi<br />

Karen Rohe<br />

Magda Schoenhofen<br />

Maria Wollscheid<br />

Bernhard Zonker<br />

30-jähriges Jubiläum:<br />

Friedrich Beier<br />

Bernhard Roepke<br />

Waltraud Troesch<br />

40-jähriges Jubiläum:<br />

Radoika Schumacher<br />

Gesellschafter der<br />

GEPA sind Organisationen<br />

der evangelischen<br />

und katholischen Kirche<br />

und diese stehen<br />

für die sozialen Ziele<br />

der Fair-Handelsorganisation.<br />

Im Grunde<br />

geht es darum, dass<br />

Bauern in den Ländern<br />

des Südens (dazu zählt<br />

übrigens auch Brasilien, wo<br />

Barmherzige Brüder in der Realität<br />

der Armen leben), beständig von<br />

ihrer Hände Arbeit leben und ihre F<strong>am</strong>ilien<br />

ernähren können. Und: es bleibt was übrig für<br />

soziale Bedürfnisse der jeweiligen Gemeinden<br />

(Gesundheitsposten, Dorfschule, Brunnen,<br />

etc.). Weitere Infos: www.gepa.de.<br />

In Zukunft werden das Brüderkrankenhaus<br />

und das Seniorenzentrum mit fast sechs<br />

Tonnen Kaffee jährlich zu einer besseren, weil<br />

gerechteren Welt beitragen. Dazu Wolfgang<br />

Leinen, Assistent des Hausoberen: „Wir haben<br />

es uns und unserem Partner nicht leicht<br />

gemacht: Entschieden wurde nach langen<br />

Verhandlungen und Degustationen in Küche<br />

und Domus Culinae im Dezember für das<br />

Produkt mit bester Qualität und größtem Sozialwert.<br />

Mittlerweile haben wir gemeins<strong>am</strong><br />

mit unserem Küchenleiter Werner Zervas und<br />

Dirk Becker, dem GEPA-Regionalvertreter aus<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier<br />

Trierweiler, auch andere Brüdereinrichtungen<br />

angesteckt. Manch ein Saulus hat sich zum<br />

Paulus gewandelt – eine Freude zu sehen,<br />

wie sich schon jetzt die Dinge ändern, wenn<br />

wir die Armen in den Blick nehmen. Und das<br />

Schönste: Es schmeckt! Nach dem Motto ,Genuss<br />

pur – fair gehandelt‘“.<br />

Wolfgang Leinen<br />

Redaktion Krankenhaus<br />

der Barmherzigen Brüder Trier:<br />

Hans-Peter Loch (verantwortlich)<br />

Kontakt: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder<br />

Trier, Nordallee 1, 54292 Trier, www.bk-trier.de,<br />

Telefon: 0651/208-1500, Fax: 0651/208-1505,<br />

e-Mail: h.p.loch@bk-trier.de<br />

1-09<br />

41


Ein großes Plus für die Bewohner<br />

seniorenzentrum Trier startet erfolgreich mit Verblisterung<br />

Senioren, insbesondere in Altenpflegeheimen<br />

müssen meistens eine Vielzahl<br />

von Medik<strong>am</strong>enten einnehmen.<br />

Mittel gegen Bluthochdruck, für die Verdauung,<br />

zur Senkung des Blutzuckerspiegels oder<br />

des Cholesterins, Schmerz- oder Rheum<strong>am</strong>ittel<br />

und vieles mehr werden täglich von Hausärzten<br />

und Fachärzten mit guten Absichten<br />

verordnet.<br />

Dabei sind Dosierung, Art der Anwendung,<br />

Häufigkeit, Wechselwirkungen und<br />

Nebenwirkungen zu beachten. Gerade im<br />

42 1-09<br />

Bereich der Psychopharmaka und Neuroleptika<br />

gibt es häufig Kontraindikationen<br />

oder Wechselwirkungen, die leicht übersehen<br />

werden können. In der Altenhilfe werden<br />

Medik<strong>am</strong>ente in der Regel für Bewohner in<br />

Tagesdossetten von Pflegefachkräften vorbereitet<br />

und dann zu den vorgesehenen Zeiten<br />

verabreicht. Um die Qualität der Versorgung<br />

mit Medik<strong>am</strong>enten weiter zu verbessern, hat<br />

im Seniorenzentrum in Trier zum Jahreswechsel<br />

eine Umstellung der Medikation auf<br />

verblisterte Form stattgefunden.<br />

Bewohner profitieren von<br />

mehr Transparenz und Qualität<br />

Jeder Bewohner erhält dazu seit Anfang Januar<br />

statt der klassischen Tagesdossetten dreimal<br />

täglich ein Tütchen mit seinen Medik<strong>am</strong>enten,<br />

die zuvor maschinell über eine Blisterfirma<br />

produziert worden sind. Auf den Päckchen<br />

sind jeweils wichtige Angaben über die<br />

Medik<strong>am</strong>ente für die Bewohner oder Betreuer<br />

abgedruckt. Dazu gehören:<br />

n N<strong>am</strong>e des Bewohners<br />

n Angaben zur Apotheke, die für die Medik<strong>am</strong>ente<br />

verantwortlich ist<br />

n Angaben zu den jeweiligen Medik<strong>am</strong>enten<br />

mit Größe, Farbe, Wirkung und exakten<br />

Einnahmehinweisen<br />

Die Vorteile dieses Systems<br />

n Durch das automatische Abfüllen der Blistertütchen<br />

sind Fehlstellungen so gut wie<br />

ausgeschlossen<br />

n Die Produktion ist sehr hygienisch<br />

n Wechselwirkungen werden überprüft<br />

Ausblick: In der Praxis kommt es häufig<br />

vor, dass Medik<strong>am</strong>ente beispielsweise aufgrund<br />

von Unverträglichkeiten kurzfristig wieder<br />

abgesetzt werden müssen oder Medik<strong>am</strong>ente<br />

nicht vollständig aufgebraucht werden. Im<br />

Zuge der Verblisterung wäre es für diese Fälle<br />

möglich, dann nur die tatsächlich benötigten<br />

Blister zu erwerben. Es bleibt zu hoffen, dass<br />

mit der nächsten Novellierung des Apothekengesetzes<br />

eine entsprechende Lösung möglich<br />

wird. Ruth Klein


VORGESTELLT<br />

MuSIKTIPP<br />

NEuERSCHEINuNG<br />

handbuch für das ehren<strong>am</strong>t gibt Tipps<br />

und informationen für die arbeit vor ort<br />

Caritas-Konferenzen engagieren<br />

sich für Caritas-K<strong>am</strong>pagne<br />

Wiedervereint<br />

Kult waren sie für die einen; überflüssig<br />

für die anderen. Schon vor<br />

ihrer Trennung vor mehr als zehn<br />

Jahren haben sie polarisiert und das hat sich<br />

bis heute nicht geändert. Der Streit ist vergessen<br />

– die fünf Mannen von Selig sind wieder<br />

zus<strong>am</strong>men. In alter Besetzung. Und gehen auf<br />

Tour. Und präsentieren ’ne neue Scheibe. Und<br />

machen genau da weiter, wo sie 1997 aufgehört<br />

haben. Mit zwölf neuen Titeln (plus Hiddentrack),<br />

die man als unmodern bezeichnen<br />

muss. Mit provokanten, tiefsinnigen Texten.<br />

Mit anmaßenden Albumtiteln, die Diskussionen<br />

entfachen: „Für immer und selig“ d<strong>am</strong>als,<br />

„Und endlich unendlich“ heute. Mit<br />

einem breiten Spektrum: eher hart in „Die alte<br />

Zeit zurück“, mehr balladesk in „Ich fall’ in<br />

deine Arme“, mehr melodiös in „Wir werden<br />

uns wiedersehen“.<br />

Sie haben keine Wohnung mehr und leben<br />

auf der Straße. Sie sind schon viele<br />

Jahre arbeitslos oder haben den Kontakt<br />

zur F<strong>am</strong>ilie verloren und fühlen sich eins<strong>am</strong>.<br />

Für diese „Menschen <strong>am</strong> Rande“ engagieren<br />

sich die Ehren<strong>am</strong>tlichen der Caritas-Konferenzen<br />

e. V. (CKD), der Elisabeth-Konferenzen<br />

und der Caritasgruppen in den Pfarrgemeinden<br />

schon immer in besonderer Weise.<br />

Mit einem Handbuch greift der Bundesverband<br />

CKD – das Netzwerk von Ehren<strong>am</strong>tlichen<br />

in diesem Jahr die K<strong>am</strong>pagne des Deutschen<br />

Caritasverbandes „Soziale Manieren für<br />

eine bessere Gesellschaft“ auf. Ehren<strong>am</strong>tliche<br />

INFO<br />

Selig – und endlich unendlich<br />

Es fällt schwer, Seligs Musik zuzuordnen:<br />

Ihr „Hippie-Metal“ (O-Ton Selig) ist ein bunter<br />

Eintopf: Die nicht ganz eingängige, etwas<br />

schnoddrige Stimme Jan Plewkas und der teilweise<br />

breiige Sound ordnen sie dem Grunge<br />

zu. Gitarrist Christian Neanders Gitarrenläufe<br />

erinnern häufig an John Frusicante von „Red<br />

Hot Chilli Peppers“. Dazu mal ein Schuss<br />

Punk oder Blues, Pop oder Rock’n’Roll – fertig<br />

ist der „Selig-Mix“. Nichts für jedermann,<br />

aber sicher außergewöhnlich, mit Stoff für<br />

Diskussionen. Typisch Selig. Otmar Lohner<br />

Geheimtipp: Wem Fl<strong>am</strong>enco bisher<br />

zu „schwierig“ war, aber auch dem Kenner,<br />

dem kann ich „Serenata“ von Armik<br />

ans Herz legen: hörbar und hörenswert<br />

vom ersten bis zum letzten Akkord.<br />

sollen Informationen und Impulse für ihr<br />

eigenes Engagement vor Ort an die Hand bekommen.<br />

Im Handbuch finden sich zahlreiche<br />

Hinweise und Tipps, um erfolgreiche Projekte<br />

bekannter zu machen, <strong>Neue</strong>s zu wagen und<br />

neue Menschen für die Mitarbeit zu gewinnen.<br />

Durch die vielfältigen Grundlagentexte, zahlreichen<br />

Praxisbeispiele und Projektvorschläge<br />

ist ein anregendes Nachschlagewerk entstanden,<br />

das die ehren<strong>am</strong>tliche Tätigkeit vor Ort<br />

unterstützt.<br />

Das Handbuch kann für 7,50 Euro bestellt<br />

werden:<br />

Caritas-Konferenzen Deutschlands e.V.,<br />

Das Netzwerk von Ehren<strong>am</strong>tlichen<br />

Telefon: 0761 200-462<br />

Telefax: 0761 200-751<br />

E-Mail: ckd@caritas.de<br />

Internet: www.ckd.caritas.de<br />

Trackliste:<br />

01. Auf dem Weg zur Ruhe<br />

02. Wir werden uns wiedersehen<br />

03. Schau schau<br />

04. Ich fall’ in deine Arme<br />

05. Die alte Zeit zurück<br />

06. Ich bin so gefährdet<br />

07. Immer wieder<br />

08. Lang lebe die Nacht<br />

09. Der schönste aller Wege<br />

10. Ich dachte schon<br />

11. Du siehst gut aus<br />

12. Traumfenster<br />

1-09<br />

Service<br />

43


Service<br />

RÄTSEL<br />

Clemens Alzer aus Koblenz errätselte<br />

das richtige Lösungswort ‚Boeschung’<br />

aus der letzten FORUM-<br />

Ausgabe und hatte auch das nötige Losglück,<br />

um nun einen DVD-Player sein eigen nennen<br />

zu können. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Maschinenteil<br />

Blumenbukett<br />

unfreier<br />

Mensch<br />

Spitze<br />

Männern<strong>am</strong>e<br />

Abk. f.<br />

Ladung<br />

Staat<br />

in Süd-<br />

<strong>am</strong>erika<br />

Bezieher<br />

einer<br />

Zeitung<br />

bevor<br />

4<br />

9<br />

Fahrwasserkundiger<br />

Lösungswort:<br />

44 1-09<br />

Barmherzige Brüder Trier e. V. · Kardinal-Krementz-str.1-5 · 56073 Koblenz · g 25203<br />

Auf die Gewinnerin oder den Gewinner<br />

unseres aktuellen Kreuzworträtsels wartet<br />

eine Senseo Kaffeemaschine. Allerdings<br />

sollten Sie uns dafür das richtige Lösungswort<br />

per Postkarte, Fax oder E-Mail (bitte<br />

Postadresse und Telefonnummer nicht ver-<br />

2<br />

gessen!) bis spätestens zum 29. Mai 2009<br />

zusenden. Bei mehr als einer richtigen Einsendung<br />

entscheidet das Los.<br />

Stücklohn<br />

LaubForstbaum<br />

Tänzer<br />

SchulGetreidebezirk<br />

Weltmeer<br />

Nadelbaumstadtblüten<br />

Ochse<br />

stand<br />

Wo hält<br />

das Schiff<br />

<strong>am</strong> …?<br />

Ausruf<br />

Kürbis<br />

Wandelstern<br />

einbals<strong>am</strong>iert<br />

heißer<br />

Berg<br />

Abk.<br />

Norddakota<br />

6<br />

Schrotgewehr<br />

Blutader<br />

Männern<strong>am</strong>e<br />

K<strong>am</strong>erad<br />

Wer s<strong>am</strong>melt<br />

den<br />

Honig?<br />

Regelverstoß<br />

Schiff<br />

Noahs<br />

betagt Wange<br />

Maßeinteilung<br />

Werkzeug<br />

ital. ja<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

8<br />

1<br />

Stierkämpfer<br />

Luft<br />

holen<br />

Abk. Interessengemeinschaft<br />

ital. Herr<br />

frz. Insel<br />

Bodenfläche<br />

Werbewort<br />

7<br />

Seemannsruf<br />

5<br />

frz.<br />

Brücke<br />

zu keiner<br />

Zeit<br />

10<br />

ital.<br />

Tonsilbe<br />

Nordnord-ost<br />

(Abk.)<br />

FORuM-Redaktion<br />

Postfach 30 03 23<br />

56027 Koblenz<br />

Abschirmung<br />

Männern<strong>am</strong>e<br />

Fax: 0261/496-6470<br />

e-Mail: forum@bb-trier.de<br />

3

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