09.07.2015 Aufrufe

Die Kunstwerk- statt - Gossen Kommunikation

Die Kunstwerk- statt - Gossen Kommunikation

Die Kunstwerk- statt - Gossen Kommunikation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 MENSCHEN BERICHT MENSCHEN BERICHT 7„Ich will mein Leben selber in die Hand nehmen.“Sie gehört zum Team: Manuela Büchels mit den Herbergs„eltern“ Rainer und Irmgard Jansen.ManuelaBüchelshat ein ZielBereits um 6.30 Uhr hat heute ihr <strong>Die</strong>nst in derJugendherberge Aachen begonnen. Doch sie isthellwach und voller Energie. Im Gespräch wirddeutlich: <strong>Die</strong> selbstbewusste junge Frau will etwaserreichen.In ihren jungen 26 Jahren hat Manuela Büchels bereits eine Mengeberuflicher Erfahrungen gesammelt – zunächst im Bereich derSüßwarenverpackung in der Werk<strong>statt</strong>, später in den Außenarbeitsgruppenbei Zentis und Pro Idee. Seit Februar 2009 arbeitetsie nun als bereichsübergreifende Kraft in der JugendherbergeAachen. Hier hilft sie in der Küche, unterstützt die Reinigungsfrauen,bezieht Betten oder übernimmt vertretungsweise Aufgabender Zivildienstleistenden.Mit ihrer Arbeit ist Manuela Büchels sehr zufrieden. „Ich habe eingutes Verhältnis zu den Kollegen“, sagt sie. Und ihre Chefs, dieHerbergsleiter Rainer und Irmgard Jansen, seien sehr nett. Sie istEinzelhandelskauffrau, er hat Tischler gelernt, war dann 12 JahreSoldat und absolvierte eine Ausbildung in Erziehungs- und Freizeitpädagogik.Der pure Zufall führte das Paar schließlich auf den Wegzur Herbergsleitung.Jugendherbergen sind moderne Übernachtungsbetriebe. <strong>Die</strong>Zeiten strenger Herbergseltern und muffiger Etagenbetten fürRomantiker und Wanderer, die selbst Kartoffeln schälen und jedenMorgen den Schlafsaal ausfegen, sind längst vorbei. Heute sorgtlaut Hausprospekt „ein junges und dynamisches Service-Team füreinen entspannten und komfortablen Aufenthalt“.Um diesen Service zu gewährleisten, besteht das Team des „UnternehmensJugendherberge“ aus 25 Mitarbeitern, von der Leitungüber das Stammpersonal für Rezeption und Küche bis zum Hausmeister,den teilzeitbeschäftigten Reinigungskräften und den Zivis.„Und eben Manuela“, ergänzt Leiter Rainer Jansen. „Sie empfindetsich als Teil der Familie.“ Sie mache ihre Arbeit gerne, jeden Morgenerscheine sie mit einem Lächeln bei der Arbeit.Anlass für Beschwerden über Manuela hat es bisher keine gegeben,weder von Kollegen noch von Gästen. „Es ist gut für mich,dass keiner aufpassen muss“, sagt die allein stehende junge Frau,die in einer eigenen Wohnung lebt und auch privat Wert aufSelbstständigkeit legt.Bei Manuelas Vorgänger, einem jungen Mann, funktionierte dieZusammenarbeit allerdings nicht so gut. Nach vier Monaten warSchluss. „Ich mochte den Burschen“, erzählt Rainer Jansen. „Er hattedie Spülküche hervorragend im Griff“. Leider jedoch war er der„Macho in Person“ und insofern der Meinung, Spülen sei Frauen-sache. Trotz dieser Erfahrung sagten die Jansens direkt zu, als dieWerk<strong>statt</strong> als neue Kraft Manuela vorschlug. „Wir haben das imTeam besprochen, und alle waren der Meinung: Wir probieren es.“„Manuela hat viele Ressourcen, die sie gut in unserem Betriebeinbringen kann“, unterstreicht Irmgard Jansen. Zwar brauchesie enge Führung und direkte Ansprache, aber sie habe im erstenPraxisjahr gewaltige Fortschritte gemacht. Was danach kommt,ob es die Chance auf Übernahme in ein normales Beschäftigungsverhältnisgibt, sei abzuwarten, sagen die Herbergsleiter.Manuela jedenfalls weiß, dass sie sich anstrengen und dran bleibenmuss. Ihr großes Ziel: „Ich will mein Leben selber in die Handnehmen.“ Und für die Jansens steht nach dem ersten erfolgreichenJahr fest, dass sie auch weiterhin Menschen mit einem Handicapeine Chance geben werden. Als interkulturelle Begegnungsstättefür Menschen aus aller Welt gehöre dies zu ihrem Auftrag. Und alsUnternehmen könne man anderen Arbeitgebern nur Mut machen,ihrem Vorbild zu folgen.Fördermodelle für ArbeitgeberFür Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderungen im Bereich vonHelfertätigkeiten beschäftigen wollen, sich eine direkte Einstellungaber noch nicht vorstellen können, gibt es interessante Zuschuss-,Beratungs- und Qualifizierungsmodelle. Neben der UnterstütztenBeschäftigung (vgl. Seite 9) zählt dazu das Kombi-Lohnmodell desLandschaftsverbands Rheinland (LVR). Weitere Informationen gibtes dazu auf unserer Internetseite www.werk<strong>statt</strong>-ac.de im BereichBerufliche Integration.Das Euregionale Jugendgästehaus180 Betten, rund 37.000 Übernachtungen pro Jahr, eineüberdurchschnittliche Auslastung von 55 Prozent: Seit derErweiterung und Modernisierung im Jahr 1998 läuft dieJugend herberge Aachen richtig gut. Sie versteht sich alsBegegnungsstätte für Menschen aus ganz Europa – undist es auch in der Praxis: 40 Prozent der Gäste kommen ausdem Ausland. Das Haus befindet sich im Besitz der StadtAachen, Betreiber ist der Landesverband des DeutschenJugendherbergswerks. Irmgard und Rainer Jansen leiten dieJugendherberge seit 1993. Außer übernachten kann man hierauch tagen: Auch externe Veranstalter können zehn moderneSeminarräume für 15 bis 70 Personen, eine umfangreiche Medienaus<strong>statt</strong>ungund günstige Tagungspauschalen nutzen.Weitere Informationen:Jugendherberge Aachen, Euregionales Jugendgästehaus,Maria-Theresia-Allee 260, 52074 Aachen,Tel: 0241/71101-0, E-Mail: aachen@jugendherberge.de,www.aachen.jugendherberge.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!