Liebe Leserin, lieber Leser - Deutsche Limeskommission
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Der Limes 3/2009 Heft 2<br />
verMessung und prospektion<br />
Die AirborneLaserscanning(ALS)Vermessung des<br />
Raetischen Limes in Bayern und seines Umfeldes<br />
wurde in den letzten Jahren im Auftrag des Bayerischen<br />
Landesamtes für Denkmalpflege von Spezialfirmen<br />
durchgeführt. Das dabei gewonnene aktuelle,<br />
hochgenaue ALSDatenmaterial, aus dem sich sowohl<br />
Digitale Oberflächenmodelle (DOM bzw. DSM)<br />
als auch Digitale Geländemodelle (DGM bzw. DTM)<br />
ableiten lassen, bietet Möglichkeiten, die noch in den<br />
70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts undenkbar<br />
waren.<br />
Digitale Modelle lassen sich unter jedem möglichen<br />
Blickwinkel betrachten, wobei die Modellausleuchtung<br />
(Azimuth und Höhe einer virtuellen Lichtquelle)<br />
beliebig manipuliert werden kann. Bei entsprechender<br />
Punktdichte – beim Limes wurde über die ALS<br />
Punktwolke ein 0,5MeterGitter gerechnet – können<br />
so selbst unscheinbare Geländeanomalien aufgespürt,<br />
angesprochen und im Modell vermessen werden<br />
(Distanzen, Flächen, Profile, Volumina). Dies gilt<br />
selbst für Waldgebiete, da die Bodenvegetation durch<br />
spezielle Software „eliminiert“, das heißt herausgefiltert<br />
werden kann, wir also sozusagen „in den Wald<br />
hineinschauen“ können.<br />
Airborne Laserscanning ist somit nicht nur ein<br />
verhältnismäßig kostengünstiges Verfahren der topographischen<br />
Vermessung, sondern hat sich mittlerweile<br />
auch als leistungsfähiges Prospektionsverfahren<br />
für bewaldete Gebiete etabliert: Der<br />
erhöhte virtuelle Standort des Beobachters über<br />
dem digitalen Modell verschafft den Überblick,<br />
die Optimierung von Betrachtungswinkeln und<br />
Modellausleuchtungen hilft, Details der Geländeoberfläche<br />
sichtbar zu machen.<br />
Wachtposten, türMe und<br />
sichtachsen<br />
Es ist kein Geheimnis, dass es nicht nur entlang der<br />
Limesstrecken 13, 14 und 15 zahlreiche Turm oder<br />
Wachtposten gibt, die fraglich sind bzw. nur angenommen<br />
werden und deren exakte Lage bis heute<br />
ungewiss ist. Bei der Auswertung der ALSDaten<br />
wurde deshalb auf solche Standorte ein besonderes<br />
Augenmerk gerichtet. In einigen Fällen konnten so<br />
bisher nicht bekannte Turmstellen entdeckt werden,<br />
wie etwa der Holzturmstandort 14/77 auf dem<br />
Pfahlbuck westlich von Kipfenberg. Weder der Reichs<br />
<strong>Limeskommission</strong> noch Generationen von Denkmalpflegern<br />
und Heimatforschern war es gelungen,<br />
Digitales Oberflächenmodell des Kastells Pfünz/Vetoniana im Limes-Hinterland.<br />
3D-Ansicht von Nordwesten. Die Nordwestecke des Kastells und das Nordtor wurden vor<br />
einigen Jahren auf den Originalfundamenten rekonstruiert. DOM-Rasterweite 0,5 m.<br />
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