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Der Stichel Nr. 112 vom Frühjahr 2012 als - Bündnis 90/Die Grünen ...

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2<br />

Grüne im Rathaus<br />

<strong>Der</strong> neue Fraktionsvorstand<br />

Aferdita Suka verstärkt das Team<br />

<strong>Die</strong> 15köpfige Fraktion hat Jörn Oltmann<br />

im Amt <strong>als</strong> Fraktionsvorsitzenden<br />

bestätigt und vier weitere Fraktionsmitglieder<br />

in ihren Vorstand gewählt, den<br />

wir Ihnen heute vorstellen möchten:<br />

Jörn Oltmann (45)<br />

<strong>Der</strong> Betriebswirt und Sozialökonom<br />

setzt sich für stabile Bezirksfinanzen,<br />

nachhaltige Wohnungspolitik und intensive<br />

Bürgerbeteiligung bei großen<br />

Bauvorhaben ein. Sein Credo: mit den<br />

Bürger/innen neue Konzepte möglich<br />

machen. Seine Ausschüsse: Hauptausschuss;<br />

Stadtentwicklungsausschuss;<br />

Facility Management (Vorsitz); Geschäftsordnung.<br />

212<br />

<strong>Frühjahr</strong> <strong>2012</strong><br />

seit 1984<br />

Editorial<br />

Nachdem wir Sie in unserer vorigen<br />

Ausgabe kompakt über die<br />

neue rot-grüne Zählgemeinschaft<br />

im Bezirk informiert haben, bieten<br />

wir Ihnen nun wieder einen<br />

gewohnten Mix aus Informationen<br />

sowohl aus dem Bezirk, Berlin<br />

und darüber hinaus.<br />

Das Thema Mieten steht in der<br />

politischen Agenda der Mieterstadt<br />

Berlin ganz oben, auch wir<br />

widmen uns dem Thema im Leitartikel<br />

und auf Seite 3.<br />

Ein wichtiges Thema, gerade für<br />

die Menschen in Tempelhof, ist<br />

die weitere Entwicklung auf dem<br />

Tempelhofer Feld. Hierzu finden<br />

Sie die neusten Informationen auf<br />

der Seite 5.<br />

Aber auch in anderen Teilen unseres<br />

Bezirkes gibt es Veränderungen<br />

oder Pläne dafür. Dazu mehr<br />

auf Seite 3 ein Bericht über den<br />

Nollendorfplatz oder auf Seite 6<br />

zum Rathaus Friedenau.<br />

Über den Tellerrand Berlins schauen<br />

wir auf Seite 6 auf den neuen<br />

Bundespräsidenten und auf die<br />

spannende Frage nach dem Herausforderer<br />

von Präsident Obama<br />

im November auf der Seite 8.<br />

Viel Spaß beim Lesen dieses bunten<br />

Straußes an Infos wünscht Ihnen<br />

für die <strong>Stichel</strong> Redaktion<br />

Christian Sandau<br />

www.derstichel.de<br />

Liebe<br />

Leserinnen<br />

und Leser!<br />

www. derstichel.de<br />

Martina Zander-Rade (43)<br />

<strong>Die</strong> stellvertretende BVV-Vorsteherin<br />

bildet für die <strong>Grünen</strong> in kaufmännischen<br />

Berufen aus. Sie ist seit 1992<br />

Bezirksverordnete und <strong>als</strong> Jugend- und<br />

Schulpolitikerin im Bezirk engagiert. Ihre<br />

Ausschüsse: Schulausschuss (Vorsitz);<br />

Jugendhilfeausschuss; Hauptausschuss.<br />

Ralf Kühne (49)<br />

<strong>Der</strong> stadtplanungspolitische Sprecher<br />

ist seit 1985 bei den <strong>Grünen</strong> aktiv und<br />

engagiert sich seit Jahren schon in der<br />

BVV für Transparenz der Verwaltungsabläufe<br />

und für die Beteiligung von<br />

Bürger/innen sowie im Bereich integrierte<br />

Stadtplanung. Seine Ausschüsse:<br />

Verwaltung, Kommunikation und Information;<br />

Hauptausschuss; Bürgerdienste<br />

und Ordnungsamt; Stadtentwicklungsausschuss.<br />

Aferdita Suka (31)<br />

<strong>Die</strong> Vorsitzende des Integrationsausschusses<br />

ist Sozialwissenschaftlerin und<br />

möchte im Bezirk die Voraussetzungen<br />

für grüne, zukunftsfähige Jobs ausbauen.<br />

Sie arbeitet in der Senatsverwaltung<br />

<strong>Die</strong> BVV<br />

und die Stasi-Überprüfung<br />

<strong>Die</strong> Bezirksverordneten aus Tempelhof-Schöneberg<br />

haben im März <strong>2012</strong><br />

beschlossen, sich wie in den letzten<br />

Legislaturperioden freiwillig auf eine<br />

Tätigkeit bei der DDR-Staatssicherheit<br />

überprüfen zu lassen. Wie wichtig<br />

die Auseinandersetzung mit diesem<br />

Thema auch heute noch ist, zeigt die<br />

Begründung der Ablehnung einer<br />

Überprüfung durch die Linken und<br />

einige Piraten. In einer Pressemitteilung<br />

versuchte sich die Linke mit dem<br />

Titel „Uns können alle Geheimdienste<br />

gestohlen bleiben“ in Selbstrechtfertigung.<br />

Sie schafft es, auf einer Seite<br />

sämtliche Skandale der westdeutschen<br />

Geheimdienste aufzuzählen<br />

für Integration, Arbeit und Soziales und<br />

setzt sich in einem Projekt für gute Arbeit<br />

ein. Ihre Ausschüsse: Wirtschaft;<br />

Integration (Vorsitz); Soziales.<br />

Ulrich Hauschild (65)<br />

<strong>Der</strong> gelernte Drucker ist seit 24 Jahren<br />

für die <strong>Grünen</strong> im Bezirk aktiv. Sein<br />

und die Stasi in nur einem Halbsatz zu<br />

erwähnen. Berufsverbote und mangelnde<br />

Aufklärung rechter Gewalttaten<br />

sind ganz sicher Themen, mit denen<br />

sich die Demokratie sehr kritisch<br />

auseinandersetzen muss. Aber der<br />

Verfassungsschutz hat niemanden im<br />

Auftrag der Staatsorgane umgebracht<br />

oder jahrelang ohne Gerichtsverfahren<br />

interniert und gefoltert. Waren die<br />

aufgezählten Fälle in Westdeutschland<br />

öffentlich diskutierte Skandale,<br />

blieb jede öffentliche Kritik an der<br />

Stasi bis zum Ende der DDR unter Androhung<br />

schwerster Strafen Tabu. So<br />

lange die Partei <strong>Die</strong> Linke diese einfache<br />

Wahrheit verleugnet, sind ihre<br />

Schwul-lesbischer Pionier:<br />

Karl H. Ulrichs folgt General Einem<br />

Karl Heinrich Ulrichs bekommt eine<br />

Straße. Mitten im schwul-lesbischen<br />

Kiez soll die bisherige Einemstraße bald<br />

den Namen des Pioniers der Schwulenbewegung<br />

tragen. Dem ausgewiesen<br />

homophoben, nazifreundlichen Kriegsminister<br />

Einem war die Ehre eines Straßennamens<br />

1934 zuteil geworden. Nur<br />

mit ideologischem Hintergrund in der<br />

Zeit des Nation<strong>als</strong>ozialismus benannte<br />

Straßen dürfen heute umbenannt werden<br />

- aus grüner Sicht eher eine Pflicht.<br />

Trotz einstimmigen Beschlusses der BVV<br />

im Februar nach zweijähriger (!) Debatte<br />

und eingeholten Gutachten (wir berichteten<br />

mehrfach) zögern die zuständigen<br />

v.l.n.r.: Ralf Kühne, Aferdita Suka, Jörn Oltmann,<br />

Martina Zander-Rade, Ulrich Hauschild (Foto: privat)<br />

Engagement in der BVV gilt besonders<br />

den Bereichen Natur und Verkehr, wo er<br />

für die BVV-Fraktion Sprecher ist, sowie<br />

Schule. Seine Ausschüsse: Bildung und<br />

Kultur; Schule; Verkehr und Grünflächen;<br />

Sport.<br />

Vergleiche der Geheimdienste eine<br />

abgeschmackte Verharmlosung der<br />

Verbrechen von Erich Mielke und seinem<br />

Staatssicherheitsdienst.<br />

Während für die Linken ein Abblocken<br />

der Aufklärung schon immer<br />

Teil ihrer politischen Identität war,<br />

erstaunt die Rede des Piraten Herrn<br />

Schulz-Günther umso mehr. Wie man<br />

<strong>als</strong> zeitgeschichtlicher Leichtmatrose<br />

eine Verteidigungsrede für eine Organisation<br />

halten kann, die zum Sinnbild<br />

für Menschenrechtsverletzungen und<br />

Intransparenz geworden ist, sollte<br />

auch die Partei der Piraten interessieren.<br />

Oder gibt es für die Haltung von<br />

Herrn Günter gar klammheimliche Zustimmung?<br />

Christian Sandau<br />

Jürgen Roth<br />

B`<strong>90</strong>/Grüne<br />

CDU-Stadträte nun, den Beschluss umzusetzen.<br />

Dabei hatte der Kulturausschuss<br />

eine unverzügliche Informationsveranstaltung<br />

für die AnwohnerInnen<br />

über die Einemstraße gefordert. In der<br />

März-BVV wurde deshalb ein weiterer<br />

Antrag beschlossen, damit der Name Einem<br />

schnellstmöglich in die Geschichtsbücher<br />

verbannt wird.<br />

Marius Feldkamp<br />

Frauenpolitischer Sprecher<br />

BVV-Fraktion, B`<strong>90</strong>/Grüne<br />

Bezirkshaushalt<br />

<strong>2012</strong> / 2013<br />

mit rot-grüner Mehrheit<br />

beschlossen<br />

<strong>Die</strong> Bezirksverordnetenversammlung<br />

von Tempelhof-Schöneberg<br />

hat mit der Mehrheit von SPD und<br />

<strong>Grünen</strong> den Haushalt <strong>2012</strong>/13 mit<br />

einem Volumen von 630 Mio. € beschlossen.<br />

<strong>Der</strong> Haushalt umfasst<br />

zu etwa 2/3 Transfer- und Zuwendungsausgaben<br />

und zu jeweils<br />

knapp 15 bzw. 16 % Personal- und<br />

Sachausgaben. Nur 1,2 % machen<br />

Investitionen aus.<br />

Haushalt mit Sparzwängen<br />

<strong>Der</strong> Haushalt konnte nur mit einer<br />

pauschalen Minderausgabe von 4,3<br />

Mio. € und der Verwertung der letzten<br />

Rücklage in Höhe von 5 Mio. €<br />

zum Ausgleich gebracht werden.<br />

Eine pauschale Minderausgabe<br />

muss durch Einsparungen im laufenden<br />

Jahr wieder ausgeglichen<br />

werden. <strong>Die</strong> Inanspruchnahme von<br />

5 Mio. € Rücklage sind einmalige<br />

Einnahmen, die dauerhaft nicht<br />

zur Verfügung stehen. Ein 2-Mio.-<br />

Risiko bei der Bewirtschaftung der<br />

Gebäude und die nach Neukölln<br />

schlechteste Personalausstattung<br />

(bezogen auf 1.000 Einwohner/<br />

innen) ergänzen diesen schwer genießbaren<br />

Sparzwangcocktail.<br />

Haushalt trägt rot-grüne<br />

Handschrift<br />

Im Haushalt besteht eine strukturelle<br />

Unterdeckung der Ausgaben.<br />

SPD und Grüne haben trotzdem einige<br />

wichtige Korrekturen im Haushalt<br />

untergebracht. So schreibt<br />

Rot-Grün Energieeinsparungen<br />

wieder groß. Es werden 750.000 €<br />

jährlich zur Verfügung gestellt,<br />

um die Umwelt und den Haushalt<br />

nachhaltig zu entlasten, indem u.a.<br />

Heizkessel ausgewechselt werden<br />

oder Solarenergie verstärkt zum<br />

Einsatz kommt. <strong>Der</strong> Medienetat<br />

der Bezirksbibliotheken wird um<br />

60.000 € erhöht. <strong>Die</strong> Mittel sind<br />

gesperrt und werden frei gegeben,<br />

wenn ein überarbeitetes Konzept<br />

vorgelegt wird, das u.a. verlängerte<br />

Öffnungszeiten vorsieht. <strong>Die</strong> Sondermittel<br />

der BVV werden für <strong>2012</strong><br />

um die Hälfte gekürzt, um damit<br />

Ferienmaßnahmen für behinderte<br />

Kinder finanzieren zu können.<br />

Bezirke brauchen<br />

mehr Flexibilität<br />

Berlins Bezirke haben und werden<br />

ihren Anteil an der Konsolidierung<br />

der Landesfinanzen leisten, aber sie<br />

brauchen mehr Flexibilität – besonders<br />

bei der Abgabe von Immobilien<br />

–, weil Entwicklungsprozesse<br />

nun einmal nicht eindimensional<br />

verlaufen. Es wäre schön, wenn<br />

diese Botschaft auch im Abgeordnetenhaus<br />

Gehör finden würde,<br />

das bis zur Sommerpause den Gesamthaushalt<br />

beschließen wird.<br />

<strong>Der</strong> Bezirkshaushalt und seine<br />

Auflagenbeschlüsse finden sich im<br />

Einzelnen hier:<br />

http://tinyurl.com/haushalt-ts<br />

Jörn Oltmann<br />

BVV-Fraktionsvorsitzender und<br />

haushaltspolitischer Sprecher<br />

B`<strong>90</strong>/Grüne<br />

(Foto: Heinz Jirout)<br />

<strong>Frühjahr</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Nr</strong>. 212

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