Der Stichel Nr. 112 vom Frühjahr 2012 als - Bündnis 90/Die Grünen ...
Der Stichel Nr. 112 vom Frühjahr 2012 als - Bündnis 90/Die Grünen ...
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Projekte und Initiativen<br />
Gehörlos – und politisch aktiv?!<br />
Kein Problem bei der <strong>Grünen</strong> Jugend<br />
Es gibt 80.000 Gehörlose in Deutschland.<br />
In der Gesellschaft werden sie<br />
kaum wahrgenommen, da Gehörlosigkeit<br />
nicht äußerlich erkennbar ist.<br />
Deshalb haben wir uns bei der GJ<br />
Tempelhof-Schöneberg mit diesem<br />
Thema befasst. Unsere Stadträtin<br />
Sibyll Klotz, der gehörlose Bezirksverordnete<br />
Martin Zierold und Clara<br />
gaben uns eine Einführung in die Welt<br />
der Gehörlosen.<br />
<strong>Die</strong> Probleme beginnen schon in der<br />
Schule: Anders <strong>als</strong> in der 2009 ratifizierten<br />
UN-Behindertenkonvention<br />
festgeschrieben, werden Gehörlose in<br />
Deutschland nicht an regulären Schulen<br />
unterrichtet. Sie müssen Sonderschulen<br />
besuchen, an denen die Inhalte<br />
vereinfacht werden. Abitur können sie in Berlin nicht<br />
machen. Mit Inklusion, der Anpassung der Gesellschaft<br />
an jeden einzelnen Menschen und der Wertschätzung<br />
der besonderen Fertigkeiten aller, hat das wenig zu<br />
tun.<br />
<strong>Die</strong> einzige Schule in Deutschland, in der Gehörlose ein<br />
Abitur machen können, ist in Essen. Selbst dort wird<br />
nicht in Gebärdensprache unterrichtet, die seit 2002<br />
eine anerkannte Sprache ist. <strong>Die</strong> SchülerInnen müssen<br />
Lippenlesen. Viele können diesem Druck nicht standhalten<br />
und brechen das Abi ab.<br />
Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen, wird<br />
die GJ TS dieses Jahr Aktionen durchführen. Auch ein<br />
Konzert ist geplant.<br />
Isabel Reh<br />
Grüne Jugend<br />
Schöner schwimmen<br />
Stadtbad Schöneberg saniert<br />
Das Stadtbad in der Schöneberger Hauptstraße ist seit dem<br />
20. Januar <strong>2012</strong> wieder geöffnet. Es trägt jetzt den Namen<br />
eines der beliebtesten Showmaster der 70er und 80er Jahre,<br />
Hans Rosenthal. Er hat 1950 im Alter von 25 Jahren in<br />
diesem Bad schwimmen gelernt. Das war ihm <strong>als</strong> Jude in<br />
der Nazizeit – die er knapp überlebte – nicht möglich, weil<br />
Juden Schwimmbäder nicht betreten durften.<br />
Das Stadtbad wurde 2009 geschlossen und anschließend<br />
grundsaniert. Dabei wurden immer neue Schäden entdeckt,<br />
die zu einer langen und teuren Bauzeit von 2 1/2 Jahren führten.<br />
<strong>Die</strong>se Kostensteigerung war auch der Grund dafür, dass<br />
die Berliner Bäder Betriebe auf den Einbau der vorher bestehenden<br />
Sauna und des Whirlpools verzichteten, sehr zum<br />
Ärger des Stammpublikums. Ein späterer Einbau wurde zwar<br />
nicht ausgeschlossen, scheint aber eher unwahrscheinlich.<br />
Ulrich Hauschild<br />
BVV-Fraktion<br />
B`<strong>90</strong>/Grüne<br />
GRÜNE JUGEND –<br />
Mach mit!<br />
2. und 4. Donnerstag, 19 Uhr<br />
Fritz-Reuter-Straße 1<br />
Tempelhof-Schöneberg<br />
Sauna und Whirlpool fehlen<br />
– aber es kann wieder genüsslich<br />
geschwommen werden (Foto: Ulrich Hauschild)<br />
Neues <strong>vom</strong> Lassenpark<br />
Endlich tut sich was!<br />
<strong>Die</strong> gute Nachricht zuerst - nach der teilweisen Aufhebung<br />
des Baustopps im Lassenpark sollen die Bauarbeiten, nach<br />
Auskunft des Baustadtrates Krüger (CDU), bald beginnen.<br />
<strong>Die</strong> Be-zirksverordnetenversammlung (BVV) hatte in ihrer Februarsitzung<br />
mit den Stimmen der <strong>Grünen</strong>, der CDU und der<br />
Piraten bei Enthaltung der SPD beschlossen, den Baustopp<br />
für den westlichen Teil des Parks, von der Friedhofsmauer bis<br />
zum neuen Mitteleingang, aufzuheben. Dazu gehört auch der<br />
Zugang zum Spielplatz. Abgezäunt bleibt nur der östliche Teil,<br />
mit dem heftig kritisierten neuen Weg, quer über die Liegewiese.<br />
<strong>Die</strong>ser Streitpunkt konnte bisher nicht ausgeräumt werden.<br />
<strong>Der</strong> Rückbau dieses Weges und die Wiederherstellung des<br />
alten Hauptweges entlang des Spielplatzes zur Belziger Straße<br />
war <strong>vom</strong> Bezirksamt (BA) in der Vergangenheit vehement<br />
abgelehnt worden. <strong>Der</strong> jetzt zuständige Stadtrat Krüger sieht<br />
Grüne Jugend Tempelhof-Schöneberg (Foto: privat)<br />
Bevor ich zur <strong>Grünen</strong> Jugend Tempelhof-Schöneberg (GJ TS)<br />
kam, habe ich im Alltag meistens nur politische Artikel geschrieben<br />
und gelesen – über Berlin und was um mich herum<br />
passiert. Ich hatte keine Ahnung, ob sich alle an mich<br />
anpassen würden.<br />
Nach dem ersten Treffen war ich begeistert. Ich hätte nicht<br />
gedacht, dass politische Diskussionen mein Hobby sind.<br />
Bei den Treffen ist es so, dass ich über Laptop mit anderen<br />
GJ-Mitgliedern kommuniziere. Auf Bezirksebene schreibt<br />
Isabel Reh für mich das Wichtigste mit, so komme ich mit.<br />
Ich kann nicht so oft zu den Aktivtreffen auf Landesebene<br />
gehen wegen der Kommunikation. Viele Themen finde<br />
ich interessant, aber ich möchte nicht alle bitten, was für<br />
mich mit zu schreiben. Das ist nicht möglich, trotzdem bin<br />
ich noch immer interessiert. Oft kommuniziere ich mit GJ-<br />
Mitgliedern zu diversen Themen.<br />
Clara (16), Mitglied der <strong>Grünen</strong> Jugend<br />
seit kurz nach ihrer Geburt gehörlos<br />
das anders und kann sich einen Rückbau, wie von der BVV<br />
und der „BI Lassenpark“ gefordert, vorstellen. Allerdings ist<br />
in diesem Fall die Bezirksaufsicht zur Entscheidung angerufen<br />
worden. <strong>Die</strong> hat in einem vorläufigen Schreiben keine klare<br />
Aussage getroffen, sondern im Kern gesagt: „Einigt euch“.<br />
Offensichtlich reicht das dem Stadtrat und der CDU nicht aus,<br />
um die bisherige Entscheidung des Bezirksamtes zu revidieren.<br />
Deshalb gibt es jetzt ein erneutes Schreiben der CDU an<br />
die Bezirksaufsicht, dem auch die <strong>Grünen</strong> zugestimmt haben.<br />
Darin wird noch einmal die Forderung gestellt, dem bezirklichen<br />
Kompromiss, der nicht mal mehr <strong>vom</strong> BA abgelehnt<br />
wird, zuzustimmen. <strong>Die</strong> Aussicht auf einen entsprechenden<br />
Bescheid scheinen, nach Aussagen gut unterrichteter Kreise,<br />
eher positiv zu sein.<br />
Ulrich Hauschild<br />
Kopf des Monats<br />
Senator a. D.<br />
Braun<br />
Berliner CDU:<br />
<strong>Die</strong> Schrottimmobilie<br />
kehrt zurück<br />
Nur kurz währte der Glaube, nach<br />
der Ära <strong>Die</strong>pgen und Landowsky sei<br />
so etwas wie eine Läuterung in die<br />
christdemokratischen Reihen eingekehrt.<br />
Kaum zurück im Senat, geht der<br />
alte Trott weiter. Nach nur 12 Tagen<br />
im Amt musste Justizsenator Michael<br />
Braun das Feld räumen. Genug Übergangsgeld<br />
nahm er gleich mit; er hat<br />
schon mal vorgewulfft. 12 Tage ohne<br />
notarielle Beglaubigungen von Grundstückskäufen;<br />
da fehlt schließlich was<br />
in der Kasse.<br />
Herr Braun konnte den fatalen Verdacht<br />
nicht loswerden, <strong>als</strong> Notar den<br />
Verkauf von Schrottimmobilien zu<br />
überhöhten Preisen beurkundet zu haben.<br />
Peinlich für Wowereit und Henkel,<br />
denn der Herr Notar sollte auch für<br />
den Verbraucherschutz zuständig sein.<br />
Da nützte es ihm auch nichts, darauf<br />
zu beharren, dass er die Vertragsparteien<br />
immer ordnungsgemäß belehrt<br />
habe. Jeden der 12 Tage neue Anschuldigungen<br />
wurden dem Regierenden<br />
und seinem Vize dann doch zu viel.<br />
Immerhin ist der Vertrieb von Schrottwohnungen<br />
seit Jahren nicht nur in<br />
Berlin wohl bekannt. Wenn Braun<br />
davon <strong>als</strong> Immobilien-Notar nichts<br />
bemerkt, nichts hört und nichts sieht,<br />
Fragen Sie uns um Rat,<br />
lassen Sie sich von uns<br />
vertreten und setzen Sie<br />
Ihr Recht durch.<br />
(Foto: © Michael Gottschalk)<br />
war er gewiss auch der f<strong>als</strong>che Senator.<br />
Wer etwas Ahnung von Immobilien<br />
hat, weiß im Übrigen, dass die VerkäuferInnen<br />
derartiger zweifelhafter Immobilien<br />
ihre Notare nicht nach dem<br />
Zufallsprinzip in den Gelben Seiten<br />
auswählen.<br />
Auch der neue stellvertretende Vorsitzende<br />
der CDU-Fraktion, Dirk Stettner,<br />
hatte sich – wenngleich mit mäßigem<br />
Erfolg – mit eigener Baufirma auf dem<br />
Berliner Immobilienmarkt getummelt.<br />
Auch gegen ihn öffentliche Vorwürfe;<br />
er musste gar seine Fraktion verlassen.<br />
Auch der Autor dieser Zeilen<br />
hatte vor Jahren das Vergnügen, den<br />
selbsternannten Baulöwen in dieser<br />
Funktion näher kennen zu lernen. Immerhin<br />
steht unser Haus noch, dessen<br />
Dachgeschoss von Stettner ausgebaut<br />
wurde.<br />
Wir sehen, die CDU hat ein Herz für<br />
die Prachtexemplare mittelständischer<br />
Baupolitik. So lange sind sie doch noch<br />
nicht her, die Zeiten von <strong>Die</strong>pgen und<br />
Landowsky.<br />
Jürgen Roth<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
– Ihnen wurde gekündigt | Sie wurden abgemahnt, gemobbt<br />
– erhielten ein zweifelhaftes Zeugnis<br />
– der Lohn wurde nicht gezahlt<br />
– die Eingruppierung ist nicht richtig<br />
Klaus Stähle<br />
Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Stefanie Wustrack<br />
Rechtsanwältin<br />
<strong>Frühjahr</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Nr</strong>. 212<br />
Belziger Str. 74 | 10823 Berlin – Am Rathaus Schöneberg<br />
Tel. 030 - 853 50 65 | www.kanzlei-staehle.de