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Plakat frauentag (Page 1)

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Vor 1900<br />

1791 veröffentlicht Olympe de Gouges<br />

die „Erklärung der Rechte der Frau<br />

und Bürgerin“.<br />

1792 erregt das Buch „Eine Verteidigung<br />

der Rechte der Frau“ der Engländerin<br />

Mary Wollstonecraft (1759–1797)<br />

internationales Aufsehen.<br />

Im 19. Jahrhundert setzt sich die Erste<br />

Frauenbewegung gegen rechtliche,<br />

ökonomische und soziale Benachteiligung<br />

von Frauen ein.<br />

Die Idee zu nationalen Frauentagen<br />

gibt es in verschiedenen Ländern.<br />

1879 schreibt August Bebel: „Es gibt<br />

keine Befreiung der Menschheit ohne<br />

die soziale Unabhängigkeit und<br />

Gleichstellung der Geschlechter.“<br />

1892 rufen in Österreich die Lehrerin<br />

Auguste Fickert und die Schriftstellerin<br />

Irma von Troll-Borostyani<br />

zu einem Frauentag auf. Devise:<br />

„Durch Erkenntnis zu Freiheit und Glück“<br />

Sozialistinnen in den USA feiern<br />

bereits im 19. Jh. einen „National<br />

Women’s Day“, zentrales Anliegen:<br />

Frauenwahlrecht<br />

Karikatur zum Verbot des<br />

Frauenstimmrechtsvereins (BKA)<br />

INTERNATIONALEN<br />

Zur Geschichte des<br />

FRAUENTAGS<br />

Der Internationale Frauentag (International Women’s Day) wird seit rund<br />

100 Jahren weltweit von Frauen und Frauenorganisationen gefeiert – als Kampf-,<br />

Gedenk-, Nachdenk- und Feiertag. Der internationale Frauentag ist ein Tag für<br />

die Rechte der Frauen, für den Frieden und eine humane Gesellschaft.<br />

1910<br />

Am 27. August 1910 beschließt die II. Internationale Sozialistische<br />

Frauenkonferenz (130 Delegierte aus 17 Ländern) in Kopenhagen die<br />

Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages für die<br />

Interessen der Frauen und gegen Ausbeutung und Unterdrückung.<br />

Die wichtigsten Themen:<br />

• Erringung des allgemeinen Wahlrechts für Frauen<br />

• Vernetzung der Frauen in den einzelnen Ländern<br />

• Fürsorge der Gesellschaft für Mutter und Kind<br />

19. März 1911<br />

1911 demonstrieren Tausende von Frauen in Deutschland, Dänemark,<br />

Österreich, Schweden, der Schweiz und in den USA für Gleichberechtigung.<br />

Das gewählte Datum erinnert an die Märzrevolution 1848 und an den<br />

Aufstand der Pariser Commune 1871. In den folgenden Jahren wird der<br />

Internationale Frauentag an unterschiedlichen Tagen in Frühling begangen.<br />

Zentrale Themen:<br />

• Kampf für das Frauenwahlrecht<br />

• Kampf gegen Militarismus und den drohenden Krieg<br />

• Verbesserung der Lebens- und Rechtslage der ArbeiterInnen<br />

In Wien ziehen am Internationalen Frauentag rund 20.000 Frauen und<br />

Männer zum Rathausplatz.<br />

Die Einführung des allgemeinen und<br />

gleichen Stimmrechts für Frauen in<br />

verschiedenen Ländern:<br />

1870 US-Bundesstaat Wyomimg<br />

1906 Finnland<br />

1917 Russland<br />

1918 Österreich, Deutschland, Irland,<br />

Ungarn, Rumänien<br />

1919 England, Luxemburg,<br />

Niederlande, Polen,<br />

Tschechoslowakei<br />

1920 Kanada, USA<br />

1944 Frankreich<br />

1948 Belgien, Israel, Korea<br />

1952 Griechenland<br />

1971 Schweiz<br />

1990 Appenzell-Innerrhoden<br />

Demonstration in Wien für<br />

das Frauenwahlrecht (BKA)


Arbeiterinnen der<br />

Seidenspinnerei Ulmer<br />

in Dornbirn, um 1900<br />

<strong>Plakat</strong> zum Internationalen<br />

Frauentag 1931 (StaD)<br />

(VGA)<br />

Internationaler Frauentag<br />

1948 in Wien, ca. 15.000<br />

Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer (VGA)<br />

8. März 1921<br />

1921 wird der Internationale Frauentag von der II. Internationalen Konferenz der<br />

Kommunistinnen auf den 8. März festgesetzt. Das Datum gilt dem Gedenken an<br />

die Textilarbeiterinnenstreiks in St. Petersburg 1917.<br />

1933–1945<br />

Während der Nationalsozialistischen Herrschaft wird der Internationale Frauentag<br />

in Deutschland und Österreich verunmöglicht. Stattdessen wird der Muttertag<br />

gestärkt und ideologisch aufgeladen. In Widerstandsgruppen und in anderen<br />

Ländern wird weiterhin der Internationale Frauentag hochgehalten. Im Frauenkonzentrationslager<br />

Ravensbrück wird der Internationale Frauentag von Inhaftierten<br />

heimlich gefeiert.<br />

Nach 1945<br />

UN 1945: Die Charta der Vereinten Nationen von 1945 ist das erste internationale<br />

Dokument, das die Gleichberechtigung von Frauen und Männern anerkennt.<br />

• Ab 1946 wird der Internationale Frauentag in Österreich und in vielen anderen<br />

Ländern auf der ganzen Welt (wieder) gefeiert.<br />

• Seit Ende der 60er Jahre wird der Internationale Frauentag durch die Zweite<br />

Frauenbewegung mit Betonung der Solidarität von Frauen auf nationaler und<br />

internationaler Ebene quer durch alle Schichten gefeiert.<br />

• 1972 erklärt die UN Generalversammlung 1975 zum Jahr der Frau und beruft<br />

die erste Weltfrauenkonferenz in Mexiko ein. Damit erkennen die UN die weltweite<br />

Benachteiligung von Frauen als umfassendes politisches Aufgabenfeld an.<br />

• 1975 begehen die UN erstmals offiziell den Internationalen Frauentag. Der 8. März<br />

wird in den UNO-Kalender der jährlich zu begehenden bedeutenden Tage aufgenommen.<br />

• Auch wenn die Frauenbewegung auf großartige Erfolge<br />

gegen die Diskriminierung von Frauen verweisen kann, sind<br />

weltweit viele Fragen der Gleichberechtigung ungelöst.<br />

Text: Elisabeth Stöckler; Literatur-Auswahl: Bader-Zaar, Birgitta: Internationaler Frauentag 2002 (4): Mythen und Fakten zum Ursprung, 6. März 2002, in: http://www.dieuniversitaet-online.at/<br />

dossiers/beitrag/news/internationaler-<strong>frauentag</strong>-2002-4-mythen-und-fakten-zum-ursprung/79/neste/1.html § Bauer, Katrin: Der 8. März Zur Geschichte des Internationalen Frauentags in<br />

Deutschland, in: FrauenStreik Streitfragen, hg. von Sozialwissenschaftliche Forschung & Praxis für Frauen e.V., (Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 17, Heft 36), Köln 1994,<br />

S. 9–16. § Lexikon der Vereinten Nationen, hg. Von Helmut Volger, München Wien 2000. § Scholze, Siegfried: Der Internationale Frauentag einst und heute. Geschichtlicher Abriss und weltweite<br />

Tradition vom Entstehen bis in die Gegenwart, Berlin 2001. § Zach, Angelika: Geschichte des Internationalen Frauentags, in: http://www.renner institut.at/frauenakademie/<strong>frauentag</strong>/<br />

<strong>frauentag</strong>.htm <br />

Bildnachweis: BKA = Fotoarchiv des Bruno Kreisky Archiv, Wien VGA = Fotoarchiv des Vereins zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Wien StaD = Stadtarchiv Dornbirn, Fotosammlung<br />

INTERNATIONALEN<br />

Zur Geschichte des<br />

FRAUENTAGS<br />

<strong>Plakat</strong>e zum<br />

Internationalen Frauentag<br />

von 1946–1950 (BKA)

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