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Wie der Handel Handlungsfähig bleibt:Einkaufszentren der ZukunftVeröden Shopping-Center unsere Innenstädte? Zerstören sie bestehende Einzelhandelsstrukturen?Und wie steht die Politik der Entwicklung gegenüber?Viel ist in den vergangenen Jahren über Shopping-Center gesagt worden. Nichtalles davon stimmt, doch das Thema ist nach wie vor brisant: Alle drei bis vierWochen wird ein neues Center in Deutschland eröffnet. PORTAL hat einenBetreiber, einen Stadtplaner und eine Architektin um ihre Meinungen gebeten.Alexander Otto: Integration istentscheidend - auch fürInvestorenGerne wird sie ungeprüft wiederholt: Die Litanei von denewig gleichen, langweiligen Einkaufsmaschinen auf der„Grünen Wiese“: hochgezogene Wellblechcontainer, diesämtliches Leben aus den Städten saugen.Und es ist ja auch nicht so, dass es diese Art vonShopping-Centern nie gegeben hätte. Ja, es gibt sie: In den60er- und 70er-Jahren entstanden sie in Westdeutschlandund in den 90er-Jahren in Ostdeutschland. Man findet sieheute wieder in Osteuropa und leider immer wieder —unter dem Deck mantel von Möbelhäusern und anderenvermeintlichen Fachmärkten — auch vor den Torendeutscher Städte. Die eigent lichen Shopping-Centerhaben sich heute aber längst vielfach zu architektonischenSchmuckstücken mitten in den Innenstädten entwickelt,die nicht selten die Rolle und manchmal sogar den Ort derehemals prägenden Kauf häuser übernommen haben. Waszeichnet diese modernen Innenstadt-Galerien der neuestenGeneration aus?Vorurteil 1: Shopping-Center gleich „Grüne Wiese“Wurde zwischen 1964 und 1995 noch ein Viertel aller Einkaufszentren auf der „Grünen Wiese“ gebaut, waren es2005 gerade noch vier Prozent. Der Anteil der Innenstadt-Standorte stieg im gleichen Zeitraum von 35 auf 61 Prozent.Die ECE entwickelt sogar bereits seit 1969 bewusst fastausschließlich in Stadtteilen und seit 1984 überwiegendin Innenstädten, auch wenn das den Start in denNeuen Ländern und in Osteuropa deutlich kompliziertermachte. Anders als die riesigen Einkaufszentren auf der„Grünen Wiese“ können Innenstadt-Galerien mit 15.000oder 25.000 Quadratmeter Verkaufsfläche nicht autarkexistieren. Sie sind mit ihrer Kaufhaus-Größe viel zu klein,um das gesamte vom Besucher nachgefragte Angebotvorhalten zu können. Daher kommt der städtebaulichenIntegra tion sowohl aus Sicht der Stadt wie aus der desEntwicklers eine entscheidende Bedeutung zu. Immerhäufiger endet die Arbeit der Architekten daher nicht ander Eingangstür. Stattdessen werden städtische Plätzegestaltet und fußläufige Wege beziehungen entwickelt.Nicht selten sind Innen stadt-Galerien dabei ein Instrumentder städtebaulichen Reparatur und Revitalisierung —wenn es beispielsweise gilt, innerstädtische IndustrieoderBahnbrachen wieder in den nutzbaren Stadtraumeinzugliedern.Vorurteil 2: Shopping-Center sind billige Betonkisten undsehen alle gleich ausKeine Innenstadt-Galerie gleicht heute der anderen. Wurdefrüher nach dem „Hundeknochenprinzip“ gebaut — linksund rechts ein Kaufhaus, dazwischen die Ladenstraße mitkleineren Geschäften —, machen die Veränderungen imEinzel handel und komplizierte Grundstücksverhältnisse inden Städten heute völlig individuelle Grundrisse nötig. Bei4

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