Weihnachts- und Silversterpackages - Hotel Miramar
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Eine altösterreichische Erfindung<br />
eigentlich war der kurort abbazia eine altösterrei-<br />
chische erfindung. jahrh<strong>und</strong>ertelang belebten Fi-<br />
scher, piraten <strong>und</strong> eine handvoll mönche den idyl-<br />
lischen küstenstreifen. erst in den 1850er-jahren entstand<br />
ein erstes Ziel für gäste: die Villa „angiolina“ des geschäfts-<br />
mannes higinio Scarpa, dessen Familie einen gartenpark<br />
kultivierte <strong>und</strong> rauschende Feste veranstaltete. r<strong>und</strong>herum<br />
fand sich kaum mehr als eine ärmliche jesuitenabtei, einige<br />
Fischerhütten, Weingärten, wild wuchernde mac-<br />
chia <strong>und</strong> lorbeerwäldchen.<br />
nachdem die österreichische kaiserin maria<br />
anna 1860 bei Scarpa zu gast war <strong>und</strong> sich<br />
in Folge regelmäßig in abbazia aufhielt,<br />
rückte der klimatisch begünstigte küsten-<br />
streifen ins blickfeld der Öffentlichkeit.<br />
Scarpas Sohn paolo spann eifrig ideen<br />
für einen bade- <strong>und</strong> kurort, scheiterte<br />
allerdings an der Finanzierung. auch der<br />
aus karlovac stammende Schriftsteller <strong>und</strong><br />
arzt dr. georg mathias Šporer konnte seinen<br />
plan von einem Sanatorium in abbazia zunächst<br />
nicht umsetzen. es gelang ihm zwar, ein „consortium<br />
zur gründung der balnear- <strong>und</strong> inhalations-heilanstalt in<br />
abbazia“ zu bilden, das pläne beim Wiener innenministe-<br />
rium einreichte – die träge Wiener bürokratie ließ das pro-<br />
jekt allerdings einschlafen. inzwischen selbst an die adria-<br />
küste übersiedelt, gab Šporer nicht auf <strong>und</strong> suchte mit Feu-<br />
4 MIRAMAR Ferienjournal<br />
ereifer nach Verbündeten für sein projekt. 1876 gelang es<br />
ihm schließlich, den bedeutenden Wiener laryngologen dr.<br />
leopold Schröttner von den Vorzügen des Standortes zu<br />
überzeugen; ja, zu begeistern. Von nun an schickte Schrött-<br />
ner seine patienten zur Winterkur an die adria <strong>und</strong> pries „das<br />
aerosol in der luft abbazias“ in zahlreichen medizinischen<br />
Schriften als äußerst wirkungsvolles therapeutisches mittel.<br />
die publikationen infizierten eine wachsende Schar seiner<br />
Wiener ärztekollegen mit dem „abbazia-Virus“, <strong>und</strong><br />
die indikationen für einen kuraufenthalt an der<br />
„österreichischen riviera“ wuchsen ebenso ra-<br />
sant, wie dessen besucherzahlen.<br />
So dauerte es nicht lange, bis die Vision<br />
eines „bad ischl an der adria“ auch Wirt-<br />
schaftstreibende erfasste – allen voran<br />
Friedrich julius Schüler, den generaldi-<br />
rektor der k.k.-Südbahngesellschaft, die<br />
bereits 1873 eine bahnstrecke zwischen St.<br />
peter in der krain (heute pivka/Slowenien)<br />
<strong>und</strong> Fiume (rijeka) errichtet hatte. Schüler<br />
stellte die Finanzierung von großhotels <strong>und</strong> Sana-<br />
torien sowie ein perfektes Fremdenverkehrsmanagement<br />
auf die beine, errichtete in ika einen großen landwirtschafts-<br />
betrieb zur Versorgung der gäste <strong>und</strong> holte weltberühmte<br />
mediziner nach abbazia. 1889 wurde abbazia offiziell zum<br />
„curort” ernannt <strong>und</strong> entwickelte sich in Windeseile zum be-<br />
liebten reiseziel der europäischen crème de la crème.