Beziehung bewegt - Institut für Atem- & Körperpsychotherapie
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<strong>Beziehung</strong> <strong>bewegt</strong><br />
<strong>Atem</strong>psychotherapeutische <strong>Beziehung</strong>sarbeit in der klinisch psychiatrischen Gruppentherapie mit depressiven Menschen<br />
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4 Psychotherapeutische Methoden in der <strong>Atem</strong>psychotherapie (APT)<br />
Zuerst möchte ich auf die Konzepte der Übertragung und Gegenübertragung in der<br />
atempsychotherapeutischen Arbeit eingehen und dabei aus dem Übertragungsgeschehen<br />
die Betrachtung auf den Mutterarchetypus nach C. G. Jung lenken.<br />
Dazu hat Stefan Bischof (2003c) folgendes beschrieben:<br />
In der klassischen Psychoanalyse nach Freud geht es darum, so rasch wie möglich<br />
eine Übertragungsbeziehung zum Therapeuten herzustellen, damit der Patient innerhalb<br />
der Übertragungsbeziehung seine neurotischen Konflikte neu erleben kann.<br />
Die Änderung der Heilung tritt dadurch ein, dass der Patient auf intellektueller und<br />
emotionaler Ebene seine Konflikte erkennt und sich durch neue Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />
im Stande fühlt, seine Bedürfnisse auf einem reiferen, konfliktfreien<br />
Weg zu befriedigen. (S. 1, 2).<br />
Zu den Übertragungsgefühlen hat sich Kathrin Asper (2000) sehr treffend geäussert:<br />
Statt die Gefühle im Stand der Wahrnehmung zu belassen, schicken wir sie oft zu<br />
rasch ins Unbewusste. Die Verbindung mit ihnen zu bewahren, ist jedoch heilsam;<br />
unsere Gefühle - die wir ja nicht gleich ausagieren müssen - sind oft ein innerer Kompass<br />
in Situationen, <strong>für</strong> uns selber und im Umgang mit anderen Menschen. Wie sehr<br />
wir angewiesen sind auf eine Feinwahrnehmung der Gefühle, zeigt sich besonders<br />
deutlich in unserem therapeutischen Beruf. In der Arbeit mit Analysanden sind wir oft<br />
einer Palette von intensiven Gefühlen ausgesetzt, die wir ernst nehmen müssen, sagen<br />
sie uns doch nebst aller Aussage über uns auch etwas über den jeweiligen Analysanden<br />
aus. Diese Gefühle, die wir bezüglich des Analysanden haben, nennen wir<br />
Gegenübertragungsreaktionen. Wir stehen also mit unseren Analysanden in einem<br />
Feld, wo nicht nur sie über uns, sondern auch wir über sie vielfältige Gefühle und<br />
Reaktionen haben. (S.39).<br />
Die Gegenübertragungsgefühle spielen eine zentrale Rolle in meiner Arbeit. Dabei<br />
beschäftigt mich speziell die Übertragung des Mutterarchetypus.<br />
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Abschlussarbeit: Ursula Giustiniani-Dobler<br />
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