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Beziehung bewegt - Institut für Atem- & Körperpsychotherapie

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<strong>Beziehung</strong> <strong>bewegt</strong><br />

<strong>Atem</strong>psychotherapeutische <strong>Beziehung</strong>sarbeit in der klinisch psychiatrischen Gruppentherapie mit depressiven Menschen<br />

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Fallbeispiel, Fr. H.<br />

Fr. H. eine 51 jährige Frau, geschieden, hat zwei erwachsene Kinder (Sohn 30 - jährig,<br />

Tochter 27 - jährig). Den erlernten Beruf als Dentalhygienikerin übt die Patientin<br />

seit der letzten Kündigung im Herbst 2009 nicht mehr aus.<br />

Ärztliche Diagnose:<br />

H: F33.1 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode<br />

N: C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse<br />

Behandlungszeitraum:<br />

Kommt seit Mitte September 2009 regelmässig 1x wöchentlich in die <strong>Atem</strong>gruppe.<br />

Anlass der Behandlung:<br />

Im Jahr 2006 erhielt Fr. H. die Diagnose eines Mammakarzinoms links, worauf sie<br />

chemotherapeutisch behandelt wurde. Berichtete bei Eintritt von psychosomatischen<br />

Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Diarrhöe, Magenbeschwerden. Meinte, sie habe<br />

immer noch viele Sachen, die sie aufarbeiten möchte. Wurde darum von ihrem behandelnden<br />

Psychiater zur tagesklinischen Behandlung angemeldet. Fr. H. wünschte<br />

verschiedenen Entspannungsverfahren kennen zu lernen. Sie fühlte sich insgesamt<br />

innerlich sehr unruhig, wollte ihre Nervosität in den Griff bekommen. Beschrieb sich<br />

als schnell reizbar, könne sich in ihren Affekten schlecht kontrollieren. Fr. H. leidet<br />

unter massiver Gewichtszunahme, hat in den letzten vier Jahren insgesamt 20 kg<br />

zugenommen.<br />

Zur Lebensgeschichte:<br />

Fr. H ist aufgewachsen in einem kleinen Dorf in den Bergen. Gemeinsam mit ihren<br />

Eltern und dem sechs Jahr jüngeren Bruder, verlebte Fr. H. eine schöne Kindheit. Sie<br />

besuchte die obligatorischen neun Schuljahre und machte anschliessend eine Ausbildung<br />

zur Dentalhygienikerin und arbeitete danach noch zwei Jahre auf diesem Beruf.<br />

Danach heiratete Fr. H. und im gleichen Jahr kam der Sohn zur Welt, drei Jahre<br />

später die Tochter. Fr. H. beschreibt ihre Ehe als unschön, sie sei viel alleine mit den<br />

Kindern gewesen, ihr Mann als Polizist und Musiker oft abwesend. Sie hatte nach 16<br />

Jahren Ehe, die Scheidung eingereicht, weil ihr Ehemann sie mit der besten Freundin<br />

betrogen habe. Es folgten weitere schwierige Zeiten. 2002 erlitt Fr. H. ein Schleudertrauma<br />

bei einem unverschuldeten Autounfall, zwei Jahre verstarb ihr Vater an Speiseröhrenkrebs<br />

und die Mutter erkrankte an Parkinson und lebt heute in einem Pflegeheim.<br />

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Abschlussarbeit: Ursula Giustiniani-Dobler<br />

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