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Fächergärtner - Heiko Jacobs

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6Zur Versachlichung ruft die BUZO immer wiederdie Ergebnisse des Faktenchecks in Erinnerung:Sie belegen, dass ein Brückenneubaudie Probleme im Straßenverkehr nicht lösenwird. Dagegen wird von der Straßen- undWirtschaftslobby immer wieder das Schreckgespensteines angeblich bevorstehendenVerkehrskollapses an die Wand gemalt. Doch„wer Verkehr sät, …“!„Urban Gardening“ ist das neudeutsche Stichwortfür Gärtnern in der Stadt: Anders als inAndernach greifen die Bürger in Karlsruhe als<strong>Fächergärtner</strong> selber zum Spaten außerhalbvon Vor- und Kleingärten. Doch die Umsetzungist schwerer als gedacht. Es ist nicht sosehr Gegenwind der Stadtverwaltung, dereinen ausbremsen würde, ganz im Gegenteil:Trotz Mitwirkung der Stadt ist es schwer,Standorte und Konzepte zusammenzubringen.Aber gerade das macht die Sache sospannend.Die Aufgaben gehen uns also nicht aus, eherdie aktiven Mitglieder. Wenn Sie die vorgestelltenThemen interessieren oder Sie ganzneue Ideen in Sachen Umweltschutz haben,zögern Sie nicht und rufen Sie im Umweltzentruman. Setzen Sie sich mit uns zusammenfür unsere Region ein!Johannes MeisterKontakt: BUZO Umweltzentrum, Kronenstraße9, 76133 Karlsruhe, Tel. 0721 / 38 05 75,buzo@umweltzentrum-karlsruhe.de<strong>Fächergärtner</strong> – ein wachsendes ProjektAktuell sind es drei Orte, andenen engagierte KarlsruherInnenunter dem Namen<strong>Fächergärtner</strong> in der Erdegraben, pflanzen und bewässern:Beim Marstallgarten inBig Bags Kaiserstraße mit Werbung fürdas Projekt; Fotos: Mari Däschnerder Oststadt, beim Budo-Club in der Weststadt und inden Big Bags auf der östlichenKaiserstraße. Letzterewerden als temporäre Begrünungwährend der Sperrungfür die Straßenbahnenschon bald wieder verschwundensein. Dagegenbieten die Flächen in derOst- und Weststadt nochRaum für Erweiterung. Begeisterungund viel Lob vonPassanten und AnwohnerInnenund eine gute Berichterstattung in denMedien zeigen, dass die gemeinschaftlich gepflegtenBeete im öffentlichen Raum sehr gutankommen. Doch die Probleme sollen nichtverschwiegen werden: Obwohl schon seit Mai2013 an einem Vertrag gebastelt wird, aufdessen Unterzeichnung die Stadt besteht,konnte bis heute keine entsprechende Nutzungsvereinbarunggetroffen werden. DieGründe dafür liegen zum Einen in haftungsrechtlichenRisiken, die der BUZO drohenkönnten. Außerdem wurden beim MarstallgeländeBodenkontaminationenmit PAK (Polyzyklischearomatische Kohlenwasserstoffe)fest gestellt,die eine gärtnerische Nutzungder Flächen eigentlichnicht ratsam erscheinen lassen.Auch das Gelände beimBudo-Club steht unter Altlasten-Verdacht.Leider sindBelastungen von städtischenBöden mit Schadstoffen allerArt ein verbreitetes Problem,was bei vielen UrbanGardening-Projekten dadurchumgangen wird, dassin Kisten, Säcken oder anderenPflanzgefäßen gegärtnertwird. Es wirft aber auchFragen über unseren Umgangmit dem Boden allgemein auf. Der Wertund die Schutzbedürftigkeit dieser so dünnenobersten Erdschicht, der wir unsere Lebensmittelverdanken, wird allzu oft vergessenoder missachtet und im wahrsten Sinne desWortes mit Füßen getreten. Der sorglose Umgangmit Abfällen, Giften und Erdölproduktenin der Vergangenheit, eine jahrhundertelangeintensive und kleinräumige Nutzungder städtischen Flächen und die Folgen derBombardierung im Krieg haben dazu geführt,dass wir heute die Böden in der Stadt nicht

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